An- und Ungelernte Potenzial zur Fachkräfteentwicklung
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- Bastian Franke
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 An- und Ungelernte Potenzial zur Fachkräfteentwicklung bag arbeit Fachtagung Abschlussorientierte modulare Nachqualifizierung Berlin Christopher Osiander
2 Agenda Einführung Daten und Zahlen Qualifizierung Geringqualifizierter Probleme aus theoretischer Perspektive Empirische Befunde Hindernisse bei Weiterbildungen Nettoeffekte von Weiterbildungen Fazit Agenda 2
3 Einführung: Entwicklung des Erwerbspersonenpotenzials Quelle: Fuchs et al Einführung (1/2) 3
4 Einführung: Qualifikationsspezifische Arbeitslosenquoten Quelle: Einführung (2/2) 4
5 Arbeitslosigkeit nach Berufsabschluss und Dauer Daten und Zahlen Qualifizierungspotenzial (1/2) 5
6 Quelle: Eigene Auswertungen aus der Statistik der BA Daten und Zahlen Qualifizierungspotenzial (2/2) 6
7 Vakanzzeiten und Verhältnis Arbeitslose gemeldete Stellen Vakanzzeiten & Verhältnis Arbeitslose gemeldete Stellen 7
8 Qualifizierung Geringqualifizierter Probleme aus theoretischer Perspektive Probleme bei Weiterbildungsentscheidungen, insb. bei Geringqualifizierten: Opportunitätskosten (entgangene Gewinne) werden oft als weniger nachteilig wahrgenommen als direkte Verluste (Thaler 1980) Entgangene Gewinne durch Weiterbildung weniger nachteilig als direkter Verlust durch Einkommensausfall bei Jobverlust Geringe Sichtbarkeit entgangener Gewinne Risikoeinstellungen: Sicherer Gewinn wird oft höher bewertet als unsichere Lotterie (Kahneman/Tversky 1979) (Finanzielle) Vorteile von Weiterbildungen sollten klar aufgezeigt werden Probleme aus theoretischer Perspektive (1/2) 8
9 Qualifizierung Geringqualifizierter Probleme aus theoretischer Perspektive Weit in der Zukunft liegende Risiken werden oft unterschätzt (Schmid 2008) Weiterbildungen als Investitionen darstellen, die sich mittelfristig und im Durchschnitt amortisieren Probleme aus theoretischer Perspektive (2/2) 9
10 Empirische Befunde zu Hindernissen bei Weiterbildungen Welche Probleme sehen Arbeitslose selbst? Befragung unter (netto) 700 geringqualifizierten Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III Personen ohne Berufsabschluss oder Wiederungelernte Jahre Frage nach Hindernissen, die einer Weiterbildung entgegen stehen Empirische Befunde zu Hindernissen bei Weiterbildungen (1/2) 10
11 Empirische Befunde zu Hindernissen bei Weiterbildungen Quelle: Osiander (2012) Empirische Befunde zu Hindernissen bei Weiterbildungen (2/2) 11
12 Empirische Befunde zu Hindernissen bei Weiterbildungen Systematische Einflüsse auf die Bereitschaft, sich weiterzubilden (Osiander 2012): Kulturelles Kapital / Bildungshindergrund (+), z.b. durch Kenntnis von Fremdsprachen oder Anzahl Bücher im Haushalt Hohe berufliche Risikobereitschaft (+) FbW-Teilnahme in den letzten 5 Jahren (+) Ausländische Staatsbürgerschaft (+) Migrationshintergrund (+) Anzahl Episoden im Alg-2-Bezug in den letzten 5 Jahren (-) Hohe Dauer im Alg-1-Bezug in den letzten 5 Jahren (-) Einflüsse auf Weiterbildungshemmnisse 12
13 Empirische Befunde zu Nettoeffekten von Weiterbildungsmaßnahmen Herausforderung: Identifikation (kausaler) Nettoeffekte statt Bruttoeingliederungsquoten Problem der kontrafaktischen Situation: Was wäre mit Teilnehmenden passiert, wenn sie nicht an einer Weiterbildung teilgenommen hätten (oder umgekehrt)? Lösung: Statistische Kontrollgruppenansätze ( Matching ) Vergleich von Personen, die sich in arbeitsmarktrelevanten Charakteristika möglichst ähnlich sind ( statistische Zwillinge ) Effekte für Personen aus dem Rechtskreis SGB II Nettoeffekte von Weiterbildungsmaßnahmen (1/2) 13
14 Empirische Befunde zu Nettoeffekten von Weiterbildungsmaßnahmen (Bernhard/Kruppe 2012) Nettoeffekte von Weiterbildungsmaßnahmen (2/2) 14
15 Fazit Diskussion um Teilqualifizierungen sinnvoll, weil einer von mehreren Ansatzpunkten zur Erschließung zusätzlichen Potenzials am Arbeitsmarkt Herausforderungen auch bei der Identifikation geeigneter Personen (Bereitschaft und Möglichkeit zur Teilnahme) Ausrichtung auf bestimmte Wirtschaftsbereiche mit potenziellen zukünftigen Fachkräfteengpässen? Finanzielle Aspekte bei Weiterbildung von Arbeitslosen sollten beachtet werden Nettoeffekte von FbW Fazit 15
16 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Christopher Osiander
17 Literaturnachweise Bernhard, Sarah; Kruppe, Thomas (2012): Effectiveness of further vocational training in Germany * empirical findings for persons receiving means-tested unemployment benefit. IAB-Discussion Paper, 10/2012 Fuchs, Johann; Söhnlein, Doris; Weber, Brigitte (2011): Projektion des Arbeitskräfteangebots bis 2050: Rückgang und Alterung sind nicht mehr aufzuhalten. IAB-Kurzbericht, 16/2011 Kahneman, Daniel; Tversky, Amos (1979): Prospect theory: An analysis of decision under risk. In: Econometrica, 47 (2): Osiander, Christopher (2012): Determinanten der Weiterbildungsbereitschaft gering qualifizierter Arbeitsloser. IAB-Discussion Paper, 29/2012 Schmid, Günther (2008): Von der Arbeitslosen- zur Beschäftigungsversicherung. Wege zu einer neuen Balance individueller Verantwortung und Solidarität durch eine lebenslauforientierte Arbeitsmarktpolitik. Gutachten für die Friedrich-Ebert- Stiftung, Bonn. Thaler, Richard (1980): Toward a Positive Theory of Consumer Choice. Journal of Economic Behavior and Organization 1 (1): Literaturnachweise 17
18 Backup: Arbeitslose (Gesamt) nach Berufsabschluss und Dauer Alle Arbeitslosen Bestand Arbeitslose (April 2014) davon langzeitarbeitslos Anteil Gesamt ,7% Ohne abgeschlossene Berufsausbildung ,6% Betriebliche/schulische Ausbildung ,5% Fachhochschule ,0% Hochschule ,8% Keine Angabe ,3% Backup 18
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