Impfschutz in Schleswig-Holstein 2011 Seite 1 von 27. Impfschutz in Schleswig-Holstein Darstellung der Ergebnisse in Tabellen und Abbildungen

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1 Impfschutz in Schleswig-Holstein 2011 Seite 1 von 27 Für AG Impfungen am Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung / Kiel, Stand 16. April 2013 Dr. Hans-Martin Bader / Flensburg Impfschutz in Schleswig-Holstein Darstellung der Ergebnisse in Tabellen und Abbildungen In Schleswig-Holstein gibt es 2011 vier Datenquellen von der Geburt bis zum Alter der Erwachsenen: 1. Im Alter von der Geburt bis zu 24 Monaten: KV-Abrechnungsziffern 2. Bei Aufnahme in eine Kindertagesstätte (Kinderhort und Kindergarten): Ärztliche Bescheinigungen nach KiTaVO 3. Im Schulalter (Schulanfänger, 10 bzw. 12jährige, 14jährige): Schulärztliche Untersuchungen. 4. Erwachsene in der Arbeitswelt: Erhebungen durch die Arbeitsmedizinischen Dienste (AMD) Folgeerhebung (Update) 2011 Inhalt Zu 1: Impfquoten nach KV-Abrechnungsziffern SH... 2 Tabelle 1: Schleswig-Holstein: Impfschutz nach KV-Abrechnungsziffern Tabelle 2: Impfschutzraten (%) bei Kindern bis 24 Monaten in SH Tabelle 3: Impfschutz nach KV-Abrechnungsziffern im Alter von 24 Monaten... 5 Abbildung 1: Impfung gegen Masern der Geburtskohorte Altersgang SH Zu 2: Impfschutz bei Aufnahme in den Kindergarten Schleswig-Holstein Tabelle 4: Impfschutz Aufnahme Kindergarten SH Tabelle 5: Impfschutz gegen Diphtherie, Tetanus, Polio, Pertussis, Haemophilus Typ b, Hepatitis B... 9 Abbildung 2: Masern-Impfung Kindergarten (Aufnahme) SH Tabelle 6 : Impfschutz gegen Masern, Mumps, Röteln und Varizellen Altersgruppe 2 bis 5 Jahre Tabelle 7: Impfung gegen Pneumokokken und Meningitis C in Schleswig-Holstein Zu 3: Schulalter (Dr. Dörte Wichterich und Rotraud Rasch AG der Kinder- und Jugendärztlichen Dienste Schleswig-Holstein, Sonderauswertung vom 23. Sept. 2012) Tabelle 8: Impfschutz bei Kindern und Jugendlichen in Schleswig-Holstein im Jahre Erläuterungen zu Tabelle 8: Impfschutz bei Kindern und Jugendlichen in Schleswig-Holstein im Jahre Beteiligte: Dr. Bader, Hans-Martin; Dr. Ludwig, Meik; Dr. Heiser, Andrea; Dr. Egler, Peter; Harder, Holger und Schroeder, Gerhard

2 Impfschutz in Schleswig-Holstein 2011 Seite 2 von 27 Zu 4: Impfschutz bei Erwachsenen in der Arbeitswelt (Update 2011) Abbildung 3: Masern-Impfung (mind. 1 x) bei Erwachsenen in der Arbeitswelt Abbildung 4: Masern-Impfung (2 x) bei Erwachsenen in der Arbeitswelt in Schleswig-Holstein 2003 und Abbildung 5: Hepatitis B-Impfung bei Erwachsenen in der Arbeitswelt Abbildung 6: Hepatitis B-Impfung (mind. 3mal). Altersgang Sonderauswertung Auswertung Impfungen bei Tätigen im Gesundheitsdienst : Tabelle 11: Altersklassen AMD-Projekt SH Abbildung 7: Masern-Impfung (mind. 1x) Tätige im Gesundheitsdienst Abbildung 8: Hepatitis B-Impfung Vergleich 2003 / Abbildung 9: Hepatitis B-Impfung bei Erwachsenen in Schleswig-Holstein Abbildung 10: Röteln-Impfung bei Frauen in Schleswig-Holstein Schlussbemerkung zum AMD-Projekt und Danksagung Zu 1: Impfquoten nach KV-Abrechnungsziffern SH von der Geburt bis 24 Monaten (Geb.Kohorten Jan - Dez 2009) Kommentar zu den nachfolgenden Tabellen 1 bis 3 und Abbildung1: Mit dem Alter von 24 Monaten soll die Basisimmunisierung durch die Standard-Impfungen laut Ständiger Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts abgeschlossen sein. Dieses Ziel ist auch in 2011 nicht erreicht. Besonders deutlich zeigt sich das bei den Komponenten der Sechsfachimpfung: Trotz geringer Verbesserung seit 2005 haben immer noch knapp 20% der Kinder im Alter von 24 Monaten nicht den altersgemäßer Impfschutz (mind. 4mal) aufgebaut (Tabelle 3), bei Hepatits B sind es 24%. Erst in der Altersgruppe mit Beginn im 3. Lebensjahr (2-5 Jahre) finden sich Quoten von 94 % und höher bei Impfungen gegen Diphtherie, Tetanus und Polio (s. Zif. 2 Kindertagesstätte). Die Verzögerung in den beiden ersten Lebensjahren ist am Beispiel der beiden Masern-Impfungen dargestellt (Abbildung 1). Die Bezugsgröße ist bei der Berechnung der Impfschutzquoten die Anzahl der Kinder, die im Beobachtungszeitraum von der Geburt bis zum Alter von 27 Monaten regelmäßig an den gesetzlichen Vorsorgeuntersuchungen U3 bis U7 in Schleswig-Holstein (SH) teilgenommen haben ( U3 bis U7 komplett ).

