Wer macht was? Ärztemangel in Niederösterreich
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- Hinrich Lorenz
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1 Wer macht was? Ärztemangel in Niederösterreich Aus der Sicht eines Vertreters eines Spitalsträgers Klaus Schuster, MA, MD, MBA
2 Drei Viertel aller Krankenhäuser in Deutschland haben mittlerweile Probleme, offene Arztstellen zu besetzen. Gesundheitswesen 2013; 75(10): e149-e155, Renkawitz, T. Schuster, A. Benditz, B. Craiovan, J. Grifka, P. Lechler DOI: /s Medizinstudierende wollen - Einschätzung ärztlicher Stellenanzeigen durch angehende Ärztinnen und Ärzte der Humanmedizin Ärztemangel in Deutschland: Studie widerlegt hartnäckigen Mythos Deutsch Türkische Nachrichten Veröffentlicht: , 10:49 Eine Studie des IW Köln hat ergeben, dass es in den kommenden Jahren nicht zu wenig Ärzte geben werde. Es gebe genug Absolventen und Einwanderer, um die aus dem Berufsleben scheidenden Ärzte zu ersetzen. Lediglich die regionale Verteilung der Ärztedichte sei ein Problem. Der Ärztemangel sei damit ein Mythos der Lobbygruppen der Mediziner. Die WELT: Schlechte Arbeitsbedingungen - Deutschland droht ein dramatischer Ärztemangel Deutsche Ärzte arbeiten lieber im Ausland. Damit die Versorgung in Deutschland gesichert bleibt, fordert die Bundesärztekammer bessere Honorare. mit rd. 4,7 berufsausübenden Ärztinnen und Ärzten pro Einwohner 2 (Stand: 2009) die höchste Ärztedichte Europas
3 3
4 Ärztemangel!?! Statistische Daten - Ärzte und andere Gesundheitsberufe - Gesundheitsausgaben - Lebenserwartung, gesunde Lebensjahre - Altersstruktur der Ärzte - Situation in den NÖLK s Ausblick Maßnahmen bis jetzt 4
5 Statistische Daten Ärzte in EU Austria Belgium Bulgaria Croatia Cyprus Czech Republic Denmark Estonia Finland France Germany Greece Hungary Ireland Italy Latvia Lithuania Luxembourg Malta Netherlands Poland Portugal Romania Slovakia Slovenia Spain Sweden United Kingdom EU 5
6 Statistische Daten Pflegekräfte in EU Austria Belgium Bulgaria Croatia Cyprus Czech Republic Denmark Estonia Finland France Germany Greece Hungary Ireland Italy Latvia Lithuania Luxembourg Malta Netherlands Poland Portugal Romania Slovakia Slovenia Spain Sweden United Kingdom EU 6
7 Statistische Daten Total health expenditure EU Austria Belgium Bulgaria Croatia Cyprus Czech Republic Denmark Estonia Finland France Germany Greece Hungary Ireland Italy Latvia Lithuania Luxembourg Malta Netherlands Poland Portugal Romania Slovakia Slovenia Spain Sweden United Kingdom EU 7
8 Statistische Daten Total health expenditure in EU Austria Belgium Bulgaria Croatia Cyprus Czech Republic Denmark Estonia Finland France Germany Greece Hungary Ireland Italy Latvia Lithuania Luxembourg Malta Netherlands Poland Portugal Romania Slovakia Slovenia Spain Sweden United Kingdom EU 8
9 Statistische Daten Lebenserwartung bei Geburt in EU Austria Belgium Bulgaria Croatia Cyprus Czech Republic Denmark Estonia Finland France Germany Greece Hungary Ireland Italy Latvia Lithuania Luxembourg Malta Netherlands Poland Portugal Romania Slovakia Slovenia Spain Sweden United Kingdom EU 9
10 Gesunde Lebensjahre bei der Geburt in EU 10
11 Altersstruktur der Ärzte in Ö Mai 2010: hatten Ärzte einen Kassenvertrag Verträge entfielen auf die -2-Kassen (3.961 Allgemeinmediziner, Fachärzte). 40 Jahre sind nur 51 der Kassenärzte in ganz Österreich (35 GKK/16 Kleine Kassen) 45 Jahre alt sind schon 175 Kassenärzte (135 GKK/40 Kleine Kassen) 50 Jahre alt sind bereits 378 Kassenärzte (298 GKK/80 Kleine Kassen) Einsame Spitze : die 54-jährigen Kassenärzte mit insgesamt 511 Vertragsnehmern (437 GKK/Kleine Kassen); 60 sind derzeit 300 Kassenärzte (265 GKK/35 Kleine Kassen). Wer glaubt, dass Österreichs Kassenärzte bis zum Geht nicht mehr arbeiten, liegt falsch (auch Politiker und Kassenfunktionäre, die das behaupten): 65 sind nur noch 138 Kassenärzte Mit 70 sind überhaupt nur noch 57 Ärzte im Kassensystem tätig (45 GKK/12 Kleine Kassen). 11
