FernUni Perspektive. Zeitung für Angehörige, Freundinnen und Freunde der FernUniversität. Medien und Kinder

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1 FernUni Perspektive Zeitung für Angehörige, Freundinnen und Freunde der FernUniversität Feindliche Schwestern? Was trennt Islam und Christentum? Was haben sie gemeinsam? Stehen sich die Religionen so gegnerisch gegenüber, wie es oft erscheint? Seite 6 Medien und Kinder Mediengewalt erhöht bei Kindern und Jugendlichen kurz- wie langfristig die Wahrscheinlichkeit aggressiven Verhaltens. Seite 10 Familienzusammenhalt Was Familien im Innern zusammenhält, will die neue Juniorprofessorin Dorett Funcke auf dem Ernstings family-stiftungslehrstuhl erforschen. Seite 15 Winter 2013 Ausgabe 46 Dies Academicus Ein Schritt in Richtung Zukunft Editorial HZ 1 Gut, dass die FernUniversität in Hagen seit 2012 ihr eigenes Seminargebäude hat. Gerade der sprichwörtliche letzte Platz war noch frei beim Dies Academicus am 15. November. 200 Stühle fasst der große Seminarraum maximal. Gekommen zu der akademischen Feier waren zahlreiche Beschäftigte der FernUniversität aus allen Bereichen, das Rektorat und Mitglieder des Hochschulrats, Repräsentanten von Politik, Wirtschaft und öffentlichem Leben. Ganz besonders herzlich begrüßte der Rektor Prof. Dr.- Ing. Helmut Hoyer Absolventinnen und Absolventen, Promovendinnen und Promovenden, die zum Abschluss der Veranstaltung für ihre hervorragenden Abschlussarbeiten geehrt wurden. Die Preise stifteten die Gesellschaft der Freunde der FernUniversität e.v. und die Sparkasse Hagen. Den Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) erhielt die ungarische Fern- Uni-Studentin Zsuzsanna Benndorf. Prof. Helmut Hoyer sprach in seiner Begrüßung zentrale Themen an, die die FernUniversität in letzter Zeit bewegten und weiter bewegen. Im Hochschulentwicklungsplan (HEP) hat sie die Weichen für ihre erfolgreiche Weiterarbeit bis zum Jahr 2015 und darüber hinaus gestellt. Lebenslanges Lernen, Durchlässigkeit, Öffnung der Hochschulen, Ausschöpfung des Studierendenpoten- Die Preisträgerinnen und Preisträger mit Rektor Prof. Helmut Hoyer (li.) und Frank Walter (Sparkasse Hagen und Freundesgesellschaft, oben Mitte). tials das sind Schlagworte, die zu bildungspolitischen Aufträgen für die Hochschulen geworden sind, so der Rektor. Qualität und Betreuung sollen weiter verbessert und die Absolventenzahlen weiter gesteigert werden. Die Diversität der Studierenden und die Gleichstellung der Geschlechter sowie die Internationalisierung der Lehre bleiben im Blick. Durch neue Technologien hat die Entwicklung im Fernstudium erhebliche Schubkraft erhalten. Prof. Hoyer: In der strategischen Entwicklungsplanung müssen technische Möglichkeiten mit fernstudien-didaktischen Systemkomponenten ebenso wie mit bildungspolitischen Rahmenbedingungen und gesellschaftlichen Herausforderungen abgeglichen werden! Es gelte sorgsam auszutarieren, was ein unpassender Hype ist und wo Chancen für die FernUniversität liegen. Ein anderes wichtiges Thema war, ist und bleibt die Stärkung und bessere Sichtbarmachung der Forschung an der FernUniversität. Die Maßnahmen, die die FernUniversität hierfür entwickelt hat, stellte Prorektor Prof. Dr. Rainer Olbrich vor. Mithilfe eines internen Forschungsförderprogramms unterstützt die Hochschule Forschungsinitiativen und Förderanträge sowie den wissenschaftlichen Nachwuchs. Fest etabliert hat sich der Hagener Forschungsdialog : Unter diesem Dach bündelt die Fern- Universität zahlreiche Veranstaltungsreihen und verschiedene Einzelveranstaltungen. Notwendig ist Deutschlandstipendien Halbe-halbe für ganze Chancen dies u.a., weil sie wegen der schärferen Konkurrenz um Fördermittel besser als forschende Universität wahrgenommen werden muss. Den Festvortrag Das kalkulierte Selbst. Freiheit und Zwang in der digitalen Gesellschaft hielt Prof. Dr. Uwe Vormbusch, Lehrgebiet Soziologie II / Soziologische Gegenwartsdiagnosen. Er ging dem Zusammenhang von Kalkulation und Kontrolle in der Gegenwartsgesellschaft nach. Dabei kam er auf aktuelle Themen zu sprechen: die geheimdienstliche Überwachung im Internet sowie quantifizierende Formen der Selbstbeobachtung. Ein Schwerpunkt lag auf der Frage, in welcher Weise die Menschen selbst in ihre eigene Überwachung verstrickt sind. Fortsetzung auf Seite 2 Rektor Prof. Helmut Hoyer (li.) zeigte zentrale Entwicklungslinien für die Zukunft der FernUniversität auf, Prorektor Prof. Rainer Olbrich stellte Maßnahmen zur Stärkung und besseren Sichtbarmachung der Forschung vor. Die FernUni-Studentin, Musikerin und Komponistin Anna Peszko und ihr Mann umrahmten die Feier musikalisch. Ein Bewusstsein für die geschichtlichen Wurzeln der Dinge, der Menschen, der kulturellen Fundamente einer Gesellschaft durchzieht wie ein roter Faden gleich mehrere Geschichten der aktuellen Ausgabe der FernUni-Perspektive. Unter dem Titel Der Feind meines Feindes ist mein Freund beleuchten eine Mittelalter-Historikerin und ein Politikwissenschaftler das Verhältnis der beiden größten monotheistischen Weltreligionen zueinander von den Anfängen bis zu den Konsequenzen heute. Den ganz subjektiven Blick auf die Geschichte, gesammelt als mündliche Überlieferungen im Archiv Deutsches Gedächtnis, ermöglichen Fern- Uni-Historiker jetzt durch eine Digitalisierung der Interviewbestände für die Wissenschaft. Entstanden ist eine digitale Dokumentation, wie Menschen Geschichte erlebt haben. Auf den Spuren des Reformators Thomas Müntzer reiste eine Gruppe Studierender nach Thüringen und untersuchte vor Ort, wie der Zeitgenosse Luthers in der Gesellschaft der DDR gewirkt hat und wie die Menschen unter diesem Eindruck dort zusammen gelebt haben. Und nicht zuletzt haben die Studierenden der FernUniversität in der 5. Geschichtswoche des Historischen Instituts sich mit verschiedenen Erinnerungskulturen befasst und sie in ihrem historischen Kontext beleuchtet. Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen Susanne Bossemeyer, Pressesprecherin * * Studierende der FernUniversität in Hagen erhalten nicht nur eine Matrikelnummer, sondern ggf. auch eine finanzielle Förderung. Die FernUniversität beteiligt sich zum zweiten Mal an der Vergabe der Deutschlandstipendien und hat die Anzahl der Stipendien zum Wintersemester 2013/14 im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Aktuell sind 19 Stipendiatinnen und Stipendiaten von der Vergabekommission für die Förderung benannt worden. Im Jahr zuvor waren es zehn. Es ist eine Auslese der Besten, zusätzlich zu herausragenden Leistungen zählen auch Bildungsherkunft, gesellschaftliches Engagement in Vereinen, in Religionsgemeinschaften oder politischen Organisationen sowie Einsatz im sozialen Umfeld zu den Vergabekriterien. Insgesamt lagen dem Auswahlgremium, das sich aus Vertreterinnen und Vertretern aller Fakultäten, der Hochschulleitung und der Gleichstellungsbeauftragten zusammensetzt, 180 Bewerbungen vor. Die Wahl fiel auf 13 Studentinnen und sechs Studenten. Sie kommen beispielsweise aus Hamburg, Höxter, Garmisch- Partenkirchen und sogar aus Varanasi in Indien. Die Studierenden erhalten für mindestens zwei Semester unabhängig vom Einkommen monatlich 300 Euro. Die Hälfte des Geldes für die Bildung kommt vom Bund, die anderen 150 Euro von privaten Mittelgebern Halbe-halbe für ganze Chancen. Fortsetzung auf Seite 3

2 Campus Seite 2 FernUni Perspektive Mobiles Lernen Vom Hype zur Normalität Trends beim Online-Lernen und ihre Auswirkungen in Wirtschaft und Hochschule: Darum ging es nicht nur in der Keynote von Dr. Jochen Robes. Dessen Schlagworte wie open, social und mobile waren zentrales Thema auf dem sechsten Mobile Learning Day, der unter Leitung von Prof. Dr. Claudia de Witt (Forschungsgruppe Mobile Learning) stattfand. Knapp 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer brachten sich in der Debatte um die Zukunft des Lernens auf den neuesten Stand bei Vorträgen, Workshops und einer spannenden Podiumsdiskussion. Der Trend des Jahres war für Robes, Autor von weiterbildungsblog.de, klar ausgemacht: Massive Open Online Courses liefern täglich Anlässe, um abwechselnd über die Zukunft der Hochschulen, das Ende der Vorlesung, die Didaktik des Online- Lernens oder die Virtualisierung der Lehre zu diskutieren. Aber handelt es sich dabei bloß um einen Hype? Oder sind MOOCs disruptiv, können sie also ein völlig neues Geschäftsmodell mit neuen Zielgruppen entwickeln und den Hochschulbildungsmarkt umkrempeln? Nahtlose Lernunterstützung Eine Antwort gab Robes an dieser Stelle nicht, ging stattdessen mit einem anderen Begriff ins Gericht. Seine zugespitzte These lautete, dass mobiles Lernen in wenigen Jahren kein Thema mehr sei. Warum? Weil es dann kein nicht-mobiles Lernen mehr im Bewusstsein geben dürfte. Heute könne man sich das Gegenteil von mobil noch vorstellen. Aber in fünf Jahren? Die nachfolgenden Referentinnen und Referenten griffen die steile These auf und nahmen Stellung. Der Hype um Mobile Learning sei wohl vorbei, mittlerweile gäbe es mehr Normalität im Umgang mit Mobile Devices. Dennoch bleiben viele Herausforderungen. Prof. de Witt: Eine wichtige Aufgabe ist es, mobile Anwendungen nicht nur als Einzellösungen anzubieten, sondern zum Beispiel in die Blended-Learning-Szenarien von Unternehmen, Universitäten, Schulen und Weiterbildungsangeboten zu integrieren. Damit verbunden sei das seamless learning, also eine durchgängige, nahtlose Lernunterstützung, die Nutzungsbrüche zwischen formalen und informellen Lernsettings verringert. Von open bis mobile : Keynote-Speaker Dr. Jochen Robes gab beim Mobile Learning Day die Schlagworte vor. Dass Mobile Learning ein stark gefragtes Thema bleibe, sagte Dr. Peter Krauss-Hoffmann vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales, der die Veranstaltung moderierte. Der Mobile Learning Day zeigt nicht nur Faszination und Trends auf, sondern informiert auch über Datensicherheit von Smartphones und Apps. So zeigte IT-Sicherheitsberater Mike Kuketz in seiner Präsentation, dass Smartphones kleine Taschenspione sind, die ungeniert auf sensible Informationen zugreifen und sie weiterleiten. Die Nutzer, sagte Kuketz, hätten die Kontrolle über ihre Daten längst verloren und grundsätzlich gelte: Ein sicheres oder gar datenschutzkonformes Smartphone existiert nicht. Spielbasierte Ansätze Den trotz aller Sicherheitsbedenken hohen Nutzen mobiler Endgeräte demonstrierten Vertreter aus Wirtschaftsunternehmen und Hoch- schulen: zum Beispiel die DB Mobility Logistics AG, die ihre Zugbegleiter in einem Projekt mit Tablets ausstattet, um zuverlässigere Auskünfte für Fahrgäste und gleichzeitig ein webbasiertes Training für die Bahnbeschäftigten zu ermöglichen. Oder die Open University Netherlands mit ihrem spielbasierten Projektansatz: In Fallstudien, in denen es etwa um Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Herzstillständen geht, sollen die Probanden ein Lernszenario mithilfe Foto: Bernd Müller von Smartphones durchspielen, dabei Wissen erwerben und ihr eigenes Handeln verbessern. Auch in drei Workshops standen Smartphones, Apps und Mobile- Learning-Tools im Mittelpunkt. Klar wurde, dass die heutigen Geräte erst der Anfang sind: In den kommenden Jahren werden sie von anderen Mobile Devices abgelöst, sagte Claudia de Witt im Abschlussdiskurs mit Prof. Dr. Michael Kerres (Uni Duisburg-Essen) und Dr. Lutz Goertz (MMB-Institut). Die Steuerung über Gesten und die Vermischung von Virtualität und Realität im normalen Alltag werden dann für ganz neue Lernerfahrungen sorgen. bae Die Foliensätze aller Vorträge des Mobile Learning Day, der unter dem Dach des Hagener Forschungsdialogs stattfand, finden Sie auf e.feu.de/mld13folien Den Festvortrag hielt Prof. Uwe Vormbusch. Fortsetzung von Seite 1 Dies Academicus Erstklassige Abschlüsse Die Preise, die beim Dies Academicus für die Examensarbeiten überreicht wurden, stiftete die Gesellschaft der Freunde der FernUniversität für Agnes Zlotkiewicz (Albstadt), Bachelorarbeit Plausibilität juristischer Entscheidungen Rhetorische Analyse eines Urteils des Oberverwaltungsgerichts Rheinland-Pfalz, Rechtswissenschaftliche Fakultät; Silke Koop (Essen, leider abwesend), Bachelorarbeit Erfahrung und Erinnerung im Museum. Eine erinnerungs- und gedächtnistheoretische Betrachtung des Ruhr Museums in Essen, Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften; Markus Levonyak (Wien), Bachelorarbeit Klassifikation und Komplexität von gerichteten Kommunikationsproblemen, Fakultät für Mathematik und Informatik; Florian Angelkorte (Iserlohn), Masterarbeit Die GmbH-Bestattung, Rechtswissenschaftliche Fakultät; Cynaida Sporer (Fürstenfeldbruck), Masterarbeit Zeit, Bild und Denken. Zu Gille Deleuzes Konzeption des kinematographischen Bildes, Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften; Christiane Kind (Frankfurt a. M.), Diplomarbeit Pricing of Collateralized Debt Obligations Bottom UP Versus Top Down Approaches, Fakultät für Mathematik und Informatik; Simona Helmsmüller (Bonn), Bachelorarbeit Bewältigung moralischer Risiken bei Mikrokrediten, Fakultät für Wirtschaftswissenschaft; Armin Heinrich Müller (Mannheim), Masterarbeit Varianzreduzierte Verfahren zur Optionspreisbewertung, Fakultät für Wirtschaftswissenschaft. Die Auszeichnung für die besten Promotionsarbeiten stiftete die Sparkasse Hagen für Dr. Claudia Schrader (Oldenburg), Educational computer games and learning: Three empirical studies of games impact on virtual presence, cognitive load and learning outcomes, Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften; Dr. Robert Fischer (Düsseldorf, leider abwesend), Das Anrechnungsmodell des 19 Abs. 4 GmbH G, Rechtswissenschaftliche Fakultät; Dr. Gilbert Kollenbach (Düsseldorf, leider abwesend), Wachstum bei einer Deckelung des Emissionsbestands, Fakultät für Wirtschaftswissenschaft; Dr. Simon Schwunk (Freiburg), Partikelfilter zur Ladezustands- und Alterungsbestimmung bei Lithium-Ionen-Batterien auf Basis von Metalloxiden und Phosphorolivinen, Fakultät für Mathematik und Informatik. Überreicht wurden die Preise von Frank Walter, Vorsitzender des Vorstands der Freundesgesellschaft und Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Hagen. In seinem Grußwort hatte der AStA-Vorsitzende Daniel Schwarz betont: Die, die wir heute ehren, sind ein Beispiel dafür, dass es sich lohnt zu kämpfen! Die Geehrten unterstrichen auch Schwarz Aussage, wie auffallend bunt die FernUniversität durch ihre Studierenden ist. Da Eine Aufzeichnung des Dies Academicus ist unter im Netz verfügbar. Erstes Treffen Professorinnen vernetzen sich Sonnenschein beim Auftakt: Das erste Professorinnentreffen fand in lockerer Runde statt. Einen stilvollen Rahmen für eine Premiere an der FernUniversität in Hagen bot das Kaminzimmer der Villa Bechem: Die Gleichstellungsstelle hatte zum ersten Professorinnentreffen eingeladen und 13 der 17 Professorinnen aus den Fakultäten der Hochschule trafen sich zu einem ersten Kennenlernen und Austausch in lockerer Runde. Wir kennen uns untereinander gar nicht alle. Das ist doch schade, sagte die einladende Professorin Dr. Barbara Völzmann-Stickelbrock. Es wäre eine schöne Sache, zukünftig einmal im Semester in dieser Runde ins Gespräch zu kommen. Auch FernUni-Kanzlerin Regina Zdebel sprach sich für eine kontinuierliche Fortführung des Professorinnentreffens aus. Es ist nicht nur hilfreich, wenn man sich fakultätsübergreifend vernetzt, so die Juristin. Es wird aus politischer Sicht auch immer wichtiger, dass Hochschulen sich mit der Thematik Gleichstellung beschäftigen. Fortsetzung geplant Denkbar ist es künftig auch, dass aus den Reihen der Professorinnen Referate gehalten oder externe Referenten eingeladen werden, etwa zu Themen wie Rhetorik oder Soft Skills. Den Auftakt lieferte Regina Zdebel mit Informationen über Grundlagen und aktuelle Entwicklungen im Hochschulrecht. Der erste Faden für eine erfolgreiche Vernetzung ist gesponnen, freute sich Gleichstellungsbeauftrage Melanie Graf über den gelungenen Auftakt: Alle haben Interesse an einer Fortführung bekundet. can

3 FernUni Perspektive Seite 3 Fortsetzung von Seite 1 (Stipendien) Investition in die Zukunft 5. infernum-tag Nachhaltige Ernährung Trend oder Notwendigkeit? Die Stipendiatinnen und Stipendiaten verteilen sich auf alle vier Fakultäten der FernUniversität: An der Spitze liegen die Kultur- und Sozialwissenschaften mit acht Stipendien, fünf gehen an die Fakultät Mathe und Informatik, vier an die Fakultät Wirtschaftswissenschaft und zwei Stipendien an die Rechtswissenschaftliche Fakultät. Die fünf besten Absolventinnen und Absolventen mit infernum-leiter Prof. Dr. Görge Deerberg (li.) und KSW-Geschäftsführer Dr. Thomas Walter (3.v.li.). Während der Pausen gab es ökologisch hergestelltes Finger-Food. te betriebswirtschaftliche mit literaturwissenschaftlichen Aspekten. Müller sieht darin ein Instrument für eine nachhaltige Entwicklung, denn durch Erzählen werden positive Emotionen und Erlebnisse geschaffen. Diese verknüpfen Park-Besucherinnen und -Besucher mit der Natur. Für die Umwelt und deren Belange werden sie so sensibilisiert. Engagement in der Region Als Hauptgeldgeber steht erneut die Gesellschaft der Freunde der FernUniversität e.v. (GdF) an der Seite der FernUni-Stipendiatinnen und Stipendiaten. Gemeinsam mit der FernUniversität hat die GdF nach dem ersten erfolgreichen Durchlauf des Deutschlandstipendiums weitere private Sponsoren aus der Region gewonnen, um das Förderprogramm auszubauen. Wir freuen uns über das Engagement der Unternehmen und Privatleute für das Deutschlandstipendium. Das ist eine Investition in die Zukunft unseres Bildungsstandortes, die sich für alle auszahlt, sagt Frank Walter, Vorsitzender des Vorstands der Freundesgesellschaft. Förderer sind die Gesellschaft der Freunde der FernUniversität e.v., MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co KG, Iserlohn, Sparkasse Hagen, FALKE KGaA, Schmallenberg, Risse + Wilke Kaltband GmbH & Co KG, Iserlohn, Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen, Rotary Club Hagen-Lenne, Bernd Pederzani, Hagen, Hans-Rudolf Hermannsen, Hagen, und eine schweizerische FernUni-Absolventin. Stipendienkultur etablieren Seit dem 1. April 2011 hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das nationale Studienförderprogramm Deutschlandstipendium eingerichtet mit dem Ziel, eine neue Stipendienkultur zu etablieren. Mit dem Deutschlandstipendium werden Studentinnen und Studenten in Bachelor- und Masterstudiengängen mit 300 Euro monatlich für mindestens zwei Semester innerhalb der Regelstudienzeit gefördert. aw Er gehörte zu den kontroversen Themen des Bundestagswahlkampfes 2013: der Veggieday, die Forderung von Bündnis 90/Die Grünen nach einem fleischlosen Tag in deutschen Kantinen. Die Fleischlosmahlzeit sollte die starke Belastung von Böden und Tieren für die Fleischproduktion bewusst machen. Auch wenn der Vorschlag umstritten war, so zeigte er doch eines: Ernährung mit viel Fleisch wirkt sich negativ auf eine nachhaltige Umweltpolitik aus. Worin dieser Zusammenhang besteht, war ein zentrales Thema des 5. infernum-tages Nachhaltige Ernährung Trend oder Notwendigkeit an der FernUniversität in Hagen. Der Interdisziplinäre Studiengang Umweltwissenschaften (infernum) ist ein gemeinsames Angebot der FernUniversität und des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UM- SICHT) in Oberhausen. Der infernum-tag bietet regelmäßig ein Forum für fächerübergreifende Vorträge von Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zu umweltwissenschaftlichen Fragen. Außerdem präsentieren die besten Absolventinnen und Absolventen eines Jahrgangs ihre Abschlussarbeiten. Keiner isst für sich allein Warum Essen keine Privatsache mehr ist : Unter diesem Titel zeigte Dr. Markus Keller, Leiter des Instituts für alternative und nachhaltige Ernährung (IFANE) in Gießen, Auswirkungen einer übermäßig fleischhaltigen Ernährung auf die Gesamtbevölkerung und das Öko-System auf. Die Produktion einer Fleischbulette für einen Hamburger verbrauchtnorm viel Wasser: Etwa Liter sind nötig, bevor ein Hamburger mit Fleisch belegt werden kann. Statt ein Kilo Rindfleisch herzustellen, könnte man auch ein Jahr lang duschen, rechnete der IFANE-Leiter vor. Über Fachgrenzen hinweg Wir haben einen gesellschaftlichen Auftrag, begann Prof. Dr. Görge Deerberg, wissenschaftlicher Leiter bei infernum und stellvertretender Leiter des Fraunhofer-Instituts UM- SICHT, seine Begrüßungsrede. Wir sollen keine Gutachterinnen und Gutachter sein, sondern Fachexpertinnen und -experten mit Umsicht. Denn nur interdisziplinär, also über Fachgrenzen hinweg, könne heute an den Schnittstellen gesellschaftlicher Aufgaben und Probleme gearbeitet werden. Und verschiedene Disziplinen und Fachbereiche waren auch beim infernum-tag vertreten. Dr. Bettina Rudloff von der Berliner Forschungsgruppe EU-Außenbeziehungen, Stiftung Wissenschaft & Politik (SWP), kam bei ihrem Thema Nachhaltigen Agrarhandel gestalten zu alarmierenden Ergebnissen: Insgesamt haben alle Länder zusammen 34 Millionen Hektar Auslandsfläche gekauft. Das entspreche der Fläche Deutschlands. Durch Landkäufe sollen Ackerflächen vergrößert und die Produktion erhöht werden. Billigland in Afrika sei besonders gefragt die Bauern dort verlieren nicht nur ihr Land, sondern auch Nahrung und Einkommen. Grün fürs Gewissen Michael Radau, Vorstand und Inhaber der SuperBioMarkt AG, hatte für drängende Probleme einer ökologisch ausgerichteten Umweltpolitik eine Lösung parat: Regionale Produzenten, artgerechte Tierhaltung und fairer Handel, heißen die Schlagworte, die bei der Kundschaft für gutes Gewissen beim Genuss von Fisch, Fleisch und Co. sorgen sollen. Bei unserem Biofachhandel setzen wir ganz auf verantwortungsvollen Genuss, sagte Radau. So möchte er im Wettbewerb mit Supermärkten eine echte und nachhaltige Alternative sein. Bei der anschließenden Diskussionen diskutierte das Plenum kontrovers, ob es für gutes (da grünes ) Gewissen auch tiefer in die Tasche greifen solle. Geringverdiener und Sozialhilfe-Empfänger haben finanziell wohlmöglich nicht einmal die Wahl. Dass echte Bio-Qualität teurer als Discount-Ware sei, dem stimmte auch SuperBioMarkt-Inhaber Michael Radau zu. Er plädierte vor allem dafür, hochwertigem Essen mehr Priorität einzuräumen. Gesundheit und eine intakte Umwelt seien im Zweifelsfall immer ihren Preis wert. Ausgezeichneter Perspektivwechsel Im zweiten Teil der Veranstaltung ehrte der wissenschaftliche Leiter Prof. Dr. Görge Deerberg die fünf jahrgangsbesten Absolventinnen und Absolventen, die ihre Abschlussarbeiten präsentierten. Christoph Müller aus der Schweiz verfasste seine Masterarbeit zum Thema Narrative Environments : kommunikative Umgebungen, die eine neue Sichtweise auf Natur und Kultur ermöglichen. Er kombinier- Einen ganz anderen Ansatz verfolgte Sandra Dorothee Beilmann, die in ihrer Abschlussarbeit die Energieversorgung des Klärwerks Wuppertal-Buchenhofen optimierte. Durch den geschickten Einsatz regenerativer und beim Klärvorgang ohnehin anfallender Energieträger wie Klärgas könnte das Werk weitestgehend unabhängig von Energielieferung werden. Christian Dickenhorst von der Berufsfeuerwehr München, beschäftigte sich mit dem deutschen Umweltstrafrecht: Kann das Umweltstrafrecht die Umwelt vor Schäden bewahren?. Seine Antwort, ein klares Jein, denn: Es gibt noch Optimierungsbedarf. Aktuell werde mehr die Legalität, nicht die Umwelt geschützt. Mit der Weiterverarbeitung von Bioabfällen und ihrer Nutzung als effiziente Energieträger hatte sich Melanie Bohland befasst. In ihrer Master-Arbeit entwickelte sie dafür eine mehrstufige Strategie über den Schnitt von Grünabfällen, die Kompostierung bis hin zur Verbrennung in Heizwerken. Klima- und umweltschonend und kostengünstig. Die Ergebnisse von Sonja Protics Arbeit bewähren sich bereits in der praktischen Umsetzung. Für Remote regions of Croatia entwickelte sie ein Bewertungsmodell für den Einsatz von Microgrids zur Stromversorgung. Dafür arbeitete sie vor Ort eng mit lokalen Energieversorgern und dem United Nations Development Programme (UNDP) Croatia zusammen. Diese werden ihr Modell nutzen, um zukünftige Projekte mit der kroatischen Regierung zu diskutieren. fej Zugriff auf UB-Services Login leicht gemacht Elektronische Zeitschriften im Volltext lesen oder auf Datenbanken zugreifen, Bücher aus dem Bestand der Universitätsbibliothek (UB) ordern, Leihfristen verlängern oder Fernleihbestellungen über die DigiBib aufgeben: Für manche dieser Dienste mussten sich Benutzerinnen und Benutzer der Bibliothek der FernUniversität in Hagen bisher mit ihrem hochschulweiten Account, für andere mit der sogenannten Aleph-Zugangskennung authentifizieren. Das ist zu kompliziert und war immer wieder erklärungsbedürftig, sagt Jörg Langefeld. Bis jetzt, denn um Abhilfe zu schaffen, führte der stellvertretende Bibliotheksleiter in Kooperation mit dem Zentrum für Medien und IT ein Projekt zur Vereinfachung des UB- Zugangs durch. Was ist neu? Fernstudierende, die bereits ein Bibliothekskonto besitzen und die die Universitätsbibliothek nicht regelmäßig persönlich aufsuchen also die große Mehrheit, authentifizieren sich jetzt einheitlich mit ihrem hochschulweiten Account, erklärt Langefeld. Für diese Gruppe hat die UB außerdem das Verfahren zur erstmaligen Beantragung eines Bibliothekskontos vereinfacht und beschleunigt. Auch Fernstudierende, die regelmäßig in die UB kommen, und Fern- Uni-Beschäftigte loggen sich künftig mit ihrem hochschulweiten Account ein, müssen sich zuvor aber in der UB melden und ihren Bibliotheksausweis kostenlos umtauschen. Grund: Vermeidung von Irritationen, denn auf den alten Ausweisen steht ja noch die ALEPH- Benutzernummer. Die jeweiligen Jörg Langefeld tauscht seinen Benutzerausweis. Ab jetzt braucht er für UB- Dienste nur noch seinen hochschulweiten Account. Antragsformulare sind online verfügbar. Für externe Benutzerinnen und Benutzer ändert sich nichts. fej

