Anst. Inst. d. Med. Fak., Univ. Okayama (Vorstand: Topographische Karte der Wandstruktur der Nasenhohle. (Eingegangen am 30. Juni 1958.

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1 Arch. hist. jap. Vol. 15, n. 2 (September 1958). S Anst. Inst. d. Med. Fak., Univ. Okayama (Vorstand: Prof. M. SEKI). Topographische Karte der Wandstruktur der Nasenhohle der Maus. (Eingegangen am 30. Juni 1958.) Schon fruher haben SCHIEFFERDECKER (1900), KALLIUS (1905), OPPI- KOFER (1906), SCHUMACHER (1925), HEISS (1936) u. a. m. auf die Dicke der Epithels der Nasenhohle des Menschen aufgewiesen. In neuerer Zeit hat NAGA- NUMA (1948) die Dicke des Epithels und der Basalmembran der Nasenhohle des Menschen gemessen. Aber man findet keine genaue Angabe uber die ortlichen Verschiedenheiten der Dicke des Nasenhohlenepithels. Die vorliegende Mitteilung befasste sich also mit dieser Frage. Gleich nach der Dekapitation einer erwachsenen Maus wurde die Nasengegend in 10% iger Formalinlosung fixiert, durch 5% ige Trichloressigsaurelosung entkalkt Hamatoxylin und Eosin. Die Messung der Dicke des Epithels der Nasenhohlenschleimhaut vollzog sich mit dem Okularmikrometer in 400facher Vergrosserung. Jedesmal nahm man den Mittelwert aus 200maligen Messungen. Die ermittelten Werte der Dicke des Epithels wurden in funf Klassen eingeteilt, angefertigt, welche ich in Abb. 1 gezeigt habe. a) Vorderteil der Nasenscheidewand (Abb. 2). Im Vorhof der Nasenhohle sind die Epithelzellen der Nasenscheidewand wie bei anderen Tieren und dem Menschen, in der oberflachlichen Schicht flach und verhornt, in tiefern Schichten aber hoher und in der Basalschicht kuboid. Die Dicke 249

2 250 Y. MORI: In der ein wenig nach hinten liegenden Gegend der Nasenscheidewand ist das Epithel im unteren Abschnitt zwar, wie in Abb. 3 und 10 gezeigt ist, verhornt, im obersten Abschnitt aber 2-3reihig und tragt Flimmerhaare. In der noch weiter Abb. 1. Landkarte der Nasenhohlenschleimhaut einer Maus bezuglich der Dicke der Fpithlien. Oben: Seitenwand der Nasenhohle, Mitte: Boden der Nasenhole,

3 Topographische Karte der Wandstruktur der Nasenhohle der Maus. 251 hinteren Gegend, also in der Mitte der Nasenhohle verschwindet das verhornte Epithel, dafur tritt typisches Flimmerepithel. Das Epithel dieses vorderen Teiles des Septums ist, ausgenommen von dem des Scheidewand vor. b) Mittelteil der Nasenscheidewand (Abb. 4, 5 und 6). Der Mittelteil der Nasenscheidew and ist von unten bis zur Mittelhohe mit zweireihigem Flimmerepithel bekleidet, und der Oberabschnitt mit etwas dickerem mehrreihigem Riechepithel (Abb. 11). Im letzteren liegen kuglige Kerne in 7-15 Reihen. Im unteren Teil der Nasenscheidewand findet sich das JACOBSONsche Organ, welches von vorn nach hinten lauft. Bei der Maus mundet das vordere Ende dieses Organs, wie bekannt. am Boden der Nasenhohle. Das Epithel der Nasenscheidewand ist in der Nahe dieser Mundung mehrreihig und tragt Flimmerhaare, wird aber in dem oberen Abschnitt von Riechepithel bekleidet. Das JACOBSONsche Organ nimmt nach hinten an Diameter zu, wird im Mittel- Organs ist von mehrschichtigen Zellen uberzogen. In der Umgebung des Organs finden sich viele Drusen. Unter dem Epithel der Nasenscheidewand kommen Drusen vor, welche im unteren Abschnitt der Scheidewand zahlreicher zu sehen sind. Das Epithel ist in diesem Mittelteil der Nasenscheidewand dicker als im c) Hinterteil der Nasenseheidewand (Abb. 7, 8 und 9). Der Hinterteil der Nasenscheidewand, der dem sich zuruckbildenden Maxillo- In der Nahe der Choanae trennt sich der Unterteil der Scheidewand vom Boden der Nasenhohle ab, so dass sich die beiden Nasenhohlen vereinigen und in die Choanae gen. Im Oberabschnitt der Nasenscheidewand erscheinen kompliziert gestaltete Ethmoidalzellen. Das JACOBSONsche Organ wird nach hinten schnell kleiner und endet blind. Drusen finden sich im unteren Abschnitt der Nasenscheidewand zahlreicher. Sie vermehren sich nach hinten noch. Das Epithel in diesem Teil der Nasenscheidewand ist im allgemeinen dick, a) Vorderteil des Maxilloturbinale (Abb. 2).

