VEREIN ZUR FÖRDERUNG DER GEDENKSTÄTTE UND DES ARCHIVS BREITENAU E.V. RUNDBRIEF NR. 36

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1 VEREIN ZUR FÖRDERUNG DER GEDENKSTÄTTE UND DES ARCHIVS BREITENAU E.V. RUNDBRIEF NR. 36 Kassel, im März 2017

2 Inhalt Seite An die Mitglieder 3 Bericht aus der Arbeit der Gedenkstätte Breitenau im Jahre von Gunnar Richter und Annika Stahlenbrecher Bericht zu den besonderen pädagogischen Schülerprojekten 38 aus dem Jahr 2016 von Annika Stahlenbrecher Zweimal Heimat von Kassel nach Israel ein historisches Projekt 44 des Friedrichsgymnasiums Kassel mit der Stadt Kassel von René Mallm Auf den Spuren der Urgroßeltern Moses Plaut und Berta Plaut, geb. Katzenberg 50 Risa Lamm erkundet die Geschichte ihrer Vorfahren in Guxhagen von Hans-Peter Klein Tadeusz Blaszczyk und Lina Knoth Schicksale zweier Gefangener des 54 Arbeitserziehungslagers Breitenau ( ) von Gunnar Richter Worte und Bilder bleiben. Kurt Pappenheim und Ute Simon unterzeichneten 59 einen Schenkungsvertrag. Ein Beitrag von Silke Wolf aus der Südthüringer Zeitung vom , S.7 Dr. Rudolf Bubner, ein überzeugter Anthroposoph, Pädagoge und Gegner 62 des Nationalsozialismus von Thomas Schattner Veranstaltungen und Veranstaltungsplanung 2017 (1. Halbjahr) 66 Redaktion: Dr. Gunnar Richter gedenkstaette-breitenau@t-online.de Homepage: 2

3 Bericht zu den besonderen pädagogischen Schülerprojekten aus dem Jahr 2016 Von Annika Stahlenbrecher Im vergangenen Jahr 2016 haben wieder zahlreiche Schulklassen, vorwiegend aus der nordhessischen Region, das pädagogische Angebot der Gedenkstätte Breitenau genutzt. Insgesamt wurde die Gedenkstätte von 104 Schulklassen bzw. Schülergruppen besucht. Jede dieser Gruppen hat während ihres Aufenthalt ins Breitenau einen Einführungsfilm, der einen kompakten und informativen Gesamtüberblick über die Geschichte Breitenaus gibt, sowie Interview- Auszüge mit ehemaligen Gefangen beinhaltet, gesehen. Zum weiteren Besuchs-Programm gehört eine ausführliche Führung über das Außengelände der Gedenkstätte und insbesondere die Besichtigung des Kirchen- und Haftteils der ehemaligen Klosterkirche. Im Anschluss arbeiten die Schulklassen im Archiv mit Reproduktionen der Originalakten die, wenn möglich, gezielt zu ihren Wohnorten herausgesucht werden, um sich auf dieses Weise ganz bewusst mit Schicksalen aus ihren Heimat- bzw. Schulorten auseinanderzusetzen. Den Abschluss des Programms stellt der gemeinsame Besuch der künstlerisch gestalteten Dauerausstellung dar. Während eines gemeinsamen Rundgangs durch die Ausstellungsräume werden unterschiedliche Interpretationsansätze gesucht und darüber das zuvor Gesehene und Gelesene nochmals reflektiert. Als Vertiefung dieses Programms bietet die Gedenkstätte Breitenau seit Jahren verschiedene Projektmöglichkeiten an, die bei einem ganztägigen oder auch mehrtägigen Besuch der Gedenkstätte durchgeführt werden können. Auch im Jahr 2016 haben wieder viele Lehrerinnen und Lehrer mit unterschiedlichen Schülergruppen dieses Angebot genutzt und sich nach dem bereits geschilderten Programm in einem zusätzlichen Nachmittagsprogramm intensiv in Kleingruppenarbeit mit Einzelschicksalen ehemaliger Inhaftierter befasst. Im vergangenen Jahr wurden auf diese Weise wieder von mehreren Schulklassen kleine Ausstellungen erstellt, ein Schüler-Film-Projekt realisiert und zwei Projekte für Kreatives Schreiben umgesetzt. Im Folgenden möchte ich auf diese besonderen Projekte etwas ausführlicher eingehen. Die am häufigsten durchgeführte Projektform ist die Erstellung von kleineren Ausstellungen oder auch sogenannten Gallery Walks mit Hilfe von selbst angefertigten Plakaten zu Einzelschicksalen von ehemaligen Inhaftierten, oder auch zu Täterbiografien. Hierbei beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler nach einer allgemeinen Einführungsphase in Kleingruppen von meist 2 Personen intensiv mit einem Einzelschicksal. In dieser Arbeitsphase lesen sie sich in die Informationsmappen und Akten ein, fassen die für sie relevanten Informationspunkte zusammen und erstellen eine Plakatskizze, um sich über den Aufbau des Plakates schlüssig zu werden. Im Anschluss bekommen sie die Plakate sowie zusätzlich benötigte Materialien (Kopien von Fotos, zusätzliches farbiges Papier zum Hervorheben einzelner Bereiche, Stifte, Scheren, ) von der Gedenkstätte gestellt und können mit der Umsetzung beginnen. Zum Abschluss werden die einzelnen Plakate dem Rest der Gruppe präsentiert. Die Ausstellungen werden in den Schulen in der Regel danach noch einmal im Klassenraum oder auch im Foyer der Schule präsentiert. 38

4 Schülerinnen und Schüler der Jacob-Grimm-Schule aus Rotenburg/Fulda beim Erstellen von Plakaten in der Gedenkstätte Breitenau (Foto: G. Richter) Schülerinnen und Schüler der Melanchthon-Schule-Steinatal präsentieren ihre Plakate zu Biografien von Gefangenen (Foto: Alexander Grow) 39

5 Diese Projektform wurde im Jahr 2016 zum Beispiel von Klassen der Melanchthon-Schule- Steinatal mit ihrem Lehrer, Herrn Grow, der Jacob-Grimm-Schule aus Rotenburg a.d. Fulda mit ihrer Lehrerin Frau Ubbeln, die sogar an zwei Tagen die Gedenkstätte besuchten, und der Carl- Schomburg-Schule Kassel mit ihrem Lehrer, Herrn Lück, der gleich mehrfach mit Schülergruppen kam, durchgeführt. Eine ganz eigene Projektform wählten im vergangenen Jahr die Schüler der 10. Klasse der Erich- Kästner-Schule und ihre Lehrer Herr Bose und Frau Hartung aus Baunatal. Sie führten in Kooperation mit dem Offenen Kanal Kassel in Breitenau ein Schüler-Film-Projekt durch. Im Vorfeld des Besuches wurden die Lehrer und einzelne Schülerinnen und Schüler über ihre Erwartungen an den Besuch in der Gedenkstätte Breitenau befragt. Während ihres Aufenthaltes, bei dem die Schüler natürlich das bereits geschilderte Programm durchliefen, interviewten sie den Leiter der Gedenkstätte Breitenau, Dr. Gunnar Richter, sowohl zur Geschichte Breitenaus als auch zur aktuellen Arbeit in der Gedenkstätte. Nach dem Besuch wurden erneut Erfahrungs- und Meinungsumfragen unter den Klassenkameraden und Lehrern durchgeführt. Die technische Komponente des Projekts wurde selbstverständlich vom Offenen Kanal Kassel betreut, so war auch ein Kameramann und Ton-Spezialist bei den Aufnahmen vor Ort anwesend. Der fertige Film wurde im Offenen Kanal bereits am gesendet und kann auch über deren Homepage abgerufen oder gerne auch in der Gedenkstätte angesehen werden. Zudem näherten sich im Jahr 2016 zwei Schulklassen den Schicksalen ehemaliger Gefangener Breitenaus über das Kreative Schreiben. Die Idee, sich in der Gedenkstätte Breitenau über das Kreative Schreiben mit den Einzelschicksalen intensiver auseinanderzusetzen und auf diese Weisen noch einmal einen anderen Zugang zu den ehemals Inhaftierten und ihren Schicksalen zu bekommen, geht auf ein Projekt von Herrn Schröter-Klaenfoth aus dem Jahr 2012 zurück. Damals besuchte Herr Schröter-Klaenfoth als Ausbilder am Studienseminar für berufliche Schulen in Kassel mit Außenstelle in Fulda mit einer Gruppe Referendare die Gedenkstätte Breitenau unter dem Thema Schreiben an besonderen Orten: Gedenkstätte Breitenau. Als Ausbilder für den Deutschunterricht wollte er den Referendarinnen und Referendaren über die Erfahrung des Kreativen Schreibens eine Möglichkeit aufzeigen, wie sie zukünftig Schülern die Hemmungen vor eigenständigem Schreiben nehmen bzw. abbauen könnten. Nach dem Vorbild dieses sehr erfolgreichen und produktiven Besuchs bietet die Gedenkstätte seither auch für Schulklassen die Möglichkeit des Kreativen Schreibens an. Im vergangen Jahr nutzten die Radko-Stöckel-Schule Melsungen mit Herrn Gießler und die Ursulinenschule aus Fritzlar mit Herrn Burmeister, jeweils mit einer Schulkasse, dieses Angebot: Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich auch bei dieser Projektform in einer ersten Arbeitsphase intensiv in Kleingruppen mit den Einzelschicksalen. In dieser Phase sollen sie sich mit dem Schicksal auseinandersetzen, einige für sie relevante biografische Eckpunkte zusammenfassen und sich über die Textform, die sie wählen wollen, verständigen. Danach folgt die eigentliche Schreibphase, hierbei können sich die Schülerinnen und Schüler nicht nur in der Gedenkstätte, sondern bei Bedarf auch auf dem Außengelände verteilen, falls dies für ihren Schreibprozess förderlich ist. Bei der Wahl der Textform haben die Schülerinnen und Schüler völlig freie Hand, wodurch immer ein 40

