Erhaltung von Straßen

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1 Erhaltung von Straßen Stand: 06/07

2 Straßenerhaltung ist notwendig, weil Beanspruchung durch den Verkehr z.b. - Spurrinnenbildung - Griffigkeitsverlust - Eck- und Kantenschäden - unsachgemäße Beanspruchungen - Alterung z.b. Versprödung des Bitumens inf. UV-Belastung 2

3 Systematische Straßenerhaltung - zur Vermeidung von Erhaltungsnachholbedarf, der finanziell (Haushaltsrahmen) personell (Personalabbau Straßenbauverwaltungen) baubetrieblich (zunehmende Verkehrsbelastungen) nicht mehr zu beherrschen wäre. - mit den Zielen Gewährleistung einer einheitlichen Befahrbarkeit von Straßen für den Straßennutzer Langfristige Erhaltung der Straßeninfrastruktur in ausreichender Qualität Unterstützung der Straßenbauverwaltungen bei der zeitlichen und finanziellen Planung und Realisierung der erforderlichen Erhaltungsmaßnahmen 3

4 Erhaltung Betriebliche Erhaltung Bauliche Erhaltung Kontrolle Wartung (Betriebliche Unterhaltung) Instandhaltung (Bauliche Unterhaltung) Instandsetzung Erneuerung Maßnahmenumfang 4

5 Bauliche Erhaltung Maßnahme: Umfang: Beispiele: Instandhaltung (bauliche Unterhaltung) kleinerer Umfang - Schlaglochbeseitigung - kleinere Oberflächenbehandlungen - Spurrinnenbeseitigung auf kürzeren Abschnitten - Verguss offener Fugen - Abfräsen von Verformungen in kleineren Bereichen 5

6 Bauliche Erhaltung Maßnahme: Umfang: Beispiele: Instandsetzung volle Fahrstreifenbreite, nur Deckschicht betreffend - Oberflächenbehandlungen auf größeren Flächen - Hoch- oder Tiefeinbau einer Deckschicht - Spurrinnenbeseitigung auf längeren Abschnitten - großflächige Umpflasterungen - Aufbringen dünner Schichten 6

7 Bauliche Erhaltung Maßnahme: Umfang: Beispiele: Erneuerung volle Fahrstreifenbreite, häufig volle Fahrbahnbreite, mehr als die Deckschicht betreffend - Einbau von Deck- und Binderschicht im Hoch- oder Tiefeinbau oder als Kombination aus Hoch- und Tiefeinbau - Ersatz einer Betondecke 7

8 Zustandserfassung Erhaltung Betriebliche Erhaltung Bauliche Erhaltung Kontrolle Wartung (Betriebliche Unterhaltung) Instandhaltung (Bauliche Unterhaltung) Instandsetzung Erneuerung 8

9 Zustandserfassung und bewertung (ZEB) Ersterfassung Folgeerfassungen 1. Kampagne 2. Kampagne 3. Kampagne usw. 1. FS alle FS alle FS usw. einbahnig: 1 Richtung zweibahnig: 1. FS einbahnig: 1 Richtung zweibahnig: 1 FS einbahnig: 1 Richtung zweibahnig: 1. FS Die ZEB gliedert sich in 4 Teilprojekte: -TP1 -TP2 -TP3 -TP4 Ebenheit Griffigkeit Substanz Oberflächenbild Auswertung und Bewertung 9

10 Zustandserfassung und bewertung (ZEB) Die Zustandserfassung erfolgt - im Netz auf Erfassungsabschnitten - messtechnisch oder visuell / sensitiv 10

11 Netzknotensystematik Klassifizierte Straßen Klassifizierte Straßen sind Bundes-, Landes- und Kreisstraßen. Netzknoten Netzknoten ergeben sich durch plangleiche und planfreie Knotenpunkte (von klassifizierten Straßen), Landesgrenzen und ggf. Kreisgrenzen. Abschnitt / Netzstrecke Ein Abschnitt wird durch zwei Netzknoten begrenzt. In jedem Abschnitt fängt die Stationierung im Netzknoten (Kreuzungsmitte, Kreisverkehrsmitte) bei m an. Streckenbezeichnung von Netzknoten bis Netzknoten Stationierung (hier: km 2+200) Abschnittsbezeichnung 11

