Berufsausbildung in der Agrar- und Hauswirtschaft
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- Monika Wolf
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1 Bayerischer Agrarbericht > Landwirtschaft, Ländliche Entwicklung > Bildung und Beratung > Aus- und Fortbildung > Berufsausbildung Berufsausbildung in der Agrar- und Hauswirtschaft Im Jahr 2017 begannen Personen eine betriebliche Ausbildung in einem Agrarberuf; das sind 119 Berufsanfänger weniger als im Jahr Von den Berufsanfängern nahmen 36 % eine Ausbildung im Beruf Landwirt/in und 36 % im Beruf Gärtner/in auf. Unter den Berufsanfängern befinden sich 228 (Jahr 2016: 252), die bereits einen anderen Beruf erlernt und 595 (Jahr 2016: 633), die ein schulisches Berufsgrundschuljahr mit Erfolg besucht hatten. Über alle Agrarberufe hinweg ist trotz leicht abnehmender Tendenz die Zahl der Berufsanfänger noch als stabil zu bezeichnen. Im Gartenbau haben sich die Zahlen im Berichtszeitraum 2016/2017 weiter stabilisiert. Berufsanfänger in den landwirtschaftlichen Berufen Jahr insgesamt Landwirt/in Hauswirtschafter/in (LW) Gärtner/in Forstwirt/in Übrige Insgesamt befanden sich Auszubildende (Jahr 2016: 5 067) am Jahresende 2017 in einem Agrarberuf in betrieblicher Ausbildung. Berufsabschlüsse in den landwirtschaftlichen Berufen 2017 Merkmal Insgesamt Landwirt/in Hauswirtschafter/in (LW) Gärtner/in Forstwirt/in Übrige Auszubildende insgesamt Berufsanfänger Teilnehmer Abschlussprüfung Erfolgreiche Prüfungsteilnehmer Die Zahl der Personen, die 2017 eine berufliche Abschlussprüfung nach 45 Abs. 2 Berufsbildungsgesetz (BBiG), das heißt nach mehrjähriger haupt- oder nebenberuflicher Tätigkeit, ablegten, ist mit 737 Absolventen wieder auf ein normales Maß zurückgegangen. Erfolgreiche Abschlussprüfungsteilnehmer nach 45 Abs. 2 BBiG Jahr Insgesamt Landwirt/in Hauswirtschafter/in (LW) Gärtner/in Forstwirt/in Übrige Ausbildungsberufe im Agrarbereich Berufsgrundschuljahr Agrarwirtschaft
2 Vor Beginn der betrieblichen Ausbildung besuchen die künftigen Auszubildenden in den Berufen Landwirt/in, Tierwirt/in und Fachkraft Agrarservice in der Regel ein vollzeitschulisches Berufsgrundschuljahr (BGJ). Bei erfolgreichem Besuch wird dies als erstes Ausbildungsjahr auf die 3-jährige Ausbildung angerechnet. Landwirt/in Die Zahl derjenigen, die 2017 eine betriebliche Ausbildung (Lehre) zum Landwirt/in begannen und deren Ausbildungsverhältnis zum Jahresende noch bestand, beträgt insgesamt 775 Auszubildende. Davon haben 753 eine verkürzte Ausbildung begonnen. Verkürzungsgründe können der erfolgreiche Besuch des BGJ, schulische Vorbildung, z. B. Hochschulreife oder der Nachweis eines anderen Berufsabschlusses sein. Berufsanfänger Landwirt/in (betriebliche Ausbildung nach Herkunft des Auszubildenden) Jahr Bayern OBay. NBay. OPf. OFr. MFr. UFr. Schw. andere BL Die Zahl der erfolgreichen Teilnehmer an der Abschlussprüfung zum Landwirt/in ist gegenüber 2016 mit gegenüber im Jahr 2017 leicht gesunken. Ursache ist die vergleichsweise hohe Zahl im Jahr 2016 bedingt durch die Bewerber ohne vorausgegangene Berufsausbildung mit Zulassung nach 45 Abs. 2 BBiG. Teilnehmer mit bestandener