Sehr geehrte, liebe Kolleginnen und Kollegen,
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- Christian Graf
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1 Sehr geehrte, liebe Kolleginnen und Kollegen, Anfang des Jahres 2017 initiierten wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts und der Poliklinik für Medizinische Psychologie und des Universitären Cancer Centers am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf sowie der Hamburger Krebsgesellschaft den Start einer psychoonkologischen Fachtags- Reihe. Der überwältigende Erfolg des ersten Fachtages Krebs und Familie am ermutigte uns zu einer Fortsetzung nun in deutlich größerem Rahmen. Der 2. Hamburger Fachtag Psychoonkologie am hat die Überschrift Krebs und Sinn. Individuelle Fragen nach Hoffnung und Sinn sowie Würde, Demoralisierung und Todesangst beschäftigen schwerkranke Krebspatientinnen und -patienten und ihre Angehörigen. Verschiedene wirksame spezifische psychoonkologische Interventionen, die sich diesen Fragen widmen, wurden in den vergangenen Jahren entwickelt. Der psychoonkologische Fachtag vertieft sinnorientierte Behandlungsansätze in sechs Workshops am Vormittag und vier Hauptvorträgen sowie weiteren klinischen und forschungsbezogenen Kurzreferaten am Nachmittag. Wir konnten renommierte Expertinnen und Experten gewinnen: Hauptredner und Workshop-Leiter sind Gary Rodin (Toronto) zur CALM-Therapie, André Böhning (Will/CH) zu Grundfragen von Sinn, Katrin Reuter (Freiburg) zur Supportiv-Expressiven Gruppentherapie und Frank Schulz-Kindermann (Hamburg) zu Existenzieller Psychotherapie. Zwei weitere Workshops fokussieren Dignity Therapy (Jan Gramm, Frankfurt) sowie die Arbeit mit Angehörigen von Palliativpatienten (Karin Oechsle und Monika Bohrmann, Hamburg). Ein besonderer Programmpunkt am Nachmittag wird eine Podiumsdiskussion der Vertreterinnen und Vertreter sinnorientierter Ansätze sein. Schließlich präsentieren Kurzreferate aktuelle Forschungsergebnisse zum Umgang mit Todesangst, Angehörigen Schwerkranker und der Bedeutung von Bindungsstilen. Wir freuen uns, Sie im April in Hamburg begrüßen zu können! Mit herzlichen Grüßen Martin Härter, Corinna Bergelt, Kristiane Lutz & Frank Schulz-Kindermann (Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie am UKE) Carsten Bokemeyer, Barbara Koch & Avin Hell (Universitäres Cancer Center Hamburg) Franziska Holz & Monika Bohrmann (Hamburger Krebsgesellschaft e.v.)
2 Programm Wann Was Wer Wo Ab 8:00 Anmeldung 09:30 Workshops Workshop 1 (englisch) Workshop 2 Workshop 3 From Theory to Practice: A CALM Clinical Workshop (in Englisch) Supportiv-Expressive Gruppentherapie (SEGT) sinnorientiertes Arbeiten in der Gruppe, wie geht das? Würdezentrierte Therapie (Dignity Therapy) Gary Rodin Katrin Reuter Jan Gramm Workshop 4 Existenzielle Psychotherapie bei Krebs Frank Schulz- Kindermann Workshop 5 Philosophisches Grundverständnis von André Böhning Sinn und seine Anwendung in der psychoonkologischen Praxis Workshop 6 Arbeit mit Angehörigen von Patienten in palliativer Erkrankungssituation Karin Oechsle & Monika Bohrmann 13:00 Mittagsimbiss Nur Workshop- Teilnehmer 13:00 Anmeldung für die Tagung :15 Begrüßung Programm- Team 14:15-14:35 Die Frage nach Sinn André Böhning 14:40-15:15 Keynote (englisch) Managing Cancer and Living Meaningfully (CALM): Practical and Profound implications Gary Rodin 15:15-15:45 Podiumsdiskussion (dt./engl.) 15:45-16:15 Forschung Indikationen für sinnorientierte psychoonkologische Interventionen Verläufe von Verlust- und Lebensorientierung Rodin, Gramm & Reuter Moderation: Schulz-Kindermann & Bohrmann Sigrun Vehling 16:15-16:45 Pause Alle 16:45-17:15 Forschung Wie erleben Angehörige von schwerstkranken und sterbenden Krebspatienten Lebenssinn? Ergebnisse einer Studie auf Palliativstationen Anneke Ullrich 17:15-17:45 Forschung 17:45-18:15 Unsichere Bindungsstile und psychische Belastung bei fortgeschritten Erkrankten Die existenzielle Perspektive in der Gruppentherapie mit Krebspatienten Katharina Scheffold Katrin Reuter
