3. der Ring; - ohne Anfang - ohne Ende. Dietmar Naczynski 16. und in St. Bonifatius Moers Asberg. Liebe Mitchristen!

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1 Liebe Mitchristen! Dietmar Naczynski 16. und in St. Bonifatius Moers Asberg Zum heutigen Kirchweihfest möchte ich Ihnen ein paar Gedanken und Assoziationen, die mir bei der Gestaltung der Beleuchtung unserer Kirche entstanden sind, vorstellen. Diese, meine Gedanken, haben keinerlei Anspruch auf Unbedingtheit. Sie mögen nur als Anregung für eigene Phantasien und Anstoß zum Nachdenken sein. Ich beschäftige mich bei meinen Ausführungen mit der konzeptionellen Basis für den Grundriss unserer Kirche. Versuchen Sie sich bitte in die Situation des Architekten beim Entwurf des Grundrisses für eine Kirche auf einem vorgegebenen Grundstück zu versetzen. Hier technisch, fassbar zweidimensionaler Raum bzw. Fläche; dort Gott, - unfassbar, unüberschreitbar und die Kirche als Jesu Pilgerkleid, in dem er durch die Zeit schreitet. Die Problematik des Architekten dies in geometrische Formen zu fassen. Erste Möglichkeit: Das Kreuz in sehr vielen Kirchen wiederzufinden mit Hauptschiff, Querschiff, Seitenschiffen, Hauptaltar und Seitenaltären. Zum Beispiel in St. Peter, Rheinhausen, St. Josef, Moers, Kölner Dom, Dom zu Münster, St. Peter in Rom. Sehr oft vorhanden und möglicherweise auf dem vorgegebenen Grundstück mit anderen Einflüssen nicht durchführbar. Zweite Möglichkeit: Rückbesinnung auf das Einfachste und damit Genialste. Gott braucht nicht im Detail dargestellt zu werden, er findet sich in jeder Grundform wieder. Bei dem geometrischen Problem des Architekten ist dies in folgenden Figuren darstellbar: 1. Kreis: Darstellung von mit gekrümmten Linien begrenzten Flächen Ellipse, Ei, unregelmäßig begrenzte Flächen. Die einfachste nicht gradlinig begrenzte Fläche ist der Kreis. Jeder Punkt des Kreises hat denselben Abstand zum Mittelpunkt. Die Darstellung des Kreises findet sich wieder: a) in der Projektion der Erde, oder Milchstraßen ja selbst des Universums. Bis zur Zeit Galileo Galiei's wurde die Erde als kreisförmige Scheibe angesehen. b) im Mikrokosmos die Projektion des Atoms nach dem Bohrschen Atommodell. 3. der Ring; - ohne Anfang - ohne Ende 1

2 4. die Hostie - als Darstellung des Herrn in der Kirche. Denken Sie an das im Anschluss statt findende Ewige Gebet. 2. Gradlinig begrenzte Flächen Darstellung von Rauten, Rechtecken, Quadraten, Vielecken. Alle diese Formen lassen sich in Dreiecke zerlegen. Das einfachste- und somit genialste - Dreieck ist das gleichseitige Dreieck. Es hat drei gleiche Seiten, drei gleiche Winkel und drei gleiche Höhen. Auch findet man dieses Dreieck bei den Versuchen zur Darstellung Gottes. a) Dreifaltigkeit Gottes mit dem Vater den Sohn und dem Heiligen Geist. b) Davids- oder Judenstern, der aus zwei ineinander verschlungenen gleichseitigen Dreiecken besteht. c) Weitere Darstellungen insbesondere unter dem Einschluss der Taube, als Bild für den heiligen Geist, finden sich auf vielen Gemälden. Hier, nun diese beiden geometrischen Figuren, die in der Geometrie die in " Anführungsstrichen " einfachste Form darstellen. Aus diesen Figuren wollen wir nun versuchen, einen Grundriss für eine Kirche zu entwerfen. Ein einfaches mathematisches Gesetz führt uns zur Verbindung von Kreisen. Kreise mit gleichem Durchmesser tangieren um den innenliegenden Kreis, ohne einen Zwischenraum zu belassen. Sie berühren sich!! Die Verbindung ist so intensiv, dass es keinen Zwischenraum mehr gibt. Das Geheimnis ist ausgefüllt. Eine Weiterführung dieser Kreisansammlung führt zu einem Gebilde, das man bei jedem LKW, der Rohre mit gleichem Durchmesser geladen hat, beobachten kann. Insgesamt betrachtet ergibt sich ein Sechseck, das z.b. bei den Bienenwaben ein statisch außerordentlich stabiles Gefüge hervorbringt. 2

