Presserabatte: Pro und Kontra. Rafik Schami im Interview Es ist der Schrei nach Freiheit in Syrien

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1 Deutscher Journalisten-Verband Landesverband Hessen e. V. Landesverband Thüringen e. V. Gewerkschaft der Journalisten ISSN Heft Jahrgang Juni 2012 Presserabatte: Pro und Kontra Mein besonderes Bild Alexander Volkmann eröffnet neue Reihe Expertin zu Facebooknutzung Bettina Blass: Nicht in Banalitäten ersticken Zum Tag der Pressefreiheit Die digitale Welt und das Urheberrecht Rafik Schami im Interview Es ist der Schrei nach Freiheit in Syrien

2 Inhalt Nachrichten Medien Internes Personalien Inhalt Organ der Landesverbände Hessen (Rheinbahnstraße 3, Wiesbaden) und Thüringen (Anger 44, Erfurt) des Deutschen Journalisten-Verbandes e. V., Gewerkschaft der Journalisten. 23. Jahrgang, Juni 2012 Herausgeber: Deutscher Journalisten-Verband Landesverband Hessen e. V. Landesverband Thüringen e. V. V. i. S. d. P.: Hans Ulrich Heuser, Anita Grasse Redaktion: Martin Angelstein (ma), Rainer Aschenbrenner (ra), Dr. Christine Dressler (dre), Hans Ulrich Heuser (uh), Wolfgang Marr (wm), Anita Grasse (ag), Ulrich Oertel (oe), Michaela Schmehl (ms) Koordination: Wolfgang Marr Schlussredaktion: Wolfgang Marr, Maik Schulz Titelbild: Fotomontage: Martin Angelstein / msb komm Anzeigen: Ronald Lechner Anschrift der Redaktion: Rheinbahnstraße Wiesbaden Telefon: Telefax: info@djvhessen.de Homepage: Anger Erfurt Telefon: Telefax: info@djv-thueringen.de Homepage: Erscheinungsweise: viermal jährlich Für Mitglieder im DJV Hessen und Thüringen ist der Heftpreis im Mitgliedsbeitrag enthalten. ISSN Druck: Druckerei Zeidler, Mainz-Kastel Veröffentlichungen, die nicht ausdrücklich als Stellungnahme der DJV-Vorstände gekennzeichnet sind, stellen die persönliche Meinung des Verfassers dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte kann keine Haftung übernommen werden. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Herausgeber. Hans Ulrich Heuser Kommentar Presseausweis: Schluss mit dem Geschummel!... 3 Anita Grasse Kommentar Worauf freie Journalisten verzichten müssen... 5 Anita Grasse/Rainer Aschenbrenner/Nora Jakob Rabatt auf die Glaubwürdigkeit... 6 Alexander Volkmann Mein besonderes Bild Wolfgang Marr DJV-Thüringen: Votum für neues Verbandskonzept Wolfgang Marr Journalistenpreis Thüringen an MDR-Redaktion Michael Plote Kopflos mit Smartphone und Sandalen Die Redaktion Korrektur zum Beitrag: Anwendung Steuerrecht Michael Fuhr DAB+: Steigendes Programmangebot Michaela Schmehl Im Gespräch: Bettina Blass zu Vor- und Nachteilen von Facebook für Journalisten Micha Beuster OV Lahn-Dill: Rückblick auf Tarifauseinandersetzung Wolfgang Avenarius Kommentar Der Sport und die Menschenrechte Volker Hummel Bei Nachbarn gelesen: Fest oder frei mal so, mal so Frank Bugge Abschied von Hans-Joachim Friedrich Frank Bugge OV Gießen: Plädoyer für lokale Recherchestipendien Wolfgang Marr/Landesverbände Hessen und Thüringen Aufruf zum Wettbewerb: PresseFoto Hessen-Thüringen Ralf Leifer Das Urheberrecht in der digitalen Welt Ulrich Oertel Vom Umgang mit neuer Macht Wolfgang Marr Im Interview: Rafik Schami, Schriftsteller, zur Lage in Syrien Knud Zilian Der DJV stellt zwei von fünf Personalräten im Studio Kassel Ralf Leifer Wechsel an Personalratsspitze beim MDR Thüringen Liebe Leserinnen, liebe Leser, zum Inhalt der Ausgabe Nummer 1/2012 liegen der Redaktion bis auf die Darstellung im Beitrag Hilfe im journalistischen Alltag (Richtigstellung auf Seite 16 dieser Ausgabe) keine Hinweise oder Erkenntnisse auf Fehlerquellen vor. Dennoch halten wir es weiter mit Christoph Georg Lichtenberg: Überdies wird man dadurch nicht besser, dass man seine Fehler verbirgt, vielmehr gewinnt unser moralischer Wert durch die Aufrichtigkeit, mit der wir sie gestehen. Machen Sie uns aufmerksam, wenn der Fehlerteufel sich eingeschlichen hat. Danke. 2 2/2012

3 Kommentar Nachrichten Medien Internes Personalien Presseausweis: Schluss mit dem Geschummel! Es sind schon einige Jahre her, dass die Frage aufkam, wer künftig offiziell Presseausweise ausstellen darf. Inzwischen ist dieses Plastikkärtchen längst kein amtliches Siegel mehr, das die Hauptberuflichkeit des Inhabers dokumentiert, sondern ein begehrtes Ausweisstück für Hinz und Kunz geworden. Gewiefte Geschäftemacher nahmen die Vorlage der Politik, die Ausgabe von Presseausweisen freizügiger zu gestalten, gerne auf. Die Entscheidung war der Türöffner für einen blühenden Markt, der Nichtjournalisten vielerlei Möglichkeiten gibt, sich Einlass zu verschaffen und Rabatte zu begehren. Gleich mehrere Verbände, darunter der Deutsche Fachjournalisten-Verband (DFJV) oder der Deutsche Presserverband (DPV), nutzten die Gunst der Stunde und vertreiben das begehrte Dokument im Stiele eines Handelsunternehmens ganz legal und vom Gesetzgeber abgesegnet. Schlagerstars, Schauspieler, Politiker, auch schon Landtagsabgeordnete der Piratenpartei und viele andere, die mit Journalismus so viel am Hut haben wie der Teufel mit dem Weihwasser, brüsten sich mit dem Stückchen Plastik als Fachjournalisten. Sie begehren Rabatte beim Autokauf, bei Fluggesellschaften, bei Bahnfahrten, Telefongesellschaften, Hotelaufenthalten oder bei Versicherungen und fordern Einlass bei Theateraufführungen und Sportveranstaltungen. Einen beruflichen Hintergrund hat das in den meisten Fällen nicht nein, hier sind Trittbrettfahrer am Werke. Foto: DJV Hessen Hans Ulrich Heuser, Landesvorsitzender DJV Hessen Darum ist es nur zu begrüßen, dass Großunternehmen, wie die Deutsche Bahn, die Deutsche Telekom oder Air Berlin die herkömmlichen Journalistenrabatte streichen. Es ist möglicherweise ein wirksames Mittel, das Zauberkärtchen Presseausweis wieder zu dem zu machen, was es sein sollte: Ein Dienstausweis für hauptberuflich tätige Journalistinnen und Journalisten, die von ihrem beruflichen Engagement leben müssen! Journalisten brauchen keine Rabattmarken, sondern den Presseausweis als Legitimation zur Ausübung ihres Berufes! Die Politik sollte endlich begreifen, dass sie es war, die schamlosen Geschäftemachern erst den Weg ebnete. Sie ist nun gefordert, das angerichtete Dilemma schnellstens wieder zu beseitigen und den Maßstab für die Ausstellung des Presseausweises wieder an hauptberuflichen Kriterien festzumachen! Deshalb fordern wir die schnelle Wiedereinführung des bundeseinheitlichen Presseausweises. Geradezu heuchlerisch erscheint schon der Aufschrei derjenigen, die Streichung von Journalistenrabatten gefährde die Existenz der Freien Journalistinnen und Journalisten und sei nur der Versuch von Unternehmen, zusätzliche Erträge zu generieren. Nein: Hier manifestiert sich nur die Angst dieser Geschäftemacher, künftig ein lukratives Geschäft zu verlieren. Boshaft Denkende werden das natürlich vermuten aber nur naive Naturen werden ihnen widersprechen! Liebe Kollegen, jedes Blatt ist nur so gut wie seine Mitarbeiter und wir möchten ständig besser werden. Darum freuen wir uns über Ihre Unterstützung. Gefiel Ihnen in letzter Zeit etwas nicht so gut? War etwas verbesserungswürdig? Würden Sie manches anders machen? Großartig! Hier ist Ihre Chance, Bestehendes zu verbessern: Schreiben Sie uns Ihre Anregungen, Lob und Kritik wir freuen uns über Ihre Mitarbeit als Autor oder Fotograf! Eine mit Namen, Telefonnummer und kurzer Themen-Beschreibung an oder Stichwort: Mitarbeit. Wir melden uns schnellstmöglich zurück. Achtung: Texte für den nächsten Blickpunkt (September 2012) müssen bis spätestens 24. August eingereicht sein! 2/2012 3

4 JESSICA MARTIN, PRIVATKUNDENBETREUUNG STROMPREIS ERHÖHT? Jetzt zu ESWE wechseln! Zahlen Sie bei Ihrem Energieversorger zu viel und bekommen zu wenig geboten? Dann kommen Sie nach Wiesbaden: zur ESWE Versorgungs AG, dem Stromanbieter mit fairen Preisen und ausgezeichnetem Service. Sie möchten wissen, ob Sie noch heute wechseln können? Ja klar, können Sie. Einfach online unter oder kostenlos anrufen unter:

5 Kommentar Nachrichten Medien Internes Personalien Worauf freie Journalisten verzichten müssen Wir haben diese Ausgabe schwerpunktmäßig den Presserabatten gewidmet, und dass, obwohl die Redaktion darüber geteilter Meinung war. Die einen meinten, bis der Blickpunkt erscheine, sei das längst kein Thema mehr ein realistisches Risiko angesichts unserer Produktionsintervalle. Andere meinten, dazu sei längst alles gesagt und geschrieben. Dass das offenbar nicht so ist, zeigte unsere Umfrage unter Kollegen aus Hessen und Thüringen. Wir wollten wissen, was sie von Presserabatten halten. Die Ergebnisse sind in die Titelgeschichte eingeflossen, die Sie ab Seite 6 lesen können. Bei der Recherche zu der Geschichte stießen wir immer wieder auf die unterschiedlichen Sichtweisen von festangestellten Journalisten und freien. Einige Freie gaben an, dass Rabatte ihnen hin und wieder geholfen hätten, ihre Arbeit als Beruf ausüben zu können und nicht nur als Berufung, die außer einem guten Gefühl nichts einbringt. Wirklich verwunderlich ist, dass diese Aussagen bei Kunden immer wieder auf Unverständnis stoßen egal ob es sich dabei um mittelständische PR-Auftraggeber oder große Tageszeitungen handelt. Wenn ein freier Journalist mit einigen Jahren Berufserfahrung, Volontariat und Studium sich bei Honorarverhandlungen anhören muss, dass er ja nun fast so viel verdient wie ein festangestellter Redakteur, und dabei der stille Vorwurf der Gier durchschimmert, weil man es wagt, trotzdem ein höheres (angemessenes!) Honorar zu fordern, kann einem schon mal die berühmte Hutschnur platzen. Allerdings steckt darin wohl in den seltensten Fällen Geiz oder Missgunst, sondern vielmehr Unwissenheit. Deshalb an dieser Stelle eine kurze Notiz zur Aufklärung: Wenn ein freier Journalist fast so viel verdient wie ein Redakteur, heißt das noch lange nicht, dass bei ihm auch am Jahresende genauso viel übrig bleibt. Warum nicht? Weil wir Freien von den schlechten Dingen mehr und von den guten üblicherweise weniger bekommen als die festangestellten Kollegen. Wir müssen zum Beispiel meistens verzichten auf: Das dreizehnte (und vierzehnte, so das irgendwo wirklich noch gezahlt wird) Monatsgehalt Lohnfortzahlung im Krankheitsfall Kilometergeld Foto: Rainer Aschenbrenner Anita Grasse, Landesvorsitzende DJV Thüringen Vermögenswirksame Leistungen Lohnerhöhungen bei Tarifanpassung (wobei darauf zunehmend auch die angestellten Kollegen leider verzichten müssen) Soziale Absicherung, etwa vor Kündigung Doch dafür sozusagen als Ausgleich bekommen wir: den Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung, den wir zu unserem Anteil gleich noch mit übernehmen dürfen (es sei denn, man ist KSK-versichert) die Kosten für Büroausstattung und -unterhalt die Vorsorge für den Krankheitsfall, denn sind wir mal krank, fließt auch kein Geld die Kosten für Versicherungen zum Beispiel solche, die eine Insolvenz verhindern, wenn wir mal berufsbedingt in eine gerichtliche Ausein-andersetzung verwickelt sind Außerdem nicht zu vergessen: Wir können nur in Rechnung stellen, was wir auch wirklich erledigt haben. Oder wie ein Jurist mal sagte: Arbeitnehmer schulden dem Arbeitgeber die Zeit, Freiberufler schulden das Werk. Für die Zeit, in der wir Rechnungen schreiben, unsere Buchhaltung machen, Kunden akquirieren, Aufträge besprechen oder Kontakte knüpfen, bezahlt uns niemand. Das ist auch nicht schlimm, das wussten wir, als wir uns entschieden, frei zu arbeiten. Aber bisweilen kann es anstrengend und nervig sein, sich verteidigen zu müssen für jeden Cent an Zeilenoder Stundenhonorar, um den man kämpft. Liebe Kunden, liebe Kollegen: Freiberufler brauchen ein Vielfaches an Einkünften, um auf das Einkommen eines Festangestellten zu kommen, genau genommen müssen wir je nach Ausgaben einen Umsatz genieren, der ein Drittel bis 50 Prozent über dem Gehalt des Festangestellten liegt, um netto so viel zu haben wie der Festangestellte. Deshalb sind niedrige Zeilen- und Bildhonorare, wie sie gegenwärtig die Realität sind, ein Debakel. Und deshalb ist ein Dann verdienen Sie ja fast so viel wie ein Redakteur ein Vergleich, der vor lauter Hinken kaum noch von der Stelle kommt. Dass die meisten freien Journalisten in unserer Umfrage trotzdem keine Presserabatte mehr nutzen, liegt nicht daran, dass sie sie nicht mehr brauchen, sondern vielmehr daran, dass sie längst bemerkt haben, dass man auch ohne Presseausweis saftige Preisnachlässe aushandeln kann manchmal deutlich mehr als die Presserabatte hergeben. 2/2012 5

6 Rabatt auf die Glaubwürdigkeit Spätestens seit den Ereignissen um Christian Wulff haftet Rabatten ein übler Beigeschmack an und Presserabatten ganz besonders, denn wie können die Hüter von Wahrheit, Ehrbarkeit und Gerechtigkeit ihren Auftrag erfüllen, wenn sie selbst den Verdacht nicht loswerden, beeinflussbar zu sein? Blickpunkt geht auf die Suche nach Antworten unter Kollegen aus Thüringen und Hessen. (Foto: Fotolia.com/msb komm) Google spuckt beim Suchbegriff Presserabatte Ergebnisse aus. Die ersten fünf Links führen zu Datenbanken, in denen tausende Presserabatte hinterlegt sind. Urlaubsflug? Gibt es beim richtigen Anbieter für Journalisten billiger. Neues Schafft im Sinne der journalistischen Glaubwürdigkeit diese Presse-Privilegien ab! W. Christian Schmitt, Herausgeber und Chefredakteur Wir. Das Magazin im Gerauer Land, Groß-Gerau Auto? Gibt es beim richtigen Anbieter für Journalisten billiger. Eintritt zur neuesten Ausstellung, zum schicksten Ausflugsziel, zum angesagtesten Konzert oder zum Fußballspiel des Lieblingsvereins? Gibt es beim richtigen Anbieter für Journalisten billiger oder sogar umsonst. Ein Problem war das in den vergangenen Jahrzehnten nicht sieht man von hin und wieder aufflackernden Diskussioen unter Journalisten ab, die ebenso schnell wieder erstarben. Doch seit sich Medienvertreter über Christian Wulffs Hang zu Gefälligkeiten echauffierten, stehen die Presserabatte unter Beschuss. Erst die Deutsche Bahn, dann Air Berlin und die Telekom verkündeten, dass Presserabatte nicht mehr zeitgemäß seien und man künftig darauf verzichten werde. Das ist an sich kein Grund, sich aufzuregen. Gerade im Journalismus tut es gut, ei- 6 2/2012

