Demografie und Finanzen
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- Walter Otto
- vor 8 Jahren
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1 komba gewerkschaft Bertelsmann Stiftung Symposium Kommunen der Zukunft Berlin, Demografie und Finanzen Input: Beatrice Dott, Referentin Programmbereich Finanzen, KGSt
2 Wie wirkt sich der demografische Wandel auf die kommunalen Finanzen aus? Rückgang der Einnahmen und Entlastung auf der Ausgabenseite (Änderungen in absoluter Höhe) gleichbleibende Rahmenbedingungen unterstellt Verschiebungen in der Verteilung der Einnahmen und Ausgaben auf die einzelnen Altersgruppen (Verschiebungen in der Struktur) Einnahmenrückgänge treten quasi automatisch ein; Potential an Ausgabenentlastungen muss erarbeitet werden Schuldenabbau hat im Hinblick auf ein generationengerechtes Haushaltsgebaren eine hohe Priorität KGSt Köln, Beatrice Dott, 2013 Seite 2
3 3 Faktoren bestimmen den Einfluss auf den Haushalt Stärke der demografischen Veränderungen Demografiesensitivität der Aufgabenerfüllung: Es gelten Aufgaben als besonders demografiesensitiv, deren Produktangebot auf bestimmte Altersgruppen ausgerichtet ist Anpassungsfähigkeit und -geschwindigkeit der Budgets an demografische Veränderungen (Flexibilität beim Ressourceneinsatz; politischer Entscheidungsbedarf mit Verteilungseffekten) KGSt Köln, Beatrice Dott, 2013 Seite 3
4 Welche Risiken für die Finanzen sind mit dem demografischen Wandel verbunden? Folgekosten der Infrastruktur: Entscheidungen über Investitionen auf der Basis unvollständiger Informationen über die langfristigen Folgekosten und organisatorische Folgeaufgaben Kostenremanenz: Kosten gehen bei einem Mengen-/ Leistungsrückgang nicht in dem Maße zurück, wie sie zuvor bei einer Mengen-/Leistungssteigerung gleichen Ausmaßes zugenommen haben Unsystematischer Personalabbau: dem Abschöpfen der Personalfluktuation liegen nicht immer strategische Überlegungen oder eine zielorientierte Produktkritik zugrunde Entwicklung der Versorgungslasten: unzureichende Darstellung in der Bilanz, fehlende oder nicht ausreichende Liquiditätsvorsorge KGSt Köln, Beatrice Dott, 2013 Seite 4
5 Spannungsfelder zwischen infrastrukturellen und finanzwirtschaftlichen Herausforderungen im demografischen Wandel KGSt Köln, Beatrice Dott, 2013 Seite 5
6 Spannungsfelder zwischen personal- und finanzwirtschaftlichen Herausforderungen im demografischen Wandel KGSt Köln, Beatrice Dott, 2013 Seite 6
7 Wie kann den Risiken begegnet werden? Datengrundlagen für langfristige Planungen verbessern Beispiel: Szenarioanalysen fördern gemeinsames Verständnis der möglichen Zukünfte verdeutlichen als alternative Szenarien auf aggregierter Ebene die Spannweite von Chancen und Risiken für den Haushalt ( Entwicklungskorridore ) Beispiel: Sensitivitätsanalysen überprüfen Auswirkungen bei Veränderung einzelner Erwartungswerte unterstützen Wirtschaftlichkeitsberechnungen und Risikoeinschätzungen KGSt Köln, Beatrice Dott, 2013 Seite 7
8 Weitere Instrumente Monitoringsysteme zur Beobachtung der realen Entwicklungen/Veränderungen und Aktualisierung von Szenarien Kennzahlen mit Bezug zur demografischen Entwicklung und zu den Auswirkungen auf den Haushalt; Zuspitzung von Sachverhalten im Rahmen der Vorberichterstattung im Haushaltsplan und der Chancen-/Risikoberichterstattung im Lage- bzw. Rechenschaftsbericht Demografie-Check, um Handlungsprogramme, Maßnahmen und Investitionsentscheidungen auf Zukunftsfähigkeit im Zusammenhang mit der künftigen Bevölkerungsentwicklung zu prüfen, im Bereich der Infrastruktur, bei der aktuellen und zukünftigen Personalpolitik, im Rahmen von Dorf- und Stadtentwicklungsprojekten, bei Förderprogrammen. KGSt Köln, Beatrice Dott, 2013 Seite 8