Abschlussprüfung Landwirt nach Regierungsbezirken nach Herkunft des Auszubildenden Jahr Bayern OBay. NBay. OPf. OFr. MFr. UFr. Schw. andere BL Viele junge Menschen ergreifen erst den landwirtschaftlichen Beruf, wenn sie den elterlichen Betrieb übernehmen wollen. Nach einer außerlandwirtschaftlichen Berufsausbildung und -tätigkeit erwerben sie im Bildungsprogramm Landwirt (BiLa), das für die Bewirtschaftung des Betriebes notwendige fachliche Wissen und Können. Die Abschlussprüfung legen sie aufgrund ihrer mehrjährigen Berufspraxis nach 45 Abs. 2 BBiG und nicht nach einer Lehre ab. Erfolgreiche Teilnehmer an der Abschlussprüfung nach 45 Abs. 2 BBiG nach Herkunft des Prüfungsteilnehmers Jahr Bayern OBay. NBay. OPf. OFr. MFr. UFr. Schw. andere BL
3 Der Anteil von Abschlussprüflingen ohne vorausgegangene Berufsausbildung (Zulassung nach 45 Abs. 2 BBiG) an den gesamten Prüfungsteilnehmern hat 2016 mit 48 % einen Höchstwert erreicht, im Jahr 2017 liegt der Anteil mit 36 % wieder unter dem langjährigen Schnitt von ca. 39 %. Bildungsprogramm Landwirt Bei den Nebenerwerbsbetrieben steht das außerbetriebliche Einkommen im Vordergrund. Im modularen BiLa erhalten diese Betriebsleiter/innen das notwendige fachliche Wissen und Können. Das Bildungsspektrum reicht von der Vermittlung der Standards im Tier- und Umweltschutz, über zeitgemäße Produktionsverfahren bis hin zur Vorbereitung auf die Abschlussprüfung im Beruf Landwirt/in. Im Berichtszeitraum hat sich die Zahl der Männer und Frauen, die an den einzelnen Bildungsmaßnahmen der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) teilgenommen haben, bei fast stabilisiert. Dies zeigt die anhaltend hohe Bildungsbereitschaft auch der Nebenerwerbslandwirte. Gärtner/in Im Gartenbau ist bei der Zahl der Berufsanfänger seit 2013 ein stetiger Anstieg zu verzeichnen. In den einzelnen Fachrichtungen entwickelte sich die Zahl der Berufsanfänger in den letzten Jahren unterschiedlich. Ursache für den Gesamtzuwachs ist in erster Linie die Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau. Berufsanfänger in den einzelnen Fachrichtungen des Gartenbaues Fachrichtung Zierpflanzenbau Staudengärtnerei Gemüsebau Baumschule Obstbau Garten u. Landschaftsbau Friedhofsgärtnerei Gärtner insgesamt Auszubildende im Gartenbau nach Fachrichtung und Gartenbauzentren (Ende 2017) Augsburg Fürth Kitzingen Landshut Bayern Gärtner insgesamt Staudengärtnerei Obstbau Friedhofsgärtnerei Garten- u. Landschaftsbau Baumschule Gemüsebau Zierpflanzenbau Werker Gartenbau insgesamt Teilnehmer an der Abschlussprüfung im Ausbildungsberuf Gärtner/in Jahr Insgesamt Bestanden Bestanden % , , , , , ,6
4 Werker/in Gartenbau In Bildungswerken bzw. privaten oder kommunalen Ausbildungsstätten wurden 2017 insgesamt 455 (Jahr 2016: 467) junge Menschen zu Gartenbauwerkern in den Fachrichtungen Zierpflanzenbau (146), Gemüsebau (40), Garten- und Landschaftsbau (258), Baumschule (11) ausgebildet. Winzer/in Ende 2017 wurden 55 Winzerlehrlinge, vorwiegend in den fränkischen Weinbauregionen Unterfrankens ausgebildet. Der Anteil der Auszubildenden mit Fachhochschul- und Hochschulreife liegt gleichbleibend bei knapp 45 %. Die Anzahl der