3 Impfschutz in Schleswig-Holstein 2011 Seite 3 von 27 Impfschutz nach KV-Abrechnungsziffern Schleswig-Holstein 2011 im Alter von 24 Monaten 2011 (n=14.938, U3 bis U7 komplett) Angaben in Prozent mind. 1mal mind. 2mal mind. 3mal mind 4mal Tetanus 98, ,8 81,8 Diphtherie 98 97,5 95,5 81,8 Pertussis 97,5 97,1 95,3 81,8 Polio 97,8 97,4 95,3 81,6 Hib 97,4 96,9 95,1 81,5 Hepatitis B 94,2 93,4 91,3 76,3 Meningokok. 79,7 0,7 0 0 Pneumokok. 92,7 91,7 89,2 73,6 Masern 92,5 76,9 0,8 0 Mumps 92,4 76,8 0,8 0 Röteln 92,4 76,8 0,8 0 Windpocken 88,4 73,1 0,7 0 FSME 1 0,8 0,2 0 Hepatitis A 0, Influenza 4,5 2,9 0,8 0 H.-M. Bader und M. Ludwig 2012 Tabelle 1: Schleswig-Holstein: Impfschutz nach KV-Abrechnungsziffern 2011 Impfschutzraten (%) nach Impfserien im Alter von 24 Monaten (geboren Jan - Dez 2009)

4 Impfschutz in Schleswig-Holstein 2011 Seite 4 von 27 DT(aP-IPV-Hib) Hep B MMR Grundimmunisierung (3 mal, MMR 1mal) < 4 Monaten 26,6 25,5 < 7 Monaten 81,3 76,3 < 13 Monaten 91,7 86,5 76,7 < 19 Monaten 94,2 89,8 88,5 < 24 Monaten 95,5 91,3 92,5 Kompletter Impfschutz (4 mal, MMR 2mal) < 13. Monaten 33,6 31,7 10,5 < 19 Monaten 70,6 66,4 61,4 < 24 Monaten 81,8 76,3 76,9 Tabelle 2: Impfschutzraten (%) bei Kindern bis 24 Monaten in SH 2011 in Abhängigkeit vom Alter nach KV-Ziffern-Abrechnung (U3 bis U7 komplett, n=14.938)

5 Impfschutz in Schleswig-Holstein 2011 Seite 5 von 27 Veränderungen 2005 bis 2011 nach KV-Abrechn. Ziffern SH (U3-U7-komplett) der Geb.Jahrgänge 2003 bis 2009 Alter: 24 Monate Anzahl (U3-U7 komplett) % % % % % % % Tetanus (Impfstat. komplett) 80,3 80,5 81,5 82,5 82,3 81,8 81,8 Diphth. (Impfstat. komplett) 80,2 80,5 81,5 82,5 82,3 81,8 81,8 Pert. (Impfstat. komplett) 80,6 80,6 81,3 82,4 82,2 81,8 81,8 Polio (Impfstat. komplett) 79,7 79,9 80,9 82,0 81,9 81,5 81,6 Hib (Impfstat. komplett) 79,5 79, ,7 81,8 81,4 81,5 HepB (Impfstat. komplett) 72,5 73,7 74,0 75,4 78,0 77,5 76,3 mind. 1 x M(MR) 88,2 90,5 91,3 91,8 92,5 92,3 92,5 mind. 2 x M(MR) 61,0 67,4 71,3 73,8 75,4 75,3 76,9 mind. 1 x Windpocken 10,6 46,4 69,3 82,9 85,9 87,6 88,4 mind. 2 x Windpocken 0,0 1,1 27,6 63,4 68,6 70,9 76,1 Meningitis C (1 x) 0,2 4,2 50,0 70,8 75,3 77,1 79,7 Pneumok. (Impfst. komplett) 3,9 4,4 5,5 42,6 69,9 71,0 73,6 Bader HM und Ludwig M 2012 Tabelle 3: Impfschutz nach KV-Abrechnungsziffern im Alter von 24 Monaten Veränderung 2005 bis 2011 Schleswig-Holstein

