Abstract. Problembereich. Forschungsfrage

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1 Abstract Problembereich Wir schreiben das Jahr Die Aufrüstung mit Kriegsmaterial des dritten Reiches hatte einen vorläufigen Höhepunkt erreicht und war ohne neue Arbeitskräfte, aber auch ohne neue Erweiterung der Rohstoffversorgung, nicht mehr zu steigern. Österreich verfügte damals über eine Armee von Arbeitslosen sowie über genügend Devisen- und Rohstoffvorräte. Dies veranlasste Deutschland möglichst rasch die Österreich-Frage für die eigene Wirtschaft günstig zu lösen. Weiters kam noch dazu, dass Italien als eigentliche Schutzmacht Österreichs bis 1937 es nie schaffte zur Konsolidierung der österreichischen Wirtschaft beizutragen. Aus Sicht dieser Entwicklung ist es interessant die Auswirkungen des Anschlusses auf die Rüstungswirtschaft, welche sich auf österreichischem Boden befand, zu beleuchten. So ergeben sich wertvolle Erkenntnisse für die Folgen des Anschlusses und die Umstrukturierung der österreichischen Wirtschaft während des Zweiten Weltkrieges und die wirtschaftlichen Auswirkungen der nach dem Kriegsende erfolgten Besatzung durch die Alliierten. Forschungsfrage Die zentrale Forschungsfrage, welche der Arbeit zugrunde liegt, lautet: Welche Auswirkung hatte der 2. Weltkrieg und die Besatzungszeit bis 1955 auf die Rüstungswirtschaft auf dem Gebiet der Republik Österreich? Aus dieser Forschungsfrage wurden nachfolgende Hypothesen gebildet, die im Zuge der Arbeit behandelt werden. Diese Hypothesen lauten: Die österreichische Rüstungsindustrie war von großer Bedeutung für die Versorgung der deutschen Wehrmacht mit Rüstungsgütern zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Die von der Rüstungsgüterproduktion auf österreichischem Boden produzierten Dual - Use Güter waren in erster Linie Kriegsmaterial.

2 Trotz der Besetzung Österreichs durch die alliierten Truppen konnten österreichische Unternehmen Rüstungsgüter produzieren und die produzierten Güter erfolgreich exportieren. Arbeitsmethode Um diese Arbeit zu erstellen, war ein intensives Literaturstudium erforderlich. Die Arbeit ist nach dem historisch hermeneutischen Forschungsansatz bearbeitet worden. Dies bedeutet, dass im Wesentlichen mit der Technik der Quellenforschung und der Hermeneutik 1 durch Interpretationen von Hypothesen die Zusammenhänge der Thematik dem Leser zugänglich gemacht werden. Die Erhebungstechnik ist die Textund Dokumentenauswahl, die Erhebungsart die Text- und Inhaltsanalyse. Es wurde nach dem geisteswissenschaftlichen System zitiert. Resümee Die Arbeit beschäftigt sich mit der Rüstungswirtschaft in der Ostmark und während der Besatzung durch die Alliierten. Die wirtschaftliche Situation vor dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich kann als desolat beschrieben werden. Durch fehlende Investitionen war die österreichische Industrie in keiner Weise konkurrenzfähig mit der Industrie anderer Länder. Jedoch verfügte Österreich über ein großes Repertoire an Rohstoffen, die aufgrund der schlechten Erschließung bis 1938 kaum oder gar nicht nutzbar waren. Weiters hatte Österreich nicht zu verachtende Geld- und Devisenreserven. Diese Gründe lenkten die Aufmerksamkeit des Deutschen Reiches auf Österreich, welches sich wegen des Vierjahresplans in einer Krise befand. Durch das rasche Aufrüsten der deutschen Rüstungsindustrie fehlte es an Geld und Rohstoffen, was durch die Annexion mit anderen Ländern ausgeglichen werden sollte. Am 13. März 1938 wurde Österreich an das Deutsche Reich angeschlossen. 1 Ist die Lehre vom Verstehen, bzw. vom Begreifen geisteswissenschaftlicher Gegenstände. Vgl. Steiger, Andreas: Wissenschaftliche Methoden. In: Wissenschaftliches Arbeiten. 2. Auflage. Wiener Neustadt S. 27f

