Steigende Erwerbsbeteiligung von Frauen und Älteren: Kann damit der demografische Effekt auf das Erwerbspersonenpotenzial kompensiert werden?
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- Nele Lichtenberg
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1 Steigende Erwerbsbeteiligung von Frauen und Älteren: Kann damit der demografische Effekt auf das Erwerbspersonenpotenzial kompensiert werden? 9. IWH/IAB-Workshop zur Arbeitsmarktpolitik: Fachkräftemangel was ist dran? Halle, 18. Oktober 2012 Johann Fuchs Brigitte Weber
2 in Mio Erwerbspersonenpotenzial = Arbeitskräftepotenzial: arbeitsmarktnaher Teil der Bevölkerung im Alter 15 bis 74 Jahre Nicht- Erwerbspersonenpotenzial Stille Reserve (IAB) Erwerbspersonenpotenzial sonstige Erwerbslose = arbeitsuchende Nichterwerbspersonen (MZ) Erwerbslose (ILO-Konzept) 10.0 Erwerbstätige bis 74jährige Bevölkerung in 2009 (Jahresdurchschnitt)
3 Gliederungspunkte Bevölkerungsentwicklung Erwerbspersonenpotenzial bis 2050 Einfluss der Erwerbsbeteiligung Effekte extrem höherer Erwerbsquoten Grenzen der Erschließung von Personalreserven
4 in Mio koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes Variante 1-W1* Bevölkerung insgesamt zwischen 2008 und 2060: -21 % 15- bis 64-Jährige zwischen 2008 und 2060: -35 % *Variante 1-W1: mittlere Bevölkerung, Untergrenze Annahmen: Geburtenhäufigkeit 1,4; Lebenserwartung Basisannahme ( 85 Jahre, 89,2 Jahre); Wanderungssaldo ab Quelle: Statistisches Bundesamt, 12. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung
5 In Mio Altersstruktur der Bevölkerung in Deutschland ,45 Mio. 46-Jährige (1964 geboren) Alter Quelle: Statistisches Bundesamt, 12. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung
6 In Mio. Altersstruktur der Bevölkerung in Deutschland Quelle: Statistisches Bundesamt, 12. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung
7 in Mio. Erwerbspersonen Erschließung von Personalreserven 50.0 Erwerbspersonenpotenzial in Deutschland bis demografisches Szenario (konstante Erwerbsquoten, keine Wanderungen) und steigende Erwerbsquoten (Frauen, Ältere) und Nettozuwanderung p.a Quelle: Fuchs/Söhnlein/Weber 2011 (aktualisiert)
8 Einflussfaktoren des Erwerbspersonenpotenzials -in Millionen Erwerbspersonen, gerundete Werte - Veränderung des aufgrund von: Erwerbspersonenpotenzials Demografie (Alterung, Geburtendefizit) Verhalten (steigende Erwerbsquoten) Migration (jährlicher Wanderungssaldo ) 2009 bis ,4-9,2 1,7 2, bis ,5-8,5-0,1 2,1 gesamter Zeitraum 2009 bis ,0-17,7 1,6 4,2 Quelle: Fuchs/Söhnlein/Weber 2011 (aktualisiert)
9 Verhaltenseffekt aus steigenden Erwerbsquoten - in 1000 Erwerbspersonen - Verhaltenseffekt bei sinkender/alternder Bevölkerung Verhaltenseffekt bei konstanter Bevölkerung 2009 bis bis bis bis insgesamt Quelle: Eigene Berechnungen auf Basis Fuchs/Söhnlein/Weber 2011
10 in Prozent der jeweiligen Altersgruppe 100% 90% 80% Altersspezifische Potenzialerwerbsquoten* von Frauen 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% * Potenzialerwerbsquoten schließen Erwerbslose und Stille Reserve ein Quelle: Fuchs/Söhnlein/Weber 2011
