Anat. Inst. d. Med. Fak., Univ. Okayama (Vorstand: Prof. M. SEKI). Versilberung der Mitochondrien in den Leukocyten und Elektronoskopie.
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- Oskar Ursler
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1 Arch. hist. jap. Vol. 19, n. 2 (April 1960). S Anat. Inst. d. Med. Fak., Univ. Okayama (Vorstand: Prof. M. SEKI). Versilberung der Mitochondrien in den Leukocyten und ihre Elektronoskopie. (Eingegangen am 11. Oktober 1959.) FUJII (1956) hat eine Methode zur elektiven Darstellung der Mitochondrien durch Versilberung am Gewebesschnitt veroffentlicht. Ich verwandte diese Methode an den Leukocyten des Menschen und untersuchte zugleich ultradunne Schnitte der Leukocyten im Elektronoskop, um die besonders reichliche Ablagerung von Silberteilchen in den Mitochondrien zu bestatigen. I. Material und Methode. Die Versilberung wurde in folgender Weise ausgefuhrt. 1. Ausstriche von frischem Menschenblut auf Objektglas wurden 1 Minute lang mit Formalindampfen fixiert und darauf in einer mit dem Acetat-Veronalgemisch von ph 7.4 gepufferten 1%igen Osmiumsaurelosung Minuten lang weiter fixiert. Andere Ausstriche legte man nach dem Prinzip der Vorschrift von FUJII nach der Fixierung mit Formalindampfen fur 2 Minuten in der REGAUDschen Bichromat Formalinlosung 12 Stunden lang ein und chromierte dann weiter mit 3%iger Kaliumbichromatlosung fur einen Tag. Man fixierte noch andere Ausstriche mit dem mit physiologischer Kochsalzlosung bereiteten 10%igen Formalin. Unter den obigen Fixiernngsarten erwies sich die Osmiumfixierug als die beste, daran folgte die Fixierung mit der REGAUDschen Flussigkeit, dagegn gab die Fixierung mit einfacher Formalinlosung schlechte Resultate. 2. Nach grundlichem Answaschen in detilliertem Wasser fur Minuten legte man die Ausstriche fur 3-5 Minuten in eine verdunnte Goldchloridlosung. Die Goldchloridlosung wurde bereitet, indem man 3 Tropfen einer 1%igen Goldchloridlosung in 5cc destillerten Wassers verdunnte. 3. Ohne Abspulen mit Wasser wurden die Ausstriche in einer Mischung von Minuten lang eingelegt. 4. Reduktion in einer Mischung von 0.5%iger Hydrochinonlosung und 1%iger 5. Auswaschen im Wasser, Entwassern mit Alkohol und Einschliessen in Xylolbalsam. Zum Vergleich werden die Mitochondrien nach HEIDENHAIN mit Eisenhamatoxylin gefarbt. Zur Elektronoskopie loste man mit dem Rasiermesser etwa 10 versilberte Aus- 209
2 210 T. HIRAI:
3 Versilberung der Mitochondrien in den Leukocyten und ihre Elektronoskopie. 211 striche aus dem Objektglas ab, sammelte sie in einem Reagensglas und bettete sie nach dem Entwassern mit Alkohol in einem Gemisch von Butyl- und Methylmethacrylat (7:3) ein. Ultradunne Schnitte wurden im Elektronenmikroskop TRS-50 (von AKASHI) photographiert. Es wurden zur Kontrolle nicht versilberte Ausstriche in gleicher Weise elektronoskopiert. II. Ergebnisse. A. Versilberte Leukocyten. Die strukturlose Grundsubstanz des Cytoplasma der versilberten Leukocyten erscheint schwach braun, und der Zellkern noch schwacher braun. Die als Mitochondrien aufzufassenden Gebilde treten distinkt und scharf in violettschwarz oder schwarz auf und lassen sich von den anderen schwacher braunen Granula leicht unterscheiden. Der Beweis dafur, dass die obigen violettschwarzen oder schwarzen Gebilde in weitaus der Mehrzahl wahre Mitochondrien sind, wird durch die Farbung mit Eisenhamatoxylin nach HEIDENHAIN, die vornehmlich die Mitochondrien darstellen soll, beigebracht. Doch treten die Mitochondrien durch die Versilberung bei weitem distinkter und scharfer auf. 1. Lymphocyten. Die Abb. 1 und 3 geben Lymphocyten mit ungefahr 15 Mitochondrien. Solche Lymphocyten kommen zu etwa 4/10 aller Lymphocyten vor. Die Lymphocyten mit ungefahr 8 Mitochondrien aber zu etwa 3/10. Ausserdem werden Lymphocyten mit weniger oder gar keinen Mitochondrien getroffen. Die Form der Mitochondrien ist meistens oval. Die Einsenhamatoxylinfarbung stellt die Mitochondrien nicht so distinkt wie bei der Versilberung dar (Abb. 2 und 4). Doch ist es klar. dass diese beiden Methoden wenigstens zum grossten Teil dieselben Gebilde darstellen. Zu bemerken ist, dass durch die Versilberung die Mitochondrien, wie schon von FUTII (1956) beachtet wurde, immer etwas mehr oder weniger grosser dargestellt werden als normal. 2. Monocyten. Durch die Versilberung erscheinen die Mitochondrien in den Monocyten, wie in Abb. 5 wiedergegeben sind, kuglig oder oval, und zwar in der gleichen Zahl in fast allen Monocyten. Die mit Eisenhamatoxylinfarbung dargestellten Mitochondrien sind Abb Peripheres Blut des Menschen. Links: auf einem Objektglas gestrichen, mit Formalindampfen und Osmiumsaure fixiert und nach den FUJIIschen Methode versilbert. Rechts: nach der HEIDENHAINschen Eisenhamatoxylinfarbung. Abb. 1 und 3. Versilberte Lymphocyten. Man sieht schwarze Mitochndrien. Durch reichliche Ablagerung von Silberteilchen auf die Oberflache der Mitochondrien, erscheinen Abb. 2 und 4. Nach der HEIDENHAINschen Eisenhamatoxylinmethode gefarbte Lym-
4 212 T. HIRAI: nicht so distinkt wie die versilberten (Abb. 6), aber Zahl und Grosse von ihnen sind fast die gleichen bei beiden Methoden. 3. Neutrophile Leukocyten. Eine selektive Darstellung der Mitochondrien ist etwas schwieriger. Bei gelun- Abb. 9 und 10. Elektronenbilder von versilberten neutrophilen Leukocyten. Silberteilchen abgelagert.
