Anwendung von Ökobilanzen:
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- Erich Langenberg
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1 Anwendung von Ökobilanzen: Die Bewertung von Holz und Holzwerkstoffen in deutschen Zertifizierungssystemen für Gebäude Bernhard Zimmer Bayerisches Institut für Nachhaltige Entwicklung Hosemannstraße Piding
2 Inhalt Zertifizierung von Gebäuden Zertifizierungssysteme Rolle von Holz und Holzwerkstoffen Fazit Schlußfolgerungen
3 Bewertungssysteme für nachhaltiges Bauen Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (2010): Ziel von Bewertungssystemen ist es, die Qualität der Nachhaltigkeit von Gebäuden und baulichen Anlagen in ihrer Komplexität zu beschreiben und zu bewerten. Dieser Prozess soll mit der Planung beginnend über die Bauausführung, Nutzung, Wartung, Instandhaltung bis hin zum Abbruch von Gebäuden und baulichen Anlagen zu einer höheren Bauqualität führen. Auch Modernisierungsansätze können grundsätzlich bewertet werden. Die Bewertungssysteme sollen die Bedeutung gesellschaftlich anerkannter Ziele und Inhalte angemessen berücksichtigen und eine ausgewogene Bewertung ökologischer, ökonomischer, sozialer, funktionaler und technischer Aspekte bei gleichzeitiger Betrachtung der Qualität von Prozessen der Planung, Realisierung und Bewirtschaftung ermöglichen. Des Weiteren können Standortmerkmale ausgewiesen werden. Quelle: Bundesanzeiger vom 7.Mai 2010
4 Lebenszyklus von Gebäuden
5 Zertifizierungssysteme (D) BNB - Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude BNW - Bewertungssystem Nachhaltiger Wohnungsbau DGNB Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen ev Quelle: Ebert Thilo et. al. 2010
6 Zertifizierungssysteme BNB - Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude Der Verwendungsbereich des Bewertungssystems beschränkt sich vorerst auf nationale Verwaltungs- und Bürogebäude (Neubau), da die Bewertungsgrundlagen /-methoden in der Regel basierend auf derzeit gültigen deutschen Gesetzen, Richtlinien und Verordnungen sowie nationalen Normen und Leitfäden für den Nichtwohnungsbau entwickelt wurden. Quelle:
7 Zertifizierungssysteme BNW - Bewertungssystem Nachhaltiger Wohnungsbau Die Entwicklung des Bewertungssystems Nachhaltiger Wohnungsbau erfolgte in der vom BMVBS eingerichteten Arbeitsgruppe Nachhaltiger Wohnungsbau unter aktiver Mitwirkung der Wohnungsverbände und Unternehmen der Wohnungswirtschaft sowie weiterer Institutionen. Die wissenschaftliche Begleitung lag beim Lehrstuhl Ökonomie und Ökologie des Wohnungsbaus im Karlsruher Institut für Technologie. Die Rahmenbedingungen und Interessen der Wohnungswirtschaft wurden in besonderer Weise berücksichtigt. Mit diesem System können zukünftig neu zu errichtende Mehrfamilienhäuser beschrieben und bewertet werden. Quelle:
8 Zertifizierungssysteme DGNB Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen ev Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e. V. kurz DGNB wurde 2007 von 16 Initiatoren unterschiedlicher Fachrichtungen der Bau- und Immobilienwirtschaft gegründet. Ziel war es, nachhaltiges und wirtschaftlich effizientes Bauen künftig noch stärker zu fördern. Die Resonanz auf die Gründung der DGNB war äußerst positiv: Anfang 2008 hatten sich schon 121 Organisationen der DGNB angeschlossen. Heute zählt der Verein über Mitglieder in der ganzen Welt, denn wir sehen uns als nationale und internationale Wissensplattform.