4 252 Y. MORI: Dieser Teil hat verhorntes mehrschichtiges Epithel. Das Epithel ist am freien Rand des oberen Abschnittes und an der lateralen Flache dicker. Es ist an der b) Mittelteil des Maxilloturbinale (Abb. 4, 5 und 6). Das flimmernde Epithel Uberzieht diesen Teil. Es ist an der medialen Flache 2reihig und an der lateralen 3reihig. Wie von SCHUMACHER (192) u. a. an den Nasenmuscheln des Menschen hingewiesen ist, ist das Epithel an der medialen Flache etwas dicker, und zwar an c) Hinterteil des Maxilloturbinale (Abb. 7). Das Maxilloturbinale verkleinert sich von der Mitte der Nasenhohle nach hinten rasch, wird leistenformig und geht in die eigene Nasenhohle uber. Mittel. Auch hier sind keine Drusen zu sehen. a) Vorderteil der lateralen Wand der Figennasenhohle (Abb. 2). Die Wand ist von verhorntem mehrschichteten Epithel bedeckt. Im tieferen Lager des Epithels sind haufig in den Zellen Keratohyalinkorper zu sehen (Abb 12), welche aber an Zahl und Grosse in weitem Masse geringer sind als in der Mnudhohle. b) Mittelteil der lateralen Wand der Eigennasenhohle (Abb. 4 und 5). Das Epithel ist im unteren, dem Nasenhohlenboden benachbarten Abschnitt halbverhornt, aber oberhalb des Ansatzes des Maxilloturbinale flimmernd und 2reihig. c) Hinterteil der lateralen Wand der Eigennasenhohle (Abb. 7). Hinter der Mitte der Nasenhohle verschwindet das Maxilloturbinale, und weiter hinten verschwindet das Nasoturbinale, so dass die Nasenhohle nunmehr einfach gestaltet ist. Sie ist zum grossten Teil mit dem flimmernden Epithel uberzogen, nur dass ein kleiner oberer Teil das Riechepithel fuhrt. Die Kerne im flimmernden Epithel liegen in zwei Reihen. Die Drusen vermehren sich in diesem Teil der Nasenhohlenwand. Das Riechepithel nimmt nach hinten einen immer grosseren Umfang ein. Die Kieferhohle vergrossert sich, und die Drusen in der Wand nehmen betrachtlich an Zahl zu.

5 Topographische Karte der Wandstruktur der Nasenhohle der Maus. 253 dick. D. Nasoturbinale. a) Vorerteil des Nasoturbinale (Abb. 2 und 3). Das Epithel ist am vordersten Teil des Nasoturbinale stellenweise halbverhornt. Es verdickt sich am freien Rand der Nasenmuschel. In der Tiefe des Epithels schichten sich polygonale Zellen. In der Nahe des Ansaztes des Ethmoturbinale an der Nasenhohlenwand ist das Epithet dunn, und flathe Zellen liegen 1- oder 2reihig. Hinten an der Grenze zu der Mitte der Nasenhohle ist die ganze Flache der Nasenmuschel mit Flimmerhaaren versehen. Das Epithel ist an der medialen, der Nasenscheidewand zugekehrten Flache Man findet keine Drusen. b) Mittelteil des Nasoturbinale (Abb. 4, 5 und 6). In der oberen Halfte der medialen Flache der Nasenmuschel erscheint plotzlich dickes Riechepithel. Die untere Halfte derselben und die ganze laterale Flache werden von einem dunnen flimmernden Epithel uberzogen. Im Mittelteil des Nasoturbinale befinden sich keine Drusen. Die Dicke des Riechepithels an der medialen Flache des Nasoturbinale betragt der lateralen Flache des Nasotusbinale ist das Epithel immer betrachtlich dunner c) Hinterterteil des Naso- und Ethmoturbinale (Abb. 7, 8 und 9). Der Hinterteil des Nasoturbinale verkleinert sick rasch. Hinter ihm steht das Ethmoturbinale, welches sich bei der Maus in drei grosse Endoturbinalia und mehrere kleinere Ektoturbinalia teilt und somit komplizierte Hohlen billet. Der Hinterteil des Naso- und das Ethomoturbinale besitzt Riechepithel. Die E. Boden der Nasenhohle (Abb. 2, 3, 4, 5 und 6). Das Epithel im Vorderteil des Nasenhohlenbodens ist mehrschichtig, verhornt Die Oberflache des Epithels im Mittelteil des Nasenhohlenbodens ist nur halb- aber sie ist in der Umgebung der Mundung des Ductus nasopalatinus etwas grosser. Dieser Ductus nasopalatinus ist ein von vorn nach hinten gerichtetes trichterformiges Rohr und wird, wie in Abb. 13 gezeigt ist, von halbverhorntem Epithel bekleidet und hat keine Flimmerhaare. Seine Mundung in die Mundhohle ist schmaler. Bei vielen Saugetieren vereinigt sich die Offnung des JACOBSONschen Organs mit der Mundung des Ductus nasopalatinus in die Nasenhohle, bei der Maus aber ist das JACOBSONsche Organ, wie schon bekannt, ganz selbststandig. An der vorderen Grenze des Hinterteiles des Nasenhohlenbodens ist das Epithel

