Wilfried Weißgerber. Elektrotechnik für Ingenieure 1
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1 Wilfried Weißgerber Elektrotechnik für Ingenieure 1
2 Wilfried Weißgerber Elektrotechnik für Ingenieure1 Gleichstromtechnik und Elektromagnetisches Feld Ein Lehr- und Arbeitsbuch für das Grundstudium 8., überarbeitete Auflage Mit 469 Abbildungen, zahlreichen Beispielen und 121 Übungsaufgaben mit Lösungen STUDIUM
3 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über < abrufbar. 1. Auflage , überarbeitete Auflage , überarbeitete Auflage , verbesserte Auflage , verbesserte Auflage , verbesserte Auflage , überarbeitete Auflage , überarbeitete Auflage 2009 Alle Rechte vorbehalten Vieweg+Teubner GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2009 Lektorat: Reinhard Dapper Andrea Broßler Vieweg+Teubner ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Druck und buchbinderische Verarbeitung: MercedesDruck, Berlin Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier. Printed in Germany ISBN
4 V Vorwort Die drei vorliegenden Bände Elektrotechnik für Ingenieure sind ein Lehr- und Arbeitsbuch für Ingenieurstudenten im Hochschulbereich, die im Grundstudium die Grundlagen der Elektrotechnik verstehen möchten. Das Buch soll dem Studienanfänger das Verständnis für elektrotechnische Probleme erleichtern. Deshalb ist der Stoff sehr ausführlich und systematisch dargestellt. Gleichzeitig soll es bei der Lösung von Übungsaufgaben und bei der Prüfungsvorbereitung behilflich sein, also auch den Anforderungen im Selbststudium genügen. Das Buch ist aus einem Vorlesungs-Skript entstanden, das in gedruckter Form vorliegt und schon von mehreren Studentengenerationen im Unterricht intensiv genutzt wurde. Von den Studenten, ohne deren helfende Kritik das Buch in dieser Form nicht entstanden wäre, wird die Ausführlichkeit der Darstellung besonders gewürdigt. Bei keiner Herleitung heißt es wie man leicht sieht, vielmehr ist die mathematische Herleitung der Ergebnisformeln so ausführlich gehalten, dass sie sofort nachvollzogen und ohne eigene Zwischenrechnungen verstanden werden kann. Dem Studierenden wird es somit ermöglicht, sich auf die dargestellten physikalischen Zusammenhänge und vor allem auf die praktischen Beispiele zu konzentrieren, die sowohl im Text als auch als Aufgaben zum Selbststudium reichlich zu finden sind. Im Anhang sind die Lösungen der Aufgaben zusammengestellt, nicht nur als Zahlenergebnisse, sondern in ausführlicher Form eines Lösungsweges. Bei Neuerscheinungen ist es selbstverständlich, dass die Bezeichnungen dem neuesten Stand der Normen entsprechen. Dadurch ist dem Studierenden oft der Zugang zu älterer Literatur verwehrt, weil Widersprüche das neu erworbene Wissen in Frage stellen. Zwischen der heute üblichen und der nicht mehr gebräuchlichen Darstellung gibt es oft nur kleine Unterschiede, die aber leicht zu verstehen sind, wie beispielsweise die Quellspannung und die EMK in Kapitel 1 oder die elektrostatische Feldstärke und die induzierte Feldstärke beim Induktionsgesetz oder die elektrostatische Feldstärke und die Hallfeldstärke beim Halleffekt in Kapitel 3. Die heute verwendeten Bezeichnungen sind bei der direkten Gegenüberstellung links angeordnet; die auf der rechten Seite aufgeführten veralteten Größen ermöglichen das Verständnis älterer bewährter Literatur. Unterzieht man sich der kleinen Mühe, die heute oft verpönte EMK zu verstehen, dann wird es leichter, die Größen des magnetischen Feldes über Analogiebetrachtungen zu erfassen; im magnetischen Feld gibt es zwei verschiedene Arten von Spannungen. Die Lösungsverfahren der Gleichstrom-Netzberechnung werden in Kapitel 2 nicht nur dargestellt, sondern auch hinsichtlich ihrer Verwendbarkeit bei umfangreicheren Netzen untersucht. Deshalb wird auch der Gaußsche Algorithmus, der häufig in Rechnerprogrammen zu finden ist, ausführlich beschrieben. Bei der Behandlung der elektromagnetischen Felder in Kapitel 3 ist die Übersicht über die vier feldbeschreibenden Größen und deren Zusammenhänge an den Anfang gestellt, damit die Analogien und die Unterschiede zwischen den Feldern deutlich werden. Bei der Beschreibung der Felder im einzelnen wird prinzipiell gleich vorgegangen: Wesen des Feldes, messtechnischer Nachweis, Fluss, Flussdichte, Spannung (Durchflutung), Widerstand/Leitwert (Kapazität), Feldstärke. Damit wird die Systematik noch unterstrichen. Bewusst ist mit der Behandlung des elektrischen Strömungsfeldes begonnen worden, weil der Feldbegriff mit bekannten Größen der Gleichstromtechnik des Kapitels 2 erläutert werden kann.
