Praxisbericht: Administrative Herausforderungen bei der Nutzung von Biomasseaschen zur Düngemittelherstellung. Jena, 16.
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- Valentin Althaus
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1 Praxisbericht: Administrative Herausforderungen bei der Nutzung von Biomasseaschen zur Düngemittelherstellung Jena, 16. Januar 2019
2 Gliederung Kurzvorstellung der Fa. ATS Agro Trading & Solutions GmbH; Beschreibung der unterschiedlichen Aschetypen nach Herkunft & Verarbeitbarkeit; Verwertungswege & Grenzwerte für diese; Vorteile bei der land- & forstwirtschaftlichen Verwertung; 2
3 Unternehmensprofil Produkte Standorte Unternehmensprofil Mitarbeiter: 2 Geschäftsführer & Inhaber; 1 Bürokraft Dispo, Sekretariat, Buchführung; 1 Laborkraft QM, produktionsbegleitende Analytik; 8 Logistik- & Produktionsmitarbeiter; Leistungsspektrum: Stoffstrommanagement für Industrie, Landwirtschaft und nachhaltige Energieerzeugungsanlagen; Fokus: Landwirtschaftliche Produkte, industrielle Nebenprodukte & Substrate für Bioenergieerzeugungsanlagen, Holzbrennstoffe & Holzrohstoffe für die stoffliche Verwertung; Recycling & Verwertung auf eigener Anlage mit Genehmigung nach BImSchG; 3
4 Rohstoffaufbereitung & Logistik der ATS: Unternehmensprofil Produkte Standorte Eigene Aufbereitungsmaschinen: Eigene Logistik mit einem LKW (Mercedes Actros 2544), Hakenliftanhänger & Abrollcontainer (11-40m³); Diverse Gabelstapler & Flurfördergeräte; Rad-/ bzw. Teleskoplader (Schäffer 9380T & Liebherr L556) & Bagger (8-16t Mobilbagger) für das Rohstoffhandling; Misch- & Siebanlagen (Finlay 760 Trommelsiebanlage & Komptech Mashmaster, Strautmann-Mischanlagen), sowie Zerkleinerungsaggregate (Jenz AZ55, Komptech Crambo 5000e elektr. Stationär) als Konditionierungstechnik; Pelletieranlage mit einer Kapazität von ca. 2 t Getreideresten pro Stunde & 400t Silokapazität; 4
5 Unternehmensprofil Produkte Standorte Tätigkeiten im Einzelnen Recycling & Produktion von Düngemitteln, Biogassubstraten und Biobrennstoffen am eigenen nach BImSchG genehmigten Standort in Hardegsen, nahe Göttingen; Produktion und Handel mit (Sekundärrohstoff-)Düngemitteln; Bereitstellung und Handel von Energieträgersubstraten Holzbrennstoffe & Biogaseinsatzstoffe; Eigenes Labor für QM, F&E & Herstellung von Spurenelementdünger- & Biogasspurenelementmischungen; Verwertung von Nebenprodukten aus der Industrie, Energieerzeugung und Landwirtschaft; Betrieb eines eigenen Pelletwerkes zur Herstellung von Getreide-Stroh-Mischpellets; Teilnahme an Forschungsprojekten in o.g. Tätigkeitsfeldern; 5
6 Leistungsträger: Jelto Papendieck, Dipl.-Geoökol. Unternehmensprofil Produkte Standorte Studium Geoökologie TU Braunschweig; Filmproduktion für NDR & National Geographic in Alaska; Wissenschaftl. Mitarbeiter an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover; Mehrjährige Erfahrung im Stoffstrommanagement / Handel mit erneuerbaren Energieträgern / Beratung von Energieunternehmen; GF Betriebsgesellschaft BMHKW Wolmirstedt ( , FWL 4MW); GF Projektgesellschaft BMHKW & Holzpelletierung in Magdeburg (Inbetriebnahme , FWL 12MW & t Pellets/a); Seit 2007 geschfd. Ges. ENNEO Biomass Energy GmbH 2011 Umfirmierung in Crafttec GmbH; geschfd. Ges. der Biopellet Magdeburg GmbH & Co. KG als 10%-iges Tochterunternehmen der Crafttec GmbH, sowie Projektierung & Betrieb von BMHKW & Pelletierung; Seit 2015 geschfd. Ges. der ATS Agro Trading & Solutions GmbH. 6
