Auslandsstudienaufenthalt von (MM/JJ) 09/09 bis (MM/JJ) 06/10. Einverständniserklärung zur Weitergabe meiner -adresse /
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- Theodor Siegfried Seidel
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1 Studienfach Angestrebter Studienabschluss Der Auslandsaufenthalt erfolgte im Wirtschaftswissenschaften Diplom 7./8. Fachsemester Auslandsstudienaufenthalt von (MM/JJ) 09/09 bis (MM/JJ) 06/10 Gastland /-stadt Gasthochschule USA / Eugene, OR University of Oregon Einverständniserklärung zur Weitergabe meiner -adresse / Veröffentlichung des Berichtes ja nein Weitergabe meiner -Adresse an interessierte Studierende der Universität Ulm / an Austauschstudierende meiner Gasthochschule Veröffentlichung des Berichtes auf der Internetseite des International Office Veröffentlichung anonymisiert? Veröffentlichung auf der Internetseite der Stipendienorganisation (falls Sie ein BW-Stipendium oder Stipendium eines anderen Stipendiengebers erhalten haben) Veröffentlichung anonymisiert? International Office / B Januar 2009
2 Vorbereitung des Aufenthaltes Schon zu Beginn meines Studiums war mit klar, dass ich einen Teil meines Studiums im Ausland verbringen wollte. Ich habe daher schon in den ersten Semestern begonnen mich über mögliche Austauschprogramme zu informieren und entsprechende Vorträge besucht. Ich habe mich auch über die Angebote verschiedener externer Austauschorganisationen informiert, mich am Ende aber für das International Office der Universität Ulm entschieden, da die Beratung dort am besten war und man bei externen Austauschorganisationen eigentlich nie um hohe Gebühren herumkommt. Frühes Informieren ist auf jeden Fall sinnvoll, da viele der Bewerbungsdeadlines weit vor dem möglichen Startzeitpunkt des Auslandsaufenthalts liegen. Ich habe mich dazu entschieden im 7. und 8. Semester ins Ausland zu gehen, da ich noch einen möglichst großen Teil des Studiums in Ulm vor meinem Auslandsaufenthalt abschließen wollte. Ich habe mich daher am 15. September 2008 für einen Auslandsaufenthalt beworben, der dann ein Jahr später im September 2009 begonnen hat. Durch eine frühzeitige Planung der Bewerbung lässt sich vermeiden, dass die Bewerbungsaufgaben (Gutachten einholen usw.) in der Klausurenphase liegen. Den TOEFL habe ich in der vorlesungsfreien Zeit nach meinen Klausuren geschrieben und innerhalb der Frist nachgereicht. Da der TOEFL 2 Jahre lange gültig ist, kann man ihn natürlich auch auf einen früheren Zeitpunkt legen, so dass er ebenfalls nicht mit den Klausuren kollidiert. Nach Abgabe aller Bewerbungsunterlagen heißt es erst einmal warten. Am 3. November kam dann per meine Nominierung für das Baden-Württemberg-Programm mit Oregon. Man wird also zuerst für den Bundesstaat nominiert und im weiteren Verlauf folgt dann die Bewerbung auf eine dortige Universität. Daher mussten nun weitere Bewerbungsunterlagen ausgefüllt werden, die dann vor Weihnachten am International Office eingereicht werden mussten. Zu den Unterlagen gehörte unter anderem ein mehrseitiges Bewerbungsformular, ein Bank Letter und ein für seine Wunschuniversität formuliertes Statement of Purpose. Meine Wunschuniversität war die University of Oregon, da mir die Kurse der Business School sehr zugesagt haben, aber mir einfach auch das Gesamtbild der Uni sowie die Stadt Eugene sehr gut gefallen haben. Am 9. Dezember fand dann ein Treffen der Bewerber für Oregon mit dem Resident Director Silvia Kunze-Ritter vom Oregon Study Center statt. Obwohl man uns gesagt hatte, dass es ein reines Informationsgespräch wäre, hatte es den Charakter eines Bewerbungsgesprächs. Es wurde unser Wissen über die USA und Oregon getestet und z.b. auch gefragt, wie wir in Kontakt mit Amerikanern kommen möchten. Ein oder zwei der Fragen wurden dann auch auf Englisch gestellt. Bei diesem Gespräch habe ich dann auch erfahren, dass ich noch den