5 VI Vorwort Auf die Differentialform der Maxwellschen Gleichungen ist absichtlich verzichtet worden, weil oft die mathematischen Voraussetzungen zum Verständnis fehlen und weil die meisten praktischen Berechnungen mit der Integralform möglich sind. Die Bewegungsinduktion und die Induktion durch zeitlich veränderliche Magnetfelder werden durch gleiche Bilder erläutert. Um die Richtungen der Größen, die die Induktionsvorgänge beschreiben, einfach ermitteln zu können, wird die Rechte-Hand-Regel für alle behandelten Fälle benutzt. Bei magnetisch gekoppelten Kreisen wird deutlich unterschieden, ob die beiden Spulenströme eingeprägt sind oder wie beim Transformator nicht. Die 6. Auflage wurde um ein Verzeichnis der verwendeten Formelzeichen und Einheiten ergänzt. Die 7. Auflage ist noch einmal überarbeitet und durch Erläuterungen ergänzt worden. In der 8. Auflage sind einige Korrekturen und Verbesserungen vorgenommen worden. Für die vielen Anregungen meiner Kollegen und Studenten möchte ich herzlich danken. Ebenso danken möchte ich allen Mitarbeitern des Verlags, die zum Gelingen des dreibändigen Werks beitragen. Wedemark, im Oktober 2008 Wilfried Weißgerber
6 VII Inhaltsverzeichnis 1 Physikalische Grundbegriffe der Elektrotechnik Ungeladene und geladene Körper Das Coulombsche Gesetz und das elektrische Feld Das elektrische Potential und die elektrische Spannung Der elektrische Strom Der elektrische Widerstand Die elektrische Energie und die elektrische Leistung Übungsaufgaben zu den Abschnitten 1.1 bis Gleichstromtechnik Der unverzweigte Stromkreis Der Grundstromkreis Zählpfeilsysteme Die Reihenschaltung von Widerständen Anwendungen der Reihenschaltung von Widerständen Die Reihenschaltung von Spannungsquellen Der verzweigte Stromkreis Die Maschenregel (Der 2. Kirchhoffsche Satz) Die Knotenpunktregel (Der 1. Kirchhoffsche Satz) Die Parallelschaltung von Widerständen Anwendungen der Parallelschaltung von Widerständen Ersatzspannungsquelle und Ersatzstromquelle Die Parallelschaltung von Spannungsquellen Messung von Widerständen Der belastete Spannungsteiler Kompensationsschaltungen Umwandlung einer Dreieckschaltung in eine Sternschaltung und umgekehrt Übungsaufgaben zu den Abschnitten 2.1 und Verfahren zur Netzwerkberechnung Netzwerkberechnung mit Hilfe der Kirchhoffschen Sätze (Zweigstromanalyse) Netzwerkberechnung mit Hilfe des Überlagerungssatzes (Superpositionsverfahren) Netzwerkberechnung mit Hilfe der Zweipoltheorie (Zweipolverfahren) Netzwerkberechnung nach dem Maschenstromverfahren Netzwerkberechnung nach dem Knotenspannungsverfahren Matrizen und Determinanten und ihre Anwendung bei der Netzwerkberechnung Matrizen Determinanten und Bilden der inversen Matrix Lösung der Netzberechnungs-Gleichungssysteme Übungsaufgaben zum Abschnitt
