Das Knie im Krafttraining - Warum Druck im Kniegelenk entscheidend ist!?
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- Philipp Oldwig Heidrich
- vor 7 Jahren
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1 10. Stuttgarter Sportkongress Sport und Bewegung in der Zukunft - mit dem Verein? Das Knie im Krafttraining - Warum Druck im Kniegelenk entscheidend ist!? 1
2 Gliederung 1. Theorie (ca. 30min): 1. Anatomie des Kniegelenks 2. Die drei gefährlichen Bewegungsformen 3. Kniegelenksmuskulatur 4. Knieverletzungen an der Tagesordnung? 5. Propriozeption - warum wackeln wichtig ist! 2. Praxis (ca. 60min): 1. Training der beiden Muskelketten 2. Akzentuierung bringt den Vorteil! 3. Propriozeptives Training der unteren Extremitäten 2
3 1. Anatomie der unteren Extremität (haupts. Knie) Untere Extremität wird eingeteilt in: 1. Oberschenkelknochen (Femoris), 2. Schienbein (Tibia) und Wadenbein (Fibula). Die beiden Knochen sind auf drei verschiedene Arten miteinander verbunden: ein straffes Gelenk (Articulatio tibiofibularis), eine Bandhaft (Syndesmose) und eine sog. Zwischenknochenmembran (Membrana interossea). 3
4 1. Anatomie der unteren Extremität (haupts. Knie) Quelle: Tittel,
5 1. Anatomie der unteren Extremität (haupts. Knie) Die Kontaktstellen des Oberschenkels und Unterschenkels (Kniegelenk) sind: 1. konvexe Gelenkpartien (Condylus medialis/lateralis), 2. ebene Gelenkpartien (Fossa intercondylaris), 3. Rückfläche der Kniescheibe (Patella). Konvex ist der Buckel von der Hex Bei zunehmender Beugung gleitet die Kniescheibe in die Schenkelbeingelenksfurche. Dabei wird die Kontaktfläche zwischen Schenkel- und Schienbein durch dieses abgesichert (übt sehr hohen Druck auf die Unterlage aus). 5
6 1. Anatomie der unteren Extremität (haupts. Knie) Absicherung von Ober- und Unterschenkel durch Druckerhöhung der Kniescheibe Quelle: Tittel,
7 1. Anatomie der unteren Extremität (haupts. Knie) Die beiden Faserknorpelscheiben (Meniscus mediales/ lateralis) liegen wie ein C, ähnlich einer Orangenscheibe (außen 12-16mm; innen 2-8mm), zwischen je einem Gelenkknorrenpaar und sind fest mit der Gelenkkapsel verwachsen. Sie dienen der Beseitigung ungleich geformter Gelenkflächen und als Stoß- und Druckdämpfer (4-5mm dicker hyaliner Knorpelüberzug). 7
8 1. Anatomie der unteren Extremität (haupts. Knie) Lage der beiden C-Scheiben (Menisken) von der Draufsicht Quelle: Tittel,
9 1. Anatomie der unteren Extremität (haupts. Knie) Die Menisken stellen eine verformbare Ergänzung der Gelenkpfanne dar und können sich bei bedarf (teilweise bis zu 1cm) verschieben. Außerdem sorgt eine regelmäßige erhöhte Druckausübung für eine Freisetzung der Gelenkflüssigkeit (Sinovia). Diese wirkt wie ein Gleitmittel und gewährleistet so eine optimale Versorgung des Gewebes mit Nährstoffen. Quelle: Tittel,
10 1. Anatomie der unteren Extremität (haupts. Knie) Das Kniegelenk besitzt eine äußerst feste Bandsicherung. Dabei werden folgende für die Mechanik notwendigen Bandzüge unterschieden: A. inneres Seitenband (Lig. collaterale tibiale), B. äußeres Seitenband (Lig. collaterale fibulare), C. vorderes Kreuzband (Lig. cruciatum anerius), D. hinteres Kreuzband (Lig. cruciatum posterius). 10
11 1. Anatomie der unteren Extremität (haupts. Knie) Quelle: Wagner,
12 1. Anatomie der unteren Extremität (haupts. Knie) Hauptaufgabe der Seitenbänder: Stabilisierung des Standbeins als Tragsäule, Verhütung von Seitenbewegungen, Lässt in gebeugter Haltung Drehbewegungen zu. 12
