Mitteilungsblatt des Förderkreises Speierling

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1 Mitteilungsblatt des Förderkreises Speierling Jahresausgabe 2009 Nummer 29

2 Corminaria Nr Dezember Editorial Liebe Leserinnen und Leser, werte Sorbus-Freunde: Die vorliegende dritte Ausgabe der neuen Corminaria steht ganz im Zeichen zweier großartiger Jubiläen. Dies ist zum einen der 75. Geburtstag von Prof. DR. WEDIG KAUSCH- BLECKEN VON SCHMELING, dem Mitbegründer und langjährigen Geschäftsführer unseres Förderkreises Speierling, dem Herausgeber der alten Corminaria. Dem nie verweilenden, immer nach vorne und seit jeher gerade auch über die Grenzen hinaus in unsere Nachbarländer blickenden und grenzüberschreitende Kontakte herstellenden regen Organisator der Jahrestagungen des Förderkreises Speierling, die alljährlich in der Vergangenheit wie auch heute gewissermaßen als dessen Vermächtnis ein Highlight um Speierling, Elsbeere & Co. darstellen. Und das ist das zweite Jubiläum: 15 Jahre Förderkreis Speierling, eineinhalb Jahrzehnte die uneigennützigen Bemühungen von vielen Menschen aus den unterschiedlichsten Berufssparten und Beweggründen, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Sorbusarten als heimische seltene, doch ökologisch wie ökonomisch besonderes wertvolle Gehölzarten zu lenken. Als Baum des Jahres sind bei uns in Deutschland dem Speierling im Jahre 1993 und der Vogelbeere (Eberesche) in 1997 ein großes öffentliches Interesse bekundet worden. In Österreich war dies für den Speierling im zurückliegenden Jahr 2008 der Fall, 2012 soll dort der Elsbeere diese Ehre zuteil werden. Ein Grund mehr, gegebenenfalls zeitgleich auch die Elsbeere in Deutschland solchermaßen zu würdigen! So lassen die ersten drei Beiträge all diese Geschehnisse Revue passieren: die diesjährige Jahrestagung im April in Haßfurt-Augsfeld und Sailershausen im Frankenland, gewidmet der Elsbeere mit Vortrags- und Exkursionsteil; die Würdigung des Lebenswerks von Professor Kausch gewissermaßen als Schutzpatron von Speierling & Co sowie die Rückblende zu den Anfängen des Förderkreises bis heute durch den Jubilar selbst. Drei kürzere Beiträge wollen fachliches Wissen vermitteln. So wird ein Einblick in die Hybridisierung bei Elsbeere gegeben, gewissermaßen als Beispiel in das laufende Evolutionsgeschehen bei der Neubildung von Sorbusarten und -hybriden, die wir als Zeitzeugen mit verfolgen können. Welche Auswirkungen der nicht mehr zu übersehende Klimawandel womöglich auf unsere heimischen Sorbusarten hat und welche Möglichkeiten für eine risikogeminderte Zukunftsvorsorge möglich ist, will ein weiterer Beitrag aufzeigen. Und last but not least gibt der dritte Beitrag einen kleinen Einblick in die Speierlingsvorkommen in der hessischen Wetterau, wo allerdings ältere Bäume um die 100 Jahre recht selten sind und damit der Genpool der dortigen Population gefährdet erscheint. Die Kurzmitteilungen berichten vom Elsbeer-Holzmarkt, der Förderung insbesondere der Elsbeere auch über die Grenzen hinaus und die kulinarische Präsentation von Speierlingstrüffeln. Lesenswertes und ein Blick 100 Jahre zurück zur amtlichen Vorgabe der Speierlingsanzucht der vormaligen Königlichen Oberförsterei Königstein im Taunus runden diese Zusammenstellung ab. Aber lesen Sie selbst Der Vorstand des Förderkreises sowie das Corminaria-Redaktionsteam wünschen allen Leserinnen und Lesern der Corminaria Nr. 29 ein segensreiches Weihnachtsfest und ein glückliches und gesundes Jahr Bildnachweis Vorderseite: Altspeierling in der Gemarkung Meckenheim in der Vorderpfalz: Frühjahrs- und Herbstaspekt Fotos: HERBERT DRESSLER, Haßloch/Pfalz; Aufnahme oben: April 2009 und unten: Oktober 2008

3 Corminaria Nr Dezember Jahrestagung des Förderkreises Speierling in Haßfurt- Augsfeld und Sailershausen am April 2009 Zwei großartige Jubiläen: Text: AUGUST SPITZNAGEL 2009 feierte der Gründer des Förderkreises Speierling, Prof. Dr. Wedig Kausch- Blecken von Schmeling seinen 75. Geburtstag, sein Zögling, unser Förderkreis wurde 15! Zum Vorprogramm der Jahrestagung 2009 starteten die früh angereisten Teilnehmer bereits um 10 Uhr am Tagungsort, dem Hotel Goger in Haßfurt-Augsfeld. Die Stadtführung mit Frau Voll führte durch die Altstadt Haßfurt und stand unter dem Motto Auf den Spuren Tilman Riemenschneiders und Johann Peter Wagners. Nach dem Mittagessen im Hotel Goger eröffnete der Vorsitzende des Förderkreises Speierling, DR. LUDWIG ALBRECHT, um 15 Uhr die Tagung. Er begrüßte die rd. 40 Teilnehmer, die aus Frankreich, Luxemburg, der Schweiz, der Slowakei sowie aus Deutschland angereist waren. Abb. 1: Tagungseröffnung und Begrüßung sowie Ehrung von Prof. Kausch durch Dr. Albrecht Zum 75. Geburtstag Dr. Albrecht nahm zuerst die Gelegenheit war, PROF. DR. WEDIG KAUSCH-BLECKEN VON SCHMELING zu dessen 75. Geburtstag im Namen des Förderkreises Speierling zu ehren. Professor Kausch hatte ab 1972 zunächst als Lehrforstamtsleiter im niedersächsischen. Forstamt Bovenden und ab 1977 als Professor an der Fachhochschule Holzminden damit begonnen, die Nachzuchtverfahren von Speierling und Elsbeere zu erforschen. Über 1 Million Sämlinge der beiden Arten wurden in seiner Ägide nachgezogen. Dazu wurden geeignete Samenbäume europaweit ausgewählt und Samengärten angelegt. Somit ist der Erhalt insbesondere des Speierlings dank der über 30 Jahre währenden Leistungen des Jubilars für die nächsten Jahre gesichert. Im Verlauf von 20 Jahren wurden an der Fachhochschule 25 Diplomarbeiten mit starkem Praxisbezug über Vorkommen, Aufzucht und Ökologie von Speierling und Elsbeere unter seiner Anleitung angefertigt. Zur Sympathiewerbung wurden ein Försterlineal aus Elsbeerenholz und ein Schachbrett aus über 60 verschiedenen Holzarten gefertigt und immer wieder aufgelegt. Die Verbreitung des Speierlings ist dank PROFESSOR KAUSCH und seiner Studenten in den drei deutschsprachigen Ländern heute gut dokumentiert. Europaweit gibt es auf diesem Gebiet allerdings noch großen Nachholbedarf. Großen Anteil an der Speierlingsnachzucht in Unterfranken hatte der langjährige Waldbaureferent der Oberforstdirektion Würzburg, LTD. FORSTDIREKTOR WOLFGANG FLEDER, der - heute 81-jährig - mit großem Interesse an der Tagung teilnahm. WOLFGANG FLEDER und die nachgeordneten Forstämter und Reviere sowie die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim wurden jahrzehntelang durch den Sachverstand des Jubilars unterstützt.