4 Campus Seite 4 FernUni Perspektive BMBF-Projekt StratUM Unternehmerische Universitäten: Realität, Vision oder Utopie? Strategisches Management ist für Unternehmen eine Selbstverständlichkeit, geradezu eine Frage des Überlebens. Und für Universitäten? Handeln Hochschulleitungen heute unternehmerisch? Wie nehmen sie etwa Managementaufgaben wahr, beispielsweise strategische Planung, Organisation, Führung und Controlling? Welche Probleme sind damit verbunden, wie können sie gelöst werden? Mit diesen Fragen beschäftigte sich eine Tagung am 10. und 11. Oktober an der FernUniversität in Hagen, zu der das BMBF-geförderte Projekt StratUM, Strategisches Universitäts-Management, eingeladen hatte. Prof. Dr. Ewald Scherm, Inhaber des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insbes. Organisation und Planung an der FernUniversität, leitet dieses Projekt. Er freute sich bei der Begrüßung der mehr als 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland und dem europäischen Ausland, dass neben herausragenden Expertinnen und Experten vornehmlich Praktiker nach Hagen gekommen waren und die Diskussion bereicherten. Forschung In 13 Vorträgen stellten die Teilnehmenden in vier Themenfeldern ihre Untersuchungen und Erfahrungen vor. Nachdem in einem einführenden Vortrag das Hochschulmanagement als politisches Projekt diskutiert wurde, erörterten die Teilnehmenden im ersten Themenfeld Strategisches Management die Rolle der Universitätspräsidenten und der Universitätskultur im Rahmen des strategischen Managements. Anschließend präsentierte das Projektteam von StratUM die Ergebnisse einer bundesweiten Befragung zum Thema Strategisches Universitäts-Management. Mithilfe eines standardisierten Fragebogens waren die Rektorate deutscher Universitäten befragt worden. Bemerkenswert sei die Heterogenität der Antworten innerhalb einzelner Hochschulen gewesen, griff Marcel de Schrevel aus dem Projektteam einen Aspekt derbefragungsergebnisse heraus. So muss das kollektive Handeln der Rektoratsmitglieder angezweifelt werden, da nicht alle Mitglieder die notwendigen Aufgaben übernehmen oder wissen, welche Informationen überhaupt vorhanden sind. Die Schaffung einer Informationsgrundlage für die strategische Entscheidungsfindung mit Hilfe des Controllings wurde in einem Vortrag des zweiten Themenfelds Controlling, Performance- und Qualitätsmanagement erörtert. Dabei wurde Monitoring, Controlling und Institutional Research konzeptionell differenziert und die Entwicklungen in diesem Bereich aufgezeigt. Eine Schweizer Hochschulpraktikerin berichtete von durchaus erfreulichen Schritten bei Planung und Umsetzung des Qualitätsmanagements an ihrer Hochschule. Bei der Betrachtung des Managements von Verwaltung und Fachbereichen wurde deutlich, dass auch in dem bisherigen Blinden Fleck der Verwaltung inzwischen Aspekte des Managements angekommen sind. Im Rahmen des Fachbereichsmanagement stellte die Mitarbeiterin eines Dekanats für Rechts- und Wirtschaftswissenschaften Voraussetzungen, Fallstricke und Potentiale der Strategieentwicklung ihres Fachbereichs dar. Sie kam zu der Schlussfolgerung, dass Top-Down-Elemente der Auslöser des Strategieprozesses seien. Die inhaltliche Legitimation der Strategie werde jedoch durch einen Bottom-Up-Ansatz geprägt und die Einbindung der betroffenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sei unerlässlich für die Akzeptanz der Strategie. Im Themenfeld Managementinstrumente wurden beispielsweise Absolventenstudien und Anreizsysteme als Steuerungsinstrumente diskutiert. Daneben wurde mit Academic Franchising ein ungewöhnlicher Ansatz vorgestellt, Prof. Ewald Scherm freute sich, dass neben Expertinnen und Experten vornehmlich Praktiker gekommen waren und die Diskussion bereicherten. bei dem ein Studienprogramm einer Hochschule ganz oder in Teilen an eine hochschulische oder nichthochschulische Einrichtung ausgelagert und dort durchgeführt wird. Dadurch, so die vortragende Kanzlerin einer privaten Hochschule, reagieren Hochschulen unternehmerisch auf die gestiegene Nachfrage nach akademischen Bildungsangeboten. Regina Zdebel, FernUni-Kanzlerin und Sprecherin der Kanzlerinnen und Kanzler der NRW-Universitäten, hatte sich in ihrer Begrüßung neue Impulse und Anregungen dafür gewünscht, wie Universitäten immer wieder zu Höchstleistungen gebracht werden können. Realität, Vision oder Utopie was ist bei der Zusammenschau der Vorträge von diesen Management-Ideen bereits im Universitätsalltag angekommen? Das Management unternehmerischer Universitäten ist heute sicherlich zumeist eine Vision, keine Utopie mehr, denn es gibt einzelne Konzepte zur Umsetzung im Universitätsalltag. Aber Realität, so lautet das Fazit am Ende der Tagung, ist es erst in einzelnen Bestandteilen an einzelnen Universitäten. Allerdings sei sehr deutlich geworden, dass Universitäten heute eines strategischen Managements bedürfen, um ihre Aufgaben in der Gesellschaft erfüllen zu können. Oder: um das vielstimmige Orchester zum Klingen zu bringen. bos Im Rahmen der Tagung wird 2014 ein Tagungsband erscheinen. Wertvoller Interviewbestand Der subjektive Blick auf die Geschichte Im Keller der Villa Bechem schlummern Geschichten. Erzählte Lebensgeschichten. Unter dem Namen Deutsches Gedächtnis betreibt das von Prof. Dr. Arthur Schlegelmilch geführte Institut für Geschichte und Biographie der FernUniversität in Hagen seit 1993 ein ständig wachsendes Archiv für autobiographische Quellen allen voran Zeitzeugeninterviews. Weitgehend über eigene Forschungsprojekte hat das Team des Institutes bis heute rund lebensgeschichtliche Interviews zusammengetragen. Die ältesten der Ton- und Videoaufzeichnungen, die hier gelagert sind, stammen von Anfang der 1980er-Jahre. Sie sollen im Rahmen eines Forschungsprojektes sukzessive in ein Online-Archiv überführt werden, um den Zugang zu den vielfach nachgefragten Interviews zu erleichtern. Aus dem Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW fließen im Rahmen des Programms Infrastrukturelle Förderung für die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften Euro in das Vorhaben. Innerhalb des Archivs,Deutsches Gedächtnis beherbergen wir das erste großangelegte Oral-History- Projekt der Bundesrepublik:,Lebensgeschichte und Sozialkultur im Ruhrgebiet Es ist unser forschungshistorisch bedeutendster und umfangreichster Bestand, erklärt Dr. Almut Leh. Die Historikerin leitet das Archiv Deutsches Gedächtnis seit 1993 und koordiniert das jetzt geförderte Projekt, das einen Bestand von rund 350 Interviews mit Angehörigen typischer Bevölkerungsgruppen aus der Wirtschaft, dem Mittelstand und der Arbeiterschaft des Ruhrgebiets umfasst. Im Fokus stehen die Erfahrungen der Menschen mit dem faschistischen Regime des Dritten Reichs und die Erlebnisse der Nachkriegszeit. Wir dokumentieren, wie Menschen Geschichte erlebt haben, sagt Leh. Daraus lässt sich für die Forschung ableiten, wie historische Erfahrungen verarbeitet wurden und welche Bedeutung sie für den Verlauf der Geschichte haben z.b. für Fragen danach, wie sich Verfolgung und Flucht auf nachfolgende Generationen auswirken. Das Forschungsinteresse daran ist ungebrochen groß und es wird zukünftig noch steigen. Das liegt am hohen Alter der Zeitzeugen des Nationalsozialismus. Während einerseits kaum noch Menschen persönlich befragt werden können, ist der deutsche Faschismus immer noch ein vorrangiges Forschungsthema. Darüber hinaus bieten vor allem biographische Interviews mit ihrem hohen Informationsgehalt nahezu allen Humanwissenschaften einen Forschungsansatz. Auch das Forschungsprofil der Fern- Universität selbst werde durch das Institut für Geschichte und Biographie gestärkt, so Almut Leh. In der Lehre sei das Archiv ebenfalls fest eingebunden. Wir verstehen es deshalb als unsere Aufgabe, primäre Forschungsdaten, wie Interviews es sind, langfristig zu sichern und zugänglich zu machen, unterstreicht Leh. So hat sich das Institut zum Ziel gesetzt, den eigenen Interviewbestand sukzessive in ein Online-Archiv zu überführen. Zum einen erwarteten Nutzerinnen und Nutzer heutzutage, virtuell Zugang zu einem Archiv haben zu können, zum anderen erforderten narrative Interviews eine zeitintensive Auswertung. Insofern sei es von großem Vorteil, ortsunabhängig arbeiten zu können, so Almut Leh weiter. Gerade Fernstudierende sind auf oft solche Möglichkeiten angewiesen. Entwickelt und technisch aufgesetzt wird das virtuell zugängliche Archiv vom Center für Digitale Systeme (CeDiS) an der Freien Universität Berlin. CeDiS betreut seit 2006 das weltgrößte Zeitzeugenarchiv, das Visual History Archive der Shoa Foundation (bekannt unter Steven-Spielberg-Sammlung ). Außerdem hat das FernUni-Institut bereits mit CeDiS im Auftrag der Stiftung Erinnerung Verantwortung und Zukunft für das digitale Archiv Zwangsarbeit Erinnerungen und Geschichte kooperiert. Das Forschungsprojekt wird für einen Zeitraum von einem Jahr gefördert und ist eines von 19 Projekten, die vom Wissenschaftsministerium unterstützt werden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler retten Kulturgüter, die sonst für immer verloren wären. Andere bauen Internet-Plattformen auf, mit deren Hilfe eine ganz neue Form der vernetzten Forschung möglich wird. Ich freue mich, dass wir so viele hochkarätige Projekte fördern können, sagt Ministerin Svenja Schulze. aw

5 Forschung FernUni Perspektive Seite 5 Bankenwerbung Ist Krise die Devise? Graduiertenkolleg 80 Prozent Erfolgsquote Prof. Rainer Baule (rechts) und Philip Blonski fanden keine Hinweise auf irreführende Werbung platzte die Immobilienblase in den USA. Banken hatten über lange Zeit niedrig verzinste Kredite vergeben und damit auch Geringverdienern den Hausbau ermöglicht. Als die Zinsen aufgrund steigender Nachfrage und steigender Grundstückspreise nach oben gingen, platzten die Kredite reihenweise. Gläubiger bedienten ihre Raten bei den Banken nicht mehr, diesen fehlte das Geld, um eigene Kredite zu tilgen. Eine Kettenreaktion, die schließlich die amerikanische Investmentbank Lehman Brothers zu Fall brachte. Und mit ihr auch deutsche Kleinanlegerinnen und -anleger. Womöglich waren sie falsch beraten worden. Womöglich, weil es damals noch keine Produktinformationsblätter (PIBs) gab. PIBs erleichtern die Einschätzung von Risiken einer Investition wurden sie zum Schutz der deutschen Verbraucher eingeführt, sagt Prof. Dr. Rainer Baule, Inhaber des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Bankund Finanzwirtschaft an der Fern- Universität in Hagen. Mit PIBs kennt sich Prof. Baule gut aus, denn gemeinsam mit seinem wissenschaftlichen Mitarbeiter Philip Blonski und dem Lehrstuhl für Finanz- und Bankmanagement der Universität Siegen forschte er dazu seit dem Herbst Sie untersuchten, wie amerikanische und deutsche Banken ihre Finanzprodukte nach der Krise bewerben und wie Anlegerinnen und Anleger diese Angebote wahrnehmen. Die Frage: Verzerren Banken die Gewinnerwartung einer Investition in ihren Broschüren und lassen sich die Kundinnen und Kunden davon manipulieren? Wenn ja, müsse der Staat regulieren. Der Titel des Forschungsprojektes: Die Regulierung der Emission strukturierter Finanzprodukte für Retail-Anleger. Prof. Baule und seine Kollegen legten jetzt ihre Ergebnisse vor. Komplizierte Zertifikate Wie funktionieren eigentlich PIBs? In PIBs werden Szenarien beschrieben, also Fallbeispiele, wie sich ein Zertifikat bei verschiedenen Börsenkursen entwickeln kann, erklärt Baule. Kann ist wichtig, denn genau könne niemand eine Kursentwicklung vorhersagen. Je nach Szenario wirke ein Zertifikat besonders attraktiv oder eben nicht. Zertifikate, das sind Schuldverschreibungen, deren Rendite, also Wertentwicklung, an die Börse gekoppelt ist. Ein Beispiel: Das Zertifikat besteht aus einem Basiswert, etwa dem Dollar, und einem Derivat, ein Termingeschäft, bei dem zwischen Käufer und Verkäufer Zeitpunkt und Preis festgelegt werden, zu denen die Ware gekauft wird. Ist der Dollarkurs zum Zeitpunkt des Kaufs niedriger als am Verkaufstag gibt es Gewinn, ist er höher, Verlust. Daneben gibt es weitere Formen von Zertifikaten. Alle haben sie eines gemeinsam: Ihr Wert ist teils an sehr komplizierte Bedingungen gekoppelt, sagt Prof. Baule. Zu kompliziert für viele Privatanleger, einladend daher für Verkäufer. PIBs sollen so der Wille des Gesetzgebers nun Abhilfe schaffen und Falschberatungen minimieren. Doch ist das gelungen? Wir haben vor der Untersuchung vermutet, dass die Banken ihre Szenarien verzerren und zwar positiv. Das heißt: Mit hohen Gewinnen werben, sagt der FernUni-Professor. Auch hatten die Forscherinnen und Forscher aus Hagen und Siegen vermutet, dass Kundinnen und Kunden sich manipulieren lassen. In beiden Fällen kam es anders. Doch wie entstanden die Ergebnisse? Dafür haben wir rund deutsche und etwa amerikanische PIBs der wichtigsten Anbieter elektronisch erfasst und untersucht. Hinzu kamen 300 Probandinnen Probanden, denen je ein fiktives PIB vorgelegt wurde, das sie beurteilen sollten, erklärt Baule. Realistische Rendite Überrascht waren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, denn weder in amerikanischen noch in deutschen Broschüren fanden sie Verzerrungen. Im Gegenteil: Die angegebenen Renditen waren durchweg geringer und weniger attraktiv, resümiert Baule. Auch lassen sich Anlegerinnen wie Anleger in ihren Renditeerwartungen nicht signifikant durch ein verzerrtes Szenario beeinflussen. Konkret heißt das: keine Manipulation durch die Banken. Von hohen Gewinnversprechen lassen sich Kundinnen und Kunden kaum beeinflussen. Das Forschungsprojekt untersucht zum ersten Mal systematisch und umfassend die Szenarien in den Produktinformationsblättern der wichtigsten deutschen und amerikanischen Banken. Gefördert wurde das Projekt vom Frankfurter Institut für Risikomanagement und Regulierung. Die Ergebnisse präsentierten Prof. Baule und seine Kolleginnen und Kollegen in einem Abschlussbericht und auf mehreren internationalen Fachtagungen. Weitere Veröffentlichungen folgen. fej Die Realität ist ungleich risikoreicher, teurer und undurchschaubarer als das Spiel. Verfassungskultur und politisches Handeln des Ulmer Bürgertums lautete das Thema, mit dem Simon Palaoro als letzter Doktorand des Historischen Promotionskollegs an der FernUniversität in Hagen promoviert wurde. Der Vater von zwei Kindern ist sich sicher: Ohne die Kollegstrukturen hätte ich das nicht geschafft! Seit 1999 förderte die Hans-Böckler-Stiftung das Doktorandenkolleg am Historischen Institut der FernUniversität als eine Art Vorläufer der jetzt überall diskutierten Graduiertenschulen damals ein Pilotprojekt. Die Grundidee ist immer noch aktuell, denn die Promotionsprobleme des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland sind geblieben: Isolation am heimischen Schreibtisch, wenig inhaltlicher Austausch mit thematisch oder konzeptionell ähnlich gelagerten Forschungsprojekten, Doktorväter bzw. Doktormüttern. Die Folge ist der Dropout-Effekt selbst bei Promovendinnen und Promovenden, die durch ein Stipendium finanziell abgesichert sind. Einer Studie der Böckler-Stiftung zufolge schließt an bundesdeutschen Hochschulen nur ein Drittel der geförderten Stipendiatinnen und Stipendiaten ihre Doktorarbeit ab. Dieser schlechten Bilanz sollten nun die Kollegstrukturen entgegenwirken. Das Historische Promotionskolleg gehörte zu den ersten, die von der Stiftung gefördert wurden. Die inhaltliche Klammer bildete die Verfassungsgeschichte ein an der FernUniversität schon seit einigen Jahren etabliertes Forschungsfeld. Prof. Dr. Felicitas Schmieder, Prof. Dr. Peter Brandt und Prof. Dr. Reinhard Wendt vom Historischen Institut vertreten den epochenübergreifenden Ansatz gemeinsam. Das Kolleg startete zunächst mit sechs Stipendien, weitere Mittel wurden für ein spezifisches Förderprogramm zur Verfügung gestellt. Das Förderprogramm war charakterisiert durch eine spezifische Kombination von Präsenzveranstaltungen vor Ort und kontinuierlicher webbasierter Kommunikation. Die regelmäßigen gemeinsamen Veranstaltungen garantierten den jungen Forscherinnen und Forscher einen unmittelbaren und regelmäßigen wissenschaftlichen Austausch. Die jeweiligen Konzepte und Arbeitsfortschritte wurden dabei nicht nur von den zugewiesenen Betreuerinnen und Betreuern kommentiert, auch die anderen Kollegprofessorinnen und -professoren standen neben immer wieder eingeladenen Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern zur Beratung und Diskussion zur Verfügung. Zwischen den Präsenzphasen sorgten regelmäßige Chats und Online- Seminare für eine Verstetigung der Kommunikation. Das umfangreiche Begleitprogramm wurde von einer Koordinatorin bzw. einem Koordinator, die das Kolleg von Beginn an begleiteten, konzipiert und organisiert. Das Konzept ging auf: Von den insgesamt 15 in zwei Tranchen betreuten Doktoranden und Doktorandinnen schlossen zwölf ihre Promotion ab. Zwei der drei, die ihre Doktorarbeit nicht zuende brachten, hatten sich aus beruflichen bzw. privaten Gründen bewusst dagegen entschieden. Ein Projekt scheiterte bereits in der Anfangsphase. Die übrigen Kollegiatinnen und Kollegiaten fühlten sich durch das abgestimmte Betreuungsprogramm getragen. Nicht alle schlossen in einem Zeitraum von drei Jahren ab. Der Grund dafür war häufig ein erfreulicher: Es wurden insgesamt sieben Babys geboren. Die familienfreundlichen Förderrichtlinien der Stiftung unterstützten die Stipendiaten mit Kleinkindern ein zusätzliches Jahr. Der Ansatz des Kollegs sah vor, Unterstützung auch für die Phase nach Abschluss der Promotion zu geben. Zum einen wurden Workshops veranstaltet, die bei der Karriereplanung helfen sollten. Zum anderen wurde die wissenschaftliche Selbständigkeit in besonderer Weise gefördert: Aus dem Kolleg heraus entstanden zwei wissenschaftliche Sammelbände. Sie basierten auf Fachtagungen die zweite war von den Stipendiaten selbst organisiert worden, auf denen die Doktorandinnen und Doktoranden ihre Forschungsarbeiten vorstellen sowie das Konzept der Verfassungskultur mit erfahrenen Forschern und Forscherinnen diskutieren konnten. Die beruflichen Wege der ehemaligen Kollegiatinnen und Kollegiaten waren erfolgreich, sie fanden Stellen als wissenschaftliche Mitarbeitende. Das Historische Institut verbucht die Kollegerfahrungen als Erfolg. Wir sind stolz darauf, so vielen Nachwuchshistorikern und Nachwuchshistorikerinnen zum Abschluss ihrer Qualifikationsarbeiten verholfen zu haben, freut sich Prof. Dr. Wolfgang Kruse, der Betreuer von Simon Palaoro. Das Historische Institut bereitet nun die Einrichtung einer weiteren Graduiertenschule zum Forschungsfeld Konzepte und Realitäten historischer Modernen vor. Dr. Eva Ochs, Historisches Institut