6 Schülerinnen und Schüler der Ursulinenschule Fritzlar beim Vorlesen ihrer Texte in der Gedenkstätte Breitenau, die an dem Projekttag im Rahmen des Kreativen Schreibens entstanden sind. (Fotos: G. Richter) 41

7 bunter Mix aus Briefen, Gedichten, Zeitungsartikeln oder, im diesjährigen Fall, sogar ein Songtext, entsteht. Selbstverständlich ist diese Form der Projektarbeit nur durchführbar, wenn die Schulklasse bereits im Vorfeld des Besuches ausführlich im Deutschunterricht auf das Kreative Schreiben vorbereitet wurde. Dies ist natürlich auch eine gute Möglichkeit, den Besuch der Gedenkstätte Breitenau über das Fach Geschichte hinaus in den Unterricht zu integrieren. Nach Beendigung der Schreibphase werden die Ergebnisse zusammen mit einigen wenigen erklärenden Sätzen zur Biografie des jeweiligen Einzelschicksals an den von den Schülerinnen und Schülern bestimmten Orten (Appellplatz, Einzelzelle, Ausstellungsräume, ) vorgetragen. Im vergangenen Jahr haben uns einige Schülerinnen und Schüler der Ursulinenschule ihre angefertigten Texte überlassen, um sie als konkrete Beispiele für andere Lehrerinnen und Lehrer nutzen zu können, und somit in Zukunft hoffentlich noch häufiger auf diese Weise mit Schulklassen arbeiten zu können. Außerdem haben auch im vergangenen Jahr wieder Schülerinnen und Schüler sowie Studentinnen und Studenten die Gedenkstätte aufgesucht, um sich für ihre Abschlussprüfungen für die Haupt- und Realschule, Abiturpräsentationen oder Referate und Hausarbeiten zu den verschiedenen Bereichen der Geschichte Breitenaus zu informieren und durch Recherchen vorzubereiten. Zudem kamen im Verlauf des Jahres auch wieder Referendargruppen aus verschiedenen Studienseminaren in Begleitung ihrer Ausbilder in die Gedenkstätte Breitenau, um sich vor Ort über die vielseitigen Möglichkeiten zu informieren, die die Gedenkstätte Breitenau als außerschulischer Lernort bietet. Bei diesen Besuchen wurden ihnen natürlich ganz besonders die in diesem Beitrag beschrieben Projektmöglichkeiten vorgestellt, was bei den meisten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein großes Interesse hervorrief. Literaturhinweise: Richter, Gunnar: Entdeckend-forschendes Lernen und projektorientiertes Arbeiten, in: Richter, Gunnar (Red.) : Die Gedenkstätte Breitenau in Guxhagen bei Kassel. Ein Leseheft, 4. überarbeitete und ergänzte Auflage, Kassel 2015, S Richter, Gunnar: Die Gedenkstätte Breitenau in Guxhagen als außerschulischer Lernort, in: Karpa, Dietrich / Overwien, Bernd / Plessow, Oliver (Hrsg.): Außerschulische Lernorte in der politischen und historischen Bildung, Immenhausen bei Kassel 2015, S Schröter-Klaenfoth, Jürgen: Schreiben an besonderen Orten. Gedenkstätte Breitenau. Dokumentation der Ergebnisse des Thementages Deutschdidaktik am 31. Oktober 2012, Handreichung des Studienseminars für berufliche Schulen in Kassel mit Außenstelle in Fulda / Fachdidaktik DEUTSCH, Oktober

8 Ein fiktiver Brief von Lina Knoth an ihren Mann Ferdinand und ihren Sohn Heinz aus dem Lager Breitenau im April entstanden im Rahmen des Projektes Kreatives Schreiben (Zu Lina Knoth siehe auch den Beitrag in diesem Rundbrief) 43

9 Zweimal Heimat - von Kassel nach Israel - ein historisches Projekt des Friedrichsgymnasiums Kassel mit der Stadt Kassel von René Mallm für das Friedrichsgymnasium Kassel Bei diesem Projekt spürte ich zum ersten Mal, dass unser Projekt sich nicht nur auf Daten und Fakten oder auf bloße Namen in einer Liste beschränkte, sondern dass es viel tiefer ging. Wir hatten eine persönliche, ja emotionale Ebene erreicht, die wir im Laufe des Projektes nicht mehr verlassen sollten. So beschrieb eine Schülerin ihre Erfahrungen innerhalb des durchgeführten Projektes in ihrem Reflexionsbericht und zeigt beispielhaft die Bedeutung und Nachhaltigkeit eines Schulprojektes, das bereits im Jahr 2014 seinen Anfang nahm. Der erste Kontakt der Projektpartner kam durch die Gedenkstätte Breitenau zustande und wurde in seiner Anfangsphase aktiv und initiativ von dieser unterstützt. Bereits im November 2014 war eine Projektidee an das Friedrichsgymnasium herangetragen worden, die alle Beteiligten von Anfang an fasziniert hat: Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen Kassel und Ramat Gan sollten Schülerinnen und Schüler die Biographien von Kasseler Juden nachzeichnen, die dem Naziterror entkommen sind, Nazi- Deutschland den Rücken gekehrt haben, um in Israel eine neue, zweite Heimat zu finden. Ein Projekt gegen das Vergessen also, ein Beitrag zu einer Kultur der Erinnerung, ohne die Verständigung und Zukunft nicht möglich sind. Schnell fanden sich 20 motivierte Schülerinnen und Schüler, die sich im Rahmen der Geschichtswerkstatt unter der Leitung von René Mallm, der als abgeordnete Lehrkraft im gedenkstättenpädagogischen Dienst der Gedenkstätte Breitenau tätig ist, in das Projekt eingebracht hatten und zu den Biographien von sieben Kasseler Juden bzw. Jüdinnen recherchierten. Beim Projektauftakt in der Kasseler Synagoge im November 2014 trafen sie mit Experten zusammen, die bereit waren, die Arbeit durch Material und ganz persönliche Auskünfte zu unterstützen. In kleinere Gruppen aufgeteilt, setzten sich die Schülerinnen und Schüler im Laufe des Schuljahres 2015 mit den Lebensläufen auseinander. In diesem Zusammenhang besuchten wir mit der gesamten Projektgruppe die Gedenkstätte. Hier waren Dr. Gunnar Richter und Annika Stahlenbrecher von der Gedenkstätte unschätzbar wertvolle Ansprechpartner für die Schülerinnen und Schüler und gaben bei der Literatur- und Aktenrecherche sowie hinsichtlich des Lageralltages in Breitenau immer wieder kompetente Hilfestellung hinsichtlich der Verfolgung der Kasseler Juden in der NS-Zeit sowie hinsichtlich der jüdischen Einzelschicksale. So konnten die beiden Schüler, die mit dem Leben der Familie Popper befasst waren, auf deren Aktenordner zugreifen und deren Verfolgungsweg wie folgt skizzieren: Die Familie Popper stammt aus dem aus Polen eingewanderten und somit staatenlosen Paar Mathilde und Hermann, das seit 1900 in Kassel lebte, wo Mathildes Eltern 1920 und 1933 star 44

10 Informationsmaterialien bei der Recherche der Schülerinnen und Schüler in der Gedenkstätte Breitenau (Foto: Felix Haschen und Carla von Canstein) Begegnung mit dem jüdischen Holocaust-Überlebenden und Künstler Yehuda Bacon im Leo Baeck Institut in Jerusalem zusammen mit Frank-Matthias Mann (Foto: privat) 45

