1. Die Situation nach dem Krieg

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1 1 Wirtschaftliche Entwicklung in der Nachkriegszeit 1. Die Wirtschaftliche Situation nach dem Krieg - Schäden ( Industrie und Wohngebäude ) 2. Erste Schritte der Sieger - Demontage - Schritte der Demontage - Die Entwicklung Wirtschaftsordnung 3. Beendigung der Demontage und das Wirtschaftswunder 4. Erklärungen 1. Die Situation nach dem Krieg Zunächst sah es so aus, als sei ein Großteil der Industrieanlagen zerstört. Doch die Trümmer zeigten nicht das wahre Ausmaß der Zerstörungen, denn es waren gerade einmal % der Industrieanlagen zerstört worden, da sich die Alliierten Luftangriffe größtenteils auf zivile Ziele konzentrierten ( Demoralisierung der Bevölkerung ). Aus diesem Grund sah es beim Wohnraum natürlich dementsprechend schlechter aus, da dieser in vielen Städten zum Teil zu über 60% zerstört wurde. Zum Vergleich in Essen waren von ca Wohnungen ca zum Teil stark beschädigt. Eine ähnliche Bilanz hatte auch Düsseldorf hier waren gerade 7% der Wohnungen unbeschädigt und wie in Essen der größte Teil unbewohnbar. Bei der Industrie war es noch katastrophaler, hier waren nur 6 % der Gebäude noch unbeschädigt. Zerstörtes Krupp-Werk in Essen

2 2 Zerstörtes Werk der Firma Schiess AG in Düsseldorf - Oberbilk 2. Die Sieger und ihre ersten Maßnahmen bezogen auf die Wirtschaft Die Demontage der Fabriken begann direkt nach der Kapitulation. Der erste Industrieplan hatte noch keine festen Angaben über die Demontage der Industrieanlagen. Es sollte dafür gesorgt werden, das Deutschland a) entmilitarisiert und b) Unfähig zur Widerbewaffnung wird, dies machte es für die Alliierten notwendig die gesamte Industrie auf ein Minimum zurückzufahren bzw. komplett zu demontieren. Deutschland sollte ein Agrarstaat werden, der nur sich selber versorgen könne und bei dem der Lebensstandard nie über dem der anderen europäischen Staaten liegen dürfe ( Monthau-Plan ). Da Deutschland die geforderten Reparationszahlungen nicht leisten konnte, wurden die demontierten Industrieanlagen in die geschädigten Länder transportiert und dort als Reparationszahlung behandelt. Insgesamt standen 1632 Betriebe auf der Liste zur Demontage. Nach massiven Protesten in Deutschland und den USA wurde der 1. Industrieplan revidiert und geändert er enthielt nun geringere Werte. Die Gesamtzahl der Betriebe wurde auf 682 reduziert. Nach den ersten Demontagen war es umso verwunderlicher, das in Düsseldorf nach der am vorgestellten offiziellen Demontageliste weitere 24 ansässige Betriebe Demontiert bzw. teilweise demontiert werden sollten. Unter diesen 24 Betrieben befand sich nur ein Betrieb der zur Kriegsindustrie gezählt werden konnte ( Rheinmetall-Borsig ). Die restlichen Betriebe sollten nur aus dem Grund teilweise demontiert werden, weil sie über der festgelegten Menge produzieren konnten. Die Limitierung bedeutete einen Einschnitt um 50 % wenn man von der Leistung im Jahre 1938 ausgeht. Am stärksten betroffen war die Vorzeigeindustrie Deutschlands, der Maschinenbau, die Eisenindustrie und die chemische Industrie. Dies zeigte, das Deutschland ein friedlicher Agrarstaat werden sollte. Doch die negativen Auswirkungen wurden zuerst nicht erkannt oder sollten nicht gesehen werden, sie wirkten sich auf alle Bereiche aus, den sozialen, den wirtschaftlichen und den politischen.