6 Forschung Seite 6 FernUni Perspektive Islam und Christentum Wie feindlich sind die Schwestern? Foto: istockphoto Al Quaida, Dschihad, Afghanistan, Arabischer Frühling, Syrien : Mindestens seit dem 11. September 2001 ist eine Nachrichtensendung ohne Bezüge auf den islamistischen Einfluss auf Staat und Gesellschaft im Nahen oder Mittleren Osten kaum noch vorstellbar, ständig wird über Gewalttaten islamischer Fundamentalisten berichtet. Die meisten Mitteleuropäer stehen dieser Religion verständnislos bis ablehnend gegenüber. Gegen den Bau von Moscheen wird demonstriert, während immer weniger Christen Gottesdienste besuchen. Neue Parteien geben vor, die Abendländische Kultur verteidigen zu müssen. Müssen sie das? Liegt tatsächlich eine Islamisierung Europas im Bereich des Möglichen? Hatte der Islam nicht schon immer das Bestreben, die Welt zu erobern? Gesprächspartner aus der FernUniversität hierzu waren die Mittelalter- Expertin Prof. Dr. Felicitas Schmieder, Lehrgebiet Geschichte und Gegenwart Alteuropas, und der Politologe Farhood Badri. Die meisten Religionen versuchen, Andersgläubige zum eigenen, zum wahren Glauben zu bekehren. Die Frage ist, wie und auf welche Weise durch Überzeugen oder durch Gewalt? Der Prophet Mohammed wollte die Welt erobern, um den Islam zu verbreiten eroberten die Osmanen die Hauptstadt des Byzantinischen Reichs, Konstantinopel, eine Säule des Christentums: Das zweite Rom sollte eine zentrale Rolle bei der Islamisierung der ganzen Welt spielen. Und zweimal standen die Türken vor Wien. Doch das ist hunderte Jahre her. Und gab es dafür ausschließlich religiöse Gründe? Und wäre der Islam heute und in absehbarer Zukunft stark genug, um die Welt erobern zu können? Will der Islam das überhaupt? Missionieren spielt bei beiden Religionen unterschiedliche, vielleicht überraschende Rollen. Dafür lohnt es sich einen Blick auf die Geschichte zu werfen, in der es, christlichen Kreuz- und maurischen oder türkischen Eroberungszügen zum Trotz auch viele friedliche und religiös tolerante Zeiten gab. Prof. Felicitas Schmieder erkennt aufgrund der vielen Gemeinsamkeiten eigentlich keine klaren Trennungen zwischen den drei monotheistischen Weltreligionen: Christen verstehen Christus als Messias, der Der Politologe Farhood Badri wurde im Iran geboren, kam aber schon als Kleinkind nach Deutschland. das Judentum vollendet. Den Juden werfen sie vor, dass sie nicht verstehen und nicht erkennen. Ganz ähnlich sieht die Mittelalter-Historikerin das Verhältnis zwischen Christentum und Islam: Hier allerdings sind es die Moslems, die nach ihrer Meinung das Christentum vollenden. Schon Mohammed sah im Islam keine eigene Religion, sondern die Vollendung von Judentum und Christentum. Christentum (über 2,2 Mrd. Anhänger), Islam (1,57 Mrd.) und Judentum (15 Mio.) sind die drei großen monotheistischen Weltreligionen. Während das Alte Testament Christen und Juden gemeinsam ist, haben Neues Testament und Koran z.t. gleiche Inhalte. Nicht nur der Stammvater Abraham verbindet die drei Buchreligionen, sondern noch viel mehr. Das Bild ständiger Feindschaft lässt auch der Politikwissenschaftler Farhood Badri im Großen und Ganzen nicht gelten. Seiner Meinung nach kann man nicht einmal von dem Islam sprechen (genauso wenig wie von dem Christentum). Der Islam sei in viele verschiedene Strömungen und Richtungen zersplittert. Daher könne man auch nicht sagen, dass der Islam gewalttätig ist, dass er Anders- oder Ungläubige missionieren oder gar töten will. Solche Vorstellungen pervertierten die islamischen Glaubenslehren und instrumentalisierten den Islam für politische Zwecke. Gewaltbereitschaft sieht Farhood Badri letztendlich nur bei einem sehr kleinen, fundamentalistisch-radikalen Teil islamistischer Gruppierungen. Die Bedeutung des Missionierens Beim Islam wie beim Christentum wirken die Rahmenbedingungen, unter denen sie sich anfangs behaupten mussten und sich ausbreiteten, bis heute: Das Christentum machte im Römischen Reich als einem abgegrenzten Herrschaftskomplex die Erfahrung, dass es schon eine Herrschaft gab, innerhalb derer es sich durch Missionierung durchsetzen musste, erläutert Prof. Schmieder. So bekam die Missionierung für die neue Religion eine zentrale Bedeutung. Aus der Geschichte dieser religiösen Machtübernahme lässt sich ableiten, dass Christen es ablehnten, über Nichtchristen zu herrschen: Sie übten Druck auf nichtchristliche Untertanen aus, sich bekehren zu lassen. Felicitas Schmieder: Das war eine grundsätzliche Einstellung, die zu unterschiedlichen Zeiten jedoch unterschiedlich interpretiert und gehandhabt wurde. Anders war es beim Islam, der in Gebiete vordrang, die keinen geschlossenen, mächtigen Herrschaftsbereich darstellten. Zwar gab es kein Machtvakuum, doch waren sie herrschaftsfreier als das Römische Reich. Hier musste der Islam weit weniger intensiv missionieren als das Christentum, um zur führenden politischen Macht zu werden. Der Islam errang also zunächst die Herrschaft, die Religion verbreitete sich anschließend. Die christliche Religion hatte sich erst verbreiten müssen, um dann, als sie stark genug war, die Macht übernehmen zu können und Staatsreligion zu werden. Die Missionierung bekam dadurch für den Islam ein ungleich geringeres Gewicht, obwohl auch diese Religion, so Schmieder, missioniert. Geraten jedoch im Orient Christen in den Verdacht, Moslems missionieren zu wollen, so sind sie oft auch heute politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Repressalien ausgesetzt insbesondere gilt dies für evangelikale Christen, die mit dem Westen und den USA assoziiert werden, so Badri. Insgesamt hat nach seinen Worten der Islam keine Missionierung im christlichen Sinne zum Ziel. Christ oder Jude zu sein werde vom Islam im Allgemeinen toleriert. Als Muslim Christ zu werden und damit vom wahren Glauben abzufallen sei dagegen eine Todsünde. Badri betont jedoch, dass viele reformorientierte Theologen den Koran im Hinblick auf die Bestrafung Abtrünniger liberaler auslegen: Es gibt keinen Zwang in der Religion, steht dort geschrieben. Und Religionsfreiheit im menschenrechtlichen Sinne eines universalen, egalitären und unveräußerlichen Individualrechts sei durchaus mit den Glaubenslehren des Islams vereinbar. Prof. Dr. Felicitas Schmieder leitet das Lehrgebiet Geschichte und Gegenwart Alteuropas der FernUniversität. Iberischer Pragmatismus Ein Charakteristikum des Islams ist, so Badri, ein gewisser Pragmatismus. Politisch-religiöse Vertreter des Islams finden sich über die Zeit durchaus damit ab, wenn sie ihre politischen Ziele (z.b. den Export islamischer Staatssysteme) und vermeintlich religiösen Absichten (etwa die Bekehrung Andersgläubiger zum wahren Glauben ) nicht erreichen können: Sie werden toleranter und pragmatischer. Das haben so Badri Beispiele aus Vergangenheit und Gegenwart oft gezeigt. Beispiele eines relativ toleranten Zusammenlebens von Moslems, Christen und Juden finden sich z.b. schon in al-andalus (im maurischen Andalusien). Und zwar ausgerechnet zu der Zeit, in der in Europa die Inquisition Hochkonjunktur hatte. Das damalige islamische Gedankengut gab auch der europäischen Kultur bedeutende Impulse. Farhood Badri: Die arabisch-islamische Philosophie lieferte quasi das Fundament der europäischen Aufklärung, denn ohne sie wäre den Europäern die griechische Antike wohl verschlossen geblieben. Und in al-andalus ging es Christen und Juden nicht schlecht, nur weil sie einen anderen Glauben hatten. Im islamischen Teil der Iberischen Halbinsel erlebte die Kultur sogar eine Blütezeit, während das Osmanische Reich in und um Nordafrika bereits zerfiel. Im Mittelalter lebten aber nicht nur Christen und Juden auf der Iberischen Halbinsel einigermaßen unbehelligt unter islamischer Herrschaft, auch christliche Machthaber erließen pragmatische Gesetze, die nach damaligen Maßstäben tolerant waren, so Felicitas Schmieder. Allerdings seien die Toleranz des Mittelalters und die heutige Toleranz nicht einfach gleichzusetzen. Prinzipiell tolerierten Christen jedoch die ungläubigen Juden und Heiden, da der Zugang zum Glauben nicht erzwungen werden durfte. Ebenso achtete auch der Islam die anderen Buchreligionen : Juden und Christen mussten zwar eine Steuer zahlen, wurden jedoch selten verfolgt. Al-Andalus, das zwischen dem 8. und 13. Jahrhundert einen Großteil der Iberischen Halbinsel umfasste, war vom 10. bis ins frühe 12. Jahrhundert wohlhabend und kulturell hochstehend. Juden konnten entgegen islamischen Vorschriften in höchste Ämter aufsteigen, selbst ein oberster Hofbeamte des Kalifen war Jude. Ähnlich verhielt es sich im christlichen Teil der Iberischen Halbinsel, auch hier stiegen Muslims und Juden im 12. bis 14. Jahrhundert weit nach oben auf. Beide Religionen handhabten die Vorschriften sehr pragmatisch, so Felicitas Schmieder, man war sich ja nicht fremd, man kannte sich seit Jahrhunderten also hatte man auch keine Angst voreinander. Also sahen die Bevölkerungsgruppen auch keinen Grund, sich gegeneinander abschotten. Doch grenzenlos war die Toleranz nicht: Die Christen etwa durften unter islamischer Herrschaft keine neuen Kirchen bauen, keine Glocken läuten, nicht missionieren. Sie lebten wie alle Gruppen in besonderen Stadtvierteln und mussten Sonderabgaben entrichten. Schmieder: Es gab weder Gleichberechtigung noch Integration, ansonsten aber ein freies Leben. Andererseits war Jahrhunderte später bei den Eroberungszügen der Türken in Richtung Mitteleuropa die Islamisierung der besiegten Länder weniger wichtig als die Bekehrung zum Christentum: 1529 und 1683 kamen die Osmanen bis nach Wien Ereignisse, die im kollektiven (mittel-)europäischen Gedächtnis weniger Spuren hinterließen als die Kreuzzüge. Vielleicht, weil es zwar islamische Missionierungen gab, sie den Türken aber weniger wichtig waren als die Ausbreitung ihres politischen Machtbereichs? Offensichtlich spielte bei der Prioritätensetzung der Pragmatismus wie zuvor in Andalusien weiterhin eine große Rolle. Christen wurden also nicht

7 zwangsmissioniert, sie mussten jedoch doppelte Steuern zahlen. Kreuzzüge: nicht nur religiöse Gründe Tief ins kollektive Gedächtnis der Gläubigen beider Religionen die am Ende des 11. Jahrhunderts expandierten eingegraben haben sich die Kreuzzüge. Die Christen befürchteten noch mehr als die Muslime das baldige Ende der Welt, vor dem Jüngsten Tag sollte die ganze Menschheit christlich bzw. muslimisch werden, so Felicitas Schmieder. Und nach beiden Religionen hatte Gott bzw. Allah die jeweiligen Anhängerinnen und Anhänger u.a. beauftragt, den jeweiligen Glauben zu verbreiten und dafür Belohnungen in Aussicht gestellt. Die Befreiung des Heiligen Landes von muslimischer Herrschaft sollte der erste Schritt zu einer rein christlichen Welt sein. Waren die Kreuzzüge zunächst religiös begründet, so kamen bald auch politische und materielle Gründe hinzu: Man erhoffte sich Territorialgewinne. Und Reichtum. Die Freiheit der Andersdenkenden Erst Jahrhunderte später leitete sich Toleranz im heutigen Sinn aus der Aufklärung ab wurde sie in Lessings Nathan der Weise auf die drei großen monotheistischen Religionen bezogen: Alle Konfessionen werden toleriert, der Toleranzbegriff bezieht sich nicht mehr nur auf das Religiöse, sondern zielt auf eine allgemeine Duldung anders Denkender und Handelnder. Auch demjenigen, der anders denkt als wir, die vollständige Gleichberechtigung zu geben, war vor der Aufklärung unbekannt. Das Prinzip war vorher eher: Die anderen irren sich, aber wir dulden das, erläutert die Historikerin diese Art von Toleranz, die z.b. in Andalusien ja gut funktioniert hatte. Konservative Islamisten werden stärker Während sich Europa nach den Türken vor Wien kulturell weiterentwickelte, sieht Badri für die islamisch geprägten Regionen eine Zeit des Stillstands: Heute befindet sich Europa bereits in der Postmoderne, während die islamischen Länder in ihrer emanzipatorischen Entwicklung weit zurückgeblieben sind. Die islamische Zivilisation befindet sich im Stillstand, zitiert Badri den Historiker Prof. Dan Diner (Jerusalem/Leipzig). Es gebe nur wenige Stimmen, die sich für Reformen und alternative Interpretationen der islamischen Glaubenslehren stark machten, während Tradition und vergangene Zeiten, die sogenannte Rückkehr zu den Wurzeln, den Mainstream ausmachen. Das gilt auch für den Einfluss auf die Politik. Seitdem z.b. im Arabischen Frühling autoritäre Regime in Nordafrika hinweggefegt wurden, erstarkten konservative und fundamentalistische Gruppen wie die Muslim-Brüderschaft. Badri: Sie haben die Chance, durch die Revolutionen stärker zu werden, erfolgreich ergriffen. Sind die Muslimbrüder Fundamentalisten? Für Badri ist auch diese Frage nicht einfach mit ja oder mit nein zu beantworten: Es gibt Stimmen, die sagen, dass sie Fundamentalisten der ersten Stunde sind die Brüderschaften entstanden ja in den 1920 Jahren und formulierten erstmals eine moderne Form des politischen Islams. Andere meinen, die Philosophie der Muslim-Bruderschaften habe sich gewandelt. Ursprünglich waren sie panarabisch ausgerichtet: Der arabische Nationalismus will alle Araber in einem gemeinsamen Nationalstaat mit gemeinsamer Sprache und Kultur vereinen. Doch die arabischen oder besser: die islamisch geprägten Staaten sind sehr unterschiedlich. Sogar die ägyptischen Muslim-Bruderschaften es gibt dort nicht nur eine sind sich uneins laut Badri. Auch wenn das in der Berichterstattung von Presse, Rundfunk und Fernsehen so nicht deutlich werde, seien sie in Teilen moderater und pragmatischer geworden. Sie verfolgten zwar auch heute tradierte Wertevorstellungen, aber nicht alle unbedingt die Scharia. Tendenzen, die westliche Kultur in irgendeiner Weise anzugreifen, sieht Badri bei ihnen nicht. Bruderzwist und Pragmatismus So sieht Badri die Möglichkeit einer ähnlichen Entwicklung wie im Gaza-Streifen, wo sich die PLO Yassir Arafats vor ihrer Ablösung als Regierungspartei durch die Hamas von den Traditionen entfernte, pragmatischer und moderater wurde. Die stärkste Fraktion in der PLO, die Al Fatah, verfolgte bis 1993 auch mit Attentaten ihr Ziel, Israel zu vernichten. Dann bekannte sie sich zum Friedensprozess, erkannte das Existenzrechts Israels an und distanzierte sich vom Terrorismus. Heute ist sie im Westjordanland sogar Verhandlungspartner Israels. Selbst im Iran hat die ehemals radikal-islamistische Bewegung seit Ende der 1970-er Jahre viel von ihrem revolutionären Eifer verloren, hat Badri festgestellt: Ursprünglich sollte der Gottesstaat in alle Welt exportiert werden, vor allem in die schiitischen geprägten Staaten wie Libanon und Irak, aber auch nach Syrien (wegen der Verbindungen zum damaligen Präsidenten Hafiz al-assad). Die weltpolitische Isolation des Landes sowie die hohen Kosten des Ersten Golfkriegs von 1980 bis 1988 zwischen Iran und Irak hatten jedoch zur Folge, dass in Teheran Pragmatismus einkehrte und die geistig-politischen Führer insgesamt einer Politik der Annäherung mit ihren wirtschaftlichen Vorteilen den Vorzug gaben: Der Staat hat seine Außenpolitik gewandelt, auch wenn sie noch immer aneckt, so Badri. Mohammad Chātami, der im Mai 1997 von 70 Prozent der Iraner zum Präsidenten gewählt wurde, versprach Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Gleichberechtigung alles im Einklang mit dem Islam. Er hatte durchaus auch einige Reformerfolge, vor allem in der Außenpolitik. Badri nennt hier besonders den interkulturellen und interreligiösen Dialog, der zum Dialog der Kulturen der Vereinten Nationen führte. Sogar bei den Gegenspielern Chātamis, dem Wächterrat der eigentlichen Machtzentrale im Iran, sieht Badri einen Wandel, weg vom Revolutionsexport hin zu einer pragmatischen Außenpolitik. Recht moderat gibt sich das jordanische Königshaus. Weil der Islam in so viele Strömungen zersplittert ist, dass nur noch Rechtsgelehrte Gutachten im Einklang mit der Scharia ausstellen dürfen, berief der König eine Konferenz ein, um eine Einigung auf einige gemeinsame Grundsätze zu erzielen. Diese wurden in der Botschaft von Amman veröffentlicht. Doch nicht nur für den innerislamischen Dialog setzt das jordanische Königshaus sich ein, sondern auch für Gespräche mit anderen Religionen. Dazu gehört z.b. auch die die weltweit führende und historisch bedeutsamste christlichislamische Dialoginitiative A Common Word, die durch die Regensburger Rede von Papst Benedikt XVI. und den darauf folgenden interreligiösen Spannungen ausgelöst wurde. An vielen Stellen gibt es Gespräche mit der Katholischen Kirche, ebenso mit den Evangelikalen in den USA zarte Pflänzchen, aber immerhin, so Badri. Ein besonderer Fall ist Saudi-Arabien, in dem die beiden heiligsten Städte des Islams liegen: Mekka mit der Kaaba und Medina mit dem Grab des Propheten Mohammed. Wirtschaftlich exzellent dastehend und mit gehobenem Bildungsniveau ist Saudi-Arabien vom Königshaus fundamentalistisch ausgerichtet. Der dortige Fundamentalismus ist von einer ganz speziellen Art, nämlich wahhabitisch, erläutert Badri. Die wahhabitische Lehre ist Staatsreligion, die Scharia wird rigide ausgelegt. Die saudi-arabischen Wahhabiten, in Deutschland als Salafisten bekannt, vertreten nach eigener Überzeugung die islamische Lehre in reiner Form. Taliban und das Al Quaida-Netzwerk stehen ihnen nahe. Konservative Richtungen lehnen die Moderne ebenso ab wie verschiedene Entwicklungen der islamischen Theologie und der religiösen Praxis. Bekannt wurden die Salafisten, als das Königshaus sie finanziell bei der Verteilung von Koran-Ausgaben in Deutschland unterstützte. Was das Ziel solcher Aktionen genau ist, muss so Badri kritisch hinterfragt und noch genauer erforscht werden. Interessanterweise unterstützte Saudi-Arabien das ägyptische Militär bei der Entmachtung von Präsident Mohammed Mursi und der Muslim-Brüderschaften, weil es in diesen eine religiöse Konkurrenz zu den ägyptischen Salafisten sieht. Der Feind meines Feindes ist mein Freund, selbst wenn er eigentlich mein Feind ist Einfluss überschätzt Insgesamt also, so Badri, gibt es vielfältige Strömungen, weit mehr als die bekannten Sunniten und Schiiten oder die in Syrien einflussreichen Aleviten. Und sie stehen sich z.t. sehr konträr gegenüber, während die Christen ihren 30-jährigen Krieg hatten, der viele religiöse und damit verbundene politische Grenzen gezogen hat. In dessen Folge seien die großen christlichen Kirchen heute straff gegliedert: die katholische hierarchisch mit Papst, den Bischöfen und Kardinälen an der Spitze. Die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) schließt z.b. fast alle lutherischen, reformierten und methodistischen Kirchen des Kontinents ein. Religiös begründete Ansprüche Die Heterogenität des Islam macht Analysen und Voraussagen über zukünftige Entwicklungen sehr schwierig. Klar ist für Badri aber, dass der Islam durch die vielen Strömungen keineswegs so stark ist, dass er in Europa den Einfluss gewinnen könnte, der seiner gegenwärtigen Rolle in den Medien entspräche: Die Berichterstattung bezieht sich eher auf einen religiös begründeten Machtanspruch einzelner fundamentalistischer Gruppen als auf Inhalte des Islams. Der Wissenschaftler sieht durchaus längerfristige Konfrontationen aber nicht mit der breiten Masse der Moslems, sondern mit kleineren Gruppen religiöser Eiferer. Der Westen habe es selbst in der Hand, wie er darauf reagiert: Ein aufgeklärter und toleranter Umgang mit der islamischen Welt kann sehr viel bewirken im Hinblick auf den Einfluss der Fundamentalisten auf die Außenpolitik ihrer Länder. Innergesellschaftlich gilt es, ein Klima zu schaffen, in dem es schwierig wird, Kämpfer zu rekrutieren. Wichtig sind Vertrauen, Toleranz, Fairness und ehrlicher Dialog. Spinner wird es leider immer geben. Verhältnis des Islams zu anderen Religionen Nicht zu vergleichen mit dem Verhältnis zwischen Islam und Christentum sind die Beziehungen zu anderen Religionen. In Asien verhielten sich die Muslime in den eroberten Gebieten anders, dort gab es Religionen, die sie nicht akzeptierten, den Buddhismus etwa. Auch Schwarze im Südsudan wurde nie als vollwertig anerkannt, auch wenn sie Muslime waren ebenso wie getaufte Schwarze auch vielen Christen wenig gelten, so Schmieder. Während die islamischen Herrscher in Andalusien die Islamisierung der Zeit überließen, hatten die andersgläubigen Menschen in Indonesien keine Wahl. Heute ist Indonesien der Staat mit den meisten Muslimen. Ebenso verhalten sich aber auch christliche Gemeinschaften gegenüber dem Islam unterschiedlich: Das europäische Christentum ist zurzeit gegenüber dem Islam tolerant. Ganz anders sieht es bei den Evangelikalen in den USA aus, wo sogar der Koran verbrannt wird eine kaum zu überbietende Beleidigung und Provokation!, betont Felicitas Schmieder. Da Hinweis: Zum WS 2013/14 ist Farhood Badri Prof. Dr. Hartmut Breitmeier zur Universität Gießen gefolgt. Foto: istockphoto Foto: istockphoto