3 Der Anschluss Österreichs und die Eingliederung der österreichischen Rüstungsindustrie in die deutsche Rüstungswirtschaft hatte einen Ausbau der Rüstungsbetriebe auf österreichischem Boden zur Folge. Es wurden große Rüstungszentren gebildet. Die wichtigsten waren im Raum Linz mit den Hermann Göring Werken (VOEST), im Raum Steyr mit der Steyr- Daimler- Puch AG, im Raum Wiener Neustadt mit den Wiener Neustädter Flugzeugwerken und in der Steiermark bei Kapfenberg mit den Böhler Werken. Bis 1944 schaffte es die Rüstungswirtschaft in Österreich ihre Bedeutung im Deutschen Reich durch wichtige Panzer- und Flugzeuglieferungen deutlich zu steigern. Als die Luftangriffe der Alliierten auf Deutschland stärker wurden, wurden viele Produktionsstätten in die Ostmark verlegt. Von diesem Zeitpunkt an war ein Großteil der Produktion Untertage gebracht worden um vor Bombardements aus der Luft besser geschützt zu sein. Schwere Zerstörungen der Unternehmen, Probleme bei den Rohstofflieferungen brachte die Rüstungswirtschaft 1945 in große Schwierigkeiten und mit der Besatzung Österreichs durch die alliierten Truppen vorerst zum Erliegen. Einige Betriebe versuchten, das vormals produzierte Kriegsmaterial auch zivil nutzbar zu machen, um am Markt weiter zu bestehen. Doch durch eine Vielzahl an alliierten Demontagen und Reparationen gelang das nicht vielen Rüstungsbetrieben. Erst nach der Unterzeichnung des Staatsvertrages 1955 konnten österreichische Rüstungsbetriebe wieder aktiv die Produktion von Rüstungsgütern aufnehmen und Exporte erzielen. Erkenntnisse Die zentrale Forschungsfrage war es, den Nachweis zu erbringen, welche Auswirkungen der 2. Weltkrieg und die Besatzungszeit durch die Alliierten bis 1955 auf die Rüstungswirtschaft auf dem Gebiet der österreichischen Republik hatte. Durch die Einführung des Vierjahresplans hatte die deutsche Wirtschaft einen regelrechten Aufschwung erhalten. Die Produktionsstätten wurden ausgebaut und der Ausstoß erhöht. Um den von der Führung geforderten Produktionszahlen nachzukommen, musste sich das rohstoffarme Deutschland über die Grenzen hinaus umsehen, um sich rohstoffreichere Gebiete anzueignen. Dieses Umschauen resultierte am 13. März 1938 mit dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich. Österreich war zu dieser Zeit mit einem ungeschliffenen Diamanten zu vergleichen. Erz, Magnesit, Erdöl, Wasser

