Die Teilnehmerzahlen bei der FÄrderung der beruflichen Weiterbildung durch die BA verharren auf niedrigem Niveau
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- Ella Albert
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1 Die Teilnehmerzahlen bei der FÄrderung der beruflichen Weiterbildung durch die BA verharren auf niedrigem Niveau In einer PresserklÄrung vom 29. MÄrz 27 erklärte der arbeits- und sozialpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Klaus Brandner: Wir freuen uns Åber die gute Arbeitsmarktentwicklung. Sie ist neben den konjunkturellen und klimatischen GrÅnden auch auf eine systematische Nutzung von QualifizierungsmaÇnahmen zuråckzufåhren. Es macht sich bezahlt, dass wir trotz hoher finanzieller Anspannung im letzten und diesem Jahr die Mittel får die Weiterbildung in beiden Rechtskreisen im Haushalt auf hohem Niveau festgelegt haben. Daran halten wir fest. Wegen der besonderen Bedeutung der Weiterbildung lehnen wir Forderungen nach einer weiteren Beitragssatzsenkung ab. Dies wårde unmittelbar zu Lasten der Qualifizierung der Arbeitssuchenden gehen. Wir wollen eine qualitativ hochwertige und an Nachhaltigkeit orientierte Arbeitsvermittlung. Weiterbildung ist in diesem Konzept das zentrale Instrument. Die positiven Vermittlungserfolge sind hierauf zuråckzufåhren. Durchschnittlicher Bestand an TeilnehmerInnen an MaÄnahmen FbW Nachdem die Evaluation der Hartz I III Gesetze der FÇrderung der beruflichen Weiterbildung insgesamt gute Noten erteilt hat, scheint der Qualifikation von Erwerbslosen wieder mehr Gewicht beigemessen zu werden. Wie sonst wäre die Pressemitteilung von Brandner zu verstehen? Die RealitÄt sieht anders aus. Die FÇrderung wurde zwischen 2 und 25 auf ein Drittel reduziert. Das statistische Bundesamt teilt in einer Pressemitteilung vom 4. il 27 mit, dass die Bildungsausgaben in Deutschland réckläufig sind: Nach vorlñufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes wurden im Jahr 25 in Deutschland 144,8 Milliarden Euro får Bildung ausgegeben (24: 146,1 Milliarden Euro). Das entspricht einem Anteil am Bruttoinlandsprodukt von 6,5% (24: 6,6%). WÑhrend die Ausgaben får Bildungseinrichtungen (KindergÑrten, Schulen und Hochschulen, berufliche
2 Ausbildung) von 114,2 Milliarden Euro im Jahr 24 auf 115,6 Milliarden Euro im Jahr 25 erhäht wurden, gingen die Äffentlichen Ausgaben får die FÄrderung der Weiterbildung zuråck. Dieser RÅckgang ist auch auf geringere Bildungsausgaben der Bundesagentur får Arbeit zuråckzufåhren ( 3,8 Milliarden Euro), die nur teilweise durch Ausgabenanstiege in anderen Bereichen kompensiert wurden. Statt einer FÇrderung auf hohem Niveau haben wir massive RÉckgÄnge in der Çffentlichen FÇrderung der beruflichen Weiterbildung von Erwerbslosen. Daran hat sich auch im ersten Quartal 27 nichts geändert. Was sich seit der EinfÉhrung des ALG II Ändert, ist die Struktur der FÇrderung durch die BA. Immer weniger Bezieher von ALG I erhalten eine Weiterbildung FÅrderung 25 bis MÇrz 27 FÄrderung der beruflichen Weiterbildung SGB III SGB II Gesamt Im ust 25 war mit TeilnehmerInnen der absolute Tiefpunkt in der FbW erreicht. Der leichte Anstieg danach ist nicht der Ausweitung der FÇrderung von Erwerbslosen durch die BA geschuldet. Im allein von der BA verwalteten Regelkreis SGB III ist die FÇrderung weiterhin réckläufig. Im ersten Quartal 27 waren durchschnittlich TeilnehmerInnen in einer beruflichen Weiterbildung. Im Jahr 26 waren es durchschnittlich noch oder fast 16 % mehr. FÇrderung auf hohem Niveau? Bei der BA ist davon nichts zu sehen. Etwas anders sieht die Entwicklung bei Erwerbslosen aus, die sich im Rechtskreis SGB II befinden. Bis zum Ende des Jahres 25 gab es eine Steigerung auf gut 4. TeilnehmerInnen. Der Wert verharrte fast ein Jahr lang auf diesem Niveau, seit tember 26 steigt die Teilnehmerzahl leicht an. Mit erreicht sie im MÄrz 27 ihren bisherigen HÇhepunkt.