4 Corminaria Nr Dezember Zum 15. Geburtstag DR. ALBRECHT überreichte PROFESSOR KAUSCH als symbolischen Dank einen gedrechselten Teller aus Apfelholz. Der Jubilar dankte herzlich und fasste in seinem Grußwort die wichtigsten Ereignisse aus den 15 Jahren des Förderkreises Speierling zusammen. Sein Dank galt allen Mitgliedern für ihre Unterstützung in den vergangenen 15 Jahren: nicht zuletzt durch das Engagement vieler sei die Zukunft von Speierling und Elsbeere derzeit als gesichert anzusehen. Es habe bereits vor der Gründung des Förderkreises immer wieder Förderer des Speierlings gegeben, sogar schon bei den Römern. Bereits diese hatten versucht, Jungbäume aus Samen nachzuziehen. Das Kernproblem des Speierlings veranschaulichte er am Beispiel der imposanten Feldspeierlinge im elsässischen Marmoutier, wo im Herbst 2007 Tausende von Sämlingen unter den mächtigen Bäumen ausgekeimt waren. Im darauffolgenden Frühjahr 2008 bei der 14. Jahrestagung im Elsass waren praktisch keine dieser Jungpflanzen mehr übrig: So geht das seit Jahrtausenden, dass die Keimlinge kaum eine Überlebenschance haben! Abb. 2: Prof. Kausch bei seiner Rede Im Gebiet der ehemaligen Oberforstdirektion Würzburg und im Universitätsforstamt Sailershausen denken wir an die Bedeutung dieses Raums für die Erhaltung von Speierling und Elsbeere wandte sich das unterfränkische Forstamt Reichmannshausen an Professor Rohmeder und bat um Hilfe, denn die dortigen Versuche zur Samennachzucht würden seit Jahren komplett scheitern. Professor Rohmeder lässt sich umgehend Samen schicken und experimentiert rd. 10 Jahre lang, bis er die Ergebnisse in der AFZ im Jahr 1951 veröffentlicht. Zur Keimung müssen die Samen stratifiziert werden. Noch vor dieser Publikation hat der Forstverwalter Bamberg aus Roßbrunn bei Würzburg über Keimversuche im eigenen Keller berichtet, dass die Samen drei Monate nasskalt stratifiziert werden müssen. Das waren die ersten erfolgreichen Keimversuche seit der Römerzeit! 27 Jahre später besuchte PROFESSOR KAUSCH mit Studenten das Forstamt Würzburg, um die Nachzuchten zu besichtigen. Die Bäume waren im Winter zuvor eingegangen. Das war der Auslöser für die Arbeiten in Göttingen, Geld war vorhanden. Einer der 25 Diplomanden, ARNO KLAPPENBERGER, hat in Sailershausen eine Arbeit über den Speierling geschrieben. Es folgen 12 Jahre intensive Forschung bis zur Wahl des Speierlings als Baum des Jahres 1993 und im Folgejahr 1994 die Gründung des Förderkreises Speierling: Soviel zu Bedeutung des Raums Würzburg für den Erhalt der Sorbus-Arten. Für die Zukunft des Förderkreises wünscht sich PROFESSOR KAUSCH, dass die Euphorie für die Gattung Sorbus die FAO in Rom erfasst und sie etwas für diese Arten unternimmt. Bisher liegen von dort erst zwei mittelmäßig prächtige Arealkarten vor, denen grob zu entnehmen ist, wo Elsbeere und Speierling vorkommen. Pro Land wird nur ein Ansprechpartner befragt, und wenn der sich nicht auskennt, verwendet er Angaben aus einem alten Waldbau-Lehrbuch am Beispiel Spaniens wird das verdeutlicht. Vor drei Jahren wurden dort beispielhafte Erhebungen durch einen unserer Mitarbeiter mit Kollegen und Studenten durchgeführt, die in Europa ihresgleichen suchen. Die spanischen Forstleute und

5 Corminaria Nr Dezember EUFORGEN-Mitarbeiter sind trotz Hinweisen an dieser präzisen Verbreitungskarte vorbeigegangen. Wir müssen unsere Arbeiten gut platziert veröffentlichen und an relevante Dienststellen verbreiten! Ein anderes Beispiel betrifft die Elsbeere: Als wir unseren Samenversuch durchgeführt haben, hat die Göttinger Forstliche Versuchsanstalt in einem Schreiben an die Wiener Forstbehörde nachgefragt, wo 10 beerntbare Elsbeeren stehen. Nach einiger Zeit kam ein Antwortschreiben aus Österreich, man würde acht beerntbare Elsbeeren in Österreich kennen. Im Folgejahr trugen sechs dieser acht Bäume keine Früchte. Die restlichen zwei Bäume wurden für diesen Herkunftsversuch beerntet. So stehen also in der Samenplantage nur zwei Herkünfte aus Österreich. In einer früheren Veröffentlichung schreibt DIPL.-ING. LÄRCHNER, dass die Elsbeere im Wienerwald mit 300 großkronigen Bäumen überall auf den Wiesen rumstünde....aber hinter dem Berg, von Wien aus gesehen - hat man davon keine Ahnung! PROFESSOR KAUSCH ist insgesamt eineinhalb Jahre nur durch Europa gereist und hat nach Vertretern der Gattung Sorbus gesucht und vor Ort Anstöße gegeben: Werbung muss manchmal frech sein, um das Interesse in der Bevölkerung zu wecken, auch über erlesene Gerichte, Marzipankreationen, Edelbrände. Aus der Diskussion darüber ergeben sich dann oft Verbesserungen der Situation vor Ort. Diplomanden müssen motiviert und an lohnende Fragestellungen herangeführt werden. Der Erfahrungsschatz des großen Botanikers ULISSE ALDROVANDI, der vor 450 Jahren forschte, wartet in der Bibliothek von Bologna noch immer auf seine Auswertung. Die umfangreichen Originalmanuskripte und Zeichnungen sind nicht publiziert. An den Flanken von Vesuv und Ätna gibt es fünf Sorten des Speierlings, die seit 2000 Jahren vegetativ vermehrt und gezielt beerntet werden. Ihre Früchte, wie auch die von Elsbeeren, werden auf den Obstmärkten von Bologna, Florenz, Mailand oder Rom verkauft. Auch darüber ließen sich herrliche Diplomarbeiten schreiben, die uns neue Erkenntnisse brächten. An der gesamten östlichen Adriaküste, z.b. in Dalmatien, werden immer noch Speierlingsfrüchte von 50 Gramm und mehr verkauft. Auch hier wäre eine Diplomarbeit lohnend. Es sollte mit der Selektion großfrüchtiger Speierlinge fortgefahren werden. Ebenso bei der Beobachtung von Baumkrankheiten. So liefern Baumschulen häufig krankes Pflanzgut aus. Dichte Pflanzbestände in Tallagen sind schorfanfällig und müssen gespritzt werden. Eine kümmernde, kranke, schlechtwüchsige Pflanze erholt sich nach schlechten Aufzuchtbedingungen meist nicht mehr und sollte nicht in den Verkauf kommen. Spätestens im dritten Jahr sollten Jungbäume verkauft und am endgültigen Standort gepflanzt werden. Einen Wunsch hätte ich noch: Ich würde gerne im Kaukasus 4 bis 6 Wochen nach Sorbus forschen. Aber das ist zurzeit politisch leider unmöglich! - so der Jubilar.

