QM: Prüfen -1- KN
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- Nicole Jaeger
- vor 8 Jahren
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1 QM: Prüfen -1- KN Prüfen Begriffe, Definitionen Ein wesentlicher Bestandteil der Qualitätssicherung ist das Prüfen. Sie wird aber nicht wie früher nach der Fertigung durch einen Prüfer, sondern vom Werker selbst während der Fertigung durchgeführt. Qualität ist natürlich nicht direkt messbar, sondern nur über bestimmte Merkmale dank hochentwickelter Messtechnik. Die DIN 1319 definiert Prüfen: Prüfen ist Feststellen, ob der Prüfgegenstand eine oder mehrere vereinbarte, vorgeschriebene oder erwartete Bedingungen erfüllt.
2 QM: Prüfen -2- KN Prüfarten Zur Sicherung der Qualität sind in den verschiedenen Bereichen unterschiedliche Prüfarten in Anwendung Die klassischen Alternativen sind Stichproben- und 100% Prüfung Merkmalsarten Die Merkmalsarten bilden folgende Grundstruktur:
3 QM: Prüfen -3- KN Diese Merkmale können mit unterschiedlichen Methoden geprüft werden: Messen Lehren Prüfmethoden
4 QM: Prüfen -4- KN Messfehler Jeder Messwert ist mit Maßabweichungen behaftet. Die Maßabweichung ist als Differenz aus Messwert und wahren Wert definiert. Ursachen für Maßabweichungen und damit Messfehler können sein: Umgebungseinflüsse Reibung im Messgerät abgenutzte Messflächen große Messkraft,... Hierbei unterscheidet man zwei Hauptfehlergruppen: systematische Maßabweichungen zufällige Maßabweichungen
5 QM: Prüfen -5- KN Systematische Maßabweichungen Systematische Maßabweichungen sind reproduzierbar. Sie treten bei wiederholtem Messen in gleicher Weise wieder auf und verfälschen den korrekten Messwert nach oben oder unten. Systematische Maßabweichungen können folglich nur erkannt werden, wenn eine Vergleichsmessung mit einem genaueren Messgerät zu abweichenden Ergebnissen führt.
6 QM: Prüfen -6- KN Zufällige Maßabweichungen Diese Maßabweichungen sind nicht reproduzierbar, da sich die Ursachen ständig verändern und im einzelnen nicht erkannt, bestimmt und ausgeschaltet werden können (Messbedingungen, Messpersonal,...). Sie sind auch durch Vergleichsmessungen mit genaueren Messgeräten nicht erfassbar. Es besteht also eine Unsicherheit über die Richtigkeit des Messergebnisses. Die Größe der Unsicherheit ist mit Hilfe der Statistik durch Berechnung der Mittelwerte- und Streuungsmaße erfassbar.
7 QM: Prüfen -7- KN
8 QM: Prüfen -8- KN Erfassen von Qualitätsmerkmalen durch Prüfen Entsprechend der Festlegungen des Prüfauftrages werden für die festgelegten Merkmale Messwerte ermittelt. Da die Teile in der Reihenfolge der Herstellung überprüft werden, zeigt die Folge der Messwerte die Veränderung des Prozesses über die Zeit hinweg. Die erhaltenen Messwerte bilden in ihrer Gesamtheit eine sogenannte Urwertliste. Da diese nur schwierig oder überhaupt keinen Überblick geben, werden solche Messwerte meist grafisch dargestellt oder aussagekräftige Kenngrößen berechnet. Dies erfolgt im Rahmen der statistischen Auswertung.
9 QM: Prüfen -9- KN GRUNDLAGEN STATISTISCHER METHODEN Einführung In diesem Abschnitt werden Ihnen die mathematischen Verfahren für die Auswertung von Messreihen vorgestellt. Es werden die Kenngrößen einer Messwertreihe sowie unterschiedliche Auswertungsverfahren beschrieben. Sie finden in diesem Abschnitt folgende Lektionen: Ermittlung von Kenngrößen einer Meßreihe Auswertung in einem Histogramm Auswertung in einem Summenhäufigkeitsdiagramm Normalverteilung Auswertung im Wahrscheinlichkeitsnetz 3.1 Grundlagen Bei der Prüfung einer Anzahl von Fertigteilen wurden Meßwerte ermittelt. Da sich diese nicht ohne weiteres überblicken und deuten lassen, stellen sich folgende Aufgaben an die Auswertung: Ermittlung von Zahlenwerten (sprich: Kenngrößen), die einen Vergleich von Messreihen auf Grund eines Ziffernausdruckes gestatten. grafische Darstellung der Messwerte / Kenngrößen. Ziel der Auswertung ist die Beurteilung der erzielten Qualitätsmerkmale
10 QM: Prüfen -10- KN Grundlage der Auswertung ist die Sammlung der Meßdaten in einer sogenannten: URWERTLISTE Das heißt, die Werte werden so aufgenommen, wie sie gerade anfallen. Die grafische Darstellung einer Urwertliste erfolgt in einer Urwertkarte (X-Karte). Diese Darstellung ermöglicht eine grobe Einschätzung der Stichprobenmesswerte im Ganzen. Detailliertere Informationen (Maßzahlen für Streuung und Lage), die zur Analyse der Fertigung notwendig sind, können nur durch Ermittlung von Kenngrößen gewonnen werden. Dabei wird jede Stichprobenprüfung als Einzelmeßwertreihe betrachtet. Urwertliste Urwertkarte
11 QM: Prüfen -11- KN Beispiel 9 angenommene Messwerte einer Stichprobenprüfung Urwertliste: Nr.: Messwerte 9,5 9,6 9,6 9,3 9,5 9,8 9,6 9,7 9,4 Werden diese Werte über eine Merkmalsachse aufgetragen, so erhält man die HÄUFIGKEITSVERTEILUNG der Messwertreihe. Aus der grafischen Darstellung heraus kann man bereits Kenngrößen entnehmen. Die wichtigsten sind: 1. Median, 2. Mittelwert, 3. Spannweite, 4. Standardabweichung.
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