7 VIII Inhaltsverzeichnis 2.4 Elektrische Energie und elektrische Leistung Energie und Leistung Energieumwandlungen Messung der elektrischen Energie und Leistung Messung der elektrischen Energie Messung der elektrischen Leistung Wirkungsgrad in Stromkreisen Anpassung Übungsaufgaben zum Abschnitt Das elektromagnetische Feld Der Begriff des Feldes Das elektrische Strömungsfeld Wesen des elektrischen Strömungsfeldes Elektrischer Strom und elektrische Stromdichte Elektrische Spannung und elektrische Feldstärke, elektrischer Widerstand und spezifischer Widerstand Übungsaufgaben zum Abschnitt Das elektrostatische Feld Wesen des elektrostatischen Feldes Verschiebungsfluss und Verschiebungsflussdichte Elektrische Spannung und elektrische Feldstärke, Kapazität und Permittivität (Dielektrizitätskonstante) Verschiebestrom - Strom im Kondensator Energie und Kräfte des elektrostatischen Feldes Das Verhalten des elektrostatischen Feldes an der Grenze zwischen Stoffen verschiedener Dielektrizitätskonstanten Übungsaufgaben zum Abschnitt Das magnetische Feld Wesen des magnetischen Feldes Magnetischer Fluss und magnetische Flussdichte Durchflutung, magnetische Spannung und magnetische Feldstärke (magnetische Erregung), magnetischer Widerstand und Permeabilität Das Verhalten des magnetischen Feldes an der Grenze zwischen Stoffen verschiedener Permeabilitäten Berechnung magnetischer Kreise Berechnung geschlossener magnetischer Kreise Berechnung des nichteisengeschlossenen magnetischen Kreises einer Doppelleitung und mehrerer paralleler Leiter Berechnung magnetischer Kreise mit Dauermagneten Elektromagnetische Spannungserzeugung - das Induktionsgesetz Bewegte Leiter in einem zeitlich konstanten Magnetfeld die Bewegungsinduktion Zeitlich veränderliches Magnetfeld und ruhende Leiter die Ruheinduktion
8 Inhaltsverzeichnis IX Selbstinduktion und Gegeninduktion Die Selbstinduktion Die Gegeninduktion Haupt- und Streuinduktivitäten, Kopplungs- und Streufaktoren Magnetische Energie und magnetische Kräfte Magnetische Energie Magnetische Kräfte Übungsaufgaben zum Abschnitt Anhang: Lösungen der Übungsaufgaben Physikalische Grundbegriffe der Elektrotechnik Gleichstromtechnik und 2.2 Der unverzweigte und der verzweigte Stromkreis Verfahren zur Netzwerkberechnung Elektrische Energie und elektrische Leistung Das elektromagnetische Feld Das elektrische Strömungsfeld Das elektrostatische Feld Das magnetische Feld Verwendete und weiterführende Literatur Sachwortverzeichnis Inhaltsübersicht Band 2 4 Wechselstromtechnik 5 Ortskurven 6 Der Transformator 7 Mehrphasensysteme Anhang mit Lösungen der Übungsaufgaben Band 3 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen 9 Fourieranalyse 10 Vierpoltheorie Anhang mit Lösungen der Übungsaufgaben Formelsammlung Kompakte Darstellung der zehn Kapitel der Bände 1 bis 3 Klausurenrechnen 40 Aufgabenblätter mit je vier Aufgaben, ausführlichen Lösungen und Bewertungen
9 X Schreibweisen, Formelzeichen und Einheiten Schreibweise physikalischer Größen und ihrer Abbildungen u, i Augenblicks- oder Momentanwert zeitabhängiger Größen: kleine lateinische Buchstaben U, I Gleichgrößen, Effektivwerte: große lateinische Buchstaben û, î Maximalwert E,D, r vektorielle Größen Schreibweise von Zehnerpotenzen p Piko 10 2 c Zenti 10 3 k Kilo 10 9 n Nano 10 1 d Dezi 10 6 M Mega 10 6 Mikro 10 1 da Deka 10 9 G Giga 10 3 m Milli 10 2 h Hekto T Tera Die in diesem Band verwendete Formelzeichen physikalischer Größen a Länge A Fläche, Querschnittsfläche b Länge B, B magnetische Flussdichte oder magnetische Induktion c Länge Konstante Lichtgeschwindigkeit c = 2, m/s spezifische Wärmekapazität (spezifische Wärme) C elektrische Kapazität d Dicke Durchmesser D, D elektrische Verschiebungsflussdichte oder Erregungsflussdichte D Durchmesser D* Drehfederkonstante e Elementarladung e = 1, As E, E elektrische Feldstärke E, e EMK f Frequenz f Fe Eisenfüllfaktor F, F Kraft G elektrischer Leitwert G m magnetischer Leitwert h Höhe, Länge H, H magnetische Feldstärke oder magnetische Erregung i zeitlich veränderlicher Strom (Augenblicks- oder Momentanwert) laufender Index I Stromstärke (Gleichstrom) k Knotenzahl Kopplungsfaktor K Konstante l, l Länge l Anzahl L Induktivität m Masse Anzahl M Gegeninduktivität Drehmoment n Anzahl Drehzahl N Entmagnetisierungsfaktor N Normale p Verhältniszahl
10 Schreibweisen, Formelzeichen und Einheiten XI P Leistung (Gleichleistung) q zeitlich veränderliche Ladung Q Ladung, Elektrizitätsmenge r variabler Radius r Radiusvektor, Ortsvektor R elektrischer Widerstand Radius R m magnetischer Widerstand s Weg, Länge S, S Stromdichte t Zeit T Periodendauer (Dauer einer Schwingung) u zeitlich veränderliche elektrische Spannung (Augenblicks- oder Momentanwert) U elektrische Spannung (Gleichspannung) v, v Geschwindigkeit v Widerstandsverhältnis V Volumen magnetische Spannung w Windungszahl w Energiedichte W Arbeit, Energie x laufende Ordinate auf der Abzissenachse y laufende Ordinate auf der Ordinatenachse z Zweigzahl Ankerumdrehungen Winkel Temperaturkoeffizient Zeigerausschlag Winkel Temperaturkoeffizient Winkel Zeigerausschlag Differenz, Abweichung Dielektrizitätskonstante Dielektrizitätskonstante des Vakuums, Influenzkonstante: 0 8, As Vm Wirkungsgrad elektrisches Potential magnetischer Fluss Temperatur spezifischer Leitwert Permeabilität Permeabilität des Vakuums: 0 1, Vs Am laufender Index spezifischer Widerstand Durchflutung Streufaktor Zeitkonstante Temperaturkennwert Kreisfrequenz Verschiebungsfluss Induktionsfluss oder verketteter Fluss
11 XII Schreibweisen, Formelzeichen und Einheiten Einheiten des SI-Systems (Système International d Unités) Basiseinheit der Länge l der Masse m der Zeit t der elektrischen Stromstärke I der absoluten Temperatur T der Lichtstärke I der Stoffmenge n das Meter, m das Kilogramm, kg die Sekunde, s das Ampere, A das Kelvin, K die Candela, cd das Mol, mol von den Basiseinheiten abgeleitete Einheit der Kraft F der Energie W der Leistung P der Ladung Q gleich des Verschiebungsflusses der elektrischen Spannung U des elektrischen Widerstandes R des elektrischen Leitwertes G der Kapazität C des magnetischen Flusses der Induktivität L der magnetischen Induktion B der Frequenz f Newton, Joule, Watt, Coulomb, Volt, Ohm, Siemens, Farad, Weber, Henry, Tesla, Hertz, 1N = 1kg m s 2 = 1V A s m 1 1J = 1kg m 2 s 2 = 1V A s 1W = 1kg m 2 s 3 = 1V A 1C = 1A s 1V = 1kg m 2 s 3 A 1 = 1W A 1 1 = 1kg m 2 s 3 A 2 = 1V A 1 1S = 1kg 1 m 2 s 3 A 2 = 1V 1 A 1F = 1kg 1 m 2 s 4 A 2 = 1C V 1 1Wb = 1kg m 2 s 2 A 1 = 1Vs 1H = 1kg m 2 s 2 A 2 = 1Wb A 1 1T = 1kg s 2 A 1 = 1Wb m 2 1Hz = s 1 Die komplette Liste der verwendeten Formelzeichen und Schreibweisen befindet sich in der Formelsammlung vom selben Autor unter dem Titel Elektrotechnik für Ingenieure Formelsammlung.
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