7 gene Gewohnheiten zu hinterfragen vor allem, wenn es sich um Gewohnheiten handelt, die die so wichtige Neutralität und Objektivität beeinträchtigen könnten. Aufregen kann man sich allerdings über die Art der Diskussion. Wie so oft kümmerte die sich nämlich kaum um einen ausgewogenen Diskurs und erst recht nicht um eine Regelung für die Zukunft, die die Anforderungen an den Beruf und die Schwierigkeiten, die er oft mit sich bringt, unter einen Hut bringt. Stattdessen bildeten sich zwei Lager: Die einen seufzten erleichtert auf ob der Entwicklungen, weil sie schon immer fanden, dass Presserabatte sich nicht mit dem öffentlichen Auftrag von Journalisten, ihrem Anspruch an Wahrhaftigkeit und Unbeeinflussbarkeit, vereinbaren lassen. Auf der anderen Seite standen jene, die die Rabatte verteidigten, weil sie für die heute meist chronisch unterbezahlten freien (aber teils auch festangestellten) Kollegen die einzige Möglichkeit seien, finanziell über die Runden zu kommen. Presserabatte als eine Art Sozialschein, sozusagen. Beide Lager legen logische Argumente vor, denen kaum zu widersprechen ist. Doch die Diskussion müsste viel tiefer gehen. Denn das ganze Desaster fängt doch schon bei der Definition an: Was ist denn ein Presserabatt? Wenn man es ganz streng nehmen würde, wäre auch die Theaterkarte, die der Kritiker der Lokalzeitung vom Theater kostenlos bekommt, ein Diese Rabatte machen den doch eigentlich neutralen Journalismus ein Stück weit abhängig. Jana Scheiding, Redakteurin, Allgemeiner Anzeiger, Ilmenau Rabatt. Um Unabhängigkeit zu garantieren, müsste die Zeitung die Karte für ihren Mitarbeiter kaufen. Von Reisereportagen, die inzwischen fast überall die Reiseveranstalter bezahlen, oder den Autotests ganz zu schweigen. Nur die wenigsten Redaktionen übernehmen die Kosten für diese vergleichsweisen teuren journalistischen Arbeiten die meisten könnten es sich wohl auch kaum leisten. Andererseits sind viele Kollegen, die in diesen Gebieten arbeiten, auch besonders sensibilisiert für die mögliche Einflussnahme. Nun ist Sensibilisierung noch keine Garantie dafür, dass man nicht trotzdem vorsorglich positiv schreibt, um auch künftig wieder Karten für die Vorstellungen, Einladungen zu Reisen oder Autotests zu bekommen. Aber in der Praxis scheint es doch unwahrscheinlich, dass etwa ein Theaterkritiker nicht kritisiert, sondern lobt, nur um das wieder tun zu dürfen. Gibt es also gute und schlechte Presserabatte? Sind die guten die, die man nutzt, um seine Arbeit machen zu können, tolerabel, während die schlechten, also jene, bei denen man als Privatperson und in der Freizeit von diesen Rabatten profitiert, Teufelszeug? Oder zählen wir die Eintrittskarten zu Veranstaltungen wie Konzerten, Fußballspielen, Ausstellungen oder Theatervorstellungen gar nicht zu Presserabatten, sondern bündeln wir die unter dem Etikett Freier Zugang zur Information für Journalisten aus den Landespressegesetzen? Wenn das so ist, was ist dann mit Rabatten auf Equipment? Gerade freie Journalisten, die nicht von einem Arbeitgeber ausgestattet (Foto: Fotolia.com) 2/2012 7

8 werden, verlockt vielleicht die Kameraausrüstung oder der Laptop, die es mit Presserabatt zwischen fünf und 15 Prozent billiger gibt. Sind das nicht auch Hilfsmittel, um überhaupt arbeiten zu können? Ist es dann auch legitim, solche Rabatte anzunehmen? Sind es überhaupt Rabatte? Generell ist nichts gegen Rabatte zu sagen. Probleme sehe ich nur darin, wenn Rabatte in den Bereichen angenommen werden, in denen der Schwerpunkt der journalistischen Arbeit liegt. Axel Häsler, freier Journalist und Fotograf, Langenselbold Der Presseausweis, wie er von sechs Verbänden gemäß einer Vereinbarung ausgestellt wird. All das sind Fragen, die erst einmal geklärt sein müssten, bevor man darüber streiten könnte, ob Presserabatte nun abgeschafft gehören oder nicht. Doch eine allgemeinverbindliche Regelung gibt es nicht. Viele Verlage und Sender haben deshalb eigene Richtlinien erarbeitet. So ist es Mitarbeitern des Mitteldeutschen Rundfunks zum Beispiel verboten, Zuwendungen anzunehmen, die ihnen mit Bezug auf ihre Arbeit angeboten werden. Allerdings gilt hier, wie bei vielen anderen Sendern auch, eine Ausnahmeregelung: Nicht als Zuwendung im Sinne dieser Regelung gelten nämlich übliche Vergünstigungen, die bestimmten Berufsgruppen oder allen Mitarbeitern des MDR eingeräumt werden, wie etwa Vergünstigungen aufgrund eines Presseausweises oder Firmenrabatte. Auch der Hessische Rundfunk hat, um Bestechlichkeit zu verhindern, eine Dienstanweisung erlassen, in der es heißt: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des hr dürfen keine geldwerten Vorteile fordern, annehmen oder sich versprechen lassen, die mit ihrer Tätigkeit beim hr oder ihrer Funktion im hr im Zusammenhang stehen. Erlaubt sind, soweit nicht anders geregelt, sogenannte Vorteile von geringem Wert, also Geschenke im Wert von bis zu 30 Euro. Besonders strenge Regeln gelten auch bei der Bewirtung. Zwar dürfen die Kollegen des hr die Tasse Kaffee, die ihnen bei einem Dreh angeboten wird, annehmen, bei größeren Einladungen aber, deren Wert je Mitarbeiter über 30 Euro liegt, müssen diese mit Angabe des Restaurants und dem Namen des Einladenden in ein sogenanntes Dinnerbuch eingetragen werden. Die WAZ-Gruppe, zu der auch die Thüringer Allgemeine, die Thüringische Landeszeitung und die Ostthüringer Zeitung gehören, hat den Mitarbeitern einen eigenen Kodex verordnet. Darin heißt es: Wer sich für die Verbreitung oder Unterdrückung von Nachrichten und Berichten durch Geld oder sonstige Vorteilsgewährung bestechen lässt, verstößt eklatant gegen den Verhaltenskodex und wird entlassen. Geschenke, die das Maß einer kleinen Aufmerksamkeit (z. B. geringfügige Werbeartikel) übersteigen, dürfen nicht angenommen werden. Reisekosten der Redakteurinnen und Redakteure werden vom Verlag übernommen. Ein Verstoß gegen diese Dienstanweisungen und Regeln wird nahezu überall mit arbeits- und sogar strafrechtlichen Konsequenzen bedroht. Solche Regeln sind hilfreich, denn sie bieten Orientierung wenn alle betroffenen Kollegen sie kennen. Wir haben Kollegen in Hessen und Thüringen nach ihrer Meinung zu Presserabatten gefragt, und immer wieder haben die Teilnehmer die fehlende, verbindliche Regelung bemängelt. So schreibt etwa Renate Killmer aus Wiesbaden: Mit einem klaren Regelwerk und der Sanktionierung von Übertretungen, z. B. durch den Entzug des Presseausweises, sollte es möglich sein, unlauterem Verhalten entgegenzuwirken. Kaum ein Kollege, der an der Umfrage teilgenommen hat, sieht die Presserabatte so schwarz oder weiß, wie die öffentliche Diskussion es hätte vermuten lassen. Die meisten wägen sehr genau ab zum Beispiel zwischen Rabatten, die für jobbezogene Waren oder Dienstleistungen gewährt werden, und solchen, die einzig dem Privatvergnügen dienen. Sich ohne journalistische Absicht um den Eintritt im Freizeitpark zu drücken oder jede andere Art von Schmarotzertum lehne ich ab, antwortete etwa Wolfgang Eck aus Weilburg 8 2/2012

9 vom Financial Publishing Redaktionsservice, der aber Vergünstigungen, die die Arbeit erleichtern, nicht so kritisch sieht: Als freier Wirtschaftsjournalist muss ich jede Möglichkeit nutzen, Kosten einzusparen. Denn viele Dinge werden von den auftraggebenden Redaktionen einfach nicht bezahlt oder zumindest nur mit Abstrichen. In dieser Situation Rabatte in Anspruch zu nehmen, habe wenig mit Ethik zu tun, sondern beeinflusse oft knallhart die Entscheidung: Fahre ich zum Hintergrundgespräch oder nicht. Doch wo hört dienstlich auf und fängt privat an? Die Frage ist für die meisten Journalisten kaum mehr klar zu beantworten. Mit dem Redaktionsschluss hört die Arbeit nicht auf. Der Gewinn von Informationen und Impressionen beginnt ja auch nicht morgens nach der ersten Tasse Kaffee im Büro und endet nicht mit dem Herunterfahren des Rechners. Er findet bei uns auch im Kontra Pressekonditionen 19 % auf Glaubwürdigkeit Der erhobene Zeigefinger, sprach meine Großmutter Alexandrine, taugt zu vielerlei. So etwa zum Popeln. Aber nicht, um jemanden zum besseren Menschen zu machen. Deshalb unterlasse ich die rechthaberische Geste, mag niemandem ins Gewissen reden: Ich liste nur auf. Aber sie tobt nun einmal auch hier die Schlacht um Journalisten-Rabatte. Es geht mir jedoch nicht ums ehrlose Gemetzel unter Freiberuflern, die sich gegenseitig bei Kunden in ihren Honorarforderungen unterbieten. Selbst unglaubliche 10 Cent Zeilen- und 5 Euro Fotohonorar stellen derweil keine Scham-Schallmauer mehr dar. Darüber ist zu reden. Vor allem, was dazu nötigt, journalistische Bordsteinschwalbe werden zu müssen. Der Freiberufler hat sich nun einmal aber mehrheitlich anders als festangestellte Kollegen sein Schanzzeug selber zuzulegen: Den Rechenknecht, das mehr oder minder smarte Phone, die digitale Knipse und ein Auto. Keine Frage: Man muss nicht Geiz ist -Geiler sein, um nach dem günstigsten Gebot zu graben. Im Gegenteil: Täglich Auftragslage, Einnahmen wie Ausgaben vor Augen zu haben, macht keinen Spaß und knauserig. Dennoch sind Freiberufler und da zähle ich mich dazu eher journalistische denn betriebswirtschaftliche Überflieger. Das ist halt so. Und deshalb nehmen manche aus unseren immer zahlreicher werdenden Reihen gern mit, was an Nachlässen auf den Presseausweis gegeben wird. Nutzen natürlich alles ausschließlich nur für berufliche Zwecke, wie das am häufigsten gebrauchte Argument für diesen Ablasshandel lautet. Sack geschlagen, Esel gemeint: Vorm Paradies auf Erden und flächendeckend gezahlten Honoraren nach gemeinsam vereinbarten Vergütungsregeln genügte es ja auch schon, wenn Sittenwidriges sittenwidrig bliebe: Honorare, die nicht auskömmlich sind, wie es im feinsten Juristendeutsch heißt. Und auch, dass Auftraggeber oft jedwede Nebenkosten geflissentlich ignorieren, sie sich quasi als Mengenrabatt einräumen lassen. Rabatte sind aber keine Liebesdienste: Der Geber weist sie als Marketingmaßnahme aus, mindert damit sein Betriebsergebnis, spart Steuern. Natürlich verringern sich auch des Nehmers Betriebsausgaben, ermöglichen am Ende gar einen höheren Gewinn. Wäre nicht dies ein Argument dafür, ab und an, hier und da mal ein bisschen mitgehen zu lassen? Eher nicht. Deshalb nicht, weil es uns noch mehr zu Timm Thalern werden ließe. Frei nach Max Weber arbeiten wir eh schon heftig daran, zu einer Art von Paria-Kaste zu werden, die in der,gesellschaft stets nach ihren ethisch tiefststehenden Repräsentanten sozial eingeschätzt wird. (1) Wieso? Weil wir mehrheitlich beim Thema Journalistenrabatte hemmungslos dem St.-Florian-Prinzip huldigen: Andere sind der Wulff, dem man das Fell gerben muss. Ich habe deshalb keine Hemmungen, mich dju-bundesvorstand Manfred Protze anzuschließen, der schrieb: Hauptkapital für Journalisten ist ihre Glaubwürdigkeit. Mediennutzer setzen darauf, weil sie den Wahrheitsgehalt von Informationen meist nicht überprüfen können. Glaubwürdigkeit hängt dabei nicht vom Einzelnachweis durch die Adressaten ab. Umgekehrt: Haben sie ein Indiz für Unglaubwürdigkeit, reagieren sie zu Recht mit einem Allgemeinverdacht und mit einem Verzicht auf das publizistische Produkt. Das allerdings wäre das wirtschaftlich schlechteste Ergebnis für alle aus einer Annahme kurzfristiger individueller Vorteile. (2) Noch einmal Weber: Die ganz unvergleichlich viel schwereren Versuchungen, die dieser Beruf mit sich bringt, und die sonstigen Bedingungen journalistischen Wirkens in der Gegenwart erzeugen jene Folgen, welche das Publikum gewöhnt haben, die Presse mit einer Mischung von Verachtung und jämmerlicher Feigheit zu betrachten. Fazit also: Ist der Ruf erst ruiniert? Nein danke. ICH jedenfalls räume niemandem 19 % auf meine Glaubwürdigkeit ein. Anmerkungen: 1 - Max Weber, Vortrag Politik als Beruf, Reiner Aschenbrenner 2/2012 9

10 Privaten statt, argumentiert Bernhard Knapstein, Editor in chief der Mediengruppe Kirk, aus Darmstadt. Er spricht sich offen Ich finde als Freie die Rabatte schon hilfreich. Susanne Reinhardt, freie Journalistin, Ruhla für Presserabatte aus, aber auch für einen selbstkritischen Blick innerhalb der Branche. Pro Pressekonditionen Auch Ralf Ehrlich, Redakteur der Thüringer Allgemeine in Ilmenau, verdammt Presserabatte nicht per se, spricht sich aber für eine klare Haltung aus: Kollegen, die Rabatte in Anspruch nehmen, sollten beispielsweise nach einem Presserabatt für den Autokauf nicht mehr über das betreffende Thema berichten. Doch trotz aller Differenziertheit: Die meisten befragten Kollegen aus Hessen und Thüringen plädieren gegen Presserabatte. Die Gefahr, die Objektivität zu verlieren, wiegt für viele zu schwer. Dabei ist es egal, ob die Berichterstattung tatsächlich gefärbt wird. Für die meisten Befragten reicht Werden Journalisten mit Rabatten beeinflusst? Wir schließen nicht aus, dass Firmen das vorhaben. Zwei Argumente sprechen dafür, dass diese Intention bei der Masse nicht erfolgreich ist. Nehmen wir ein Beispiel: Myparfum.de, Fiat sowie Gruner und Jahr bieten Pressekonditionen an. Welcher Journalist hat die Möglichkeit, über alle drei Firmen positiv zu berichten selbst wenn er es wollte? Zweitens: Journalisten sind darauf trainiert, Beeinflussung zu erkennen und sich davor zu schützen. Bei vielen Firmen vor allem bei den großen sind Journalistenrabatte nichts anderes als Gruppenrabatte: Auch Mitglieder von Vereinen oder Angestellte bestimmter Firmen bekommen Sonderkonditionen, und nicht selten sind die Angebote identisch oder in einigen Fällen sogar besser als die Pressekonditionen. Auf diese Weise wird der Verkauf von Produkten angekurbelt oder Restbestände bzw. Überkapazitäten an den Mann gebracht. Auch sind Rabatte nicht immer der günstigste Weg, ein Produkt zu erwerben: Gerade bei Elektronik-Artikeln wird der Journalistenrabatt auf den Listenpreis von vielen Online-Shops unterboten. Es liegt in der Verantwortung eines jeden Journalisten, verantwortungsvoll mit den ihm gebotenen Vergünstigungen umzugehen und für sich zu entscheiden, ob er sie in Anspruch nimmt oder nicht. Wer viel über die Mobilfunkbranche berichtet, sollte aus unserer Sicht deren Rabatte nicht in Anspruch nehmen. Natürlich gibt es Journalisten, die ihre Position missbrauchen und glauben, dass sie qua Beruf Anspruch auf die Leistungen haben. Schwarze Schafe gibt es in jeder Branche. Wir als Betreiber von Pressekonditionen.de greifen deshalb sofort ein, wenn ein Journalist verbal die Grenze überschreitet und Firmen über die Feedback-Funktion unserer Website beschimpft. Zum Glück kommt dies nur sehr selten vor. Mit Pressekonditionen.de bringen wir seit zwölf Jahren Licht in das Thema Journalistenrabatte einfach und übersichtlich auf einer Webseite. Statt Rabatte unter der Hand auszutauschen, können Journalisten und ausdrücklich auch Nicht-Journalisten erfahren, welche Firma welchen Rabatt bietet. Alle Angebote werden vor der Veröffentlichung von den Firmen bestätigt und für die Veröffentlichung freigegeben. Rabatte, die an eine Berichterstattung geknüpft sind, werden von uns nicht aufgenommen. Nora Jakob es schon, dass der Verdacht für die Öffentlichkeit naheliegt. Man geht auf Nummer sicher: Wer keine Rabatte in Anspruch nimmt, macht sich auch nicht angreifbar. Jeder böse Anschein muss vermieden werden, meint auch Klaus Wuggazer, Lokalchef der Thüringer Allgemeine in Erfurt, Wie wollen wir glaubwürdig gegen Raffkes, Amigowirtschaft und Filz argumentieren, wenn wir selbst zum Teil der Amigowirtschaft und des Filzes werden, und sei es auch nur im Kleinen? Allerdings auch darauf machten viele Kollegen aufmerksam ist es heute auch nicht mehr so schwerwiegend, sich gegen Presserabatte auszusprechen. Oft sind mit geschickter Verhandlung nämlich auch ohne Presseausweis gleiche oder sogar höhere Preisnachlässe möglich egal, ob es um das neue Auto oder die technische Ausrüstung geht. Bei vielen Unternehmen muss man nach Rabatten nicht einmal mehr fragen, sie sind in der Preisgestaltung längst eingeplant. Es gibt kaum einen Händler ohne Kundenkarte, Punktesystem oder Aktionspreise. Sparen können Journalisten heute auch, ohne sich als solche zu erkennen zu geben. Der Ruf unserer Branche ist nicht der beste, und Presserabatte tragen kaum dazu bei, ihn zu verbessern. Doch in vorauseilendem Gehorsam allen Vergünstigungen zu entsagen, wird kaum ausreichen, Glaubwürdigkeit und Vertrauen wiederherzustellen. Oder, wie Steffen Hellner aus Schefflenz sagt: Wer nicht käuflich ist, wird auch durch einen Rabatt nicht korrumpiert. Wir glauben an die Integrität der Kollegen, aber wir wissen auch um Hektik, Druck und schrumpfende Budgets in den Redaktionen. Vielleicht ist die Zeit der Presserabatte wirklich vorbei, doch dann sollte die Zeit vernünftiger Arbeitsbedingungen für Feste und Freie nun auch endlich wieder beginnen. Anita Grasse 10 2/2012