3 3 Zum einen hätten viele Facharbeiter keine Arbeit gefunden, da die Restindustrie weniger Arbeitskräfte benötigt hätte, und auch die Selbstversorgung mit Produkten wäre mit einer kleinen Industrie schwer möglich gewesen. Demontagearbeiten bei Krupp in Essen Ein weiteres Problem tauchte für die von Anfang an weniger heftigen Amerikanern auf. Sie demontierten die Fabriken in Deutschland, die mit Mitteln des Marschallplans wieder aufgebaut wurden bzw. aufgebaut worden wären. Damit standen sie aber entgegen den Forderungen der Briten und Franzosen, denn diese wollten die deutschen Fabriken restlos demontieren auch um einen Konkurrenten weniger auf dem Weltmarkt zu haben. Am Ende setzten sich die Amerikaner durch, indem sie Druck auf die Briten und Franzosen ausübten denn auch sie profitierten vom Marschallplan. Eine neue Wirtschaftsordnung Die Kapitulation am 8. Mai 1945 war für Deutschland nicht nur ein politischer und gesellschaftlicher Einschnitt, sondern bedeutete auch eine wirtschaftliche Epochengrenze. Durch den Verlust eines Großteils des Territoriums, sank die landwirtschaftliche Produktion und es entstand eine Ernährungskrise. Die Besatzer verlangten eine vollständige Demilitarisierung und eine Dezentralisation d.h. Vermeidung von Kartellen, Monopolen und Großbanken. Des Weiteren verlangten die Besatzungsmächte die Demontage als Strafaktion gegen Unternehmer und Arbeiter. Dies verschlechterte die wirtschaftliche Situation in Deutschland dramatisch. Außer dem wurden Reparationszahlungen gefordert die in Form von Arbeitskraft abgeleistet werden sollten. Die industrielle Produktion war zum Zeitpunkt der Kapitulation zum Erliegen gekommen, erholte sich jedoch noch 1945 schnell trotz katastrophaler logistischer Zustände. Die große Krise stand jedoch noch bevor. Im Winter 1946/47 waren alle Vorräte aufgebraucht. Außer dem gingen die von den Nationalsozialisten in Land geholten Arbeitskräfte zurück in ihre Heimatländer und über 11 Millionen

4 4 Soldaten kehrten aus der Kriegsgefangenschaft zurück. In den Jahren 46/47 war jedoch eine Besserung abzusehen. Es wurde eine Bodenreform durchgeführt, durch die Familien 5 bis 7 ha Land erhalten sollten. In den Ostgebieten wurden große Industriebetriebe in Volkseigene Betriebe (VEB s) umgewandelt, wodurch die Planwirtschaft vorbereitet werden sollte. Die USA und England stimmten überein, dass ein umfangreiches Hilfsprogramm für Deutsch-land nötig wäre, um den wirtschaftlichen Aufschwung in Europa zu garantieren. Nach dem Zusammenschluss zur Bizone war nun der Grundstein für eine neue Privatwirtschaft gelegt worden, die durch die Währungsreform und den Marshallplan unterstützt werden sollte. So bildeten sich im Laufe der Zeit zwei verschiedene Wirtschaftsordnungen in Deutschland. 3. Das Wirtschaftswunder wirklich ein Wunder? Die Amerikaner stoppten die Demontagen als Erste Franzosen und Briten führten sie noch bis 1951 weiter. Insgesamt wurden ca. 5 8 % der Deutschen Wirtschaftsanlagen demontiert, was den ungeheuren öffentlichen Protest eigentlich nicht rechtfertigte ( Einzelschicksale werden bei dieser Aussage nicht berücksichtigt ). Denn durch den Marschallplan stand das Geld für neue moderne Produktionsanlagen zur Verfügung, des weiteren waren genügend qualifizierte Facharbeiter vorhanden, auch die 14 Millionen Flüchtlinge und Vertriebene wurden eingegliedert und standen zum arbeiten bereit. Dies alles trug zum wirtschaftlichen Aufschwung bei der dann durch die enorme Produktion und die Nachfrage nach deutschen Waren in das Wirtschaftswunder mündete. Die verschiedenen Stufen der Demontagerücknahme und der Weg zur Bundesrepublik Konferenz von Jalta Im Februar 1945 einigten sich Roosevelt, Churchill und Stalin unter anderem über die Aufteilung Deutschlands im Besatzungszonen, die polnische Ostgrenze, die Bildung einer demokratischen Regierung für Polen und über die Grundlagen der UNO. Die UDSSR sagte gegen territoriale (Kurilen u.a.) und politischen Zugeständnissen den Kriegseintritt gegen Japan zu.