3 Aus den vorliegenden geometrischen Form lässt sich schon andeutungsweise der Grundriss unserer Kirche erkennen. Die Verbindung der äußeren Kreismittelpunkte gibt den äußeren Grundriss unserer Kirche wieder. Nun wollen wir aber, die zu Anfang erwähnten, gleichseitigen Dreiecke, nicht vergessen. Wie können wir eine Verbindung zu Ihnen herstellen? Ganz einfach und damit genial: Durch Verbindung der Kreismittelpunkte untereinander. Die Verbindung der Kreismittelpunkte ergibt gleichseitige Dreiecke. Und dies entspricht der unteren Ebene unseres Dachstuhles. Genau in diesen Punkten sind die neuen Lampen befestigt. Schauen Sie nach oben, um sich selbst zu überzeugen. Wenn wir nun beide Figuren, die der Kreise und die der Dreiecke übereinanderlegen, sehen wir diese geniale Verbindung von Kreisen und gleichseitigen Dreiecken. In der oberen Ebene unseres Dachstuhles sind auch diese Kreise vereinfacht als Sechsecke dargestellt Nun zu der Symbolik, die aus der unteren Ebene spricht. In dem hohen Teil unserer Kirche ist eine Anzahl von 56 gleichseitigen Dreiecken wiederzufinden. Die Zahl 56 ist das Ergebnis der Multiplikation aus 7 x 8. Die Zahl 7 findet sich wieder bei der Anzahl der Wochentage der Anzahl der Schöpfungstage der Anzahl der Sakramente. Die Zahl 8 ist die Zahl der Vollendung Am 8. Tag ist die Schöpfung abgeschlossen. 3

4 Die neue Schöpfung beginnt am 8. Tag. Von Sonntag bis Sonntag sind es 8 Tage. Der 8. Tage als Erlösung durch die neue Zeit, den Neuen Bund. Beginn der neuen Zeitrechnung oder des neuen Testamentes. Weitere Interpretationen: Es ergeben sich in der Darstellung des Kirchengrundrisses mehrere gleichseitige Dreiecke in Frage: Wie viele Dreiecke sind vorhanden? Hier ist der Mathematiker gefragt. Ich schätze, es sind über Wenn man in der oberen Ebene des Dachstuhles die Sechsecke als vereinfachte Kreise wiederfindet, so sind sie auch in der unteren Ebene und auf dem Boden wiederzufinden. Drei ineinander übergreifende Sechsecke bilden den Grundriss des Hauptteiles der Kirche Erinnern wir uns an die alte Beleuchtung! Nun aber möchte ich die geometrischen Überlegungen beenden und den nur noch kleinen Schritt zum Grundriss der Kirche gehen. Hier finden wir nun die bisherigen, theoretischen Ausführungen bestätigt, und als Grundriss des bestehenden Bauwerkes verwirklicht. Vernachlässigen wir dabei die Appendizes der Orgel, und des Marienaltars, sowie des separaten Anbaues der Sakristei. Nach diesen Ausführungen hätte unsere Kirche St. Bonifatius auch der Name Dreifaltigkeitskirche sehr gut zu Gesicht gestanden, Auch spiegeln die neuen Lampen sehr schön den Grundriss der Kreise wieder. Weitere Überlegungen könnte man ganz sicher über die benutzten Baustoffe ( Kalksandstein, Beton, Glas etc. ) anstellen und ich würde mich freuen, wenn ein Anderer aus unserer Gemeinde hier an dieser Stelle seine Gedanken kundtun würde. Als allerletztes möchte ich Sie nochmal auf die geometrische Grundform der gleichseitigen Dreiecke zurückbesinnen. 4

5 Denjenigen, dem meine Gedanken zu theoretisch und ingenieurmäßig erscheinen, möchte ich auf eine andere Form des Grundrisses unserer Kirche aufmerksam machen. Unsere Kirche hat die Form eines Herzens! Und inmitten dieses, allumfassenden Herzen sind wir versammelt, und feiern die heilige Eucharistie. Dietmar Naczynski 5