11 Mein besonderes Bild und seine Entstehungsgeschichte Die kleine Geschichte dazu ist schnell erzählt. Das Foto entstand am 30. Oktober 2009 bei der Unicef-Aktion der Thüringer Allgemeine, damals zum Thema Unter- und Mangelernährung in Sierra Leone. Es war der letzte Tag der Aktion und weil wir am Nachmittag abreisen sollten, stand kein offizieller Programmpunkt mehr auf dem Plan. Dennoch entschieden wir uns (meine Journalistenkollegin Elena Rauch war damals mit), die Slums der Hauptstadt Freetown zu besuchen. Auf dem Weg dorthin hatte mich der Fahrer gewarnt, wegen der hohen Kriminalität die Kamera sicher geschützt mitzunehmen. Ich entschied mich für die Minimal- Variante: eine Kamera, ein Objektiv und ein Blitzgerät mit entsprechendem Kabel. Der Müll aus der fast eine Million Einwohner zählenden Stadt bahnt sich zwischen den Bezirken Marbella und Susans Bay den Weg ins Meer. Drei junge Straßenkinder Emma Sesay (9), Hawa Baugura (10) und Foday Mansaray (14) wühlten auf einem dieser Müllberge nach etwas Verwertbarem. Dort wollte ich fotografieren. Nachdem ich tagelang festes Schuhwerk getragen hatte, hatte ich ausgerechnet an diesem Tag die offenen Schuhe an. Das Gebräu aus Abwasser und Müll stand mir bis zum Knöchel. Nach einer kurzen Begrüßung durfte ich die drei fotografieren, im Hintergrund verfolgten Bewohner der Slums die Arbeit. Die Aufnahme entstand mit einer Nikon D700 bei 24 mm Brennweite und Blende 5,6. Wegen der knallenden Sonne ergab sich eine extrem kurze Belichtungszeit von 1/1600 Sekunde. Die Gesichter wurden seitlich aufgehellt mit einem Blitz, verbunden mit einem Kabel an der Kamera. Ein Foto, das nur entstehen konnte, weil wir uns nicht an das offizielle Programm gehalten haben und uns nicht haben beirren lassen. Deshalb ist das Foto etwas Besonderes für mich. Alexander Volkmann 2/

12 DJV Thüringen stellt in Suhl das Signal für die Zukunft auf Grün Votum für neues Verbandskonzept 12 2/2012 Am Mikrofon: Dr. Michael Plote (Erfurt) Eberhardt Pfeiffer (Arnstadt) Brunhilde Schumacher (Suhl) (Fotos: Michael Schlutter) Zwei Themen bestimmten den DJV-Landesverbandstag Thüringen Hoch droben auf der Suhler Höh diskutierten die Mitglieder im Business-Vital-Hotel die Anforderungen an den Lokaljournalismus im digitalen Zeitalter und die weitere Profilierung des Berufsverbandes. Eingangs stellte auf Einladung des Landesvorstandes Eberhardt Pfeiffer, Lokalchef der Thüringer Allgemeine in Arnstadt, Thesen zum Thema Lokaljournalismus vor. Der engagierte Blogger und aktive Twitter- und Facebooknutzer sieht viele Vorteile in der Symbiose von Social Media und Lokaljournalismus. Im O-Ton meinte er: Als Lokaljournalist muss man dahin gehen, wo die Leute Geschichten erzählen. Er berichtete, dass er bei Twitter eine Nachricht aus Baden-Württemberg gelesen habe, wozu dann nach eigener Recherche seine Arnstädter Leser eine Reportage in ihrem Blatt fanden. Eberhardt Pfeiffer machte aber auch auf die Gefahren aufmerksam, die seiner Meinung aber nicht so gravierend sind, dass sie gegen die Nutzung sozialer Medien sprächen. Die wichtigsten seiner Thesen, aber auch spätere Aussagen und Sprüche am Mikro, zwitscherten DJV-Mitglieder gleich während des Verbandstages an ihre Follower, wobei auf der Großleinwand auch Dutzende Antworten, darunter die eines landesweit bekannten Politikers, auftauchten. Der umfangreiche Bericht des Landesvorstandes war im Vorfeld bereits auf die Homepage gestellt worden, so dass die Landesvorsitzende Anita Grasse sich in ihrem, von allen Anwesenden ausnahmslos gelobten, Vortrag auf die wesentlichen Anliegen konzentrieren konnte. In der Diskussion ging es um das neue, wie Annedore Munde anmerkte, aktualisierte Verbandskonzept, dessen Säulen Mitgliederwerbung und -bindung, Serviceangebote und Öffentlichkeitsarbeit sind. Mit dem einstimmig beschlossenen Konzept soll das Profil des DJV Thüringen weiter gestärkt werden. Landesgeschäftsführer Ralf Leifer betonte, dass Kooperationen, die wir eingehen, immer sinnvoll sein müssen. Dazu will Thüringen auch in Zukunft seinen Mitgliedern Leistungen bieten, die andere auch bieten. Wenn das Grundprinzip nicht bleibt, fehlt mir jedes Verständnis, so Leifer, der auch die Tariflandschaft, einerseits beim MDR, andererseits im Tageszeitungsbereich, wie von ihm gewohnt, mit Blick auf die Realität bewertete. Brunhilde Schumacher (Suhl) hatte ihm mit engagierter Rede indirekt eine Steilvorlage geliefert. Dr. Bärbel Escher von Freies Wort (Suhl) ging auf die (damals) bevorstehende Verschmelzung des Bad Salzunger Verlages mit jenem ein, in dem sie arbeitet, und äußerte sich auch über die Qualität der Zeitung bei sinkendem Personalbestand. Ihr Fazit: kein leichtes Unterfangen. Der Beisitzer im Bundesvorstand, Wolfgang Grebenhof, beklagte in der Aussprache, dass es ein Dilemma sei, dass DJV und verdi in den Tarifgesprächen keine klar umrissenen Verhandlungspartner mehr hätten. Grebenhof in seiner bekannt derben Art: Die allermeisten Verlage suhlen sich in ihrem Profit wie die Schweine im Schlamm. Einmal mehr warb Marina Hube, Bundesfachausschuss-Vorsitzende Freie, in souveränem wie lockerem Vortrag für gleichberechtigte Behandlung der Anliegen der großen, wachsenden Zahl freier Journalisten. Für anderthalb Jahrzehnte erfolgreichen Wirkens an der Spitze des Landesverbandes wurde Wolfgang Marr mit der Ehrennadel des DJV von der aktuellen Landesvorsitzenden Anita Grasse geehrt. Wolfgang Ich glaube, unser Beruf befindet sich momentan in zwei Krisen: der Motivationskrise, aber auch in einer strukturellen. Beide bedingen einander. Der DJV muss sich intensiver darum bemühen, diesen Krisen etwas entgegenzusetzen. Anita Grasse, DJV-Vorsitzende Thüringen Marr bedankte sich mit bewegten Worten und betonte, nur durch die Gemeinsamkeit aller Mitglieder habe die Stimme Thüringens eine solch hohe Bedeutung erreicht. Uneingeschränkter Beifall nicht nur in diesem Moment, sondern auch zu jener Zeit, als die Landesvorsitzende sich bei Ingrid Ehrhardt nach knapp sechs Stunden für deren souveräne Leitung durch das Tagespräsidium herzlich bedankte. Gäste aus den DJV-Reihen waren in Suhl die Landesvorsitzenden aus Hessen, Rheinland-Pfalz und Sachsen, die Vize-Vorsitzenden aus Bayern, vom DJV Berlin sowie der Geschäftsführer aus Sachsen-Anhalt. Wolfgang Marr

13 Journalistenpreis Thüringen 2012 an die Rechercheredaktion des MDR Von links nach rechts: Ludwig Kendzia, Michaela Schenk, Dr. Rainer Erices, Axel Hemmerling, Anita Grasse (DJV-Vorsitzende Thüringen) und Prof. Norbert Kleinheyer (Hauptgeschäftsführer Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen) (Foto: Alexander Volkmann) Die Recherche- und Contentredaktion des MDR-Landesfunkhauses ist Träger des Journalistenpreises Thüringen Die Auszeichnung wurde zum Landespresseball vom DJV-Landesverband Thüringen und dem Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen verliehen. Geehrt wurden Michaela Schenk, Dr. Rainer Erices, Axel Hemmerling und Ludwig Kendzia. Die Journalisten haben über Jahre hinweg Fakten zum Rechtsextremismus gesammelt und Netzwerke geknüpft. Nach dem Banküberfall in Eisenach und dem Auffliegen der NSU-Terrorzelle im November 2011 konnten sie dadurch schnell die Thüringer Spuren des rechten Terrors recherchieren und mit vielen Details exklusiv veröffentlichen. (wm) Für die Familie Beste Konditionen für Sie, Ihren Partner und Ihre Kinder Die Premium-Vorsorge für Medienmenschen 2/

14 Journalisten recherchieren, schreiben, reflektieren, googeln, bloggen, twittern Kopflos mit Smartphone und Sandalen Thüringens Europaund Medienministerin Marion Walsmann und TLM-Chef Jochen Fasco (rechts) eröffneten das Thüringer Medienbildungszentrum in Erfurt. (Foto: TLM) Nichts als Fragen. Wie gebildet muss ein Journalist sein? Wie tragen Journalisten zur Bildung ihres Publikums bei? Welche Bildung braucht ein Journalist für seinen Arbeitsalltag? Ein Versuch, Antworten zu finden. Die Sonntagszeitung aus Frankfurt am Main passt nicht durch den Briefkastenschlitz. Sie ist zu dick, aber nicht wegen der Werbebeilagen. Sie bietet einfach viel Lesestoff für einen viel zu kurzen Sonntag. Sie informiert, irritiert, reflektiert, stellt Zusammenhänge her, ist meinungsstark. Sie bildet ihre Leser, weil sie oft überrascht mit ihrem Blick auf die große und die kleine Welt, weil sie Sprache pflegt und manchmal mit ihr spielt, weil sie pointiert Positionen bezieht, die ihre Leser teilen und nicht teilen. Letzte Sonntagszeitungslektüre. Die Ästhetik des Widerstands von Frank Schirrmacher, der intelligent und ironisch über Autoren, Künstler, Nutzer, Piraten, Hacker, Verlage und den Abmahnwahnsinn reflektiert. Die politische Ikonografie der Piraten veranschaulicht die Sonntagszeitung mit einem grandiosen Agenturfoto, das sie zerschneidet. Oben der kopflose Pirat, der in Jauchs Talkshow auf seinem Smartphone twittert, unten seine nackigen Füße in Sandalen. In welcher Welt lebt der nur? Was hat das mit Bildung zu tun? Sehr viel oder gar nichts, es kommt auf das Selbstverständnis und die eigene Sensibilität an. Schirrmachers Sicht und Stil sind originell, reflektiert und anregend, Leser gewinnen neue Einsichten in eine komplexe und komplizierte Diskussion. Der kopflose Pirat mit Smartphone und Sandalen ist ein Sinnbild, ein Hingucker, der zum Lesen animiert. Hier soll nicht ein Bildungsbegriff definiert werden. Nur so viel. Bildung lässt sich umschreiben als ein reflektiertes Verhältnis des Menschen zu sich selbst, zu anderen und zur Welt. Sich zu bilden ist ein 14 2/2012

15 täglicher Anspruch und gelebte Praxis. Das gilt gerade für Journalisten, die täglich, stündlich oder live Schneisen in die Informationsfluten schlagen, Welt erklären, sie durchschaubarer machen sollen. Das Stichwort lautet Bildung durch Medien, die Medienbildung voraussetzt, was schon wieder von Journalisten und Journalismus wegführen kann. Die Thüringer Landesmedienanstalt (TLM) in Erfurt vollzieht als Bildungsinstitution gerade einen Kurswechsel. Sie gründet im April 2012 ein Thüringer Medienbildungszentrum. Zur Eröffnung benutzt der Direktor sprachliche Bilder vom Stapellauf, Navigieren im Medienmeer, da ist von Kompass, Sextant und Jacobsstab die Rede. Auf einer Schatzkarte sind Media-Lab, Studio, Kreativraum und Postproduktion eingezeichnet. Volle Kraft voraus, Piraten entern die neue schöne Medienwelt. Die reale Welt in der Erfurter Steigerstraße, in der TLM, beeindruckt den Besucher. Großzügige Räume, modernste Technik, angenehme Atmosphäre. Kinder und Jugendliche, Schüler und Lehrer, Eltern und Großeltern können hier mit Medien ganz praktisch umgehen lernen. Mein Avatar und ich führt in die Welt sozialer Netzwerke. Blue-Box-Experimente öffnen das Wunderland Fernsehen. Medienmacher lernen technische Tricks und Kniffe kennen bei Achtung Schnitt. So viel, so gut. Ist da noch was? Journalismus, Nachrichten, Zeitung machen, die Welt in 15 Minuten Tagesschau zusammengefasst? Journalisten gehören nicht zur Mannschaft, die im Medienmeer der TLM navigieren und anderen Besatzungsmitgliedern ihr Wissen und Können weitergeben sie befähigen, selbst das Steuer zu führen, zu durchschauen, was die journalistische Medienwelt im Innersten zusammenhält. Das ist zugespitzt und polemisch formuliert. Journalisten tauchen manchmal auf, sie sind ab und zu an Bord, sie sind beteiligt an einzelnen medienpädagogischen und medienpraktischen Projekten. Aber sie könnten viel mehr einbringen, wenn das gewollt wäre und wie das vor Jahren zwischen dem DJV Thüringen und der TLM schon erfolgreich praktiziert wurde. Mehr journalistisch grundierte Medienbildung mit und durch Journalisten ist nötig. Sie können das vermitteln. Mehr Bildung für Journalisten ist möglich, wenn sie das wollen. Die Angebote gibt es, wenn auch der Markt dafür sehr unübersichtlich ist, Preis und Leistung, Ort und Zeitaufwand berücksichtigt werden müssen. Online-Seminare im Netz, Webinare, sind sehr gefragt, klassische Präsenzveranstaltungen vor Ort gibt es massenhaft von vielen Anbietern. Eberhardt Pfeiffer redete jüngst auf dem DJV-Verbandstag in Suhl ganz erfrischend über die virtuelle Kneipe, stellte seinen Blog Arnscht vor und ermutigte Kollegen: Keine Angst vor Facebook, Autofahren ist gefährlicher. Zeitungen, gut gemacht, vor allem informativ, sind nach wie vor ein gefragtes Medium in der Bevölkerung. (Foto: pixelio.de) Manchmal passiert ein Unfall, wie beim Fachtag Lokaljournalismus 2.0 im März in der Evangelischen Akademie Thüringen in Neudietendorf. Der DJV Thüringen kooperiert seit einigen Jahren gut mit der Akademie. Das klassische Format einer ganztägigen Weiterbildung für wenig Geld (15 Euro inklusive Verpflegung) mit Vorträgen und Diskussion bringt Journalisten und andere Interessenten wie Lehrer, Pfarrer, Verwaltungsmenschen, Betreiber von Internetplattformen etc. zusammen. Plötzlich steht die Frage eines Internetaktivisten im Raum: Was ist Journalismus? Der Dozent, ein Journalist, ist überrascht, verwirrt und hat keine Antwort parat. Einfach nur peinlich. Der DJV Thüringen, zusammen mit dem Sozialwerk, wird verstärkt eigene Angebote in der Region unterbreiten, weitere Kooperationen mit politischen Stiftungen, Universitäten, professionellen Bildungsinstitutionen suchen. Vor allem geht es darum, den Bedarf der Mitglieder zu erkunden. Manchmal ist das ein Zweistundenseminar abends über soziale Netzwerke, das Kollegen für Kollegen geben. Michael Plote 2/