8 Seite 8 FernUni Perspektive Prof. Günter Fandel geehrt Wissenschaftskarriere nur für Rektoramt unterbrochen Prof. Günter Fandel (3.v.li.) mit (v.re.) Prof. Wilhelm Rödder, Dekan Prof. Hermann Singer, Rektor Prof. Helmut Hoyer und den beiden Referenten Prof. Günther Zäpfel und Prof. Hans-Ulrich Küpper. Ein großer Nestor der Entscheidungstheorie feierte seinen 70. Geburtstag und wenige Tage später fand der wirtschaftswissenschaftliche Forschungsdialog Operations Research und Management statt. Es wurde zwar nicht deutlich ausgesprochen, dass die Veranstaltung Prof. Dr. Günter Fandel gewidmet war, der bis zum 31. August 2011 den Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbes. Produktions- und Investitionstheorie innehatte. Verneint wurde es aber auch nicht bis 1997 war Günter Fandel dritter Rektor der Fern- Universität. Bereits als 32-Jähriger wurde der Wissenschaftler 1976 nach Hagen berufen: Es waren spannende und turbulente Zeiten, so Rektor Prof. Dr.-Ing. Helmut Hoyer. Günter Fandel gehört damit zur Aufbaugeneration der Hochschule, in deren (wirtschafts-)wissenschaftlicher Gemeinschaft der Schüler des berühmten Ökonomen Horst Albach sich wohlfühlte. Sicher hat das Engagement aller Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich hier auf Neuland in der Lehre begaben, Fandels Begeisterung für die Fernlehre geweckt. Trotz fünf hochkarätiger Rufe blieb er der FernUniversität treu und leistete als einer ihrer renommiertesten Wissenschaftler einen ganz erheblichen Beitrag zu ihrer Forschungsreputation nahm er als Rektor die Geschicke der FernUniversität in die Hand und wirkte u.a. an der Gestaltung neuer Konzepte für Hochschulsonder- und Entwicklungsprogramme mit. Prof. Hoyer: Sein ökonomisches Wissen und seine analytischen Fähigkeiten brachte er mit außerordentlichem Engagement und mit großem Erfolg in diese hochschulpolitische Funktion ein. Dass Fandel gradlinig seine fundierten Ansichten vertritt, machte ihn in der Politik nicht unbedingt beliebt: Klar, mit offenem Visier, man weiß also immer, woran man bei ihm ist das lernte Helmut Hoyer als Prorektor zu schätzen. Einige von Fandels Forderungen könnte man als durchaus visionär bezeichnen. Immer hatten sie ein rationales Fundament: wissenschaftliche Analyse. Rational war z.b. der Gedanke, dass die FernUniversität einen eigenen grundständigen Studiengang Rechtswissenschaft benötigen würde. Visionär war er in einer Zeit, als die NRW- Wissenschaftspolitik unter finanziellen Restriktionen litt. Fandels Antrittsrede implizierte bereits 1993, dass der Kooperation der FernUniversität mit der Uni Düsseldorf für einen gemeinsamen Jura-Studiengang keine große Zukunft beschieden sein würde endete sie und die FernUniversität entwickelte ihre erfolgreichen Fernstudiengänge Bachelor und Master of Laws. Der Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft, Prof. Dr. Hermann Singer, freute sich sehr, dass der Ehrentag des Kollegen mit einer hochkarätigen wissenschaftlichen Veranstaltung gewürdigt wurde. Zu sprechen kam er auch auf dessen Herausgeberschaft der Zeitschrift Journal of Business Economics, der früheren Zeitschrift für Betriebswirtschaft (ZfB), seit Zwei Freunde Fandels überreichten eine ihm gewidmete Sonderausgabe des Journals, nachdem sie die wissenschaftlichen Vorträge gehalten hatten: Prof Dr. Dr. h. c. Hans- Ulrich Küpper, Ludwig-Maximilians- Universität München, sprach über Hochschulrechnungswesen aber richtig!, Prof Dr. Günther Zäpfel, Johannes Kepler Universität Linz, über Periodische Tourenplanung bei lexikographischer Ordnung der Ziele Kosten und Lieferzeiten. In seinem Schlusswort dankte Fandel seinen Kolleginnen und Kollegen, seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und der Hochschulleitung, die ihn auch über sein Dienstende hinaus großzügig unterstützte. Besonders freute er sich, dass er auch als Emeritus so in die wissenschaftliche Gemeinschaft eingebettet ist, wie es selten der Fall ist. Da Antrittsvorlesung Feine (Sprach-)Unterschiede in der Rechtsprechung Nehmen Sie das Wort Pflaumenkuchen und vergleichen Sie es mit dem Wort Jägerschnitzel, begann Dr. Bernhard Kreße seine Antrittsvorlesung als Privatdozent. Der Kuchen ist mit Pflaumen belegt, das Schnitzel aber nicht mit Jägern. Sprachliche Feinheiten, die dem Muttersprachler klar sind, die aber nicht nur Sprachen-Lernende vor Herausforderungen stellen, sondern auch den Europäischen Gerichtshof (EuGH). Diesem Thema, konkret der Mehrsprachigkeit im Recht der Europäischen Union, widmete sich Bernhard Kreße im Hagener Forschungsdialog. Mehrsprachigkeit zieht sich auch wie ein roter Faden durch sein wissenschaftliches Leben. Studiert hat er deutsches und französisches Recht, an der Uni Köln machte er zwei Abschlüsse: 1994 den Magister legum in Köln, zwei Jahre später den Maître en droit an der Université Paris-Sorbonne folgte das Erste juristische Staatsexamen, im Anschluss die Promotion zum Thema Europarecht. Über die Auktion als Wettbewerbsverfahren habilitierte er sich jetzt an der FernUniversität in Hagen. In der EU gibt es 24 Amtssprachen, alle sind gleichwertig, führte Bernhard Kreße aus. Das heißt vor allem eines: Probleme bei Bedeutungsunterschieden. So bei einem Ehegattenstreit, der vor dem EuGH verhandelt wurde. Eine in den Niederlanden lebende berufsunfähige Deutsche und Mutter von drei Kindern klagte gegen eine niederländische Behörde wegen Familienbeihilfe. Diese zahlte nicht mehr, weil ihr Mann in Deutschland arbeitet und hier Kindergeld bekommt. Die Behörde bezog sich auf eine damals noch geltende Rechtsnorm der Europäischen Gemeinschaft (EG), wonach die Ehefrau keine Ansprüche habe. Bedingung für den Anspruch: Der Ehegatte bekommt kein Kindergeld im Ausland. Jedoch bekam der Ehemann ja Kindergeld in Deutschland. In der niederländischen Fassung der EG-Rechtsnorm sei jedoch ausschließlich von der echtgenote (der Ehefrau) die Rede, die kein Kindergeld im Ausland bekommen dürfe. Der Ehemann, echtgenoot im Niederländischen, ist nach dieser Sprachfassung von der Rechtsnorm nicht erfasst. Daher, so die Frau, habe sie Anspruch auf Familienbeihilfe, denn eine im Ausland Kindergeld erhaltende Ehefrau existiere nach dieser Rechtsnorm nicht. Ein Problem der niederländischen Sprache? Letztlich ein Problem der Gleichwertigkeit aller Amtssprachen, sagte Kreße. Fest steht, dass im Englischen, Deutschen oder Französischen in ähnlichen Fällen neutral von Ehegatten die Rede sei. Es geht letztlich darum, wie der EuGH mit Sprachunterschieden umgeht bzw. zukünftig umgehen will. Mit umgehen meint Kreße interpretieren, entweder nach nach Wortlaut oder nach Sinn und Zweck. Im vorliegenden Fall hat der EuGH nach Sinn und Zweck geurteilt, stellte Kreße fest. Formal befand das Gericht alle Sprachfassungen als gleichwertig. Die in anderen Amtssprachen neutrale Formulierung Ehegatten hat der EuGH einfach übernommen und bevorzugt. Die Unterschiede der niederländischen Fassung habe er einfach bei Seite gewischt. Der Deutschen in den Niederlanden habe das aber nicht geholfen, denn die Behörde hat den Prozess gewonnen. Eine verbindliche Amtssprache Was Kreße von dem Urteil hält? Das geht so nicht. Das Niederländische ist ja genauso verbindlich wie zum Beispiel Französisch, das könne der EuGH nicht einfach missachten. Bernhard Kreße untersuchte den Fall und verglich ähnliche Fälle in der Schweiz, Belgien sowie Regelungen im europäischen Völkerrecht. Im Übereinkommen über das Recht der Verträge von 1967, das Verträge zwischen Staaten regelt, fand er einen Ansatz. So sei bei mehrsprachigen Rechtsfällen nach Möglichkeit Einklang der Wortlaute herzustellen Das meint: Es gilt Wort für Wort, was in den Gesetzesvorlagen steht. Im Fall der deutschen Mutter in den Niederlanden hieße das: Echtgenote heißt Ehefrau und nicht Ehegatte. Das Problem: Das Übereinkommen über das Recht der Verträge war in diesem Fall nicht anwendbar, da es sich um keinen Vertrag zwischen Staaten handelte. Ein zweiter Lösungsweg: Alle EU- Staaten einigen sich auf eine Amtssprache. Das habe vor allem den Vorteil, dass es dann amtliche Übersetzungen gibt, die im Gegensatz zur Amtssprache nicht verbindlich sind, erklärte Kreße. Für Bernhard Kreße kommen eigentlich nur zwei in die engere Wahl Englisch Bernhard Kreße befasste sich mit der Mehrsprachigkeit im Recht der EU. und Französisch. Die beiden Sprachen seien bereits die dominierenden Amtssprachen im EuGH. Für Englisch spricht natürlich, dass es die ultimative Verkehrssprache ist, sagte Kreße. Aber: England steht unter dem Common Law, ein Rechtssystem, das sich nicht auf Gesetze, sondern auf richterliche Urteile der Vergangenheit (Präzedenzfälle) stützt. Das ist sehr weit von unserem Rechtsverständnis und dem der meisten Mitgliedsstaaten entfernt. Französisch sei hingegen sehr gut geeignet, da es schon jetzt faktisch die Arbeitssprache in vielen Organen der EU und nah an den Rechtsvorstellungen der EU-Staaten ist. Eine Umsetzung liege aber noch in weiter Ferne: Es gibt derzeit keine Bestrebungen zu Einführung einer Einheitssprache. fej

9 FernUni Perspektive Seite 9 Mathematischer Walkshop Personalauswahl als Ritual Was nicht passt, wird passend gemacht Arbeiten und frische Luft schöpfen: Bei dem zweitägigen Walkshop zur Mathematischen Physik trafen Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftler der Fakultät für Mathematik und Informatik der Fern- Universität in Hagen externe Kolleginnen und Kollegen. Die Fachkonferenz fand unter dem Dach des Hagener Forschungsdialogs statt. Traditionsgemäß gehören ein Spaziergang am Freitagnachmittag und ein gemeinsames Abendessen zum wissenschaftlichen Workshop, der von Prof. Dr. Wolfgang Spitzer, Lehrgebiet Angewandte Stochastik, veranstaltet wurde. Da Die Teilnehmenden tankten frische Luft. Neue Dialog -Broschüre Forschung sichtbar machen, Ergebnistransfer unterstützen : Das sind die Kernziele des Hagener Forschungsdialogs. Die unter diesem Label der FernUniversität in Hagen firmierenden Veranstaltungsreihen stellt eine neue Broschüre vor, die auch unter zu finden ist. Die Beratungsbranche hat wieder Aufwind. Nach der Finanzkrise 2008 sind Personalberaterinnen und -berater sowie Personalvermittlerinnen und -vermittler (sogenannte Headhunter ) gefragter denn je. Etwa 1,5 Mrd. Euro Umsatz machten Unternehmensberatungen im vergangenen Geschäftsjahr, den Bereich Personal eingeschlossen. Das ist ein Plus von 3,6 Prozent, berichtet der Bundesverband deutscher Unternehmensberater. Etwa 15 Prozent der Stellenbesetzungen in Deutschland erfolgen über Empfehlungen oder externe Dienstleister, das gehe aus dem aktuellen Recruiting Trends Report hervor, sagte Prof. Dr. Sylvia Marlene Wilz, Leiterin des Lehrgebiets Soziologie III Organisationssoziologie und quantitative Methoden. Ihr Vortrag mit dem Titel Beratung als Ritual Praktiken der Personalauswahl in Organisationen fand im Rahmen der Vortragsreihe wissenschaftsgespräche unter dem Dach der Hagener Forschungsdialogs statt. Wie genau die Rekrutierung von Führungskräften funktioniert, welche Rolle Personalberatung und Headhunter spielen und wie Entscheidungen in Organisationen überhaupt getroffen werden, will die Arbeits- und Organisationssoziologin in einem Forschungsprojekt herausfinden. In ihrem Vortrag skizzierte sie erste Beobachtungen und Ergebnisse. Das Ritual Die Zufriedenheit bei Stellenbesetzungen durch persönliche Vermittlung oder durch Headhunting ist höher als bei regulären Stellenausschreibungen. Das gehe aus Marktstudien hervor. Der Grund: Der Headhunter verbürgt die ideale Passung der Person für Stelle und Unternehmen. Er garantiert die Gleichheit der Kandidatin oder des Kandidaten, indem er sie oder ihn in eine Gemeinschaft von Gleichen einführt, also in einen Kreis von Personen, die Werte und Ziele teilen. Der Prozess, das Finden und die Einführung der Person, gleiche einem Ritual, erklärte die Soziologie-Professorin. Referenzen wie Zeugnisse und Arbeitsproben sind in diesem Prozess fast unerheblich. Warum? Es ist klar, dass alle, die bereits in der gesuchten Position bei einem Unternehmen oder einer Organisation arbeiten, entsprechende Qualitäten mitbringen. Aber warum gehen Unternehmen diesen Weg? Die Klienten von Personaldienstleistern können oder wollen die Rekrutierung nicht selbst leisten, die genauen Gründe seien noch zu untersuchen. Klar sei: Suche und Auswahl werden nach außen verlagert, die Komplexität der Entscheidung so reduziert. Ein weiterer Punkt sei, innere Spannungen im Unternehmen zu vermeiden, erklärte Wilz. Ist der Auftrag erteilt, setzt der Berater bei der Personalsuche nicht direkt bei möglichen Kandidatinnen und Kandidaten an, zunächst verschafft er sich über die Funktion einen Überblick, die der zukünftige Mitarbeitende in dem Unternehmen übernehmen soll. Von Interesse seien danach Organisationen, ihre Aufgaben und Arbeitsstellen. Headhunter ziehen so Rückschlüsse, ob in einem Unternehmen jemand mit dem entsprechenden Pro- Prof. Sylvia Wilz beleuchtete die Tätigkeit von Headhuntern. fil arbeitet. Gibt es im Unternehmen A oder in der Organisation B eine Projektleiterin oder einen Projektleiter mit enstsprechenden Aufgaben? Jedoch: Nicht jedes Unternehmen kommt für die Rekrutierung in Frage. So seien strategische Partner bei einer Abwerbung tabu. Ist die Liste möglicher Unternehmen und Kandidatinnen bzw. Kandidaten erstellt, suchen Headhunter das Gespräch. Dem suchenden Unternehmen bieten sie möglichst nur eine Person an, um die Entscheidung zu vereinfachen. Auch das gehöre zum Ritual. Denn dessen Funktion sei es, einen Übergang vom alten und die Integration in das neue Unternehmen zu vollziehen. Headhunter als Schamanen? Im persönlichen Gespräch gehe es nur noch darum, ob das Bauchgefühl stimme, viel schiefgehen könne an dem Punkt nicht mehr. Die gewünschte Person wird durch das Ritual legitimiert und inthronisiert, erklärte Wilz. Zustimmung müsse sie an diesem Punkt nur noch signalisieren. Nach der bisherigen Beratungsforschung fungiere der Headhunter wie ein Schamane : Er initiiere und begleite diesen Prozess oft bis zum Abschluss. Das Resultat: Sicherheit, dass es sich um die richtige Mitarbeiterin bzw. den richtigen Mitarbeiter handelt. Damit ist Personalberatung aber mehr als ein Ritual im Sinne von Magie und Schamanentum. Denn es gehe vor allem darum, eine neue Person so einzuführen, dass sie akzeptiert wird. Das geschehe, indem alle Beteiligten von der Einzigartigkeit und der Passung von Person und Organisation überzeugt werden. fej Fachgruppentagung Geschichte der Psychologie Das Rad nicht immer neu erfinden müssen Wer die Zukunft erforschen will, muss die Vergangenheit kennen, heißt es in einem chinesischen Sprichwort. Es hätte auch titelgebend für die diesjährige Tagung der Fachgruppe Geschichte der Psychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie sein können. Diese fand im Rahmen des Hagener Forschungsdialogs an der Fern- Universität statt. Geplant und organisiert hatten die 13. Fachgruppentagung die Hagener Psychologieprofessoren Wolfgang Mack, Leiter des Lehrgebiets Allgemeine und Pädagogische Psychologie, Karl-Heinz Renner, Leiter des Lehrgebiets Psychologische Methodenlehre, Diagnostik und Evaluation, FernUni-Emeritus Prof. Dr. Helmut E. Lück und Prof. Dr. Dr. Uwe Wolfradt, der Vorsitzende der Fachgruppe. Das Rad nicht neu erfinden Warum die Vergangenheit so bedeutend für Gegenwart und Zukunft ist? Prof. Dr. Wolfgang Mack erklärte es in seiner Begrüßungsrede so: Wir müssen uns klar machen, dass viele unserer Forschungsprobleme nicht neu sind. Antworten, Lösungen, Ideen teilweise sind sie schon vorhanden oder können erneuert werden. Das Rad müsse also nicht immer wieder neu erfunden werden. Zum Beispiel das Verhältnis zwischen Psyche, Gehirn und Seele: Die Frage, ob es eine Seele gibt, treibt die Psychologie ja schon seit über 150 Jahren um, sagte Mack. Ein Ergebnis: Seit dem 19. Jahrhundert ist die Psychologie eine Psychologie ohne Seele. Warum das so ist, lasse sich nur durch die Beschäftigung mit der Psychologiegeschichte beantworten. Die Psychologinnen und Psychologen, Psychoanalytikerinnen und -analytiker, aber auch die Psychiaterinnen und Psychiater vermieden den Begriff Seele aufgrund seiner Bedeutungsvielfalt in Religion und Metaphysik. Sie folgten darin Kant und beschränkten sich auf eine empirische Erforschung seelischer Phänomene. Während sich die metaphysische Seele dem wissenschaftlichen Zugriff entzieht, können seelische Eigenschaften, Prozesse und Funktionen mit den Methoden der Psychologinnen und Psychologen, die sich für die Geschichte der Psychologie interessieren, trafen sich an der FernUniversität. Psychologie beschrieben und untersucht werden. Zwischen Geist und Körper In den 15 Vorträgen innerhalb der vier Sektionen Behaviorismus, Theoretische Psychologie sowie Historische Psychologie I und II sprachen die Vortragenden unter anderem über Forschungsergebnisse zum Verhältnis zwischen Geist und Körper. Zu welchen Ergebnissen kamen sie? Zum Beispiel dass der Behaviorismus am Erklären der menschlichen Sprache gescheitert ist. Das lässt sich rückblickend feststellen, sagte Mack. Der Behaviorismus ist eine Strömung innerhalb der Psychologie, die das Verhalten von Mensch und Tier naturwissenschaftlich zu erklären versucht. Dabei ähnelt die Psyche mehr einem Computerprogramm, das Gehirn einer Black Box, das auf unterschiedliche Reize mit programmierten Handlungen reagiert. Wenig wahrgenommen Mit 58 Mitgliedern ist die Fachgruppe Geschichte der Psychologie die kleinste in der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. Lehrstuhlinhaberinnen und -inhaber gehören genauso dazu wie Promovierende und Studierende. Ein Problem: Die Arbeit der Fachgruppe wird eher wenig wahrgenommen, sagte Mack. Dabei erbringe die Fachgruppe wichtige Dienstleistungen, z.b. eine Anthologie der wissenschaftlichen Fragestellungen im deutschsprachigen Raum. Dafür stellt die Fachgruppe aktuell die psychologischen Forschungsthemen der vergangenen 120 Jahre zusammen, sagte Mack. So wolle die Fachgruppe Forschungstrends erkennen und nachzeichnen, aber auch eine Antwort auf die Frage finden, warum bestimmte Themen aufkommen bzw. wieder verschwinden. Zu Prognosen für die Entwicklung unseres Faches in der Zukunft beitragen sei ein weiteres Ziel: Wenn wir es schaffen, dass die Geschichte der Psychologie bei und in unserer Forschung präsent bleibt, ist das Minimalziel schon erreicht, sagte Mack abschließend. fej

10 Seite 10 FernUni Perspektive Die Fachtagung Sozialpsychologie ermöglichte persönliche Gespräche, in denen es auch um die viele überraschenden Eindrücke von der FernUniversität ging. Fachgruppentagung Sozialpsychologie Eine der größten wissenschaftlichen Veranstaltungen Die Veranstaltung ist in jeder Hinsicht gelungen!, freute sich Prof. Dr. Stefan Stürmer beim Rückblick auf die 14. Fachgruppentagung Sozialpsychologie an der FernUniversität in Hagen. Zusammen mit seiner Kollegin Prof. Dr. Anette Rohmann (Lehrgebiet Community Psychology) hatte der Leiter des Lehrgebiets Sozialpsychologie die wissenschaftliche Fachtagung organisiert. Die Tagung dieser Fachgruppe in der Deutschen Gesellschaft für Psychologie ist eines der wichtigsten Treffen im deutschsprachigen Raum für die Psychologie. Die international orientierte, nichtöffentliche Zusammenkunft mit herausragenden Gastvorträgen war eine der bisher größten wissenschaftlichen Veranstaltungen an der FernUniversität: 230 wissenschaftlich tätige Sozialpsychologinnen und -psychologen besuchten die 18 Symposien, 114 Einzelreferate und acht Positions- bzw. Überblicksreferate. Die Themen deckten ein breites Spektrum ab, von der biologisch orientierten bis zur sozialwissenschaftlichen Forschung. Keynote-Speaker waren Prof. Dr. Ursula Hess, Humboldt-Universität zu Berlin ( Facial mimicry is a communicative Signal ), Prof. Dr. Mark Snyder, University of Minnesota, USA ( Caring, concern, and community connection: New directions in the study of pro-social action ), und Prof. Dr. Stephen C. Wright, Simon Fraser University, Kanada ( Models of Social Change: Prejudice Reduction vs Collective Action, Harmony vs Resistance ). Videoaufzeichnungen der vier Keynotes: de/videostreaming/ksw/ psychologie/ shtml Die Reaktionen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bestätigten Stefan Stürmer, dass die Tagung in wissenschaftlicher Hinsicht ein voller Erfolg war: Von der Vielfalt des Programms über einzelne Angebote wie das Meet the Experts für unseren Nachwuchs bis zur Qualität der Vorträge gab es sehr positives Feedback. Auch die beiden beteiligten Hagener Lehrgebiete konnten sich durch die inhaltlichen Beiträge von Doktorandinnen und Doktoranden bestens positionieren. Stefan Stürmer und Anette Rohmann erhielten von dem renommierten Marburger Kollegen und Sprecher der Fachgruppe Psychologie Prof. Dr. Ulrich Wagner das Angebot, bei Forschung und Doktorandenausbildung enger zu kooperieren. Prof. Dr. Kai Sassenberg, Leibniz-Institut für Wissensmedien in Tübingen, möchte mit Stefan Stürmer bald einen gemeinsamen Workshop zur Diversity Inclusion durchführen. Stürmer: So wird die FernUniversität in diesem Bereich als Forschungsinstitut respektiert. Auch über die Forschung hinaus war die Veranstaltung unter dem Dach ihres Hagener Forschungsdialogs für die FernUniversität gewinnbringend: Für unsere Außendarstellung war sie ganz wichtig, weil viele Kolleginnen und Kollegen aus der wissenschaftlichen Psychologie erstmals hier waren und die FernUni sehr positiv wahrgenommen haben. Sie fanden die durch das Fernstudiensystem geprägten Arbeitsbedingungen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sehr attraktiv, waren von allen Gebäuden beeindruckt und lobten den reibungslosen Veranstaltungsablauf: Das Raummanagement, das Catering durch die Mensa alles hat bestens geklappt und ebenfalls zum positiven Bild der Fern- Uni beigetragen, gibt Stürmer das Kompliment an alle weiter, die sich im Hintergrund engagiert für das Gelingen eingesetzt haben. In seiner Begrüßung hatte der Rektor der FernUniversität, Prof. Dr.- Ing. Helmut Hoyer, anknüpfend an Diversity Inclusion und Diversity Management auf die große Heterogenität ihrer Studierenden hingewiesen, die sich traditionell durch ein großes Maß an sozialer und kultureller Vielfalt auszeichnet. Dies stellt für eine Universität eine große Herausforderung dar, birgt aber auch viele Chancen, etwa für eine Verbesserung der Lehre für alle. Zum Rahmenprogramm der Tagung gehörten die Mitgliederversammlung der Fachgruppe und die Prämierungen der besten Publikationen, Poster und Abschlussarbeiten im Studienfach Psychologie sowie ein Science Slam ein wissenschaftlicher Wettstreit, bei dem Forschungsthemen in Kurzvorträgen vorgestellt werden. Für die breite Öffentlichkeit bestimmt war die gut besuchte Vorlesung Steigert der Konsum von Gewaltmedien die Aggressionsbereitschaft? Erkenntnisse aus Experimenten und Längsschnittstudien, die Prof. Dr. Barbara Krahé (Potsdam) im Rahmen der Veranstaltung hielt (unten). Da Gewalt in Medien Aggressiver denken, weniger Mitleid mit dem Opfer Prof. Barbara Krahé aus Potsdam Steigert der Konsum von Gewaltmedien die Aggressionsbereitschaft? ist ein Kernthema der Sozialpsychologie mit hoher und aktueller gesellschaftlicher Relevanz. Im Rahmen der 14. Fachgruppentagung Sozialpsychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie hielt die Potsdamer Professorin Dr. Barbara Krah im Hagener Forschungsdialog an der FernUniversität in Hagen einen bestens besuchten öffentlichen Vortrag mit diesem Titel. Ihre Antwort: Ja jedoch ist der Konsum von Mediengewalt nur einer von verschiedenen Risikofaktoren für Aggression und Gewalt, und nicht jeder Nutzer gewalthaltiger Computerspiele ist ein Amokläufer im Wartestand. Prof. Barbara Krahé befasst sich mit der Frage, was Menschen aggressiv macht. Die Untersuchungen, auf die sie sich in ihrem Vortrag bezog, drehten sich in erster Linie um gewalthaltige Filme, Fernsehsendungen und Videospiele. Durchgeführt wurden sie von ihr selbst (in Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen), sie zitierte aber auch Arbeiten aus der internationalen Forschungsliteratur. Eltern, Pädagoginnen und Pädagogen sind zwar besorgt über den Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen, wissen jedoch wenig darüber. Die Medienindustrie ist daran interessiert, die aggressionsfördernde Wirkung von Gewaltdarstellungen zu leugnen und zu verharmlosen. Dagegen stellt die Waffenlobby die Gewalt in Medien als Sündenbock dar. Die Forschung verbreitert zunehmend ihre Datenbasis zu Zusammenhängen, bezüglich der Wirkmechanismen gibt es aber noch offene Fragen. Die zentrale Frage ist, so Barbara Krahé, ob Mediengewalt aggressionsfördernd wirken kann und wenn ja, wie. Bei Mediengewalt geht es um die mediale Darstellung von Verhaltensweisen, mit denen andere verletzt oder getötet werden sollen. Auch Spielhandlungen mit dem Ziel, anderen (menschenähnlichen) Spielfiguren durch körperliche Aggressionen zu schaden, gehören dazu. Gewinnen kann man nur, wenn der Gegner ausgeschaltet wird. Zu helfen ist meist unmöglich oder führt zu Punktabzügen. Stark und cool sein 12- bis 19-Jährige konsumieren im Durchschnitt täglich zwei Stunden lang Fernsehen. Sie spielen täglich mehr als eine Stunde am Computer, auch Spiele, für die sie eigentlich noch zu jung sind. Sie suchen erhöhte Erregung, Spannung und Risiko, sie wollen sich orientieren können, indem sie mit dem (männlichen) Rollenbild übereinstimmen. Ihre sozialen Motive sind, stark und cool zu sein und keine Angst zu zeigen. Sie erleben Kontrolle und Macht durch die Steuerung von Spielfiguren. Indem sie in unbekannte, meistens machtvolle Rollen Rennfahrer, Held, Boss oder gottähnliche Wesen schlüpfen, erkunden sie Lebensbereiche, die ihnen sonst verschlossen sind. Die Faszination des Verbotenen und das Schockieren von Erwachsenen durch Gewalt im Spiel als ein Zeichen von Rebellion sind weitere Motive für den Konsum von Mediengewalt. Computerspiele können auch positive Wirkungen haben: Reaktionsgeschwindigkeiten und visuelle Fähigkeiten werden trainiert, ebenso die Auge-Hand-Koordination; Lernspiele können Leistung und Motivation fördern; Serious Games vermögen innere Einstellungen zu ändern und spezielle Fähigkeiten zu trainieren; prosoziale Inhalte können das Hilfeverhalten fördern. Negativ sind jedoch die Stärkung stereotyper Denkweisen (z.b. gegenüber weiblichen Spielfiguren) und Einstellungen (gegenüber der Polizei), Spielsuchtgefahr, Übergewicht, schlechtere Schulleistungen und erhöhte Aggressionsbereitschaft durch Gewaltinhalte. Zentrale Annahme ist, so Barbara Krahé, dass der Konsum gewalthaltiger Medien die Neigung zu aggressivem Verhalten erhöht und zwar kurzfristig wie auch langfristig. Zudem senke es die Bereitschaft zu prosozialem Verhalten: Die Hilfsbereitschaft nimmt ab. Experimente und Befragungsstudien zeigten, wie vielfältig Mediengewalt wirkt. Es sind nicht nur Verhaltensänderungen zu beobachten, wie vermehrte Aggressionen und verringerte Hilfeleistungen, sondern auch Einflüsse auf die Gedankenwelt: Aggressionsbezogene Gedanken können leichter abgerufen werden; Aggression wird normativ akzeptiert; die Welt wird als feindselig gesehen. Ebenso wirkt Mediengewalt auf der Gefühlsebene, erzeugt Ärger, Angst, verringertes Mitgefühl und kurzfristig einen Anstieg körperliche Erregung bei der Wahrnehmung von Gewalt. Die Aktivierung aggressiver Gedanken und Gefühle, soziales Lernen und Erwerb aggressiver Skripts und Desensibilisierung eine allmähliche Abstumpfung gegenüber dem Leid der Opfer haben langfristig eine Zunahme der Aggression zur Folge. Der Konsum von Mediengewalt erhöht die Wahrscheinlichkeit aggressiven Verhaltens kurz- wie langfristig. Gewaltfreie Medien haben hierauf keinen Einfluss. Mediengewalt-Konsum hat zudem negative Auswirkungen auf Hilfsbereitschaft, Einfühlungsvermögen und andere Aspekte sozialen Verhaltens. Dies ist aber nur einer von mehreren Risikofaktoren für aggressives und gewalttätiges Verhalten. Da

