ADMISSION AU COLLEGE UNIVERSITAIRE Mercredi 29 juin 2011 ALLEMAND durée de l épreuve : 3h IMPORTANT PARTIE RESERVEE A LA CORRECTION

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Krista Kerner
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1 Coller votre code barre ci-dessous ADMISSION AU COLLEGE UNIVERSITAIRE Mercredi 29 juin 2011 ALLEMAND durée de l épreuve : 3h IMPORTANT Le sujet est paginé de 1 à 4. Veuillez vérifier que vous avez bien toutes les pages. En cas d'anomalie, avertissez le responsable de groupe. Afin de faciliter votre travail sur le texte, vous pouvez ôter soigneusement les pages de l article. Il n est pas nécessaire de rendre l article avec votre copie. Les réponses aux questions ne devront pas excéder l'espace qui leur est réservé. PARTIE RESERVEE A LA CORRECTION Détail des notes Commentaires I. Compréhension du texte /10 II. Essai /10 TOTAL : /20 Note après harmonisation : /20

2 ADMISSION AU COLLEGE UNIVERSITAIRE Mercredi 29 juin 2011 ALLEMAND durée de l épreuve : 3h Frauen, hört die Signale!; In Europa brandet wieder einmal die Diskussion über die Einführung von Frauenquoten in Spitzenpositionen der Wirtschaft auf In regelmässigen Abständen entbrennt die Diskussion um eine angemessene Vertretung von Frauen in Spitzenpositionen der Wirtschaft. Nachdem die Europäische Kommission jüngst in ihrem Grünbuch «Europäischer Corporate-Governance-Rahmen» sich dieses Themas angenommen und ein Kapitel der «geschlechterspezifischen Diversität» gewidmet hatte, gab es in der konservativ-liberalen Koalition in Deutschland Zwist über die scheinbar beste Lösung für dieses «Problem». Während Arbeitsministerin Ursula von der Leyen in der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» eine feste Quote von 30% anregte, befürwortet die Familienministerin Kristina Schröder eine flexible Pflichtquote, die sich Unternehmen selbst auferlegen und innert zwei Jahren erfüllen müssen. Der Vorwurf über die Landesgrenzen hinweg lautet: Frauen stossen auf ihrer Karriereleiter zwangsläufig an eine «gläserne Decke», die den Aufstieg in die Spitzenpositionen jäh unterbricht. Dahinter steckt die nicht offen ausgesprochene Hypothese, Frauen würden durch ihre männlichen Kollegen diskriminiert. Die Empirie ist eindeutig: Frauen spielen in den Führungen kontinentaleuropäischer Unternehmen nur eine untergeordnete Rolle. In den 100 grössten Schweizer Unternehmen belief sich 2010 laut einer Studie der Unternehmensberatung Guido Schilling der Frauenanteil in den Geschäftsleitungen auf 4%.Die Europäische Kommission geht davon aus, dass sich der Frauenanteil in den Aufsichts- und Verwaltungsräten börsenkotierter Unternehmen in der Europäischen Union auf durchschnittlich 12% beläuft. Eine Sonderrolle in Europa nimmt Skandinavien ein. So müssen in den Verwaltungsräten norwegischer Staatsunternehmen sowie in allen privaten Aktiengesellschaften seit wenigen Jahren mindestens 40% Frauen sitzen bei Nichterfüllung dieser Quote können die Unternehmen sogar zwangsaufgelöst werden. Den Befürwortern von Frauenquoten geht es dabei allein um eine stärkere Präsenz von Frauen in den lukrativen Spitzenpositionen der Wirtschaft. Die Frage, ob es nicht auch wünschenswert wäre, den Anteil von Frauen bei der Müllabfuhr oder denjenigen von Männern als Betreuer in Kindergärten zu erhöhen, unterbleibt. Inzwischen verweisen die Anhänger von Quoten auf Studien, die allesamt zu dem Ergebnis kommen, dass sich eine Diversität in den Führungsgremien positiv auf die Unternehmensleistung auswirkt. Gerühmt werden immer wieder die Führungsfähigkeiten und das Einfühlungsvermögen von Frauen. Allerdings geben die Untersuchungen keine eindeutige Antwort auf die Frage, ob erfolgreiche Unternehmen mehr Frauen anstellen oder ob durch weibliches Führungspersonal die Firmen erst erfolgreich werden die Frage der Kausalität bleibt also unbeantwortet. Übrigens schaffen es laut einer neuen Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Ostdeutschland häufiger Frauen in Führungspositionen als in Westdeutschland. Provokant könnte man fragen, ob dieser Befund nicht ein Grund für die schlechte Verfassung ist, in der sich vielerorts die neuen Bundesländer im nördlichen Nachbarland befinden.

