Ihr logopädisches Fachteam bei tumorbedingten Stimm- und Funktionsstörungen. Therapeutisch provozierte Stimmlosigkeit nach Laryngektomie?
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- Günter Hofer
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1 INSTITUT FÜR REHABILITATION LARYNGEKTOMIERTER GMBH INSTITUT FÜR REHABILITATION LARYNGEKTOMIERTER GMBH Ihr logopädisches Fachteam bei tumorbedingten Stimm- und Funktionsstörungen Therapie Individuelle Beratung und Betreuung von kehlkopflosen Patienten und deren Angehörigen Komplette prä- und postoperative Versorgung Logopädische Behandlung im häuslichen Bereich Therapeutische Begleitung bei der Krankheitsbewältigung Stimmrehabilitationsseminare für Laryngektomierte Schulung Vermittlung des Fachwissens in Fortbildungsveranstaltungen für Logopäden, Pflegepersonal, Ärzte u. a. Schulung von Reha-Helfern/Klinikbetreuern Literatur Auswertung und Aufbereitung wissenschaftlicher Informationen Veröffentlichung von praxisorientierter Literatur und fachspezifischen Informationen Therapeutisch provozierte Stimmlosigkeit nach Laryngektomie? Service Telefonische Beratung für Therapeuten, Ärzte, Patienten und Angehörige Patientensprechstunde im Haus Internet (Veröffentlichungen, Infos, Veranstaltungskalender, I.R.L.-Partner im LogoNet, Literaturliste, Leihvideos u.v.m.) > Literatur zum kostenlosen Herunterladen NEU: KOMPENDIUM Tracheotomie & Laryngektomie (DVD) I.R.L.-Partner im LogoNet I.R.L. Institut für Rehabilitation Laryngektomierter GmbH Biberweg 26 D Troisdorf Telefon: +49 (0)22 41/ Fax: +49 (0)22 41/ Internet: /0506 Cornelia Reuß und Wolfgang Tisch
2 Die Autoren Therapeutisch provozierte Stimmlosigkeit nach Laryngektomie Cornelia Reuß arbeitete nach ihrem Examen 1984 an der Logopädenlehranstalt Hamburg zunächst im AWO-Beratungszentrum Elmshorn. Von 1988 bis 1994 war sie Lehrlogopädin in Hamburg mit den Schwerpunkten Laryngektomie, Cerebralparese/Geistige Behinderung. Seit 1995 ist sie Lehrlogopädin in der Lehranstalt der DAA Bielefeld. Wolfgang Tisch erhielt seine Ausbildung von 1981 bis 1984 an der Logopädenlehranstalt in Hamburg. Die weiteren Stationen waren ein Sondertagesheim für Sprachbehinderte und die geriatrische Rehabilitation des Reme-Hauses in Hamburg sowie die neurologische Abteilung des Ev. Krankenhauses in Lippstadt. Seit 1988 ist Wolfgang Tisch in freier Praxis in Warstein tätig. Nach einer Laryngektomie ist der wohl beeinträchtigendste Einschnitt für die Betroffenen der Verlust der Stimme sowie der neue Atemweg (das Tracheostoma) mit seinen veränderten anatomischen, wie funktionellen Bedingungen. Nach dieser einschneidenden Operation bestehen drei Möglichkeiten der Ersatzstimmgebung mit denen die stimmliche Mitteilungsfähigkeit wiedererlangt werden kann: III Ösophagus-Ersatzstimme III Verwenden einer elektronischen Sprechhilfe (Elektrolarynx) III Stimmgebung mit dem Shunt-Ventil Gleich nach der Operation verständigen sich viele der Betroffenen mit sehr leisem, oft nicht gut verständlichem Flüstern, das aber zu keiner tragfähigen Stimme aufgebaut werden kann. Doch ein gut verständliches Pseudoflüstern ist die Voraussetzung für alle drei Ersatzstimmen. In dieser Phase wäre das therapeutische Ziel, dass der Patient so schnell wie möglich seine Kommunikationsfähigkeit wiedererlangt. Dabei sind nicht nur die sozialen und lebenspraktischen Aspekte von Bedeutung (viele laryngektomierte Patienten leben allein- sie sollten z.b. telefonieren können etc.), sondern auch die Möglichkeit zur verbalen Aufarbeitung der psychischen Folgen und Belastung nach einem so schweren Eingriff und der Diagnose Krebs. Spätestens zu diesem Zeitpunkt ist es für den Betroffenen wichtig, umfassend über die