16 Wie es richtig ist Korrekturen zu einem Beitrag im Heft 1/2012 Anwendung Steuerrecht Einige Passagen der Berichterstattung über das Steuerseminar im letzten Blickpunkt (1/2012, Seiten 34 u. 35) sind verkürzt dargestellt, unkorrekt und unvollständig. Um falschen Schlüssen in unserer Leserschaft vorzubeugen, stellen wir im Folgenden die fraglichen Passagen noch einmal unmissverständlich dar und bitten um Entschuldigung. Voranstellen dürfen wir, dass der Kollege Kiesel freiberuflicher Redakteur und nicht, wie dargestellt, PR-Berater ist. Er hat folgende Korrekturwünsche: Je exakter Ihre Abrechnung ist, desto weniger Steuern zahlen Sie. Dies ist natürlich eine Wunschvorstellung. Für eine eine gute Buchführung gibt es keinen Rabatt. Richtig ist, dass nur eine komplette Darstellung sämtlicher Betriebsausgaben dabei hilft, das zu versteuernde Einkommen in der exakten und gewünschten Kleinheit darzustellen. (Foto: Fotolia.com) Unter einem Verdienst von Euro zahlen Sie in der Regel gar keine Steuern. Auch dies wäre zu begrüßen. Dem Satz mangelt es jedoch an dem weiterführenden Satz, wenn die abzugsfähigen Ausgaben so hoch sind, dass der zu versteuerende Verdienst bei dem Freibetrag von derzeit Euro liegt, bei Verheirateten nicht über Euro. Ergänzend gilt: Existenzgründer mit größeren Sacheinlagen, Anfangsinvestitionen und beispielsweise einem Dienst-PKW bleiben in ihrem ersten Steuerjahr der Selbstständigkeit oft unter dieser (steuerlichen) Grenze. Zu keinen weiteren Steuerzahlungen kommt es im ersten Jahr der Selbstständigkeit oft auch deshalb, weil in vorhergehenden Angestelltenverhältnissen bereits überproportional (weil auf der Basis von 12 Monaten abgerechnet) Lohnsteuern einbehalten wurden. Die Tatsache, dass freiberufliche tätige Journalisten im Verhältnis sehr wenige Steuern entrichten, liegt vor allem daran, dass ein wesentlicher Teil ihrer beruflichen (absetzbaren) Investitionen zugleich private Nutzungen ermöglicht z. B. Telefon- Hardware, Online-Zugänge, Handy, PKW, Kontokosten, Versicherungen, Kameras ect. Hier die Verdeutlichung des Umgangs mit der Mehrwertsteuer: Wenn der Gesamtumsatz unter Euro bleibt, kann von einer Berechnung der MwSt. auf die Honorare abgesehen werden. In diesem Fall das ist die sogenannte Kleinunternehmer-Regelung bleibt jedoch die Möglichkeit verwehrt, die in den Betriebsausgaben enthaltene MwSt. die sogenannte Vorsteuer beim Finanzamt geltend zu machen. Für freiberuflich tätige Journalisten mit vorsteuerabzugsberechtigten Auftraggebern ist es sehr viel günstiger, die MwSt. bei Honorar und Betriebsausgaben zu berechnen. Das ist keine Mehrarbeit und reduziert die beruflichen Ausgaben um die darin enthaltende MwSt. Eine Ausnahme bilden Pauschalisten, die nicht selten als Scheinselbstständige über keinerlei nennenswerte Betriebsausgaben verfügen. Sie können Pauschalen für die MwSt. sowie die Betriebsausgaben geltend machen. Diese letzte Zielgruppe muss auch keine komplette Buchhaltungssoftware wie Monkey einsetzen, sondern kommt mit einem Freewareprogramm wie EasyCash&Tax (im Seminar dargestellt) aus. Die Privatnutzung von Festnetzund Onlineanschlüssen kann nur dann pauschal mit zehn Prozent festgelegt werden, wenn der freie Journalist den Anschluss ausschließlich allein nutzt. Wird der Anschluss hingegen von einer fünfköpfigen Familie genutzt, mit drei internetfähigen Rechnern im Netz etc., ist die Zehn-Prozent- Klausel indessen nicht anwendbar. Ab 2011 ist der internetfähige Rechner des Freiberuflers in seiner (beruflich genutzten) Wohnung nicht mehr GEZ-pflichtig. Die notwendige Ergänzung: jedoch für 2011 und 2012 ist noch das Autoradio im beruflich genutzten PKW GEZ-pflichtig. Erst ab 2013 ist der erste PKW pro Betriebsstätte nicht mehr GEZ-pflichtig. Die Redaktion 16 2/2012

17 DAB+: Steigendes Programmangebot und massiver Netzausbau In der Blickpunkt-Ausgabe März 2012 haben wir uns mit dem Neustart des digital-terrestrischen Radios im Modus DAB+ beschäftigt. In der Zwischenzeit haben die Verantwortlichen das Thema weiter forciert auch in Hessen und Thüringen. Bislang können in Hessen lediglich Hörer im Rhein-Main-Gebiet und angrenzenden Regionen die neuen Hörfunkprogramme mit einem Radiogerät, das Digitalradio/DAB+ an Bord hat, empfangen. In den kommenden Wochen jedoch soll sich dies ändern. Der Netzbetreiber Media Broadcast hat einen massiven Ausbau der Reichweite beim bundesweiten Multiplex angekündigt. Noch im Sommer sollen auch Besitzer von Digitalradios in den Städten Wetzlar, Gießen, Marburg, Alsfeld, Bad Hersfeld, Fulda, Kassel und dem jeweiligen Umland in den Genuss von zehn bundesweiten Privatradios und drei Programmen des Deutschlandradios kommen. Auch das regionale Programmangebot in Hessen steigt weiter: Wie Gerhard Rolleter, Projektleiter der Betreibergesellschaft Hessen Digital Radio, mitteilt, habe man Verträge mit den Rundfunkunternehmen Neue Welle Bayern und Radio Teddy abgeschlossen. Die Neue Welle ist mit dem Programmangebot Absolut Relax, einem Sender mit der Musikfarbe Soft Rock und -Pop, bereits auf Sendung als drittes regionales Privatradio nach HitRadio FFH und harmony.fm (beide von der FFH-Gruppe). Mit Radio Teddy soll ein aus Berlin stammender Sender für Kinder, der bereits auf UKW im Raum Kassel sowie über Internet und Satellit zu empfangen ist, via DAB+ erstmals terrestrisch im Rhein-Main- Gebiet starten. Die Aufnahme des Sendebetriebs sei bis Juni geplant, so Rolleter. Ebenfalls im Rhein-Main-Gebiet auf Sendung gehen wird Antenne 50Plus, wenn auch zunächst im Testbetrieb. Mit der Fokussierung auf ältere Hörerschichten und dem Musikformat aus Schlagern und Oldies erhält die Seniorenwelle hr4 des Hessischen Rundfunks damit erstmals private Konkurrenz in Hessen. Hinter Antenne 50Plus steht ein privater Radioanbieter aus Nürnberg. Seine Zulassung zurückgegeben habe dagegen der türkische Veranstalter Radyo Turk aus Nordrhein- Westfalen. Offen sei laut Rolleter zudem, ob die ebenfalls von der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk (LPR Hessen) zugelassenen regionalen Sender Energy Rhein-Main und Radio Fortuna noch auf Sendung gingen. Wir rechnen dennoch damit, dass wir bis Jahresende sechs Hörfunkprogramme in unserem Multiplex ausstrahlen können, so der Planungsmanager. Ähnlich wie beim analogen UKW-Hörfunk, so machen auch bei DAB+ die Radiowellen nicht vor Landesgrenzen halt. So kommen Hörer im westlichen Rhein-Main-Gebiet auch in den Genuss von neuen Hörfunkangeboten aus Rheinland- Pfalz und Baden-Württemberg. Hier starteten die Ethno-DJ-Welle big- FM WorldBeats, ein Ableger des Jugendsenders bigfm, sowie der Touristensender Schwarzwaldradio und Live-Radio, ein gemeinsames Eventprogramm der baden-württembergischen Privatsender Radio Regenbogen, Antenne 1 und Radio 7. Fast im gesamten Rhein-Main-Gebiet sind zudem neue Programme aus Bayern zu hören, hier ist der landesweite Sender Antenne Bayern mit einer Jugendwelle ( Antenne Top 40 ) und einem Nachrichtenkanal ( Antenne Bayern info ) digital gestartet. Ebenfalls neu zwischen Aschaffenburg und Wiesbaden zu hören sind die Hitwelle Megaradio (Peter Valentino Medien) und der DJ-Kanal RT.1 in the Mix (R.T.1 Medien Augsburg). Wer an einem exponierten Ort im Rhein-Main-Gebiet wohnt, kann mit einem DAB+-Empfänger inzwischen über 50 private und öffentlich-rechtliche Hörfunkprogramme empfangen. Der Kindersender Radio Teddy soll in Kürze im Rhein-Main-Gebiet per DAB+ zu empfangen sein. In Thüringen dagegen herrscht weiter digitale Flaute: Laut Thomas Heyer, Technischer Leiter bei der Thüringer Landesmedienanstalt (TLM), habe sich in den vergangenen Wochen kein weiterer Privatradio-Interessent bei den Medienwächtern gemeldet. Immerhin strebe der Mitteldeutsche Rundfunk einen Netzausbau an: Voraussichtlich bis Anfang 2013 soll ein leistungsstarker neuer Sender am Inselsberg im Thüringer Wald die Digitalradio Versorgung im gesamten West-Thüringen sicher stellen. Aktuell liefen laut Heyer zudem Gespräche mit dem Deutschlandradio und dem Netzbetreiber Media Broadcast, so dass möglicherweise auch der bundesweite Multiplex Anfang des kommenden Jahres entlang der A4 und im Thüringer Wald zu hören ist. Heyer schätzt die Chancen auf 50:50. Bislang wird der Bundes-Multiplex nur vom Großen Ettersberg bei Weimar im Thüringer Becken verbreitet. Michael Fuhr 2/

18 Vor- und Nachteile von Facebook für Journalisten Nicht in Banalitäten ersticken 900 Millionen Nutzer und ein Börsengang das soziale Netzwerk facebook ist weiter auf Erfolgskurs. Für Journalisten birgt es die Chance auf neue Kontakte und Aufträge aber auch das Risiko, zu viel von sich preiszugeben. Dennoch sind immer mehr Kollegen in facebook engagiert. Wie kann ich das Netzwerk als Journalist sinnvoll nutzen, auf was sollte ich dabei achten? Bettina Blass, Online-Referentin und Lehrbeauftragte am journalistischen Seminar Mainz, gibt im DJV Seminare zu Web 2.0 und im Interview Antworten auf diese Fragen. Sollte ich als Journalist in Facebook sein? Man kann auch ein guter Journalist sein, ohne bei Facebook zu sein. Aber über Facebook oder auch über beispielsweise Twitter kommt man gezielter an interessante Informationen. Bin ich nicht bei Facebook, muss ich nach Informationen suchen oder immer wieder eine bestimmte Internetseite aufrufen, um zu sehen, was es dort Neues gibt. Zumindest, wenn ich keinen RSS- Reader benutze. Bei Facebook kann ich den betreffenden Seiten folgen und bekomme die Infos automatisch im Nachrichtenstrom angezeigt. Das empfinde ich als praktisch und zeitsparend. Man muss also gar kein Sender sein, um von Facebook profitieren zu können. Bin ich ein Sender, also habe ich etwas zu sagen, d a n n i s t Facebook doppelt hilfreich. Denn ich kann etwa als freier Journalist auf meine Arbeit und auf meine Schwerpunkte viel besser aufmerksam machen, als wenn ich nicht bei Facebook bin. Abgesehen davon, lässt sich der private Kontakt zu Freunden und befreundeten Kollegen über Facebook gut aufrechterhalten. Man ist immer auf dem Laufenden, selbst wenn man sich mal monatelang nicht gesehen oder gesprochen hat. Grundsätzlich gilt jedoch, dass mein soziales Netzwerk nur so gut sein kann, wie ich es mir mache. Wer bei Facebook in Banalitäten erstickt, hat sich möglicherweise mit den falschen Leuten, Gruppen und Unternehmen verbunden. Mit welchem Profil sollte ich vertreten sein? Es gibt bei Facebook private Seiten und Unternehmensprofile. Ein Medium, also eine Zeitung oder eine TV-Sendung oder auch ein selbstständiger Journalist wird ein Unternehmensprofil anlegen. Alternativ kann der selbstständige Journalist auch eine private Seite anlegen und ermöglichen, dass andere Nutzer seinen Informationen folgen, ohne dass er sich mit ihnen befreunden muss. Dann sollte er aber seine Privatsphäreeinstellungen im Griff haben. Das ist einfach, wenn man sich einmal damit beschäftigt hat. Dann kann ich bei jeder Meldung, die ich veröffentliche, genau einstellen, wer sie sehen darf. Dazu teile ich meine Freunde in Listen ein. Wer mich abonniert, ohne mit mir befreundet zu sein, bekommt nur 18 2/2012

19 zu sehen, was ich unter dem Status öffentlich publiziere. Ein privates Konto darf aber nicht für kommerzielle Zwecke, also etwa Werbung, genutzt werden. Was sollte ich denn von mir preisgeben? Das muss jeder selbst wissen. Meine politische und meine religiöse Einstellung geht meines Erachtens niemanden etwas an. Darum habe ich diese Felder bei Facebook einfach nicht ausgefüllt. Bei Büchern beispielsweise gebe ich im Regelfall nur die an, die mit meinem Beruf zusammenhängen. Den Lebenslauf mit den beruflichen Stationen so genau wie möglich auszufüllen, ist zumindest für diejenigen sinnvoll, die neue Arbeitgeber oder Kunden suchen. Wie soll ich mit Fotos verfahren? Fotos sind bei Facebook ein schwieriges Thema. Denn mit Fotos und Videos erteilt man eine weltweite Lizenz an Facebook, diese zu nutzen. ( legal/terms) In dem äußerst interessanten Buch Der Facebook Effekt wird ein Beispiel genannt, bei dem ein Mann plötzlich das Foto seiner Frau in einer Werbeanzeige für einen Single-Treff oder etwas Ähnliches sieht. Sicher ein Extremfall. Abgesehen davon kann man auch einstellen, dass Fotos für diese Form der Werbung nicht genutzt werden sollen. Trotzdem: Ich vermeide es möglichst, Fotos einzustellen. Aber ich lade Fotos auf eine meiner Internetseiten und verlinke diese von Facebook aus. Und wenn ich Fotos bei Facebook einstelle, dann mit maximal 400 Pixel Breite und in einer Web-Auflösung, so dass man mit den Bildern nicht mehr richtig viel anfangen kann, sie aber zumindest im Netz noch einigermaßen gut aussehen. Welche Texte kann oder darf ich reinsetzen? Das hängt vom Journalisten und vom Profil ab. Was hat er zu sagen? Was will er sagen? Ich bemerke, dass immer mehr Journalisten den Link zu einem Beitrag posten, den sie gemacht haben. Und ich finde das okay, weil mich schon auch interessiert, was die Kollegen so treiben. Man sollte sich aber darüber im Klaren sein, dass das, was man veröffentlicht, von anderen wahrgenommen wird. Ich werde recht oft auf Einträge angesprochen. Und da diese nicht irgendwann automatisch gelöscht werden, sind sie immer da. Also sollte man auch nur das posten, hinter dem man wirklich steht. Man sollte darauf verzichten, einen momentanen Emotionsausbruch einzustellen, den man wenige Stunden später bereuen könnte, finde ich. Und da ich persönlich Banalitäten wie Gehe jetzt Kaffeetrinken nicht in meinem Nachrichtenstrom lesen möchte, verzichte ich auch selbst darauf, so etwas zu veröffentlichen. Ich halte es so, wie man es im journalistischen Alltag eben macht: Könnte das einer meiner (Listen-) Zielgruppe interessieren? Falls ja, veröffentliche ich es. Wie verfahre ich mit Anfragen von anderen wen sollte ich bestätigen, wen nicht? Es gibt immer wieder Leute, die sich mit einem verbinden wollen, mit denen man aber nicht befreundet sein möchte. In sehr wenigen Fällen ignoriere ich diese Anfragen einfach. Dann kann der Betreffende meinen öffentlichen Nachrichten folgen, die jeder sehen kann, ich bekomme aber von ihm nichts mit und bin auch nicht mit ihm befreundet. Das mache ich auch, wenn mir jemand eine Freundschaftsanfrage schickt, den ich nicht kenne, mit dem ich keine Gemeinsamkeiten habe, und der mir nicht sagt, warum er mit mir befreundet sein möchte. Solche Menschen werden mein Netzwerk im Zweifelsfall nicht bereichern. Schwieriger wird es, wenn ich aus hauspolitischen Gründen eine Freundschaftsanfrage nicht abschlagen kann. Dann nehme ich sie an, blende die Nachrichten des Betreffenden komplett aus, und stecke ihn in eine Liste, in der er nichts sehen darf außer dem, was für alle öffentlich ist. Kann ich Daten löschen lassen, wenn ich aus facebook aussteigen will? Sie können Ihr Profil löschen. Das ist jedoch recht kompliziert und ist nicht das Gleiche wie Profil deaktivieren. Wie das geht, steht beispielsweise hier: de/facebook-konto-loeschen-unddeaktivieren/id_ /index. Man muss sich jedoch im Klaren sein, dass Inhalte, die geteilt wurden, eben nicht gelöscht werden, da sie ja bereits im Profil anderer Nutzer angezeigt werden. Wie weit kann ich das Feature Chronik beeinflussen? Zunächst einmal können Sie sich nicht dagegen wehren. Aber Sie können sich Ihre Beiträge anschauen und löschen, was sie heute überflüssig finden. Das ist sinnvoll. Außerdem können Sie es für sich nutzen und Chroniken erstellen. Etwa zu Ihrem journalistischen Lebenslauf: com/media/set/?set=a &ty pe=3. Oder zu einem Thema, das Ihr Schwerpunkt ist, und worüber Sie immer wieder berichten. Sie können außerdem einzelne Ereignisse besonders hervorheben. Und ob Sie Ihr Geburtsfoto einstellen, ist Ihnen überlassen. Ich mache das nicht. Welches Netzwerk würden Sie für Journalisten empfehlen Xing, Facebook etc.? Es geht nicht um ein Netzwerk. Dazu ist das Internet viel zu sehr im Fluss. Ich bin noch immer bei Xing, weil ich das Gefühl habe, dass Pressestellen mich eher ernst nehmen, wenn sie sich dort mein Profil ansehen können. Ich bin natürlich bei Facebook und dort mit vielen Kunden und Kollegen verbunden, die meinen Nachrichtenstrom auch deutlich eher füllen als meine Freunde oder Verwandten. Ich bin bei Google+, um es zu testen und präsent zu sein, kann mich aber nicht wirklich dafür erwärmen. Ich bin bei Twitter, was aber eher Microblogging denn soziales Netzwerk ist, und dort mit ganz anderen Leuten verbunden als bei Facebook. MySpace hat mich nie interessiert. Linkedin ist ein Muss, wenn man internationaler als ich unterwegs ist, höre ich immer. Im übrigen sind Xing und Facebook für mich zwei Paar Schuhe, auch wenn Xing immer facebookiger zu werden scheint. Die Fragen stellte Michaela Schmehl 2/