7 Welche Aschen entstehen bei der Biomasseverbrennung: Unterscheidung nach Feurungsanlagengröße: Aschen aus Kleinfeuerungsanlagen < 1MW Gesamtfeuerungsleistung ; Rost- & Kesselaschen aus Biomassefeuerungen > 1MW Gesamtfeuerungsleistung ; Filteraschen /-stäube (letzte filternde Einheit) aus Biomassefeuerungen > 1MW Gesamtfeuerungsleistung ; Unterscheidung nach Brennstoff: Aschen aus der Holzverbrennung Holzpellets, Holzhackschnitzel, LPM ; Aschen aus der Getreideverbrennung Dinkelspelzenpellets, Getreide ; Aschen aus der Strohverbrennung; Aschen aus der Klärschlamm-Monoverbrennung; Aschen aus der HTK-Verbrennung; Aschen aus Pyrolyse-/Vergasungsprozessen; Aschen aus der Gärrestverbrennung; 7
8 Wie beeinflusst die Ascheherkunft den Verwertungsweg? Aschen aus Kleinfeuerungsanlagen < 1MW Gesamtfeuerungsleistung Verwertungsweg kann durch den Anlagenbetreiber relativ frei gewählt werden, nach KrWG, keine Nachweispflicht für die Ascheverwertung, Empfehlung DEPI: Anlagen < 100 kw Hausmüll; Rost- & Kesselaschen aus Biomassefeuerungen > 1MW Gesamtfeuerungsleistung Anlagengenehmigung nach BImSchG, Ascheentsorgungspflicht im Rahmen der Genehmigung nach BImSchG - z.b. Deponierung, Verwertung zu einem Düngemittel, Verwertung in der Kompostierung, Waldkalkung / Erhaltungskalkung, Wegebau - AVV ; Filteraschen /-stäube (letzte filternde Einheit) aus Biomassefeuerungen > 1MW Gesamtfeuerungsleistung Anlagengenehmigung nach BImSchG, Ascheentsorgungspflicht des Betreibers im Rahmen der Genehmigung nach BImSchG - z.b. Deponierung, Untertageverbringung - AVV ; 8
9 Für welchen Verwertungsweg gilt welcher Gesetzestext? Deponierung von Rost- und Kesselaschen & Filteraschen DeponieV; Landwirtschaftliche Verwertung von Rost- und Kesselaschen DüMV (mind. 15% CaO oder 10% K 2 O!); Verwertung als Kompostgemisch BioAbfV; Landwirtschaftliche Verwertung von Klärschlammaschen DüMV (mind. 10% P 2 O 5!); Rost- und Kesselaschen bzw. Filteraschen aus Kleinfeuerungsanlagen KrWG; NEU: nach Verabschiedung der neuen EU-Düngemittelverordnung in 2019 CE-Kennzeichnung für sämtliche Düngemittel! 9
10 Verwertung nach der DüMV was muss beachtet werden? Zugelassen sind: - Brennraumaschen von naturbelassenen pflanzlichen Ausgangsstoffen (Rost- & Kesselasche / Feuerraumasche) keine Zyklon- & Filteraschen!!! Kennzeichnung als Düngemitteltyp: - Kaliumdünger (mind. 10% K 2 O); - Kalkdünger (mind. 15% CaO in der TM); - Kohlensaurer Kalk (mind. 70% CaO), davon maximal 30% Ascheanteil Mischprodukt mit Kalk; - PK-Dünger (mind. 2% P 2 O 5 & 3% K 2 O) Mischprodukt oder reine Asche; - NPK-Dünger (mind. 3% N, 2% P 2 O 5 & 3% K 2 O) Mischprodukt oder reine Asche; - organisch-mineralische P- oder K-Dünger (mind. 3% P 2 O 5 & 3% K 2 O); - organisch-mineralische PK-Dünger (mind. 0,5% P 2 O 5 & 1,0% K 2 O); - organisch-mineralische NPK-Dünger (mind. 1,5% N, 0,5% P 2 O 5 & 1,0% K 2 O); - Düngemittel mit Spurennährstoffen (bewertet nach Gesamtgehalt & wasserlöslicher Gehalt B,Co,Cu, Fe, Mn, Mo, Zn mit Höchstgehalt für Cu 0,07% bzw. 0,2% auf forstl. Flächen & Zn 0,5%) 10
11 Verwertung Grenzwerte für Schadstoffe? Quelle: LUFA Nord-West 11
12 Verwertung nach der DüMV Grenzwerte für Schadstoffe? Quelle: LUFA Nord-West 12
13 Kennzeichnungspflicht nach der DüMV Zum Inverkehrbringen als Düngemittel sind nachfolgende Parameter anzugeben: Düngemitteltyp; Nährstoffe (z.b. Gesamtcalciumoxid, Gesamtmagnesiumoxid, Gesamtphosphat, etc.); Schadstoffe / Nebenbestandteile (z.b. Arsen, Blei, Cadmium, Chrom, Chrom VI, Kupfer, PFT s, etc.); Nettomasse/Nettovolumen; Hersteller/Inverkehrbringer; Ausgangsstoffe; Hinweise zur sachgerechten Lagerung und zur sachgerechten Anwendung (Stichwort: Gute fachliche Praxis!) 13
14 Fallbeispiel: RAL- Kennzeichnung einer Rost- & Kesselasche aus der Holzverbrennung: 14
15 Fallbeispiel: RAL- Kennzeichnung einer Rost- & Kesselasche aus der Holzverbrennung: 15
16 Fallbeispiel: Analytik einer Rost- & Kesselasche aus der Getreideverbrennung: 16
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