VON DEN KLIMADATEN ZUR KLIMAANPASSUNG WEGE UND IRRWEGE
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- Ralph Adam Becker
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1 Uwe Kurmutz VON DEN KLIMADATEN ZUR KLIMAANPASSUNG WEGE UND IRRWEGE Seite 1
2 Übersicht 1. Notwendigkeit der Klimaanpassung 2. vs. Klimaanpassung 3. Methodische Grundlagen 4. Schwierigkeiten und Stolpersteine 5. Konzepterstellung 6. Prozessverstetigung 7. Resümee Seite 2
3 Notwendigkeit der Klimaanpassung Klimawandel findet statt und schreitet weiter voran Entwicklung der Treibhausgasemissionen über dem negativsten Szenario des IPCC (RCP8.5) Klimatische Veränderungen mit enormen Einfluss auf Mensch- Umwelt-System Für einige Fragestellungen bisher nur unsichere Aussagen, jedoch genereller Trend eindeutig Beobachte und projizierte Trends des globalen CO2-Ausstoßes (Sanford et al. 2014) Seite 3
4 vs. Klimaanpassung = Maßnahmen, die einer durch den Menschen verursachten globalen Erwärmung entgegenwirken und mögliche Folgen der globalen Erwärmung abmildern oder verhindern sollen (IPCC) (Mitigation) Erneuerbare Energien Energieeinsparung Energieeffizienz Klimaanpassung (Adaptation) Anpassungsmaßnahmen Nachhaltige Siedlungs- und Freiraumentwicklung Seite 5
5 vs. Klimaanpassung = Maßnahmen, die einer durch den Menschen verursachten globalen Erwärmung entgegenwirken und mögliche Folgen der globalen Erwärmung abmildern oder verhindern sollen (IPCC) (Mitigation) Erneuerbare Energien Energieeinsparung Energieeffizienz Klimaanpassung (Adaptation) Anpassungsmaßnahmen Nachhaltige Siedlungs- und Freiraumentwicklung Beide Strategien notwendig, um Herausforderungen zu begegnen Seite 6
6 Methodische Grundlagen Förderung oft im Rahmen der Richtlinie zur Förderung von projekten in sozialen, kulturellen und öffentlichen Einrichtungen des BMUB -Teilkonzept Anpassung an den Klimawandel Inhalte orientieren sich an Richtlinie Bestimmung der Betroffenheiten (aka en) besonders kritisch Teilkonzept Anpassung an den Klimawandel Bestandsaufnahme der kommunalen Systeme und ihrer Beeinflussung durch das Klima Identifikation und Priorisierung konkreter Betroffenheiten Ableitung einer kommunalen Gesamtstrategie für die Klimawandelanpassung Erstellung eines Maßnahmenkataloges Etablierung einer Akteursbeteiligung Entwurf eines Controlling-Konzeptes Entwurf eines Konzeptes für die Öffentlichkeitsarbeit Seite 7
7 Methodische Grundlagen skonzept des IPCC Verwendet in sstudie Deutschland Gegenwart Nahe Zukunft Ferne Zukunft Ausprägung des Klimas einer Zeitebene Empfindlichkeit des Systems gegenüber diesem Klima Wirkung des Klimas auf ein System einer Zeitebene Fähigkeit des Systems, sich dem Klimawandel anzupassen und Schaden zu mindern Anpassungskapazität Anfälligkeit eines Systems gegenüber dem Klimawandel (verändert nach Buth et al. 2015) Seite 8
8 Schwierigkeiten und Stolpersteine: Allgemeine Probleme Keine standardisierten Methoden Langsam Etablierung einer Analyselogik durch Netzwerk /UBA Keine standarisierten Vergleichs- oder Grenzwerte, ähnlich zum Umweltbereich (z.b. Feinstaub, Ozon) Nur Bestimmung relativer in Bezug auf den Untersuchungsraum Eingeschränkte Vergleichbarkeit Aktuelle Publikationen des UBA (Buth et al. 2015, 2017) Seite 9