3 18:15-18:45 Gratwanderung zwischen Lebens- und Todesnarrativ: Psychoonkologische Arbeit mit Doppelter Bewusstheit Frank Schulz- Kindermann 18:45-19:00 Verabschiedung Abstracts der Workshops: Workshop 1: Gary Rodin From Theory to Practice: A CALM Clinical Workshop (Workshop in englischer Sprache) This skill-based workshop will review the theoretical foundations, therapeutic principles and clinical applications of a brief supportive-expressive psychotherapy for patients with metastatic and advanced cancer. Referred to as Managing Cancer and Living Meaningfully (CALM), the intervention is intended to help patients and their caregivers to address issues related to the disease and treatment, its impact on self-concept and personal relationships, the sense of meaning in life and on concerns related to mortality and the end of life. The workshop is interactive and will make use of videotaped segments of CALM sessions to demonstrate the content domains and the therapeutic process, with particular attention to such constructs as attachment security, mentalization and double awareneness. The workshop is suitable for clinicians from a wide range of disciplines in the oncology setting. Workshop 2: Karin Reuter Supportiv-Expressive Gruppentherapie (SEGT) sinnorientiertes Arbeiten in der Gruppe, wie geht das? Die von Yalom und Spiegel entwickelte SEGT ist, von ihrem klinischen Konzept her, in der existenziellen Psychotherapie verankert. Damit jedoch Fragen nach Sinn und anderen existenziellen Themen im therapeutischen Prozess zum Tragen kommen können, müssen einige Voraussetzungen in der Gruppe geschaffen werden. Im Workshop werden die Grundzüge der SEGT vorgestellt und wie ein Gruppenaufbau gelingen kann, in dem sich die Teilnehmer Sinnfragen zuwenden können. Workshop 3: Jan Gramm Würdezentrierte Therapie (Dignity Therapy) Ziel der von H. Chochinov auf empirischer Basis entwickelten Würdezentrierten Therapie ist die Stärkung von Würdegefühl und Sinnerleben bei Patienten in einer palliativen Situation. Auf Grundlage eines Fragenkatalogs wird mit dem Patienten ein Gespräch geführt, das auf zentrale Aspekte der Persönlichkeit, sowie Botschaften an die Angehörigen fokussiert. Das auf Band aufgezeichnete Gespräch wird transkribiert und editiert, mit dem Patienten besprochen und diesem dann als Dokument ausgehändigt - als Hinterlassenschaft für die Angehörigen. Im Workshop werden theoretische Hintergründe erläutert, der Ablauf der psychologischen Kurzintervention vorgestellt und die Wirkkraft der Fragen im Selbstversuch erfahrbar gemacht.
4 Workshop 4: Frank Schulz-Kindermann Existenzielle Psychotherapie bei Krebs Der praxisorientierte Workshop fokussiert Anliegen Schwerkranker im Kontext von Sinn- und Hoffnungsverlust, Demoralisierung und dem Wunsch nach einem beschleunigten Tod. Die psychoonkologische Haltung eines existenziellen Ansatzes, der die therapeutische Präsenz zwischen der Auseinandersetzung mit Endlichkeit und dem Gespür für die Begegnung im Hier und Jetzt betont, wird erarbeitet. Besondere Bedeutung kommt dem Umgang mit Doppelter Bewusstheit zwischen drohendem Selbst-Verlust und neu erlebter Vitalität zu. Der Workshop skizziert existenzialphilosophische Grundgedanken, gibt Beispiele aus der ambulanten psychoonkologischen Praxis (unter anderem aus der Anwendung von CALM sowie aus Erfahrungen in Gruppentherapien) und vertieft diese im kollegialen Austausch. Workshop 5: André Böhning Die Frage nach Sinn Die Frage nach Sinn, Sinnvollem oder Sinnlosem zeigt sich im Verlauf einer Krebserkrankung in vielen Formen, bspw. wenn es um Zeit geht. Nach Diagnoseeröffnungen wird häufig die Frage Wie lange noch? gestellt. Diese Zeitfrage führt zu einem radikalen Zeitbewusstsein und einer Zeitverdichtung. Beides stellt für das therapeutische Handeln ein großes Potential dar. Je nach Prognose bleiben Gestaltungs- oder Veränderungsmöglichkeiten. Es kann das im Leben mehr Geltung bekommen, was einem wirklich besonders wichtig ist. Biografische Erfahrungen und Fallgeschichten aus der therapeutischen, psychoonkologischen Praxis bieten die