3 Gemischte Teams in den Unternehmen arbeiteten innovativer und würden den Ansprüchen der Kunden offenbar gerechter, schreibt Bundesrätin Doris Leuthard in der Broschüre «Frauen in Führungspositionen. So gelingt's» des Staatssekretariats für Wirtschaft. Das ist in einer freiheitlichen Wirtschaftsordnung jedoch ein bestechendes Argument dafür, dass sich Unternehmen mit einem entsprechenden Frauenanteil erfolgreich von ihren Konkurrenten absetzen können, die diesen Vorteil nicht nutzen. Im Kampf um die besten Talente könnten die erfolgreichen Betriebe damit werben, Frauen Karrierechancen einzuräumen. Transparenz in diesem Punkt wäre angesichts des demografischen Wandels ein entscheidender Wettbewerbsvorteil, auch weil die Zahl der sehr gut ausgebildeten Frauen, auf die die Unternehmen allein schon mangels Alternative zurückgreifen müssen, in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen hat. Es ist die normative Kraft des Faktischen: Die Wirtschaft wird nicht länger auf Frauen verzichten können. Die Firmen sollten die Freiheit haben, den Kandidaten oder die Kandidatin zu wählen, der oder die ihrer Meinung nach zum Erfolg am besten beitragen kann unabhängig vom Geschlecht. Die Einführung von Frauenquoten hat zur Folge, dass Männer mit gleicher Qualifikation dann übrigens legitimiert durch den Gesetzgeber bei Stellenausschreibungen leer ausgehen und damit diskriminiert werden. Doch warum sollten (jüngere) Männer für mögliche Fehler der Vergangenheit büssen? Für die Politik ist es naheliegend, sich dieses Themas zu bemächtigen. Die Einführung von Frauenquoten ist kurzfristig billiger als der Aufbau einer kostspieligen, aber notwendigen Infrastruktur, um Familie und Beruf besser miteinander vereinbaren zu können. Ehepaare bekommen Kinder in dem Alter, das für die weitere berufliche Karriere entscheidend ist. Doch allein mit dem Bau von Betreuungseinrichtungen und der Einstellung gut ausgebildeter Pädagogen, die sich um den Nachwuchs kümmern, ist es nicht getan. Zusätzlich muss sich auch das Rollenverständnis in der Gesellschaft ändern, denn Frauen, die ihre Kinder in Tagesstätten bringen, sind keine Rabenmütter und Väter, die sich intensiv um die Erziehung des Nachwuchses kümmern, keine Softies. Führte man eine Frauenquote ein, kämen schnell Forderungen nach weiteren staatlich verordneten Kontingenten auf. Sind Farbige, Muslime, Juden, Christen, Atheisten, Hetero- und Homosexuelle oder Behinderte in den Verwaltungsräten ausreichend vertreten? Das erinnert an den Versuch, den Teufel mit Beelzebub auszutreiben. Neue Zürcher Zeitung 13. April 2011

4 I. TEXTVERSTÄNDNIS. A/ Lesen Sie den vorliegenden Artikel aufmerksam durch und beantworten Sie die folgenden Fragen auf Deutsch. Benutzen Sie dazu die im Artikel enthaltenen Informationen ohne diese zu kopieren. 1. Aus welchen Gründen wird derzeit in Deutschland wieder über die Einführung von Frauenquoten in Unternehmen diskutiert? 2. Welche Argumente sprechen für die Einstellung von mehr Frauen in den Unternehmen? 3. Welche negativen Auswirkungen könnte die Einführung einer juristisch obligatorischen Frauenquote für Unternehmen zur Folge haben? Total I.A /6 pts B/ Ersetzen Sie die unterstrichenen Wörter durch Synonyme (unter Berücksichtigung des Kontextes): 1. Es gab in der konservativ-liberalen Koalition in Deuttschland einen Zwist. 2. Die Frage, ob es nicht auch wünschenswert wäre, den Anteil von Frauen bei der Müllabfuhr... zu erhöhen, unterbleibt. 3. Provokant könnte man fragen, ob dieser Befund nicht ein Grund für die schlechte Verfassung ist, in der sich vielerorts die neuen Bundesländer im nördlichen Nachbarland befinden. 4. Im Kampf um die besten Talente könnten die erfolgreichen Betriebe damit werben, Frauen Karrierechancen einzuräumen. Total I.B /2 pts 1

5 C/ Übung zum schriftlichen Ausdruck : Kommentieren Sie folgendes Schaubild auf Deutsch : Auf Augenhöhe (Der Spiegel 46/2010) Total I.C /2 pts Total I. A+B+C = /10 pts 2

6 II ESSAI. Entwickeln Sie auf Deutsch eine Argumentation zu einem der folgenden Themen (1 bis 2 Seiten). Kreuzen Sie das gewählte Thema an. 1. Welche Meinung vertreten Sie zur Einführung einer Frauenquote in Unternehmen? 2. Gibt es Ihrer Meinung nach Möglichkeiten, um das Rollenverständnis von Männern und Frauen in der Gesellschaft zu verändern? 3

7 Essai = /10 pts 4

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