Brandschutz im Bestandsgebäude - Lösungsansätze

Transkript

1 Brandschutz im Bestandsgebäude - Lösungsansätze

2 Brandschutz im Bestandsgebäude ein Generationenkonflikt

3 Brandschutz im Bestandsgebäude ein Generationenkonflikt Vorangegangene Generationen haben uns eine nahezu unüberschaubare Vielfalt bestehender Gebäude hinterlassen, die uns vor unterschiedliche brandschutztechnische Probleme stellen: Gründerzeit, 1920er-1930er-Jahre: (+) übersichtliche, homogene u. solide Bauweise (-) hohe Zahl unterschiedlicher Veränderungen, Konstruktionen z. T. nicht mehr zeitgemäß Nachkriegszeit, 1960er-1980er Jahre: (-) hohe Experimentierfreude der Planer, lässiger Umgang mit Brandschutzthemen

4 Brandschutz im Bestandsgebäude ein Generationenkonflikt Gründe für die Auseinandersetzung mit dem baulichen Brandschutz im Bestand: Nutzungsänderungen Umbauten Änderungen in der haustechnischen Installation Erhöhter Sicherheitsanspruch

5 Brandschutz im Bestandsgebäude Krankenhäuser Maßgebliche Bauvorschriften für Krankenhäuser : Bauordnung des jeweiligen Bundeslandes Beispiel für das Land Nordrhein-Westfalen - Landesbauordnung - (BauONRW) Beispiel NRW Verordnung über den Bau und Betrieb von Krankenhäusern Krankenhausbauverordnung - (KhBauVO) vom 21. Februar 1978 (zuletzt geändert 4. April 2005) in anderen Ländern Muster-Krankenhaus-Bauverordnung o. ä.

6 Brandschutz im Bestandsgebäude Krankenhäuser Darüber hinaus gilt eine Vielzahl weiterer allgemeiner Regelwerke: Richtlinie über brandschutztechnische Anforderungen an Leitungsanlagen (LAR) Richtlinien über brandschutztechnische Anforderungen an Lüftungsanlagen in Gebäuden (Lüftungsanlagen-Richtlinie LüAR) Gesetz über den Feuerschutz und die Hilfeleistungen (FSHG) Verwaltungsvorschrift zur Landesbauordnung z. B. NRW: - VVBauONRW - in der Fassung vom 12. Oktober 2000 Verordnung über Arbeitsstätten ArbStättV Arbeitsstätten-Richtlinie 13/1,2 (Feuerlöscher)

7 Brandschutz im Bestandsgebäude ein Generationenkonflikt Betrachtete Teilaspekte: Breitfuß/ Hochhaus Belüftung von Fluren Nutzungseinheiten Dienstplätze Multifunktionale Eingangsbereiche Beispiele aus der Haustechnik

8 Brandschutz im Bestandsgebäude Breitfuß Breitfuß mit aufgesetztem Hochhaus

9 Beispiel Klinik Holweide Erdgeschoss Brandschutz im Bestandsgebäude Breitfuß

10 Beispiel Klinik Holweide 1. Obergeschoss Brandschutz im Bestandsgebäude Breitfuß

11 Brandschutz im Bestandsgebäude Breitfuß Beispiel Klinik Holweide Obergeschoss

12 Rettungswege Brandschutz im Bestandsgebäude Flurlüftung Notwendige Flure Anforderungen gem. 13 KhBauVO Wände in F 30 A bis an die Rohdecke Bei Feuerbeanspruchung aus dem Deckenhohlraum: Unterdecke F 30-A, gepr. von oben und unten Türen in Flurwänden dicht schließend Verglasungen in Flurinnenwänden G 30 mindestens 1,80 m über dem Fußboden. Verglasungen darunter nur zulässig bei Erfordernis durch Zweckbestimmung. Nutzbare Breite mindestens 1,50 m breit, bei Krankentransport liegend stufenlos mindestens 2,25 m. Außerhalb der Pflegebereiche geringfügige Einengung der Breite der Flure durch Stützen oder ähnliche Bauteile zulässig. Einengung der nutzbaren Breite der Flure durch Einbauten nicht zulässig. Einbauten mind. überwiegend aus nichtbrennbaren Baustoffen. Flure müssen zu lüften sein. (s. Pos.-papier ARGE-Bau)

13 Brandschutz im Bestandsgebäude Flurlüftung Beispiel Pflegebereich

14 Brandschutz im Bestandsgebäude Krankenhäuser Beispiel Flurbelüftung über Flurnische

15 Brandschutz im Bestandsgebäude Flurlüftung Beispiel: Belüftung Aufzugsvorraum Problem: fehlende Lüftung Lösung: F90 Kanalanbindung