Möglichkeiten der stimmlichen Rehabilitation wertfrei informiert zu werden. Auch die elektronische Sprechhilfe sollte als mögliche Alternative zur Ösophagus-Ersatzstimme und/oder dem Shunt-Ventil als vorübergehende, begleitende oder mögliche Dauerlösung vorgestellt werden. Durch die Erfahrungen als Lehrlogopädin, im Austausch mit Kollegen, Ärzten und Patienten, fällt immer wieder auf, dass die Betroffenen z. T. nicht umfassend informiert werden und der Elektrolarynx den Patienten häufig vorenthalten worden ist. Gerade unmittelbar nach der Operation jedoch, kann der Elektrolarynx im Sinne einer Ersten Hilfe zum Einsatz kommen. Die zum Teil kritische Bewertung des Sprechgerätes aus ärztlicher und logopädischer Sicht begründet sich in der Annahme, dass mit dem Gebrauch des Elektrolarynx die Motivation zum schwierigeren Erlernen der Ösophagus- Ersatzstimme fehle. Diese Meinung hält sich seit Jahren in Fachkreisen ein Vorurteil wie Hamburger Untersuchungen belegen (s. Literaturnachweis). 2 3
3 Therapeutisch provozierte Stimmlosigkeit nach Laryngektomie Unberechtigte Vorurteile gegen den Elektrolarynx 1989 wurde von Prof. Dr. Pascher, Dr. Röhrs u. a. (Universitätsklinik Eppendorf in Hamburg) ein Projekt zur ganzheitlichen Rehabilitation Kehlkopfloser veröffentlicht. Hierbei bestätigte sich die Vermutung, dass umfassende Kenntnis der Hilfsmittel, also auch die des Elektrolarynx, die Motivation die Ösophagus- Ersatzstimme zu erlernen nicht beeinträchtigt. Jeder von uns weiß, wie wichtig es ist, seine Bedürfnisse und Befindlichkeiten mitteilen zu können. Daher sollte der betroffene Mensch für sich selbst entscheiden können, wann und vor allem wie er sich mitteilen möchte. Das Ziel unserer Arbeit ist es, den laryngektomierten Patienten zu unterstützen, möglichst unabhängig von Hilfsmitteln zu werden, nach Möglichkeit auch vom Elektrolarynx. Doch obgleich die stimmliche Rehabilitation durch Einsatz der Ösophagus- Ersatzstimme und des Shunt-Ventils wünschenswert ist, gibt es aber immer Betroffene, die nicht sofort oder auch gar nicht mit körpereigener Ersatzstimme sprechen lernen. Nicht selten haben wir bei stimmlosen Patienten erlebt, dass deren Therapeuten und/oder Ärzte sie einseitig beraten und dabei den Elektrolarynx vorenthalten oder sehr negativ dargestellt haben. Rasche Wiederherstellung der Kommunikationsfähigkeit 4 Doch es gibt viele Gründe, die das Sprechen mit dem Elektrolarynx notwendig machen können: III Die Operation ist überstanden und der Patient hat den Wunsch so schnell wie möglich wieder sprechen zu können. III Der Patient empfindet die Ösophagus-Ersatzstimme als unästhetisch. III Durch postoperative Bestrahlung verschwindet die bereits angebahnte Ösophagus-Ersatzstimme vorübergehend. III Ein Rezidiv macht den Einsatz der Ösophagus-Ersatzstimme unmöglich. III Das Shunt-Ventil muss aufgrund von Komplikationen wieder entfernt werden, oder es funktioniert nicht sofort. III Der Patient beherrscht die Ösophagus-Ersatzstimme und/oder Shunt-Ventil, möchte aber notfalls auf den Elektrolarynx zurückgreifen können. III Dem Patienten fehlt es an Motivation und Kraft, die körpereigene Ösophagus-Ersatzstimme zu erlernen. III Andere organische und pathophysiologische Gegebenheiten wie z. B. schwere Herz-Kreislauferkrankungen, schlechter Allgemeinzustand, hohes Alter. Training mit dem Elektrolarynx Der Patient sollte sich unabhängig von der Vorliebe des Therapeuten und mit umfassender Kenntnis der bestehenden Möglichkeiten für eine oder mehrere Ersatzstimmen entscheiden. Selbst wenn der Patient sich mit der elektronischen Sprechhilfe begnügen möchte, so ist die Entscheidung von Arzt und Therapeut zu respektieren. Weder in den Jahren an der