3 Allerdings sind in diesen Zahlen nur diejenigen erfasst, die von einer ARGE von BA und Kommunen betreut werden. Die Optionskommunen werden noch immer nicht in der zentralen Statistik ausgewertet. Die Dauer einer beruflichen Weiterbildung hat sich massiv verkårzt Eine zweite Tendenz hat sich weiter verstärkt, der Trend zu kurzfristigen MaÑnahmen. Berufliche Weiterbildung wird verstärkt denjenigen gewährt, die mit schnellen Anpassungsqualifikationen in den Arbeitsmarkt vermittelt werden kçnnen. LÄngere Qualifikationen zum Erwerb von BerufsabschlÉssen werden immer weniger gefçrdert Eintritte in MaÅnahmen der beruflichen Weiterbildung (kumulierte Werte) Bereits 26 erreichte die Zahl der in FbW mit fast den Wert aus dem Jahr 23 ( ). Dieser Trend ist auch 27 erkennbar. In den ersten 3 Monaten wurden 77.3 n gezählt; mehr als im Vergleichszeitraum 23 (73.552). Setzt man die Zahl der mit der jeweiligen Teilnehmerzahl ins VerhÄltnis, wird der Trend zu kurzfristigen MaÑnahmen deutlich. in % in % Bestand Bestand , , , ,59 MÇrz , ,36 Bei monatlich 8,3% n, bezogen auf die Teilnehmerzahl, wérde im Laufe eines Jahres jeder Platz einmal neu besetzt. Die durchschnittliche MaÑnahmendauer betrége demnach 1 Jahr. FÉr die ersten 3 Monate in 23 trifft dies zu.
4 Im MÄrz 27 gibt es bereits Éber 25 %, bezogen auf die Teilnehmerzahl. Damit wird monatlich jeder vierte Platz ausgetauscht. Nach 4 Monaten wäre jeder Platz einmal neu besetzt worden. Mit einer durchschnittlichen MaÑnahmedauer von 4 Monaten kçnnen hauptsächlich kurze Anpassungsqualifikationen durchgeféhrt werden. Die neue GeschÄftspolitik der BA, nachdem eine berufliche Weiterbildung betriebswirtschaftlich nur Sinn macht, wenn sie innerhalb des Bezuges von ALG I auch zur Vermittlung und damit zur Vermeidung des Aussteuerungsbetrags féhrt, prägt zunehmend die berufliche Weiterbildung der BA. (Quelle: Neuausrichtung der Arbeitsvermittlung im Kundenzentrum, Hugh Mosley, Wissenschaftszentrum Berlin, Fachtagung der Hans BÇckler Stiftung: Öber Hartz hinaus - Stimmt die Richtung der Arbeitsmarktpolitik? 29./3 MÄrz 27, Berlin) Nur die Gruppe der Beratungskunden FÇrdern soll nach einem internen BA- Papier in den Genuss einer Weiterbildung kommen, alle anderen Kundengruppen sind davon ausgeschlossen. Ein kurzes Profiling eines Beraters, dessen Ergebnis weder nachpréfbar noch anfechtbar ist, entscheidet Éber die Chance, an einer beruflichen Weiterbildung teilnehmen zu dérfen. Ausgaben får die berufliche Weiterbildung auf niedrigem Niveau Mit der niedrigen Teilnehmerzahl im Bereich des SGB III spart die BA kräftig an der beruflichen Weiterbildung. Im Regelkreis des SGB III wurden 26 insgesamt 527 Millionen Euro fér die Weiterbildung ausgegeben. Ein Jahr davor waren es mit 653 Millionen Euro noch fast 2% mehr.