12 TP1 Ebenheit Längsunebenheit Querunebenheit Spurrinne 12

13 TP1 Ebenheit Querebenheit 13

14 TP1 Ebenheit 14

15 TP2 Griffigkeit SKM Seitenkraftmessfahrzeug 15

16 TP2 Griffigkeit 1,000 0,900 0,800 0,700 0,600 µ-skm 0,500 0,400 0,300 0,200 0,100 0,000 0,000 0,200 0,400 0,600 0,800 1,000 1,200 1,400 1,600 Weg [km] 100m - Mittelw erte 20m - Mittelw erte Warnw ert Schw ellenw ert 16

17 TP2 Griffigkeit SRT-Pendel und Ausflußmesser Griptester

18 TP3 Substanz - Oberflächenbild Asphalt -Netzrisse / Risshäufungen -Einzelrisse / offene Arbeitsnähte -Flickstellen -Ausbrüche -Bindemittelanreicherungen Beton -Längsrisse / Querrisse -Eckabbrüche -Kantenschäden -Nester / Abplatzungen -Schadhafte Fugenfüllung -Flickstellen / bituminöser Teilersatz 18

19 TP4 Auswertung und Bewertung Zustandsgrößen (ZG) Zustandswerte (ZW) Teilwerte Gesamtwert (Dimension) (in Noten) (in Noten) (in Noten) Längsebenheit Unebenheitsmaß [cm 3 ] Querebenheit Spurrinnentiefe [mm] Fiktive Wassertiefe [mm] Max 25% 25% Gebrauchswert Griffigkeit Griffigkeitskennwert [ - ] Normierung 50% Gewichtung + Verknüpfung bzw. Durchschlagsregel bei ZW > 3,5 Max Gesamtwert Substanz- Oberflächenbild A S P H A L T B E T O N Netzrisse [%] Flickstellen [%] Längsrisse/Querrisse [ m ] / [%] Anzahl Eckabbrüche [ - ] / [%] Kantenschäden [ m ] / [%] 25% 50% 25% 35% 30% 20% 15% Asphalt Substanzwert Beton Substanzwert 19

20 Beispiel Gemessener µ SKM Wert bei v = 60 km/h: µ SKM,60 = 0,55 Schwellenwert Warnwert 1,5-Wert Zustandswert ZWGRI = 2,2 50% x 2,2 = 1,1 weitere Beispielwerte: Zustandswert ZWAUN = 2,8 25% x 2,8 = 0,7 Zustandswert ZWSPT = 3,1 25% x 3,1 = 0,8 Zustandswert ZWSPH = 2,4 25% x 2,4 = 0,6 max = 0,8 Gebrauchswert 1,1 + 0,8 + 0,6 = 2,5 Unebenheitsmaß [cm 3 ] Spurrinnentiefe [mm] Fiktive Wassertiefe [mm] Griffigkeitskennwert [ - ] Max 25% 25% 50% Gebrauchswert 20

21 TP4 Auswertung und Bewertung Darstellung der Zustandswerte und Teilwerte als - Streckenband - Netzdarstellung 21

22 Eine weitere wichtige Zustandsgröße ist die Tragfähigkeit. Sie wird z.b. mit dem Falling-Weight-Deflectometer (FWD) gemessen. Fallmasse Gummipuffer (Feder-Dämpfer-System) Kraftmessdose Geophon (bis 9 Stück) Lastplatte Fahrbahnoberfläche Deflexion Deflexionsmulde 22

23 Quellenangaben - Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Bauliche Erhaltung von Verkehrsflächen ZTV BEA-StB, FGSV-Verlag Köln - Straßenbau und Straßenerhaltung, 8. Auflage, Straube / Krass, Erich-Schmidt-Verlag, Broschüren / Infoblätter der Bundesanstalt für Straßenwesen - Arbeitspapier Tragfähigkeit, Teil B2, FGSV, Entwurf März