16 Brandschutz im Bestandsgebäude Flurlüftung Beispiel: Belüftung Aufzugsvorraum

17 Brandschutz im Bestandsgebäude Flurlüftung Beispiel Flurbelüftung über Nebenraum (Brandlastfrei)

18 Brandschutz im Bestandsgebäude Flurlüftung Beispiel Pflegebereich Problem: fehlende Lüftung

19 Brandschutz im Bestandsgebäude Flurlüftung Beispiel Klinik Holweide

20 Brandschutz im Bestandsgebäude Flurlüftung

21 Brandschutz im Bestandsgebäude Flurlüftung

22 Brandschutz im Bestandsgebäude Nutzungseinheiten Nutzungseinheiten:... sind im Baurecht nicht erschöpfend definiert: 37 BauONRW:...Nutzungseinheiten mit mehr als 200 qm Nutzfläche ohne notwendige Flure BauONRW: Als notwendige Flure gelten nicht... Nutzungseinheiten, die einer Büro- oder Verwaltungsnutzung dienen und deren Nutzfläche in einem Geschoss nicht mehr als 400 qm beträgt. 10 KhBauVO: Intensiveinheiten müssen eigene Brandabschnitte bilden 33 MBO:...Wohnungen, Praxen, selbstständige Betriebsstätten...

23 Brandschutz im Bestandsgebäude Nutzungseinheiten Beispiel: Krankenhausküche

24 Brandschutz im Bestandsgebäude Krankenhäuser Beispiel: Krankenhaus Phys. Therapie

25 Brandschutz im Bestandsgebäude - Nutzungseinheiten Beispiel: Krankenhaus Intensivpflege

26 Brandschutz im Bestandsgebäude Nutzungseinheiten Beispiel: Klinik Holweide Erdgeschoss mit diversen Nutzungseinheiten

27 Brandschutz im Bestandsgebäude Dienstplätze

28 Brandschutz im Bestandsgebäude Dienstplätze Beispiel: Personal-Dienstplatz (Schiebefenster unzulässig)

29 Brandschutz im Bestandsgebäude Dienstplatz Beispiel: Personal-Dienstplatz (Schiebefenster T 30)

30 Brandschutz im Bestandsgebäude Dienstplatz Alternative 1: offener Dienstplatz Theke vollständig aus nicht brennbarem Material (Baustoffklasse A) PC-Arbeitsplätze beschränkt auf Flachbildschirm, Tatstatur und Rechnereinheit sowie Telefon. Rauchschürze Oberhalb des Dienstplatzes Rauchmelder der Brandmeldeanlage im unmittelbaren Bereich über der Theke. keine Schränke, Regale oder ähnliche Möblierungen zur Aufbewahrung von Gegenständen. Feuerlöscher

31 Brandschutz im Bestandsgebäude Dienstplatz Beispiele offener Dienstplatz

32 Brandschutz im Bestandsgebäude Dienstplatz Alternative 2: offener Dienstplatz Thekenbekleidung vollständig aus nicht brennbarem Material (Baustoffklasse A) Wandelement in F-Klassifizierung nach Erfordernis Rauch-/Brandschutzvorhang F30/RS

33 Brandschutz im Bestandsgebäude Dienstplatz

34 Brandschutz im Bestandsgebäude Dienstplatz

35 Brandschutz im Bestandsgebäude Multifunktionale Eingangshalle Beispiel: Krankenhaus-Eingangshalle Kein Rettungsweg für Drittbereiche durch die Halle!

36 Brandschutz im Bestandsgebäude Installationen Beispielskizze: Elektro-Unterverteilungen in Fluren und Treppenräumen Türen/Klappen aus nicht brennbaren Baustoffen m. geschl. Oberfläche Flurwand F 30 Elektro-Unterverteilung Türen/Klappen T 30 mit dauerelastischer Fugenabdichtung Treppenraumwand F 90/ Brandwand Elektro-Unterverteilung

37 Brandschutz im Bestandsgebäude Installationen Beispiel: Verteiler mit Blechtür in Fluren zulässig!

38 Brandschutz im Bestandsgebäude Installationen Beispiel: Leitungsdurchführungen sehr mangelhaft

39 Brandschutz im Bestandsgebäude Installationen Beispiel: Leitungsdurchführungen sehr mangelhaft

40 Brandschutz im Bestandsgebäude Installationen Beispiel: Nachinstallation leicht gemacht

41 Brandschutz im Bestandsgebäude Installationen Beispiel mangelhafte Deckendurchdringungen Nachträgliche Sanierung kaum möglich

42 Brandschutz im Bestandsgebäude Installationen Beispiel: Da passt doch noch eine!

43 Brandschutz im Bestandsgebäude Tunnelbildung Beispielskizze: F 30 Unterdecke (geprüft von unten und oben) Geschossdecke F 90/F30 Flurwand F 30 >50 mm Befestigung der Leitungen ausgelegt f. 30 min. Brandbelastung Offnungen abgeschottet in der Qualität der Decke Flurwand F 30 Unterdecke F 30 geprüft m. Brandbelastung von oben und von unten