6 Impfschutz in Schleswig-Holstein 2011 Seite 6 von 27 Masern-Impfung SH 2009 bis 2011 (bis 27 Mo) U 6 80,7 89,7 65,4 92,5 93,6 U 7 76,9 81,5 P r o z e n t , Lebensmonat p_mind1 p_mind2 Abbildung 1: Impfung gegen Masern der Geburtskohorte Altersgang SH

7 Impfschutz in Schleswig-Holstein 2011 Seite 7 von 27 Zu 2: Impfschutz bei Aufnahme in den Kindergarten Schleswig-Holstein 2011 Kommentar zu den nachfolgenden Tabellen 4 bis 7 und Abbildung 2 : Die öffentlich geförderte frühere Aufnahme in eine Kinderkrippe oder einen Kindergarten macht auch jetzt wieder die Auswirkung der verzögerten Immunisierung besonders bei der zweiten Masern-Impfung sichtbar (Tabelle 4 und Abbildung 2): Der Kindergartenjahrgang 2011 zeigt landesweit wie in den letzten vier Jahren keinen Zuwachs der Impfschutzrate für die zweite Masern-Impfung. Erst ab dem 3. Lebensjahr ist zwar ein verzögerter Zuwachs um 4 % deutlich (79,0 % auf 83,3 %), dieser liegt aber zum dritten Mal seit 2008 unter dem damaligen Wert von 85,7 %. Erst noch später - bei Einschulung - mit sechs Jahren haben die Kinder dann zu 92,9% die zweite Impfung gegen Masern erhalten, in 96,1% die erste Impfung (Schulgesundheitsbericht SH 2011/12, s. Zif. 3, S. 13 und Tab. 8). Gegen Pneumokokken sind bereits 83,5 der Kinder bei Aufnahme in einen Kindergarten ausreichend geimpft und 83,2 % gegen Meningitis C (Tabelle 7). Die Auswertungen von Impfabrechnungsziffern der KVSH seit 2003 im Alter von 24 Monaten zeigen, dass beide seit der Kostenübernahme durch die GKV im Oktober 2006 kontinuierliche Zuwachsraten haben (Tabelle 3). Solche Schutzraten sind bei Schulanfängern dieser seit fünf Jahren empfohlenen Standard-Impfungen noch nicht zu finden : Pneumokokken 35,8% (mind. 1x) bzw. 6,4 % (mind. 4 x), Meningitis C 73,8 % (s. Zif 3). Ausführlichere Darstellung d. Impfschutzes bei Aufnahme in den Kindergarten s. unter Homepage der Landesvereinigung f. Gesundheitsförderung SH >Arbeitsschwerpunkte >Impfen >Veröffentlichungen.

8 Impfschutz in Schleswig-Holstein 2011 Seite 8 von bis 5 Jahre 2 bis 5 Jahre Diphtherie 92,7 94,4 Tetanus 93,1 94,8 Polio 92,4 94,0 Pertussis 91,7 93,7 Hib 91,6 93,2 Hepatitis B 88,3 89,8 Pneumokokken 81,8 # 83,5 ## Meningitis C 81,0 # 83,2 ## mindestens 1x Masern 93,4 94,1 2x Masern 79,0 83,3 mindestens 1 x Mumps 93,3 94,0 2x Mumps 79,0 83,3 mindestens 1x Röteln 93,3 93,9 2x Röteln 79,0 83,3 mindestens 1x Windpocken 86,4* 87,1** 2 x Windpocken 73,9* 77,9** mindestens 1x MMR 93,2 93,9 2 x MMR 79,0 83,3 Tabelle 4: Impfschutz Aufnahme Kindergarten SH 2011 Vergleich der Altersgruppe 1 bis 5 Jahre (n = ) und 2 bis 5 Jahre (n = ) in %. Bezug Pneumokokken- und Meningitis C-Abfrage: # n =13.386, ## n = Bezug Windpockenabfrage: * n = , **n =