5 5 Konferenz von Potsdam ( ) Mit dem Potsdamer Pakt sind die zwischen Harrry S. Truman, J. W. Stalin und C. Atlee (der am W. Churchill ablöste) und ihren Außenministern gefassten Beschlüsse gemeint. Vereinbart wurden: 1. Grundsätze der politischen und wirtschaftlichen Behandlung Deutschlands 2. Reparationen 3. Übertragung der Verwaltung der deutschen Ostgebiete an die UDSSR und Polen bis zu einer Friedensregelung; dabei wurde der UDSSR die Unterstützung ihres Anspruches auf Königsberg und das umliegende Gebiet zugesagt 4. Die Ausweisung der deutschen aus den osteuropäischen Gebieten Die Errichtung eines Rats der Außenminister der 3 Mächte, Chinas und Frankreichs (Sitz: London); erste Aufgabe war die Vorbereitung der Friedensverträge mit Italien, Bulgarien, Finnland, Rumänien und Ungarn Washingtoner Abkommen Petersberger Abkommen ( 1951 ) Dieses Abkommen hob den Besatzungsstatus auf und erlaubte der Bundesrepublik konsularische Vertretungen im Ausland, sowie die Beteiligung an internationalen Organisationen. Deutschlandvertrag ( Mai 1952 ) Dieser Vertrag hob endgültig das Besatzungsstatut der drei Besatzungsmächte auf. Die BRD erhielt somit ihre volle Souveränität, trotzdem behielten sich die Besatzer gewisse Rechte vor ( wie z.b. die Stationierung von Truppen ). Ziele dieses Vertrages waren die Integration Deutschlands als gleichberechtigter europäischer Partner, sowie die Förderung der im Grundgesetz verankerten Demokratie. Des weiteren wurde das Ziel einer friedlichen Wiedervereinigung beider deutscher Staaten benannt. Mit der Wiedervereinigung verlor der Deutschlandvertrag seine Kraft. Erklärungen: Der Marshallplan: Am 5. Juni 1947 schlägt der US-Außenminister George C. Marshall das European Recovery Program (EPR) vor. Das EPR soll den wirtschaftlich schwer angeschlagenen Ländern Europas (ebenfalls den deutschen Besatzungszonen)

6 6 helfen auf die Beine zu kommen und eine Ausbreitung des Kommunismus verhindern. Einzige Vorraussetzung: gemeinsamer Wirtschaftsplan. An der Marshallplan-Konferenz im Juli 1947 nehmen 16 europäische Staaten teil. Die Hilfeleistungen der USA bestehen nicht nur aus Krediten sondern auch aus Waren, Rohstoffen und Lebensmitteln. Zwischen 1948 und 1952 stellen die USA rund 12,4 Mrd. Dollar bereit, wovon 1,5 Mrd. Dollar nach Westdeutschland fließen. Besonders die Energie-wirtschaft und der Kohlebergbau erhalten dadurch die entscheidenden Wachstumsimpulse. Krupp : Unternehmen das überwiegend im Rüstungssektor arbeitete ( im Dritten Reich ). Der Sohn von Bertha Krupp, Alfried Krupp übernahm ab 1943 das Werk von seinen Eltern und wurde nach dem Krieg zu einer Haftstrafe verurteilt. Nach seiner Begnadigung im Jahre 1951 leitete er für kurze noch einmal das Unternehmen übernahm Friedrich Krupp den Konzern und wandelte ihn in eine GmbH um, und 1992 in eine Aktiengesellschaft. Schiess AG: Auch die Schiess AG war mit insgesamt 5 Fabriken in der Rüstung tätig, die vornehmlich mit Zwangsarbeitern geleistet wurde. Die Schiess AG unterhielt in Düsseldorf auch 2 eigene Zwangsarbeiterlager. Nach dem Krieg sollten alle fünf Produktionsstätten demontiert werden, was aber nicht geschah. Nur die Fabrik in Oberbilk verschwand völlig, wurde aber 150km von Moskau entfernt wieder aufgebaut. Die Schiess AG existiert heute noch in Lörick. Quellen: - MS Encarta Geschichtswerkstatt Düsseldorf ( ) - Deutsche Geschichte , Rolf Steiniger - Dokumentation zur Geschichte Düsseldorfs - Deutschland seit 1945, Cornelsen - Aus dem Ruhrgebiet der Nachkriegszeit, Sigrid Schneider - Der große Brockhaus Jahre Düsseldorf ( WZ ) - Informationen zur politischen Bildung - Ein Referat von und