4 und Holz sind nur einige der vielen Rohstoffe, die Österreich zu bieten hatte. Das einzige Problem stellte die Erschließung dieser Ressourcen dar. Somit wurden, als eine der ersten Maßnahmen, die Rohstofflager Österreichs durch Investitionen des Deutschen Reiches erschlossen. Eine weitere Auswirkung des Anschlusses an das Deutsche Reich war, dass die desolate Arbeitsmarktsituation verbessert wurde. Durch den Ausbau der bestehenden und den Neubau von Rüstungsbetrieben auf österreichschem Gebiet wurde die Zahl der Arbeitslosen deutlich gesenkt. Der Standart der österreichischen Industrie 1938 kann als sehr schlecht eingestuft werden, da durch fehlende Investitionen die Maschinen in den Fabriken und Betrieben als veraltet galten. Durch die nach der Annexion erfolgten Investitionen deutscher Rüstungsbetriebe konnte der Stand der Technik auf eine höhere Ebene geführt werden. Österreichs Industrie wurde nach und nach zur Schwerindustrie ausgebaut. Klein- und Kleinstbetriebe hatten gegen die großen Rüstungsbetriebe keine Chance sich durchzusetzen und blieben auf der Strecke. Österreich wurde so zu sagen neu industrialisiert, dem Stand der westlichen Technologie angepasst und in die deutsche Rüstungsindustrie eingegliedert. Nicht nur bestehende Betriebe wurden ausgebaut, sondern eine Vielzahl an Betrieben wurde auch neu gebaut. So entstanden große Rüstungszentren in Österreich, beispielsweise im Donauraum mit den Hermann Göring Werken (VOEST) und der Steyr-Daimler-Puch AG, in der Obersteiermark mit BÖHLER, aber auch in Wiener Neustadt mit den Wiener Neustädter Flugzeugwerken. Der Anschluss an das Deutsche Reich hatte auch zur Folge, dass unzählige österreichische Facharbeiter aus ihrem Heimatland abgezogen wurden und in den deutschen Rüstungsbetrieben arbeiten mussten. Somit ergab sich für die Rüstungsproduktion auf dem Gebiet der Ostmark ein Facharbeitermangel, welcher durch die Deutsche Führung oft nur durch einfache Hilfsarbeiter aus dem Ausland kompensiert wurde. In späterer Folge sogar durch Kriegsgefangene und KZ 2 - Häftlinge. Durch die Okkupation Österreichs hatte das Deutsche Reich freie Hand in der Besetzung der Führungsfunktionen. So wurden in den ersten Tagen nach dem Anschluss die gesamten Führungspositionen sämtlicher öffentlicher aber auch privater Sektoren von NSDAP 3 Parteifunktionären besetzt. Das heißt, dass viele Rüstungsbetriebe von diesem Zeitpunkt an unter der Führung der NSDAP waren. So war es leicht, österreichische Unternehmen mit deutschen zu vereinigen und 2 Anm. d. Verf.: Konzentrationslager 3 Anm. d. Verf.: Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei

5 umzubenennen. Dadurch verloren einige Betriebe ihren Namen für immer. Die Folgen der Wende des Krieges waren auch in der Rüstungsindustrie zu spüren. Durch das Abschneiden der Nachschubwege konnten die geforderten Rohstoffe nicht mehr an die Unternehmen geliefert werden und somit war, zuzüglich der vielen Luftangriffe, das Ende der Kriegswirtschaft nicht aufzuhalten besetzten die alliierten Siegermächte Österreich und teilten es in verschiedene Sektoren auf. Die Auswirkungen auf die Rüstungsbetriebe sind aufgrund mangelnder Aufzeichnungen sehr schwierig zu folgern. Die Rüstungsindustrie musste schwere Verluste im Bereich ihrer Ausstattung hinnehmen. Viele Maschinen, Rüstungsgüter, Werkzeuge und Dokumentationen mit umfangreichem Know-how wurden von den Besatzungsmächten demontiert und mitgenommen. Ein Grund dafür war, dass das gesamte Material als Deutsches Eigentum gehandhabt wurde und so als Reparationen deklariert wurde. Es war eine ungünstige Zeit für die Industrie Rüstungsgüter zu produzieren, da es keinen Abnehmer dafür gab. Erst mit der Unterzeichnung des Staatsvertrages und der damit verbundenen Aufstellung der B-Gendarmerie ging es mit der österreichischen Rüstungswirtschaft wieder bergauf. Viele der damals durch den Aufschwung der Rüstungswirtschaft entstandenen Rüstungszentren sind noch heute erhalten und leben als große Industriestandorte weiter. Abschließend ist zu erwähnen, dass die österreichische Rüstungswirtschaft durch den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich und die Eingliederung in die deutsche Rüstungswirtschaft zwar einen gewaltigen Aufschwung erlebte, der jedoch durch die Folgen des Krieges auf Kosten der Betriebe ging.