3 Graduate Management Admission Test (GMAT) absolvieren muss. Dieser war nötig, weil ich die Business School besuchen und dort Vorlesungen im Graduate Bereich hören wollte. Ich musste den Termin für den GMAT dann auf Anfang Februar legen und somit nur eine Woche vor meine regulären Klausuren. Der GMAT ist in meinen Augen deutlich schwerer als der TOEFL, nicht zuletzt durch den Mathematik-Teil. Aber mit einiger Vorbereitungszeit und einem guten Vorbereitungsbuch ist dieser auch machbar. Ein Score Report des GMAT wurde dann direkt an die University of Oregon geschickt. Somit waren alle meine Bewerbungsunterlagen komplett und es hieß wieder einmal abwarten. Es wurde uns gleich gesagt, dass wir frühestens im Mai mit einer möglichen Zusage unserer Wunschuniversität rechnen können. Die Wartezeit in den Semesterferien kann aber gut genutzt werden um kleinere Vorbereitungen zu treffen (z.b. schauen ob und wie man seinen Handyvertrag stilllegen kann, etc.). Ende Mai kam dann endlich die ersehnte Zusage aus Oregon. Anfang Juni fand dann noch ein Seminar in Bad Herrenalb statt, auf dem man noch einige nützliche Informationen erhielt und andere Teilnehmer am Austauschprogramm kennenlernen konnte. Anreise und Orientation Am 7. September 2009 war es dann endlich soweit. Für die Austauschstudenten aus Baden- Württemberg gab es die Möglichkeit an einer Orientation in Portland teilzunehmen und gemeinsam mit einem Gruppenflug in die USA zu reisen. Während der Orientation in Portland gab es zahlreiche Vorträge zu Themen wie Autokauf, Mobilfunkanbieter, Banken. Zudem gab es kleinere Ausflüge in Portland, zwei Nächte Camping an der Oregon Coast sowie einen zweitägigen Trip in die jeweiligen Universitätsstädte um nach Unterkünften zu schauen. Die Orientation hat auf jeden Fall Spaß gemacht, aber ich würde nicht mehr daran teilnehmen. Ich habe mich hauptsächlich wegen der gemeinsamen Wohnungssuche für eine Teilnahme entschieden. Man sucht auf Aushängen an der Uni und im Internet auf nach freien Zimmern und fährt diese dann mit dem Van an um sich die Zimmer anzuschauen. Leider lief diese Wohnungssuche bei uns sehr chaotisch ab und obwohl wir einige Tage vor dem offiziellen Unibeginn vor Ort waren, hatten zwei der Teilnehmer nach den beiden Tagen noch keine Unterkunft in Eugene. Ich persönlich habe während den zwei Tagen auch nur eine Notlösung gefunden und bin in ein Haus gezogen in das ich ursprünglich eigentlich nicht einziehen wollte. Ich habe mich für das Haus entschieden, da die Miete dort monatlich fällig wurde und ich keine langfristige Lease unterzeichnen musste, so dass ich jederzeit die Möglichkeit hatte wieder auszuziehen. Ein weiterer Nachteil der Orientation in Portland ist, dass sie aufgrund ihrer Länge den Baden- Württemberg-Austauschstudenten die Möglichkeit nimmt vor dem Semesterbeginn für ein paar Tage bei einer Gastfamilie zu wohnen. Die meisten der Internationalen Studenten, die
