MRT zur Früherkennung einer Alzheimer-Demenz
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- Reiner Goldschmidt
- vor 8 Jahren
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1 MRT zur Früherkennung einer Alzheimer- Ergebnisbericht Recherche Datum der Suche: PICO-Fragestellung: Population: Personen ohne Alzheimer- (AD) Intervention: MRT zur Früherkennung von Alzheimer- Kontrolle (Control): keine Früherkennungsmaßnahmen Zielgrößen (Outcome): Für eine Alzheimer- prognostisch relevante Veränderungen im Gehirn, verhindertes/verzögertes Auftreten einer AD, verzögerter Krankheitsverlauf, unerwünschte Ereignisse Kommentar: In der alltäglichen Praxis wird eine MRT vor allem in der Diagnostik und da nur als ein Schritt von Vielen durchgeführt. Die Ergebnisse der Messung dienen dabei hauptsächlich zur Abklärung von anderen Krankheitsursachen für kognitive Beeinträchtigungen. In der Bewertung wird lediglich auf das strukturelle MRT Verfahren eingegangen und nicht auf die funktionelle MRT. Suchbegriffe: deutsch: MRT Alzheimer englisch: MRI Alzheimer Datenbank gefundene Dokumente verwendete Dokumente IQWiG 12 Treffer: nicht relevant 0 (Berichte) (Therapie, andere Indikation, anderes Verfahren) Cochrane 1 Treffer: nicht verwendet 0 (Reviews) (kein Cochrane-Review) G-BA 1 Treffer: nicht relevant 0 AWMF (S2e und S3) (anderes Verfahren) 4 Treffer: 2 relevant 2 nicht relevant (andere Indikationen) Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde, et al.: S3-Leitlinie en. 2009; AWMF-Leitlinien-Register Nr. 038/013 NICE (guidance documents) CRD (DARE und HTA) AHRQ/USPSTF (Index-Suche) 1 Treffer: Guideline zu 7 Treffer:1 verwendet 6 nicht relevant (anderes Verfahren: PET) 19 Treffer: nicht verwendet (kein Bezug zu MRT, lediglich kognitive Tests als diagnostische Verfahren, andere Indikationen) Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). S2e-Leitlinie AWMF-Leitlinien-Register Nr. 053/021 National Collaborating Centre for Mental Health: Dementia - A NICE SCIE Guideline on supporting people with dementia and their carers in health and social care. National Clinical Practice Guideline Number 42. The British Psychological Society & The Royal College of Psychiatrists, 2007 (revised 2011) Schmand B, Huizenga HM, van Gool WA. Metaanalysis of CSF and MRI biomarkers for detecting preclinical Alzheimer's disease. Psychological Medicine (1): Seite 1 von 5 Stand der Bewertung: Januar
2 Eingeschlossene Dokumente: Beschreibung, Qualitätsbewertung, Extraktion Verwendete Reviews Verwendetes Review Schmand B, Huizenga HM, van Gool WA. Meta-analysis of CSF and MRI biomarkers for detecting preclinical Alzheimer's disease. Psychological Medicine (1): Reviewqualität 1. Methodik der Recherche und Auswahl systematisch? 2. Ende des Suchzeitraums? 3. Ergebnispräsentation ausführlich? 2. November ja Einschlusskriterien für Studienauswahl Design und ggf. PICO-Erläuterung Langzeit- Beobachtungsstudien u.a. zum Einsatz des MRT zur Erkennung einer Atrophie des medialen Temporallappens (MTL) als Zeichen einer frühen Alzheimer- Erkrankung Nur Studien ab 2003 Evidenz Die Autoren untersuchten die Hypothese, dass Biomarker (Atrophie des Hippocampus und veränderte Werte des Tau-Proteins sowie des β-amyloids im Liquor) eine vorklinische Alzheimer- erkennen, bevor klinische Symptome auftreten. Dazu wurde die prognostische Genauigkeit der Biomarker gegenüber der von Gedächtnistests verglichen. 21 Studien zur MRT zur Erkennung einer MTL-Atrophie entsprachen den definierten Einschlusskriterien. Im Schnitt wurden die Probanden über 4,5 Jahre beobachtet. Für jedes Verfahren wurden die Effektgrößen aus den einzelnen Studien angegeben sowie eine Gesamt- Effektgröße berechnet. Zur Berechnung der Effektgröße der Atrophie wurde der standardisierte Unterschied zu Studienbeginn zwischen den Probanden, die bei der Nachuntersuchung dement wurden oder in eine Phase leichter kognitiver Beeinträchtigungen ( mild cognitive impairment (MCI ) übergegangen waren und denjenigen, die kognitiv stabil geblieben waren, berechnet. Dabei wurden in die metaanalytische Auswertung sowohl gesunde Personen als auch Personen mit MCI eingeschlossen. Die Interpretation der Ergebnisse wird dadurch erschwert, dass lediglich die Effektgrößen angegeben werden, Informationen zu den einzelnen Mittelwerts-Differenzen fehlen. Es zeigte sich zwar, dass ein gewisser Zusammenhang zwischen einer Atrophie des Hippocampus und einer Alzheimer- dahingehend besteht (Effektgröße [Cohen s d ] 0.75), dass Erkrankte eher eine Atrophie aufweisen als gesunde Kontrollen. Im Vergleich zu den beiden übrigen Verfahren zeigte sich jedoch, dass die Messung einer Atrophie mittels MRT die geringste Vorhersagekraft für eine Alzheimer- hat. Die Autoren weisen darauf hin, dass bei Seite 2 von 5 Stand der Bewertung: Januar