11 Unterschied zwischen Natur- und Geisteswissenschaften Der Feldherr und der Fluss Es war das Jahr 49 v. Chr., als der Feldherr und spätere römische Kaiser Gaius Julius Caesar den Rubikon, ein Fluss in Norditalien, mit seinem Heer überquerte und zum Staatsstreich schritt. Drei Jahre danach ließ er sich zum Diktator ausrufen, wurde Kaiser der Römischen Republik. Der Rest ist Geschichte. Doch wie lassen sich solche historischen Ereignisse im Allgemeinen erklären? Was ist die Struktur historischer Erklärungen? Unterscheidet sich die allgemeine Form historischer Erklärungen von den Erklärungen in den Naturwissenschaften und wenn ja, inwiefern? Diesen, für das (Selbst-)Verständnis der wissenschaftlichen Disziplinen essentiellen Fragen widmete sich Dr. Gunnar Schumann, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Lehrgebiet Philosophie I (Prof. Dr. Hubertus Busche) der FernUniversität in Hagen. Der Vortrag Zum Begriff der Geisteswissenschaften war Teil der Reihe wissenschaftsgespräche der Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften und fand im Rahmen des Hagener Forschungsdialogs der Fern- Universität statt. Ziel des Philosophen war es, Handlungen als Resultat von Intentionen darzustellen und daran den Unterschied zwischen Natur- und Geisteswissenschaften aufzuzeigen. Arten des Erklärens Anders als der Vortragstitel vermuten lässt, ging es zunächst gar nicht um das Wesen der Geisteswissenschaften: Was bedeutet eigentlich erklären?, fragte Gunnar Schumann zu Beginn ins Plenum. Was beim täglichen Sprachgebrauch kaum ins Gewicht fällt Begriffe zu definieren entpuppt sich im Licht der Wissenschaft als komplexes Problem. Definitionen sind immer auch Abgrenzungen gegenüber anderen Fächern, aber auch gegenüber anderen Disziplinen. Zum Beispiel der Geistesgegenüber den Naturwissenschaften, sagte Schumann. Während es bei Naturwissenschaften um natürliche Prozesse geht, haben es die Geisteswissenschaften mit menschlichen Handlungen und deren Resultaten zu tun. Doch diese Charakterisierung des Unterschieds reicht noch nicht: Was unterscheidet natürliche Prozesse von menschlichen Handlungsresultaten? Schumanns Antwort: Die Art und Weise, wie sie erklärt werden. Eine Handlung zu erklären bedeutet, eine Warum-Frage in einem bestimmten Sinn zu beantworten nämlich zu beantworten, inwiefern es in einem gegebenen Kontext von Absichten und Zweck-Mittel-Überzeugungen des Akteurs rational oder angemessen war, die Handlung auszuführen. Demgegenüber beantworten die Naturwissenschaften die Warum-Frage, in dem sie die Ursachen eines Ereignisses zu identifizieren versuchen: Also indem sie sich mit denjenigen Faktoren befassen, aus denen heraus klar wird, weshalb das Ereignis auftreten musste. Historiker beantworten z.b. die Frage: Warum überquerte Caesar den Rubikon? mit der Angabe von Gründen (etwa Cäsars Absichten). Ursachen bleiben bei ihnen außen vor. Der Teufel steckt im Detail, denn je nach Interpretation ist eine andere Disziplin zuständig. Die Geologie könne erklären, weshalb der Rubikon zu dieser Zeit an jener Stelle floss und nicht woanders. Gesetzmäßigkeiten für das Verhalten von Landmassen, Flussläufen, aber auch Bodenstrukturen lassen sich so empirisch ableiten und dadurch Vorhersagen für die Zukunft treffen. Kausalität, also Am Beispiel von Cäsars Überquerung des Rubikon verdeutlichte Dr. Gunnar Schumann den Unterschied zwischen Geistes- und Naturwissenschaften. Ursache und Wirkung, nennen Wissenschaftler das. Konkret etwa: Regnet es viel, tritt der Fluss über die Ufer. Nicht erklären könne die Geologie, was Caesars Ziele waren. Naturwissenschaften nehmen keinen Rückgriff auf Absichten, Ziele, Zwecke und Überzeugungen. Für Schumann ist dies der entscheidende Unterschied: die Sinnhaftigkeit eines Ereignisses und damit der Unterschied zwischen Erklären und Verstehen. Die Geisteswissenschaften versuchen, die Gründe für die Handlungen von einzelne Menschen oder von Gruppen zu verstehen. Dass der Rubikon an einer bestimmten Stelle fließt, ist an sich nicht sinnhaft. Dem Handeln Caesars, ihn zu überqueren, kann Sinnhaftigkeit unterstellt werden. Ursachen vs. Gründe Menschliches Handeln mittels Gründen rational zu erklären und damit einen Sinn zu geben, sei gerade für die Geschichtswissenschaft spezifisch, fuhr Schumann fort. Zwar kann dem Handeln von Personen Sinn unterstellt werden, aber muss es nur ein einziger sein? Nein, sagte Gunnar Schumann. Dass Caesar den Rubikon überquerte, um die Macht in Rom zu ergreifen, erkläre seine Handlung. Es seien aber durchaus auch andere Motive und Absichten denkbar. Der Philosoph nennt dieses begründete Handeln aufgrund der Absicht eines Akteurs praktischen Syllogismus : Durch diesen wird Cäsars Flussüberquerung als Handlung erklärt, in dem sie als rational und angemessen ausgewiesen wird: Wer unter den gegebenen Bedingungen die Absicht hatte, die Macht in Rom an sich zu reißen und meint, dass das Überschreiten des Flusses ein notwendiges Mittel dazu ist, für den ist diese Aktion eben geboten. Erklärungen in den Geisteswissenschaften nehmen daher nicht Bezug auf empirische Allgemeingesetze wie etwa in der Physik, aus denen sich das Eintreffen des Ereignisses auch vorhersagen ließe. Die Handlung musste nicht zwangsläufig eintreten, sie hätte ja auch verhindert werden können. Dies steht aber nicht der Gültigkeit des praktischen Syllogismus entgegen (wie manchmal angenommen worden ist), denn dieser demonstriert gar nicht, dass die Handlung mit Notwendigkeit eintreten wird. Die Rolle des praktischen Syllogismus bestehe vielmehr darin, die zu erklärende Handlung als eine zu präsentieren, die der Akteur in Anbetracht seiner Absichten und Überzeugungen hätte ausführen sollen. Daher sei es auch prinzipiell unmöglich, Gründe auf Ursachen zu reduzieren oder Gründe für eine Form von Ursachen zu halten, wie es mitunter aufgefasst worden ist. Gründe können im Gegensatz zu Ursachen Handlungen rechtfertigen. Gründe- und Ursachenerklärungen unterscheiden sich damit prinzipiell voneinander, damit einher geht der wesentliche methodische Unterschied beim Erklären in den Naturwissenschaften und in den Geisteswissenschaften, insbesondere den Geschichtswissenschaften. fej Vorlesung mit Musik Keep on rocking! in der Coesfelder BürgerUni Rockte die BürgerUni Coesfeld: Prof. Alfred Endres. Lehre Das hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der BürgerUniversität in Coesfeld noch nicht erlebt. Nicht Referent Prof. Dr. Frank Hillebrandt, Leiter des Lehrgebiets Soziologie I Allgemeine Soziologie der FernUniversität in Hagen, schritt ans Rednerpult, sondern Prof. Dr. Alfred Endres, Inhaber des VWL-Lehrstuhls Wirtschaftstheorie, auf einen bereitstehenden Barhocker daneben, sah kurz konzentriert ins Publikum und griff in die Saiten seiner Gitarre. Mit Ticket to Ride von den Beatles rockte er die folgenden Minuten den Raum und das Plenum. Eine Einladung an das Publikum, den beiden Wissenschaftlern auf einen Kurztrip durch die Soziologie der Rock- und Pop-Musik zu folgen. Die nächste Station: Keep on rocking! Rock und Pop in sozialwissenschaftlicher Perspektive der Vortrag von Prof. Hillebrandt. Wirtschafts- und Musiktheorie liegen gar nicht so weit auseinander, Musik muss sich ja schließlich auch verkaufen, sagte er und sah schmunzelnd zu VWL-Prof. Endres. Natürlich interessiert sich auch die Soziologie für Musik. Zum Beispiel, welchen Einfluss sie auf die Gesellschaft hat. Hillebrandt und sein Team untersuchen, wie und warum sich Rock- und Pop-Musik durchgesetzt haben, welchen Anteil sie auf die gesellschaftliche Entwicklung hatten und haben. Um zu verstehen, was Rock und Pop gesellschaftlich leisten, müsse man bis in die 1960-er Jahre zurückgehen, sagte Hillebrandt. Sie waren mehr als Musik, sie wurden zum Lebensgefühl einer Generation. Spannend für die Soziologie sei die Legendenbildung. Gerade das Woodstock-Festival werde stark verklärt. Warum? Das wollen wir untersuchen. Zum Abschluss der Veranstaltung heizte Alfred Endres nochmals mit seiner Blues-Stimme dem Publikum mit Stücken der 1960-er bis 1990-er Jahre ein. Wie er es bei den Konzerten in seiner Jugend als Mitglied einer Beatband, die immerhin Deutscher Vizemeister 1967/68 war, gelernt hat. fej ERASMUS-Sommerschule Philosophieren auf Kreta über zentrale Themen der Bioethik In die zweite Runde ging die Sommerschulreihe Bioethik im Kontext, die 2012 im Berliner Regionalzentrum der FernUniversität in Hagen erfolgreich eröffnet worden war. Das an ihrem Institut für Philosophie konzipierte und zentral ge- leitete Projekt vereint in einer ERAS- MUS-Kooperation die Universitäten Zagreb, Sofia, Thessaloniki, Kreta und Hagen. Tagungsort war dieses Mal das Bioethik-Zentrum auf Kreta, wo die Fragen nach Leben, Autonomie und Menschenwürde als zentrale Themen der Bioethik im Fokus standen: Was ist Leben, wo beginnt und endet es? Ist die Würde des Menschen in seiner Autonomie begründet? Was ist Menschenwürde? Welche Antworten, Lösungsvorschläge und Begriffsklärungen halten Aristoteles, Kant, Hegel, Jonas und Schweitzer für hierzu bereit? In einem dichten Programm aus Vorträgen und Seminaren, aber auch in vielen persönlichen Gesprächen mit Fachleuten unterschiedlicher Disziplinen konnten die über 30 Studierenden diesen Fragen nachgehen. Die Diskussionsergebnisse sollen in verschiedensten Projekten genutzt werden, von der Studien-Abschlussarbeit bis zur praktischen Arbeit in Krankenhaus oder Pflegeberatung. Proe

12 Lehre Seite 12 FernUni Perspektive Studi-Consulting Der kaufmännische Blick von außen Vertrauensdozent der Studienstiftung Begabungen entdecken Es läuft nicht ganz rund. Das Gefühl hatten Frauke und Frank Sandmann in Bezug auf ihr Unternehmen SES (Sandmann Ersatzteil Service e.k.). Dabei dreht sich bei der Hagener Firma alles ums Laufrad: SES liefert Ersatzteile und Service, tritt als Großhändler auf und verkauft Fahrradzubehör. Innerhalb der zurückliegenden fünf Jahre hat sich die Zahl der Mitarbeitenden von fünf auf zehn verdoppelt. Das Büro musste dringend aus dem Eigenheim der Sandmanns in eigene Räumlichkeiten verlagert werden. Das klingt nach einer erfolgreichen Unternehmergeschichte. Dennoch, sagt SES-Firmeninhaberin Frauke Sandmann, wir brauchten unbedingt jemanden, der mit dem Blick von außen auf uns guckt. Sandmanns sind nicht nur Ehe-, sondern auch Geschäftspartner. Wir haben uns rasant entwickelt, uns aber nicht die Zeit genommen, ein paar Arbeitsprozesse anzupassen. Insbesondere brauchen wir ein internes Rechnungswesen, um darauf zukünftig unsere Angebotskalkulation zu gründen, ergänzt Frank Sandmann. Win-Win-Situation für alle Mit SES bewarben sich Sandmanns für das diesjährige Studi-Consulting, einem Projekt des Lehrstuhls von Prof. Dr. Stephan Meyering, Betriebswirtschaftslehre, insbes. Steuern und Wirtschaftsprüfung. Auf der anderen Seite saßen Studierende aus unterschiedlichen Fakultäten, die sich als Beraterinnen und Berater für Meyerings Projekt beworben hatten. Es ist für alle Seiten eine Win-Win-Situation, fasst Meyering zusammen. Zum einen bekommen die Unternehmen eine kostenlose Beratung und Analyse ihrer Geschäftssituation sowie Handlungsempfehlungen, mit denen sie bestehende Probleme angehen können. Unser Beratungsziel ist es, die Probleme zu analysieren, Lösungsansätze zu erarbeiten und Umsetzungsmöglichkeiten aufzuzeigen, fasst Prof. Dr. Stephan Meyering zusammen. Die Studierenden wiederum bekommen einen Einblick ins echte wirtschaftliche Leben, sammeln wertvolle Praxis-Erfahrungen. BWL ist eine angewandte Wissenschaft. Die Studierenden sollen Zusammenhänge zwischen verschiedenen Teilgebieten erkennen und auf das System Unternehmen übertragen. Eine Woche lang saßen Lehrstuhlmitarbeitende und Studierende Bei der Abschlussbesprechung (v.li.): Ulla Richter und Frank Sandmann (SES), Kirsten Neumann (Studentin), Frauke Sandmann (SES), Jennifer Malke und Jörg Wemhöner (Studierende), Johanna Serocka und Prof. Stephan Meyering (Lehrstuhl). Die Jura-Studentin Kirsten Neumann stellte die Handlungsempfehlungen vor. über den Zahlen der Firma SES, rechneten und analysierten. Es wurde ein individuelles Konzept zur Etablierung eines internen Rechnungswesens erarbeitet, erklärt Meyering. Heraus kam ein anwenderfreundliches Kalkulationstool, anhand dessen SES Daten ermitteln kann, mit denen sich die strategische Ausrichtung des Unternehmens steuern lässt. Das Tool präsentierten die Studierenden anschließend in der Firma SES. Positiv ist, dass Ihre Nettoerlöse steigen. Das zeigt, dass Sie am Markt präsent sind, bilanziert Kirsten Neumann, die als Studierende an der Fakultät für Rechtswissenschaft eingeschrieben ist und als Diplom-Finanzwirtin bei einer Finanzbehörde arbeitet. Ihr Part in der Präsentation war es, der Firma SES mit auf den Weg zu geben: Halten Sie Ihre Kostenkalkulation im Auge. Sie brauchen eine zahlenbasierte Entscheidungsgrundlage. Die formulierte Kritik kam an. Der Bericht hat auf jeden Fall unser Bewusstsein dafür geschärft, was wir innerbetrieblich verbessern können, lobt Frank Sandmann im Anschluss an die Vorstellung der Ergebnisse. Was wir davon umsetzen und wie wir es umsetzen, ergänzt seine Frau, passen wir unserer Unternehmensphilosophie an. Frauke Sandmann weiter: Als Grundlage fand ich es sehr hilfreich, dass uns die Studi-Consultants darauf aufmerksam gemacht haben, welche Rechnungsgrößen kalkulatorisch für uns relevant sind. Für die Studierenden war es eine erkenntnisreiche Woche, wie Jörg Wemhöner zusammenfasst, der auf seinen Bachelor Wirtschaftswissenschaft einen Master in Governance aufsatteln möchte. Seine Consultant-Kollegin Jennifer Malke schätzt vor allem die praktische Erfahrung, die das Projekt mit sich bringt: Wir konnten unser theoretisches Wissen anwenden. Die Studierenden waren extrem engagiert. Sie haben ihre kostbare Zeit für eine Lehrveranstaltung geopfert, für die sie kein Geld und nicht einmal einen Leistungsschein erhalten, lobt Stephan Meyering. Es war umso erfreulicher, dass dank einer großzügigen Unterstützung der Gesellschaft der Freunde der FernUniversität in diesem Jahr für die Verpflegung der Teilnehmer gesorgt werden konnte. aw Einer der Leitgedanken, denen sich Dr. Thomas Sören Hoffmann, Professor für praktische Philosophie, verschrieben hat, lautet: die universitäre Ausbildung und das Fortkommen junger Menschen zu fördern, die wissenschaftlich oder künstlerisch besonders begabt sind und sich gesellschaftlich engagieren. Als Vertrauensdozent der Studienstiftung des deutschen Volkes kann Prof. Hoffmann, der seit 2009 an der FernUniversität in Hagen lehrt, dieses Ziel verfolgen. Die Studienstiftung ist mit Stipendiaten Deutschlands größtes Förderwerk politisch, konfessionell und weltanschaulich unabhängig. Die Stiftung fördert insbesondere Persönlichkeiten, denen man zutrauen kann, selbst einmal die akademische Laufbahn zu beschreiten. Damit wird ein Pool von Nachwuchswissenschaftlern aufgebaut, aus dem sich die Universitäten personell regenerieren können, betont Thomas Sören Hoffmann, der selbst Studienstiftler war. Unter den Studierenden der FernUniversität gibt es aktuell acht Stipendiatinnen und Stipendiaten der Studienstiftung: Fünf Frauen und drei Männer betreut Thomas Sören Hoffmann. Gemessen an unseren Studierendenzahlen könnte und sollten die Zahl in jedem Fall größer sein. Ich ermuntere deshalb alle Kolleginnen und Kollegen, die Augen nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten offen zu halten. Zweite Gruppe als Ziel Die Stipendiatengruppen an Präsenzuniversitäten gibt es normalerweise mehrere sollen maximal 15 Personen umfassen. Damit man einen persönlichen, vertrauensvollen Kontakt untereinander aufbauen kann, so Hoffmann, der gerne eine zweite Gruppe aufbauen möchte. Grundsätzlich geeignet ist, wer herausragende kognitive Fähigkeiten, breitgefächerte Interessen sowie eine tolerante Persönlichkeit mitbringt und Verantwortung für das Gemeinwohl zeigt. Einer meiner Stipendiaten spielt Trompete in einem Orchester, nennt Hoffmann Beispiele. Aber es kann genauso gut der ehrenamtliche Einsatz in einem Bildungs- oder Umweltprojekt sein. Verbindungen halten lange Alle Stipendiatinnen und Stipendiaten bekommen mindestens das sogenannte Büchergeld, die materielle Förderung darüber hinaus richtet sich nach der individuellen Lebenssituation. Unter die ideelle Förderung fallen Teilnahmeoptionen an renommierten Sommerakademien, die grundsätzlich von Vertrauensdozenten oder Alumni der Stiftung organisiert werden. Dazu kommen Doktorandenforen, Tagungen, Sprachkurse und auch Treffen vor Ort. Und: In der Studienstiftung geknüpfte Verbindungen halten oft lange, weil sie eine solide gemeinsame Basis haben. Als Vertrauensdozent beobachtet Hoffmann die persönliche Entwicklung seiner Stipendiaten, unter denen auch Doktoranden sind. Studienstiftler müssen ihre Fortschritte in einem Semester- oder Jahresbericht dokumentieren. In den Berichten sollte auch was über das kulturelle oder soziale Engagement stehen. Denn wir wollen ganzheitlich fördern. aw Kontakt: Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann: Vertrauensdozent: Prof. Thomas Sören Hoffmann Hilfreiche Tools Social-Media-Wiki gestartet: Keine Angst vor der Benutzung! Sie speichern Online-Fundstellen bei Delicious, legen Notizen und To-do-Listen bei Evernote an und üben unterwegs mit dem Karteikastensystem Cobocards? Dann teilen Sie ihr Wissen und Ihre Erfahrungen mit diesen Tools: Im neuen Social-Media-Wiki sammeln wir soziale Netzwerke und hilfreiche Web- Dienste, die das Fernstudium erleichtern (können). Die Studierenden der FernUniversität und gerne auch die Beschäftigten werden als Autorinnen und Autoren aktiv: Sie schreiben neue Wiki-Beiträge, ergänzen oder erweitern bestehende Seiten, so dass nach und nach eine große Wissensdatenbank entsteht. User generated content pur! Gesucht sind keine Wikipedia-Profis, sondern engagierte Studierende, die ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen mit Tipps und Tricks unterstützen und gegenseitig ihre Medienkompetenz stärken. Anmeldung per FernUni- Account Die Zentrale Studienberatung betreibt das Social-Media-Wiki, das Dezernat 7 Hochschulstrategie und Kommunikation und das Zen- trum für Medien und IT sind unterstützend beteiligt. Bei allen Fragen helfen die Kolleginnen und Kollegen weiter. Um den Einstieg zu erleichtern, gibt es ein vierminütiges Anleitungsvideo. Also keine Berührungsängste: Probieren Sie das Wiki einfach aus und schreiben Sie einen neuen Artikel. Die Anmeldung erfolgt ganz einfach über Ihren LDAP- Account. bae Social-Media-Wiki der FernUni jetzt mitmachen:

13 Zeitgeschichtliche Exkursion Auf Spurensuche in Sachen Müntzer VG Bild-Kunst Bonn, 201 Eine Woche lang waren 22 Fern- Uni-Studierende in der ehemaligen DDR unterwegs: Bad Frankenhausen ist eine von drei Stationen, die wir zum Abschluss besuchen, sagt apl. Prof. Dr. Arthur Schlegelmilch, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Geschichte und Biografie. Neben Bad Frankenhausen geht es an diesem Tag noch nach Mühlhausen und Allstedt. Es sind kleine und mittelgroße Städte in Thüringen, deren Geschichte eng mit der des Reformators Thomas Müntzer ( ) verknüpft ist. Der Theologe, Priester und Prediger war Anhänger Martin Luthers, bis er radikale sozialrevolutionäre Ideen vertrat und sich gegen eine ständische Weltordnung von Adel, Klerus und Bauern einsetzte. Müntzer wurde in der DDR als Vordenker des Sozialismus verehrt. Sein Eintreten für die Bauern in der Schlacht bei Frankenhausen passte politisch gut in den Arbeiter- und Bauernstaat, erklärt Prof. Schlegelmilch. Absolut überwältigend In der Exkursion haben wir zwei Schwerpunkte: Wir wollen etwas über das Zusammenleben der Menschen in der DDR erfahren. Wir wollen aber auch etwas über den Eigenanspruch des Regimes herausfinden, erklärt Schlegelmilch. Dafür besuchte die Exkursion nicht nur Ost-Städte wie Berlin, Chemnitz oder Frankfurt (Oder), sondern auch Betriebe, Denkmäler und Freizeiteinrichtungen. Im Gespräch mit den Menschen vor Ort wurde eines deutlich: Die Rolle der Gemeinschaft, geringe soziale Unterschiede und das Bildungssystem wurden sehr positiv empfunden und stärkten den Zusammenhalt. Im zweiten Teil der Exkursion geht es um das Müntzer-Bild in der DDR, sagt Schlegelmilch. Die Gruppe nähert sich langsam ihrer ersten Station: Bad Frankenhausen. Das Panoramamuseum thront auf dem Schlachtberg am Fuß des Kyffhäusers, das Gebäude wirkt mit seiner zylindrischen Fassade fast wie ein UFO: Sozialistischer Bau, sagt Museumspädagoge Fred Böhme. Ähnliche Gebäude gebe es viele in der ehemaligen DDR. Das Besondere an diesem: Es steht auf dem Schlachtberg, an jener Stelle, an der im 16. Jahrhundert der Deutsche Bauernkrieg ( ) entschieden wurde Bauern wurden erschlagen, Müntzer gefangen genommen und später hingerichtet. Kunst zwischen Widerstand und Anpassung Das Panoramabild mit dem Titel Frühbürgerliche Revolution in Deutschland im Innern des Museums ist ein monumentales Gemälde des Leipziger Malers und Kunstprofessors Werner Tübke. Angefertigt im Auftrag des Kulturministeriums der DDR, erklärt Museumspädagoge Böhme. Dann fallen Daten und Details: Die Gesamtfläche beträgt qm, die Leinwand ist 123 Meter lang und 14 Meter hoch. Die Fertigstellung dauerte rund 13 Jahre. Über Figuren sind in fast unzähligen Einzel- und Gruppenszenen dargestellt. Hier und da kann man historische Gestalten wie Martin Luther, Albrecht Dürer und Thomas Müntzer finden. Museumspädagoge Böhme erklärt weiter: Tübke sollte den Bauernaufstand als frührevolutionäre Bewegung in Deutschland darstellen er malte einen Epochenquerschnitt durch die gesamte Renaissance. Trotzdem, oder gerade deswegen, sei der Bauernaufstand das zentrale Motiv. Dabei wirkt Thomas Müntzer gar nicht wie der strahlende Streiter für Arbeiter- und Bauernschaft: Erschöpft steht er auf dem Schlachtfeld, seine Flagge sinkt zu Boden, der Sensenmann nähert sich ihm von der Seite. Kritik am SED-Regime? Im künstlerischen Bereich der DDR gab es eine kritische Öffentlichkeit, das sieht man hier, erklärt Arthur Schlegelmilch. Nach etwa zwei Stunden sind Führung und Rundgang vorbei, Mühlhausen die Geburtsstadt Thomas Müntzers ist die nächste Station. Luthers verstoßener Gefährte Thomas Müntzer Luthers verstoßener Gefährte heißt die Dauerausstellung in der Marienkirche. Sie widmet sich dem Verhältnis zwischen den beiden, erklärt Thomas Müller, Direktor der Mühlhäuser Museen und Müntzer-Experte. Dass dieses kein einfaches war zeigen Pamphlete, Schmähschriften mit Beschimpfungen wie Erzteufel oder Doctor Lügner. Eine Terrakotta- Plastik mit dem Titel Luthers Erinnerung an Müntzer zeigt Luther mit einem Beil im Rücken. Ein wichtiger Aspekt ist dem Müntzer-Bild der DDR noch hinzuzufügen, hierfür reist die Gruppe nach Allstedt. Auf Schloss Allstedt hielt Thomas Müntzer 1524 die erste Predigt auf Deutsch, die sogenannte Fürstenpredigt und das noch vor Luther, erklärt Museumsführer Adrian Hartke. Was Luther davon hielt? Er bezeichnete Müntzer als Satan von Allstedt. Mehr über das Müntzer-Bild der DDR erfahren: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf Spurensuche in der Mühlhausener Altstadt. Aber was ist das Besondere an dieser Ausstellung? Es ist die letzte noch in der DDR entworfene Müntzer-Ausstellung. Auch nach der Wende wurde sie kaum verändert. Auffällig ist, dass sie kaum politisch gefärbt sei. Vielmehr sei sie das Produkt der engen Zusammenarbeit zwischen Historikern und Theologen, sagt der Museumführer. Fortsetzung geplant Ich denke wir haben heute sehr viel über Müntzer in der DDR gelernt, fasste Prof. Schlegelmilch zusammen. Für mich war es wichtig, über das reine Historisieren hinauszugehen. Also Ereignisse nur mit Daten zu verknüpfen. Geschichte ist für mich lebendig geworden, resümiert Student Jesper Schäfers. Das war auch eines unserer Ziele, sagte Arthur Schlegelmilch. Die Exkursion sollte durch Gespräche mit Zeitzeugen und Experten das eindimensionale Bild der DDR hinterfragen. Das sahen auch viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer so, darunter Harald Freter, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Berufsbetreuer aus Norderstedt und Magisterstudent der Geschichte: Eine wichtige Erkenntnis war für mich, dass es nicht die DDR gegeben hat. Die Form der Veranstaltung, also der Besuch von Erinnerungsorten, kombiniert mit Experten- und Zeitzeugengesprächen, hat sich als erfolgversprechend erwiesen, sagt Prof. Schlegelmilch. Vorhandene DDR- Bilder wurden gebrochen. Wir gehen mit sehr vielschichtigen Bildern und Erlebnissen nach Hause. fej Modell für andere Arbeitgeber Ausbildung und Uni-Studium unter einem Dach Ein Universitätsstudium und eine gleichzeitige Berufstätigkeit verbinden: Das ist die besondere Kompetenz der FernUniversität in Hagen. Jetzt bietet sie diese Möglichkeit im Rahmen eines dualen Studiums auch ihren eigenen Auszubildenden des Jahrgangs 2014 an. Damit übernimmt die FernUniversität eine Vorreiterrolle, denn sie ist eine der ersten Universitäten in Deutschland, die ihrem Berufsnachwuchs ein gleichzeitiges Universitätsstudium aus dem eigenen Angebot ermöglichen. Das Beispiel könnte Schule machen für andere Arbeitgeber, ihre Auszubildenden zusammen mit der FernUniversität optimal zu qualifizieren. Aus dem Studienangebot der Fern- Universität stehen den eigenen Azubis drei universitäre staatliche Bachelor-Studiengänge offen: angehenden Kaufleuten für Bürokommunikation Wirtschaftswissenschaft und Wirtschaftsinformatik, zukünftigen Fachinformatikerinnen und Fachinformatikern der Fachrichtungen Systemintegration und Anwendungsentwicklung Informatik. Azubis, die gleichzeitig in einem Bachelor-Studiengang der FernUniversität studieren können, verbinden so ihre berufliche Praxis mit der wissenschaftlichen Qualifikation: Sie können das gerade Gelernte am Arbeitsplatz einsetzen und die Anwendungsmöglichkeiten der Studieninhalte erkennen. Durch das berufsbegleitende Studieren erwerben bzw. verbessern sie darüber hinaus viele persönliche Kompetenzen (z.b. eine ganzheitliche, systematische Sicht ihrer Aufgaben, sich gut strukturieren und sich selbst organisieren zu können). Die FernUniversität will zum einen durch dieses Angebot das hohe Ausbildungsniveau ihrer eigenen Beschäftigten weiter optimieren. Zum anderen verbessert sie deren Berufsaussichten nach Ausbildungsende und schöpft die tariflichen Eingruppierungsmöglichkeiten besser aus. Ihre eigenen Azubis haben durch die dreijährige berufliche Ausbildung und eine anschließende zweijährige Weiterbeschäftigung genügend Zeit, um das Studium in Teilzeitform mit dem Bachelor zu beenden. Die Fern- Universität übernimmt die Gebühren für das Studium, die Azubis erhalten einen freien Lerntag pro Woche. Interessierte Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildung an der FernUniversität können sich unter ausbildung/ informieren bzw. hier bereits vormerken lassen. Da

14 Lehre Seite 14 FernUni Perspektive 5. Geschichtswoche des Historischen Instituts bot Gelegenheit zum Austausch Erinnerungskulturen im historischen Kontext Welche Erinnerungskultur pflegen wir? Worin manifestiert sich unser Blick zurück? Um diese Fragestellungen ging es unter anderem während der 5. Geschichtswoche des Historischen Instituts an der FernUniversität in Hagen. Im Turnus von zwei Jahren wenden sich alle Lehrenden des Instituts an alle Studierenden des Fachs Geschichte. Die diesjährige Geschichtswoche stand unter dem Leitthema Erinnerungskulturen : mit Vorträgen und Diskussionen, Vorlesungen und Kolloquien. Neben der Vermittlung inhaltlicher Aspekte ist es stets auch ein Ziel der Veranstaltung, den Studierenden die Möglichkeit zu geben, sich im Rahmen einer Institutsfeier kennenzulernen und auszutauschen. Diese Chance nutzten die Studierenden offenkundig gern: Die Geschichtswoche war bereits im Vorfeld ausgebucht. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer befassten sich während der Geschichtswoche beispielsweise damit, welche Bedeutung Erinnerungsorte erlangt haben. Prof. Dr. Reinhard Wendt sprach über Erinnerungsorte als Platzhalter des kollektiven Gedächtnisses und interpretierte sie nicht allein im geographischen Sinne. Sie manifestierten sich nicht nur in Bauwerken oder Denkmälern, sondern auch in Waren oder völlig immateriell in Wahrnehmungen. In einen ähnlichen Zusammenhang stellten Prof. Dr. Wolfgang Kruse und Dr. Bärbel Sunderbrinck das Gedenken an die Gefallenen der beiden Weltkriege im historischen Kontext der Weimarer Republik, des Nationalsozialismus und der Bundesrepublik. Die Totenehrungen dienten der Legitimation des Geschehenen. Mehr noch als in der Bundesrepublik wurde der Umgang mit Geschichte in der DDR als Politikum gehandhabt. Zu welchen überraschenden Wendungen des Geschichtsbilds dies führen konnte, zeigten Prof. Dr. Arthur Schlegelmilch und Frank Hager auf. Unter dem Titel Menschenzeit Letzte Zeit Historische Zeit beschäftigte sich Prof. Dr. Felicitas Schmieder grundlegend mit dem Konzept Zeit und den Problemen alltäglicher Tages-, Wochenund Jahreseinteilung im lateineuropäischen Mittelalter. Das Mittelalter stand ebenfalls im Fokus eines weiteren Seminars: das Mittelalter als Produkt der Erinnerung, als Ort moderner Projektion und Inszenierungen. Dabei ging es ebenfalls darum, wie Geschichte heutzutage jenseits von Schule und Hochschule vermittelt werden kann: etwa über Sinneserfahrungen im Rahmen medienpädagogischer Museumsarbeit. Die Woche endete mit einem Kolloquium für Examenskandidatinnen und -kandidaten, zu dem auch Interessierte kamen. Institutsfeier war Höhepunkt Ein Höhepunkt der Geschichtswoche war die Institutsfeier. Viele Menschen waren an diesem Abend im Seminartrakt der Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften. Stimmengewirr und Gelächter waren zu hören, es herrschte eine ausgelassene Stimmung. Dazwischen gingen immer wieder Professorinnen und Professoren sowie wissenschaftlich Beschäftigte des Historischen Instituts hin und her, schüttelten Hände und führten Gespräche. Die Mediävistin (Mittelalter-Historikerin) Prof. Dr. Felicitas Schmieder gehörte zum Organisationskomitee der Geschichtswoche und moderierte die Veranstaltung: Unsere Institutsfeier findet immer im Rahmen der Geschichtswoche statt. Studierende können sich hier in lockerer Atmosphäre austauschen und mit Dozentinnen und Dozenten ins Gespräch kommen, erklärte sie die Idee des Treffens. Für Luise Hoffmann, Studentin der Kulturwissenschaften, ging dieses Konzept voll auf. Die Nachhilfelehrerin kam extra aus Stuttgart, um mal alle Studierenden und Lehrenden zusammenzuhaben und sich kennenzulernen. Besonders freute sie sich auf Prof. Dr. Peter Brandt, Leiter des Lehrgebiets Neuere Deutsche und Europäische Geschichte. Er hielt im ersten Teil der Veranstaltung den Festvortrag zur Bewältigung des Nationalsozialismus im Nachkriegsdeutschland. Unbedingt vor Ort sein Im zweiten Teil wurden die Absolventinnen und Absolventen der vergangenen zwei Jahre geehrt. Wir hatten über 150 Anmeldungen für die Geschichtswoche. Darunter zahlreiche Alumni, erklärt Prof. Schmieder. 24 von ihnen waren extra angereist. Sie hatten sowohl im Bachelor-Studiengang Kulturwissenschaften als auch im Master-Studiengang Europäische Moderne abgeschlossen. Auch aus dem auslaufenden Magister-Studiengang Geschichte waren Absolventinnen und Absolventen dabei. Eine von ihnen: Ismene Lindmeier-Jasch aus Reutlingen. Ihre Abschlussarbeit verfasste sie zum Thema Friedrich List und seine erste Petition. Ich wollte unbedingt vor Ort sein und meinen Abschluss hier entgegennehmen, sagt die Absolventin. Der Besuch lohnte sich für sie in mehrfacher Hinsicht, denn bekannte Kommilitoninnen und Kommilitonen habe sie auch gleich wiedergetroffen. aw/fej Internationales Interesse an App Statistik erleben auf Smartphone und Tablet Man kann der Statistik einfach nicht entkommen : Für nahezu jedes gesellschaftliche, politische oder wirtschaftliche Thema werden statistische Daten aufbereitet. Dabei sind statistische Daten für viele Menschen nur Zahlenfriedhöfe. Zahlreichen Beschäftigten des Statistischen Amtes in Litauen konnte Prof. Hans-Joachim Mittag (re.) die neue Entwicklung vorstellen. Wenigstens einen Teilbereich der Statistik mit ein wenig Leben zu füllen ist das Ziel einer App, die apl. Prof. Dr. Hans-Joachim Mittag mit seinem Team im Arbeitsbereich Statistik und quantitative Methoden an der FernUniversität in Hagen entwickelt. Die App umfasst zurzeit acht interaktive Lernobjekte zur Visualisierung von Wahrscheinlichkeitsmodellen. Neu ist, dass die App auf Smartphones, Tablets und Desktop-PCs läuft und dass die Lernobjekte automatisch an die Bildschirmgröße angepasst werden. In der Statistik versucht man häufig mit Wahrscheinlichkeitsmodellen, beobachtbare Phänomene, also Daten, zu beschreiben. Wichtige Wahrscheinlichkeitsmodelle sind etwa die Normalverteilung ( Gauß sche Glockenkurve, die es sogar als Motiv auf den früheren 10-DM-Schein brachte) oder die Binomialverteilung. Solche Modelle gehören nicht nur zur statistischen Grundausbildung an Hochschulen, sie stehen sogar im Lehrplan für die Sekundarstufe II. Jedes Statistiklehrbuch hat im Anhang oft als langweilig empfundene Tabellen mit Zahlenwerten für einige Wahrscheinlichkeitsmodelle. Wie sich diese grafisch eingängiger darstellen lassen und wie sich eine Veränderung von Modellparametern auswirkt, wird mit der App verständlich: Nutzende können Modellgrößen verändern und die Effekte sofort erkennen. Die App kann sogar in gedruckten Lehrmaterialien eingesetzt werden. Print-Inhalte lassen sich mit mobilen Endgeräten per QR-Code direkt mit einzelnen interaktiven Lernobjekten verknüpfen: Im interdisziplinären Fernstudienkurs Statistik bieten wir diese Verknüpfung bereits an, so Mittag. Die App wird laufend durch neue Lernobjekte ergänzt, die dann auf der Webseite zum Jahr der Statistik 2013 vorgestellt werden ( de/statistik-app-des-monats.html). Die Lernobjekte sind nach erstmaligem Aufruf auch offline einsetzbar. In Japan wird die App bereits in dem landesweiten Großprojekt Japanese Inter-University Network for Statistics Education eingesetzt, die National Open University of Korea ist an ihr interessiert. Auf Einladung des Statistischen Amts von Litauen stellte Prof. Mittag die englischsprachige Statistik-App in der Hauptstadt Vilnius vor. Über neuere Entwicklungen der Statistikausbildung referierte er beim Virtual Learning Center der litauischen Universität Klaipeda. Zeitgleich präsentierten seine beiden Mitarbeiter Benjamin Wallenbornund Mirco Günster die App auf einer großen internationalen Statistikkonferenz in Macao (China). Eine internationale Verwendung der App wird dadurch begünstigt, dass die Lernobjekte kaum Text haben. So ist eine Übersetzung in verschiedene Sprachen schnell möglich. Da Zugang zur Statistik-App: Impressum FernUni Perspektive Zeitung für Angehörige, Freundinnen und Freunde der FernUniversität Auflage ISSN Herausgeber Der Rektor der FernUniversität in Hagen, Prof. Dr.-Ing. Helmut Hoyer, und die Gesellschaft der Freunde der FernUniversität e. V. Redaktion Dez. 7 Hochschulstrategie und Kommunikation Susanne Bossemeyer (bos) (verantwortlich) Gerd Dapprich (Da) Oliver Baentsch (bae) Anja Wetter (aw) Carolin Annemüller (can) Matthias Fejes (fej) Universitätsstr. 47, Hagen Tel , Fax presse@fernuni-hagen.de Fotos Susanne Bossemeyer, Gerd Dapprich Oliver Baentsch, Matthias Fejes, Anja Wetter, Carolin Annemüller Layout und Gestaltung Dezernat 2.6, Gabriele Gruchot FernUni Perspektive erscheint viermal jährlich. Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe ist der 7. Februar Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

15 Leute FernUni Perspektive Seite 15 Prof. Stefan Smolnik Umgang mit Informationen und Wissen Die Fernlehre passt perfekt zu seinen Forschungsschwerpunkten: Prof. Dr. Stefan Smolnik beschäftigt sich grundlegend mit Informationsund Wissensmanagement. Konkret untersucht er, wie der Einsatz von kollaborativen Informationstechnologien und -systemen in Organisationen strategisch verankert und optimiert werden kann. Der Wissenschaftler baut seit dem 1. November an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der FernUniversität in Hagen das neue Lehrgebiet Betriebswirtschaftslehre, insb. betriebliche Anwendungssysteme auf. Junior-Stiftungsprofessur Was Familie im Inneren zusammenhält Dr. Dorett Funcke kommt gerade aus einer Besprechung mit Kolleginnen und Kollegen vom Institut für Soziologie der Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften. Seitdem sie die Ernsting s-family- Junior-Stiftungsprofessur für Soziologie familialer Lebensformen, Netzwerke und Gemeinschaften an der FernUniversität in Hagen inne hat, jagt ein Termin den nächsten. Wichtige Weichen werden gerade für das künftige Soziologie- Studium gestellt. Sobald die Studienbriefe für alle Kurse vorliegen, wird Dorett Funcke ein eigenes Bachelor- und Master-Wahlpflichtmodul anbieten. Neben Forschungs- und Lehraufgaben an der FernUniversität gehört zur Stiftungsprofessur, die Bürger- Universität in Coesfeld zu gestalten: Die BürgerUni gehört ja fest zur FernUniversität. Mit ihr möchte das Unternehmen Ernsting s family, das meine Junior-Professur gestiftet hat, aktiv die Coesfelder Bildungslandschaft unterstützen, sagt die neue Junior-Professorin. An der BürgerUni begegnen sich Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Es geht darum, Ergebnisse aus der Forschung allgemeinverständlich zu präsentieren und mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu Rektor Prof. Helmut Hoyer und Dekan Hermann Singer begrüßten den neuen Kollegen Stefan Smolnik. Ich freue mich darauf, die Wirtschaftsinformatik an der FernUni stärken zu können, sagte Prof. Smolnik anlässlich seiner Ernennung durch Rektor Prof. Dr.-Ing. Helmut Hoyer. Der 43-Jährige wird auf dem Gebiet betrieblicher Anwendungssysteme Fragen nachgehen, wie Unternehmen und Organisationen mit Informationen und dem Wissen ihrer Mitarbeiter umgehen oder wie sich Arbeitsweisen durch den Einsatz neuer Technologien verändern sich also an der Schnittstelle zwischen betriebswirtschaftlichen Abläufen und technologischen Entwicklungen bewegen. Darüber hinaus analysiert er die Implementierung von Social Software in Organisationen sowie die sich daraus ergebenen Änderungen in Kommunikations- und Kollaborationsprozessen. kommen. So sollen Vorträge, Seminare und auch Sonderveranstaltungen, wie etwa ein Poetry-Slam- Abend oder eine Lesung mit Autoren aus der Region, stattfinden. Vom Selbstverständnis her ist Funcke Mikrosoziologin: Die Mikrosoziologie umfasst alle sozialen Einheiten, in denen sich die Personen als ganze Menschen begegnen. Soziologinnen und Soziologen haben dafür den Begriff der diffusen Sozialbeziehung. Dorett Funcke: Wir meinen damit eine Form der Interaktion, die sich im Gegensatz zu rollenspezifischen Sozialbeziehungen auf die Leiblichkeit der Beteiligten gründet. Diese Interaktion sei nicht befristet und kündbar und basiere auf einem unbedingten Vertrauensverhältnis: Denken Sie hier z.b. an Paar- oder Familienbeziehungen, erklärt die Soziologin. Mich interessiert, welche Erwartungen Unternehmen haben, wenn sie Social Software einführen und welchen Nutzen sie letztlich davon haben, umschreibt Smolnik eines seiner aktuellen Forschungsprojekte. Für diese konkreten Fragestellungen hat er eng mit Unternehmen der Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsbranche mengearbeitet. zusam- Stefan Smolnik wuchs im Teutoburger Wald auf und blieb Ostwestfalen bis zur Promotion treu: In Paderborn studierte er Informatik mit BWL als Nebenfach, arbeitete nach der Diplomprüfung 1998 als wissenschaftlicher Mitarbeiter und promovierte am Groupware Competence Center der Universität über Wissensmanagement mit Topic Maps in kollaborativen Umgebungen. Seinen Doktortitel erwarb Smolnik 2005 und setzte seine akademische Fit für die Fernlehre Dorett Funcke hat an der Universität Jena studiert und dort im Jahr 2005 promoviert. Am Institut für Soziologie in Jena arbeitete sie unter anderem an einem Projekt zur Untersuchung gesellschaftlicher Entwicklungen nach Systemumbrüchen mit. Das Projekt wurde im Rahmen eines Sonderforschungsbereichs (SFB) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Darauf folgten Vertretungsprofessuren an der TU Dresden, zuletzt an der Ruhr-Universität Bochum. An der FernUni ist sie seit Oktober, hier wurde Dorett Funcke sehr gut aufgenommen. Mit dem Hagener Fernstudiensystem hat sie sich bereits ausführlich befasst: Ich freue mich sehr auf die neuen Aufgaben und Herausforderungen, sagt sie und meint damit die Fernlehre, aber auch den anstehenden Aufbau ihres Arbeitsbereiches. FernUniversität und EHG erneuern Kooperation Für die Junior-Stiftungsprofessur stellt die EHG Service GmbH in Coesfeld Muttergesellschaft der Dorett Funcke hat die neue soziologische Ernstings family-juniorprofessur inne. Laufbahn nahtlos fort: an der European Business School in Oestrich- Winkel. Vom Postdoktoranden im Lehrgebiet Informationsmanagement und -systeme wurde er 2008 zum Juniorprofessor an der EBS ernannt. Dem folgte in 2009 ein Forschungsaufenthalt an der renommierten Joseph M. Katz Graduate School of Business der University of Pittsburgh in den USA. Als Juniorprofessor hat Smolnik an der EBS ein Institut für Wirtschaftsinformatik aufgebaut und als Forschungsdirektor geleitet: das Institute of Research on Information Systems (IRIS). Offene und warmherzige Atmosphäre an der FernUni Für Smolnik ist der Wechsel in die Fakultät für Wirtschaftswissenschaft nach Hagen kein Blind Date, wie er es umschreibt. Mit Prof. Dr. Stefan Strecker vom Lehrstuhl Entwicklung von Informationssystemen verbindet ihn eine gemeinsame Zeit als Nachwuchswissenschaftler in der deutschsprachigen Wirtschaftsinformatik-Community. Bislang habe ich die Atmosphäre an der FernUni als sehr offen und warmherzig empfunden. aw Ernsting s family GmbH & Co KG der FernUniversität knapp Euro in einem Zeitraum von sechs Jahren zur Verfügung. Mit der Einrichtung der Ernsting s family-junior-stiftungsprofessur für Soziologie familialer Lebensformen, Netzwerke und Gemeinschaften erneuern die FernUniversität und die EHG Service GmbH ihre jahrelange erfolgreiche Zusammenarbeit und erweitern sie um ein neues Themenspektrum. Denn bereits 2007 nahm eine von dem Unternehmen unter Federführung seines Gründers Kurt Ernsting für fünf Jahre gestiftete Professur für Soziologische Gegenwartsdiagnosen an der FernUniversität in Hagen ihre Arbeit auf. fej Prof. Tomas Gal verstorben Mit tiefer Trauer hat die FernUniversität in Hagen erfahren, dass ihr Emeritus Prof. Dr. Dr. Tomas Gal nach schwerer Krankheit verstorben ist. Von 1977 bis zum 31. Juli 1991 leitete er den Lehrstuhl für Operations Research und Mathematik für Wirtschaftswissenschaftler an der FernUniversität. Im Zentrum seiner Forschung standen die Gebiete Sensitivitätsanalyse und Parametrische Programmierung, Vektormaximumprobleme, Entartung und Redundanz. Wer ihn kannte, lernte ihn als gebildeten, höflichen und humorvollen Menschen kennen, als einen Mann des Ausgleichs, der mit Augenmaß zu moderieren wusste und nie polarisierte. Auch nach seiner Emeritierung blieb Tomas Gal der FernUniversität verbunden. Geboren wurde Tomas Gal am 11. Juli 1926 in Sillein (Zilina, damalige Tschechoslowakei). Als Jude wurde er von der faschistischen Regierung der Slowakei 1944 in das KZ Auschwitz-Birkenau deportiert konnte er den 1940 abgebrochenen Schulbesuch wieder aufnehmen und 1946 sein Abitur bestehen. Anschließend studierte er an der Prager Karls-Universität Physikalische Chemie und promovierte 1953 zum Dr.rer.nat bis 1969 arbeitete er an der Landwirtschaftlichen Hochschule Prag, leitete zuletzt den neuen Lehrstuhl für Lineare Programmierung promovierte er zum Dr.rer.pol., 1969 wurde er in Operations Research habilitiert ging er nach Leuven, dann als Wissenschaftlicher Mitarbeiter nach Aachen, wo er anschließend fünf Jahre Professor war. Da Entzauberte Führungsmythen Allein im ersten Monat nach ihrem Erscheinen ist die neue Publikation Entzauberung der Führungsmythen von Prof. Dr. Jürgen Weibler tausendfach beim herausgebenden Roman-Herzog-Institut kostenlos bestellt und heruntergeladen worden ( Die Lektüre erläutert die unterschiedlichsten Führungsmythen und regt zum Nachdenken über sieben Führungsmythen an, darunter der Geschlechter-, der Abstammungs- und der Ethikmythos. Mit seinem 50-seitigen Essay spricht der Inhaber des Lehrstuhls für BWL, insb. Personalführung und Organisation an der FernUniversität, die wissenschaftliche Community, Entscheidungsträger der Wirtschaft und die breitere Öffentlichkeit an. Sein Ziel: über Führung anders und mutiger nachzudenken. can