13 1. Anatomie der unteren Extremität (haupts. Knie) Hauptaufgabe der Kreuzbänder: Verhindern einer Nach-vorn-und-hinten-Bewegung der Kontaktflächen, Verhütung von zu starker Rotation des Unterschenkels, Lässt in gebeugter Haltung Drehbewegungen zu. 13
14 2. Die drei gefährlichen Bewegungsformen Das Kniegelenk zeichnet sich durch drei Bewegungsmöglichkeiten aus: 1. Streckung (Extension), 2. Beugung (Flexion), 3. Rotation im letzten Teil der Streckung (Schlußrotation) oder im gebeugten Kniegelenk. 14
15 2. Die drei gefährlichen Bewegungsformen Warum sind die Bewegungsformen nun also gefährlich? Unfallgefahr der C-Knorpel und Bandzüge! Grund dafür ist das Wechselspiel von Anspannung und Entspannung der Bänder in den verschiedenen Bewegungspositionen bei gleichzeitiger Krafteinwirkung. Beispiele: Die Streckung bei leicht gebeugten und rotierten Knie oder Drehsturz beim alpinen Abfahrtslauf => Kreuzbandriss! 15
16 2. Die drei gefährlichen Bewegungsformen Außenbandruptionen durch X- bzw. O-Beinstand Quelle: Wagner,
17 2. Die drei gefährlichen Bewegungsformen Innenbandruption des vorderen Kreuzbandes Quelle: Wagner,
18 3. Kniegelenksmuskulatur Quelle: Tittel,
19 4. Knieverletzungen an der Tagesordnung? sogenannter Lappenriss der sich zu einem Korbhenkel entwickeln kann Quelle: Wagner,
20 4. Knieverletzungen an der Tagesordnung? Quelle: Wagner,
21 4. Propriozeption - warum wackeln wichtig ist! Wird auch kinästhetische Wahrnehmung oder Tiefensensibilität genannt, Proprizeptives System verfügt nicht über Organ sonder nur über Rezeptoren an Bändern, Sehnen, Muskeln und Gelenkkapseln, Sie dient der Lagebestimmung unserer Gliedmaßen ganz ohne visuelle Reize, Lässt sich unterteilen in: Stellungssinn, Bewegungssinn, Kraftsinn und Spannungsinn, Steht in Verbindung mit vestibulärer und taktiler Wahrnehmung. 21
22 2. Praxis: 1. Training der unteren Muskelketten Von einer Muskelkette (Muskelschlinge) ist dann die Rede, wenn sich Muskelgruppen zu einem gemeinsamen Handeln zusammenschließen. Dabei beschränkt sich die Wirkung nicht nur auf das überzogene Gelenk. Zwar leistet ein einziger Muskel die Hauptarbeit doch kann dieser, möge er auch noch so stark sein, nicht ohne die Hilfe anderer Muskeln einen reibungslosen, ökonomischen Bewegungsablauf gewährleisten. 22
23 2. Praxis: 1. Training der unteren Muskelketten Hauptarbeitsmuskulatur (dick/schwarz) und Hilfsmuskulatur (dünn/rot) Quelle: Tittel,
24 2. Praxis: 2. Akzentuierung bringt den Vorteil! Oftmals setzt die größte Kraftaktivierung eines Muskels in einer für ihr speziellen Position des Gelenkwinkels ein. Um vorbeugend Verletzungen oder Dysbalancen entgegenzuwirken sollte hierbei in der Trainingsphase geachtet werden. Beispiel: Innerer Schenkelmuskel (Vastus Medialis) zur Stabilisierung des Kniegelenks und einem reibungslosen gleiten der Kniescheibe bei Belastung ==> Training der Beinstreckung innerhalb eines Winkels von 155 bis
25 2. Praxis: 3. Propriozeptives Training des Knies Im Grund dient hier für alles was unsere unteren Extremitäten in eine instabile Lage bringt. Dabei ist darauf zu achten, dass die Übungen zwar fordernd aber nicht überfordernd aufgebaut werden. Eine sinnvolle Steigerung wäre z.b.: 2-Beine unebener Untergrund (Airexpad) => 2-Bein wackliger Untergrund (Wackelbrett) => 1-Bein unebener Untergrund => 1-Bein wackliger Untergrund => Ausfallschritt unterschiedliche Untergründe 25
Info-Material. Abb 1: Position der Drehachse bei zunehmender Beugung mit Kontakt zum Schienbein
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