6 Corminaria Nr Dezember Elsbeeren - auch im Alter noch zuwachsfreudig Als nächsten Referenten begrüßte Ludwig Albrecht Forstreferendar Tobias Elflein, der über Vergleichende ertragskundliche Untersuchungen an Elsbeeren aus dem Limpurger Forst berichtete. Der Limpurger Forst liegt zwischen Iphofen und Neustadt/Aisch im südlichen Steigerwald. Abb. 3: Tobias Elflein mit seinem ertragskundlichen Vortrag zu Elsbeeren im Limpurger Forst Die Elsbeere ist, auch bedingt durch die Auswirkungen des Klimawandels, forstlich noch interessanter geworden: Sie ist trockenheitstolerant, wenig windwurfgefährdet und liefert ein sehr wertvolles und teures Holz. Mit trockenen Extremstandorten kommt sie gut zurecht. In der Vergangenheit wurde sie durch die Umwandlung von Nieder- und Mittelwäldern in Hochwald stark dezimiert. Außerdem sind Wurzelbrut und Stockausschläge sehr anfällig gegen Wildverbiss. Die generative Vermehrung ist in freier Natur spärlich. Elsbeeren werden von Insekten bestäubt, so dass es bei zu großen Abständen von blühenden Altbäumen zu geringem oder keinem Genaustausch kommt. Die Elsbeere muss im Jugendstadium freigestellt werden, um nicht aus Lichtmangel zu kümmern und einzugehen. Bisherige Meinung war, dass eine Lichtstellung jähriger Elsbeerenkronen nicht mehr zu einer Zuwachssteigerung führt. Die Arbeitshypothese lautete deshalb: Bedrängte, zwischenständige Elsbeeren reagieren im Baumholzstadium auf eine Kronenauflichtung nicht mehr mit einer Zuwachssteigerung. Weitere Fragestellungen waren: Gibt es einen Einfluss der Konkurrenz auf den Zuwachs? Ist dieser proportional zum Konkurrenzdruck? Was ist bei der Auswahl der Konkurrenten zu beachten? Auf Anregung des damaligen Forstamtes Uffenheim (FORSTAMTSLEITER DR. LUDWIG ALBRECHT, REVIERLEITER MANFRED HEINL) wurde vergleichend in einem Wirtschaftswald und in einem Naturwaldreservat (NWR) ein Kollektiv von je 32 Bäumen mit tatkräftiger Unterstützung der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) in Freising (DR. REINHARD MÖSSMER, DR. STEPHAN NÜSSLEIN) untersucht fand die Vollaufnahme statt, 2001 wurde der Wirtschaftswald durchforstet, das NWR blieb unbeeinflusst kam es zur Wiederholungsaufnahme. Untersucht wurden jeweils der mittlere Kronenradius, Art benachbarter Konkurrenten, die Fläche der Kronenprojektion, der BHD, Baumhöhe und die Kronenansatzhöhe. Der BHD wurde jährlich mit dauerhaften Umfangmessbändern erfasst. Anfang 2007 kam dann die zweite Durchforstung im Wirtschaftswald. Die Kurzfassung der in der Fachzeitschrift Forstarchiv veröffentlichten Studie ist am Ende des Tagungsberichts abgedruckt. Zusammenfassend soll hier nur erwähnt werden, dass Elsbeeren auch im Baumalter nach jahrzehntelanger Unterdrückung auf eine Freistellung noch mit deutlichen Durchmesser- Zuwachssteigerungen reagieren. In der Diskussion wurden weitere waldbauliche Fragen erörtert. Der Vortrag von DR. WERNER MAURER über die Hybridisierung bei der Elsbeere musste wegen der Erkrankung des Referenten ausfallen. Das vorliegende Heft enthält eine Kurzfassung dieses Vortrags.

7 Corminaria Nr Dezember Universitätswald Sailershausen - reich an Elsbeeren FD HANS STARK, der Leiter des Universitätsforstamts informierte anschließend über Nachhaltige Bewirtschaftung der Elsbeere im Universitätsforstamt Sailershausen, dem Exkursionsziel am darauffolgenden Samstag. Der Universitätswald wurde früher als Mittelwald genutzt. Besitzer ist die Universität Würzburg, die diesen einer Schenkung durch Julius Echter von Mespelbrunn, Fürstbischof von Würzburg und Gründer der dortigen Universität verdankt. Seit 100 Jahren wurden die Bestände in Hochwald überführt. Es überwiegen heute die jüngeren Altersklassen. Das Forstamt liegt auf der Fränkischen Platte und hat eine Fläche von ha, von denen ha mit Holz bestockt sind. Der Holzvorrat beträgt Fm bzw. 258 Fm/ha, der Zuwachs 8,5 Fm/ha/a. 78 % sind Laubbäume, ein überdurchschnittlich hoher Wert. Davon sind 20 % Rotbuche, 19 % Eiche, 11 % Hainbuche und 17 % Edellaubhölzer. Die Elsbeere wächst auf insgesamt 8,6 ha, das sind immerhin 0,4 % der Holzbodenfläche. Abb. 4: FD Hans Stark, Leiter des Universitätsforstamts und Exkursionsleiter 2008 wurde eine Inventur der Elsbeeren durchgeführt, sie ergab Elsbeeren mit einem BHD von über 30 cm. Der Vorrat beträgt 602 Erntefestmeter, der Zuwachs 15 Efm/a, eingeschlagen werden jährlich knapp 13 Fm. Das Universitätsforstamt Sailershausen hält den Weltrekord bei den Erlösen von Furnierstämmen der Elsbeere: Am wurde ein 6 m langer Stamm zu einem Preis von DM/Fm verkauft, in 2000 erzielte ein 6,6 m langer Spitzenstamm einen Erlös von DM (entsprechend ) Der durchschnittliche Erlös von Elsbeeren liegt in den letzten Jahren bei /Fm, das ist der 10fache Erlös verglichen mit anderen Baumarten. Zwischen 2004 bis 2008 wurden im Forstamt Sailershausen insgesamt Speierlinge und Elsbeeren gepflanzt. Bisher wurden junge Elsbeeren gepflanzt, inzwischen verstärkt auf Muschelkalkflächen, wo die Fichte ausfällt. Dazwischen wurden Speierlinge und Hainbuchen, Kirsche, Spitz- und Feldahorn gepflanzt. Pflanzabstände liegen bei 2 x 1 m. Im ersten Jahr wird zweimal ausgegrast. FD STARK will die Sonderherkunft Sailershausen separat vermehren, da die Elsbeere nicht den strengen Regeln des Forstvermehrungsgutgesetzes (FoVG) unterliegt. Die Elsbeere wird nachhaltig bewirtschaftet und zukünftig noch bevorzugter behandelt. In der anschließenden Diskussion fragte THOMAS KELLNER u.a. nach der Fruchtgewinnung zur Schnapsherstellung: Wenn jedem Holzkäufer eine Flasche Elsbeerenbrand übergeben würde, wäre das auch eine fördernde Werbemaßnahme. FD Stark entgegnete, dass die Elsbeerenfrüchte nicht nur Freunde unter den Menschen, sondern auch unter den Vögeln haben. Man müsse den richtigen Zeitpunkt abpassen, bevor Stare und Drosseln ernten. Schütteln könne man nur, wenn die Früchte vollreif sind, dann aber schüttelt man meist erst die Stare aus dem Baum (siehe dazu jedoch Nachlese am Ende dieses Artikels). Dr. Albrecht dankte FD Stark und überreichte ihm einen kleinen Holzteller vom Apfelbaum und einen unterfränkischen Landratsschoppen.