11 Szenarien mit noch höheren Erwerbsquoten Vereinbarkeit: Erwerbsquoten Frauen = Männer Lebensarbeitszeit: Erwerbsquoten Älterer Rente mit 70 EQ im Alter wie 50- bis 54-Jährige EQ im Alter wie 55- bis 59-Jährige 1
12 100% 90% 80% 70% Erwerbsbeteiligung* nach Alter und Geschlecht 60% 50% 40% 30% Männer 2050 Frauen % 10% 0% * Potenzialerwerbsquoten schließen Erwerbslose und Stille Reserve ein
13 Erwerbsbeteiligung* Älter in % Basisszenario inkl. Rente mit 67 Lebensarbeitszeitszenario "Rente mit 70" ,4% 12,6% 89,1% 81,2% ,3% 17,6% 90,0% 83,5% ,6% 17,3% 91,8% 85,5% * Anmerkung: Erwerbsbeteiligung (Potenzialerwerbsquoten) schließt Erwerbslose und die Stille Reserve ein
14 Auswirkungen einer höheren Erwerbsbeteiligung auf das Erwerbspersonenpotenzial Deutschlands, in 1000 Basisszenario ohne Wanderungen, steigende Erwerbsquoten zusätzliche Potenziale gegenüber Basisszenario Lebensarbeitszeit Vereinbarkeit (Frauen) (Ältere) Quelle: Fuchs/Söhnlein/Weber 2011 (aktualisiert) und eigene Berechnungen
15 Szenarien zur Entwicklung des Erwerbspersonenpotenzial Varianten ohne Zuwanderung, 2009 = 100 % 100% 80% 60% % 60% 83% 64% 88% 67% 96% 73% 40% 20% 0% demografisches Szenario konstante Erwerbsquoten Basisszenario steigende Erwerbsquoten Vereinbarkeitsszenario Erwerbsquoten F=M Szenario Lebensarbeitszeit "Rente mit 70" Quelle: Fuchs/Söhnlein/Weber 2011 und eigene Berechnungen
16 Grenzen der Aktivierbarkeit/Erschließbarkeit von Personalreserven die Qualifizierten sind bereits beschäftigt insbesondere bei Älteren liegen häufig gesundheitliche Einschränkungen vor insbesonders Frauen sind häufig (unfreiwillig) teilzeitbeschäftigt
17 Erwerbstätigenquote nach Altersgruppen 2009 in % der jeweiligen Qualifikationsebene Hochschulausbildung 90,4 91,0 84,9 59,8 berufliche Ausbildung (Lehre, etc.) 84,7 80,4 70,5 37,4 ohne Ausbildung 62,7 61,1 51,5 25,6 Insgesamt 82,4 79,1 69,7 38,8 Quelle: Eigene Berechnungen mit dem SUF des MZ 2009
18 45% 40% 35% 30% Arbeitslose mit vermittlungsrelevanten gesundheitlichen Einschränkungen, September 2011 in % der Arbeitslosen der Altersgruppe 25% 20% Durchschnitt über alle Altersgruppen: 20 % 15% 10% 5% 0% Quelle: Bundesagentur für Arbeit
19 gut Nichterwerbspersonen zwischen 15 und 64 suchten 2009 keine Arbeit, weil dauerhaft erwerbsgemindert/behindert 30% 25% Altersverteilung in % davon sind 60 % im Alter % 15% 10% 5% 0% Quelle: Eigene Berechnungen mit dem SUF des MZ 2009
20 Frauenbeschäftigung Erwerbsquote 30-49jähriger Frauen 88 % Frauenanteil Arbeitskräftepotenzial 46 % Frauenanteil Beschäftigung 46 % Frauenanteil Arbeitsvolumen 42 % Frauenanteil Teilzeitbeschäftigung 75 % Teilzeitquote bei den Frauen 50 %
21 Zusammenfassung Arbeitskräftepotenzial sinkt trotz steigender Erwerbsbeteiligung und Zuwanderung Demografisch begrenzte heimische Personalreserven bei Frauen und Älteren (v.a. nach 2030) Qualifizierte Arbeitskräfte sind größtenteils erwerbstätig Arbeitslose und Nichterwerbstätige sind schlechter qualifiziert und oft durch gesundheitliche Einschränkungen beeinträchtigt Erwerbsbeteiligung bei Frauen (und Älteren) auch eine Frage der Arbeitszeit
22 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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