Genetik und Eugenik II bis heute
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- Eugen Maier
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 Genetik und Eugenik II 1945 bis heute
2 Literatur James D. Watson, Die Doppel-Helix (1969, dt. 2001), Auszug. Walter Gilbert, Das Genom - Eine Zukunftsvision (Original: A Vision of the Grail), In: Daniel Kevles und Leroy Hood (Hrsg.), Der Supercode. Die genetische Karte des Menschen, München 1993, S Diane B. Paul, Eugenic Anxieties, Social Realities and Political Choices. In: Dies., The Politics of Heredity, Albany NY 1998, S
3 Fragestellungen Informationsbegriff und moderne Genetik, oder: Wie kam es zur Rede vom genetischen Code? Von der Genetik zur Gentechnik: angewandte oder Technowissenschaft? Genetik, Gentechnik und Wirtschaft etwas Neues oder ein altes Verhältnis im neuen Gewand? Endete die Eugenik mit der Nazizeit, oder hat sie nur neue Formen angenommen?
4 Schritte zur genetischen Code Die beiden Grundprobleme: Struktur und Funktion des Erbmaterials, genauer: welche Verbindung von Struktur und Funktion? Fortsetzung des Paradigmas von Morgan: Forschung am Modellorganismus Drosophila melanogaster Parallel dazu: Neue Wege mit neuen Modellorganismen
5 Die Fruchtfliege Drosophila Melanogaster (zur Erinnerung)
6
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8 Anregungen aus der Physik Max Delbrück und die Morgan-Gruppe am Cal Tech in den 1930er Jahren Analogie vom Atom als Baustein der Materie zum Erbmolekül als Baustein des Lebens
9 Anregungen aus der Physik Max Delbrück ( ) bei der Morgan-Gruppe am Cal Tech in den 1930er Jahren Analogie vom Atom als Baustein der Materie zum Erbmolekül als Baustein des Lebens
10 Anregungen aus der Physik Erwin Schrödinger ( ) What is Life? (1944) Reproduktion als Informationstransfer Hoffnung auf neue Naturgesetzen aus der Biologie
11 Schritte zur genetischen Code Ein neuer Modellorganismus: Bakteriophage. Näher zur Struktur Die Phagengruppe (Cold Spring Harbor; New York): Max Delbrück, Salvador Luria, Boris Ephrussi u.a. Parallel hierzu: neues Funktionsmodell entwickelt von George Beadle und Edward Tatum (1944 ff.), mithilfe eines weiteren Modellorganismus: Neurospora (Brotschimmel) Ein Gen, ein Enzym
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13 Fünf Virionen des Bakteriophage, fotografiert unter dem Elektronenmikroskop Ein Virion greift einen Bakterium an sein DNS Entert die Zelle und lässt Die Phagenschale hinter sich.
14 Edward Tatum inspiziert Neurospora - kulturen
15 Die Entschlüsselung der Struktur: Interdisziplinarität und Konkurrenz Orte des Geschehens: Cavendish Laboratory (Cambridge) und King s College London freundliche Rivale?
16 Sir Lawrence Bragg, Direktor des Cavendish Laboratory
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18 Maurice Wilkins, King s College London
19 Rosalind Franklin, Mitarbeiterin von Wilkins
20 Neuer Modellorganismus, andere Methode TMV (= Tobacco Mosaikvirus) Röntgencrystallographie
21 Röntgenbild krystallisierter DNS
22 Vom Röntgenbild zum Modell des Moleküls Das Kernproblem: Struktur und Funktion verbinden! Ein weiterer Rival: Linus Pauling
23 Linus Pauling () Chemienobelpreis Für Beiträge zur Theorie der Chemischen Verbindungen
24 Die Struktur erscheint Deoxyribosnukleinsäure (DNS) Erstveröffentlichung der Struktur des DNS (1953) als kurze Notiz in Nature
25 Form und Funktion: DNS-Replikation Aufgrund der Komplementarität der Basenpare (TA AT)
26 Chemische Struktur der vier DNS- Basen, ca. 1950
27 kovalente Verbindungen der Komponente des Zucker-Phosphate Rückrads des Moleküls
28 Ein ikonische Foto: Watson und Crick vor dem neuen DNS-Modell
29 Wie das Molekül wirkt DNS signalisiert Proteinmanufaktur und leitet somit den Aufbau des neuen Individuums ein Aber wie? Mithilfe eines verwandten Moleküls, RNS (so genannter Botschafter ) Entschlüsselung der Kodierungsvorgänge bis 1963, erst danach Nobelpreise für Watson, Crick und Wilkins (1964)
30 Vom DNS zur Gentechnik zum Genomprojekt Vom DNS zur Gentechnik: Rekombinierbares DNS Gentechnik (genetic engineering) ab 1973 Ein neuer Wirtschaftszweig, genetic engineering, z.b. Fa. Genentech Ralph Brinster und Richard Palmiter publizieren erste Ergebnisse mit transgenischen Tiere (Mäuse) in Nature und Science (1982)
31 Ein neuer Held der Wissenschaft?
32 Entstehung des menschlichen Genomprojekts Die Human Genominitiative (1982) Robert Sinsheimer, Charles Delisi, Walter Gilbert Ziel: Entschlüsselung der Codes des gesamten DNS des Menschen bis 2002 Proklamiert in den Medien als das Manhattanprojekt der Biologie
33 Der Weg zum Ziel: Kartierung genetische Karte und physische Karte
34
35 Wie funktioniert das? Automatisierte fluorescente DNS-Sequenzierungs technik
36 String-matching
37 Der Computer wird zu Hilfe genommen: Massenhafte Informationsverarbeitung Mit dem Biological Informatrion Signal Processor (= BISP) Ein BISP = 1 cm 2 und enthält ca Transistoren
38 Die Menschen hinter der Technik National Institutes of Health (NIH) Erster Direktor der HGI James Watson ELSI = Ethical, Legal and Social Implications Internationales Network - Human Genome Organization (HUGO) J. Craig Venter Institute
39 Die Patentierung von Organismen Die USA Wissenschaft und Wirtschaft US Patentgesetz (1793, revidiert 1952) products of nature versus products of art Plant Patent Act (1930); Plant Variety Protection Act (1970) (Ananda) Chakrabarty case (Patentansuchen für genetisch modifizierte Bakterien, 1972) US-Verfassungsgericht: Diamond vs. Chakrabarty 1980 Die Situation in der Europäischen Union European Patent Convention (1962) Benedikt) Härlin Bericht an die Europäische Kommission (1989)
40 Eugenik nach 1945 Amerikanische Eugeniker und das Bevölkerungsproblem Frederick Osborn ehem. Präsident der American Eugenics Society (seit 1927), dann Direktor der Population Council (seit 1952) Unterstützung der Rockefeller-Stiftung
41 Diagnosediagramm für Huntingtons Chorea
42 private Eugenik Philip Kitcher private Eugenik und die Rolle der Krankenversicherungen Die problematische Rede von der individuellen Freiheit ( choice ) Genetische Beratung Privatisierung eugenischen Denkens? Genetic counselling (statt oder neben der Eheberatung) ab 1947
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