8 Corminaria Nr Dezember Abb. 5: Urholztischler Thomas Kellner und von ihm geschaffene kunstvolle Exponate THOMAS KELLNER, der Urholztischler, gibt einen kurzen Überblick über einige von ihm mitgebrachten Exponate - einen Tisch aus Elsbeere mit Astlöchern. Mit dem Holz könne ein Förster weniger anfangen, ein Tischler aber sehr wohl. Ein paar Holzstücke vom Ölbrunner Speierling, dem schönsten Deutschlands, der dem Sturm im Frühjahr 2008 zum Opfer fiel, verteilt Thomas Kellner u.a. an Professor Kausch und FD Stark. Feldspeierlinge im Taunus - Pflege und Schutz DR. ALBRECHT leitet über zum nächsten Beitrag von HEIKO FISCHER über den Feldspeierling. Der aus dem Äppelwoiland stammende Referent betont eingangs, dass er nicht von der Holz-, sondern von der Fruchtfraktion komme. Schon bei früheren Tagungen hatte er die Teilnehmer mit köstlichen Speierlingsfrucht-Kreationen überrascht und erfreut. Heiko Fischer befasst sich schon seit vielen Jahren mit Feldspeierlingen in Kronberg im Taunus, ihrer Pflege, Nutzung und Neupflanzung und insbesondere auch ihrer kulinarischen Nutzung. Er unterscheidet nicht zwischen Sorten, sondern nur zwischen Herkünften. Zunächst spricht er über Unterlagen, zeigt einen Sämling, dann ein Reis in Winterruhe, das auf die Unterlage veredelt wird. Veredelungen auf die Unterlage Eberesche (Sorbus aucuparia) sind nicht dauerhaft, sie brechen nach 10 Jahren ab. Veredelungen auf Weißdorn (Crataegus) wachsen oft schräg, weil die Unterlage schwächer wächst als das Speierlingsreis. Vor der Verpflanzung sollten wie bei anderen Obstbäumen die Wurzeln eingekürzt werden, gleichzeitig auch Zweige und Triebe. Beim Formieren durch Spreizen und Hochbinden der Äste soll die Saftwaage berücksichtigt werden. Beim Erziehungschnitt ist die Herkunft zu berücksichtigen: so wächst beispielsweise der großfrüchtige Riese von Ockstädt steiler, der Sossenheimer Riese breiter. Auch Sämlingspflanzen wachsen steiler als Veredelungen. Der Ockstädt eignet sich wegen seines zarten Fleisches besonders zur Herstellung von Trüffel-konfekt, Marmelade, Fruchteis und Soßen. Wenn man Früchte frühzeitig ernten will, muss die Krone geschnitten werden; der Schnitt sollte auf 2-3 Jahre verteilt werden. Abb. 6: Heiko Fischer Praktiker mit viel Erfahrung Desweiteren erläuterte HEIKO FISCHER pflegerische Maßnahmen für ältere Speierlinge, so den Erhaltungsschnitt. Das Abreißen verheilt nach seiner Erfahrung besser als das Schneiden. Nach wenigen Jahren überwallen die Rissstellen, auch Schnitte. An faulen Stellen tritt der

9 Corminaria Nr Dezember Schwefelporling auf. Sämlinge fruchten meist erst nach 10 Jahren, veredelte Bäume früher. Auch Wurzelschnitte begünstigen einen früheren Fruchtertrag. Als Pflanzenschädling erwähnt er das Blausieb, einen Schmetterling, der seit 5 Jahren im Taunus zunimmt. Das Weibchen legt die Eier ins Kambium ab, die Raupen fressen sich 2 Jahre lang in den Stamm. An den Befallsstellen tritt roter Saft aus, der Kot der Raupen ist 5 cm lang. Feuerbrand an Speierlingen tritt im Taunus seit 3 Jahren in Erscheinung, erst krümmen sich die Triebe und werden dann braun bis schwarz. Insekten verbreiten das schädliche Bakterium (Erwinia amylovora) weiter. Zur Fruchtreife erwähnte Heiko Fischer einen Baum in Ostheim, der 2008 erst im Dezember reife Früchte lieferte. Brotzeitbuffet, Weinprobe, neuer Europameister und Roundtable-Gespräche DR. ALBRECHT dankte HEIKO FISCHER für seinen launigen Vortrag. Danach ging es zum Abendessen Fränkisches Brotzeit-Buffet. Es schließt sich für Interessenten eine Weinprobe mit verschiedenen Tropfen unterfränkischer Weiß- und Rotweine an. Beschwingt von süßem und trockenem Fränkischen Wein wurde die Abendgesellschaft von DR. ALBRECHT zu einem slowakischen Nachtisch nach nebenan gebeten. Der Referent mit dem längsten Anreiseweg, MARTIN MOKRÁŇ, hatte Speierlingsvorkommen in der Slowakei erfasst und teilte seine wichtigsten Befunde mit aussagekräftigen Fotos mit. Schließlich zeigte er einen alten Baum aus Modre, fotografiert im April Ist dieser Methusalem der stärkste bekannte Speierling? Der Baum hatte einen stolzen Brusthöhendurchmesser von 162 cm. Speierlingsprofessor Kausch konnte den neuen Rekord dieses bisher in der Literatur unbekannten Riesen bestätigen, gefolgt von Applaus und steigendem Geräuschpegel! Ein schöner Tagesabschluss mit einem neuen Europameister, der natürlich bei den anschließenden Roundtable-Gesprächen gebührend gefeiert wurde Abb. 7: Martin Mokráň berichtet über Speierlingsvorkommen in der Slowakei Exkursion in den Uniwald Sailershausen Am Samstagmorgen ging es um 8:30 Uhr mit dem Bus vom Hotel Goger zur Elsbeer- Exkursion in den Universitätswald Sailershausen. Bei schönstem Frühlingswetter wurden die rund 60 Exkursionsteilnehmer von FD HANS STARK und dem Amtierenden Kanzler der Universität Würzburg, DR. UWE KLUG als Vertreter des Waldbesitzers unter der stärksten Elsbeere des Forstamts begrüßt. Die Elsbeere Nr. 10 in der Abt. Sailersrangen verjüngt sich unter dem eigenen Schirm prächtig. FD STARK gab am Beispiel dieses Baums Informationen zum forstlichen Management für diese Art und über die anschließende Exkursion. Dr. Uwe Klug fasste die Geschichte des Universitätswaldes seit der Schenkung an die Universität durch den Fürstbischof Julius Echter zusammen. Im weiteren Verlauf der Exkursion wurden wir Zeugen des forstlichen Managements für Elsbeeren und Speierlinge. Von Kiefern bedrängte unterständige Elsbeeren wurden von den Exkursionsteilnehmern gemeinsam begutachtet. Die erforderliche Freistellung wurde durch Forstwirte des Universitätsforstamtes unmittelbar ausgeführt und anschließend erneut diskutiert. An weiteren Standorten sahen wir z.b. Feldahorne in Dimensionen, die uns bisher nicht bekannt waren. Alles in allem ein wunderschöner Wald, in dem noch vor weniger als

10 Corminaria Nr Dezember Jahren Auerhühner vorgekommen sind. Die Elsbeeren und Speierlinge haben Aussicht, weit länger hier vorzukommen und sich zu vermehren Schließlich landeten wir um Uhr an der Schnackenlochhütte, wo wir mit Frängischen Broadwärschd und Bier bzw. Säften oder Sprudel bewirtet wurden. Neuzeitliche Marketender verkauften Edelbrände von Elsbeere und Speierling und machten neue Umsatzrekorde. Nach der kulinarischen Stärkung war Werkzeuggebrauch zu hören. Ein Loch wurde gegraben, ein stattlicher Jungspeierling darin versenkt und davor eine Holztafel aus der Werkstatt des Urholztischlers THOMAS KELLNER aufgestellt. Diese Holztafel vor der Schnackenlochhütte würdigt sowohl den 75. Geburtstag des Speierlingsprofessors DR. WEDIG KAUSCH-BLECKEN VON SCHMELING als auch das 15-jährige Jubiläum des Förderkreises Speierling. Abb. 8: Pflanzung des Jubiläums-Speierlings und erklärende Holztafel Um 14 Uhr fuhren wir bestens gesättigt und getränkt zurück zum Hotel Goger, von wo noch eine Nachexkursion zum Weiki-Hof in Zell am Ebersberg angeboten wurde. Ein alter markanter Apfelspeierling mit einem BHD von 100 cm bot dort die standesgemäße Silhouette für ein abschließendes Gruppenfoto. Abb. 9: Gruppenbild der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Jahrestagung 2009 Auch unter diesem Solitär gab es unzählige Keimlinge. Nach der Besichtigung der Obst- und Weiki-Plantage, der Obsttrocknungsanlage und weiterer Betriebseinrichtungen gab es die Möglichkeit zum Einkauf von Mitbringseln im Hofladen.