11 ben. Die beiden hatten 4 Kinder: Mirjam (geb. 1906), Flora (geb. 1908), Pepi und Siegfried (geb. 1905). Die Familie betrieb seit 1917 einen Großhandel für Kurzwaren in der Obersten Gasse 34 in Kassel. Siegfried schloss 1924 das Gymnasium ab und begann anschließend mit einem Jurastudium in Köln. Mirjam war Medizinstudentin, als sie sich 1930 mit Jakob Laufer, einem promovierten Juristen, verlobte. Mit ihm bekam sie am die Tochter René Fanny. Zu dieser Zeit lebten sie noch bei Mirjams Eltern. Pepi hingegen besuchte nach ihrem Abschluss im Lyzeum ab 1925 eine Gewerbeschule in der Gießbergstraße und arbeitete im Geschäft ihrer Eltern. Am flüchtete sie nach New York, wo sie den Nachnamen Hoffman annahm, und versuchte von dort aus ein kubanisches Visum für ihre Mutter zu beschaffen. Die Tochter Flora heiratete 1933 den in Paris lebenden Henri Silber. Wegen einer Fehl- bzw. Frühgeburt im April 1934 wurde Flora psychisch krank und in die Israelischen Kuranstalten in Sayn eingewiesen. Sie musste allerdings am zurückkehren, da die Familie finanziell nicht mehr in der Lage war, ihren Aufenthalt dort zu bezahlen. Ab dem Jahr 1936 begann der Scheidungsprozess Floras, vermutlich wegen ihrer psychischen Krankheit, woraufhin sie wieder bei der Familie lebte. Im gleichen Jahr starb Hermann Popper. Siegfried und seine Mutter Mathilde führten das Familiengeschäft weiter. Jedoch wurden sie zwischen 1936 und 1939 gezwungen, das Geschäft aufzugeben, und die gesamte Familie musste von dem ersparten Geld Mathildes leben. Von dieser Situation gezwungen, wandte Siegfried Popper sich am 12. Juni 1939 in einem Brief an Hitler, in dem er um erträgliche Auswanderungsbedingungen bat und den Erlass der Reichsfluchtsteuer. Dieser gelangte jedoch nur an den Oberfinanzpräsidenten in Kassel, was dazu führte, dass die Familie Popper von nun an unter Beobachtung stand. Weil eine legale Auswanderung nicht gestattet wurde, versuchte Mathilde eine illegale Auswanderung mit Hilfe von bezahlten Fluchthelfern zu organisieren. Dieses jedoch misslang, woraufhin Mathilde und ihr Sohn Siegfried Anfang September 1939 festgenommen wurden. Siegfried jedoch wurde am wieder frei gelassen. In diesem Jahr, am , wurde Flora unter Vormundschaft in die Heilanstalt in Rinteln eingewiesen. Kurze Zeit später wurde sie im September 1940 in die Heil- und Pflegeanstalt in Wunstorf deportiert. Am 27. September 1940 wurde sie in das Zuchthaus Brandenburg gebracht und vergast. Am 10. September 1940 wurde Mathilde wegen illegalem Besitz von Schweizer Franken zu einer Haftstrafe verurteilt. Nach Verbüßung der Haftstrafe wurde sie am 17. Juni 1941 in das Arbeitserziehungslager Breitenau eingewiesen. Am 5. August 1941 wurde sie in das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück deportiert, wo sie am 24. April 1942 starb. Während der Haft von Mathilde mussten Mirjam und René das Haus verkaufen und wurden am 1. Juli 1940 in die Kaiserstraße eingewiesen. Am 12. Mai 1942 wurde Mirjam Laufer ohne Haftgrund nach Breitenau gebracht, während ihre Tochter im Waisenhaus untergebracht wurde. Beide wurden am 1. Juni 1942 in das Vernichtungslager Sobibor deportiert, wo sie am 3. Juni 1942 ermordet wurden. 46

12 Denkmal für die jüdischen Opfer der Deportationen während der NS-Zeit in der Gedenkstätte Yad Vashem (Foto: privat) Die Projektgruppe in Yad Vashem mit Frank-Matthias Mann (Foto: privat) 47

13 Siegfried Popper wurde am in Schutzhaft genommen und anschließend, am , nach Fürstenwalde gebracht, woraufhin er als verschollen galt. Jedoch nach Angaben Mirjams lebte er ab 1942 in Kroatien. Somit gilt Pepi Popper, später Hoffman, als einzige in ihrer Familie, die den Krieg überlebt hat. Biographische Skizzen wie diese legen ein beredtes Zeugnis ab, und die Projektteilnehmer konnten dabei am konkreten Beispiel nachvollziehen, welches Unrecht den Kasseler Juden zur Zeit des Naziterrors angetan worden war, aber auch, wie sich einige der Verfolgten mit großer Entschlossenheit und viel Mut ein neues Leben in Israel aufgebaut haben. Die Erfahrungen, die die Jugendlichen bei der Arbeit machten, waren intensiv und lehrreich. Mit großem Interesse nahmen sie das Engagement wahr, das gerade die Kasseler Juden für das gesellschaftliche und kulturelle Leben ihrer Heimatstadt übernommen hatten. So informierten sie sich über Hans Mosbacher, den ehemaligen Chefredakteur des Casseler Tageblatts oder über Ernst Freudenthal und Ilse Felsenthal, deren sportliche Aktivitäten unvergessen geblieben sind. Allen Biographien gemeinsam ist der tiefe Einschnitt, der durch Entrechtung und Verfolgung eine existenzielle Neuorientierung nötig machte. Flucht und Emigration - so zeigte sich - war für viele die entscheidende Chance zum Neuanfang. Durch die Auseinandersetzung mit den Biographien wurden für die Schülerinnen und Schüler die tiefen Wunden nachspürbar, die durch die Vertreibung und Ermordung im Zeichen einer menschenverachtenden Ideologie entstanden waren und die das Leben fortan begleiteten. Dem Projekt wurde von Beginn an großes öffentliches Interesse entgegengebracht, so dass die Projektteilnehmer bereits mehrmals die Gelegenheit hatten, von ihrer Arbeit und den damit verbundenen Einsichten zu berichten, sei es schulintern, bei offiziellen Veranstaltungen der evangelischen Landeskirche und der Deutsch-Israelischen Gesellschaft sowie die Präsentation der Ergebnisse im Rahmen einer Ausstellung beim Festakt der Stadt Kassel zum Jubiläum der deutsch-israelischen Städtepartnerschaft zwischen Kassel und Ramat Gan im September Aus dieser Ausstellung ist auch eine kleine Dokumentation in Heftform entstanden, welche in der Öffentlichkeit ebenfalls Anklang gefunden hat. Den Höhepunkt bildete jedoch im Juni 2016 eine einwöchige Studienreise nach Israel unter der Leitung von Frank Mann und in Begleitung von Jutta Arbter vonseiten der Stadt Kassel, bei der die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit hatten, Tel Aviv, Ramat Gan und Jerusalem zu besuchen und Nachfahren der Menschen zu treffen, deren Biographien die Schüler untersucht hatten. Im renommierten Leo Baeck Institut in Jerusalem trafen sie den Holocaust- Überlebenden und Künstler Yehuda Bacon, der beindruckend Zeugnis über sein bewegtes Leben ablegte und mit seiner positiven lebensbejahenden Einstellung alle Beteiligten sehr berührte. Ein ganzer Tag stand für den Besuch der zentralen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem zur Verfügung. Für mich war dieser Tag besonders beeindruckend, erzählt Raphael Weiß im Rück- 48

14 blick, vor allem, als wir im Tal der Gemeinden unsere aus Kassel mitgebrachten Steine niederlegten, vor dem Felsblock, auf dem die im Holocaust ausgelöschten jüdischen Gemeinden eingraviert sind. Die ganze Gruppe schwieg und ging in sich. Es war ein unglaubliches Erlebnis. Dies belegt ein wesentliches Anliegen des Projektes. Man möge sich erinnern an das Schicksal unserer ehemaligen Mitbürger, die ihre Kasseler Heimat verlassen mussten und doch vielfältig mit ihr in Verbindung blieben. Für unsere Schülerinnen und Schüler, das zeigen uns zahlreiche Rückmeldungen und die vorliegenden Ergebnisse, bedeutet die Beschäftigung mit den Biographien eine Horizonterweiterung im besten Sinne der Projektidee. Und auch für uns betreuende Lehrer war die Zusammenarbeit eine echte Bereicherung. Beides ist für uns Ansporn und Verpflichtung, entsprechende Vorhaben im Rahmen der Erinnerungskultur fortzuführen. Abschließend möchte ich mich im Namen der ganzen Schulgemeinde des Friedrichsgymnasiums Kassel für die ideelle, logistische und finanzielle Unterstützung sowie Ansprechbarkeit in vielen Belange bedanken; bei der Stadt Kassel, besonders Frau Stadträtin Brigitte Bergholter und Jutta Arbter, bei der Jüdischen Gemeinde Kassel, bei der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Kassel e.v., bei der Evangelischen Landeskirche von Kurhessen-Waldeck, bei der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit sowie dem Verein Gegen das Vergessen-Für Demokratie e.v. in Person von Ernst Klein sowie dem Stadtarchiv Kassel. Ganz persönlicher Dank gilt Frank Mann sowie Dr. Gunnar Richter und Annika Stahlenbrecher von der Gedenkstätte Breitenau für die vielen Anregungen und Gespräche, Informationen und Mitorganisation, ohne die dieses Projekt in dieser Form nicht realisierbar gewesen wäre. Quellenangaben und Literaturhinweise Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen, Bestand 2 (Breitenau), Nummer 6708 (Gefangenenakte von Mathilde Popper). Informationsmappe der Gedenkstätte Breitenau: Mathilde Popper. Als Jüdin verfolgt. Friedrichsgymnasium Kassel/Stadt Kassel: Zweimal Heimat-von Kassel nach Israel. Ein historisches Projekt des Friedrichsgymnasiums in Zusammenarbeit mit der Stadt Kassel, Kassel Richter, Gunnar: Das Arbeiterziehungslager Breitenau ( ). Ein Beitrag zum nationalsozialistischen Lagersystem. Straflager, Haftstätte und KZ-Durchgangslager der Gestapostelle Kassel für Gefangene aus Hessen und Thüringen, Kassel