16 Leute Seite 16 FernUni Perspektive Neue Beauftragte Barrierefreies Studium Prof. Viktoria Kaina Hinter Vorhang blicken Eine Studentin aus München benötigt einen Gebärdendolmetscher, um an einem Videostreaming im Regionalzentrum teilnehmen zu können. Sie wendet sich an Jutta Ferber-Gajke. Diese versucht zu helfen und zu vermitteln. Als neue Senatsbeauftragte für chronischkranke und behinderte Studierende der FernUniversität in Hagen gehört das zu ihren Aufgaben als Ansprechperson für Studierende in besonderen Lebenslagen. Die Studentin der Wirtschaftswissenschaft berät zudem den Senat und seine Kommissionen in Belangen der behinderten und chronisch kranken Studierenden. Dabei profitiert sie sehr von der Arbeit ihres Vorgängers Dr. Frank Doerfert. In diesem Amt erfüllt sie somit eine klassische Scharnierfunktion, wirkt nach innen und außen: Behinderte Studierende sollten keine Scheu haben, ihre Bedürfnisse rechtzeitig bei den Prüfungsämtern und Veranstaltenden anzumelden. Ich vermittle gerne, wenn es irgendwo nicht klappt. Genauso bin ich aber Ansprechpartnerin für Beschäftigte, die Fragen zu Studierenden in besonderen Lebenslagen haben und Rat für ihre Beratung brauchen. Jutta Ferber-Gajke Erfahrungen mit dem Konzept Fernstudium Um die Belange chronisch-kranker und behinderter Fernstudierender qualifiziert vertreten zu können, bringt Ferber-Gajke verschiedenste Kompetenzen mit. Zum einen ist sie mit dem Konzept Fernstudium vollends vertraut. Zehn Jahre, von 1997 bis 2007, war sie Studienberaterin im Fernstudienzentrum der Universität Bremen. In die Schwerbehindertenarbeit wiederum kam sie aus persönlicher Betroffenheit durch eine nichtsichtbare Behinderung. Bei ihrer Einstellung an der Uni Bremen wurde sie von der Schwerbehindertenvertretung sehr unterstützt. Da möchte ich nun etwas zurückgeben, sagt sie. Acht Jahre lang hat sie nebenberuflich nicht nur Schwerbehindertenarbeit für die Beschäftigten der Uni Bremen gemacht, sondern parallel behinderte und chronischkranke Studierende der FernUni in Norddeutschland beraten. Während dieser Zeit hat sie sich kontinuierlich fortgebildet: in der Suchtprävention, in der Integrationsarbeit, im Bereich Psychologie. Seit sie vom Senat der FernUni bestellt worden ist, hat Jutta Ferber- Gajke viele Gespräche geführt und bereits Projekte angestoßen: beispielsweise ein Seminar für Beschäftigte der FernUni aus der Studierendenberatung zum Thema Kompetenz im Umgang mit behinderten und chronisch kranken Studierenden. Auch für Lehrende wünscht sie sich Angebote wie Barrierefreie Didaktik. Da soll es unter anderem um Grundlagen der Wissensvermittlung im Rahmen barrierefreier Hochschuldidaktik gehen, erläutert sie. So können alle beeinträchtigten Studierenden dem oder der Lehrenden folgen. Hörgeschädigte haben es z.b. leichter, wenn ein Vortragender eine Mikroportanlage einsetzt oder Skripte für Sehgeschädigte angepasst sind. Damit künftig bereits im Vorfeld die Bedürfnisse von behinderten Studierenden berücksichtigt werden, möchte sie grundsätzlich innerhalb des Studienbetriebes aufmerksam machen, sensibilisieren. In vielen Bereichen der FernUni passiert das auch schon. Wenn sie einen Wunsch frei hätte, dann diesen: In den Köpfen aller zu verankern, bei Planungen von Veranstaltungen an Barrierefreiheit zu denken räumlich und technisch. aw Kontakt: Jutta Ferber-Gajke, Tel / Ein persönliches Interesse kann manchmal den ganzen Lebens- und Berufsweg bestimmen. Bei Prof. Dr. Viktoria Kaina war es das Interesse für Politik. Das führte sie von ihrer Heimatstadt Guben (Ost-Brandenburg) nach Karl- Marx-Stadt (Sachsen seit 1990 wieder Chemnitz), von da aus weiter nach Potsdam und über Mannheim und Jena schließlich nach Hagen an die Fern- Universität. Hier ist Prof. Kaina seit diesem Wintersemester Leiterin des Lehrgebiets Politikwissenschaft I Staat und Regieren. Warum ging sie nach Karl-Marx-Stadt? Es ergab sich die Möglichkeit für ein Volontariat bei der Freien Presse. Ich wollte ja gerne ins Politik-Ressort, erzählt sich Viktoria Kaina. Das Volontariat absolvierte sie, arbeitete anschließend als Redakteurin. Und das mitten in einer Umbruchszeit: Das war 1988 bis 89, als ich bei der Freien Presse anfing, erzählt sie sich. Auf der großen politischen Bühne bedeutete der Fall des Eisernen Vorhangs vor allem eine Neusortierung der Verhältnisse zwischen Ost- und West- Deutschland. Auswirkungen hatte die Wende aber auf jeden Einzelnen auch auf Viktoria Kaina. Prof. Viktoria Kaina. Vielleicht war es die außergewöhnliche Erfahrung, in Zeiten historischen Wandels als Journalistin am politischen Puls der Zeit zu sein. Vielleicht auch der Wunsch, zu verstehen und dafür einen Blick hinter den Vorhang weltpolitischen Geschehens zu werfen. Fest steht: Statt Journalismus wollte Viktoria Kaina nun Politikwissenschaft studieren. Und das tat sie auch, allerdings nicht in Chemnitz. Dem Osten Deutschlands blieb sie treu, wechselte aber von Sachsen zurück nach Brandenburg. In Potsdam studierte sie, wurde hier promoviert und habilitiert. Es folgten Lehrstuhlvertretungen in Potsdam und Mannheim übernahm Prof. Kaina den Lehrstuhl für Politische Systeme der Bundesrepublik Deutschland an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Zwei Jahre später folgte sie dem Ruf nach Hagen. Fortsetzung auf Seite 17 Prof. Prinz von Sachsen Gessaphe Andere Länder, andere Rechtstraditionen Der Forschungspionier Alexander von Humboldt hat mit einem Bericht über seine Mexiko-Expedition von 1803/04 die Faszination Deutschlands an Lateinamerika geweckt. Sie ist seitdem ungebrochen. Umgekehrt erfreut sich Deutschland eines hohen Ansehens in Mexiko. Für Mexiko ist Deutschland immer wichtiger geworden, bestätigt Prof. Dr. Karl August Prinz von Sachsen Gessaphe. Der Jurist kennt das nordamerikanische Land gut. Prinz von Sachsen Gessaphe ist Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Zivilprozessrecht, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung an der FernUni und hat einige Jahre seiner Kindheit in Mexiko verbracht. Vor 25 Jahren gründete Prinz von Sachsen Gessaphe die Deutsch- Mexikanische Juristenvereinigung Prof. Dr. Karl August Prinz von Sachsen Gessaphe ist seit 25 Jahren Präsident der Deutsch-Mexikanischen Juristenvereinigung. (DMJV) mit und sitzt ihr seit der Zeit als Präsident vor. Das Interesse war ab Ende der 80er-Jahre eher gen Osten gerichtet. Ich wollte den Fokus in die andere Richtung lenken und an entsprechende Juristenvereinigungen anknüpfen, die es damals schon zwischen Deutschland und Brasilien beziehungsweise Argentinien gab, denkt er ein Vierteljahrhundert zurück. Darüber hinaus sollte die DMJV einen Beitrag dazu leisten, über das Recht beider Staaten zu informieren und sich dafür einzusetzen, den Meinungsaustausch zwischen Juristen beider Länder zu fördern. DMJV-Tagung löste Diskussion in Mexiko aus Einmal jährlich trifft sich die DMJV zu einer Tagung, auf der sich die Mitglieder unter anderem mit der aktuellen Rechtsentwicklung befassen und theoretische Rechtsvergleiche anstellen. Während der diesjäh- rigen Tagung im Oktober in München blickten die Mitglieder auch auf ihre Chronik zurück. Als einen der Höhepunkte in der 25-jährigen Geschichte der Vereinigung nennt der Jurist den Kongress aus dem Jahr 2007 in Mexiko. In Kooperation mit der größten Universität Lateinamerikas diskutierten deutsche und mexikanische Juristen über das Rechtswesen beider Staaten. Unter den Teilnehmern waren auch der damalige Präsident des deutschen Bundesgerichtshofes, Prof. Dr. Günter Hirsch, und der Präsident des mexikanischen Obersten Gerichtshofes, Guillermo Ortíz Mayagoitia. Unsere Tagung hat eine enorme Diskussion darüber ausgelöst, das Prozessrecht in Mexiko zu reformieren, erzählt er. Die Rechtskultur Mexikos nachhaltig zu verändern sei allerdings ein schwieriges Vorhaben, meint er. Mexiko hatte über 71 Jahre eine Staatspartei und war praktisch eine Halbdiktatur. Die Bevölkerung habe kein Vertrauen in die Justiz, wenngleich sich deren Ruf gerade auf der Ebene der Bundesgerichte zu verbessern beginne. Zu mexikanischen Behörden in Deutschland pflegt die DMJV gute Kontakte gab es in Hamburg einen Empfang zu Ehren des mexikanischen Staatspräsidenten. Prinz von Sachsen Gessaphe war als DMJV-Präsident dabei, ebenso bei einem Empfang dieses Jahr im Roten Rathaus in Berlin zur Einführung der neuen mexikanischen Botschafterin. Auch wirkt die DMJV nach Mexiko über die Vermittlung von Referendaren nach Mexiko hinein. Inzwischen gibt es eine große Anzahl deutscher Referendare, die eine Auslandsstation in Mexiko machen, sagt Prinz von Sachsen Gessaphe, der seit 25 Jahren einer der DMJV-Motoren ist. aw

17 Aus den Fakultäten Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften Wissenschaftlicher Besuch aus Kanada Der Psychologe Prof. Stephen Wright, Simon Fraser University in Vancouver, ist Experte dafür, wie Menschen mit Vorurteilen und Diskriminierung umgehen. Kürzlich war er als Gastwissenschaftler am Lehrgebiet Community Psychology. Prof. Dr. Anette Rohmann freute sich über die zahlreichen Möglichkeiten für einen fachlichen Austausch. Mit Prof. Wright haben wir einen international ausgewiesenen Forscher auf dem Gebiet der Intergruppenforschung zu Gast. Wir wollen bestehende Forschungsprojekte diskutieren und neue Kooperationen ausloten. Auch gibt es Anknüpfungspunkte zur Forschung über Prosoziales Verhalten von Prof. Stefan Stürmer. Zudem hielt Wright einen der Keynote-Vorträge bei der Fachgruppentagung Sozialpsychologie über Models of Social Change: Prejudice Reduction Prof. Anette Rohmann freute sich über den Besuch ihres Kollegen Stephen Wright aus Kanada. vs. Collective Action, Harmony vs. Resistance (s.s.10). Gefördert wurde der Aufenthalt durch die interne Forschungsförderung des Gastwissenschaftlerinnen- und Gastwissenschaftler- Programms der Fern- Universität. fej Transatlantische Kooperation Aus dem internen Forschungsförderprogramm 2012 bis 2015 (Strukturierte Promotion) wird das Deutsch-lateinamerikanische Forschungsnetzwerk Philosophie (FILORED) finanziert. FILORED basiert auf einer verbindlichen Kooperationsvereinbarung, sein Zweck ist der wissenschaftliche Austausch (virtuelle und physische Seminare) sowie die gezielte Nachwuchsförderung (Promovendinnen und Promovenden, Habilitandinnen und Habilitanden). Projektpartner des Instituts für Philosophie der FernUniversität in Hagen bei dem die Federführung liegt sind die Katholische Universität Valparaiso (Chile), die Päpstliche Katholische Universität (UCA), Buenos Aires (Argentinien), das Centro de Filosofia Clasica Alemana (CEFiCLA) der Universidad Nacional de Cuyo, Mendoza (Argentinien), das Institut Philosophie I der Ruhr-Universität Bochum sowie das dort ansässige Hegel-Archiv. Institutsname geändert Nach der Verabschiedung des Hochschulentwicklungsplans 2015 trägt das bisherige Institut für Neuere Deutsche und Europäische Literatur jetzt den Namen Institut für deutsche Literatur- und Medienwissenschaft. DFG-Förderung Prof. Dr. Uwe Steiner, Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Medientheorie, hat bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erfolgreich Personal-, Sach- und Publikationsmittel für das Projekt Handelnde Dinge in Literatur und Kultur von 1750 bis heute eingeworben. Blended Learning-Konzept präsentiert Bei einer Tagung der Friedrich-Ebert-Stiftung Von Moodle bis MOOC Digitale Bildungsrevolution durch E-Learning? präsentierte Prof. Dr. Theo J. Bastiaens, Mediendidaktik, am 8. November in Berlin das Blended Learning-Konzept. Der Einsatz digitaler Medien werde, so die Friedrich-Ebert- Stiftung, die universitäre Bildung radikal verändern. Sie wollte aufzeigen, welche unterschiedlichen E-Learning-Tools bereits an Hochschulen eingeführt wurden und wie Politik und Zivilgesellschaft diesen Digitalisierungsprozess an deutschen Hochschulen am besten begleiten können. Da Thomas Heinze Honorarprofessor Prof. Dr. Thomas Heinze, von 1982 bis zu seiner Pensionierung 2007 Professor an der FernUniversität und geschäftsführender Direktor des Instituts für Kulturmanagement, ist zum Honorarprofessor an der Technischen Universität Kaiserslautern ernannt worden. Damit wurden seine Verdienste im Kontext der Initiierung und Betreuung des postgradualen Fernstudiengangs Management von Kultur- und Non-Profit-Organisationen am DISC der TU gewürdigt. Habilitation Dr. Markus Rothhaar hat sein Habilitationsverfahren im Institut für Philosophie erfolgreich abgeschlossen. Der Titel seiiner schriftlichen Habilitationsleistung war Menschenwürde als Rechtsprinzip Zur rechtsphilosophischen Klärung eines umstrittenen Begriffs. Seinen wissenschaftlichen Vortrag hielt Markus Rothhaar über Töten im Krieg eine Kritik aktueller Tendenzen in der philosophischen Reflexion des ius in bello. Der Fakultätsrat KSW verlieh ihm die Lehrbefugnis (Venia Legendi) für das Fachgebiet Philosophie. Promotionen Andrea Aichmayr. Schriftliche Arbeit: Subjektive Kongruenz versus gemessene Kongruenz zwischen Person und Beruf und der Zusammenhang mit arbeits- und organisationspsychologischen Kriterien. Erst-/Zweitgutachter/in: Prof. Dr. Bernd Marcus, Prof. Dr. Wolfgang Mack. Robert Fluck. Schriftliche Arbeit: Der Zusammenhang der widersprüchlichen Bestimmungen von ousia in Kategorienschrift und Metaphysik ZHQ. Eine Untersuchung zur Ontologie des materiellen Einzeldings bei Aristoteles. Erst-/Zweitgutachter/in: Prof. em. Dr. Jan Peter Beckmann, Prof. Dr. Hubertus Busche. Sebastian Meyer. Schriftliche Arbeit: Ursache und Wirkung. Die Bedeutung des Begriffs der Kausalität. Erst-/Zweitgutachter/in: apl. Prof. Dr. Thomas Keutner, Prof. Dr. Hubertus Busche. Michael Strebel. Schriftliche Arbeit: Befindet sich die Schweiz auf dem Weg zu einem Exekutivföderalismus? Einbezug der kantonalen Legislativen an interkantonalen Vereinbarungen. Eine vergleichende Analyse der 26 Kantonparlamente unter Einbezug der angrenzenden deutschen und österreichischen Bundesländer und des Fürstentums Liechtenstein. Erst-/ Zweitgutachter/in: PD Dr. Stephan Bröchler, Prof. Dr. Lars Holtkamp. Anja Tiedtke. Schriftliche Arbeit: Der Vampir in Kinder- und Jugendmedien. Medienpädagogische Analyse und Interpretation der Vampirfigur im Kontext ihrer thematisch rezipientenorientierten Inklusion und ihrer historischen Genese in den Kinder- und Jugendmedien. Erst-/Zweitgutachter/in: Prof. em. Dr. Horst Dichanz, Prof. em. Dr. Dr. Heinz Abels. Rechtswissenschaftliche Fakultät FernUni Perspektive Seite 17 Fakultät für Mathematik und Informatik Jetzt Mikro- und Nanophotonik Das Lehrgebiet Optische Nachrichtentechnik von Prof. Dr. Jürgen Jahns heißt jetzt aufgrund des Hochschulentwicklungsplans 2015 Mikro- und Nanophotonik. Dieses geht einher mit einer Neuausrichtung der Arbeit in den letzten ein bis zwei Jahren. Konferenz in Warschau Emeritus Prof. Dr.-Ing. Reinhold Pregla war eingeladen, einen Vortrag auf der Information Photonics 2013 Conference in Warschau zu halten. Die Konferenz findet alles zwei Jahre statt, um der Forschung neue Impulse zu geben, indem sich Fachleute aus Wissenschaft und Praxis und Studierende austauchen. Fakultät für Wirtschaftswissenschaft Promotionen Dirk Heyne. Schriftliche Arbeit: Verteilte hierarchische Unternehmenssteuerung: Ein agentenbasierter Ansatz. Erst-/Zweitgutachter/ in: Prof. Dr. Lars Mönch, Prof. Dr. Gmilkowsky. Roman Messmer. Schriftliche Arbeit: A new methodology in network reliability. Erst-/Zweitgutachter/in: Prof. Dr. Jörg Keller, Prof. Dr. Wolfram Schiffmann. Dirk Veiel. Schriftliche Arbeit: Eine serviceorientierte Plattform für die Unterstützung kontextbasierter Adaption für Gruppen in gemeinsamen Arbeitsbereichen. Erst-/Zweitgutachter/in: Prof. Dr. Jörg M. Haake, Prof. Dr. Lukosch. Konferenz in Göteborg Prof. Dr. Helmut Wagner und Dr. Denis Stijepic, VWL, insb. Makroökonomie, haben auf der diesjährigen Jahreskonferenz der European Economic Association in Göteborg (Schweden) ein neues Paper mit dem Titel Impacts Of Intermediate Trade On Structural Change präsentiert. Promotionen Holger Gillet. Schriftliche Arbeit: Interregionaler Steuerwettbewerb um Direktinvestitionen bei unfreiwilliger Arbeitslosigkeit auf den regionalen Arbeitsmärkten. Betreuer/Zweitgutachter: Prof. Dr. Volker Arnold, Prof. Dr. Thomas Eichner. Michael Hundt. Schriftliche Arbeit: Die Messung von Preisbereitschaften im Lebensmitteleinzelhandel Determinanten, Entstehung und Erklärung am Beispiel der Verbreitung ökologischer Produkte. Betreuer/ Zweitgutachter: Prof. Dr. Rainer Olbrich, Prof. Dr. Helmut Wagner. Behzad Karami. Schriftliche Arbeit: Zum Zeitaspekt bei der rechtlichen Unternehmensbewertung Gesetz, Rechtsprechung und Gutachterpraxis aus funktionaler Sicht am Beispiel des aktienrechtlichen Squeeze out. Betreuer/Zweitgutachter: Prof. Dr. Gerrit Brösel, Prof. Dr. habil. Thomas Hering. Direktor des Tsatsos-Instituts Prof. Dr. Peter Brandt wurde vom Vorstand des Dimitris-Tsatsos-Instituts für Europäische Verfassungswissenschaften für weitere zwei Jahre zum Direktor gewählt. Das Institut ist eine gemeinsame Einrichtung der Rechtwissenschaftlichen Fakultät mit der Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften. Promotionen Gabriele Meurer. Schriftliche Arbeit: Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort 142 StGB: Reformdiskussion und Gesetzgebung seit dem Ausgang des 19. Jahrhunderts. Erst-/Zweitgutachter/in: Prof. Dr. Dr. Thomas Vormbaum, Prof. Dr. Ulrich Wackerbarth. Johannes Wilkmann. Schriftlche Arbeit: Die Überführung des Sportlers im Dopingverfahren. Direkter und indirekter Nachweis im Lichte der Unschuldsvermutung. Erst-/Zweitgutachter/in: Prof. Dr. Dr. Thomas Vormbaum, Prof. Dr. Ulrich Wackerbarth. Fortsetzung von Seite 16 Arbeiten an der FernUni sehr anspruchsvoll Die FernUniversität kannte Kaina fachlich durch Forschung und Veröffentlichungen. Doch auch durch persönlichen Kontakt mit Kolleginnen und Kollegen der Hagener Politikwissenschaft. Unabhängig davon wurde sie am Institut sehr gut begrüßt und aufgenommen. Trotzdem sei alles noch sehr neu für uns, sagt Kaina und meint sich und ihre Mitarbeitenden. Wir müssen verstehen, was hier Logistik und Organisation bedeuten. Konkret zeige sich das unter anderem an der Erstellung der Studienmaterialien, denn das sind ja nicht einfach nur Lesemappen wie an der Präsenz-Uni, sondern richtige Lehrbücher. Gerade die Studienbriefe machen die Arbeit an der FernUni sehr anspruchsvoll und herausfordernd. Auf diese Herausforderung freue sie sich. Dabei ist die Politikwissenschaftlerin momentan schon mitten drin im Lehren und Forschen. Einer ihrer Arbeitsschwerpunkte ist Identity, bei dem es um Fragen europäischer und politischer Identitäten geht. Viktoria Kaina ist Mitbegründerin und Ko-Sprecherin dieses internationalen und interdisziplinären Forschungsnetzwerkes unter dem Dach der renommierten europäischen Vereinigung für Politikwissenschaft (ECPR). fej