11 Corminaria Nr Dezember Nachlese - Nachwirkung unserer Jahrestagung Auf Anregung von DR. ALBRECHT hat das Universitätsforstamt Sailershausen im Herbst 2009 die reiche Elsbeerenmast genutzt und von insgesamt 31 Elsbeeren rd. 350 kg Elsbeeren geerntet. Dazu berichtete FD HANS STARK am 2. November 2009 Das Saatgut wurde zur weiteren Behandlung und Pflanzenanzucht an die Baumschule Ludwig Dürr, Seewiese 9, Bütthard, Tel gegeben. Grob kalkuliert müssten nach den Literaturangaben (KAUSCH-BLECKEN VON SCHMELING: Die Elsbeere, ISBN ) bei durchschnittlichen Verhältnissen zwischen und Pflanzen auflaufen! Die Kosten für die Lohnanzucht liegen bei etwa 0,65 /Stück bei 1/0-er Pflanzen und etwa 0,85 /Stück für die 2/0-er. Dies ist vergleichsweise günstig, da wir in den letzten Jahren immer 1,00-1,30 /Stück bezahlt haben. Die Sailershäuser Elsbeeren haben sich in den zwei angelegten Herkunftsversuchen, die es in Deutschland gibt, als Spitzenherkunft bezüglich Wachstum und Geradschaftigkeit herausgestellt. ELFLEIN, T.; WÖRLE, A. & AMMER, CH. (2008): Zur Reaktionsfähigkeit der Elsbeere (Sorbus torminalis [L.] Crantz) auf späte Kronenumlichtung. Forstarchiv 79, (übernommen aus: Kurzfassung: In der forstlichen Praxis besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass qualitativ hochwertige Elsbeeren schon in sehr frühen Bestandesphasen von bedrängenden Konkurrenten befreit werden sollen, um ihre mittelfristige Verdrängung aus dem Bestand zu verhindern und gleichzeitig den Kronenausbau und damit den Durchmesserzuwachs anzuregen. Unbeantwortet blieb bislang jedoch die Frage, ob auch Elsbeeren in der Baumholzphase und jenseits der Jahre noch in der Lage sind, auf entsprechende Kronenumlichtungen durch substanziellen Mehrzuwachs zu reagieren. Um dies zu klären, wurde die Durchmesserentwicklung von insgesamt 64 Elsbeeren in zwei in der Nähe von Uffenheim, Mittelfranken, gelegenen Beständen über einen Zeitraum von 7 Jahren jährlich erfasst. Zu Versuchsbeginn war darüber hinaus die individuelle Konkurrenzsituation dieser Bäume erhoben worden. Während die eine Hälfte der Elsbeeren zu einem bewirtschafteten Bestand gehört und nach der Erstaufnahme kräftig umlichtet wurde, befindet sich die andere Hälfte in einem angrenzenden Naturwaldreservat und blieb unbehandelt. Es zeigte sich, dass auch stark bedrängte ältere Elsbeeren, die in Mischbeständen trotz interspezifischer Konkurrenz überleben konnten, rasch und positiv auf eine Entlastung von der Konkurrenz durch Nachbarbäume reagieren. So vergrößerte sich der von Anfang an bestehende Unterschied zwischen dem Durchmesserwachstum des durchforsteten und dem des undurchforsteten Kollektives in den der Durchforstung folgenden Jahren deutlich und stabilisierte sich auf einem hohen Niveau. Die Befunde belegen zudem die hohe Sensitivität der Elsbeeren auf intra- und interspezifische Konkurrenz.

12 Corminaria Nr Dezember Zum 75. Geburtstag von Prof. Dr. Wedig Kausch-Blecken von Schmeling EINE WÜRDIGUNG VON LUDWIG ALBRECHT Am 17. April 2009 vollendete unser Speierlings- Professor sein 75. Lebensjahr. Zu diesem Jubiläum - das mit dem 15-jährigen Bestehen des Förderkreises Speierling zusammenfällt - gratulieren alle Speierlingsund Elsbeerfreunde auf das Herzlichste! Wir wünschen dem Jubilar noch lange Jahre Vitalität und Schaffenskraft, viel Freude und Erfüllung mit seinem Lebenswerk! Die Leidenschaft für die Gattung Sorbus stammt bereits aus seiner Zeit als Lehrforstamtsleiter am Forstamt Bovenden. Wie wir von seinem damaligen Praktikanten im Forststudium und heutigem Nachfolger an der Fachhochschule (FH) Göttingen, Herrn Prof. FRIEDBERT BOMBOSCH erfahren durften, kümmerte er sich bereits in den 1970er Jahren intensiv um die Elsbeeren, wählte europaweit Zuchtstämme aus, fuhr oft zur Forstlichen Versuchsanstalt in Escherode und hat die ausgewählten Stämme dann zusammen mit OTTO BECK im Herbst 1976 beerntet. Das Forstministerium und später das Kultusministerium in Hannover unterstützten dieses Vorhaben und die anschließenden Arbeiten von Anfang an. Das darf immer wieder dankbar betont werden, denn es war nicht selbstverständlich. An der Fachhochschule hat er seit 1977 über 22 Jahre lang die Fächer Forstnutzung und Forsteinrichtung vertreten. Er war zweimal zwei Jahre lang Dekan und für alle Baumaßnahmen zuständig. In dem Gewächshaus der FH erforschte er nebenbei zusammen mit den Studierenden die Anzuchtverfahren von Speierling und Elsbeere und konnte sie von Jahr zu Jahr verbessern. Mehr als 20 Diplomarbeiten zu beiden Baumarten erweiterten die Kenntnisse zum Vorkommen und trugen vor allem die "neuen Gedanken der Arterhaltung" in viele Bereiche europäischer Forstwirtschaft. Solche praxisbezogene Forschung ist die Stärke der Fachhochschulen (FRIEDBERT BOMBOSCH 2009, pers. Mitteilung). Eine bleibende Erinnerung an sein Wirken und Handeln erzielte WEDIG KAUSCH durch die Produktion von über die Grenzen hinaus bekannten Försterlinealen aus Elsbeerholz und die schmucken Schachbretter. Beides findet sich häufig auf den Tischen so manch eines bekannten Betriebsleiters, Holzeinkäufers oder Sägewerksbesitzers. Unser Dank an den Jubilar bezieht sich somit nicht nur auf die Zeit seit Gründung des Förderkreises Speierling, sondern auf über drei Jahrzehnte intensive Arbeit für die Gattung Sorbus, für zahllose Veröffentlichungen über Speierling und Elsbeere, für zahlreiche Tagungen, für das Zusammenführen von Praktikern und Wissenschaftlern, für einen europäischen Verbund aller an Sorbus Interessierten, für die starken Impulse, die von ihm ausgehen und die hierdurch ausgelösten großen Erfolge der Speierlingsnachzucht. Immerhin sind weit über Speierlinge im letzten Jahrzehnt allein in Deutschland nachgepflanzt worden. An dieser Stelle sei nochmals erinnert an die Ehrung für den Jubilar im September 2005 mit der Ehrenplakette in Silber des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Minister WILHELM DIETZEL zählte in seiner damaligen Laudatio PROF. KAUSCH zu den Menschen, die vorausdenkend die Zeichen der Zeit erkennen, etwas sagen, dabei bleiben und umsichtig und realistisch handeln, so wie Sie es in Ihrem außergewöhnlichen und großen Engagement für die Erhaltung und Förderung bedrohter