5 Versilberung der Mitochondrien in den Leukocyten und ihre Elektronoskopie. 213 gener Darstellung kommen als Mitochondrien anerkannte kleine Gebilde in der Zahl 10 zutage, wie in Abb. 7. Daneben finden sich zahlreiche, etwa gleichgrosse braune Granula, welche den fur die neutrophilen Leukocyten spezifischen, neutrophilen Granula entsprechen. Zwischen den als Mitchondrien aufgegassten schwarzen Gebilden und diesen braunen Granula gibt es Ubergange. Die neutrophilen Leukocyten mit den etwa 10 schwarz dargestellten Mitochondrien kommen zu etwa 20% aller neutrophilen Leukocyten vor, dagegen fuhren andere neutrophile Leukocyten wenige oder gar keine solchen Mitochondrien. Mit Hamatoxylinfarbung lassen sich die Mitochondrien nicht so deutlich farben, wie bei der Vesilberung (Abb. 8). B. Elektronoskopie. Unter dem Lichtmikroskop werden zwar die Mitochondrien in den Lymphocyten und Monocyten sowohl supravital als auch postmortal gefarbt deutlich dargestellt, die Mitochondrien in den neutrophilen Leukocyten aber werden gewohnlich leicht ubersehen. Es ist schon im Elektronoskop festgestellt, dass sie klein und wenig in Zahl sind. In diesem Zusammenhange sei erwahnt, dass die ergastplasmatischen Blaschen (das sog. endoplasmatische Retikulum) in reifen neutrophilen Leukocyten nur kleine Blaschen und Kanalchen rind, und dass bei der Phagocytose sich Vakuolen vermehren. Nach der Angabe von POLICARD und BAND (1958) schliesst der neutrophile Leukocyt des Menschen spezifische Granula, welche zu etwa 80% langlich gestaltet sind. Man gebe sich also uber die Mitochondrien und spezischen Granula leicht einer Tauschung hin. Eine Angabe uber nahere Elektronoskopie der Mitochondrien in den normalen Leukocyten des Menschen findet sich bei LOW (1956), danach sollen die Krista in den Mitochondrien in Schnittflache manchmal Y-formig oder mit 4 Asten erscheinen. Ich nenne auch die Untersuhungen von RINEHART (1955) und GOOMAN, RELLY und MOORS (1957) in der Literatur. Die in Abb. 9 und 10 in vorliegender Mitteilung mit dem Pfeil gezeigten Gebilde sind mit zahlreichen Silberteilchen vom 20- Abb. 10 ist seine aussere Grenzmembran besonders stark geschwarzt, daneben findet sich noch ein anderes mit dunkler Grenzmembran, aber mit wenig Silberteilchen. Das Innere der beiden letzteren Gebilde erscheint etwas heller. Die obigen drei Gebilde sind als Mitochondrien zu bezeichnen. mit der Angabe von SUWA (1956), der bei den versilberten Kollagen-und Retikulum- III. Zusammenfassung. Es wurden Ausstriche von Blut des Menschen nach dem Prinzip der FUJIIschen Silbermethode behandelt, um die Mitochondrien in Lymphocyten, Monocyten und neutrophilen Leukocyten zu schwarzen. Beobachtet wurde im Elektronoskop, dass philen Leukocyten abgelagert sind.
6 214 T. HIRAI. Literatur. Fujii, S.: Methode zur sehr elektiven und sehr distinkten Darstellung der Mitochondrien durh Versilberung. Arch. hist. jap. 11 (1956). -Goodman, J. R., E. B. Reilly and R. E. Moore: Electron microscopy of formed elements of normal human blood. Blood 12 (1957). -Low, F. N.: Mitochondrial structure. J. biophys. biochem. Cytol. 2 (1956). - Policard, A. et C. A. Band: Les structures inframicrorcopiques. Paris, Masson, Rinehart, J. F.: Electron microscopic studies of sectioned white blood cell and platelets. Amer. J. Clin. Path. 25 (1955). -Suwa, K.: Vergleichende Beobachtung der Elektronenbilder der nach GOMORI und BIELSCHOWSKY versilberten Kollagenfasern und dernach GOMORI und PAP versilberten Retikulumfasern. Arch. hist. jap. 10 (1956).
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