18 Seite 18 FernUni Perspektive Studierende und Alumni Dennis Matz FernUni statt Realschule Markus Tappe Flexibilität war mir immer wichtig Fast wäre nichts aus dem Akademiestudium der Fächer Mathematik und Informatik an der FernUniversität in Hagen geworden. Realschule, lautete nach der 4. Klasse die Empfehlung von Dennis Matz` Klassenlehrerin. Und jetzt? Jetzt hat er nach drei Semestern an der Hagener Hochschule ein Bachelor-Studium der Informatik an der RWTH Aachen aufgenommen. Das Fernstudium hat mich in meiner Zukunftsplanung sehr geprägt, sagt er. Dass es überhaupt dazu kam, verdankt Matz seiner Begabung für die Mathematik und seinem damaligen Schulrektor: Ich glaube es lag an meiner Art mit Zahlen umzugehen. Eine abstrakte, aber auch sehr intuitive Art, so Matz auf die Frage, weshalb er seinem Rektor auffiel. Entgegen der Empfehlung seiner Kollegin sprach sich der Rektor für einen Wechsel aufs Gymnasium aus. Als er in der 11. Klasse war, wurde er von seiner Mathematik-Lehrerin gefragt, ob er nicht ein Fernstudium beginnen wolle. Meine Lehrerin hatte sich schon über das Schülerstudium in Hagen informiert und mir den Ablauf erklärt. Die Immatrikulation erfolgte zum Sommersemester 2011 als Akademiestudent mit den Fachrichtungen Mathematik und Informatik. Warum Informatik? Ich finde es toll, Programme zu schreiben, die der Computer dann ausführt. Begonnen habe ich mit HTML-Programmierung, inzwischen schreibe ich auch eigene Programme, sagt Matz. Erst kürzlich habe er ein Verwaltungssystem geschrieben, um seine Finanzen im Blick zu haben. Ohne Disziplin funktioniert das Fernstudium nicht, vor allem nicht neben der Schule, stellt Matz fest. Aber auch seine Lehrerinnen und Lehrern haben ihn unterstützt. Zudem habe er die Flexibilität des Studiums an der Fern- Universität sehr geschätzt: Am Anfang habe ich vor allem Mathematik studiert, im 2. Semester kam Informatik dazu. Den Schwerpunkt zwischen beiden Fächern konnte ich selbst gewichten. Um auch das klassische Studierendenleben kennenzulernen, entschied er sich nach drei Semestern für den Schritt an die Präsenzuniversität. Trotz der letzten Abi-Klausuren konnte er schon in Aachen studieren. Das Abi-Zeugnis reichte er später nach. Wichtige Erfahrungen nehme er aus seinem Fernstudium mit, z.b. mit Mehrfachbelastungen umzugehen wie schon zu studieren und noch Abi-Klausuren zu schreiben. Auch fachlich habe er viel an der FernUni gelernt und fühle sich gut vorbereitet. Zudem sei er nun wesentlich Dennis Matz disziplinierter. Auch könne er sich bereits erbrachte Studienleistungen anrechnen lassen. Und wie soll s nach dem Studium weitergehen? Zwei Richtungen interessieren mich besonders: Softwareentwickler oder Wissenschaftler, vielleicht auch beides. fej Foto: Privat Kurz vor acht Uhr klingelt sein Wecker jeden Morgen. Dann der Gang ins Bad, in die Küche, ein Becher Kaffee, manchmal eine Scheibe Brot. Halb neun beginnt die Uni nicht im Hörsaal oder Seminarraum, sondern in seinem Arbeitszimmer. Bis Mittag arbeitet Markus Tappe seine Studienbriefe durch, wälzt Fachbücher, liest Forschungstexte und prüft Paragraphen. Nachmittags widmet er sich seinem zweiten Leben entwickelt sein Trompetenspiel weiter, managt seine Firma oder versucht, schwierige Hunde in kundige Hände zu vermitteln. Wie schafft man das alles? Ohne Routine und Disziplin geht es nicht. Auch Flexibilität ist wichtig. Nicht nur bei meiner Zeitplanung, auch in allen anderen Bereichen meines Lebens, sagt Tappe. Mangelnde Flexibilität war es schließlich, die Tappe weg von der Präsenz- und hin an die FernUniversität führte. Vom Schüler zum Mentor Nach dem Abitur wollte Tappe Trompete studieren, später fest in einem Orchester spielen: Die Trompete ist meine Leidenschaft, sagt er. Das es anders kam als geplant, hat einen einfachen Grund: Künstlerkarrieren sind schwer berechenbar. Was Tappe suchte, waren Flexibilität und Sicherheit Flexibilität, um sich dem professionellen Trompetenspiel zu widmen, Sicherheit, falls es mit der Profikarriere doch nicht klappen sollte. Über ein Studium wollte er sich ein zweites Standbein erarbeiten. Dafür war die FernUni die erste Wahl, wegen des flexiblen Studiensystems, aber auch wegen des Studienangebots. Die Fächer Jura und BWL kamen in die engere Wahl, im Wintersemester 2010/11 schrieb er sich für das Fernstudium Wirtschaftswissenschaft ein. Parallel nahm er an zahlreichen Orchesterprojekten auf nationaler und internationaler Ebene teil. Hier merkte er nach einiger Zeit: Das funktioniert so nicht. Der Grund: Ich fühlte mich im Orchester eingeschränkt. Zu viele konservative Menschen, zu stark auch Konkurrenz und Leistungsdruck. Ein Bruch, der Konsequenzen hatte. Doch die Trompete deswegen an den Nagel hängen, die Musiker-Karriere aufgeben? Das wollte ich nicht, sagt Tappe. Stattdessen entschied er sich, die Seiten zu wechseln. Aus dem Mitarbeiter wurde der Chef, aus dem Schüler der Mentor. Dafür investierte er Zeit in eine Idee das Trompeten-Labor. Die Idee zu einer Trompeten-Schule hatte ich schon länger. Das Konzept habe ich 2010 mit meinem ehemaligen Trompeten- Mentor entwickelt, erzählt der jetzige Pädagoge und Jungunternehmer. Fernstudium bleibt die einzige Möglichkeit Sein Geschäftskonzept fußt auf der Idee, die musikalischen Fähigkeiten gemeinsam mit der Persönlichkeit des Schülers weiterzuentwickeln. Sie zu Mut, Selbstbewusstsein und Selbstwert antreiben, das möchte er. Warum? Sie sollen ihren eigenen musikalischen und persönlichen Weg gehen. Sich weniger durch die von Leistung und Anpassung geprägte moderne Gesellschaft beeinflussen lassen. Ein Ansatz, den Markus Tappe auch für sich selbst verfolgt, denn auch er musste sich nun weiterentwickeln. Die Gründung seines Unternehmens 2012 verlangte nach mehr nach mehr als nur betriebswirtschaftlichen Kenntnissen und vor allem nach mehr Flexibilität: Ich brauchte ein breiteres Wissensspektrum und mehr Freiheit für meine Zeitplanung, sagt er. Ein Präsenzstudium habe daher nicht mehr gepasst. Deshalb entschied er sich abermals für die FernUni. Diesmal für ein rechtswissenschaftliches Studium: Das Jura-Studium an der FernUniversität beinhaltet ja auch betriebswirtschaftliche Kenntnisse, aber eben nicht nur. Betriebswirtschaftlichen Themen wie Buchhaltung werden um juristische Aspekte wie Vertragsrecht ergänzt sehr hilfreich bei der Unternehmensführung, sagt Tappe. Es war die richtige Entscheidung für ihn. Inzwischen läuft sein Unternehmen regelmäßig unterrichtet er nun Schüler: Ich genieße es sehr, Unternehmer und Lehrer zu sein, gleichzeitig noch Trompete zu spielen, sagt Tappe. Spielen, Studieren und künstlerisch arbeiten, aber auch für die Zukunft abgesichert sein. Das Fernstudium in Hagen ist und bleibt für mich die einzige Möglichkeit, meinen Weg zu gehen, sagt Markus Tappe. fej Foto: Privat Markus Tappe Melanie Engels Keine Frage der Machbarkeit, sondern des Zeitmanagements Seit 2005 arbeitet die gelernte Physiotherapeutin Melanie Engels in ihrem Beruf, seit 2010 studiert sie Psychologie an der FernUniversität in Hagen. Erst im Bachelor-Studiengang, inzwischen im Master of Science Psychologie. Interesse an Psychologie hatte ich schon immer, sagt die in der Nähe von Nürnberg lebende Fränkin. Schon während ihrer Lehre hatte sie psychologische Seminare besucht bildete sie sich neben der Ausbildung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie weiter im Selbststudium. Keine Frage der Machbarkeit, sondern des Zeitmanagements ist es für sie, Beruf und Studium unter einen Hut zu bekommen: Beides gewichte ich je nach Bedarf. Die Flexibilität des Fernstudiums in Hagen ist dafür sehr hilfreich. Z.B. lerne ich gerne in Arbeitspausen. Rückmeldungen von Dozentinnen und Dozenten erhalte ich zügig per Moodle. Auch unterhält sie sich schon mal mit Patientinnen oder Patienten über ihr Studium, während einer Massage zum Beispiel: Psychologie finden die meisten spannend. Melanie Engels Foto: Privat Die Flexibilität des Studiums an der FernUni ist auch der Grund, weshalb sie sich gegen ein Präsenzstudium entschieden hat. Hier fühle ich mich optimal betreut. Auch die Online-Vorlesungen und Vor-Ort-Veranstaltungen in Hagen, Nürnberg oder München sind sehr hilfreich. Dort habe ich auch schon viele Kontakte zu Mitstudierenden geschlossen, erzählt Engels. Im Mai 2013 gab sie ihre Vollzeitstelle auf: Für den Master möchte ich mir einfach mehr Zeit nehmen, sagt Engels. Damit meint sie mehr Zeit als für das Bachelor-Studium. Das schloss sie in nur fünf Semestern ab, ihre Abschlussarbeit wurde mit der Note 1,0 bewertet. Familie, Partner und Freunde unterstützten sie dabei. Doch was treibt sie an? Helfen ist eine ganz wichtige Motivation für mich. In der Physiotherapie helfe sie bei körperlichen Leiden, psychologisch möchte sie seelisches Leid lindern. Hinzu kommt Lust am Lernen: Lernen ist einfach genussvoll für mich, sagt sie. So gerne wie ich zum Beispiel ins Kino gehe, vertiefe ich mich in Fachbücher und andere Forschungsliteratur. Mittel- bis langfristig spielt natürlich auch die berufliche Perspektive eine Rolle. Seit Längerem schon verfolgt sie eine Idee: Die Kombination von Physio- und Psychotherapie. Dabei denkt sie an einen ganzheitlichen Ansatz zur gemeinsamen Behandlung psychologischer und körperlicher Beschwerden. Auf dem Weg dahin ist der Master der nächste Schritt. fej

19 FernUni Perspektive Seite 19 Romanita Pott Organisation ist alles Markus Höhnerbach Nach Bachelor und Abitur zur Promotion Ich kann s und ich schaff s auch weil ich beruflich vorankommen möchte, sagt Romanita Pott zu den Gründen für ein wirtschaftswissenschaftliches Studium an der FernUniversität in Hagen. Dass sie erreichen kann was sie sich vornimmt, zeigte sie schon als Kind. Geboren bin ich in Rumänien, mit neun Jahren kam ich nach Deutschland. Es folgten Abitur, eine Ausbildung zur Industriekauffrau und eine Weiterbildung zur IHK-geprüften Bilanzbuchhalterin. Inzwischen ist sie verheiratet, Mutter eines 5-jährigen Sohnes und arbeitet als Bilanzbuchhalterin in Hannover. Gegenseitige Unterstützung Das Fernstudium muss in den Alltag integriert werden. Bei Romanita Pott heißt das: Studium neben Ehe, Kindererziehung und Vollzeitstelle. Wie das funktioniert? Mit gegenseitiger Unterstützung, viel Verständnis und Zeitmanagement. Die wichtigste Stütze auf ihrem Weg zum Bachelor-Abschluss ist ihr Mann: Er hat an der FernUniversität bereits berufsbegleitend Geschichte und Politik studiert. Damals unterstützte sie ihn, nun hilft er ihr zum Beispiel bei der Studienorganisation, wenn bei der Arbeit gerade viel los ist. Dann hilft er mir zum Beispiel die passende Mentoren-Betreuung zu finden, meldet mich zu Kursen und Klausuren an oder bucht passende Zugverbindungen für Präsenzphasen. Doch das ist nur ein Teil des Weges. Ein zweiter ist die Erziehung des Sohnes. Auch dabei teilen sich Romanita Pott und ihr Mann die Aufgaben: Nach der Arbeit verbringen wir viel Zeit zusammen. Nach 20 Uhr, wenn unser Sohn schon im Bett liegt, sitze ich nochmal zwei Stunden am Schreibtisch und lerne, sagt Romanita Pott. Auch der Samstag ist für das Fernstudium reserviert: Unser Sohn weiß, dass Mama samstags zum Lernen in die Bibliothek fährt. In dieser Zeit kümmert sich ihr Mann um den Kleinen. Vorteile im Beruf Im Berufsalltag kann sie ihr Wissen oft direkt umsetzen: Zum Beispiel habe ich mich kürzlich für einen Kurs mit Rechnungswesen beschäftigt, zufällig war zu dieser Zeit auch die Wirtschaftsprüfung in unserem Unternehmen, berichtet Pott. Dabei konnte ich überprüfen, wie die Daten zu den Beständen der Unternehmensbereiche zum Jahresabschluss zustande kommen. Außerdem habe ich noch einige Wege zur Optimierung gefunden. Romanita Pott Das Hagener Fernstudiensystem hilft ihr zusätzlich, Studium und Alltag unter einen Hut zu bekommen: Die Studienbriefe sind gut und verständlich. Mit den älteren Einsendeaufgaben und Klausuren auf Moodle lässt sich gut üben, sagt die Fernstudentin. Außerdem ist die FernUni durch ihr Studienzentrum in Hannover gar nicht so fern, Mentoren und Dozenten sind fachlich gut und motiviert. Und nach dem Bachelor? Ich möchte auf jeden Fall noch den Master of Science im Studiengang Wirtschaftswissenschaft machen, sagt sie. fej Foto: Privat Markus Höhnerbach ist außerordentlich fix mit dem Kopf. Im Juni hat der 18-Jährige sein Abiturzeugnis bekommen, Ende September seine Bachelorurkunde von der Fern- Universität in Hagen im Fach Informatik auf beiden Zeugnisse steht die Note Sehr gut. Jetzt ist Höhnerbach frisch ins Wintersemester an der RWTH Aachen gestartet, direkt im Graduiertenkolleg. Wenn es glatt läuft, hält Markus Höhnerbach in drei Jahren seine Promotionsurkunde in den Händen. Aufgrund seiner bisherigen überdurchschnittlichen Leistungen ist Höhnerbach direkt am Aachener Graduiertenkolleg aufgenommen worden. Andere benötigen für einen der wenigen Studienplätz einen Masterabschluss. Bis hierher hat sich der junge Krefelder keine Verschnaufpause gegönnt. Während andere nach dem Ende der Schule ausgiebig in den Urlaub fahren, machte Markus Höhnerbach seinen Bachelor an der FernUniversität. Programmieren war schon immer mein Ding Zwei Prüfungen fehlten ihm dazu noch und die Bachelorarbeit. Um sich dafür anzumelden brauchte er wiederum sein Abiturzeugnis. Das bekam er Ende Juni, zum 1. Juli konnte er mit der Bachelorarbeit an der Fakultät Mathematik und Informatik loslegen. Bei Prof. Dr. Christoph Beierle im Lehrgebiet Wissensbasierte Systeme suchte sich Markus Höhnerbach das Thema Optimized Generation of all Solutions of a Non- Confluent Transformation System for Relational Knowledge Bases aus. Statt die regulären drei Monate für seine schriftliche Arbeit zu nutzen, nahm er sechs Wochen in Anspruch. In seiner Bachelorarbeit geht es um Wahrscheinlichkeiten und Optimierungen für Unschärfeprognosen aus logischen Folgerungen. Markus Höhnerbach Das Thema Logik habe ich frei gewählt, erzählt er. Mit Algorithmen kennt er sich aus, Abstraktionsvermögen besitzt er ebenso wie die Fähigkeit des mathematischen Denkens. Programmieren war schon immer mein Ding, sagt Markus Höhnerbach. Ich fand den Studienabschluss anstrengender als die Abiturprüfungen, bilanziert er und setzt unprätentiös nach: Es war wohl von Vorteil, dass ich kein schlechter Schüler war. So musste ich wenig Zeit fürs Lernen aufwenden. Umso mehr Raum blieb ihm fürs Studium. Dabei kam Markus Höhnerbach das Konzept Fernstudium sehr entgegen. Ich lerne gern aus Büchern. Außerdem konnte ich das Lerntempo selbst bestimmen und die Reihenfolge der Kurse wählen. Genau damit begründet Hans-Dieter Weckmann, warum er das Schülerstudium an der FernUni als Erfolgsprojekt ansieht: Das liegt am Konzept Fernstudium und an der Ausgestaltung des Programmes im Studienzentrum Krefeld. In Krefeld betreut Hans-Dieter Weckmann seit vielen Jahren Studierende als Mentor im Fach Informatik. Er hat dort auch Markus Höhnerbach begleitet. In Foto: Privat Markus Fall handelte es sich eher um ein Coaching, stellt Weckmann fest. Inhaltlich musste ich ihm nicht viel beibringen. Wir haben vielmehr Prüfungssituationen simuliert und Inhalte vertieft selbstverständlich in kürzerer Zeit als üblich. Ins Studienzentrum nach Krefeld kam Markus Höhnerbach durch einen Zeitungsartikel über einen früheren Schülerstudierenden, der seinen Bachelor-Abschluss geschafft hatte. Seine Eltern lasen davon und dem speziellen Projekt für Schülerstudierende im Studienzentrum, das dessen Leiterin Jutta Roßbach initiiert hat. Damals konnten wir für Markus keine Fachliteratur in Informatik mehr beschaffen, erzählt Andrea Höhnerbach. Zunächst war das Studium, das Markus 2009 aufnahm, ein Hobby für den damals 14-Jährigen. Später wurde es ernst. Dann kam der Ehrgeiz. Ich war so weit gekommen, dass ich es abschließen wollte, so Markus Hönerbach. Bruder studiert auch in Hagen Von dem Vorsatz, neben der Schule einen akademischen Abschluss anzustreben, ließ sich Markus jüngerer Bruder David anstecken. Der 16-Jährige studiert ebenfalls an der FernUni. Er ist als Akademiestudent im zweiten Semester für Kulturwissenschaften eingeschrieben. Ich interessiere mich für Geschichte, Literatur und Politik, erzählt David. Während David Höhnerbach zum Ausgleich leidenschaftlich Orgel spielt, steht Markus gern an der Tischtennisplatte. Bisher hat er neben Schule und Fernstudium noch zwei Mal pro Woche trainiert und ist am Wochenende in Wettkämpfen angetreten. Nun muss sich Markus in Aachen neue Tischtennispartner suchen. aw studium/fernstudium/wegweiser/ schueler.shtml Alumni-Gruppe in Coesfeld Absolventenkreis als Botschafter der FernUni Wer bei uns einen Abschluss macht, der hat etwas Besonderes geleistet. Und das verbindet, betonte Kirsten Pinkvoss von der Hochschulverwaltung die beachtenswerten Leistungen der Absolventinnen und Absolventen der FernUniversität in Hagen. Sie unterstützte in Coesfeld zusammen mit Gaby Lübke, die die Absolventinnen und Absolventen der Universität betreut, und der Leiterin des Regionalzentrums Barbara Thesing die Gründung einer lokalen Alumni-Gruppe. Über die 10 Anmeldungen zum Gründungstreffen hinaus hatten noch viele weitere Ehemalige Interesse bekundet. Die FernUni muss in die Köpfe! zitierte Gaby Lübke Bernd Pederzani, Vorstandsmitglied der Gesellschaft der Freunde der FernUniversität e.v. Und die besten Botschafter einer Hochschule sind ihre Absolventinnen und Absolventen, warb sie für die neue Gründung. Der Absolventenkreis ist offen für Alumni aller Fakultäten und in der Gesellschaft der Freunde der FernUniversität fest verankert. Ziele des Alumnikreises sind die Förderung der Studierenden, der Kontaktaufbau zu anderen Alumni, Werbung für das Fernstudium und Networking. Den Aktivitäten sind kaum Grenzen gesetzt, ob Jahrestreffen in Hagen, kulturelles Engagement oder Workshops. Die Teilnehmenden betonten, dass sie sich freuten, als das Studienzentrum sie über die geplante Gründung informierte Zeichen der tiefen Verbundenheit mit der FernUni. Gerlinde Popp wird als Moderatorin den weiteren Aufbau der Gruppe begleiten. Ursula Hoffmann Ein Prosit auf die Zukunft der neuen lokalen Alumni-Gruppe. Foto: Ursula Hoffmann

20 Panorama Seite 20 FernUni Perspektive Regionalzentrum Neuss Diskussion der Summer School in Law Wie steht es um Europa? Über den derzeitigen Stand des europäischen Integrationsprozesses und Wege aus der Krise diskutierte eine internationale Runde aus Fernstudierenden und Professoren sowie dem Bundestagsabgeordnete Prof. Dr. Patrick Sensburg im Neusser Regionalzentrum der FernUniversität. Die Diskussionsrunde fand im Rahmen eines internationalen Intensivprogrammes ( ERASMUS European Summer School in Law ) für angehende Juristinnen und Juristen aus Deutschland, Spanien, den Niederlanden sowie Griechenland statt, die alle an Fernuniversitäten ihr Studium absolvieren. Wie in den vergangenen Jahren war diese Summer School ein gemeinsames Projekt der Rechtswissenschaftlichen Fakultäten der FernUniversität in Hagen, der niederländischen Open Universiteit (OU) und der spanischen Universidad de Educación a Distancia (UNED). Prof. Dr. Andreas Haratsch, Lehrstuhl für Deutsches und Europäisches Verfassungs- und Verwaltungsrecht sowie Völkerrecht an der FernUniversität, und Prof. Dr. Patrick Sensburg MdB hielten Impulsvorträge zur aktuellen Situation des europäischen Integrationsprozesses. Studierende der ERASMUS European Summer School in Law sowie Lehrende der beteiligten Hochschulen diskutierten lebhaft über das Projekt Europa und Wege aus der Krise. Die Summer School fand über einen Zeitraum von zwei Wochen und überwiegend in Köln statt. Gabriele Pucher, Regionalzentrum Neuss Studienzentrum Arnsberg Wie wir werden, was wir sind Wie werden wir eigentlich die Person, die wir heute sind? fragte Prof. Dr. Dr. Heinz Abels bei seinem Vortrag Wie wir werden, was wir sind im Arnsberger Peter Prinz Bildungshaus. Organisiert hatte die Veranstaltung das Studienzentrum der FernUniversität in Zusammenarbeit mit der Seniorenakademie der Stadt Arnsberg (SENAKA). Mit großem Interesse verfolgte das Publikum die Ausführungen des emeritierten Hagener Soziologie- Professors, bei denen es darum ging, ob wir einfach nur aufwachsen und älter werden oder ob die Gesellschaft dabei kräftig mitwirkt. Wer ist eigentlich die Gesellschaft und was lassen wir mit uns machen? Wie frei sind wir? Wie tragen wir selbst zu unserer Entwicklung bei und wie bringen wir uns eigentlich als unverwechselbares Individuum zum Ausdruck? Katharina Büenfeld, Studienzentrum Arnsberg Informationen zum Inhalt des Vortrags: Mit seinem Vortrag fesselte Prof. Heinz Abels das Publikum in Arnsberg. Ausbildungskooperation Erfolgreiches Experiment Der 20-jährige Hagener Marius Westerwelle hat das, wovon viele andere träumen: einen Ausbildungsplatz der FernUniversität in Hagen. Möglich macht das die Kooperation mit der Evangelischen Stiftung Volmarstein aus Wetter. Was im März dieses Jahres als Experiment begann, ist jetzt zu einer Erfolgsgeschichte geworden. Marius Westerwelle leidet an einer Stoffwechselkrankheit. Im Volmarsteiner Berufsbildungswerk der Stiftung absolviert er eine Ausbildung zum Fachlageristen. Der praktische Teil seiner Lehre findet im Logistikzentrum der FernUniversität statt. Entstanden ist die Kooperation im Zuge der Verzahnten Ausbildung mit Berufsbildungswerken. In diesem Programm der Bundesagentur für Arbeit absolvieren Auszubildende den praktischen Teil ihrer Ausbildung in einem externen Betrieb. Wir haben das Experiment gewagt und alle sind begeistert, sagt Petra Hohmann, Abteilungsleiterin des Medienvertriebs der FernUniversität. Im Zuge der Integration und Inklusion ist das ein ganz wichtiger Schritt. Von dem Pilotprojekt profitieren alle Seiten. Die Azubis sind hochmotiviert und werten mit der Berufspraxis in der freien Wirtschaft ihre Ausbildung auf. Es ist aufregend und ein Erlebnis, international mitzuarbeiten, erzählt Marius Westerwelle im FernUni-eigenen Logistikzentrum. can Das Redaktionsteam der FernUni-Perspektive wünscht allen Leserinnen und Lesern ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute für das neue Jahr Leipzig , Uhr bis Uhr Tag der Offenen Tür. Informationsmöglichkeiten und Kennenlernen des Regionalzentrums Leipzig. 18 bis Uhr Infovortrag Berufsbegleitend studieren Das Studium an der FernUniversität in Hagen. Regionalzentrum, Universitätsstr. 16 (Treppenhaus B), Leipzig. München , Uhr Besuch im Bayerischen Landtag für Studierende der FernUniversität. Anmeldung über die Homepage des Regionalzentrums München. Neuss , bis Uhr Hochschultag Rhein-Kreis. Das Regionalzentrum informiert über Bachelor, Master und Weiterbildung im Fernstudium. Kreishaus Neuss, Oberstr.91, Neuss Start it up bis Uhr für Studierende der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft und der Rechtswissenschaftlichen Fakultät bis Uhr für Studierende der Fakultäten für Kultur- und Sozialwissenschaften und für Mathematik und Informatik. Regionalzentrum, Brückstr. 1 (Romaneum), Neuss. Foto: Katharina Büenfeld Die aktuelle Übersicht aller Veranstaltungen der FernUniversität und ihrer Regional- und Studienzentren finden Sie unter der Veranstaltungen von Regional- und Studienzentren in Ihrer Nähe unter (bitte in Deutschland bzw. im Ausland anklicken) der Veranstaltungen im Hagener Forschungsdialog finden Sie unter Veranstaltungen in der Schweiz Zum Wintersemester 2013/14 hat die FernUniversität in Hagen in der Schweiz ihr in eigener Regie geführtes Beratungs- und Betreuungsangebot in Zürich gestartet. Ausführliche Informationen und die Termine der Veranstaltungen sind zu finden unter Arnsberg , bis ca Uhr Keep on rocking! Rock und Pop in sozialwissenschaftlicher Perspektive (und live on stage). Dozenten: Soziologie-Prof. Dr. Frank Hillebrandt und VWL-Prof. Dr. Alfred Endres (beide FernUniversität). Ehmsenstr. 7, Peter Prinz Bildungshaus, Arnsberg, FORUM. Bamberg , bis Uhr Studienmesse: BA. Das Regionalzentrum Nürnberg informiert über das Studien- und Weiterbildungsangebot an der FernUniversität. Konzert- und Kongresshalle Bamberg, Mußstr. 1, Bamberg. Borken , bis Uhr Tag der offenen Tür. Studienzentrum Borken, Josefstr. 4 6, Borken. Brilon , bis Uhr Abitur und was dann? Mit der FernUni beides gleichzeitig! Infoveranstaltung in Kooperation mit der Arbeitsagentur Olsberg für Schülerinnen/Schüler der Oberstufe, Lehrerinnen/Lehrer, Eltern und Studieninteressierte. Studienzentrum, Heinrich-Jansen-Weg 1, Brilon. Dresden , Uhr, bis , Uhr Bildungsmesse KarriereStart. Das Regionalzentrum Leipzig informiert über das Studienangebot an der FernUniversität. Messe Dresden (Halle 2 Stand C30), Messering 6, Dresden. Frankfurt am Main , bis Uhr Frankfurt: Stadtlandschaft Städ- teland Stadt in der Landschaft. Öffentlicher Vortrag von Prof. Dr. Felicitas Schmieder, FernUniversität, Lehrgebiet Geschichte und Gegenwart Alteuropas. Regionalzentrum, Colosseo, Walther-von-Cronberg- Platz 16, Frankfurt am Main. Karlsruhe Veranstaltungsort ist jeweils das Regionalzentrum, Kriegsstr. 100, Karlsruhe Feier zum einjährigen Bestehen Mit Festvortrag, kleinem Empfang und Informations- und Beratungsangeboten. Anmeldungen bis 17. Januar. Ausführliche Informationen: , bis Uhr Tag der offenen Tür anlässlich des bundesweiten Fernstudientags , bis Uhr Start it up. Für Studierende der Fakultät Mathematik und Informatik und der Rechtswissenschaftlichen Fakultät Start it up bis Uhr für Studierende der Wirtschaftswissenschaft und der Wirtschaftsinformatik bis Uhr für Studierende der Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften. Nürnberg Veranstaltungsort ist jeweils das Regionalzentrum, Pirckheimerstr. 68, Nürnberg , bis Uhr Tag der Beratung und der offenen Tür , bis Uhr 9. Bundesweiter Fernstudientag , bis ca Uhr Start it up. Für Studierende der Fakultät Kultur- und Sozialwissenschaften , Uhr Start it up. Für Studierende der Fakultäten für Mathematik und Informatik und für Wirtschaftswissenschaft sowie der Rechtswissenschaftlichen Fakultät. Schwäbisch Gmünd Gmünder Ausbildungsnacht Dein Beruf, Deine Zukunft. Unternehmen und Hochschulen stellen ihre Ausbildungs- und Studienplätze vor. Congress-Centrum Stadtgarten in Schwäbisch Gmünd. Schwerin , bis Uhr Messe für Hochschulinteressierte und Abiturienten. Das Regionalzentrum Hamburg nimmt teil. Hochschule der Bundesagentur für Arbeit (HdBA), Campus Schwerin, Wismarsche Str. 405,19055 Schwerin.

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