9 Zertifizierungssysteme DGNB Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen ev Quelle: Ebert Thilo et. al. 2010
10 Kriteriengruppen o Ökologische Qualität 22,5% o Ökonomische Qualität 22,5% o Soziokulturelle und funktionale Qualität 22,5% o Technische Qualität 22,5% o Prozessqualität 10,0% o Standortmerkmale + 10,0%
11 Nachhaltiges Bauen - Zertifizierung
12 Nachhaltiges Bauen - Zertifizierung
13 Rolle von Holz und Holzwerkstoffen o o o o o Ökologische Qualität Ökonomische Qualität Soziokulturelle und funktionale Qualität Technische Qualität Prozessqualität o Standortmerkmale
14 Holz und Holzwerkstoffe: Bewertung der ökologischen Qualität o o o o o Ökobilanz Treibhauspotenzial ODP, POCP, AP, EP Primärenergiebedarf Nachhaltige Ressourcen Verwendung Holz Quelle: Bundesanzeiger vom 7.Mai 2010
15 LCA Produktökobilanz: Bewertung der ökologischen Qualität
16 Holz und Holzwerkstoffe: Bewertung der ökologischen Qualität Beispiel: Treibhauspotenzial GWP 100 Verbindung GWP (100) CO 2 1 CO 1) 3 CH 4 24,5 N 2 O 320 NO X 1) 7 FCKWs ) Diese Verbindungen sind in dem Berechnungsvorschlag aus Finnland nicht enthalten
17 Elementaranalyse von Holz
18 Produktion von Holz im Baum Kohlendioxid CO kg Wasser H 2 O kg Sonnenenergie MJ Wasser Holzproduktion durch Photosynthese Wasserdampf 541 kg Stickstoff Sauerstoff kg K, Ca, Mg Nadel- HOLZ (u=0%) kg
19 Holz und Holzwerkstoffe: Bewertung der ökologischen Qualität Beispiel: Treibhauspotenzial (GWP 100 ) eines Holzhauses [t] Photosynthese Produktion Fertighaus (Haas) GWP-Gesamt
20 Holz und Holzwerkstoffe: Bewertung der ökologischen Qualität Beispiel: Primärenergieeinsatz fossil erneuerbar Schnittholzproduktion (regenerativ) Schnittholzproduktion (fossil) Rundholztransport Forstwirtschaft Späne und Hackschnitzel Sonstiges Restholz Schnittholz, frisch Schnittholz, frisch und imprägniert Schnittholz, technisch getrocknet Schnittholz, getrocknet und imprägniert Hobelware, frisch Hobelware, technisch getrocknet
21 Holz als Energiequelle im Haus o Scheitholz o Holzbriketts o Hackschnitzel o Holzpellets
22 Nachhaltige Ressourcen Verwendung Holz: Forstzertifizierung - Chain of Custody Kriterien Kriterien Kriterien Forstwirtschaft Holz - bearbeitung Holz - verarbeitung Holz - produkt COC - Zertifikat Forst- Zertifikat COC- Zertifikat COC- Zertifikat
23 FSC: globales Logo - regionale Kriterien Kriterien A Kriterien B Kriterien C Forstwirtschaft A Forstwirtschaft B Forstwirtschaft C Forst- Zertifikat Forst- Zertifikat Forst- Zertifikat
24 Zertifizierung: Prozess Produkt Zertifizierung von Prozessen Zertifizierung von Produkten
25 Holz und Holzwerkstoffe: Bewertung der ökonomischen Qualität Kostenanalyse im Lebenszyklus Erstellungskosten und ausgewählte Folgekosten Weitere ökonomische Kriterien: o Wertstabilität o Wertentwicklung o finanzielle Risiken Quelle: Bundesanzeiger vom 7.Mai 2010
26 Holz und Holzwerkstoffe: Bewertung der sozio-kulturellen und funktionalen Qualität Gesundheit (Raumklimate) Behaglichkeit Nutzerzufriedenheit Funktionalität und gestalterischen Qualität berücksichtigt werden. thermischer, visueller und akustischer Komfort Innenraumluftqualität Barrierefreiheit Flächeneffizienz Umnutzungsfähigkeit Quelle: Bundesanzeiger vom 7.Mai 2010
27 Holz und Holzwerkstoffe: Bewertung der technischen Qualität Im Rahmen der technischen Qualität wird die Bewertung der Reinigungs- und Instandhaltungsfreundlichkeit der Konstruktion, der Rückbaubarkeit und der Recyclingfreundlichkeit sowie des Schallschutzes gefordert. Quelle: Bundesanzeiger vom 7.Mai 2010
28 Fazit Schlussfolgerung Die Zertifizierung von Gebäuden eröffnet dem Holzbau neue Potenziale Aber: LCA-Daten müssen dringend erarbeitet werden es braucht Systemlösungen es besteht großer Diskussionsbedarf, denn der Baustoff Holz ist nicht automatisch richtig positioniert Zertifizierung Kosten Strukturen Ausschreibungen
29
30 Holz, der zukunftsfähige Rohstoff mit hohem Innovationspotenzial Bernhard Zimmer Bayerisches Institut für Nachhaltige Entwicklung Hosemannstraße Piding