13 Corminaria Nr Dezember Baumarten getan haben und immer noch tun. Ihr Einsatz für Speierling und Elsbeere ist vorbildlich. Am 14. September 2007 anlässlich seiner Verabschiedung als Geschäftsführer des Förderkreises Speierling wurde der Jubilar mit einer Studie eines Speierlingszweigs aus der Hand der Künstlerin SYLVIA PETER und des Holzkünstlers THOMAS KELLNER geehrt. Die Widmung auf diesem Bild fasst unseren Dank und unsere Anerkennung für sein Lebenswerk zusammen: Herrn Prof. Dr. Wedig Kausch-Blecken von Schmeling überreicht in Trippstadt anlässlich der Jahrestagung am 14./15. September 2007 als Dank und Anerkennung für die Gründung des Förderkreises Speierling im Jahr 1994, dessen organisatorische Leitung, die Gründung, langjährige Redaktion und Herausgabe der Zeitschrift Corminaria sowie für unzählige weitere Aktivitäten und Erfolge zur Erhaltung und Förderung von Sorbus domestica und Sorbus torminalis in den vergangenen drei Jahrzehnten. Obwohl er die Geschäftsführung des Förderkreises Speierling und die Herausgabe der von ihm gegründeten Zeitschrift Corminaria sehr bewusst und vorausschauend in jüngere Hände gelegt hat, steht er dem Förderkreis und dem Redaktionsteam ständig mit Rat und Tat zur Seite. Bis heute ist und bleibt er unser Impulsgeber und Motivator. Wir freuen uns, dass die forstliche Arterhaltung der beiden seltenen Baumarten, auch jetzt noch sein Leben füllt und wünschen ihm, seiner Familie und uns, dass dies noch lange so bleiben darf! Kleine Kostbarkeiten Aus der 15-jährigen Historie des Förderkreises Speierling: Die Nummern 1 und 2 der Corminaria aus dem Gründungsjahr 1994 des Förderkreises, von Professor Kausch liebevoll gestaltet und auch gleich den grenzüberschreitenden Aspekt für Speierling (wie auch von Elsbeere) berücksichtigend. Alle Hefte der Corminaria bis zur vorliegenden Ausgabe 2009 werden derzeit digitalisiert. Diese wie auch alle nachfolgenden liegen dann im Archiv des Förderkreises Speierling vor und werden der interessierten Öffentlichkeit vom Liebhaber der Sorbus-Baumarten bis zum Fachmann / zur Fachfrau zur Verfügung stehen können.

14 Corminaria Nr Dezember Prof. Dr. Wedig Kausch: Wie schnell doch die Zeit vergeht

15 Corminaria Nr Dezember

16 Corminaria Nr Dezember

17 Corminaria Nr Dezember

18 Corminaria Nr Dezember Hybridisierung bei der Elsbeere Text: WERNER D. MAURER Es gibt kaum eine Pflanzenfamilie, in der wir als Zeitzeugen evolutionäres Geschehen in ihrer ursprünglichen Natürlichkeit in solcher Eindrücklichkeit erfahren können wie bei den Rosengewächsen. Hier entstehen neue Arten, die nicht nur über den Vorgang der so genannten Hybridisierung zwischen Arten gebildet werden, sondern zusätzlich auch noch über die Gattungsgrenzen hinaus. Auf natürliche Weise so entstandene interspezifische Hybride finden sich beispielsweise zwischen der Gattung Sorbus und den Gattungen Aronia, Cotoneaster, Pyrus und Malus, was auf die die enge Verwandtschaft innerhalb der Unterfamilie Maloideae hinweist (MAURER 2008). Wenngleich Kreuzungen der beteiligten Arten oftmals nicht mehr fortpflanzungsfähig sind, so kommt es doch immer wieder über die Apomixie, einer nichtgeschlechtlichen Form der Embryoentwickung aus unbefruchteten Eizellen zur Samenbildung: es entstehen vermehrungsfähige, genetisch fixierte Pflanzen, die das Potenzial besitzen, Ausgang einer neuen Art zu werden. Diese sind dann häufig auch polyploidisiert, d.h. sie tragen nicht mehr nur den Chromosomensatz wie die Eltern, sondern ein Mehrfaches davon. Zu diesen zählt auch die Gattung Sorbus (Basiszahl n = 17 Chromosomen) mit den ihr zugeordneten, bei uns in Europa heimischen Arten (Subgenera) Speierling (Sorbus domestica), Vogelbeere bzw. Eberesche (S. aucuparia), Mehlbeere (S. aria) Elsbeere (S. torminalis) sowie die Zwerg-Mehlbeere (S. chamaemespilus). Für den erstgenannten Speierling konnten allerdings bislang keine Hybridformen nachgewiesen werden neben anderen Kriterien ein ganz deutlicher Hinweis dafür, dass diese Art besser in einer eigenen Gattung Cormus aufgehoben wäre. Die anderen Sorbusarten hingegen bastardieren miteinander zu einer Fülle von zum Teil fertilen Hybridformen (SCHMALEN 1998). Als Beispiel stellt das Karpatenbecken (Ungarn, Rumänien) ein bedeutsames Gen-Zentrum der Gattung Sorbus dar wo insbesondere aus der Hybridisierung von S. aria und S. aucuparia sowie S. aria und S. torminalis mehrere endemische Kleinarten entstanden sind, die also weltweit ausschließlich in diesem eng begrenzten Gebiet vorkommen und sich in diesem Bereich auch weiterentwickeln werden (SINKO et al. 2005). Für die grundsätzliche Identifizierung von Sorbus-Hybriden wurden nach den herkömmlichen morphologischen, zytologischen, karyologischen und chemotaxonomischen Bestimmungsverfahren nunmehr auch genetische Methoden mit hoher Aussagekraft eingesetzt, wie z.b. bei AAS et al. (1994) Isoenzyme oder bei NELSON-JONES et al. (2002) molekulargenetische Marker [RFLPs und mitochondriale Mikrosatelliten (SSRs)]. Ganz wesentlich ist bei letztgenannten Genmarkern deren Eigenschaft, dass die zugrunde liegende Organell-DNA mütterlicherseits vererbt wird und sich somit der maternale und der paternale Elter bei einer Hybridform ermitteln lässt. Im Folgenden soll eine nur kurze Darstellung der wichtigsten Sorbus-Hybride und intermediären Formen gegeben werden, an denen die Elsbeere (Sorbus torminalis) mitbeteiligt ist (siehe hierzu auch PIETZARKA et al. 2008). Dies ist der Fall bei zwei Zwischenartengruppen: der Sorbus latifolia- und der S. intermedia-gruppe (vgl. hierzu Übersicht 2 in MAURER 2008).