15 Auf den Spuren der Urgroßeltern Moses Plaut und Bertha Plaut, geb. Katzenberg - Risa Lamm erkundet die Geschichte ihrer Vorfahren in Guxhagen von Hans-Peter Klein Mein Name ist Risa Lamm und ich bin die Urenkelin von Moses Plaut, der in Guxhagen begraben ist. Ich komme nächste Woche nach Frankfurt und würde gerne Guxhagen und den Friedhof besuchen., so lautete eine Mail, die ich Anfang Dezember 2016 von Risa Lamm aus Teaneck / New Jersey bekam. Aufgrund langjähriger und umfassender Recherchen zur Geschichte der jüdischen Gemeinde und Familien in Guxhagen war es möglich den Besuch von Risa Lamm vorzubereiten und dabei nicht nur das Grab von ihrem Urgroßvater Moses Plaut ausfindig zu machen, sondern Gräber von zwei weiteren Generationen der Familie Plaut und der Familie Katzenberg, aus der Risa Lamms Urgroßmutter Bertha Katzenberg stammt. Die Familie Plaut lässt sich bis Ende des 18. Jhd. zurückverfolgen. Michael Plaut, geboren am heiratete Jettchen Speier, Tochter von Salomon Speier aus Guxhagen. Sie hatten eine Tochter, Beyer Plaut, geboren am in Guxhagen, die 1861 den Handelsmann Joseph Sommer aus Heinebach heiratete und dorthin zog. Der Sohn Salomon, geboren am und von Beruf Handelsmann, hatte mit seiner Ehefrau Gidel, geborene Speyer aus Röhrenfurth, die er 1862 heiratete, sieben Kinder. Die Familie wohnte in Guxhagen in der Sellestraße, Haus Nr. 12. Er starb allerdings schon 1879 im Alter von 48 Jahren. Seine zwei Söhne und fünf Töchter waren zu diesem Zeitpunkt zwischen 15 und 1 ½ Jahren alt. Dennoch gelang es, alle Töchter mit Handelsmännern in Großropperhausen, Neumorschen, Mandern, Breitenbach am Herzberg und Schlitz zu verheiraten. Der Sohn Moses Plaut, Urgroßvater von Risa Lamm, blieb in Guxhagen und betrieb in der Sellestraße 12 mit seiner Ehefrau Bertha, geborene Katzenberg, die er 1895 heiratete, ein Textilgeschäft mit Schneiderei. Außerdem handelte er mit Öfen und Herden. Im Juli 1929 konnten die Plauts 50 jähriges Geschäftsjubiläum feiern. Welche Rolle Moses Plaut in Wirtschaft, Religion und Politik in Guxhagen und auch darüber hinaus spielte und welches Ansehen er genoss, konnte man in einem Pressebericht der Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck vom nachlesen. Dort heißt es: Am Mittwoch, dem 3. Juli feierte Herr Moses Plaut in Guxhagen sein 50 jähriges Geschäftsjubiläum. Herr Plaut gehört nicht nur zu den angesehensten Mitgliedern seiner Gemeinde und Bewohner seines Ortes, sondern weit darüber hinaus, besitzt er einen großen Kreis von Geschäftsfreunden und Verehrern. Obwohl die Öffentlichkeit von dem Jubiläum nichts erfahren hatte, hatte sich doch neben seiner Familie ein zahlreicher Kreis von Freunden und Vertretern der Geschäftshäuser, mit denen der Jubilar seit Jahrzehnten in Geschäftsverbindung steht, zur Gratulation eingefunden. Zahlreiche Geschenke, Glückwunschtelegramme und Glückwunschadressen bezeugen dem Jubilar die Anerkennung, die er in allem Kreisen genießt. Eine besondere Ehrung bedeutete es, daß der Landrabbiner Dr. Walter ihm den Ehrentitel des Chower verlieh, 50

16 begleitet von einem Schreiben, das die tiefe Frömmigkeit und Redlichkeit des Jubilars kennzeichnete. Der Bürgermeister des Ortes überbrachte dem Jubilar persönlich seine Glückwünsche.... Im selben Jahr wurde er zum Gemeindeältester der jüdischen Gemeinde von Guxhagen gewählt und trat damit die Nachfolge von Joel Speier an, der aus gesundheitlichen Gründen das Amt abgab. Von 1932 bis zu seinem Tod im Jahre 1936 war er zusammen mit Isaak Katzenberg Gemeindevorsteher. Daneben war er viele Jahre in mehreren jüdischen Vereinen, wie dem Reichsbund jüdischer Frontsoldaten (RJF), der religiösen Bewegung Agudas Jisroel und dem angeschlossenen Hilfsfond Keren Hathora, mit dem vor allem die religiöse Bildung und das Thorastudium unterstützt wurde und die auch in Guxhagen mit einer von Moses Plaut und Isaak Katzenberg gegründeten Ortsgruppe vertreten war. Darüber hinaus war Moses Plaut auch politisch in Guxhagen aktiv als Mitglied in der Gemeindevertretung, der er zwei Jahrzehnte angehörte. Moses und Bertha Plaut hatten acht Kinder, von denen zwei Söhne im Säuglingsalter starben. Die Tochter Rosa Plaut wurde laut Anzeige des 1. Staatsanwalts beim königlichen Landgericht Kassel in der Sterbeurkunde des Standesamtes Guxhagen (31/1919) am nachmittags um 6 Uhr tot aufgefunden. Sie war 21 Jahre alt. Zwei Töchter heirateten in Aurich den Lehrer Moritz Goldschmidt bzw. den Viehhändler Levi Wallheimer, Sohn Max hat sich als Kaufmann in Hamburg niedergelassen und heiratete dort Alice Heß. Sohn Siegfried heiratete am Sitta Katz aus Guxhagen. Sie zogen am zusammen mit ihrer im September 1937 in Guxhagen geborenen Tochter Gitta Plaut und Siegfrieds Mutter Bertha Plaut nach Kassel in die Moltkestraße 10 und emigrierten in die USA. Nach Angaben von Risa Lamm heiratete Gitta Plaut in den USA, hat zwei Söhne und lebt in New York. Sie war vor etwa 20 Jahren mit ihrem Ehemann (Familienname Bacharach) zu Besuch in Guxhagen. Die jüngste Tochter Grete Plaut, geboren am , Großmutter vom Risa Lamm, heiratete 1935 in Bad Orb Julius Pfeiffer. Auch ihnen gelang 1938 die Flucht in die USA, sie lebten in Manhattan, Washington Highs, New York und hatten zwei Söhne. Der jüngere, Sidney Pfeiffer, ist Risa Lamms Vater. Risa Lamm beschäftigt sich schon längere Zeit mit der Geschichte ihrer Familie. Sie lebt mit ihrem Mann Jonathan M. Lamm und ihrer einjährigen Tochter Batschewa in Teaneck, New Jersey. Es gibt Hinweise, dass sich im Keller des Hauses der Familie Plaut in der Sellestraße 12 eine Mikwe befand. Der Keller war allerdings beim Besuch von Risa Lamm nicht zugänglich. Dann Haus selbst stand längere Zeit leer und wird seit einigen Monaten wieder von Mietern bewohnt. 51