9 Schwierigkeiten und Stolpersteine: Häufige Fehler Alleinige Betrachtung des s Ohne keine! Vergangenheit (z. B ) Gegenwart (z. B ) Nahe Zukunft (z. B ) Ferne Zukunft (z. B ) Anpassungskapazität Modifiziertes Konzept zur sbewertung (verändert nach Kurmutz 2016) Seite 10
10 Schwierigkeiten und Stolpersteine: Häufige Fehler Vermischung von Zeitebenen: der Vergangenheit vs. der Gegenwart Gegenwart (????-????) Nahe Zukunft (z. B ) Ferne Zukunft (z. B ) Anpassungskapazität Konzept der sbewertung des Netzwerkes (verändert nach Buth et al. 2015) Seite 11
11 Schwierigkeiten und Stolpersteine: Häufige Fehler Klare Trennung der Bezugszeiträume! Vergangenheit (z. B ) Gegenwart (z. B ) Nahe Zukunft (z. B ) Ferne Zukunft (z. B ) Anpassungskapazität Modifiziertes Konzept zur sbewertung (verändert nach Kurmutz 2016) Seite 12
12 Schwierigkeiten und Stolpersteine: Häufige Fehler Unveränderliche Bevölkerung, Landnutzung etc. verändern sich über die Zeit! Vergangenheit (z. B ) Gegenwart (z. B ) Nahe Zukunft (z. B ) Ferne Zukunft (z. B ) Anpassungskapazität Modifiziertes Konzept zur sbewertung (verändert nach Kurmutz 2016) Seite 13
13 Schwierigkeiten und Stolpersteine: Konzeptionelle Probleme Zukunftsbezug: Anpassungskapazität und Bestimmung für Vergangenheit und Gegenwart nicht möglich Vergangenheit (z. B ) Gegenwart (z. B ) Nahe Zukunft (z. B ) Ferne Zukunft (z. B ) Anpassungskapazität Modifiziertes Konzept zur sbewertung (verändert nach Kurmutz 2016) Seite 14
14 Konzepterstellung: Zielgröße schwierig ermittelbar Bestimmung der (aka Betroffenheit) als Zielgröße Allgemein akzeptiert laut Förderrichtlinie zu -Teilkonzept Auswahl der en entscheidend für Anpassungsstrategie Priorisierung relevanter en Ausstattung des Stadtgebietes: naturräumlich, gesellschaftlich, baulich Bisherige Erfahrungen und Ereignisse: Hitzewellen, Überflutungen etc. Ermittlung der en Wirkmodelle: Überflutung, Wärmebelastung etc. Indikatorenansätze: Proxyindikatoren für und Experten-Interviews: Befragung fachlich einschlägiger ExpertInnen Seite 16
15 Konzepterstellung: Bezugszeiträume Gegenwart: verlässliche Aussagen zur Zukunft: Aussagesicherheit und -auflösung nimmt ab Vergangenheit (z. B ) Gegenwart (z. B ) Nahe Zukunft (z. B ) Ferne Zukunft (z. B ) Quantitativ: Messdaten, kleinere städt. Teilräume Anpassungskapazität Qualitativ: Projektionen und Prognosen, größere Teilräume oder Gesamtstadt Modifiziertes Konzept zur sbewertung (verändert nach Kurmutz 2016) Seite 17
16 Konzepterstellung: Strategieentwicklung Strategieentwicklung Orientierung für den fortlaufenden Planungsprozess vermitteln Langfristige, strategische Ausrichtung der Kommunal-/Regionalentwicklung bewirken Übergreifendes Leitbild für den Anpassungsprozess bestimmen Ziele für en festlegen Überprüfung der Zielerreichung definieren (Monitoringindikatoren) Ziel Handlungsoptionen zur Zielerreichung Überprüfung der Zielerreichung Trockenstress für Stadtbäume Die Vitalität und der Bestand von Stadtbäumen soll erhalten und verbessert bzw. vergrößert werden. Langfristige Umstellung des Artenspektrums Verbesserung der Lebens- und Wachstumsbedingungen (größere Pflanzgruben, Regenwasserzuführung, ) Auswertung des städtischen Baumkatasters bzgl. Anzahl und Vitalität der Bäume alle 5 Jahre Seite 18