9 Impfschutz in Schleswig-Holstein 2011 Seite 9 von 27 Kfz- Kennzeichen Kreisfreie Stadt/ Landkreis Diphth. % Tet. % Poli o % Pert. % Hib % Hep B % FL Flensburg 90,7 90,7 90,5 88,1 89,1 87,0 HL Lübeck 93,1 93,7 92,9 92,6 92,3 91,8 KI Kiel 94,0 94,2 93,6 92,5 92,2 89,7 NMS Neumünster 96,6 96,6 95,7 94,8 95,7 94,0 HEI Dithmarschen 94,0 94,2 93,8 93,4 93,2 92,1 IZ Steinburg 90,5 91,2 90,1 90,1 90,1 86,9 NF Nordfriesland 95,4 95,5 94,9 95,3 95,0 91,4 OD Stormarn 92,3 93,2 92,3 90,9 91,7 84,8 OH Ostholstein 92,8 93,0 92,3 92,4 91,8 88,4 PI Pinneberg 92,0 92,2 91,0 91,4 90,1 85,7 PLÖ Plön 90,7 91,4 90,2 89,8 89,8 83,8 RD Rendsburg-Eckernförde 92,3 92,8 91,7 91,3 90,9 88,0 RZ Herzogtum Lauenburg 94,6 95,1 94,3 93,3 93,9 90,3 SE Segeberg 92,4 92,8 92,1 92,0 91,5 88,3 SL Schleswig-Flensburg 91,7 92,0 91,1 89,9 90,5 88, Schleswig-Holstein 92,7 93,1 91,1 89,9 90,5 88,3 Vorjahr 2010 Schleswig-Holstein 94,0 94,5 93,7 92,5 93,0 89,6 Tabelle 5: Impfschutz gegen Diphtherie, Tetanus, Polio, Pertussis, Haemophilus Typ b, Hepatitis B Kindergarten (Aufnahme) SH 2011 regional (1 bis 5 Jahre)

10 Impfschutz in Schleswig-Holstein 2011 Seite 10 von ,2 85,7 82,9 82,6 84,3 83,3 80,7 79,0 P r o z e n t (1-5 J) 2008 (2-5 J) 2009 (1-5 J) 2009 (2-5 J) 2010 (1-5 J) 2010 (2-5 J) 2011 (1-5 J) 2011 (2-5 J) mind. 1mal 2mal Abbildung 2: Masern-Impfung Kindergarten (Aufnahme) SH Vergleich der Altersgruppen 1-5 Jahre und 2-5 Jahre für 2008 und 2011

11 Impfschutz in Schleswig-Holstein 2011 Seite 11 von 27 Kreisfreie Stadt/ Landkreis Masern. % 1x / 2 x Mumps % 1x / 2 x Röteln % 1x / 2 x Varizellen % 1x / 2 x Flensburg 95,1 87,2 95,1 87,2 95,1 87,2 90,9 86,3 Lübeck ,5 96,8 88,5 96,8 88,5 92,6 84,0 Kiel 95,0 85,3 95,1 85,4 93,3 85,4 90,0 81,6 Neumünster 95,4 82,0 95,4 82,0 95,1 82,0 89,7 77,8 Dithmarschen 94,3 84,9 94,4 84,9 94,6 84,9 85,7 76,0 Steinburg 94,1 84,7 94,1 84,7 93,9 84,7 90,6 81,7 Nordfriesland 95,2 78,3 95,1 78,2 95,1 78,2 84,0 71,5 Stormarn 92,3 78,5 91,7 78,4 91,7 78,4 83,6 72,4 Ostholstein 94,3 82,9 94,2 82,8 94,2 82,8 86,8 76,0 Pinneberg 94,7 84,1 94,5 85,1 94,4 84,1 89,0 80,9 Plön 90,2 81,5 90,4 81,5 90,2 81,5 81,3 73,9 Rendsburg-Eckernförde 92,3 81,2 92,3 81,2 92,3 81,2 85,5 76,3 Herzogtum Lauenburg 95,1 81,8 94,9 81,7 94,9 81,7 89,8 79,1 Segeberg 91,1 85,2 93,9 85,2 93,9 85,2 87,5 79,5 Schleswig-Flensburg 94,2 85,0 94,1 85,0 94,1 85,0 83,6 75,9 Schleswig-Holstein 94,1 83,3 94,0 83,3 93,9 83,3 87,1 77,9 Vorjahr 2010 Schleswig-Holstein 94,2 84,3 94,0 84,2 94,0 84,2 85,4 75,6 Tabelle 6 : Impfschutz gegen Masern, Mumps, Röteln und Varizellen Altersgruppe 2 bis 5 Jahre Kindergarten (Aufnahme) SH 2011 regional Bezug MMR n=13.664, Bezug Varizellen n =