20 Jahreshauptversammlung des DJV-Bezirksverbandes Lahn-Dill Rückblick auf erfolgreiche Tarifauseinandersetzung 25 Jahre DJV- Mitglied: Kilian Scharf (2. v. rechts) erhält von Klaus P. Andrießen Urkunde und Anstecknadel. Links DJV-Ehrenmitglied Wolfgang Scheer, neben ihm Holger Kiehl und zweiter Vorsitzender Maurizio Gemmer. (Foto: Beuster) Die Tarifauseinandersetzung für Redakteure an Tageszeitungen im vergangenen Jahr und die Diskussion um die Zukunft von Print-Produkten haben die Gespräche bei der Hauptversammlung des DJV- Bezirksverbandes Lahn-Dill geprägt. Der Vorsitzende, Dr. Klaus P. Andrießen, ehrte dabei auch Kilian Scharf für 25-jährige Mitgliedschaft. Der Lokalredakteur berichtet für die Dill- Zeitung aus Herborn im nördlichen Lahn-Dill-Kreis. Mit der Gehaltsabrechnung für den Mai werden die Redakteure an Tageszeitungen noch einmal an den letztlich erfolgreichen Arbeitskampf vor einem Jahr erinnert: Dann wird nämlich die vereinbarte Tariferhöhung zum ersten Mal ausgezahlt, nachdem zuvor eine Einmalzahlung überwiesen wurde. Die Verlage waren mehr als überrascht, die Kollegen motiviert und in Frankfurt mit viel Begeisterung bei der Sache, resümierte Andrießen das Engagement der Kollegen aus dem Lahn-Dill-Kreis, die zum ersten Mal seit Langem wieder gemeisam gestreikt hätten. Doch auf den Lorbeeren sollten sich die DJV-Mitglieder nicht zu lange ausruhen, mahnte Andrießen. Leider sieht es nicht so aus, als wären die Forderungen der Arbeitgeber nun endgültig vom Tisch. Im Gegenteil, wir müssen uns spätestens Ende 2013 erneut auf einen heftigen Tarifkampf einstellen, sagte der Bezirksverbandsvorsitzende. Andrießen bemängelte auch die wachsende Tarifuntreue von Verlagen. Trotz erfreulicher Ausnahmen wie etwa bei Wetzlar- Druck (Wetzlarer Neue Zeitung) sei eine tarifgerechte Bezahlung gerade bei vielen Berufsanfängern nur ein Traum. Hier verwies Andrießen auf die Tarifkonferenz des DJV, die in Fulda erste Ergebnisse erzielte. Andrießen, der auch Mitglied im Landesvorstand ist, berichtete außerdem darüber, wie der DJV-Landesverband seine Kommunikation verbessern und modernisieren will etwa durch die Neugestaltung der Homepage und eine inhaltliche Neuorientierung der Mitgliederzeitschrift Blickpunkt. Klaus P. Andrießen berichtete anschließend vom DJV-Betriebsräte-Seminar zu Arbeitszeitvereinbarungen für Redakteure in Fulda. Referentin Gerda Theile hatte dort Tipps und Tricks zur Umsetzung solcher Vereinbarungen gegeben. Wir sollten vor Ort herausfinden, ob die Kollegen in diesem Bereich der Schuh drückt, kündigte Andrießen an. Eine engagierte Diskussion führten die Mitglieder schließlich über die Zukunft der Tageszeitung. Wie können jüngere Leser gewonnen werden, wie der Leserschwund bekämpft werden, wie kann gelungene crossmediale Arbeit aussehen? Einig waren sich die Mitglieder, dass es in der aktuellen Entwicklung auch Chancen gibt und guter, professioneller Journalismus auch weiterhin eine Zukunft hat. Positiv auch der Ausblick für den Bezirksverband Lahn-Dill: Die Mitgliederentwicklung ist stabil: 70 Journalisten sind zur Zeit Mitglied im Bezirksverband, berichtete Andrießen. Für den September kündigte er einen Vortrags- und Diskussionsabend in Wetzlar mit dem Online-Chef der Berliner Morgenpost, Dirk Nolde, an. Mika Beuster 20 2/2012

21 Kommentar Nachrichten Medien Internes Personalien Der Sport und die Menschenrechte Fast immer, wenn in letzter Zeit sportliche Großereignisse anstehen, werden die Menschenrechte, bzw. politische Missstände medienwirksam aktiviert und zum Boykott aufgerufen. So auch fast folgerichtig bei der anstehenden Fußball-Europameisterschaft in der Ukraine. Mittlerweile hat sich die Lage entschärft und normalisiert. Wer spricht eigentlich noch vom Boykott? Medien und Öffentlichkeit befassen sich in unserer schnelllebigen Zeit längst mit anderen Themen. Natürlich reizt ein Sport-Mega-Event immer wieder zu spektakulären Aktionen. Kein Ereignis steht so im Blickpunkt der Weltöffentlichkeit wie die alle 4 Jahre stattfindenden Fußball-Europa bzw. Weltmeisterschaften und die Olympischen Spiele. Black-Power 1968 und natürlich der tragische Ausgang der Geiselnahme 1972 in München sind noch in schlechter Erinnerung. Leidtragend war am Ende immer der Sport und der Athlet. Er profitiert, aber zahlt auch den Preis für mittlerweile höchste Anerkennung und Popularität. Natürlich ist der Sport auch längst politisch und wird entsprechend ausgenutzt boykottierte der Westen die Spiele in Moskau, 4 Jahre später gab es die Retourkutsche des Ostblocks. Gebracht hat es am Ende gar nichts. Die Sowjets dachten gar nicht daran, ihre Politik in Afghanistan zu ändern und Los Angeles erlebte die spektakulärsten Spiele aller Zeiten. Foto: Archiv Wolfgang Avenarius, Fernsehjournalist und Filmemacher, ist seit 40 Jahren anerkannter Sportfachmann. Nur aufgrund eines sportlichen Großereignisses den Sportlern Verantwortung für vor allem politisch ungelöste Probleme aufzubürden und kurzfristige Lösungen anzufordern, ist nicht nur eine totale Überforderung, sondern eine entlarvende Unverschämtheit, weil Wissenschaft, Kunst, Kultur, Politik und Wirtschaft um keinen Millimeter ihr Verhalten überdenken, geschweige denn ändern. Bei der heutigen totalen Kommerzialisierung steht eine generelle Absage entgegen aller anderslautenden Aussagen, Forderungen und scheinheiligen Bekenntnisse überhaupt nicht zur Debatte. Da hat die Wirtschaft noch nie mitgezogen, geschweige denn Akzente gesetzt. Die Gastgeber sind sich natürlich dessen ebenfalls bewusst. Genau so unrealistisch ist die Forderung nach Protestaktionen einzelner Sportler. Soll ein Athlet sein Lebensziel gefährden oder aufs Spiel setzen mit gar nicht absehbaren Konsequenzen? Menschenrechtsverletzungen gibt es übrigens nicht nur in der Ukraine, angefangen bei den Erfindern der Demokratie mit dem Sternenbanner (Guantanamo!), von den Russen und Chinesen gar nicht zu sprechen. Fazit: Dass über Menschenrechtsverletzungen wieder einmal intensiv diskutiert wurde wie niemals zuvor im politischen oder wirtschaftlichen Bereich hat man dem Sport zu verdanken. Ihm auch noch die Lösung dieses globalen Grundproblems aufzubürden, wäre die Bankrotterklärung der eigentlich zuständigen Gremien und Personen. Im Übrigen hat der Fußball, wie eingangs bereits erwähnt, ganz andere Probleme, die unseren Volkssport national und international in seinen Grundfesten erschüttern. Gewaltbereite Hooligans bzw. Ultras beherrschen und terrorisieren die Szene, wobei die Medienverantwortlichen vielleicht einmal darüber nachdenken sollten, ob die überdimensionale Berichterstattung und Schlagzeilen über spektakuläre Krawalle, Ausschreitungen und Pyro-Demonstrationen die Selbstbestätigung und Darstellung der Akteure nicht geradezu provozieren, herausfordern und die gewollte und ideale Plattform bieten. Veranstaltungsreihe Frei Weiter! Die Konferenz der Freien wird unter neuem Namen weitergeführt. Die nächste Veranstaltung unter dem Titel Social Media geht`s noch ohne? findet am 21. und 22. September 2012 an der Universität Erfurt statt. Das Angebot ist an die freien Journalisten in den DJV-Landesverbänden Hessen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gerichtet. Für die Teilnehmer stehen WLAN- Arbeitsplätze zur Verfügung. Dafür ist eine Gebühr von 2 Euro zu entrichten. Details finden sich auf den Internetseiten der drei beteiligten Organisationen und im Flyer, der über die Geschäftsstellen und die Fachausschüsse verteilt wird und in dem auch die Regularien für eine Übernachtung im Erfurter Hotel Wilna beschrieben werden. (wm) 2/

22 Fest oder frei mal so, mal so gelesen bei Nachbarn Nicht jeder Journalist hat faktisch die Entscheidungsfreiheit zwischen freier und festangestellter Tätigkeit. Dennoch ist es reizvoll, die Vor- und Nachteile immer mal wieder gedanklich Revue passieren zu lassen. Für den BJVreport hat Christian Thiele, 39, seine jeweilige Befindlichkeit zu Papier gebracht. Er hat nämlich frei im In- und Ausland gearbeitet und fest z. B. als Textchef für den Playboy. Vorläufig letzte Station: Textchef bei Nido. Außerdem ist er Autor des UVK-Buchs Interviews führen. Hier die unziemlich gekürzte Version seiner Überlegungen: Das freie Leben! Der entspannte Mittwochnachmittag in der Pinakothek der Moderne; die Skitour Dienstag früh; der neue Jonathan Franzen, ohne große Unterbrechung durchgelesen an einem Montag von 8 Uhr früh bis Uhr in einem warmen Bett im vierten Stock eines Altbaus im Münchner Westend, und das alles ohne Urlaubsantrag, ohne Überstundenausgleichstagsbewilligungsformular und überhaupt ohne jede Notwendigkeit einer Rechtfertigung. Der für mich vielleicht wichtigste Punkt überhaupt: Wer für unterschiedliche Medien und Auftraggeber schreibt, Seminare gibt oder sonst wie arbeitet, bleibt frischer im Kopf. Was spricht dann überhaupt für eine Festanstellung? Die Kohle? Naja, wer frei einigermaßen etabliert ist, kann häufig mehr verdienen als in einer Festanstellung. Die Sicherheit? Naja, während meiner Zeit (vier Jahre) bei Playboy hat der Burda-Verlag netto acht (in Zahlen: 8) Hefte aufgegeben. Zugemacht. Weggeworfen. Plattgemacht. Wer also nicht gerade einen Redakteursvertrag hat, der hat kei- nen sicheren Job. Die Abdruckquote? Naja, als ich 1995 mein Volontariat (Augsburger Allgemeine) begann, da waren die Redakteure noch die, die das Blatt vollschrieben, und die Freien die, die das Blatt gern vollschreiben würden und dafür auf die Termine gehen, auf die sonst keiner gehen mag. Heute sind die Redaktionen von den Freien, zumindest im Kollektiv, so abhängig, dass ohne sie so mancher Platz auf so mancher Seite weiß bliebe. Aus welchen Gründen habe ich mich dann überhaupt fest anstellen lassen? Es sind drei, Gestaltung, Ausbildung und Planbarkeit. Es macht, um mit dem letzten Punkt zu beginnen, mein Leben leichter, wenn ich weiß, womit ich die nächsten Monate und Jahre zubringe. Und es stresst ganz schön, auf Dauerakquise zu sein. Gesellschaftliche Vielfalt abbilden Es macht mir, zweitens, Spaß, Praktikantinnen und Praktikanten, Volos etc. zu betreuen, anzustecken von meiner Begeisterung für den Beruf und ihnen hin und wieder vielleicht sogar etwas beizubringen. Und Themen oder ganze Hefte zu planen, Geschichten zu konzipieren und in Auftrag zu geben und schließlich mehr Wir fanden für diesen Blickpunkt Lesenswertes in den Zeitschriften der DJV-Landesverbände Baden- Württemberg (blickpunkt), Bayern (BJVreport) und NRW (Journal). Die Auswahl traf Volker Hummel oder weniger fertige Texte zu bekommen und daran dann hoffentlich mehr zu verbessern als zu verschlimmern das ist eine schöne Sache. Meine Erfahrungen als freier Autor mit Themenabsagen, Nichtabsagen und sogenannten Honoraren für im Die Vielfalt der Gesellschaft sollte sich auch in der Berichterstattung und in den Redaktionsräumen deutscher Medien widerspiegeln. Während jeder fünfte Einwohner in Deutschland einen Migrationshintergrund hat, ist es unter den Journalisten nur jeder fünfzigste. Die 2009 gegründete Initiative Neue deutsche Medienmacher ist ein unabhängiges, nationalitäten- und konfessionsübergreifendes Netzwerk von Journalistinnen und Journalisten, die sich für mehr Menschen mit Migrationshintergrund in den Medien einsetzt. Zugleich engagiert es sich für mehr interkulturelle Kompetenz und Sensibilität in der Berichterstattung und in der Medien-Ausbildung. Das DJV NRW Journal informiert, wie man die Initiative erreichen kann: /2012

23 Gegenzug durch Redaktionen verhunzte Texte sie reichen eigentlich für ein Journalistenleben. Genauso wie meine Erfahrungen als Redakteur/Textchef/Chefredakteur mit nicht pünktlich, zu lang, schlampig gelieferten Texten und konsequenterweise daraus resultierender Autorinnen- und Autorenaufmüpfigkeit. Bleibt einem eigentlich nur der Vorsatz, es in der nächsten Schleife besser zu machen: Lieb zu sein zu Autorinnen und Autoren, sie so gut wie möglich zu briefen, so sanft wie möglich zu redigieren und dann dem Geschäftsführer mit vorgehaltener Pistole so viel Honorar wie möglich aus der Tasche zu leiern. Politische Verbandsarbeit Thomas Godawa, Vorsitzender des DJV Baden-Württemberg, fragt im Editorial der Verbandszeitschrift, ob unsere Gewerkschaftsstrukturen noch zu den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den Medienhäusern passen. Ist die Betreuung unserer Mitglieder mit ehrenamtlicher Arbeit noch zu schaffen, oder müssen wir professioneller werden, wie andere Gewerkschaften auch? Das Stakkato der Anforderungen wird heftiger, der Anspruch der Betreuung und Unterstützung wird größer. Und ich habe gelernt, dass wir ohne verstärkte politische Verbandsarbeit nicht mehr auskommen. Rechere: Spezialisierung wird zunehmen Nicht unumstritten sind eigenständige Recherche-Ressorts innerhalb der Redaktionen. Die vermeintliche oder wirkliche Gefahr besteht darin, dass die dort tätigen Kolleginnen oder Kollegen abheben und dass andere deren bisherige Arbeit übernehmen müssen. Im NRW Journal gibt David Schraven Auskunft über seine Erfahrungen bei der WAZ- Mediengruppe. Er leitet seit 2010 ein Recherche-Ressort, das allen WAZ-Medien zuarbeitet. Es recherchieren und schreiben fünf Redakteure (nicht alle in Vollzeit). Hier Auszüge aus seinen Antworten auf Fragen von Silke Bender: Wir haben kein eigenes Leitbild. Wir wollen Stories machen, die beim Leser Interesse wecken und die tiefgehender sind, als dies im Tagesgeschäft möglich ist. Idealerweise decken wir dabei auch etwas auf Ich glaube, dass wir ein paar schöne Strecken abgeliefert haben, gerade in den Themenfeldern, in denen es auf große Detailkenntnisse ankommt. Da denke ich an Diese Karikatur von Erik Liebermann erschien zuerst im BJVreport die Aufarbeitung des Envio-Umweltskandals in einem eigenen Multimedia-Projekt oder die langfristige Recherche der Fracking-Verstöße des Öl- und Gasmultis in NRW Wir finden unsere Geschichten überall. Mal kommen Anregungen aus den Lokalredaktionen, mal kommen Infos aus unserem Upload- Portal. Mal finden wir selber Stories, mal gibt es einen Tipp von einem Informanten Mir ist es sehr wichtig, dass wir Kooperationen mit den Kollegen aus dem Lokalen und Volontären hin- bekommen, um unser Spezialwissen weiterzugeben Die Kollegen sollen nicht das Gefühl bekommen, wir wollten ihnen was wegnehmen, wenn sie sich mit Fragen an uns wenden Natürlich sind wir nicht die Wunderrechercheure, die alles auf Fingerschnipp rauskriegen. Wir helfen etwa dabei, wenn jemand einen Informationsantrag an eine Behörde stellen will, wir helfen bei gerichtlichen Auseinandersetzungen, wir unterstützen Kollegen, wenn sie Fragen zu Recherchewegen haben 2/