17 Konzepterstellung: Anpassungsoptionen Maßnahmenauswahl bestimmt durch identifizierte en, festgelegte Anpassungsziele, Finanzund Personalressourcen etc. Auswahl anhand von Datenbanken (Stadtklimalotse, UBA-Tatenbank) Handbücher/Leitfäden (Handbuch Stadtklima NRW, Städtebauliche Klimafibel Stuttgart) Best practices anderer Kommunen Konfliktvermeidung zum UBA-Tatenbank, Städtebauliche Klimafibel (UBA 2015, Stadt Stuttgart 2012) Seite 19
18 Konzepterstellung: Verortung der Anpassungsoptionen Karten als Informationsvermittler zwischen Wissenschaft-Verwaltung- Politik-Öffentlichkeit bewährt Planungshinweiskarte Klimaanpassung: Verknüpfung von Bereichen starker en, strategischen Zielstellungen und geeigneten Maßnahmen Erstellung von Gebietssteckbriefen für Teilräume inkl. en und geeigneten Handlungsempfehlungen Planungshinweiskarte und Ortsteil-Steckbrief aus JenKAS (Stadt Jena 2012) Seite 20
19 Konzepterstellung: Akteursbeteiligung Einbeziehung von Fachvertretern der Kommune/Region und des Landes Abstimmung mit Akteuren der Handlungsfelder (DAS: bis zu 15) Durchführung von Akteursworkshops Priorisierung von en Strategieentwicklung Abstimmung von Anpassungsmaßnahmen Fachliche Begleitung der Akteure im politischen Prozess Fachausschusssitzungen Beschlussfassung im Stadtrat bzw. der Regionalplanungsversammlung Akteursworkshop in der Planungsregion Südwestthüringen, Beschlussvorlage für JenKAS-Konzept (Knopf 2015, Stadt Jena 2013) Seite 21
20 Konzepterstellung: Kommunikationsstrategie Analyse der lokalen/regionalen Verhältnisse hinsichtlich Zielgruppen (Verwaltung, Akteure, Bürger etc.) Kommunikativer Struktur (Print, Radio, TV, Online etc.) Möglichkeiten des Auftraggebers (Personal, Budget etc.) Erarbeitung von zielgruppenspezifischen Vorschlägen der Informationsvermittlung Zeitungsartikel, Beiträge im Lokal-TV Webseite, Flyer, Broschüren Informationsveranstaltungen Broschüre zu Stadt- und Straßenbäumen im Klimawandel, JenKAS-Webseite (Stadt Jena 2016, 2017) Seite 22
21 Prozessverstetigung Klimaanpassung als langfristig angelegter Prozess Politischer Beschluss (Stadtrat, Planungsversammlung): Stärkung der Anpassung an den Klimawandel als Abwägungsbelang Etablierung eines climate proof plannings im Planungsalltag Erhaltung der Projekt-Arbeitsgruppe zur Prozessbegleitung Fortschreibung des Gesamtkonzepts und Vertiefung für wichtige en bzw. Handlungsfelder Anstellung eines Klimaanpassungs- Managers? Perspektivwechsel beim Climate proofing (verändert nach BMVBS 2011) Seite 23
22 Resümee Klimaanpassung ist notwendig und machbar. sanalysen sind methodisch komplex. Es gibt noch keine Standards für die Analyse und Bewertung. Die Wahl der Klimadaten, en, Methoden etc. hat großen Einfluss auf das Konzeptergebnis. Die Akteursbeteiligung und Abstimmung ist sehr wichtig, da viele unterschiedliche Handlungsfelder berührt werden. Die Ergebnisse müssen in den Planungsalltag einfließen. Ein Klimaanpassungskonzept ist kein Endpunkt, sondern nur ein Meilenstein auf dem Weg zu einer klimaresilienten Stadt bzw. Region. Seite 24
23 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Uwe Kurmutz ThINK - GmbH Leutragraben 1, D Jena Telefon: ++49 (0)36 41/ Internet: Uwe.Kurmutz@think-jena.de Seite 25
VON DEN KLIMADATEN ZUR KLIMAANPASSUNG WEGE UND IRRWEGE
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