12 Impfschutz in Schleswig-Holstein 2011 Seite 12 von 27 Schleswig-Holstein Im Alter von 24 Mo (KV-Ziff., n=14.938) Altersgr. 2-5 Jahre (Aufn. Kindergarten Bezug n=11.078) Schulanfänger (ungefähr 6-jährig, n=20.929) Pneumok. (mind. 4mal. % Men. C (mind. 1 mal) % 73,6 79,7 83,5 83,2 6,4 73,8 Tabelle 7: Impfung gegen Pneumokokken und Meningitis C in Schleswig-Holstein 2011 in Abhängigkeit vom Alter

13 Impfschutz in Schleswig-Holstein 2011 Seite 13 von 27 Zu 3: Schulalter (Dr. Dörte Wichterich und Rotraud Rasch AG der Kinder- und Jugendärztlichen Dienste Schleswig-Holstein, Sonderauswertung vom 23. Sept. 2012) Kommentar zur nachfolgenden Tabelle 8 (Dr. D. Wichterich,) Seit Beginn der Auswertung von Impfdokumentationen bei Schulkindern in Schleswig-Holstein konnte gezeigt werden, dass sich der Impfschutz von 1999 bis 2011 wesentlich verbessert hat. Dies gilt insbesondere für die Impfungen gegen Polio, Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Hib und Hepatitis B. Die Durchimpfungsraten gegen Masern, Mumps und Röteln (als Kombinationsimpfung) konnten bei Schulanfängern im Vergleich zum Vorjahr kaum verbessert werden. 2mal geimpft gegen Masern sind ,9% aller Schulanfänger (2010: 92,3%). Somit liegt die Durchimpfungsrate wieder unterhalb der von der WHO zur Maserneliminierung geforderten 95%. Bei Schulkindern (4. bis 8. Klassen) zeigen sich insbesondere bei den von der STIKO empfohlenen Auffrischimpfungen im Alter zwischen 9 bis 17 Jahren deutliche Impflücken. Die Pneumokokkenimpfung wurde im Jahr 2006 als Standardimpfung von der STIKO eingeführt. Die Impfdokumentation bei den Schulkindern seit 2009 lässt erkennen, dass noch überwiegend Nachholimpfungen je nach Alter des Kindes oder Indikationsimpfungen durchgeführt wurden. Entsprechend erfolgt die Auswertung in 2011 mit der Definition mindestens 1mal geimpft gegen Pneumokokken. Dies trifft für 35,8% der Schulanfänger zu. Die Durchimpfungsrate für 4mal geimpft liegt bei Schulanfängern zurzeit noch bei 6,4%. Auch die Schutzimpfung gegen Meningokokken der Serogruppe C ist seit 2006 eine von der STIKO empfohlene Standardimpfung und wird in Schleswig-Holstein seit 2009 erfasst und ausgewertet. Die Durchimpfungsrate bei Schulanfängern (1mal geimpft) ist von 36,3% im Jahr 2009 auf 73,8% im Jahr 2011 gestiegen. Jüngere Kinder im Alter bis 24 Monaten oder im Kindergartenalter zeigen gegen Pneumokokken und Meningokokken inzwischen deutlich höhere Schutzraten (siehe auch unter 1. und 2.). Der Impfschutz gegen Varizellen bei Schulanfängern ist von 2007 mit 8,9% auf 71,6% in 2011 gestiegen (1mal geimpft); 2mal geimpft sind 28,6% im Jahr 2011.