24 Recht für Freie auf angemessene Vergütung Das Thüringer Oberlandesgericht urteilte, dass die Honorarbedingungen für Freie beim Freien Wort in Suhl rechtswidrig sind (Az. 2 U 61/12). Es gab damit den Journalistengewerkschaften DJV und ver. di Recht, die gemeinsam gegen die AGB der Verlagsgesellschaft vorgegangen waren. Das Oberlandesgericht beanstandete, dass die Freien der Suhler Verlagsgesellschaft alle Rechte abtreten sollten, ohne den Anspruch auf eine angemessene Vergütung verwirklichen zu können. Ausdrücklich befürwortete das OLG die Verbandsklage mit dem Ziel, angemessene Vergütungen für die freien Journalistinnen und Journalisten zu erstreiten. Damit stellte es sich hinter bereits ergangene obergerichtliche Urteile aus München und Hamburg. Ähnlich entschied das Oberlandesgericht Rostock gegen die Nordost Mediahouse GmbH, die den Nordkurier in Neubrandenburg herausgibt (Az. 2 U 18/11). So wurde etwa die Klausel verboten, die die Übertragung des unbeschränkten Nutzungsrechts vom freien Journalisten auf den Verlag vorsah. Die Nutzung sollte sich nicht nur auf die Print- und Onlinemedien des Verlags erstrecken, sondern auch auf Werbung und Merchandising-Produkte. Das Thüringer Urteil stärkt die wirtschaftliche Position der Freien und zeigt der Suhler Verlagsgesellschaft klar die Grenzen auf, würdigte der stellvertretende ver.di-bundesvorsitzende Frank Werneke den Richterspruch. Und DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken fügte hinzu: Das ist ein Doppelsieg für die Freien. Ich hoffe, dass die beiden Urteile in den Chefetagen deutscher Printverlage aufmerksam gelesen werden. Mittlerweile hat der Rechtsvertreter des Suhler Verlages erklärt, dass die Gegenseite das Urteil akzeptiert. (wm) Sergej Lochthofen erneut für Presseratswahl nominiert Der Landesvorstand Thüringen hat sich auf seiner Junisitzung für eine Nominierung von Sergej Lochthofen für die neue Amtszeit des Deutschen Presserates 2013 bis 2015 ausgesprochen. Lochthofen, von 1990 bis 2009 TA-Chefredakteur, seitdem freier Journalist und Autor, gehörte dem Kontollgremium von 2003 bis 2008 an und aktuell wieder seit Anfang Von allen denkbaren Finanzierungsmodellen für die Zukunft des Presserates favorisiert der Vorstand das Stiftungsmodell zusätzliche Belastung für Thüringen ausgeschlossen. (wm) Abschied von Hans-Joachim Friedrich Die spitze Feder war sein Markenzeichen Hans-Joachim Friedrich * Jahre Mitgliedschaft Die Kolleginnen und Kollegen des Ortsverbands Gießen trauern um ihren langjährigen Vorsitzenden Hans-Joachim Friedrich. Im 91.Lebensjahr ist Fidi, wie ihn viele nannten, nach langer, schwerer Krankheit verstorben. Seit 1961 Mitglied im DJV, war er 24 Jahre, von 1975 bis 1999, Vorsitzender des Gießener Ortsverbands. Er engagierte sich in den Gremien auf Landesund Bundesebene, wurde dafür 1989 zum hessischen Ehrenmitglied ernannt. Von 1992 bis 2005 hatte er als Kassenprüfer einen unabhängigen und kritischen Blick auf die Finanzen des Landesverbands. Hans-Joachim Friedrich wurde in Schlesien geboren. Der Krieg verschlug ihn und Ehefrau Gerda in das Gießener Land, wo er zunächst beim Versorgungsamt arbeitete. Er hatte es mit Menschen, ihren Schicksalen und ihrer Not zu tun und wollte helfen. So kam er zur Zeitung. Erst als freier Mitarbeiter zum Gießener Anzeiger; ab 1961 war er dort als Redakteur und später als Ressortleiter tätig, verantwortlich bis zum Ruhestand 1986 als Hauptredakteur für den Kreis-Anzeiger für Wetterau und Vogelsberg. In der ihm eigenen Art führte er eine spitze, nie verletzende Feder, dabei immer nah dran am Leser der Lokalzeitung. Stets war er auch außerhalb des Journalismus für die Menschen da. Gerechtigkeit und soziale Sicherung waren seine Themen, aufbauend auf seiner christlichen Grundeinstellung, die sich in den regelmäßigen sonntäglichen Gottesdienstbesuchen festigte. Friedrich führte den Orts- und Landesverband im Zentralverband der Sozialversicherten, Rentner und Hinterbliebenen. Er war auch im Bundesvorstand und brachte in der persönlichen Beratung der Mitglieder sein sozialpolitisches Wissen ein. Als Betriebsrat engagierte er sich ebenso wie in der Landsmannschaft der Schlesier wurde Hans-Joachim Friedrich für sein Engagement mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Fidi leistete lange Jahre für den DJV Basisarbeit im besten Wortsinne. Regelmäßig besuchte er in den Jahren seines Ruhestands die Redaktionen der Gießener Tageszeitungen, sprach mit den Kolleginnen und Kollegen, hörte von Problemen und Sorgen, warb Auge in Auge überzeugend junge Leute als neue Mitglieder. Jahrzehntelang marschierte der kleine Mann mindestens einmal in der Woche zielstrebig quer durch Gießen zum Gießener Anzeiger. Stets korrekt mit Hut, Mantel, Schal und schwarzem Schirm. Hier hatte er eine weitere Aufgabe: Horoskope erstellte der Hobby-Astrologe wöchentlich für die Zeitung, und verschenkte sie auch als besondere Gabe an Freunde und Weggefährten. Die Besuche in den Redaktionen wurden in den letzten Jahren immer seltener, der Blick in die Sterne blieb schließlich aus und der Mann, der sich immer um andere kümmerte, brauchte selbst Beistand. Im 91.Lebensjahr endete das engagierte Leben. Es bleibt die Erinnerung an einen bodenständigen Lokaljournalisten, durchsetzungsstarken Sozialpolitiker und um Gerechtigkeit kämpfenden Gewerkschafter. Frank Bugge 24 2/2012

25 Fotograf Karl-Heinz Brunk für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt Gießener Journalisten plädieren für lokale Recherchestipendien Für die Ausschreibung von Stipendien für investigative Recherchen auf lokaler Ebene für junge, frei arbeitende Journalisten in Hessen will sich der Ortsverband Gießen im Deutschen Journalistenverband (DJV) auf Landesebene einsetzen. In der Jahreshauptversammlung des rund 140 Mitglieder zählenden Gießener Ortsverbands wurde ein entsprechender Antrag für den am 30. Juni in Fulda tagenden Landesverbandstag auf den Weg gebracht. Ein Gremium auf Landesebene soll Details der Ausschreibung und die Vergaberichtlinien erarbeiten sowie eine Jury berufen. Ziel ist es, auch im Lokalen unabhängig von Arbeit- und Auftraggebern gute Recherchen und guten Journalismus zu fördern. In der Versammlung kündigte Landesvorsitzender Ulrich Heuser nach 17 Jahren den Antrag auf eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge des DJV Hessen an. Unter anderem müsse der Streikfond für mögliche Arbeitskampfmaßnahmen aufgefüllt werden. Außerdem will der Landesverband in der Geschäftsstelle in Wiesbaden eine halbe Stelle für Öffentlichkeitsarbeit neu schaffen, um die interne Kommunikation zu verbessern. Heuser, nicht nur wegen seiner Wohnortnähe Stammgast, ehrte den Ortsverbandsvorsitzenden Der Gießener Fotograf und Fotografenmeister Karl-Heinz Brunk (rechts) ist seit 50 Jahren Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband (DJV). Frank Bugge, Vorsitzender des Ortsverbands Gießen, zeichnet ihn mit Urkunde und goldener Nadel aus. (Foto: Hillgärtner) Frank Bugge, der seit 25 Jahren Mitglied in der Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten ist und sich in den Gremien des DJV engagiert. Weiterhin geehrt wurde der Gießener Fotograf und Fotografenmeister Karl- Heinz Brunk, der seit einem halben Jahrhundert dem Verband treu ist. Für ihn gab es die goldene Ehrenadel samt Urkunde. Auf der Liste der zu Ehrenden standen noch Wilfried Heuser (40 Jahre), Horst-Ulrich Reimer (25), Heinz Spier (25). Die Versammlung wählte Delegierte für die Landesverbandstage 2012 und Frank Bugge, Jörg-Peter Schmidt, Christoph von Gallera und Barbara Czernek. Es konnten nur zwei Ersatzdelegierte gewählt werden: Tim Lochmüller und Ernst-Walter Weißenborn. Frank Bugge Leipzig School of Media: neuer Studiengang Crossmedia Manager gestalten unsere mediale Zukunft, begründet Kai-Thorsten Buchele, Dozent und Studiengangsverantwortlicher für Crossmedia Management, den neuen Masterstudiengang im Bereich Digitale Medien an der LSoM. Denn die Produktion und Distribution digitaler Inhalte für und über vielerlei Kanäle geschieht heute unter hohem Zeitdruck und sich dynamisch verändernden Markt- und Nutzeranforderungen. Dabei ist größtmögliche Flexibilität ebenso gefordert wie eine effiziente Organisation. Mit Crossmedia Management bietet die LSoM ab Herbst 2012 ein qualifiziertes akademisches Weiterbildungsprogramm mit Master- Abschluss für Crossmedia Manager. Schwerpunkte des viersemestrigen berufsbegleitenden Studiums sind medienübergreifende Content-Produktion und Distribution, digitales Projektmanagement und agile Produktentwicklung sowie Webtechnologien und E-Commerce. (wm) 2/

26 Kategorien im Wettbewerb PresseFoto Hessen-Thüringen 2012 Foto des Jahres 2012 Beste Serie Sonderthema: Aktiv Altern Menschen & Momente Kultur & Gesellschaft Sport & Freizeit Umwelt & Natur Technik & Verkehr Einsendeschluss: 1. Oktober 2012 Wettbewerbsbeiträge sind einzureichen bei den DJV-Landesgeschäftsstellen entweder in Wiesbaden, Rheinbahnstraße 3, oder in Erfurt, Anger 44. Die komplette Ausschreibung ist auf den Internetseiten der DJV-Landesverbände Hessen und Thüringen eingestellt. Dort gibt es auch das Anmeldeformular zum Herunterladen und Ausfüllen. Der Ausblick beginnt mit einem Rückblick. Wer kennt die Namen der fünf Hauptpreisträger? Gewinner seither Frank Rumpenhorst, Arne Dedert, Uwe Jens Meyer, Patrick Sinkel und Thomas Lohnes. Was gab es an Einsendungen? In fünf Jahren wurden 3200 Fotos begutachtet. Wann ist 2012 Schluss? Am 1. Oktober. Wo findet man Motive? Überall in Hessen und Thüringen. Wieso dieses Sonderthema? 2012 ist zum Europäischen Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen ausgerufen worden. Weshalb wird der Wettbewerb so gepriesen? Weil er einer der wichtigsten seines Bereiches in ganz Deutschland ist. Warum soll ich teilnehmen? Dem Fragesteller sei geantwortet: Gibt es eine bessere Außendarstellung für Berufsfotografen wohl kaum. Wolfgang Marr (Jury-Vorsitzender) individuell & komfortabel RENNSTEIG- WANDERUNGEN ohne Ge päck Unterwegs auf dem Kamm des Thüringer Waldes Fünf individuelle & komfortable Tourenangebote mit Hotelübernachtungen inkl. Früh stück, Personen- und Gepäcktransfer, Wanderkarte und Tourentipps ab 199,00 pro Person Tour 1: 168,3 km in 9 Wandertagen & 1 Hotelwechsel Tour 2: 110,0 km in 7 Wandertagen & 1 Hotelwechsel Tour 3: 65,0 km in 4 Wandertagen Tour 4: 55,0 km in 3 Wandertagen Tour 5: 103,0 km in 5 Wandertagen Zusätzlich buchbar: Lunchpaket 4,00 pro Person & Wandertagag Buchungszeitraum: März bis November BUCHUNG (gebührenfrei) Tourismusverband Thüringer Wald/Gothaer Land e. V. Hauptmarkt 33, Gotha, Tel.: , Fax: info@tourismus-thueringer-wald.de /2012

27 Zahlungsbereitschaft und Unrechtsbewusstsein sind unbekannte Größen Journalisten diskutierten mit Politikern über das Urheberrecht in der digitalen Welt Es mag ein Mangel der gegenwärtigen Urheberrechtsdiskussion im Internet sein, dass sie weitestgehend anonym verläuft. Zwar steht unter den Meinungsäußerungen ein Name und unter der Entgegnung auch wieder einer. Eine öffentliche Diskussion von Angesicht zu Angesicht ist jedoch etwas anderes. Da fallen Vorurteile auf beiden Seiten, Klischees werden schnell beiseite gelegt und Missverständnisse ausgeräumt. So geschehen in der Diskussionsrunde Fidentinus unter uns Urheberrecht schützen! am Tag der Pressefreiheit. Der römische Dichter Martial ist bekannt, Fidentinus hingegen kaum. Und was haben beide Männer mit dem Urheberrecht zu tun? Verbal ist es der Hinweis, dass es schon in der Antike Streit um die Nutzung geistigen Eigentums gab. Fidentinus hatte Martials Verse als die seinen ausgegeben. Der wiederum beschimpfte Fidentinus als plagiarius (Menschenräuber, Sklavenhändler). Der Ursprung des Wortes Plagiat wäre damit auch geklärt. Nachdem Anita Grasse in der Teilnehmerrunde festgestellt hatte, dass kein Fidentinus anwesend ist, ging es forsch zur Sache. Den Diebstahl im Kaufhaus könne man nicht mit der Nutzung und Vervielfältigung von Werken vergleichen, so Tim Staupendahl, Kreisvorsitzender der Piratenpartei. Beim Diebstahl verschwindet etwas. Das genutzte und vervielfältigte Werk sei aber im Original noch vorhanden. Mit nordischer Kühle erwiderte Stefan Endter, Geschäftsführer des DJV Hamburg, dass die unberechtigte Nutzung von Werken dennoch eine Straftat ist. Das Urheberrecht schließe nicht per se Menschen von der Nutzung geistigen Eigentums aus. Die Information ist jedem zugänglich, die Nutzung zu gewerblichen Zwecken jedoch untersagt. Die Internetkultur basiert auf Teilen. Netzaktivisten begründen deshalb ihre Forderung nach kostenloser Bereitstellung von Inhalten für jedermann mit der Informationsfreiheit oder der kulturellen Teilhabe. Das Urheberrecht sei innovationsfeindlich und benachteilige die Nutzer. Das Urheberrechtsgesetz enthält bereits nicht wenige Schranken zugunsten berechtigter Interessen wie das Zitatrecht oder das Schulbuchprivileg. Auch die Privatkopie ist möglich. Weil das Original im digitalen Zeitalter 1:1 reproduziert werden kann, darf die kriminelle Energie, die einem Menschen innewohnen kann, nicht unterschätzt werden, hob Walter Hörmann hervor. Deshalb müssen die Rechte der Urheber geschützt werden. Aus der Informationsfreiheit lässt sich kein pauschaler Anspruch auf kostenlose Bereitstellung von fremden Inhalten ableiten. Das geistige Eigentum und die Persönlichkeitsrechte sind in Europa ebenso geschützt. Was Tim Staupendahl zur Klarstellung veranlasste, dass die Piratenpartei nicht das Urheberrecht abschaffen will. Dem DJV hielt Staupendahl, im Berufsleben Rechtsanwalt für gewerblichen Rechtsschutz, vor, für ein Leistungsschutzrecht der Verlage einzutreten. Er müsste es besser wissen, hätte er sich aus allgemein zugänglichen Quellen informiert. Aus Sicht der Interessenvertretung von Journalisten gibt es durchaus Dinge (siehe Blickpunkt 1/2011), die gegen ein solches Schutzrecht sprechen. Die DJV-Position ist jedoch eine andere. Sollten Verlage ein Leistungs- schutzrecht erhalten, was politischer Wille ist, müssen die Autoren angemessen an den Erlösen partizipieren können. Es muss auch möglich sein, unterschiedliche Quellen kostenlos für die Erarbeitung eines Leitartikels nutzen zu können, wie es auch Walter Hörmann, Chefredakteur des Freien Worts, forderte. Für den freien Journalisten Bernd Seydel steht zunächst erst einmal die Frage, ob er von den im Netz stehenden Bildern leben kann und Einfluss auf deren Nutzung hat. Dahinter verbirgt sich die praktische Erfahrung, dass der Schutz eines kreativen Werkes allein dem Urheber noch keine Vergütung garantiert. DIE Lösung, wie das Urheberrecht künftig ausgestaltet sein soll, fand die Gesprächsrunde nicht. Dafür aber Ansätze, die weiter diskutiert werden sollen. Vielleicht wäre Pragmatismus die beste aller Lösungen. Ich möchte so viel Geld für meine Fotos vom Verwerter erhalten, so Bernd Seydel, dass die sonstige private Nutzung für mich als Autor uninteressant wird. Auch von der Politik kam eine interessante Anregung. Der medienpolitische Sprecher der Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Carsten Meyer, will künftig keine kostenlosen Inhalte von Zeitungen im Netz sehen. Für Stefan Endter, Geschäftsführer des DJV Hamburg, darf bei der Änderung des Urheberrechts nicht an der Stellung des Urhebers als Rechteinhaber gerüttelt werden. Einigkeit allenthalben bestand bei der Notwendigkeit, das Wertegefüge aus der analogen in die digitale Welt zu transferieren. Ralf Leifer 2/

28 Veranstaltung in Brüssel mit großem Interesse der Politik DJV meldet sich auf europäischer Bü Offener Brief der Redakteure der Thüringer Allgemeine Mit einem offenen Brief haben sich die Redakteure der Thüringer Allgemeine Anfang Juni an ihren Chefredakteur Paul-Josef Raue gewandt. Zwei Drittel der Belegschaft haben das Schreiben unterzeichnet. Sie kritisieren in erster Linie, dass die innerredaktionelle Kommunikation nicht mehr funktioniert. Im Mantel gibt es kaum mehr Redaktionskonferenzen, eine offene, konstruktive Debatte über die Qualität des Produkts findet nicht mehr statt. Das wollen die Redakteure geändert wissen. Unter Leitung des Betriebsrats wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, die neue Kommunikationsmodelle erstellen soll. Der Chefredakteur hat seine Bereitschaft, über diese Modelle zu sprechen, bereits signalisiert. Bis Ende Juni sollen die Gespräche abgeschlossen sein. Resultat auf Ausschreibung für Tatort aus Thüringen Das Experiment hat sich gelohnt: Über 80 Einsendungen mit rund einhundert Ideen für einen neuen Tatort aus Thüringen sind beim MDR in Leipzig eingegangen. Die überraschend breite Resonanz zeigt uns, dass in der deutschen Produzentenlandschaft nach wie vor ein großes kreatives Potenzial für die Entwicklung hochwertiger Krimi-Stoffe steckt, freute sich MDR-Intendantin Prof. Dr. Karola Wille über das Echo auf die ungewöhnliche Aktion einer völlig offenen Ausschreibung im Internet. Es war ein Wagnis, das hoffentlich viele Folgen haben wird, so die Intendantin. Natürlich werde es jetzt einige Wochen dauern, bis alle Skripte, Ideenskizzen und Umsetzungsvorschläge ausgewertet worden sind. In der Sitzung des MDR-Rundfunkrates in Leipzig kündigte Wille an: Nach der Öffnung der Umschläge werden wir anhand eines vorher eigens dafür entwickelten Kriterienkatalogs und mit Unterstützung externer Experten in einem offenen und transparenten Verfahren entscheiden, wer den Zuschlag für die Produktion zweier Thüringen-Krimis erhält. Ich bin selbst sehr gespannt, wo in Thüringen der neue Tatort spielen wird und mit welcher Art von Ermittlern wir es zu tun haben werden. Die Auswertung der Ausschreibung werde auch wertvolle Hinweise für die Rahmenbedingungen geben, unter denen auch künftig Fernsehfilm-Produktionen des MDR öffentlich ausgeschrieben werden können. Ende März 2012 hatte der MDR auf seiner Internet-Website die Produktion von zwei Folgen des neuen Thüringer Tatorts ausgeschrieben. Dabei waren sowohl Schauplätze als auch die Entwicklung der Ermittler-Figuren völlig offen gelassen worden. Die neue Konstellation sollte auf mindestens 15 Seiten nach Möglichkeit konkret anhand von zwei bis drei Kriminalfällen aufgezeigt werden. 28 2/2012