17 Bei dem Besuch des jüdischen Friedhofes von Guxhagen fanden wir auch mehrere Gräber der Familie Katzenberg. Bertha Plaut, Risa Lamms Großmutter, stammte aus dieser Guxhagener Familie, deren Ursprung in Hoof bei Kassel war und die sich dort bis in die Mitte des 18. Jhds. zurückverfolgen lässt. Sander Katzenberg, geboren 1798 in Hoof, heiratete am in Guxhagen Bule Speier, Tochter von Levi und Beschen Speier aus Guxhagen. Sie sind die Urururgroßeltern von Risa Lamm. Sander Katzenberg war Viehhändler und hatte mit seiner Frau vier Kinder. Ihr Sohn Moses Katzenberg, geboren 1841 in Guxhagen, heiratete am in Kassel seine Cousine Goldine Katzenberg aus Hoof, eine Tochter von Sanders Bruder Sussmann Katzenberg. Moses Katzenberg war Handelsmann, die Familie lebte in Guxhagen in der Mittelstraße 10. Sie hatten zehn Kinder, von denen fünf im Säuglings. bzw. Kindesalter starben. Moses Katzenberg war 23 Jahre Gemeindeältester der jüdischen Gemeinde von Guxhagen. Er starb am , seine Frau Goldine Beide sind auf dem jüdischen Friedhof in Guxhagen begraben, die beiden Grabsteine sind aus massives schwarzen Granit und in der Form von Obelisken die größten auf dem Friedhof, was auf einen gewissen Wohlstand, aber auch auf die Stellung von Moses Katzenberg in der Gemeinde hinweist. Drei Kinder von Moses und Goldine Katzenberg lebten weiterhin in Guxhagen. Bertha Katzenberg, die Urgroßmutter von Risa Lamm, heiratete Moses Plaut und wohnte in der Sellestraße 12 (s.o.). Ihr Bruder Jakob blieb in dem Haus der Familie Katzenberg in der Mittelgasse 10 bis zu seinem Tod im Jahre 1936 wohnen. Sein Grab befindet sich auf dem jüdischen Friedhof von Guxhagen. Isaak Katzenberg, der ebenso wie Moses Plaut in der jüdischen Gemeinde sehr aktiv war und nach dessen Tod der letzte Gemeindevorsteher der jüdischen Gemeinde von Guxhagen war, wohnte mit seiner Familie in der Poststraße 4. Nach dem Novemberpogrom 1938 wurde er für fünf Wochen in dem Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert. Am wurde er zusammen mit seiner Ehefrau Jettchen, geb. Katz und zahlreichen anderen jüdischen Familien aus Guxhagen von Kassel aus nach Riga deportiert. Beide wurden im November 1943 von dort nach Auschwitz deportiert und ermordet. Während die meisten Mitglieder der Familie Plaut ins Ausland fliehen und somit der Deportation und Ermordung im Konzentrationslager entkommen konnten, wurden nicht nur Isaak und Jettchen Katzenberg, sondern auch deren Kinder Clara und Erich sowie Isaak Katzenbergs Schwester Bisgah und seine Schwägerin Minna Katzenberg deportiert und ermordet. Opfer der nationalsozialistischen Rassenpolitik und Gewaltherrschaft sind sie alle, sei es, dass sie ihre Heimat verloren haben und emigrieren mussten, sei es dass sie deportiert und umgebracht wurden. Umso wichtiger ist es heute, an sie zu erinnern, ihre Namen zu nennen sowie ihr Schicksal zu dokumentieren und wenn immer sich die Möglichkeit bietet, Kontakte und Begegnungen mit ihren Nachkommen herzustellen. Hessi- Quellen: Personenstandsregister der jüdischen Gemeinde von Guxhagen: sche Geburts-, Heirats- und Sterbeurkunden Informationen von Risa Lamm, Teaneck/New Jersey,

18 Risa Lamm mit ihrem Ehemann Jonathan und ihrer Tochter Batschewa vor der ehemaligen Synagoge in Guxhagen und auf dem jüdischen Friedhof vor dem Grab einer ihrer Vorfahren. (Foto: Hans-Peter Klein) 53

19 Tadeusz Blaszczyk und Lina Knoth - Schicksale zweier Gefangener des Arbeitserziehungslagers Breitenau ( ) von Gunnar Richter (Der Beitrag erschien in leicht veränderter Form in der Veröffentlichung von Christina Vanja (Hrsg.): Reichtum der Quellen. Vielfalt der Forschung. 30 Jahre Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen, Petersberg 2016, S ) Im Archiv der Gedenkstätte Breitenau in Guxhagen befindet sich als Leihgabe des Archivs des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen ein ganz außergewöhnlicher Aktenbestand aus der Zeit des Nationalsozialismus. Es handelt sich dabei um etwa Individualakten und zwei Aufnahmebücher mit Angaben zu den über Gefangenen des ehemaligen Arbeitserziehungslagers (AEL) der Geheimen Staatspolizei Kassel, das dort während des Zweiten Weltkrieges bestand. Das Lager war im Mai 1940 von der Staatspolizeistelle Kassel auf dem Gelände des ehemaligen Klosters und damaligen Arbeitshauses Breitenau eingerichtet worden und existierte bis zum Kriegsende parallel zur Landesarbeitsanstalt und dem Landesfürsorgeheim. Als Leiter des Lagers vor Ort fungierte der damalige Leiter der Landesarbeitsanstalt, und für die Bewachung, Verwaltung und Organisation waren Bedienstete der Arbeitsanstalt zuständig. Die Hauptfunktion der Arbeitserziehungslager, als eine besondere nationalsozialistische Lagerform, bestand darin, ausländische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen, die sich dem Arbeitseinsatz durch Arbeitsverweigerung oder Flucht widersetzt hatten, durch harte Bestrafung zu disziplinieren und für den erneuten Arbeitseinsatz gefügig zu machen. Daneben wurden auch ausländische Gefangene eingewiesen, die gegen NS-Verordnungen verstoßen hatten. Die Gefangenen wurden ein bis zwei Monate unter KZ-ähnlichen Bedingungen inhaftiert und anschließend für den erneuten Arbeitseinsatz zu den Arbeitsstellen überführt. Diejenigen Gefangenen, die sich weiterhin widersetzten oder ein zweites Mal in das AEL Breitenau eingewiesen wurden, wurden in den meisten Fällen anschließend in die großen SS-Konzentrationslager deportiert. Neben den etwa ausländischen Gefangenen waren im AEL Breitenau im Verlauf des Krieges auch etwa deutsche Gestapo-Gefangene inhaftiert, die aus politischen, religiösen, rassistischen, weltanschaulichen und anderen ideologischen Gründen verfolgt worden sind. Stellvertretend für die vielen Verfolgten sollen hier die Schicksale von einem ausländischen und einer deutschen Gefangenen dargestellt werden. Es handelt sich um Tadeusz Blaszczyk, der als polnischer Zwangsarbeiter im AEL Breitenau inhaftiert war, und um Lina Knoth, die als Jüdin verfolgt wurde. Als Grundlage für die Beschreibung ihres Schicksals dienen die erhaltenen Individualakten sowie zusätzliche Informationen und Zeitzeugengespräche, die wir im Rahmen der Gedenkstättenarbeit mit den beiden ehemaligen Verfolgten in den 1980er und 1990er Jahren führten. Tadeusz Blaszczyk wurde am 21. Mai 1923 in Posen geboren. Im Mai 1940 wurde er im Alter von 17 Jahren in Posen bei einer Straßenrazzia zum Arbeitseinsatz nach Deutschland verschleppt. Gemeinsam mit zwei Freunden wurde er in ein Polizeiauto gezerrt, zum Bahnhof gefahren und dort in einen geschlossenen Viehwaggon eingesperrt. Am nächsten Tag wurden sie 54

20 Die Deportationsanweisung der Geheimen Staatspolizei Kassel für Tadeusz Blaszczyk in das Konzentrationslager Sachsenhausen (Archiv des LWV-Hessen, Bestand 2 [Breitenau], Nr. 4964) Tadeusz Blaszczyk beim Besuch der Gedenkstätte Breitenau im Jahr 2003 (Foto: G. Richter) 55

21 zusammen mit 500 bis 600 anderen Polinnen und Polen in einem Güterzug zunächst nach Luckenwalde gefahren. Von dort kam er nach Kassel, wo er einem Bauern in Kassel-Wolfsanger als Zwangsarbeiter zugeteilt wurde. Bei dem Bauern musste er sehr viel und hart arbeiten. Er erhielt sehr schlechtes Essen, und es war ihm verboten, mit den anderen beim Essen an einem Tisch zu sitzen. Untergebracht war er in einer Dachstube im Pferdestall, einem Abstellraum. Aufgrund dieser Lebensumstände ging es ihm seelisch und körperlich sehr schlecht, und schließlich versuchte er, von dort zu fliehen. Aber bereits nach kurzer Zeit wurde er auf seiner Flucht verhaftet und am 14. Januar 1941 in das AEL Breitenau eingewiesen. Die Einweisung ist auf dem Aktendeckel der Akte von Tadeusz Blaszczyk unter Zugang vermerkt (Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen, Bestand 2, Nr. 4964). In Breitenau war Tadeusz Blaszczyk in einer Einzelzelle inhaftiert. Frühmorgens begann der Tag für ihn mit dem Appell. Er war zu Arbeiten im Pferdestall eingesetzt und gehörte zu einer Arbeitskolonne, die schwere Arbeiten verrichten musste. Bewacht wurden die Gefangenen von einem Aufseher, der mit einem Karabiner bewaffnet war, und sie hatten unter Schikanen und Misshandlungen zu leiden. Nach der Haftzeit kam Blaszczyk wieder zu dem Bauern in Kassel-Wolfsanger zurück. Die Arbeits- und Lebensbedingungen verbesserten sich dort jedoch nicht. Blaszczyk freundete sich mit einem polnischen Zwangsarbeiter an, der in der Nähe bei einem anderen Bauern eingesetzt war, und sie trafen sich ab und zu. Einmal, als es schon spät war, übernachtete er bei ihm. Der Bauer ließ ihn daraufhin suchen, und die Polizei entdeckte ihn schließlich bei dem befreundeten Zwangsarbeiter. Daraufhin wurde Tadeusz Blaszczyk am 9. Mai 1941 ein zweites Mal in das AEL Breitenau eingewiesen. Diesmal wurde er jedoch nicht zur Arbeitsstelle entlassen, sondern am 18. Juli 1941 in das Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert. Dies ist ebenfalls auf dem Aktendeckel vermerkt und geht aus einer Deportationsanweisung hervor. Vom KZ Sachsenhausen wurde er schließlich noch in das KZ Groß-Rosen verbracht, wo er bis Ende Februar 1942 inhaftiert blieb. Danach wurde er überraschend aus Groß-Rosen entlassen und zurück nach Nordhessen gebracht. Hier war er dann bis zum Kriegsende an verschiedenen Arbeitsstätten als Zwangsarbeiter eingesetzt. Dabei lernte er seine spätere deutsche Ehefrau kennen. Nach dem Kriegsende heirateten sie und zogen einige Zeit später nach Posen, wo sie zwei Kinder bekamen. In den 1980er Jahren zogen zunächst die beiden Kinder und dann auch Tadeusz Blaszczyk mit seiner deutschen Ehefrau von Polen nach Nordhessen lernten wir ihn im Rahmen der Gedenkstättenarbeit in Breitenau kennen, und es entwickelte sich ein langjähriger Kontakt. Lina Knoth wurde 1911 in Wittgenborn im Kreis Gelnhausen geboren. Ihre Mutter, Sophie Knoth, geb. Goldschmidt, stammte aus einer jüdischen Familie. Sie hatte einen christlichen Mann geheiratet und sich deshalb evangelisch taufen lassen. Auch Lina Knoth war evangelisch getauft worden, aber nach den Nürnberger Rassegesetzen von 1935 galt sie als jüdischer Mischling 1. Grades. Als sie im September 1935 ihren nichtjüdischen Verlobten Heinrich Ferdinand Dietz heiraten wollte, verweigerte der Standesbeamte aufgrund der Nürnberger Gesetze die Trauung. Sie zogen daraufhin unverheiratet zusammen, und im Juni 1936 wurde ihr Sohn Heinz geboren. Ein Ausnahmegesuch, um zusammen leben zu dürfen, wurde zwei Jahre nach der Antragstellung abgelehnt. Sie lebten zunächst weiterhin zusammen, aber es wurde immer 56