14 Impfschutz in Schleswig-Holstein 2011 Seite 14 von 27 Tabelle 8: Impfschutz bei Kindern und Jugendlichen in Schleswig-Holstein im Jahre 2011 Zusammengestellt von Dr. Dörte Wichterich und Rotraud Rasch / AG der Kinder- und Jugendärztlichen Dienste Schleswig-Holstein (Stand 16. April 2013) teiln. Gesundheitsämter Vorschule und Schulanfänger 4. Klassen 6. Klassen 8. Klassen Gesamt Kindergarten ungefähr 6jährig) ungefähr 10jährig) (ungefähr 12jährig) ungefähr 14-15jährig) Auf ihren Impfschutz untersuchte Kinder Davon haben kein Impfbuch vorgelegt das Impfbuch vorgelegt Response-Rate (%) 78,8% 91,2% 64,3% 63,3% 38,8% 84,4% Die Angaben in % beziehen sich auf die vorgelegten Impfbücher. Impfung gegen Grundim.*4x Grundim.*4x 1. Boost. Grundim. *4x 1. Boost. Grundim. # 1. Boost. 2. Boost. Grundim. # 1. Boost. 2. Boost. Polio-Impfung 94,3% 93,9% 100,0% 33,3% 97,2% 90,8% 97,3% 75,8% Diphtherie-Impfung 94,6% 94,7% 11,7% 100,0% 66,7% 97,8% 96,4% 80,3% 98,5% 94,7% 77,0% Tetanus-Impfung 94,5% 94,9% 11,8% 100,0% 61,1% 98,3% 97,0% 82,6% 98,8% 95,1% 77.6% Pertussis-Impfung 94,1% 94,2% 11,2% 100,0% 61,1% 94,4% 54,9% 3,8% 91,0% 39,7% 3,2% MMR, Varizellen Hib, Hepatitis B 1x 3x 2x 4x 1x 3x 2x 4x 1x 3x 2x 4x 1x 3x 2x 4x 1x 3x 2x 4x Masern-Impfung 97,4% 93,9% 96,1% 92,9% 100,0% 94,4% 96,9% 92,1% 97,1% 91,0% Mumps-Impfung 97,3% 93,8% 95,9% 92,7% 100,0% 94,4% 96,9% 92,1% 96,9% 90,9% Röteln-Impfung 97,0% 93,4% 95,8% 92,7% 100,0% 94,4% 96,7% 91,6% 96,6% 90,0% Varicellen-Impfung 88,5% 68,6% 71,6% 47,1% 22,2% 3,8% 10,0% 3,3% 4,7% 0,2% Hib 98,7% 93,5% 95,2% 92,1% 92,3% 69,2% 94,7% 84,6% 89,6% 53,4% Hepatitis B 95,7% 90,4% 91,6% 85,8% 88,9% 61,1% 87,4% 11,9% 91,0% 14,6% Pneumokokken Meningokokken mindestens 1x geimpft mindestens 1x geimpft mindestens 1x geimpft mindestens 1x geimpft Mindestens 1x geimpft Pneumokken 91,7% ** 35,8% *** 16,7% 3,5% 1,3% ## Meningokokken 84,2% ** 73,8% *** 55,6% 24,8% 35,5% ## Impfschutz komplett 86,8% **** 18,20% HPV-Impfung ###

15 Impfschutz in Schleswig-Holstein 2011 Seite 15 von 27 Erläuterungen zu Tabelle 8: Impfschutz bei Kindern und Jugendlichen in Schleswig-Holstein im Jahre 2011: * für Grundimmunisierung gilt: 4x geimpft gegen Polio, Diphtherie, Tetanus und Pertussis ** Pneumokokken und Meningokokken Pneumokokken 4x geimpft entsprechen 73,4 % von 4 Ämtern erfasst, Bezugsgröße ist 681 *** Pneumokokken und Meningokokken Pneumokokken 4x geimpft entsprechen 6,4 % von 15 Ämtern erfasst, Bezugsgröße ist **** Impfschutz komplett von 15 Ämtern erfasst, Bezugsgröße ist # für Grundimmunisierung gilt: 3x geimpft gegen Polio, Diphtherie, Tetanus und 4x Pertussis ## Pneumokokken und Meningokokken von 2 Ämtern erfasst, Bezugsgröße ist 493 ### HPV 3xgeimpft, von 4 Ämtern erfasst, Bezugsgröße ist 362 (Mädchen mit vorgelegten Impfpässen) Kontakt: Dr. Dörte Wichterich, Dorfstr. 4, Borgwedel wichterich@freikom.net

