Energie-Nebenkosten beleuchten

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1 Energie-Nebenkosten beleuchten Situation im Jahr 2000 Durchschnittlicher Strompreis für Industriekunden mit Stromverbrauch bis 50 GWh/a : 5,98 ct/kwh * Anteil Strom- und Netzkosten: 4,39 ct/kwh Anteil von EEG, KWKG, StromSt, Konzession: 1,59 ct/kwh Prozentualer Anteil von Steuern und Abgaben: 26,6% * Gem. Preisindex des VIK Verband der industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.v. 1

2 Situation im Jahr 2011 Durchschnittlicher Strompreis für Industriekunden mit Stromverbrauch bis 50 GWh/a : 13,07 ct/kwh * Anteil von Strom- und Netzkosten: 7,18 ct/kwh Anteil von EEG, KWKG, StromSt, Konzession: 5,89 ct/kwh Prozentualer Anteil von Steuern und Abgaben: 45,1% * Gem. Preisindex des VIK Verband der industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.v. Kostensteigerung 2000 bis 2011 Strom- und Netzkosten absolut: 2,33 ct / kwh Prozentual: 61% Steuern und Abgaben absolut: 4,30 ct / kwh Prozentual: 270 % 2

3 Stromsteuergesetz seit 01. Januar 2011 Abschaffung des Erlaubnisschein-Verfahrens. Nachträgliche Entlastung des regelversteuerten Stroms in Höhe von 5,13 /MWh für Unternehmen des Produzierenden Gewerbes. Anstieg des Steuersatzes von 12,30 /MWh auf 15,37 /MWh. 10 StromStG: Reduzierung des maximalen Erstattungssatzes von 95% auf 90%. Erhöhung des Sockelbetrages von 512,50 auf Wegfall der Steuerentlastung zur Erzeugung von Sekundär-Energie (Druckluft, Licht, Kälte, mechanische Energie), wenn diese nicht von einem Unternehmen des Produzierenden Gewerbes genutzt wird. (Nutzenergie-Contracting) Energiesteuergesetz seit 01. Januar EnergieStG: Reduzierung der Steuerentlastung von 2,20 auf 1,38 /MWh. 55 EnergieStG: Reduzierung der max. Steuererstattung von 95% auf 90%. Erhöhung des Sockelbetrages von 205,00 auf 250,00. Wegfall der Steuerentlastung zur Erzeugung von Wärme, soweit diese nicht von einem Unternehmen des Produzierenden Gewerbes genutzt wird. (Nutzenergie-Contracting) 3

4 Quo vadis Spitzenausgleich? Der Spitzenausgleich gem. 10 StromStG und 55 EnergieStG stellt aus Sicht der EU-Kommission eine Beihilfe dar. Nur aufgrund einer Eigenverpflichtung der deutschen Wirtschaft zur Einhaltung ehrgeiziger Klimaschutzzielen, ist das jetzige Verfahren von der EU anerkannt und bis Ende 2012 genehmig worden. Das Energiekonzept der Bundesregierung (09/2010) sieht vor, dass Betriebe ab 2013 einen Beitrag zum Klimaschutz erbringen müssen, um Steuervergünstigungen wie den Spitzenausgleich zu erhalten. Konkret wird die Forderung von Energiemanagmentsystemen (EnMS) gem. DIN 16001, ISO 5001 diskutiert. ABER: Das Energiekonzept der Bundesregierung hat keinerlei normative Bindungswirkung. Nach Auskunft des Bundesfinanzministeriums wird eine gesetzliche Neuregelung des Spitzenausgleichs in den Fachausschüssen noch kontrovers diskutiert. Diskussionspunkte sind insbesondere Übergangsvorschriften oder eine stufenweise Einführung Ausnahmen oder Befreiungen für kleinere und mittlere Unternehmen. Was tun? Aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung der Steuerentlastungen und den erwartbaren Entwicklungen, sollten sich alle Unternehmen mit dem Thema EnMS befassen. Die EnergieAgentur.NRW testet zur Zeit ein modulares EnMS, das auf die individuellen Anforderungen eines Unternehmens angepasst werden kann. Mehr Informationen unter Zumindest die ersten Schritte in Richtung EnMS sollten von jedem Unternehmen gegangen werden. 4

5 Gesetzliche Entwicklungen in 2011 (auszugsweise) EEG: Änderungen zum 01. Januar 2012 Grünstromprivileg, 37 I 2 EEG (2009) Reduzierung nur noch um 2 ct / kwh, 39 I EEG (2012) Eigenstromprivileg, 37 III EEG (2012) jede Form von Lieferung auch jene zwischen verbundenen Unternehmen löst die EEG-Pflicht aus. Bestandsschutz für Eigenerzeuger vor gem. 66 Abs. 15 EEG (2012) Besondere Ausgleichsregelung, 40ff. EEG von 1-10 GWh/a kein EnMS erforderlich, 14% statt 15% Stromkosten zur Brutto-Wertschöpfung erforderlich. Die Durchführungsverordnungen zu den Neuregelungen im Strom- und EnergiesteuerR sind (erst) am in Kraft getreten. Ein wesentlicher Streitpunkt: Mehrere Stromerzeugungsanlagen mit einer Leistung von jeweils weniger als 2 MW gelten gem. 12b Abs. 2 StromStV als eine Anlage, wenn sie zentral gesteuert werden. Hierdurch wird der energiepolitisch gewollte Aufbau dezentraler Kraftwerksstrukturen durch virtuelle Kraftwerke massiv behindert. 5

6 Stromnetzentgeltverordnung (StromNEV) 19 II 2 StromNEV : Befreiung vom Netzentgelt möglich, wenn an einer Abnahmestelle mind. 10 GWh bei mind Vollbenutzungsstunden per anno. Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) Am in Kraft getreten. Neuregelungen in erster Linie relevant für Betreiber von Transport-, Verteil- und Objektnetzen sowie Messstellenbetreiber und Messdienstleister. Ansätze zur Minderung von Steuern und Abgaben 40ff. EEG Besondere Ausgleichsregelung: Reduzierung der EEG-Umlage auf 0,3592 ct / kwh (bei 1-10 GWh/a); 0,03592 ct / kwh (bei GWh). 19 II 2 StromNEV: Kein Netzentgelt zu zahlen. Prüfung und ggf. Rückforderung überhöhter Netzentgelte für die Jahre 2002 bis Konsequente Nutzung der Entlastungsregelungen im Stromund EnergieStG. Beratung von Energiesteuer-Experten nutzen. 6

7 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit En-Control Gesellschaft für Energiecontrolling (Rechtsanwalt M.L.E) 7