4 ein paar Tage bei einer amerikanischen Gastfamilie verbracht haben, haben immer sehr positiv darüber gesprochen und hatten meistens auch während des Studiums immer wieder Kontakt mit ihrer Gastfamilie. Nach Abschluss der Orientation in Portland ging es dann nach Eugene, wo die Orientation für die Internationalen Studenten der University of Oregon bereits begonnen hatte. An dieser Orientation konnte ich nicht teilnehmen, da ich offiziell als Austauschstudent im Master of Accounting Programm eingeschrieben war und das Programm zu diesem Zeitraum eine eigene Orientation hatte. Während dieser Phase sollte man auch genügend Zeit finden um andere wichtige Dinge zu erledigen, wie z.b. ein Bankkonto zu eröffnen oder Möbel zu besorgen. Hilfreich ist hier wiederum die Homepage auf der man von Wohnungs- und Zimmerangeboten über Möbel- und Fahrradverkäufe bis hin zu Mitfahrgelegenheiten und Veranstaltungsübersichten fast alles findet. Unter den Veranstaltungen findet man auch garage sales und yard sales, die im Herbst zahlreich stattfinden und sehr hilfreich sind um Möbel und Einrichtungsgegenstände für sein Zimmer zu finden. Studium und Campusleben Nach der Orientation ging es dann gleich mit dem fall term los. Als graduate Student musste ich pro Term ein Minimum von 9 Credits hören um meinen Visumsstatus aufrecht zu erhalten. Bei Problemen und Fragen zum Studium oder zum Visum waren das International Office sowie mein persönlicher academic advisor im Master of Accounting Programm problemlos zu erreichen und konnten mir immer weiterhelfen. Als graduate Student an der Business School konnte ich auch undergraduate Vorlesungen und Economics Vorlesungen besuchen. Den Unterschied zwischen graduate und undergraduate Vorlesungen merkt man deutlich, aber ich denke dass die meisten deutschen Studenten auch im graduate Bereich ohne übermäßige Probleme zu Recht kommen müssten. Im Vergleich zu Deutschland waren die Vorlesungen sehr verschult. Jede Wochen fallen Hausaufgaben oder kleinere Hausarbeiten an oder es steht ein midterm exam an. Dies ist vor allem am Anfang etwas ungewohnt, hat aber den Vorteil dass man am Ende des Terms nicht total im Stress versinkt. Die Vorlesungsgrößen waren meistens im Bereich von Studenten. Die Professoren waren im Umgang mit den Studenten immer sehr freundlich und offen und auch außerhalb der Vorlesungszeiten sehr gut für Fragen erreichbar. Neben dem Studium selbst findet viel anderes auf dem Campus statt. Es gibt häufig Vorträge, es werden Filme gezeigt und einiges mehr. Jeden Freitagnachmittag geben die Studenten-Acapella-Gruppen ein Konzert auf dem Campus. Auf dem Campus befindet sich
5 auch ein großes Fitnessstudio mit Pool, Kletterwand, Basketballplätzen usw., welches Studenten und Universitätsmitarbeiter kostenlos nutzen können. Auch der schöne Campus selbst bietet bei gutem Wetter viele gemütliche Plätzchen zur Erholung. Wir haben Lernpausen oder die Zeit zwischen zwei Vorlesungen oft auf den Grünflächen mit einer Runde Frisbee oder einfach nur gemütlichem Zusammensitzen verbracht. Das Herz des Campus bildet die Erb Memorial Union (EMU). Hier findet man auch fünf Fastfood- Restaurants zum Mittagessen sowie einige Mikrowellen um selbstmitgebrachtes Essen aufzuwärmen. Auf der 13th Street, die gleich am Campus liegt, finden sich weitere Fastfood- Ketten sowie zahlreiche kleine Restaurants, die Mittagstisch-Angebote im Bereich von 5 7$ haben. Freizeit und Reisen Neben den bereits erwähnten Veranstaltungen auf den Campus sowie