5 / / / / / / 25 3./ 25 4./ 25 Ausgaben je Quartal 1./ / 26 3./ / 26 Ausgaben der Bundesagentur fçr Arbeit (BA) in Mio TrainingsmaÅnahmen FÄrderung der beruflichen Weiterbildung Verglichen mit dem letzten Jahr vor der EinfÉhrung des ALG II fällt der RÉckgang wesentlich dramatischer aus. In 24 wurden fér die Weiterbildung 1.44 Millionen Euro ausgegeben, Éber 63 % mehr als 26. Die Ausgaben in 24 beziehen sich jedoch auf alle FÇrderungen, das heiñt auf das Arbeitslosengeld und die Arbeitslosenhilfe. Ab 25 gibt die BA in ihrem GeschÄftsbericht nur den Betrag im Bereich des SGB III an, die Ausgaben fér FbW im Bereich des SGB II sind nicht enthalten. TrainingsmaÇnahmen nehmen leicht zu TeilnehmerInnen an TrainingsmaÅnahmen/EingliederungsmaÅnahmen Graphik: Netzwerk Weiterbildung Quelle: Statistik BA
6 Die Zahl der TeilnehmerInnen von TrainingsmaÑnahmen hat sich in 26 gegenéber 25 nicht verändert. Der durchschnittliche Bestand betrug gegenéber 69. in 25. In den ersten 3 Monaten 27 liegt die Teilnehmerzahl jeweils Éber den Vergleichswerten von 26. Im Durchschnitt waren es 69.4, in 26 waren in den ersten 3 Monaten TeilnehmerInnen in TrainingsmaÑnahmen. Auch hier ist die Entwicklung in den Rechtskreisen SGB III und SGB II unterschiedlich verlaufen. Es gab im Gegensatz zu FbW keine Anlaufschwierigkeiten beim SGB II. Die FÇrderung erreichte bereits Mitte 25 das Niveau des Regelkreises SGB III TrainingsmaÅnahmen/EingliederungsmaÅnahmen SGB III SGB II Gesamt 25 haben die ARGEn TrainingsmaÑnahmen mehr eingesetzt als die BA. Seit 26 verlaufen die Teilnehmerzahlen bei der BA und den ARGEn parallel. TrainingsmaÑnahmen unterliegen zudem jahreszeitlichen EinflÉssen. In den Sommermonaten und im ember gibt es regelmäñig einen deutlichen RÉckgang, im Herbst scheint die MaÑnahme besonders beliebt zu sein. Auch bei TrainingsmaÑnahmen hat die BA gegenéber 25 massiv Gelder eingespart. Gab sie 24 noch 496 Millionen Euro aus, so waren es 26 mit 166 Millionen Euro 66,5 % weniger. Ausblick Die FÇrderung der beruflichen Weiterbildung durch die BA tritt auf der Stelle. Solange die BA Qualifizierungen lediglich als kurzfristiges Mittel zur Kostensenkung und nicht als langfristig wirksames Mittel zur ErhÇhung der BeschÄftigungsfÄhigkeit betrachtet, wird sich daran nichts Ändern. Die Politik ist aufgefordert, den Sonntagsreden nach mehr Bildung und Weiterbildung auch BeschlÉsse folgen zu lassen. Dazu gehçrt, die berufliche
7 Weiterbildung nicht länger als Spielball eines betriebswirtschaftlichen Kostensenkungs- und damit Beitragssenkungsprogramm der BA zu betrachten. Weiterbildung ist eine Investition in die Zukunft! Berufliche Weiterbildung durch die BA ist in erster Linie Instrument der aktiven Arbeitsmarktpolitik und damit einer den Menschen verpflichteten Sozialpolitik. Daran sind ihre Erfolge zu messen. Peter Schulz-Oberschelp Netzwerk-Weiterbildung
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