29 hne zu Anliegen der Journalisten Foto 1: Mit ernster und heiterer Miene Uli Heuser (DJV Hessen, links) und Rainer Reichert (DJV Bayern, rechts) Foto 2: Beim Vortrag: Bundesvorsitzender Michael Konken Foto 3: 1. Reihe, von links: Liljana Smajlovic (Serbien), Tamara Chausidis (Mazedonien), Stephen Pearse (Generalsekretär EJF) 2. Reihe, von links: Frank Überall, Oliver Vujovic, (Generalsekretär, SEEMO), Michael Konken, Dr. Angelika Schlunck, (Leiterin der Vertretung des Freistaates Bayern bei der EU) (Fotos: Andreas Bittner) ANGEMERKT Fontanes Lehre aktueller denn je 7 U 143/11 wäre es mein Passwort, würde ich es nicht preisgeben. Es ist aber auch kein Codename für ein Unterseeboot, obwohl die Geschichte mit unterirdischem Geschehen verbandelt ist. Eben mit diesem Betreff erhielt ich und auch andere am 13. Juni 2012 eine Nachricht über etwas, was das Kammergericht Berlin gerade entschieden hatte. Ich musste mein Gedächtnis bemühen. Lang, lang, ist s her. Essen, im November Unsereins erinnert sich dann doch schnell. Ein DJV-Termin. Zwei Verbandstage an einem Nachmittag. Ein Ereignis mit Seltenheitswert. Erst ein außerordentlicher. Begegnungen mit Kollegen, denen ich Respekt zolle, weil sie An- und Abreise, beispielsweise nach Dresden und Leipzig, an einem Tag in Kauf nehmen. Nach einer Stunde dann Auftakt zum ordentlichen Jahreshöhepunkt. Ein anderer Komplex. Warum die Splittung? Der DJV wollte seine Bundessatzung reformieren. Weil, sagen wir s profan, zwei Klassen von Mitgliedern in der Messehalle saßen. Direkte und indirekte. Dank Freud scher Fehlleistung der Altvorderen aus den Achtzigern der Bundesrepublik. Also wurde dieses Papier geändert und darüber abgestimmt. Resultat: Mehrheit pro. Was einem Teil der Anwesenden nicht recht war. Jenen aus Brandenburg mit einem extrem tönenden Herrn Conen. Die reklamierten Fehlverhalten und bemühten fortan das besagte Berliner Gericht. Das urteilte am 1. Juni 2011 im Sinne der Kläger, änderte aber nun in der Berufung in Teilen seine Rechtsauffassung. Mithin erklärt Justitia, die Satzung des DJV ist zu Recht eingetragen, die Wahl des Bundesvorstandes anerkannt, die Beschlüsse von 2009 wirksam. Und: Brandenburg trägt die Kosten des Rechtsstreites. Damit ist ein Windrad zum Stillstand gekommen. Deshalb richte ich zum Schluss mein Leseangebot bewusst an Herrn Conen. Erst die Fremde lehrt uns, was wir an der Heimat besitzen. Theodor Fontane. Drum, wer hätte es anders erwartet. Meine Heimat ist dieser, unser DJV. Mit vielen Stärken, aber auch etlichen Schwächen. Punkt. Trauer: Wolfgang Marr Dietrich Baumann (Erfurt), über Jahrzehnte Fachjournalist für die Themen Gartenbau und Landwirtschaft, ist im Alter von 75 Jahren verstorben. Der DJV Thüringen gedenkt seines Mitgliedes in Ehren. 2/

30 Werte-Richtschnur auf Prüfstand zum Medientreffpunkt Mitteldeutschland Vom Umgang mit neuer Macht Medien in Bewegung, so der diesjährige Titel zum Medientreffpunkt Mitteldeutschland in Leipzig. Die neuerlichen Umbrüche, vor allem im Internet, erfordern erneut Konsequenzen gesellschaftlich akzeptable und anerkannte Rahmenbedingungen. Immer schwerer zu bewältigen, die wachsende Informationsund Nachrichtenflut. Schlagzeilen ohne Atempause Ethik und Medien, dem spezifischen Komplex widmete sich denn auch die erste Podiumsveranstaltung in Leipzig. Auf den ersten Blick erschloss sich schwerlich die bizarr anmutende Zusammenstellung des Themas. Patrik Schwarz von der Redaktion Die Zeit moderierte die Podiumsrunde mit Theologen, Medienpraktikern und -wissenschaftlern auf der Suche nach gemeinsamen Nennern für Wertekanons, medienethische Maßstäbe. Nun doch vierte Gewalt Die erste Frage auf dem Podium an Prof. Dr. Günther von Lojewski, ob mit der Affäre Wulff die Medien lauterer geworden seien, bejahte der Medienwissenschaftler. Er erinnerte daran, wie sich der gesellschaftliche Auftrag der Journalisten weiterentwickelte: Ursprünglich sollten Journalisten informieren und Meinungsbildung befördern. Später kam die Kontrolle der Macht hinzu. Schließlich wurden die Journalisten gar Teilhaber der Macht und geben diese nicht mehr aus der Hand. Soll auch heißen: Wennschon laut Grundgesetz keine vierte Gewalt besteht, hat sich diese de facto Schritt für Schritt entwickelt. Von Lojewski schob seinerseits die Frage nach, wo die Freiheit des Journalisten an dessen Verantwortung grenzt. Da ergeben sich auch ethische Fragen: Muss ich unbedingt jedes Skandalbild zeigen? Welche Handlungsschilderung gerät zu unethischem Verhalten? Dennoch müssen Journalisten noch ihrer Prüfpflicht für die Nachrichten nachkommen und was unerwähnt blieb dazu benötigen Journalisten und Medienmacher geeignete Rahmenbedingungen. Boulevard ist nicht ehrenrührig Das bot auch Stichworte für die beiden evangelisch-lutherischen Theologen Bischof Jochen Bohl von der Sächsischen Landeskirche und Oberkirchenrat (OKR) Albrecht Steinhäuser in seiner Eigenschaft als Versammlungsvorsitzender der Landesmedienanstalt Sachsen-Anhalt, ebenso freilich für den Medienpraktiker Peter Limbourg von Sat1/Pro 7 als Mitglied der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz der römisch-katholischen Kirche. Doch Patrik Schwarz fragte zunächst Hans Müller-Jahns vom MDR-Magazin Brisant, wo dort, in dem Boulevard-Magazin, eine mögliche Selbstbeschränkung begänne. Erst einmal wollte Müller-Jahns für Boulevard-Magazin wie in seinem Hause den Begriff Soft-News gesetzt wissen. Handelt es sich da nicht eher um Begriffskosmetik angesichts der geschilderten Unfälle, Verbrechen und Skandale in dem Magazin? Das hoffte Müller-Jahns damit entkräften zu können, dass ja Gesichter und Nummernschilder nicht gezeigt und keine Personen diskriminiert würden. Virtuelle Sensationswelt Bischof Bohl wollte das gern als guten Anfang bestätigen. Doch erinnerte er auch daran, dass eine gewisse Sensationsgier befriedigt wird, wenn z. B. auf anderen Kanälen bei Doku-Soaps überforderte Familien oder einzelne Personen öffentlich bloßgestellt werden, u. a. von so genannten Supernannys. Nicht minder fragwürdig die Ermittler-Soaps oder auch die Gerichtsshows, u. a. mit tatsächlichen Juristen und Richtern, eben das gesamte Bündel an Scripted Reality. Die Gier von Lesern, Zuschauern oder Hörern nach Skandalberichten ändert nichts daran, dass jede derartige Darstellung verantwortet sein will, betonte Bohl. Peter Limbourg, danach befragt, ob bei Sat 1/ Pro 7 Bilder von Gaddafis Tod im vergangenen Oktober gezeigt wurden, meinte: Wir bleiben da weit weg. Natürlich weiß er, wie mit Bildern Voyeurismus bedient wird. Limbourg betonte, die privaten TV-Sender würden zunehmend verantwortungsbewusst handeln. Dabei schlage allerdings die derzeitige Rolle des Internets zurück auf die herkömmlichen Medien. Hat doch u. a. die Bilder von Gaddafis Ende kein Reuters-Mann fotografiert, sondern ein Tatzeuge mit Handy, ergänzte Müller-Jahns. Ein weiteres Beispiel: der Umgang von VroniPlag mit der Dissertation von Prof. Dr. Annette Schavan. Einigkeit herrschte, dass solche Bewertungen eher Gerichten als Herausgebern einer selbsternannten kollaborativen Plagiatsdokumentation zustehen. Ebenso dürfe der Content von anonymisierten Nachrichtenquellen im Internet bei allem Wettbewerb auch im Journalismus nicht ungeprüft kommuniziert werden. Diese Binsenwahrheit bleibt unverzichtbar für die weitere Existenz des Berufsstandes, begründet zudem mit den gesellschaftlichen Konsens. Es gab nur Denkansätze Zu vieles musste während der eineinhalbstündigen Gesprächsrunde offen bleiben. Es blieb jedoch der Eindruck, dass neue Werte für neue Medien wohl weniger angezeigt sind als neue Rahmenbedingungen, Wertekanons. Damit lassen sich bestehende Risiken spürbar mindern, die nicht nur mit kriminellen oder gar politisch gesteuerten Extremistengruppen im Internet einhergehen. Die Diskussion ist längst nicht am Ende, es gab nur Denkansätze. Ulrich Oertel 30 2/2012

31 Geschichten schreiben, die staunen machen Wie sich eine Lokalzeitung am umkäpften Medienstandort Frankfurt behaupten kann, berichtete Boris Tomic von der Frankfurter Neuen Presse auf einer Veranstaltung des DJV Frankfurt. Der Chef der Lokalredaktion stand knapp 25 Journalistinnen und Journalisten Rede und Antwort. Im Oktober 2009 war er angetreten, frischen Wind in den Lokalteil der FNP zu bringen, die mit einer Auflage von knapp zu den größten Zeitungen Frankfurts zählt. Mehr Fotos, größere Übersichtlichkeit und jüngere Themen, etwa für die Familie, sollen neue und junge Leser locken. Dazu sollte jüngst auch eine Neustrukturierung im Lokalteil beitragen, die aber von einigen Lesern und auch Gästen der Veranstaltung teilweise kritisch hinterfragt wurde. Auch personell gab es Veränderungen. So sorgen jetzt laut Tomic elf feste Redakteure, vier Pauschalisten, zahlreiche Freie sowie ein Pool von Fotografen dafür, Lesern attraktive Geschichten zu bieten. Trotz des schrumpfenden Zeitungsmarkts ist Tomic optimistisch. Auch Marketingaktionen trügen zu weiteren Abonnenten bei. Die Zukunft sieht Tomic weniger im e-paper oder alleine im Internet. Ihm gehe es vor allem um die Inhalte: Wir müssen Geschichten schreiben, die staunen machen, sagt er. Denn auf Dauer könne man nur mit einer interessanten Zeitung überleben. (ms) Personalien: Eberhardt Pfeiffer, Lokalchef der Thüringer Allgemeine in Arnstadt, zuvor Chef vom Dienst in der Mantelredaktion, verlässt auf eigenen Wunsch zum 30. Juni 2012 den Verlag. Michael Backfisch übernimmt ab 1. Juli 2012 die Leitung am Mantel-Desk der Thüringer Allgemeine. Er hat zuvor als Korrespondent in Dubai gearbeitet. Ulrike Kaliner, geb. Hendan, Redakteurin der Thüringer Allgemeine in der Lokalredaktion Erfurt, hat im März geheiratet. Im Mai hat Tino Richter, Redakteur am Thüringen-Tisch der TA, geheiratet. Glückwunsch! Ingrid Ehrhardt (Suhl) tritt als Vorsitzende der DJV-Gebietsgruppe Südthüringen zurück. Gestalten Sie als Journalist Ihre Gesundheitsvorsorge und die Ihrer Familie jetzt noch effektiver. Die DKV bietet Ihnen Krankenversicherungsschutz mit einem Höchstmaß an Sicherheit und Leistung. Nutzen Sie die günstigen Konditionen dieses Gruppenversicherungsvertrages: BEITRAGSNACHLÄSSE, ANNAHMEGARANTIE UND KEINE WARTEZEITEN. Ja, Ich interessiere mich für die DKV Gruppenversicherung für Journalisten. Bitte nehmen Sie Kontakt mit mir auf. Einfach ausschneiden und faxen: / Oder per Post an: DKV AG, R2GU, Köln Telefon 02 21/ , journalist@dkv.com EIN HEISSER TIPP ZUM MITSCHREIBEN: DIE PRIVATE GRUPPENVERSICHERUNG FÜR JOURNALISTEN IST GÜNSTIG. Name Straße Krankheitskostenvollversicherung 220,96 ab220,96 EUR/Mon. mtl. Beitrag für einen 35-jährigen Journalisten nach Tarif BM 4/3 mit EUR Selbstbehalt p. a. Ich vertrau der DKV PLZ, Ort Geburtsdatum Telefon privat Telefon beruflich angestellt selbstständig /

32 Es ist der Schrei nach Freiheit Rafik Schami über entscheidende Aspekte des Bürgerkrieges in Syrien, die Wahrhaftigkeit der Widerspiegelung in den deutschen Medien und die Hilfe für Flüchtlingskinder Herr Schami, im Vorgespräch für dieses Interview erwähnten Sie eher beiläufig, dass Sie in den zurückliegenden 8 Monaten Journalisten 95 Mal Rede und Antwort gestanden haben. In etwa stimmt die Zahl. Aber die ist nicht wichtig. Schon eher die Aufklärung über die arabische Revolution. Nicht die eine, sondern die Unterschiedlichkeit der Grundgedanken in Tunesien, Ägypten, Bahrein, dem Oman oder, wo ich mich aufgrund meiner Herkunft am besten auskenne, in Syrien. Es vergeht kein Tag, wo nicht über Syrien berichtet wird. Was derzeit in Syrien wirklich geschieht, wer für was sich zu verantworten hat, wer weiß es schon genau. Die Bandbreite der Aussagen ist enorm, der Grad der Zuverlässigkeit der Angaben der Opposition auf der einen und des herrschenden Regimes auf der anderen Seite ist praktisch nicht zu überprüfen. Journalisten können wegen rigider Regeln des Regimes nicht ohne Weiteres in das Land reisen. Wenn es dennoch gelingt, kann sich aus vielerlei Gründen kaum ein Journalist frei bewegen und somit nicht frei recherchieren. Auf welchem Fundament ruht Ihr öffentliches Engagement? Ich kann mir eine gewisse Freiheit erlauben. Ich lebe im Exil, hier kann ich meine Gedanken frei entwickeln und äußern. Für mich hat Menschlichkeit immer eine primäre Rolle gespielt. Schon damals, als ich in Damaskus ein bisschen journalistisch für die Wandzeitung arbeitete, die später verboten wurde. Erinnern Sie sich an Details des Anfangs des Aufstandes? Ja, es war am , als Kinder arglos und unschuldig mit Kreide und Spray das auf Wände schrieben, was die Erwachsenen nur leise sprachen. Der Chef des Geheimdienstes in Daraa, ein Cousin des Machthabers, ließ diese Kinder gefangen nehmen und foltern. Die Protestwelle des arabischen Frühlings war in Syrien angekommen. Können die deutschen Medien die Ereignisse in Syrien wahrhaftig darstellen? Ich glaube, eine Weile haben sie es nicht getan, schon deshalb nicht, weil die Häppchen viel zu klein waren, die Lesern, Zuhörern und Zuschauern gereicht wurden. Ich denke, dass eine Rolle spielte, Syrien liegt drei Flugstunden entfernt, und damit hält sich das Interesse in Grenzen. Später hat sich die Erkenntnis gewandelt. Trotzdem, ich frage mich bei Nachrichten oft, wie wurde nachgeprüft, wer hat nachgeprüft. Was halten Sie, bezogen auf Syrien, von Prominenzjournalismus? Sehr wenig. Und doch ist das ein Thema mit Pro und Kontra. Letzerer Kategorie bin ich angehörend. Peter Scholl-Latour schätze ich als Schriftsteller sehr, nur das, was er in Syrien in seinen Gesprächen mit Baschar al Assad bewirken wollte, ging nach hinten los. Er hat die Mächtigen hofiert. Hat er über die Opfer gesprochen? Jürgen Todenhöfer hat ähnlich agiert, wer durch 7 Kontrollpunkte ohne Schwierigkeiten fährt, dem haftet der Makel an, dass seine Mission nicht deeskalierend, sondern regimestärkend eingeordnet wird. Sie leben mittlerweile 40 Jahre im deutschen Südwesten wie kommen Sie an Ihre Informationsquellen? Es vergeht wirklich kein Tag, an dem ich nicht aus der Ferne verfolge, was aktuell in meinem Heimatland passiert. Ich durchforste geradezu hysterisch das Internet, verbringe dort mehrere Stunden, suche aber gezielt. Wo, bleibt mein kleines Geheimnis. Auch das Fernsehen zählt zu meinen Quellen, das deutsche nur bedingt, nicht zuletzt sind es arabische TV-Stationen und zudem führe ich ausgiebig Telefonate mit syrischen Oppositionellen irgendwo in der weiten Welt. Es heißt, Al Jazeera sei die verlässlichste aller Quellen. Wird dieser Sender allein deshalb zur Basisinformation für ARD, ZDF oder RTL? Verzeihung, ich muss Ihnen vehement widersprechen. Der Sender Al Jazeera ist Teil des Systems im Kampf um die Vorherrschaft im Orient, er ist kein neutrales Medium. Eine authentische Abbildung der Revolution ist insofern schwierig, weil der Konflikt in Syrien schon zu lange andauert, sich zäh, fast langweilig gestaltet. Sogar ich als Syrer stumpfe ab. Mein Verstand holt mich dann aber schnell auf den Boden der Tatsachen zurück. Auch wenn bei dem Konflikt nur noch 30 statt 100 Menschen täglich auf syrischen Straßen zu Tode kämen: Jeder Einzelne ist einer zu viel. Schauen Sie, Agenturen geben allein in der Woche vom 25. Bis 31. Mai 2012 die Zahl der im Bürgerkrieg Getöteten mit 440 an. Die Dunkelziffer liegt weit höher. Und im Juni hat sich ja die Lage weiter verschärft. UN-Vermittler Annan tut das Machbare. Wie lange wird die Revolution dauern? Wer das weiß, weiß mehr als der Prophet. Klar ist aber, solange Oppositionelle der Gemeinsamkeit nicht mehr Kraft widmen, ist die Geschwindigkeit nicht mit deutschen Maßstäben wie 1989 oder denen in Osteuropa in den neunziger Jahren vergleichbar. Wie erklären Sie sich die dramatische Zuspitzung? Es ist der Schrei nach Freiheit, den man allerdings differenziert sehen muss, denn Freiheit definiert jeder für sich persönlich anders. Aber 32 2/2012

