Geschichte der deutschen Volksgruppen in Südosteuropa

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1 Geschichte der deutschen Volksgruppen in Südosteuropa Unterrichtsfassung Ansiedlung Nationales Zusammenleben Vertreibung Integration

2 Geschichte der deutschen Volksgruppen in Südosteuropa Ansiedlung, Nationales Zusammenleben, Vertreibung, Integration Reg.Nr Impressum Medieninhaber: Projektleitung: Wissenschaftliche Beratung: Autor: Grafische Gestaltung: Lektorat: Bestelladresse: Druck: Dr. Karl Kummer Institut 1010 Wien MR i.r. Dr. Walter Heginger Univ. Prof. Dr. Arnold Suppan Mag. Peter Wassertheurer Branko Suznjevic Dr. Gerhard Schiel Verband der volksdeutschen Landsmannschaften Österreichs (VLÖ) Steingasse 25, A-1030 Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Minoritenplatz 5, 1014 Wien

3 Einleitung Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur hat vor Jahren damit begonnen, in einer mehrteiligen Serie die Geschichte der deutschen Volksgruppen in Mittel- und Südosteuropa an österreichischen Schulen vorzustellen. In einem ersten Teil entstanden die drei Filme "Südtirol - ein Modell für Europa", "Karnien, Friaul, Kärnten" und "Štajerska - die andere Steiermark." Der zweite Teil der Serie widmete sich unter dem Titel "Sudetendeutsche und Tschechen" der österreichisch-deutsch-tschechischen Geschichte in den böhmischen Ländern. Im jetzt vorliegenden dritten und letzten Teil beschäftigt sich die Serie mit der deutschen Siedlungsgeschichte in Südosteuropa: "Geschichte der deutschen Volksgruppen in Südosteuropa" behandelt die wichtigsten historischen Entwicklungen der Siebenbürger Sachsen, der Landler, der Bukowinadeutschen, der Dobrudscha- und Bessarabiendeutschen in Rumänien, der Karpatendeutschen in der Slowakei und der Donauschwaben, deren Siedlungsgebiet nach dem Ersten Weltkrieg zwischen Ungarn, Jugoslawien und Rumänien zur Aufteilung kam. Das für die "Geschichte der deutschen Volksgruppen in Südosteuropa" hergestellte Begleitmaterial ist eine schriftliche Ergänzung zum Film und versucht, den europäischen Südosten als multiethnischen Kulturraum zu präsentieren, in dem seit dem Mittelalter zahlreiche Völker neben- und miteinander siedelten. Die Geschichte Südosteuropas war von zahlreichen Berührungspunkten zwischen slawischen, romanischen, germanischen und sogar außereuropäischen Sprachen, Kulturen, Religionen und Nationen gekennzeichnet, aber ebenso von imperialen Kriegen und nationalen Konflikten. Dieses Begleitheft möchte den SchülerInnen am Beispiel der deutschen Volksgruppen die soziale und geistige Entwicklung Südosteuropas, die Ursachen für nationale Auseinandersetzungen und das gewaltsame Auseinanderbrechen historisch gewachsener Gesellschaften in einem multiethnischen Umfeld aufzeigen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ein Großteil der nach Österreich evakuierten, geflüchteten oder vertriebenen "Volksdeutschen" nach Deutschland "repatriiert" (wiedereingebürgert). Nur Personen konnten in Österreich bleiben und wurde mit der Verleihung der Staatsbürgerschaft von 1954 (Optionsgesetz) endgültig in die österreichische Nachkriegsgesellschaft integriert. Der Begriff "Volksdeutsche" (in der englischsprachigen Literatur existiert die Lehnübersetzung ethnic Germans) entstammte dem NS-Jargon und wurde nach 1945 in Österreich weiter verwendet, um sie von Reichsdeutschen (Wehrmachtsangehörige, reichsdeutsche Beamte) und fremdsprachigen "Displaced Persons" (NS-Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene, KZ-Inhaftierte) unterscheiden zu können. Im vorliegenden Unterrichtsbehelf wird das Begriffspaar "volksdeutsch, Volksdeutsche" ausschließlich für die Zwischenkriegszeit und für den Zweiten Weltkrieg und seine Folgen verwendet, um den ideologischen Annäherungsprozess der deutschen Volksgruppenführung ab den 1930er Jahren und die NS-Gleichschaltungspolitik mittels der Volksdeutschen Mittelstelle (VOMI) zu unterstreichen. Beide Begriffe hatten aber nie wirklich im Sprachgebrauch der deutschen Volksgruppen Eingang gefunden. Dort spricht man bis heute von den Schwaben, Sachsen, Landlern oder Karpatendeutschen. Univ. Prof. Dr. Arnold Suppan, Universität Wien Wissenschaftlicher Betreuer