19 Corminaria Nr Dezember Sorbus latifolia-gruppe In der S. latifolia-gruppe ist die große Formenfülle apomiktischer Sippen zusammengefasst, die, als Bastard-Elsbeere (S. x vagensis Wilmott) bezeichnet, aus der natürlichen Kreuzung der Elsbeere mit der Mehlbeere (S. aria) hervorgegangen ist (DÜLL 1961). Je nachdem, welche Sippe von S. aria in einem bestimmten Areal eine der Elternstellen vertritt, haben die entstandenen Bastardformen recht unterschiedliche Ausprägungen ihrer morphologischen Merkmale. Nach DÜLL (1961) sind die Zwischenformen der S. latifolia s. ampl. also konstante Hybriden, die durch einen spezifischen Merkmalskomplex und ein eigenes Areal ausgezeichnet, sich wie echte Arten verhalten und folglich auch so bewertet werden müssen (zitiert nach SCHMALEN 1997). Europaweit sind immerhin 43 Sippen beschrieben, in der laufend neue Taxa dazukommen. Inwieweit die Breitblättrige Mehlbeere [S. latifolia (Lam.) Pers.], die vor 1750 als Endemit in Zentralfrankreich aufgefunden wurde, eine Hybride ist, scheint immer noch nicht gänzlich geklärt zu sein (BÖHLMANN 2009). Im Sonderband Beiträge zur Gattung Sorbus in Bayern (MEYER et al. 2005) sind Übersichten über die endemisch in der Frankenalb sowie im Muschelkalk Unterfrankens vorgefundenen Kleinarten und deren Beschreibung zusammengestellt. Auf die Einzelbeschreibungen kann an dieser Stelle nicht eingegangen werden, vielmehr wird auf die zitierte Literatur verwiesen. Im Bereich der Fränkischen Alb konnten immerhin elf Endemiten auf kleinräumigen Fundorten identifiziert werden. Darunter beispielsweise die Fränkische Mehlbeere (Sorbus franconica BORNM. ex DÜLL) aus dem Bereich der Wiesentund Pegnitz-Alb und Meierotts Mehlbeere (S. meierottii N. MEY.) als Lokal-Endemit des Wellheimer Trockentals. Sechs Kleinarten sind für das unterfränkische Muschelkalkgebiet aufgeführt, wie die Badische Mehlbeere (Sorbus badensis DÜLL) als regionaler Endemit des Main-Tauber-Gebiets und die Mädchen-Mehlbeere (S. puellarum MEIEROTT) als Lokal- Endemit der mainfränkischen Platten. Erst kürzlich wurde im Böhmischen Mittelgebirge in Nordböhmen eine neue apomiktische Kleinart aufgefunden. Bezüglich ihrer Chromosomenzahl wurde sie als triploid charakterisiert, sie ist also mit 3-fachem Chromosomensatz ausgestattet. In Anlehnung an den Berg Mila in diesem Gebirge trägt sie die Bezeichnung Sorbus milensis, ein deutscher Name ist (noch) nicht vorhanden (LEPSI et al. 2008). Sorbus intermedia-gruppe Der Vertreter dieser Gruppe ist die Schwedische Mehlbeere, auch als Oxelbeere bezeichnet. Auch wenn Sorbus intermedia eine Hybride ist, wird dieses Sorbusgehölz dennoch im Artrang geführt (BÖHLMANN 2009). Allen soweit durchgeführten Untersuchungen zufolge stellt sie ein mit dreifachem Chromosomensatz ausgestatteter sog. Tripelbastard dar. Es wird vermutet, dass die Schwedische Mehlbeere erst nacheiszeitlich aus natürlichen spontanen Kreuzungen von Elsbeere, Mehlbeere und Vogelbeere (Eberesche) als Endemit des südlichen und mittleren Ostseegebiets in Schweden hervorgegangen ist. Ihre heutige Verbreitung über dieses Gebiet hinaus erfolgte künstlich durch deren häufige Kultivierung.

20 Corminaria Nr Dezember Mögliche Hybridisierung über die Gattungsgrenze hinaus Als die Gattungsgrenze überschreitender Bastard wurde bislang der Weißdornblättrige Apfel [Sorbus x florentina (ZUCC.) oder auch x Malosorbus florentina] angesehen, der aus der Elsbeere und dem Wildapfel (Malus sylvestris) entstanden sein soll (Beschreibung bei KUTZELNIGG 1995). Nach neueren taxonomischen Untersuchungen scheint diese Annahme allerdings nicht länger aufrecht erhalten werden zu können (GUAN-ZE et al. 2008). Vielmehr schlagen die Autoren vor, eine neue Sektion Malosorbus in der Gattung Malus vor. Auch dieses Beispiel spiegelt die taxonomische Komplexität innerhalb der Rosengewächse wie auch das Reproduktionsverhalten bei den Arten und Gattungen in aller Deutlichkeit wieder, auf das bereits eingangs hingewiesen wurde. Ausgewählte Literatur AAS, G.; MAIER, J.; BALTISBERGER, M. & MERZGER, S. (1994): Morphology, isozyme variation, cytology, and reproduction of hybrids between Sorbus aria (L.) Crantz and S. torminalis (L.) Crantz. Botanica Helvetica 104: BÖHLMANN, D. (2009): Arthybriden unter den Laubgehölzen. In: Hybriden bei Bäumen und Sträuchern, Wiley-VCH-Verlag Weinheim, ISBN ; Sorbus, S DÜLL, R. (1961): Die Sorbus-Arten und ihre Bastarde in Bayern und Thüringen, Berichte der Bayerischen Botanischen Gesellschaft, Band 34. GUAN-ZE, QIANG; LIAN-FEN, LIU; DE-YUAN, HONG & GENG-GUO, TANG (2008): Taxonomic study of Malus section Florentinae (Rosaceae). Botanical Journal of the Linnaean Society 158: KUTZELNIGG, H. (1995): Maloideae. In: H.J. Conert u.a. (Hrsg.): Gustav Hegi. Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Band 4 Teil 2B: Spermatophyta: Angiospermae: Dicotyledones 2 (3). Rosaceae 2. Blackwell LEPSI, M.; VIT, P.; LEPSI, P.; BOUBLIK, K. & SUDA, J. (2008): Sorbus milensis, a new hybridogenous species from northwestern Bohemia. Preslia 80: MAURER, W.D. (2008): Die Gattung Sorbus eine aktuelle Übersicht über Arten und Hybridformen. TASOP-Baumzeitung 01/08, S MEYER, N.; MEIEROTT, L., SCHUWERK, H. & ANGERER, O. (2005): Sonderband Beiträge zur Gattung Sorbus in Bayern. Berichte der Bayerischen Botanischen Gesellschaft zur Erforschung der heimischen Flora, Sonderband, Selbstverlag der Gesellschaft, München 2005, ISSN , 216 Seiten. NELSON-JONES, E.B.; BERIGGS, D. & SMITH, A.G. (2001): The origin of intermediate species of the genus Sorbus. Theoretical & Applied Genetics 105: PIETZARKA, U.; LEHMANN, M. & ROLOFF, A. (2008): Sorbus torminalis (L.) Crantz - Elsbeere. Enzyklopädie der Holzgewächse 49: SCHMALEN, W. (1997): Die Mehlbeeren (Sorbus aria aggr.). In: Sträucher in Wald und Flur Bedeutung für Ökologie und Forstwirtschaft, Natürliche Vorkommen in Wald- und Feldgehölzen, Einzeldarstellungen der Straucharten. Bayerischer Forstverein (Hrsg.), ecomed Landsberg 1997, ISBN , S SINKO, Z.; SCHMIDT, G. & HAMAR, B. (2005): Sorbus-Kleinarten aus dem Karpatenbecken. Die Baumschule 8, S Hinweis: Eine Bilderserie zu Elsbeere mit ihren Hybriden ist in Vorbereitung. Nach Fertigstellung wird diese auf unserer Hompage einzusehen sein.