Berufsneuanfänger liegt aktuell bei 28 und damit etwa im Schnitt der letzten fünf Jahre. Tierwirt/in Derzeit befinden sich im Beruf Tierwirt/in 29 junge Menschen in Ausbildung. Davon haben 12 die Geflügelhaltung, 11 die Schafhaltung und 5 die Imkerei als Fachrichtung gewählt. Im Jahr 2017 haben insgesamt 21 Bewerber die Berufsabschlussprüfung mit Erfolg abgelegt. Davon wurden 3 in Geflügelhaltung und 16 in der Schäferei geprüft. Der Anteil der Prüflinge, die nach 45 Abs. 2 BBiG zur Prüfung zugelassen wurden, liegt derzeit bei 29 %. Auszubildende im Beruf Tierwirt/in Fachrichtung Tierwirt insgesamt Rinderhaltung Schweinehaltung Schäferei Geflügelhaltung Imkerei Pferdewirt/in Im Jahr 2017 betrug die Zahl der Berufsanfänger insgesamt 81 (Jahr 2016: 74). Der Anteil der Auszubildenden mit Fachhochschul- und Hochschulreife an der Gesamtzahl von 173 liegt mit 54 bei über 31 %. Auszubildende Beruf Pferdewirt/in nach Schwerpunkten Berufssparte Fachrichtung klassisches Reiten Haltung und Service Pferderennen Schwerpunkt Rennreiten Pferderennen Schwerpunkt Trabrennen Pferdezucht Spezialreitweisen Schwerpunkt Westernreiten Spezialreitweisen Schwerpunkt Gangreiten Pferdewirte insgesamt Fischwirt/in Der Ausbildungsberuf Fischwirt/in wurde 2017 neu geordnet. 21 Berufsanfänger haben in der neuen Fachrichtung Aquakultur und Binnenfischerei mit der Ausbildung begonnen. 18 bestehende Ausbildungsverhältnisse wurden in diese neue Fachrichtung übergeführt. Die Zahl der Ausbildungsverhältnisse insgesamt beträgt gleichbleibend 56; davon entfallen auf den auslaufenden Schwerpunkt Fischhaltung und Fischzucht 16 und ein Ausbildungsverhältnis auf den ebenfalls
5 auslaufenden Schwerpunkt Seen- und Flussfischerei. Forstwirt/in Die Zahl der Berufsanfänger im Jahr 2017 betrug 91 (Jahr 2016: 78). Insgesamt wurden Ende Auszubildende im Beruf beschäftigt. Knapp 60 % werden im Staatswald, 10 % im Kommunalund Körperschaftswald und rd. 25 % im Privatwald und in privaten Forstunternehmen ausgebildet. Die restlichen Auszubildenden verteilen sich auf die Bundesforsten, die Nationalparkverwaltungen und sonstige Einrichtungen. Positiv zu bewerten ist die deutliche Ausweitung des Ausbildungsplatzangebotes der Bayerischen Staatsforsten. Dennoch findet aktuell nur etwa jeder Dritte Interessent einen Ausbildungsplatz als Forstwirt. Die Zahl der Abschlussprüfungsteilnehmer betrug 86. Revierjäger/in Derzeit werden 11 Revierjägerauszubildende, überwiegend in Oberbayern, Schwaben und in den nordostbayerischen Forstregionen beschäftigt. In Bayern beginnen ausschließlich Bewerber mit der Ausbildung, die eine Verkürzung der Ausbildungszeit, z. B. wegen einer abgeschlossenen Erstausbildung beanspruchen können. Deshalb wird die Ausbildung in 2-jährigem Turnus durchgeführt und der Berufsschulunterricht und die überbetrieblichen Lehrgänge darauf abgestimmt. Im letzten Prüfungsjahr 2016 haben 15 Bewerber an der Abschlussprüfung teilgenommen. Landwirtschaftliche Brenner/in Derzeit besteht kein betriebliches Ausbildungsverhältnis im Beruf Brenner/Brennerin. Im Jahr 2017 haben 23 Teilnehmer aus dem Bereich Edelobstbrennerei die Abschlussprüfung aufgrund ihrer mehrjährigen Berufspraxis