dem Fitnessstudio gibt es viele andere Möglichkeiten seine freie Zeit zu nutzen. Die University of Oregon hat viele Sportclubs, die auf jeden Fall auch eine sehr gute Möglichkeit darstellen um Leute kennenzulernen, da man gleich ein Thema hat über das man sich austauschen kann. Die meisten Clubs haben mindestens ein wöchentliches Treffen bei dem man mal reinschnuppern kann. Ein Problem bei einigen der Clubs kann sein, dass sie häufig an Wettbewerben teilnehmen und man daher schon ein vernünftiges Können in der jeweiligen Sportart mitbringen sollte um mit Spaß mit der Gruppe trainieren zu können. Neben den Sportclubs, die von Studenten geleitet werden, gibt es auch die Möglichkeit Sportkurse zu belegen. Diese Sportkurse findet man auch im Vorlesungsverzeichnis unter Physical Education (PE). Die meisten Kurse kosten eine Gebühr und die Anmeldung erfolgt genau gleich wie für normale Vorlesungen. Die Kurse beinhalten auch immer eine Klausur, eine praktische Abschlussprüfung oder etwas Ähnliches und man bekommt dafür sogar einen Credit. Während meiner drei Terms habe ich die Kurse Billard I und Rock Climbing I gemacht und dabei einiges gelernt und viel Spaß gehabt. Oregon bietet viele schöne Ausflugsziele. Am einfachsten reist man natürlich mit dem eigenen Auto. Wenn man jedoch kein Auto besitzt, empfiehlt sich das University of Oregon outdoor program. Hier planen Studenten selbst ihre Ausflüge ins Grüne und bekommen für diese dann von der Uni einen Van gestellt. Andere Studenten können sich dann für die freien Plätze eintragen. Alle Teilnehmer arbeiten dann zusammen an der weiteren Planung für den Ausflug und teilen sich die Kosten sowie die Verantwortung für den Trip. Während meines Aufenthalts waren jedes Wochenende immer zwei bis drei Ausflüge organisiert in die man
6 sich eintragen konnte. Die Ausflüge reichen von eintägigen Trips bis zu mehrtägigen Backpacking-Ausflügen. Von Eugene aus lassen sich ebenfalls einige Wochenendausflüge machen. Während meines Aufenthaltes war ich unter anderem in Vancouver, B.C. und Seattle, WA. Da niemand von meinen Freunden ein Auto hatte, haben wir uns für diese Trips jeweils ein Auto gemietet. Fahrer die über 25 Jahre alt sich bekommen bei fast allen Autovermietern eine günstigere Versicherung. Wenn man eine zu kleine Gruppe für einen Mietwagen ist gibt es auch immer die Möglichkeit mit dem Bus zu fahren (Greyhound und Amtrak). Fazit Ich denke gerne an meine Zeit in Eugene zurück und sehe meinen Aufenthalt in den USA als sehr positive Erfahrung. Einerseits konnte ich ein anderes Universitätssystem kennenlernen und Vorlesungen aus Bereichen besuchen die es in Ulm nicht gibt. Gleichzeit war es eine großartige Erfahrung in einem anderen Land zu leben. Ich habe viele interessante Leute kennengelernt und die zehn Monate haben mir sicherlich geholfen selbstständiger zu werden. Abschließend möchte ich mich beim International Office der Universität Ulm bedanken, vor allem bei Frau Baur, die während der gesamten Bewerbungs- und Vorbereitungsphase sowie während des Aufenthalts selbst bei allen Fragen und Problemen behilflich war. Ganz herzlich bedanken möchte ich mich auch bei Frau Kunze-Ritter vom Oregon Study Center in Tübingen, die bei Problemen schnell zu erreichen war und immer sofort weiterhelfen konnte. Ebenfalls möchte ich mir bei der Universität Ulm für die finanzielle Unterstützung bedanken.
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