21 Corminaria Nr Dezember Unsere heimischen Sorbusarten und der bedrohliche Klimawandel Text: WERNER D. MAURER Wie alle unsere heimischen Florenelemente sind mit Gewissheit auch die bei uns vorkommenden Sorbusarten von den Auswirkungen der bereits stattfindenden klimatischen Veränderungen betroffen (vgl. hierzu ANONYMUS 2009). In welchem Ausmaß und ob sich diese Veränderungen eher nachteilig oder sogar vorteilhaft auf die einzelnen Pflanzenarten auswirken, ist allgemein Gegenstand angeregter und mehrheitlich mit Blick auf die ungewisse Zukunft durchaus ernst zu nehmender Diskussionen. Speziell im Forstbereich sind wissenschaftliche Forschungsprojekte eingeleitet worden, die Fragen zum Reaktionsverhalten der forstlich relevanten Gehölzarten auf diese neue Situation beantworten sollen. Da der Klimawandel ein vielschichtiges, von großer Komplexität geprägtes Phänomen darstellt, ist es nicht ganz einfach, ad hoc schlüssige Antworten zu finden, dies insbesondere auf Kernfragen wie Wie kann der Wald auch in Zukunft seine vielfältigen ökologischen, ökonomischen und sozialen Aufgaben wahrnehmen? Muss diesbezüglich kurzfristig ein Baumartenwechsel stattfinden? Welche Baumarten sind hierzu langfristig geeignet? Provenienzforschung Grundsätzlich eignen sich natürlich hierzu Provenienzversuche mit unterschiedlichen Herkünften aus dem Verbreitungsgebiet einer jeweiligen Baumart. Doch bei einer ganzen Reihe von Gehölzarten wird vom Heranwachsen als Sämling bis zum mannbaren, also vermehrungsfähigen reifen Individuum eine längere Zeit beansprucht (i.d.r Jahre). Zumindest aber für die Frühphase der Entwicklung über die ersten 5-8 Jahre kann relativ schnell Datenmaterial zum Wuchsverhalten und der Reaktion auf abiotische (Trocknis, Hitze, Spätfrost, ) und biotische (Pilzbefall, tierische Schädlinge, ) Einflüsse erhoben werden, so wie dies beispielsweise für den Speierling (Sorbus domestica) im länderübergreifenden Provenienzversuch von 1997 mit 64 Sorten auf 14 Versuchsflächen erfolgt ist (Details siehe bei TABEL et al. 2001). Allerdings ist der Speierling die einzige Sorbusart, für die bisher ein echter Herkunftsversuch angelegt worden ist. Forstliche Generhaltung In das forstliche Genressourcen-Programm, das einen Katalog zur Erhaltung und Förderung der in unseren Wäldern vorkommenden regionaltypischen Gehölzarten durch gehölzspezifische in situ- und ex situ-maßnahmen enthält, sind auch die heimischen Sorbusarten als seltene Baumarten aufgenommen (MAURER & TABEL 2002). Damit wird zumindest gewährleistet, dass ein gewisser Anteil des Genpools der aktuell vorhandenen Vorkommen durch die Anlage von Samenplantagen und die Einsammlung von Saatgut wie auch dessen vorübergehende Einlagerung gesichert sind. Wesentlich ist diesbezüglich ein breites Spektrum an unterschiedlichen Genotypen mit ihrem Anpassungspotenzial an zukünftig veränderte Rahmenbedingungen. Maßgebliche Aktivitäten werden beispielsweise für die Elsbeere (Sorbus torminalis) in Bayern und Rheinland-Pfalz durchgeführt (MAURER 2009). Eignung von Baumarten Mit dem Klimahüllen -Ansatz, welcher letztlich den Wohlfühlbereich einer jeden Baumart widerspiegelt, hat KÖLLING (2007) für die Waldbaumarten auf der Grundlage von durchschnittlicher Jahrestemperatur und jährlicher Niederschlagssumme für den Zeitraum im Vergleich zum Zeitabschnitt mit einem optimistischen Szenario

22 Corminaria Nr Dezember von ca. 2 ºC Temperaturanstieg Berechnungen für die in den heimischen Wäldern vorzufindenden Gehölzarten vorgenommen. Darunter sind auch auch Elsbeere, Mehlbeere und Vogelbeere, nicht aber der Speierling. In erster Näherung scheint nach diesem Modell zukünftig keine existenzielle Gefährdung auf die genannten Sorbusarten zuzukommen. Allerdings berücksichtigt diese Bewertung keine Temperaturextreme, die Umverteilung von Niederschlägen und deren Intensitäten, den Bodenzustand und die Wasserversorgung wie auch das sich daraus ergebende Zusammenwirken mit biotischen Faktoren wie heute noch nicht absehbarem Schädlingsbefall und Auftreten von neuen Krankheiten. Daher bringt dieser Ansatz ein großes Maß an Unsicherheit in der Aussagerelevanz mit (kritische Würdigung, siehe hierzu BOLTE et al 2008; KÖLLING et al. 2008). Abb. 10: KlimaArtenMatrix (KLAM-Wald) nach ROLOFF & GRUNDMANN (2008) [Übersicht mit freundlicher Genehmigung entnommen aus MÖSSMER (2008): Wald im Klimastress, S.22] Eine anders geartete Beurteilung zur Verwendbarkeit von Baumarten wird von ROLOFF & GRUNDMANN (2008) vorgenommen. In ihre KlimaArtenMatrix für Waldbaumarten (KLAM-Wald) fließt anderweitig bereits veröffentlichtes Datenmaterial zu den physiologischen und ökologischen Potenzialen der Arten ein. Diese betreffen die Toleranz gegenüber andauernden Trockenphasen sowie die Frosthärte der einzelnen Baumarten gegenüber Winterfrost wie auch Spätfrostereignissen. Bei den untersuchten vier heimischen Sorbusarten wird Sorbus aucuparia als extrem frostresistent bewertet, S. domestica und S. torminalis sind gut frostresistent, während S. aria zwischen diesen beiden Klassen steht. Hinsichtlich des Bodenzustands von mäßig frisch bis sehr trocken weisen alle aufgeführten Sorbusarten eine sehr gute bis gute Eignung zum Anbau auf.

23 Corminaria Nr Dezember Mit der Intensivierung und Umsetzung von gezielten Vermehrungsstrategien wird den Sorbusarten auch zukünftig eine besondere Rolle unter den Edellaubhölzern zukommen. Keinesfalls bedeutet dies aber, dass diese nicht bestandesbildenden Gehölzarten die heutigen Wirtschaftsbaumarten wie Buche und Eiche ersetzen können, die Sorbusarten bleiben Mischbaumarten. Grundsätzlich ist noch viel wissenschaftlich fundierte Arbeit zu leisten, um zumindest mit einer Risikominderung eine angemessen Zukunftsvorsorge für das Ökosystem Wald mit seinem in der nördlichen Hemisphäre letztlich begrenzten Baumartenspektrum vornehmen zu können. Literaturhinweise: ANONYMUS (2009): Klimaänderung - Wichtige Erkenntnisse aus dem 4. Sachstandsbericht des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen der Vereinigten Nationen (IPCC). Umweltbundesamt (UBA), FG I 2.1 Klimaschutz Dessau (Hrsg.); 64 Seiten; BOLTE, A.; IBISCH, P. MENZEL, A. & ROTHE, A. (2008): Was Klimahüllen uns verschweigen. AFZ-Der Wald 15/2008): KÖLLING, C. (2007): Klimahüllen für 27 Waldbäume. AFZ-Der Wald 23/2007: KÖLLING, C.; KONNERT, M. & SCHMIDT, O. (2008): Wald und Forstwirtschaft im Klimawandel. AFZ-Der Wald : MAURER, W.D. (2009): Die Elsbeere Renaissance eines fast vergessenen Wildfruchtbaums. Beiträge zur Gehölzkunde 2009: MAURER, W.D. & TABEL, W. (2002): Das "Genressourcen-Programm" - Maßnahmen zur Erhaltung forstlicher Genressourcen in Rheinland-Pfalz. Forst und Holz 57: MÖSSMER, E.-M. (2008): Wald im Klimastress: Fakten, Folgen, Strategien. Veröffentlichung der Stiftung Wald in Not Band 16, 1. Auflage, 36 Seiten. ROLOFF, A. & GRUNDMANN, B. (2008): Klimawandel und Baumarten-Verwendung für Waldökosysteme. Forschungsstudie an der TU Dresden, Auftraggeber Stiftung Wald in Not, 46 Seiten. TABEL, U.; FRANKE, A.; KLEINSCHMIT, J.; RAU, H.-M.; RUETZ, W. & ROGGE, M. (2001): Speierling- Herkunftsvergleich als gemeinsamer Versuch der Länderinstitutionen für Forstpflanzenzüchtung. Corminaria Nr. 16: 3-11.

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