6 254 Y. MORI: noch verhornt, besteht aber nach hinten im Ubergang in die Choana aus 2- oder 3reihigen Flimmerzellen. Die Schleimhaut der Kieferhohle ist dunn und besitzt einschichtiges Flimmerepithel, nur dass sie in der Nahe des Einganges mit 2- oder 3reihigem Epithel uberzogen ist. Hier finden sich viele Drusen. Die Drusenzellen sind im medialen und unteren Teil der Hohlenwand hauptsachlich seros, im lateralen und oberen Teil aber hauptsachlich schleimig. III. Zusammenfassung. 1. Das Epithel der Nasenhohlenwand der Maus ist im Ganzen hinten dicker als vorn und oben dicker als unten. Die Dicke des flimmernden Epithels betragt 2. Bei den Nasenmuscheln ist das Epithel an der medialen Flache immer dicker als an der lateralen. 3. Das Flimmerepithel uberzieht den Vorderteil der Nasenscheidewand und die untere Halfte ihres Mittel- und Hinterteils, den Mittel- und Hinterteil des Maxilloturbinale, untere Halfte des Vorder- und Mittelteils des Nasoturbinale, den Mittel- und Hinterteil der lateralen Wand der Nasenhohle, den Hinterteil des Nasenhohlenbodens und die Wand der Kieferhohle. 4. Das Riechepithel erscheint in der oberen Halfte des Mittel- und Hinterteils der Nasenscheidewand, in der oberen Halfte des Mittel- und Hinterteils des Nasoturbinale, in der ganzen Flache des Ethmoturbinale und im Hinterteil des oberen Abschnittes der lateralen Wand der Nasenhohle. 5. Das geschichtete Epithel ist zu sehen: im vordersten Teil der Nasenscheidewand, im Vorderteil des maxilloturbinale, im Vorderteil der lateralen Wand der Nasenhohle, im vordersten Teil des Nasoturbinale und im Vorder- und Mittelteil des Nasenhohlenbodens. 6. Das JACOBSONsche Organ mundet nicht im Ductus nasopalatinus, sondern unmittelbar im vorderen Teil der Nasenhohle. 7. Der Ductus nasopalatinus wird von halbverhorntem Epithel uberzogen. Der Gang schmalert sick nach der Mundung in die Mundhohle hin. 8. Die Drusen in der Nasenhohlenwand sind meistens seros, und es finden sich weniger schleimige Drusen. Drusen findet man im Unterabschnitt der Nasenscheidewand, besonderes in ihrem Hinterteil recht zahlreich. Sie sind auch in der Wand der Kieferhohle zahlreich vorhanden.

7 Topographische Karte der Wandstruktur der Nasenhohle des Maus. 255 Literatur. Heiss, R.: Der Atmungsaparat. In Mollendorffs Handbuch der mikroskopischen Anatomie des Menschen. Bd. 5, Tl. 3. Berlin, Kallius, E.: Geruchsorgan und Geschmacksorgan. In Bardelebens Handbuch der Anatomie des Menschen. Bd. 5, Tl. 2. Jena, Naganuma, K.: Uber die Dicke des Epithels und der Basalmembran der Nasenschleimhaut des Menschen. (Jap.) Kaibo Z. 23 (1948). -Oppikofer, E.: Beitrage zur normalen und pathologischen Anatomie der Nase und ihre Nebenhohlen. Arch. Laryngol, u. Rhinol. 19 (1906). -Schiefferdecker, P.: Histologie der Schleimhaut der Nase und ihre Nebenhohlen. In v. Heymanns Handbuch der Laryngologie und Rhinologie. Bd. 3. Wien, Schumacher, S.: Histologie der Luftwege und Mundhohle. In Denkers und Kahlers Handbuch der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde. Bd. 1, Tl. 1. Berlin u. Munchen, 1925.

8 Erlauterung zu den Tafelabbildungen. 256

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