Was brauchen Betriebe wirklich?
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- Cornelia Walter
- vor 5 Jahren
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Transkript
1 Was brauchen Betriebe wirklich? Lösungsansätze unter Matching-Gesichtspunkten
2 Wie kommt ein Sozialpädagoge zu diesem Thema? durch viele Begegnungen mit personal- und ausbildungsverantwortlichen Personen der Wirtschaft durch viele politische und gesellschaftskritische Gespräche durch viel Nachdenken über die globalen und nationalen Veränderungen
3 Beruflicher Werdegang 2-Klassen-Volksschule Lehre zum Buchdrucker 2. Bildungsweg Studium Sozialpädagogik Bewährungshelfer Stationäre Jugendhilfe Ambulante Jugendhilfe Aufbau einer Bildungseinrichtung Mitarbeit im Gardinenfachgeschäft meiner Frau
4 Wie verstehen wir Matching? Ableitung vom Coaching Beschreibung der Beziehungsqualität zwischen Coach und Betreutem Der Coach muss die Rahmenbedingungen in den Betrieben und seine Klienten in ihren Bezugssystemen gut kennen Die Schwierigkeit liegt in der Geschindigkeit der Veränderungen
5 Schlüsselerlebnisse Firma Arnold (Würth-Gruppe) stellt Schrauben und Verbindungsteile her. Mitarbeiter gebildet Betrieb braucht hohe Konzentrationsfähigkeit Auslieferungslager der Firma Lidl Weiche Einstellungsfaktoren sind entscheidend z.b. Organisationsfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit Sind aus den Bewerbungsunterlagen nicht ersichtlich 2 Mädchen aus Thailand Kommen aus einem vollkommen anderen Kulturkreis Frühkindliche Beziehung war stark gestört
6 Positionierung der Einrichtung/Mitarbeiter Persönliche Haltungen sind entscheidend: Dienstleister für Betriebe und Klienten Betriebliche Bedarfe erkennen und wertschätzen Persönliche Vermittlungshemmnisse der Betreuten sind nicht störend sondern eine berufliche Herausforderung Veränderung der Gesellschaft wahrnehmen und akzeptieren: Bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts hatten wir Nationalstaaten mit vorwiegend ethnischen Monokulturen heute leben in allen Staaten unterschiedlichste ethnische Gruppen Die Familie besteht meist nicht mehr aus Vater, Mutter und Kindern
7 Probleme der Betriebe (Industrie) aus Sicht des Bildungsträgers Extrem hohe Qualitätsstandards Perfekte Liefergenauigkeit Großes Portfolio an Produkten Zeitdruck, hohe Fachlichkeit und maximale Konzentrationsfähigkeit sind die Folgen für die Mitarbeiter Flexibilität bezüglich Arbeitszeit und Einsatzort sind von Mitarbeitenden gefordert
8 Konkrete Bedarfe der Betriebe - Produktion Konzentrationsfähigkeit Teamfähigkeit Zuverlässigkeit Durchhaltevermögen Leistungsbereitschaft Identifikation Problemlösebereitschaft Fachlichkeit
9 Konkrete Bedarfe der Betriebe - Dienstleistung Kommunikationsfähigkeit Organisationsvermögen Soziale Intelligenz Teamfähigkeit Dienst zu ungünstigen Arbeitszeiten Anpassungsfähigkeit Hohes Maß an Selbststeuerung (Der Dienstleister arbeitet immer am Kunden)
10 Lebenswelt der jungen Menschen Die Schule vermittelt Wissen sie lehrt nicht die gesellschaftlichen Veränderungen Die Eltern verstehen die Welt nicht mehr und haben häufig resignative Haltungen Die jungen Menschen sind unendlich vielen Reizen ausgesetzt Sie sollen für sich einen Weg festlegen, obwohl niemand so richtig weiß, wie die Lebenswelten aussehen werden.
11 Fokussierung der Problematik Schulcurricula und Bildungspläne sind nicht auf die Problematik der Vermischung ethnischer Gruppen und Kulturen ausgerichtet Kinder/Jugendliche lernen/erfahren nicht, wie Wirtschaft funktioniert. D.h., sie wissen nicht was von ihnen erwartet wird. Betriebe erleben, dass Azubi s und Fachpersonal nicht passen Unser Matching ist in der Krise
12 Integrationsleistung für Betriebe Übergang Schule Beruf muss in die Lehrpläne ab der 5. Klasse aufgenommen werden. Schulen müssen sich öffnen Betriebe arbeiten mit den Schulen zusammen Mathematik und Naturwissenschaften sind wichtig Sprachen sind in allen Schultypen wichtig Lernortkooperationen zwischen Schulen und Betrieben Teamfähigkeit und präzises Arbeiten wird in der Schule geübt und gelernt
13 Was kann die Sozialpädagogik leisten? Sie stellt den Transfer her zwischen allen Beteiligten nur wer seinen Partner versteht, kann rational mit ihm arbeiten. Sie erarbeitet mit den Beteiligten die Rahmenbedingungen, die für die Kooperation nötig sind. Sie fördert die Menschen, die eingegliedert werden sollen, auf das dazu notwendige Niveau. Sie trägt zur Klärung von Konflikten bei und entlastet damit andere Partner
14 Assistierte Vermittlung Dies bedeutet für uns die Konfliktpotentiale bei einer Kontaktaufnahme zu entschärfen durch: Kandidat/innen vorbereiten Berufswelt und Rahmenbedingungen des/der Betriebe transparent machen Gegenseitige Erwartungshaltungen vor dem ersten Kontakt spiegeln und etwas angleichen Ggf. Gehaltsvorstellungen der einen Seite und den betrieblichen Wertschöpfungsprozess des Betriebes näher zueinander bringen. Nach diesen Vorleistungen ist eine erste direkte Kontaktaufnahme positiv gestaltbar. Meist ist die persönliche Begleitung der Einstellungskandidaten sinnvoll.
15 Gedanken zum Weg aus der Krise - Haltungen Wir müssen bewusster wahrnehmen: Die Welt hat sich verändert und sie verändert sich ein einer nie erlebten Geschwindigkeit Wir haben Bilder im Kopf z.b. von Nationalstaaten, in denen Deutsche wohnen Werte und Normen verändern sich Bewusst wahrnehmen und verarbeiten verändert die eigenen Haltungen Verstehen verdrängt die Ängste
16 Gedanken zum Weg aus der Krise konkrete Handlungen Alle an der Bildung beteiligte müssen sich als Partner verstehen Kommunikation (mitteilen und zuhören) ist der Schlüssel für das gegenseitige Verstehen Die Probleme der einzelnen Partner sind die Probleme aller Partner Der Begriff Bildung muss viel weiter definiert werden Wir müssen an uns und unsere Zukunft glauben
17 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Siegfried Lauk Leitung der Offenen Hilfen Evangelische Jugendhilfe Friedenshort GmbH Region Süd Tel.: oder Mail:
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