Basis, um im eigenen Tätigkeitsfeld Sinnfragen zu entdecken und diese gut dosiert weiterzuentwickeln. Nicht zuletzt bieten dazu phänomenologische und existentialistische Philosophen (Levinas, Camus) Hilfestellung, den Fragen nach dem Sinn sinnvoll nachzugehen. Workshop 6: Karin Oechsle & Monika Bohrmann Arbeit mit Angehörigen von Patienten in palliativer Erkrankungssituation Ausgehend von dem Verständnis, dass Angehörige auch Betroffene der unheilbaren Krebserkrankung der Patienten und Teil komplexer, sich gegenseitig beeinflussender Familien- und Beziehungssysteme sind, ist es ein Grundprinzip der Palliativmedizin, Patienten und ihre Angehörige gleichermaßen in der Versorgung zu berücksichtigen. Eine Palliativversorgung berücksichtigt daher nicht nur die physischen, psychischen, sozialen und spirituellen Bedürfnisse der Patienten, sondern auch die ihrer Angehörigen. Angehörige sollen so in ihrer aktuellen Belastung gestärkt, aber auch mittel- und langfristige Folgeprobleme und Morbiditäten verhindert werden. Durch Stärkung der Angehörigen in ihrer Rolle als Unterstützer und Pflegende kann zudem auch die Situation der Patienten verbessert werden. Im Rahmen der von der Hamburger Krebsgesellschaft maßgeblich finanzierten Stiftungsprofessur Palliativmedizin mit Schwerpunkt Angehörigenforschung sind für diesen Bereich Interventionen und Forschungsprojekte entworfen worden, die vorstellt werden. Ziel des Workshops ist es, an konkreten Beispielen die Themen, Probleme und Unterstützungsbedürfnisse sowie Möglichkeiten kennen zu lernen, um diesen zu begegnen.
5 Verzeichnis der Veranstalter, Moderatoren und der Referentinnen und Referenten in alphabetischer Reihenfolge: Prof. Dr. Corinna Bergelt Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie (IMP), Universitätsklinikum Hamburg- Eppendorf (UKE) André Böhning Psychoonkologische Praxis Konstanz sowie Klinik St. Gallen Monika Bohrmann Hamburger Krebsgesellschaft e.v. Prof. Dr. Carsten Bokemeyer Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH), UKE Jan Gramm Institut für Palliativpsychologie, Frankfurt Prof. Dr. Dr. Martin Härter IMP, UKE Avin Hell UCCH, UKE Franziska Holz Hamburger Krebsgesellschaft e.v. Barbara Koch UCCH, UKE Prof. Dr. Karin Oechsle Stiftungsprofessur für Palliativmedizin und Angehörigenforschung, UKE Dr. Karin Reuter Psychotherapeutische Praxis, Freiburg Prof. Dr. Gary M. Rodin University of Toronto & Psychosocial Oncology and Palliative Care and Department of Supportive Care at the Princess Margaret Cancer Centre in Toronto, Canada Katharina Scheffold IMP, UKE Dr. Frank Schulz-Kindermann IMP, UKE Anneke Ullrich Palliativmedizin UKE Dr. Sigrun Vehling IMP & Palliativmedizin UKE Veranstalter: Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, (IMP) Hamburger Krebsgesellschaft e.v., (HKG) Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH) Organisationsteam: Corinna Bergelt Monika Bohrmann Avin Hell Barbara Koch Kristiane Lutz
6 Frank Schulz-Kindermann Ort: UKE, Martinistr. 52, Hamburg Anmeldung: Über bitte ausschließlich online anmelden. Nachfrage per Mail: Ansprechpartner : Frau Kristiane Lutz Kosten: Tagungsgebühr: 60 Workshops: 70 Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Bitte melden Sie sich ausschließlich unter folgendem Link an. Nach der Anmeldung erhalten Sie eine mit Zahlungsdetails. Die Anmeldung wird erst nach Eingang der Tagungsgebühr verbindlich. Eine Stornierung muss schriftlich erfolgen und kann per oder Fax ( ) gesendet werden und ist erst nach Bestätigung der Stornierung gültig. Die Erstattung der Anmeldegebühr, abzüglich einer Bearbeitungsgebühr in Höhe von 30 (für die Tagungsgebühr) oder 40 (für die Workshopgebühr), bzw. 60 (für Workshop und Tagung) wird nach der Tagung erfolgen. Bitte geben Sie uns Ihre vollständige Bankverbindung für die Erstattung der Kosten an. Für Stornierungen, die nach dem eingehen, kann leider keine Kostenerstattung erfolgen. Die Zertifizierung der Veranstaltung bei der Psychotherapeutenkammer Hamburg ist beantragt.
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