31 Holz und Holzdekor Holz ist einer der ältesten Roh-, Bau-, Werkstoffe und Energieträger und dadurch dem Menschen vertraut wie kein anderer (Schulz Horst (1993)) Photos: B. Zimmer TUM HFM April Zimmer Bernhard Schulz, H. (1993): Die Entwicklung der Holzverwendung im 19., 20. und 21.Jahrhundert. Holz Roh- Werkstoff, 51: 75-81
32 Innovationspotenziale Rohholz Rohstoff Holz regionale Wertschöpfungskette Verarbeitungstechnologie Holzprodukte stofflich energetisch FH-Prof. Dr. Bernhard Zimmer Rottenburg,
33 Rohstoff Holz nachhaltige Forstwirtschaft FH-Prof. Dr. Bernhard Zimmer Rottenburg,
34 Wertschöpfungskette: Wald Forst - Holz Forstliche Produktion Holzarten Holzqualität Stammholz Industrieholz Energieholz Waldrestholz FH-Prof. Dr. Bernhard Zimmer Rottenburg,
35 Vielfalt: Baum- und Holzarten FH-Prof. Dr. Bernhard Zimmer Rottenburg,
36 Rohstoff Holz Vielfalt an Eigenschaften FH-Prof. Dr. Bernhard Zimmer Rottenburg, P
37 Wertschöpfungskette: Wald Forst - Holz Forstliche Produktion Holzarten Holzqualität Holzbearbeitung Holzverarbeitung Verfahrenstechnologie stofflich / energetisch Holzprodukte Holzverwendung Stammholz Industrieholz Energieholz Waldrestholz Schnittholz Furniere Holzwerkstoffe Werkstoffe aus Holz Zellstoff / Papier Energieträger Bauen und Leben mit Holz FH-Prof. Dr. Bernhard Zimmer Rottenburg,
38 Wertschöpfungskette: Wald Forst - Holz Forstliche Produktion Holzarten Holzqualität Holzbearbeitung Holzverarbeitung Verfahrenstechnologie stofflich / energetisch Holzprodukte Holzverwendung Stammholz Industrieholz Energieholz Waldrestholz Schnittholz Furniere Holzwerkstoffe Werkstoffe aus Holz Zellstoff / Papier Energieträger Bauen und Leben mit Holz FH-Prof. Dr. Bernhard Zimmer Rottenburg,
39 Holzprodukte heute FH-Prof. Dr. Bernhard Zimmer Rottenburg, P
40 Veränderungen und zukünftige Entwicklung Dieter et al. (2008): Rahmenbedingungen und Grundlagen für eine Strategie zur Integration von Naturschutzanforderungen in die Forstwirtschaft: Quelle: Dieter et al. (2008): vti Arbeitsbericht 2008/2: (gesehen am ) FH-Prof. Dr. Bernhard Zimmer Rottenburg,
41 Holzwende 2020: Szenarien Quelle: Erdmann L. (2008): Szenarien Wie verändert sich das Umfeld für eine Holzwende? Berlin: IZT; ( FH-Prof. Dr. Bernhard Zimmer Rottenburg,
42 Veränderungen und zukünftige Entwicklung Delphistudie Holz 2020 revisited (2011): Holzbedarf übersteigt das inländische Holzaufkommen Preissteigerungen veränderte Holzarten und Holzqualitäten steigender Laubholzanteil steigende Bedeutung von Kurz-Umtriebsplantagen (KUP) zunehmende Nutzungskonkurrenz (stofflich energetisch) Quelle: Knauf M. und Frühwald A. (2011): Die Zukunft der deutschen Holzwirtschaft. Holz-Zentralblatt, 4; Seite FH-Prof. Dr. Bernhard Zimmer Rottenburg,
43 Innovation: Verarbeitungstechnologie Steigerung der Ressourcen- und Energieeffizienz Lebenszyklusanalysen (LCA) und Zertifizierung Anpassung der Einschnitttechnologie bzw. der Verfahrenstechnik an schwache Laubholzsortimente (Buche, Eiche) Krümmungen, Sortierung, Verklebung, Trocknung Laubholz, Energieholz Modifikation von Holz Acetylierung, Thermoholz Einsatz neuer Verfahrenstechnik Extrusion und Spritzguss FH-Prof. Dr. Bernhard Zimmer Rottenburg,
44 Holzprodukte Laubholz für konstruktive Zwecke: z.b. Brettschichtholz, Brettsperrholz FH-Prof. Dr. Bernhard Zimmer Rottenburg,
45 Bauen mit Holz FH-Prof. Dr. Bernhard Zimmer Rottenburg,
46 Neue Werkstoffe aus Holz FH-Prof. Dr. Bernhard Zimmer Rottenburg, Photos oben: B. Zimmer; Photo unten: HAF
47 WPC Wood Plastic Composites FH-Prof. Dr. Bernhard Zimmer Rottenburg,
48 FH-Prof. Dr. Bernhard Zimmer Rottenburg,
49 Holz im Flugzeugbau? FH-Prof. Dr. Bernhard Zimmer Rottenburg,
50 Regionales Wertschöpfungspotenzial Forstliche Produktion Holzarten Holzqualität Holzbearbeitung Holzverarbeitung Verfahrenstechnologie stofflich / energetisch Holzprodukte Holzverwendung Stammholz Industrieholz Energieholz Waldrestholz Schnittholz Furniere Holzwerkstoffe Werkstoffe aus Holz Zellstoff / Papier Energieträger Bauen und Leben mit Holz FH-Prof. Dr. Bernhard Zimmer Rottenburg,
51 Nachhaltigkeit, weil wir haben die Erde nur geborgt von unseren Kindern. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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