16 Impfschutz in Schleswig-Holstein 2011 Seite 16 von 27 Zu 4: Impfschutz bei Erwachsenen in der Arbeitswelt (Update 2011) Erhebung durch die Arbeitsmedizinischen Dienste in Schleswig-Holstein 2 Kommentar zu den nachfolgenden Tabellen 9 bis 11 und Abbildungen 4 bis 10: Berichtet wird über die Erfahrungen mit der Erhebung des Impfschutzes bei Erwachsenen in der Arbeitswelt (Update Dez bis Dez. 2011) durch 28 Arbeitsmedizinische Dienste (AMD) in Schleswig-Holstein (SH). Ein Vergleich dieser Daten mit der Ersterhebung wird dargestellt: Der Impfschutz bei Erwachsenen gegen acht erneut abgefragte Infektionskrankheiten hat sich 2011 verbessert, zwei Impfungen wurden zusätzlich neu aufgenommen (Pertussis und Windpocken). Dazu konnten aus Gesamteinsendungen vorgelegte Impfnachweise für die Bestimmung des Impfschutzes genutzt werden und 711 als Sonderauswertung für Tätige im Gesundheitsdienst. Der Schwerpunkt der Aktivitäten zur Verbesserung des Impfschutzes in diesem Bundesland (Kinder und Jugendliche) wirkt sich im Vergleich zur Ersterhebung nun in die ersten drei Altersgruppen der unter 20jährigen bis zu den 39jährigen hinein aus (Abbildung 3: Beispiel erste Masern- Impfung). Es ist die gemeinsame Anstrengung unter dem Dach einer kontinuierlichen regionalen Impfkampagne. Das zeigt sich auch bei der Hepatitis B-Impfung in Abbildung 5. Die Auswirkung erfasst jedoch noch nicht das gesamte Erwachsenenalter im Vergleich zu den Kindern und Jugendlichen (Abbildung 6). Zum Hepatitis B-Impfschutz bei den Tätigen im Gesundheitswesen jedoch ist festzustellen: Hier hat sich im Vergleich zu 2003 in den beiden Untersuchungsjahren im Abstand von acht Jahren keine generelle Verbesserung des Impfschutzes ergeben (beide Male 78%, alle Altersgruppen zusammengefasst), lediglich innerhalb der einzelnen Altersgruppen zeigten sich Verschiebungen von 2 bis 7 Prozentpunkte in beide Richtungen (Abbildung 8). Eine vollständige Darstellung der Ergebnisse wurde zur Veröffentlichung im Epidemiologischen Bulletin des Robert Koch-Instituts im August 2012 eingereicht. 2 Beteiligte: Bader, HM; Egler P und Harder H 3 H.-M. Bader und P. Egler (2004): Initiativen zur Steigerung der Impfbereitschaft in Schleswig-Holstein - Impfschutz bei Erwachsenen in der Arbeitswelt Bundesgesundheitsblatt-Gesundheitsforsch-Gesundheitsschutz, 47:

17 Impfschutz in Schleswig-Holstein 2011 Seite 17 von 27 gesamt davon Impfnachweis vorhanden kein Impfnachweis 542 Tabelle 9: Einsendungen zum Update 2011 Neben der Erfassung des bestehenden Impfschutzes der arbeitsmedizinisch Untersuchten wird den Untersuchten angeboten, bestehende Impflücken bei entsprechender Indikation durch die Kombinationsimpfstoffe Tetanus-Diphtherie-Pertussis (Td-ap) oder Tetanus-Diphtherie Pertussis- Poliomyelitis (Td-ap-IPV) zu schließen. Davon haben 70 % Gebrauch gemacht (Tabelle 10): Duchgeführte Impfungen im Rahmen der AMD-Untersuchungen 2011 n=2.538 n Td-ap 390 Td-ap-IPV % HepB 151 HepA 139 andere (Freitext) % Summe % zu: Andere Impfungen n n Tollwut 18 Tetanus 2 Influenza 16 Typhus 2 FSME 9 Td-IPV 1 Polio 9 HPV 1 MMR 7 Meningok 1 Diphtherie 6 Td 1 Cholera 5 Gelbfieber 2 Summe 80 Tabelle 10: Aktive Impfungen der Arb.Med.Dienste im Rahmen der Impfkampagne 2011

18 Impfschutz in Schleswig-Holstein 2011 Seite 18 von Masern-Impfung (mind. 1 x) 2003 und 2011 Impfungen bei Erwachsenen in Schleswig-Holstein in der Arbeitswelt unter 20 J 20-29J J J J 60 J u. älter gesamt 2003 n= n=1.996 Abbildung 3: Masern-Impfung (mind. 1 x) bei Erwachsenen in der Arbeitswelt in Schleswig-Holstein 2003 und 2011

19 Impfschutz in Schleswig-Holstein 2011 Seite 19 von 27 Masern-Im pfung (2 x) 2003 und 2011 Impfungen bei Erw achsenen in Schlesw ig-holstein in der Arbeitsw elt P r o z e n t unter 20 J 20-29J J J J 60 J u. älter gesamt 2003 n= /11 n=1.996 Abbildung 4: Masern-Impfung (2 x) bei Erwachsenen in der Arbeitswelt in Schleswig-Holstein 2003 und 2011