22 Teil des Haftschreibens der Geheimen Staatspolizei Kassel gegen Lina Knoth, die von Breitenau über das KZ Ravensbrück nach Auschwitz deportiert wurde. (Archiv des LWV-Hessen, Bestand 2 [Breitenau], Nr. 5895) Lina Knoth, verh. Hirchenhein (vorne, im weißen Kostüm), beim Besuch der Gedenkstätte Breitenau mit den Mitgliedern der Kirchengemeinde im Mai 1988 (Foto: Archiv der Gedenkstätte Breitenau) 57

23 mehr Druck auf beide ausgeübt, sich zu trennen. Nach mehreren Vorladungen und vorrübergehender Inhaftierung ihres Mannes, wurde Lina Knoth im März 1943 verhaftet und in das Arbeitserziehungslager Breitenau eingewiesen. In dem Haftschreiben der Staatspolizeistelle Kassel vom 30. März 1943, das vom damaligen stellvertretenden Gestapoleiter, Kriminalrat und SS- Sturmbannführer Otto Altekrüger, unterschrieben wurde, ist als Haftgrund genannt, dass die Knoth der staatspolizeilichen Auflage, sich von dem deutschblütigen Heinrich Ferdinand Dietz aus Wittgenborn zu trennen, nicht nachgekommen ist. (Archiv des LWV-Hessen, Bestand 2, Nr ) Am 19. Juni 1943 wurde Lina Knoth von Breitenau zunächst in das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück und von dort Anfang Juli 1943 nach Auschwitz deportiert. Zwei Wochen vor ihrer Deportation stellte ihre Mutter, Sophie Knoth, einen Besuchsantrag an den Leiter der Landesarbeitsanstalt, um ihre Tochter besuchen zu dürfen. Sie unterschrieb den Antrag mit den Worten Mit deutschem Gruß und wusste offenbar nicht, dass dies Jüdinnen und Juden verboten war. Sie wurde daraufhin selbst verhaftet und im Oktober 1943 in das AEL Breitenau eingewiesen. Am 23. April 1944 wurde sie von Breitenau nach Auschwitz deportiert, und dort trafen sich Mutter und Tochter wieder. Am 2. August 1944 starb Sophie Knoth in Auschwitz in den Armen ihrer Tochter. Lina Knoth überlebte die Lagerhaft und kehrte im Frühsommer 1945 in ihren Heimatort Wittgenborn zurück. Im August 1945 konnten Lina Knoth und Heinrich Ferdinand Dietz endlich heiraten, aber ihr gemeinsames Familienleben mit ihrem Sohn Heinz währte nur einige Monate. Im März 1946 verunglückte ihr Mann tödlich. Bereits in den 50er Jahren versuchte sie mit ihrem zweiten Ehemann das ehemalige Lager Breitenau zu finden, aber es gelang ihnen nicht, da sie nicht wusste, dass es sich in Guxhagen befand. Erst in den 80er Jahren erfuhr sie von der Gedenkstätte Breitenau, und im Mai 1988 besuchte sie in Begleitung von Pfarrer Otto Löber und Gemeindemitgliedern der Ev. Kirchengemeinden von Gründau und Gelnhausen die Gedenkstätte. Hier sah sie erstmals ihre Gefangenenakte und den Besuchsantrag ihrer Mutter, was sie sehr bewegte. Kurz danach fuhr sie in Begleitung der Gemeindegruppe für mehrere Tage in die Gedenkstätte Auschwitz. Zwei Jahre später wurde von einigen Teilnehmern der Fahrt eine Schrift über den Verfolgungsweg von Lina Hirchenhein, geb. Knoth herausgegeben. Quellen und Literaturhinweise: Gefangenenakte von Thadeusz Blaszczyk, Archiv des LWV-Hessen, Bestand 2, Nr Gefangenenakte von Lina Knoth, Archiv des LWV-Hessen, Bestand 2, Nr Otto Löber, Ingo Evers, Martin Horn und Luise Schmidt (Hg.): hier kommst Du nicht mehr lebend raus. Lina H., Auschwitz, WIR, Verlag Wort im Bild GmbH, Hammersbach 1990 Gunnar Richter: Das Arbeitserziehungslager Breitenau ( ). Ein Beitrag zum nationalsozialistischen Lagersystem. Straflager, Haftstätte und KZ-Durchgangslager der Gestapostelle Kassel für Gefangene aus Hessen und Thüringen. Kassel 2009 Gunnar Richter (Red.): Die Gedenkstätte Breitenau in Guxhagen bei Kassel. Ein Leseheft, vierte überarbeitete und ergänzte Auflage. Kassel

24 Worte und Bilder bleiben Kurt Pappenheim und Ute Simon unterzeichneten einen Schenkungsvertrag. Darin steht, dass wertvolle Dokumente seines Vaters Ludwig Pappenheim dem Stadt- und Kreisarchiv überlassen werden. Ein Beitrag von Silke Wolf aus der Südthüringer Zeitung vom , S. 7. Schmalkalden Als Letztes holt Ute Simon die Brille hervor. Es ist die Brille, die Ludwig Pappenheim auf jedem Foto, das man von ihm kennt, trägt. Dem Brillenetui sieht man das Alter an. Fast ehrfürchtig macht Ute Simon es auf. Diese Brille trug Ludwig Pappenheim, als er erschossen wurde. Da waren noch Blutspritzer drauf. Die Brille, ein Anzug, ein Kalenderbüchlein und ein Paar Schuhe hatte die Frau des Schmalkalder Sozialdemokraten und Redakteurs, Ludwig Pappenheim, erhalten, nachdem ihr Mann am 4. Januar 1934 im Konzentrationslager Neusustrum erschossen worden war. Er war einer der ersten Sozialdemokraten, die nach der Machtergreifung Hitlers im Januar 1933 verhaftet und ermordet wurden. Zunächst hatten die Nazis versucht, Ludwig Pappenheim, dem Pazifisten, der im Ersten Weltkrieg seinen Vorgesetzten sagte, er könne aufgrund seiner Sehschwäche nicht zielen und der deshalb in die Küche, zur Essensverteilung, und zum Ausheben von Schützengräben eingesetzt wurde, ein illegales Waffenlager anzuhängen. Er wurde am 25. März 1933 in seinem Haus verhaftet. Danach sorgte ein Artikel, den der Gründer und Redakteur der Volksstimme in Schmalkalden (erschienen von 1919 bis 1932) zur christlichen Weihnachtsgeschichte am 2. Dezember 1932 veröffentlicht hatte, dafür, dass er wegen Gotteslästerung verurteilt wurde. Irgendjemand hatte den Artikel zum Landeskirchenamt nach Kassel gesandt. Daraufhin lief ein Ermittlungsverfahren wegen Gotteslästerung, das mit einer Verurteilung zu drei Monaten Gefängnis endete. Der Schmalkalder war als hochpolitischer Mensch, Stadtverordneter in Schmalkalden, Kreisrat, stellvertretender Landrat und Landtagsabgeordneter in Kassel, hervorragender Rhetoriker und Atheist mit jüdischen Wurzeln einigen Menschen ein Dorn im Auge. Deshalb kam er nicht, wie er es erwartete, im Juli nach Hause, sondern über Kassel ins KZ Breitenau. Ludwig Pappenheim sollte nie wieder in sein Haus Sybillenburg 6 in Schmalkalden zurückkehren, wo er mit Frau und den Kindern Erna, Ruth, Günter und Kurt, die jüngsten 9, 8 und 6 Jahre alt, lebte. Sein jüngster Sohn Kurt übergab am Mittwoch viele Dokumente, wie Ausweise, den Reisepass des Vaters und drei Tagebücher, die er im Ersten Weltkrieg verfasste und die bereits als gedruckte Broschüre erschienen sind, an die Leiterin des Stadt- und Kreisarchivs Schmalkalden, Ute Simon. Ein Teil des wertvollen Nachlasses ist schon im Archiv, aber noch nicht bekannt gemacht worden, berichtet Simon. Einiges habe Kurt Pappenheim schon zur Ausleihe zur Verfügung gestellt. Sie freut sich sehr, dass solch ein Nachlass von überregionaler Bedeutung nun per Schenkungsvertrag ans Archiv gehe. Es habe auch die Möglichkeit bestanden, dass die Geburtsstadt Eschwege oder die Gedenkstätte Breitenau/Guxhagen diese Dokumente erhalte. Deshalb ist Ute Simon dankbar, dass die Dokumente nun in Schmalkalden bleiben. Damit man auch in 100 Jahren noch darin blättern kann, sagt Kurt Pappenheim. Simon selbst hat mit 59