33 auch weil zunehmend türkische Interessen und iranische Interessen in Syrien aufeinanderprallen. Von konträren russischen und amerikanischen Ansichten ganz zu schweigen. Und die Politik des Herrschers? Es ist zweifelsfrei erwiesen, dass das Assad-Regime lügt, wo es nur kann. Basierend auf, wen wundert es, wachsender eigener Ohnmacht. Erklären Sie das bitte näher. Der KGB in der Sowjetunion, die Stasi in der DDR, es waren raffinierte Systeme der totalen Überwachung. Syrische Geheimdienste orientieren sich daran. Nach übereinstimmender Auffassung sind 15 systematisch arbeitende Geheimdienste im Lande tätig. Wer syrische Geheimdienste unterschätzt, ist entweder blauäugig oder hat zu wenig gelesen. Sie bestimmen und kontrollieren alle Handlungen von Assad und seiner Gefolgschaft, wobei ihnen ein Kodex dieser Region in die Hände spielt. Welcher? Die arabische Sippschaft gibt sich seit Jahrtausenden extrem loyal. Doch das ist nicht der einzige Grund für Dauerhaftigkeit des Regimes. Welche Gründe sehen Sie zudem? An dem Regime sind nicht nur die Alawiten, die die Elite des Staates, die Persönlichkeiten stellen, beteiligt. Es arbeiten auch Sunniten, Christen, Drusen und Tscherkessen Hand in Hand mit dem Regime. Das macht die Lage so kompliziert. Welchen Einfluss hat da Korruption? Einen immensen, weil über viele Jahre viele Leute bestochen wurden. Vergessen Sie nicht, dass mittlere und vor allem hohe Einkommen über Jahrzehnte in gewissem Maße Solidarität zu diesem Regime gezeigt haben, um ihren sozialen Status zu behaupten. Das hat die Opposition geschwächt. Wie sollte sich ein demokratisches Syrien entwickeln? Persönlich halte ich nichts von schnellen, mitunter sogar übereilten Schritten. Sie haben für das Buch Schrei nach Freiheit das Vorwort geschrieben. Aus welchem Antrieb? Ich plädiere für den Grundsatz, die Ereignisse nicht zu vergessen. Demokratie aufbauen heißt, lernen zu verzeihen. Diese These erfordert nähere Erläuterung. Das Ganze ist nicht ein Prozess von heute auf morgen. Die Übergangsphase in diese neue Staatsform ist heikel. Wie in anderen Ländern des arabischen Frühlings besteht auch in Syrien die Möglichkeit, dass die Rebellion letztlich scheitert. Die Gefahr der Langsamkeit ist, dass dann wieder der Ruf nach einem starken Mann laut wird. Der Ausgleich zwischen den ethnischen Gruppen ist enorm wichtig. Sie sind weltweit anerkannter Autor und Schriftsteller, da liegt es auf der Hand, Sie nach ihrer Meinung zum syrischen Kulturbetrieb zu befragen. Ein marodes Unternehmen. Dabei bauen die Syrer doch auf so viele kulturelle Schätze von Weltgeltung. Rafik Schami wurde am 23. Juni 1946 in Damaskus geboren floh er aus Syrien kam er nach Deutschland, studierte Chemie und legte 1979 an der Universität Heidelberg seine Promotion ab. Das Pseudonym Rafik Schami bedeutet Damaszener Freund oder der aus Damaskus kommt. Der bürgerliche Name des syrisch-deutschen Autors und Schriftstellers ist Suhail Fadil. Schami lebt im nordpfälzischen Marnheim und zählt zu den bedeutendsten Autoren deutscher Sprache. Seit 1982 ist er freier Schriftsteller. Seine Romane und Erzählungen wurden in 25 Sprachen übersetzt. Immer wieder spielen sie in seiner syrischen Heimat wurde Schami mit dem Preis Gegen Vergessen für Demokratie ausgezeichnet. Sie sind Vorsitzender eines gemeinnützigen Vereins mit Namen Schams in Deutschland. Was können wir uns darunter vorstellen? Der Wunsch meiner Freunde hat gesiegt. Eher ungewollt, weil ich nicht gern im Mittelpunkt stehe, habe ich das Amt angetreten. Nicht auf Ewigkeit, aber mit einem festen Vorsatz. Wir wollen, dass den Kindern Syriens in den Flüchtlingslagern direkt geholfen wird. Kinder sind die größten Verlierer dieses Konfliktes. Natürlich spielt mein Bekanntheitsgrad eine wichtige Rolle, aber wenn wie eben (beim Parlamentarischen Abend in Neustadt/Weinstraße/ d. A.) spontan 550 Euro gespendet werden, danke ich gern im Namen der Ärmsten der syrischen Gesellschaft für diese großzügige Geste. Herr Schami, ich danke Ihnen ganz herzlich für das Gespräch. Die Fragen stellte Wolfgang Marr 2/

34 Buchtipp Gelassen bleiben im Job Gelassen bleiben angesichts sinkender Honorare, Arbeitsverdichtung und Veränderung der Arbeitsformen? Gerade für Journalisten scheint das eine fast unzumutbare Aufgabe. Katja Niedermeier zeigt aber in ihrem Buch Gelassenheit im Job, dass in schwierigen beruflichen Situationen innere Ruhe eher zum Ziel führt, als Aufregung oder zu forsches Auftreten. Die Autorin erläutert, wie Selbstbewusstsein und innere Haltung auch die berufliche Situation mitbestimmen und entlarvt Fallstricke, die die eigene Autorität untergraben und zu Druckgefühl oder Ängsten führen. Sie zeigt Wege auf, diese zu erkennen und abzubauen, um erfolgreicher und zufriedener sein zu können. Ihr Credo: Leute, über die Sie sich aufregen, erinnern Sie an sich selbst. INFO: Katja Niedermeier, Gelassenheit im Job, die Entdeckung der Leichtigkeit Reihe: Beck Kompakt. 2012, Verlag C.H. Beck; München Sie spiegelten vor allem das eigene Verhalten wider. Also grenze man sich vorsorglich ab. Doch man müsse sich die eigenen Schwächen und Stärken bewusst machen. Wahre Gelassenheit kommt ausschließlich von Ihnen selbst und Ihrer inneren Einstellung, sagt Niedermeier. Sind die Schwachstellen erkannt, heißt es Abhilfe schaffen. Äußerlich etwa durch Zeitmanagement und Priorisierung der Aufgaben. Innerlich durch Bewusstmachung, kleine Tricks oder bereits bekannte Übungen philosohischer Lehren. So helfe in Stresssituationen etwa ein Blick auf eine Liste der eigenen positiven Eigenschaften. Oder man nehme sich gedanklich kurz aus der Situation heraus, in dem man sich seinen Lieblingsort vorstelle oder schlicht Atemübungen mache. Das schaffe Distanz zum Geschehen, beeinflusse positiv die Gedanken und diese bestimmten das Handeln. Wichtig sei es auch, eigene Fehler zu akzeptieren und sie selbstbewusst zu kommunizieren. Schuldgefühle dagegen seien auf Dauer destruktiv. Michaela Schmehl Personalratswahlen im hr 2012 Satte Stimmengewinne, leider nur einen Sitz mehr im örtlichen Personalrat. Aber einen Stellvertreter-Posten. Die Liste DJV and Friends hat bei den jüngsten Personalratswahlen im Örtlichen Personalrat 76 Prozent mehr Stimmen ergattern können als bei der Wahl vor 4 Jahren entfielen 159 Stimmen auf die Liste des DJV, in diesem Jahr 277 Stimmen. Ein weiterer Sitz ging hauchdünn an uns vorüber. Bei der Wahl zum Gesamtpersonalrat konnten wir 344 Stimmen (2008: 207 Stimmen) auf uns vereinen. Leider ging hier ein Sitz im Losverfahren an uns vorbei! Bei der Wahl für die Vertreter des Verwaltungsrats wurden 483 Stimmen für den DJV Vertreter Knud Zilian gezählt. Das ist das beste Ergebnis, welches ein DJV-Vertreter seit 1996 erreichen konnte. Die ver.di-vertreterinnen konnten allerdings nicht geschlagen werden. Alles in allem ist der Trend für den DJV (and Friends) höchst erfreulich. Leider ist es aber doch noch nicht vollständig gelungen, vor allem die freien Mitarbeiter ohne Bestandsschutz, die erstmals wählen durften, umfangreich zu mobilisieren. So hatten doch leider viele nicht auf ein Anschreiben des hr reagiert, welches ihnen die Möglichkeit (bei Ausfüllen und Rücksenden) gegeben hätte, an den Wahlen teilzunehmen. So standen dann auch viele im Wahllokal und erfuhren dort, dass sie nicht wahlberechtigt sind. Schade, denn wir, aber auch ver.di und auch der hr-personalrat, hatten in vielen Aktionen die freien Mitarbeiter ohne Bestandsschutz auf diese Verfahrensweise hingewiesen. Im ÖRP sind wir nun mit drei Mitgliedern vertreten und stellen mit Knud Zilian einen der beiden stellvertretenden Vorsitzenden. Im GPR sind wir ebenfalls mit drei Mitgliedern am Start. In beiden Räten haben wir jeweils zwei Frauen und einen männlichen Vertreter. Kassel mit super Ergebnis. Im Studio Kassel des hr konnten zwei der fünf Sitze im örtlichen Personalrat für den DJV gewonnen werden. Fazit: Nach der Wahl ist vor der Wahl, nun gilt es vor allem, das Potential der freien Mitarbeiter ohne Bestandsschutz noch mehr zu mobilisieren, denn immer mehr freie Mitarbeiter machen im hr die Programmarbeit. Wir haben auch jeweils einen Friend in die Räte bekommen, auch hier ist noch Potential. Knud Zilian 34 2/2012

35 DJV in MDR-Personalräten gut vertreten Beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) erlangten die Personalratswahlen durch die von der Intendantin eingeleitete Erneuerung des Senders besondere Bedeutung. Schließlich hatte sich der Gesamtpersonalrat im Vorfeld der Intendantenwahl, gestützt auf zahlreiche Meinungsäußerungen der Beschäftigten, mit einem in der Öffentlichkeit viel beachteten Schreiben an den Rundfunkrat gewandt. Ein Anachronismus darf nicht unerwähnt bleiben. Weil das Bundespersonalvertretungsgesetz für die Dreiländeranstalt gilt, dürfen freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht wie bei anderen Rundfunkanstalten an den Personalratswahlen teilnehmen. Angesichts von rund arbeitnehmerähnlichen Freien, ist eine Änderung der gesetzlichen Grundlage dringend geboten. Vor allem deshalb, weil die Leistungen dieser Freien wesentlich die MDR-Programme prägen. Zwar werden die Sprecherräte der Freien von der Geschäftsleitung inzwischen nicht mehr nur toleriert, sondern akzeptiert, eine gesetzliche Grundlage haben sie jedoch nicht. Misst man die Akzeptanz der Arbeitnehmerinteressenvertretungen an der Wahlbeteiligung, schneidet das Landesfunkhaus Thüringen mit 86,6 % am besten ab (2008: 76 %). Noch nicht einmal die Hälfte davon nahm in der Zentrale Leipzig an der Wahl teil (38,3 %). Das wirkte sich auch auf die Wahl des Gesamtpersonalrats aus, für die eine Beteiligung von 44,46 % errechnet wurde. Vor vier Jahren nahm noch jeder zweite Festangestellte (53,6 %) an der Wahl teil. Der DJV ist mit Lutz Gerlach, Olaf Heilemann und Kerstin Koretz im 15 Mitglieder umfassenden Gesamtpersonalrat vertreten. In Thüringen gab es einen Wechsel an der Spitze des Personalrats. Birgit Schindler, Redakteurin und neu im Gremium, schaffte den Durchmarsch und löste den bisherigen Vorsitzenden Lutz Gerlach ab. Stellvertreter von Birgit Schindler ist Ondra Fürnberg, der ebenso wie Lutz Gerlach im DJV organisiert ist. In den Personalrat Zentrale wurde das Thüringer DJV-Mitglied Gerhard Löbling gewählt. Diesem Gremium steht mit Olaf Heilemann ein Mitglied der Journalistengewerkschaft vor. Die Personalräte wollen den Erneuerungsprozess im Sender aktiv begleiten und dabei vor allem auf die Ausprägung einer Verantwortungskultur achten. Ralf Leifer Geburtstage Juli Renate Killmer-Hausin (75) OV Wiesbaden Thomas Fink (75) OV Wiesbaden Wolfgang Köhler (77) OV Frankfurt Peter-Michel Curtius (75) OV Marburg Karl Graf Matuschka-Greiffenclau (75) OV Fulda Lothar Helbig (65) Erfurt Wolfgang Lindenlaub (65) Erfurt-Egstedt Manfred Georg Stüting (75) OV Gießen Walter Schmittdiel (70) OV Wiesbaden Klaus-Jürgen Diesner (70) OV Darmstadt Volker Tietze (70) OV Wiesbaden Kurt Robert Palm (88) OV Frankfurt Rolf Ungemach (65) BV Lahn-Dill Wolfgang Schubert (65) Schleiz Gert A. Joachim Wolff (77) OV Frankfurt Volker Kalisch (65) OV Frankfurt Dr. Inge Linck (71) Erfurt Klaus Krimmel (65) OV Kassel Hans-Wolfgang Hessler (84) OV Frankfurt Arnim Riedel (87) OV Wiesbaden Ingo Seiff (84) OV Frankfurt Wolfgang M. Musiol (70) OV Frankfurt Otto-Peter Bühler (91) OV Darmstadt August Rainer Hartmann (76) OV Frankfurt Anneliese Hartleb (91) OV Kassel Wolfgang Brausse (84) OV Frankfurt Bernhard Siegmund (76) OV Darmstadt Hans-Jörg Latzke (65) OV Frankfurt Armin Hintze (72) Weimar Walter Schütz (86) OV Kassel Hilmar Süß (71) Erfurt Otmar Kamp (60) Erfurt Elke Flogaus (65) OV Wiesbaden Dr. Helmut F. Reissner (78) OV Frankfurt Doris Goebel-Leisenberg (78) Erfurt Nikolaus Schuchhardt (75) OV Kassel Werner Pawletta (70) Waltershausen Helga Schubert (70) Gera Prof.Dr. Karl-Heinz Puschmann (70) OV Frankfurt Liesel Katharina Sennewald (81) OV Frankfurt Manfred Horz (82) OV Wiesbaden September Karl-Johannes Richter (92) OV Darmstadt Horst Stenzel (70) OV Wiesbaden Rudolf Jöckle (80) OV Frankfurt Rainer Desens (70) OV Frankfurt Dieter Th. Hesse (77) OV Gießen Hans Heinrich Matthiesen (70) OV Frankfurt Sylvia Schlüter (79) OV Frankfurt Heinz Halberstadt (88) OV Kassel Claus Seibel (76) OV Wiesbaden Werner Senzel (76) OV Kassel Gerhard Krum (65) OV Wiesbaden Otto Wolf (78) OV Frankfurt Chr.-Wolfhard Bachus (77) OV Frankfurt Arthur A.C. Steffen (65) OV Frankfurt Christoph Fröhder (70) OV Frankfurt Stefan Petrescu (78) OV Frankfurt Dr. Wojciech W. Zaborowski (70) OV Frankfurt Hans Roosen (85) OV Darmstadt Isgard Noa (71) Erfurt Wir gratulieren! 2/

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