20 Impfschutz in Schleswig-Holstein 2011 Seite 20 von 27 Hepatitis B-Impfung 2003 u Impfungen bei Erw achsenen in Schlesw ig-holstein in der Arbeitsw elt P r o z e n t unter 20 J 20-29J J J J 60 J u. älter gesamt 2003 n= n=1.996 Abbildung 5: Hepatitis B-Impfung b. Erwachsenen in der Arbeitswelt in Schleswig-Holstein 2003 und 2011

21 Impfschutz in Schleswig-Holstein 2011 Seite 21 von 27 Hepatitis B-Impfung (mind. 3mal) Altersgang 2011 Schleswig-Holstein P r o z e n t (n=14.938) (n=16.552) (n=22.248) (n=1.951) (n=814) (n=1.996) 24 Mo (KV-Ziff.) Kiga-Aufn. 1-5 J Schulanf. 12jähr 14jähr < 20 J - >60 J Abbildung 6: Hepatitis B-Impfung (mind. 3mal). Altersgang Schleswig-Holstein 2011

22 Impfschutz in Schleswig-Holstein 2011 Seite 22 von 27 Sonderauswertung Auswertung Impfungen b. Tätigen im Gesundheitsdienst : 2011 Gesamt Gesundh.dienst unter 20 J J J J J J u. älter Gesamt Tabelle 11: Altersklassen AMD-Projekt SH 2011 ( Impfpass vorhanden Gesamtgruppe / Gesundheitsdienst)

23 Impfschutz in Schleswig-Holstein 2011 Seite 23 von 27 Tätige im Gesundheitsdienst 2003 und 2011 Schleswig-Holstein Masern-Impfung mind. 1mal P r o z e n t unter 20 J 20-29J J J J 60 J u. älter gesamt 2003 n= n=711 Abbildung 7: Masern-Impfung (mind. 1x) Tätige im Gesundheitsdienst Schleswig-Holstein 2011

24 Impfschutz in Schleswig-Holstein 2011 Seite 24 von 27 Tätige im Gesundheitsdienst 2003 und 2011 Schleswig-Holstein Hepatitis B-Impfung P r o z e n t unter 20 J 20-29J J J J 60 J u. älter gesamt 2003 n= n=711 Abbildung 8: Hepatitis B-Impfung Vergleich 2003 / 2011 Tätige im Gesundheitsdienst Schleswig-Holstein

25 Impfschutz in Schleswig-Holstein 2011 Seite 25 von 27 Hepatitis B-Impfung (3mal) 2011 b. Erw achsenen gesamt / Ges.dienst P r o z e n t unter 20 J J J J J 60 J u. älter alle Altersgruppen gesamt (n=1.996) Ges.dienst (n=711) Abbildung 9: Hepatitis B-Impfung b. Erwachsenen in Schleswig-Holstein Tätige im Gesundheitsdienst im Vergleich zur Gesamtgruppe

26 Impfschutz in Schleswig-Holstein 2011 Seite 26 von 27 Röteln-Impfung 1 mal 2011 Frauen gesamt / Ges.Dienst 90,0 80, P r o z e n t 70,0 60,0 50,0 40,0 30,0 20, ,0 0,0 0 0 unter 20 Jahre 20 bis 29 Jahre 30 bis 39 Jahre 40 bis 49 Jahre 50 bis 59 Jahre 60 Jahre u. älter alle Altersgruppen gesamt (n=996) Ges.dienst (n=549) Abbildung 10: Röteln-Impfung b. Frauen in Schleswig-Holstein Tätige im Gesundheitsdienst im Vergleich zur Gesamtgruppe

27 Impfschutz in Schleswig-Holstein 2011 Seite 27 von 27 Die Kampagne im Rahmen der Arbeitsmedizinischen Dienste in SH hatte einen multifaktoriellen Nutzen: 1. Es gibt erstmals Erkenntnisse zum Impfstatus der arbeitenden Bevölkerung in diesem Bundesland in zwei Messperioden. 2. Die Akzeptanz der Mitarbeiter zur Impfung wird durch die Beratungsgespräche erhöht und wirkt auch auf Familienangehörige weiter. 3. Betriebsärzte füllen gezielt eine wichtige Lücke in der Impfprävention wie es auch vom Nationalen Impfplan gefordert wird. Danksagung an Holger Harder und Gerhard Schroeder sowie für die gemeinsame Unterstützung der Firmen GlaxoSmithKline und Sanofi Pasteur MSD bei der Verwirklichung dieses Projektes. Besonders sei den teilnehmenden Arbeitsmedizinischen Diensten gedankt.