25 York-Egbert König (Stadtarchivar Eschwege) und Dietfrid Krause-Vilmar (Gedenkstätte Breitenau) den Band 140 Ludwig Pappenheim Redakteur Sozialdemokrat Menschenfreund, der in der Reihe Jüdische Miniaturen erschien, verfasst. Meine Mutter hat alles gesammelt und versteckt. Sie hat uns vier Kinder beschützt und ist eine mutige Frau gewesen, erzählt Sohn Kurt, der in wenigen Tagen seinen 89. Geburtstag feiert, über Mutter Frieda, die in Schmalkalden 1896 unter ihrem Mädchennamen Denner geboren wurde und 1989 starb. Besonders die politischen Dokumente, wie Bücher, aber auch Reden und Artikel des Vaters hat die selbst engagierte Sozialdemokratin für die Nachwelt aufgehoben, und Kurt hat diese Sachen immer wie einen Schatz betrachtet. Im Wohnzimmer der Pappenheims, in dem schon Vater Ludwig seinen Schreibtisch hatte und wo er seine Kinder auf sich herumkraxeln ließ, liegen auf dem Tisch USPD- und SPD-Mitgliedsausweise aus Eschwege und Köln, Ausweise der Arbeiterpresse, des Arbeiterturnerbundes und auch der Reisepass des am 17. März 1887 in Eschwege geborenen Sohns eines jüdischen Kaufmanns. Den brauchte er, um nach Paris zu reisen, weiß Kurt Pappenheim fuhr ein Bus mit Schmalkalder Sozialdemokraten vor dem Ratskeller los und über Köln nach Paris. Mein Vater war ein Freund Frankreichs. Er war dort im Krieg gewesen. Seine Lieblingssprache war Französisch, und er begrüßte uns Kinder öfter mit,bonsoir Monsieur, kann sich Kurt noch gut erinnern. Der Pass wäre bis 23. Juni 1935 gültig gewesen, doch da war sein Inhaber schon über ein Jahr tot. Auch das kleine Kalenderheftchen, in dem der Vater die Geburtstage seiner Lieben eingetragen und Notizen in Steno geschrieben hatte, bekam Frieda Pappenheim nach der Erschießung ihres Mannes zugesandt. Dort hatte Ludwig noch selbst am 25. März 1933 vermerkt: 13 Uhr 15 in Haft genommen zur Polizeiwache. Frieda wird es wohl gewesen sein, die in das Feld vom 12. Januar 1934 schrieb: Ludwig für immer von uns gegangen. Sieben Tage zuvor waren Polizisten in die Sybillenburg 6 gekommen und hatten dem im Flur mit seinen Geschwistern unter dem Bild von August Bebel spielenden sechsjährigen Kurt über den Kopf gestrichen und gesagt, die Mutter würde jetzt in Trauer sein. Die Schmalkalder Regierung verweigerte die Überführung des Leichnams. Mein Vater, den alle mit seinem Zeitungskürzel ` Lupa ansprachen, war beliebt, weil er vielen Leuten half. Die Nazis hatten wohl Angst, dass seine Beisetzung zu groß würde, vermutet Kurt Pappenheim. So ließ Frieda ihren Mann auf dem jüdischen Friedhof in Leipzig beerdigen. Kurt Pappenheim fragt sich heute, wie sein Vater all seine Verpflichtungen überhaupt schaffen konnte. Woher hat er nur die Zeit für alle seine politischen Ämter und Aktivitäten genommen? Sein Vater engagierte sich auch in der sozialdemokratischen Frauen- und Jugendbewegung, er wanderte viel, fotografierte oft. Seine Kinder gehörten zu seinen Lieblingsmotiven. Sein Sohn beschreibt den Vater, auf dessen Initiative das Freibad in Schmalkalden 1927 gebaut wurde, als aktiv, wendig, rege. Er regte an, auch in Steinbach-Hallenberg ein Schwimmbad zu bauen. Doch die Stadträte dort meinten, das sei Luxus und nicht notwendig, berichtet Kurt schmunzelnd. Ludwig Pappenheims Reden eine davon trägt den Titel Nie wieder Krieg im Landtag, seine Wortgefechte im Stadtrat, seine Zeitungsartikel, seine Gedichte zeigen einen 60

26 Mann, dem besonders das Soziale am Herzen lag. Er förderte den sozialen Wohnungsbau mit einem Siedlungs- und Wohnstättenprogramm. In der Klinge, in Volkers, in Leimbach entstanden damals für Arbeiter bezahlbare Häuser. Er führte 1928 die Jugendweihe in Schmalkalden ein. Einige Reden von ihm sind erhalten. Man entdeckt immer wieder Neues, sagt Kurt Pappenheim. Sein Vater korrespondierte mit zig Menschen, was übrigens sein Sohn fortführte. Auch Kurt Pappenheim hat Bekannte und Verwandte in der ganzen Welt. Mit seinem Schwager Louis Westheim führte Ludwig Pappenheim eine ausgiebige Korrespondenz zum Thema Judentum, der Religion, von der er sich abgewandt hatte. Auch aus dem Gefängnis schrieb er unzählige Briefe und kämpfte um seine Freilassung. Dann holt Kurt Pappenheim das Eiserne Kreuz II. Klasse heraus, das seinem Vater am 30. September 1917 verliehen worden war. Darüber hat er nie gesprochen. Er war sicher nicht stolz darauf. Denn aus seinen Tagebuchaufzeichnungen geht hervor, dass er nicht vom Heldentod sprach, sondern vom Leid der Menschen, das der Krieg brachte. Wegen seiner kritischen Haltung hatte er auch ein Kriegsgerichtsverfahren zu überstehen. Auch die Pferde, die massenhaft dem Krieg zum Opfer fielen, taten ihm leid. Auf einem Foto ist Ludwig Pappenheim als uniformierter Soldat und auf einem anderen, auf einem Pferd sitzend, im Krieg zu sehen. Immer mit einer runden Brille auf der Nase, die ihn bis in den Tod begleitete. Ute Simon erhält Dokumente aus dem Leben Ludwig Pappenheims von seinem Sohn Kurt. (Foto: Wolfgang Benkert) 61