Logopädenlehranstalt, noch in der freien Praxis haben wir Patienten erlebt, die sich von dem Versuch, die Ösophagus-Ersatzstimme zu erlernen, durch die Kenntnis vom Gebrauch eines Elektrolarynx haben abbringen lassen. Nach unserer Erfahrung ist es für Patienten weniger demotivierend und mühsam, wenn in den Therapieeinheiten beide Möglichkeiten zur stimmlichen Rehabilitation erarbeitet werden. Nichts ist frustrierender für Patienten wie Therapeuten, als 20 Therapieeinheiten und mehr darauf zu verwenden, die Ösophagus-Ersatzstimme anzubahnen (oder Stimmgebung mit dem Shunt-Ventil) und die Fortschritte sind gering oder es gelingt nicht. 5
4 Therapeutisch provozierte Stimmlosigkeit nach Laryngektomie Darüber hinaus ist es für die funktionellen Verhältnisse im Ansatzrohr sowie für das Erlernen der Ösophagus-Ersatzstimme weitaus günstiger, wenn sich der Patient anstelle des angestrengten Pseudoflüsterns mit der elektronischen Sprechhilfe verständigen kann. Starke Verspannungen vom Kiefergelenk bis zum Ösophagussphinkter sind möglich und können die Tonproduktion erschweren. Ziel bleibt die von Hilfsmitteln unabhängige Kommunikation Unser logopädisches Therapiekonzept nach Laryngektomie sieht in Abstimmung mit dem Patienten folgendes vor: III schnelle Versorgung mit einer elektronischen Sprechhilfe und deren Training, um eine Kommunikationsmöglichkeit nicht nur durch Pseudoflüstern und/oder Schreiben sicherzustellen III Anbahnung der Ösophagus-Ersatzstimme, ggf. alternativ Training der Stimmgebung mit einem Shunt-Ventil dann parallel: III Erarbeitung der Ösophagus-Ersatzstimme und/oder Shunt-Ventil, sowie Verbesserung des Sprechens mit dem Elektrolarynx III hygienische Alltagshilfen, Empfehlung von Hilfsmitteln III Lockerungs- und Entspannungsübungen III begleitende psychosoziale Beratung, soweit möglich und gewünscht (Gespräch, Kehlkopflosenverband etc.) Das Ziel ist eine bestmögliche, soweit erreichbar, hilfsmittelunabhängige Kommunikation, die den Betroffenen die Rückkehr in den Alltag erleichtert. SERVOX digital elektronische Sprechhilfe»jederzeit sprechbereit«6 7
5 Persönliche Notizen: Für Mensch und Medizin. Bewährte Hilfsmittel und individuelle Betreuung für Laryngektomierte und Tracheotomierte! 8 Literatur M. Röhrs; G. Hambeck (1989): Frührehabilitation Laryngektomierter mit dem Elektrolarynx, in HNO Springer-Verlag, Ausgabe 37, S W. Pascher; M. Röhrs (1989): Konzept einer ganzheitlich orientierten komplexen Rehabilitation von Laryngektomierten, in HNO Springer-Verlag, Ausgabe 37, S M. Röhrs; W. Pascher; V. Schmidt; A. Wronsky-Weisenberg (1989): Eine ganzheitlich orientierte komplexe Rehabilitation Laryngektomierter, in HNO Springer-Verlag, Ausgabe 37, S SERVOX AG Biberweg 24-26, Troisdorf Postfach 31 09, Troisdorf Tel.: / Fax: / info@servox.de Internet: IIIII Mehr als 50 Jahre Erfahrung ist die beste Basis für eine optimale Patientenversorgung. IIIII Für die Rehabilitation, Pflege und Versorgung bieten wir Ihnen, TÜV geprüft und zertifiziert, alle notwendigen medizinisch-technischen Geräte, Zubehör und Hilfsmittel an. IIIII Unser Kanülenfachdienst kann bei Bedarf jede Trachealkanüle individuell auf den einzelnen Betroffenen anpassen und aufarbeiten. IIIII Unser HOME-CARE-TEAM unterstützt Sie im Bereich der Hilfsmittel und bei allen Fragen der Ernährungstherapie anhand besonderer Pflegekonzepte. ÜBRIGENS: Ein Komplettsortiment aller Hilfsmittel können wir Ihnen liefern! EInen Auszug aus unserem Gesamtprogramm finden Sie im aktuellen Produkte-Katalog. Fordern Sie Ihr kostenloses Exemplar an! Nutzen Sie zusätzlich unsere kompetente Beratung!
Mechthild Glunz. Cornelia Reuß. Eugen Schmitz. Hanne Stappert
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