9 Gibt es auch Chancen in Bezug auf die kommunalen Finanzen? - Infrastruktur Sicherstellen, dass qualitative Aspekte nicht weiter unbeachtet bleiben - mehr (altersgerechter) Umbau und Unterhaltung der vorhandenen Infrastruktur, weniger weiterer Ausbau. Demografisch bedingte Nachfrageeinbrüche sind nicht nur von kurzer Dauer. Heute notwendige Standort- und/oder Investitionsentscheidungen treffen, sonst werden diese später durch die unverhältnismäßige Kostenentwicklung erzwungen. Strategische Schwerpunktsetzung und daraus abzuleitende Produkt- und Infrastrukturentwicklung müssen sich in der Bilanz in einer aufgaben- und generationengerechten Vermögens- und Kapitalstruktur widerspiegeln. Weniger Wettbewerb zwischen Kommunen - stärkere Überprüfung der zukünftigen regionalen Nachfrage- und Auslastungsverhältnisse. KGSt Köln, Beatrice Dott, 2013 Seite 9
10 Gibt es auch Chancen in Bezug auf die kommunalen Finanzen? - Personal Gezielter und kontinuierlich geplanter Rückbau von zukünftig weniger nachgefragten Leistungen sowie Produktkritik und Prozessoptimierung entlasten den Haushalt nachhaltiger als ein unsystematisches Abschöpfen der Personalfluktuation. Demografie-Konsequenzen-Analyse zeigt, bei welchen Produkten der damit verbundene Stellenbedarf unmittelbar von der demografischen Entwicklung in der Einwohnerschaft abhängig und damit auch aus finanzieller Perspektive steuerbar ist. Liquiditätsvorsorge für Versorgungsleistungen heute sichert Entlastung zukünftiger Haushalte. KGSt Köln, Beatrice Dott, 2013 Seite 10
11 Bürger beteiligen die Verwendung knapper Ressourcen vor dem Hintergrund zukünftiger Bedarfe mit ihrer Priorisierung transparent machen Wirkungsmechanismen des demografischen Wandels auf die Finanzen erklären Beteiligung zu einem Zeitpunkt, zu dem die wesentlichen Entscheidungen noch nicht getroffen worden sind, insbesondere solche über die Auswahl zwischen mehreren Verwirklichungsvarianten (einschließlich einer Nullvariante) KGSt Köln, Beatrice Dott, 2013 Seite 11
12 Wenn nicht jetzt, wann dann? zur Zeit hohe Steuererträge und niedrige Kreditzinsen in den nächsten 10 Jahren ist das Erwerbspotenzial > Abhängigenquote das Zeitfenster für eine nachhaltige Konsolidierung ist eng, aber es ist da! Keine Zukunft vermag wieder gut zu machen, was Du in der Gegenwart versäumst (Albert Schweitzer) KGSt Köln, Beatrice Dott, 2013 Seite 12
13 Mehr Infos: KGSt -Bericht Nr. 2/2013 Portfoliomanagement kommunaler Immobilien. Gebäudebestände zielgerichtet steuern und entwickeln KGSt -Report Nr. 3/2013 Rendite öffentlicher Investitionen - Anwendung der Methode Social Return on Investment (SROI) am Beispiel Hilfen beim Umzug der Stadt Münster KGSt -Bericht Nr. 1/2009 Management des demografischen Wandels. Strategie und Organisation KGSt -Bericht 3/2010: Der Demografische Wandel in Kommunalverwaltungen. Strategische Ausrichtung und Handlungsansätze des Personalmanagements
14 Beatrice Dott Telefon KGSt Köln, Beatrice Dott, 2013 Seite 14
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