27 Dr. Rudolf Bubner, ein überzeugter Anthroposoph, Pädagoge und Gegner des Nationalsozialismus von Thomas Schattner Rudolf Bubner wurde am 11. September 1900 in Schlebusch-Morsbroich bei Leverkusen geboren. Er war das vierte von fünf Kindern der Familie, welches eine glückliche Kindheit verleben durfte. Als er in den 1920er Jahren in Bonn und Marburg, Biologie, Geographie und Geologie studierte (andere Quellen berichten auch davon, dass Bubner Germanistik studiert hätte), kam sein Interesse für die Anthroposophie und das Christentum auf. Er promovierte dann bei Ferdinand Wrede mit einer Arbeit zur Dialektgeographie des Bergischen Landes zwischen Agger und Dhünn. Sein Referendariat absolvierte Bubner in Frankfurt am Main. In Rotenburg/Fulda, seiner ersten Station als Lehrer, galt Bubner als Kommunist und linker Lehrer. Schon hier geriet er mit den aufstrebenden Nationalsozialisten in Konflikt. Danach unterrichtete er in Kassel. Hier heiratete Bubner 1931, mehrere Kinder vervollständigten das Glück der Familie. An der Aufbauschule in Frankenberg lernte Bubner über einen Kollegen die Lehre Rudolf Steiners kennen. Hierhin wurde er im Herbst 1931 aufgrund der Brüningschen Notverordnungen versetzt. Im Jahr 1936 wechselte er nach Homberg/Efze an die August-Vilmar-Schule (heute Bundespräsident-Theodor-Heuss-Gymnasium), wo er die Fächer Deutsch, Biologie und Erdkunde unterrichtete. Dort entwickelte er sich spätestens zu einem überzeugten Gegner der Nationalsozialisten. Nichtsdestotrotz trat Bubner 1937 in die NSDAP ein. Was ihn dazu bewog, ist unbekannt. Im Spruchkammerbescheid vom 8. Dezember 1946 wird das, was Bubner in Homberg betrieb, allerdings als aktiver Widerstand bezeichnet. Seine anthroposophischen Grundüberzeugungen widersprachen zutiefst den sozialdarwinistischen Irrlehren des NS-Staates. Dass die Bemühungen Bubners, die braune Gedankenflut einzudämmen, erfolgreich waren, geht aus mehreren Dokumenten und Berichten von Zeitzeugen hervor, so Hans-Joachim Bauer. Des Weiteren berichtet Bauer davon, dass auch eine Mutter Bubner herzlich dankte, weil er ihren Sohn ideologisch aufklärte. Wie gern möchten wir Ihnen helfen, denn wir wissen nur zu gut, wie wir uns immer gefreut haben, aus Rs. Berichten in Ihnen einen der wenigen Lehrer zu erkennen, die so ganz und so mutig gegen die nationalsozialistische Irrlehre gekämpft haben. Bubner nahm hier in Homberg kein Blatt vor dem Mund, wenn er im Unterricht vor vielen HJ- Führern Position gegen die NS-Rassenideologie bezog. [ ] Im Fach Biologie vermittelte uns B. Ganz andere Dinge, als sie in den Lehrplänen der Nazis standen, so Bauer. Rasch waren nun er und seine Familie in unmittelbarer Gefahr. Diese verstärkte sich umso mehr, da Bubner auch publizierte. Im Jahr 1941 tauchte sein Name auf einer Liste von Autoren anthroposophischer Literatur bei einer Verlagsdurchsuchung auf. Es folgte, was kommen musste, ein Hausbesuch der Polizei musste Bubner über sich und seine Familie ergehen lassen. Aber er hatte Glück. Der Beamte war nach Bubner sehr tolerant und ließ ihn die abzugebenden Bücher selbst auswählen. Als Bubner dann zu ihm mit seinem Schulköfferchen voller Bücher kam, sagte der Beam- 62

28 te: Sie bringen ja zu viel, so war das nicht gemeint. Zudem musste Bubner einen Fragebogen zu Auslandsbeziehungen, zu Juden und speziell zu anthroposophischen Aspekten ausfüllen. Ortsarrest war die Folge. Dieser wurde aber nach 14 Tagen wieder aufgehoben. Bubner reagierte sofort. Ab sofort versteckte er Teile seiner Bibliothek im Haus. Zunächst lagerte er einige Bücher in seinem kleinen Hühnerstall in einer Kiste unter sehr viel Brennholz im Garten der ehemaligen Landesrentnerei ein, in deren oberem Stock er wohnte. Als ihm dieser Ort nicht mehr sicher genug erschein, begrub er die Kiste unter einer Unmenge von Braunkohle. Das Braune war unsere große Gefahr und Bedrohung, nun sollte braun unser Schutz werden, so Hans-Jörg Skamel und Torsten Simon. Und auch Frau Bubner ging mit ihrem Mann konform, insoweit war man doppelt bedroht. Nach der Geburt ihres vierten Kindes lehnte sie das angebotene Mutterkreuz ab. Die Folge: Die Hilfe der NS-Frauenschaft wurde gestrichen und Frau Bubner musste ohne Haushaltshilfe zurechtkommen. Im Jahr 1944 kamen neue Gefahren auf die Familie zu. Ein Schüler (und HJ-Führer ) von Bubner fragte ihn, was Bubner von der These hielt, dass der Jude Jesus einen Deutschen nichts anginge. Bubner antwortete ehrlich und gab dem Schüler ein Buch mit, was seine Meinung untermauerte. Allerdings bat Bubner den HJ-Führer dringend, davon in der Gauamtswalterschule Walkemühle nichts verlauten zu lassen, schließlich wusste er, was da von sich ging. Doch der Junge verriet Bubner dort, das Ergebnis: Dies seien staatsfeindliche Ideen, die es zu verfolgen gelte. Nun war nur noch die Frage für die Bubners, kommt die Partei oder die Gestapo? Die HJ- Führung wandte sich an die Schulbehörde in Kassel und diese verständigte den Homberger Schulleiter Orlopp. Dieser ermahnte als überzeugter Nationalsozialist Bubner, solches in Zukunft zu lassen, ließ aber den Fall auf sich beruhen. Erneut hatten die Bubners Glück. Zu diesem Zeitpunkt war für Bubner zudem klar, welche moralische Schuld die Deutschen auf sich geladen haben. So war im Lehrerzimmer der AVS einmal das Thema der Vernichtung der europäischen Juden Gesprächsstoff. Dabei sagte ein Kollege Bubners zu ihm: Geschehen muss es, seien Sie froh, dass Sie es nicht tun müssen. Und zur vorhergehenden Reichspogromnacht sagte Bubner, dass man auf den Marktplatz der Stadt hätte gehen müssen und laut schreien hätte müssen. Das war in Bubners Augen das größte Versagen seiner Generation. Hätten wir geschrien, die Vernichtung war uns sicher. Aber die Welt kommt ohne solche Opfer nicht weiter, so Bubner. Nach Kriegsende hatte das Versagen für die Bubners Folgen. Im Zuge der Entnazifizierung wurde Bubner zu einer Geldstrafe von Reichsmark verurteilt. Bubner ging in Revision. Dabei bat er einen ehemaligen Schüler und seine Eltern, die ebenfalls überzeugte Antifaschisten waren, um eine schriftliche Stellungnahme. Das Ergebnis: Die Schuldlosigkeit des Studienrates. Zudem wurde deutlich, dass auch ein warme Anteilnahme am Schicksal derer zu verzeichnen ist, die sich all die Jahre der Unterdrückung hindurch als Gleichgesinnter erwiesen hatten. Der Vater des Schülers, der selbst Lehrer war, ging noch einen Schritt weiter: Bubners Gegner- 63

29 schaft zu Hitler [sei] so grundsätzlich klar, vollgewichtig und tiefgründig dargelegt wie kein zweiter im ganzen Kreis Homberg. Folgerichtig hatte Bubners Revision Erfolg. Nichtsdestotrotz musste Bubner nach dem Einmarsch der amerikanischen Truppen seine Wohnung räumen. Er musste mit seiner Familie kurzfristig in das Hospital umziehen. Und es kam noch schlimmer. Nachbar Heinrich Ruppel notierte am 21. April 1945 in sein Tagebuch: Nachbar Dr. B. [Dr. Rudolf Bubner] hat für morgen (Sonntag Jubilate) schriftlichen Befehl, auf dem Schadeschen Acker am Stellberg zur Arbeit zu erscheinen, unterschrieben vom stellvertretenden Bürgermeister Klee. Wenn allgemeiner Mangel an Arbeitskräften herrschte und die Arbeit lebensnotwendig wäre, wie Entladung von Kohlenwagons, so wäre nichts dagegen zu sagen. Wenn man aber den Nachbar, bei dem die Geheime Staatspolizei einige mal gefrühstückt, das heißt Hausdurchsuchung nach Briefen und pazifistischen Schriften gehalten hat, mit führenden Parteigenossen gleichstellt und Strafarbeit befiehlt, so ist das Unrecht. Die Spruchkammerverhandlung vom 24. Oktober 1946 bescheinigte Bubner, dass sein Verhalten gegenüber den Nationalsozialisten als aktiver Widerstand gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft angesehen werden kann. In Homberg unterrichtete Bubner bis zu seiner Pensionierung im Jahr Anschließend verzog Bubner nach Kassel, wo er bis zu seinem Tod am 23. Mai 2001 lebte. Bis zum Ende seines Lebens war Bubner jemand, dessen Vorträge sehr geschätzt wurden. Als Mitbegründer der Frankfurter Wochenendseminare war er einer der aktivsten Dozenten. Dort strahlte bis ins hohe Alter seine geistige Aktivität aus. Seine geographischen und naturkundlichen Interessen konnte Bubner auf zwei Reisen rund um den Erdball nachgehen. Dabei erlebte er tieftraurig, was der Mensch und was besonders die Mächtigen dieser Welt aus dem göttergewirkten Gesamtkunstwerk Erde zu machen fähig im Begriffe sind, so die traurige Lebensbilanz Bubners von Hans Georg Krauch. Quellenverzeichnis: Hans-Joachim Bauer, Stadtgeschichte Gestaltet und Erlebt, Lebensberichte Homberger Bürger von 1916 bis 1982, Homberger Hefte 28/1986, Hrsg.: Zweigverein Homberg an der Efze des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, Hans Georg Krauch, Rudolf Bubner, Forschungsstelle Kulturimpuls - Biographische Dokumentation - (Stand 18. August 2015, Uhr), Thomas Schattner, Die Amerikaner kommen - Das Ende des Zweiten Weltkriegs im Schwalm- Eder-Kreis: Die Jahre 1944 bis 1949 unter besonderer Berücksichtigung amerikanischer Quellen, North Charleston, South Carolina 2015, Hans-Jörg Skamel und Torsten Siemon, Homberg unterm Hakenkreuz, Ein Kapitel Heimatgeschichte in Fotos und Dokumenten, Homberg/Efze

30 Dr. Rudolf Bubner im Jahre 1964 (Foto: privat) 65

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