12 Altersstruktur in NÖ Der durchschnittliche Arzt in NÖ ist ca. 55 Jahre alt, das durchschnittliche Pensionsantrittsalter liegt bei ca. 63 Jahren. D.h. in 8 Jahren gehen ca. 50% der heute tätigen Ärzte in Pension. GÖG-Arbeit Arztbedarf 2030:.Prognosevariante 1 ungedeckter Bedarf von rund Ärztinnen und Ärzten Prognosevariante 2 wird bereits viel früher eine Lücke zwischen Angebot und Bedarf erkennbar, wobei sich die Situation zwischen 2020 und 2025 am stärksten verschärfen wird. Für das Jahr 2030 wird ein ungedeckter Bedarf von fast Ärztinnen und Ärzten prognostiziert. Quelle: Gesundheit Österreich GmbH, Juni 2012, Ärztinnen und Ärzte: Bedarf und Ausbildungsstellen 2010 bis
13 Situation in den Kliniken im Mostviertel Dzt. 385 VZÄ, 2 VZÄ weniger als 2012 Auch GPK leicht rückläufig, -5 Patientenaufnahmezahlen leicht rückläufig Belagstage leicht rückläufig 10 Dienstposten nicht besetzt ABER 18 Turnusarztposten nicht besetzt Turnusarztposten werden durch Fachärzte oder auch andere Berufsgruppen ersetzt 13
14 Ausblick Schwierige Situation, da: Weniger Studienabgänger, derzeit pro Jahr 1000 Ö-Studienbeginner Weniger Bewerber für freie Stellen Anderes Geschlechterverhältnis - Zwischen 2001 und 2011 ist der Frauenanteil an der gesamten Ärzteschaft von 38 auf 45 Prozent gestiegen. Mehr als die Hälfte aller Spitalsärzte und ein Drittel aller niedergelassenen Ärzte sind weiblich. Der Anteil weiblicher Medizinabsolventen liegt seit Jahren zwischen 56 und 61 Prozent. Übertriebene Auslegung des KAAZG Veränderungen in der Betriebsvereinbarung nach unten Veränderungen der Sozialstruktur, gesteigertes Verlangen nach Work- Life-Balance 14
15 Neue BV im AKH Wien ORF Online : Neue Ärztedienstzeiten: AKH geht vor die Hunde Wegen einer neuen Betriebsvereinbarung zu den Ärztedienstzeiten an der MedUni Wien kommt es zu Engpässen bei der Patientenversorgung im AKH. Für Peter Husslein von der Universitätsfrauenklinik geht das Spital vor die Hunde. ÖKZ 54. JG (2013): FLEXIBEL In Summe ist es durch die neue KAAZG-BV an der Med-Uni Wien gelungen, die Arbeitsbedingungen attraktiver zu gestalten, 15
16 Wir wissen, wir haben Handlungsbedarf! 16
17 Was haben wir bis jetzt schon gemacht? Qualifikationskaskade: 15 GuKG BSC-Famulanten Präsenz bei Ärzte-Info-Messen Ausbildungsrotationen Turnusarzthandbuch Befragung der Turnusärzte mit Auszeichnung der besten Abteilungen Früher Assessments Spezieller Ausbildungstopf Ausbildungsmillion Bis zu 15 Tage Sonderurlaub Arbeitszeitmonitor Deutliche Erhöhung des Grundgehalts 17
18 Was müssen wir noch tun! Bessere Information über Fort- und Weiterbildungsaspekte, klares Ausbildungskonzept Vereinbarkeit von Beruf und Familie in den Dienstzeitmodellen Zusatzverdienste durch Notarzt- und gutachterliche Tätigkeit Möglichkeit zur wissenschaftlichen Arbeit hat nur eine geringe Bedeutsamkeit. Rollenverteilung klären! 18
19 Resummee Wir haben so viele Ärzte im Einsatz wie noch nie! Nützen wir sie! Tempora mutantur, nos et mutamur in illis. Eine Veränderung im Zugang zu Gesundheitsleistungen ist notwendig. Forcierung der Ausbildung zahlt sich aus. 19
20 Non quia difficilia sunt, non audemus, sed quia non audemus, difficilia sunt. 20
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