3 National Collaborating Centre for Mental Health: Dementia - A NICE SCIE Guideline on supporting people with dementia and their carers in health and social care. National Clinical Practice Guideline Number 42. The British Psychological Society & The Royal College of Psychiatrists, 2007 (revised 2011) Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). S2e- Leitlinie teilweise 2. Mai nein Unter anderem narrative Zusammenfassung zur frühen Diagnose von vorklinischer und Alzheimer- Studien zu verschiedenen Aspekten wie der Diagnose und Therapie einer Verdacht auf eine Alzheimer- (AD) eine MRT in der Praxis nicht allein als diagnostisches Verfahren eingesetzt wird. Darüber hinaus weisen sie auf das Ungleichgewicht zwischen Diagnose, Prognose und Therapie hin. Selbst wenn bspw. Atrophien im Gehirn diagnostiziert werden und in Zukunft therapiert werden könnten, würden auf Grund der prognostischen Unsicherheit viele Personen, die niemals dement geworden wären, unnötig behandelt. Bereits Jahre vor der Diagnose einer AD gibt es eine Phase der sogenannten vorklinischen in der milde kognitive Beeinträchtigungen (MCI) zu beobachten sind, die nur schwer von Beeinträchtigungen auf Grund des normalen Alterungsprozesses abzugrenzen sind. Derzeit ist es nicht möglich, zu bestimmen, wann der Übergang vom normalen Altern hin zur vorklinischen stattfindet. Ergebnisse aus Beobachtungsstudien zeigen, dass eine MRT strukturelle Veränderungen im Gehirn (Hippocampus oder Entorhinalrinde) erkennen kann und dadurch gesunde Personen von solchen unterschieden werden können, die sich in der Phase der vorklinischen befinden oder bereits eine AD haben. Bisher ist es jedoch nicht möglich, an Hand der Aufnahmen die Personen zu bestimmen, bei denen sich aus einer vorklinischen tatsächlich eine AD entwickelt. Die Verfahren zur Identifizierung früher Veränderungen im Gehirn, die auf leicht kognitive Beeinträchtigungen hindeuten, entwickeln sich schneller als die therapeutischen Optionen, so dass ein Nutzen einer solchen sehr frühen vorklinischen Diagnostik derzeit ungewiss bleibt. Die Autoren weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Methodik zur Durchführung der MRT und zur Analyse der Bilder derzeit zu unterschiedlich sei, um das Verfahren breitgefächert in der Klinik anzuwenden. Darüber hinaus schlussfolgern die Autoren, dass es derzeit keine ausreichende Evidenz gibt, die ein bevölkerungsbezogenes Screening rechtfertigen würde. Die Autoren der Leitlinie empfehlen bildgebende Verfahren wie eine MRT nicht für ein allgemeines - Screening. Sie weisen darauf hin, dass es allerdings bei der Diagnosestellung, Differentialdiagnose sowie für Seite 3 von 5 Stand der Bewertung: Januar
4 AWMF-Leitlinien- Register Nr. 053/021 Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde, et al.: S3-Leitlinie en. 2009; AWMF- Leitlinien- Register Nr. 038/ teilweise Studien zu verschiedenen Aspekten wie der Diagnose und Therapie einer Therapieentscheidungen hilfreich sein kann. Die Autoren weisen darauf hin, dass die meisten -Patienten bereits Jahre vor der eigentlichen Diagnosestellung kognitive Defizite aufweisen. Der Abbau der Gedächtnisfähigkeit kann auf mild cognitive impairment hinweisen, welche als ein potentieller Risikofaktor für eine Alzheimer- gilt und als Vorstadium einer Alzheimer- gelten kann. Mittels MRT können Patienten mit einer Alzheimer- von gesunden Patienten differenziert werden. Ergebnisse einer zitierten Meta-Analyse zeigten, dass der Hauptunterschied zwischen den gesunden Kontrollen und den an Alzheimer Erkrankten im Volumenverlust im Bereich des Hippocampus lag. Insgesamt empfehlen die Autoren ein MRT bei Verdacht auf Alzheimer- bei Patienten unter 65 Jahren sowie solchen Patienten, bei denen andere Ursachen ausgeschlossen werden sollen. Alzheimer- ist mit einer Atrophie vor allem im Bereich des medialen Temporallappens gekennzeichnet. Der Nachweis dieser Atrophie mittels MRT kann somit zur Diagnose einer Alzheimer- beitragen. Allerdings existieren keine Normwerte für die klinische Beurteilung der Atrophie und es können auf Grund fehlender Atrophien anderer neurodegenerative Erkrankungen nicht ausgeschlossen werden. Darüber hinaus weisen die Autoren darauf hin, dass eine MRT zwar zur Differenzialdiagnose beitragen kann, wobei auf Grund der unzureichenden Trennschärfe die Anwendung der MRT nur als ein Teil eines diagnostischen Prozesses eingesetzt werden sollte. Auch diese Leitlinie geht auf die Phase der leichten kognitiven Beeinträchtigungen (MCI) ein, die laut Autoren mit dem Risiko für eine Alzheimer- assoziiert ist. Es werden Langzeitstudien zitiert, in denen gezeigt werden konnte, dass Personen mit MCI und Atrophien im Bereich des Hippocampus ein höheres Risiko für eine Alzheimer- haben als Personen mit MCI, aber ohne Atrophien. Derzeit kann der Zeitpunkt, wann sich aus der Phase der leichten kognitiven Beeinträchtigungen eine entwickelt, nicht bestimmt werden. Neben der fehlenden Möglichkeit zur Vorhersage des Zeitpunktes weisen die Seite 4 von 5 Stand der Bewertung: Januar
5 Autoren darauf hin, dass es derzeit keine wirksame Therapie zu Verhinderung einer gibt. Seite 5 von 5 Stand der Bewertung: Januar
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