nach 45 Abs. 2 BBiG abgelegt. Aus dem Bereich der landwirtschaftlichen Brennerei treten derzeit keine Prüfungsbewerber an. Milchtechnologe/-Milchtechnologin 103 Bewerber haben 2017 (2016: 132) eine Ausbildung begonnen; insgesamt werden 334 Lehrlinge in den milchwirtschaftlichen Betrieben Bayerns ausgebildet. Damit sind im Berichtszeitraum die Ausbildungszahlen anhaltend auf hohem Niveau. Ursache ist der steigende Fachkräftebedarf in der Branche. An der Abschlussprüfung nahmen aktuell 118 Auszubildende teil. Milchwirtschaftliche/r Laborant/in Im Jahr 2017 haben 63 (2016: 62) Auszubildende mit einer Ausbildung begonnen. 55 Teilnehmer legten die Abschlussprüfung ab. Fachkraft Agrarservice 28 Auszubildende haben im Jahr 2017 (2016: 40) die Ausbildung begonnen. Insgesamt befinden sich zum Jahresende (2016: 66) Auszubildende in landwirtschaftlichen Lohnunternehmen Bayerns in einer Berufsausbildung. Im Jahr 2017 haben 29 Teilnehmer an der Abschlussprüfung teilgenommen. Hauswirtschafter/in Im Herbst 2017 haben insgesamt 126 Jugendliche eine betriebliche Ausbildung zum/zur Hauswirtschafter/in begonnen. Auszubildende in der Hauswirtschaft im zweiten Ausbildungsjahr Jahr Insgesamt davon Beruf der HW davon Beruf der LW
6 Die Prüfungsteilnehmer/innen an der Abschlussprüfung in der Hauswirtschaft gliedern sich in drei Gruppen: Auszubildende der dualen Ausbildung, 43 Abs. 1 und 45 Abs. 1 BBiG Berufsfachschüler/innen, 43 Abs. 2 BBiG (BFS) Prüfungsteilnehmer nach 45 Abs. 2 BBiG (Zulassung aufgrund von Praxiszeiten). Die Zahl der Prüfungsteilnehmer nach 45 Abs. 2 BBiG ist mit zuletzt 545 (2016: 555) konstant. Hauswirtschaftliche Verbände bieten hierzu spezielle Lehrgänge zur Vorbereitung auf die Abschlussprüfung an. Die Rückgänge der Gesamtteilnehmerzahlen an den Abschlussprüfungen sind hauptsächlich auf den Rückgang der Berufsfachschüler/innen zurückzuführen. Studierende können im Anschluss an den einsemestrigen Studiengang Hauswirtschaft an den Landwirtschaftsschulen bei ausreichender Praxiszeit die Abschlussprüfung nach 45 Abs. 2 BBiG Hauswirtschafter/in ablegen. Teilnehmer/innen an der Abschlussprüfung in der Hauswirtschaft Jahr Insgesamt davon Azubis 1) davon BFS 1) davon 45 Abs.2 BBiG 1) davon Azubis 2) davon davon 45 Abs. 2 BFS 2) BBiG 2) ) Beruf der Hauswirtschaft. 2) Beruf der Landwirtschaft. Fachpraktiker/in Hauswirtschaft Der Beruf des/der Fachpraktiker/in Hauswirtschaft wird in hauswirtschaftlichen Mittel- und Großbetrieben, wie Senioren-, Kinder- oder Jugendheimen, Tageshäusern und außerbetrieblichen Einrichtungen, z. B. Berufsbildungswerken, von jungen Menschen mit Behinderung erlernt. Die Schwerpunktqualifizierung kann auch in der Gastronomie, in Kantinen, Wäschereien o. Ä. stattfinden. Die Ausbildung ist auf den Großhaushalt mit den Schwerpunkten Verpflegung und Service, Hausreinigung und Entsorgung sowie Textilreinigung und Service ausgerichtet. Fachpraktiker/in Hauswirtschaft Jahr Zahl der Ausbildungsverhältnisse Teilnehmer/innen an der Abschlussprüfung Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF)
Berufsausbildung in der Agrar- und Hauswirtschaft
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