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5 Inhaltsverzeichnis 1. Herrschaft und Christianisierung der Magyaren in Pannonien S Die Pannonische Mark und die Magyaren S Christianisierung und der Erhalt der Königswürde S Deutsche Siedler im Königreich Ungarn S Privilegien und deutsches Stadtrecht S Sächsische Nationsuniversität und das Eigen-Landrecht S Reformation und Toleranz S Luthertum und Johannes Honter S Glaubensbekenntnisse und Toleranz S Die Reformation im Karpatenraum S Die osmanische Herrschaft S Das ungarische Erbe S Die Ungarn-Politik Ferdinands S Die politische Machtteilung im Königreich Ungarn S Habsburgs Aufstieg zur Großmacht S Die osmanische Belagerung Wiens 1683 und Eroberung Ungarns S Der Ausgriff nach Südosteuropa S Die Neubesiedlung des Königreichs Ungarn S Die Privatkolonisation S Die staatliche Kolonisation S Die Donauschwaben S Siebenbürgen nach der osmanischen Herrschaft S Die Bukowina und die Dobrudscha S Aufgeklärter Absolutismus und Nationalismus S Nationale Emanzipation und Magyarisierung S Die deutschen Volksgruppen und die Magyarisierung S Revolutionsjahr 1848/49 und Ausgleich mit Ungarn 1867 S Das Revolutionsjahr im Königreich Ungarn S Ausgleich mit Ungarn und die deutschen Volksgruppen S Der Erste Weltkrieg und die Nachkriegsordnung S Der Kriegsausbruch 1914 S Trianon 1920 S Die deutschen Minderheiten in der Zwischenkriegszeit S Die deutsche Minderheit in Jugoslawien S Die deutsche Minderheit in Rumänien S Die deutsche Minderheit in Ungarn S Die deutsche Minderheit im slowakischen Teil der Tschechoslowakei S Der Zweite Weltkrieg und die Folgen S Die Rumänien-Deutschen im Zweiten Weltkrieg S Die Jugoslawien-Deutschen im Zweiten Weltkrieg S Die Ungarn-Deutschen im Zweiten Weltkrieg S Die Karpaten-Deutschen im Zweiten Weltkrieg S. 39

6 12. Flucht, Vertreibung, Aussiedlung S Rumänien S Jugoslawien S Ungarn S Tschechoslowakei S Die deutschen Minderheiten nach dem Zweiten Weltkrieg S. 43 Anhang Ortsangaben

7 1. Herrschaft und Christianisierung der Magyaren in Pannonien 1.1. Die Pannonische Mark und die Magyaren Karl der Große ( ) 796 schlug Karl der Große ( ) die Awaren und gliederte den westpannonischen Raum in das Karolingische Imperium ein, der als Grenzmark (Pannonische Mark) organisiert und verwaltet wurde. Bereits zur Mitte des 9. Jahrhunderts hatten sich deutsche Siedler um den Plattensee (ung. Balaton) und um die Gegend von Fünfkirchen (ung. Pécs) niedergelassen. Im Jahr 895 drangen die Magyaren in den pannonischen Raum ein und konnten erst 955 am Lechfeld bei Augsburg durch Otto den Großen ( ) besiegt werden. Die Magyaren zogen sich daraufhin in den zentralpannonischen Raum zurück und sicherten sich dort unter dem Geschlecht der Árpáden die Vorherrschaft. 2. Hälfte 6. Jhd. Slawische Landnahme im Donauraum und am Balkan Herrschaft Karl des Großen, der 800 vom Papst die Kaiserkrone erhält 796 Karl der Große schlägt die Awaren und errichtet das Bayrische Ostland zur Sicherung der Ostgrenze an der mittleren Donau und Save Großmährisches Reich unter den slawischen Fürsten Mojmir, Rastislav und Svatopluk (Zwentibald); in Böhmen setzen sich unter den westslawischen Stämmen die Pøemysliden als Herrschergeschlecht durch 860 Urkundliche Erwähnung von 35 bayrischen Siedlungen im Gebiet um den Plattensee und Fünfkirchen (ung. Pécs) Einwanderung der Magyaren in den pannonischen Raum (Landnahme) und Vorstöße nach Mittelund Westeuropa Die Magyarenzüge 1

8 1.2. Christianisierung und Erhalt der Königswürde Fürst Géza ( ) rief am Ende des 10. Jahrhunderts hospites (Gäste) aus dem Westen Europas ins Land. Es folgte die Christianisierung der Magyaren durch deutsche Missionare aus dem Bistum Passau. Fürst Géza ließ seinen Sohn Wajk auf den Namen Stephan ( ) taufen. Stephan förderte die christliche Mission und erhielt im Jahr 1000 vom Papst die Königswürde. Unter König Stephan I. wurden weitere Siedler aus dem Ausland angeworben. Stephanskrone 906 Zerstörung des Großmährischen Reiches durch die Magyaren 907 Niederlage des bayrischen Heerbanners unter Luitpold gegen die Magyaren in der Schlacht bei Preßburg (slow. Bratislava, ung. Pozsony) 955 Kg. Otto der Große (962 Kaiser) besiegt die Magyaren am Lechfeld bei Augsburg; Rückzug der Magyaren in den pannonischen Raum mit Festigung der Herrschaft durch das Geschlecht der Árpáden; Ansiedlung von Hilfsvölkern zum Schutz der Grenzen Ung. Fürst Géza leitet die Christianisierung ein und holt dafür deutsche hospites (Gäste) ins Land Gézas Sohn István (Stephan) heiratet die Schwester Kaiser Heinrichs II. und erhält im Jahre 1000 vom Papst eine Königskrone 1000 Gründung des Erzbistums Gran (ung. Esztergom) und Christianisierung Ungarns 2. Deutsche Siedler im Königreich Ungarn 2 Mittelalterliche deutsche Siedlungen in Südosteuropa

9 2.1. Privilegien und deutsches Stadtrecht Géza II. ( ) siedelte im 12. Jahrhundert auf dem Königsboden (lat. fundus regius) deutsche Siedler aus dem fränkisch-luxemburgischen und flämischen Raum an. Sie wurden als Sachsen bezeichnet und in Siebenbürgen (lat. Ultrasylvas) und im Karpathenraum (Zips, Hauerland) angesiedelt, weshalb man sie als Siebenbürger Sachsen und Zipser Sachsen bezeichnete Kroatien und Dalmatien mit Ungarn vereint (pacta conventa) Kg. Géza II. siedelt deutsche Bauern und Handwerker auf dem Königsboden (fundus regius) in Siebenbürgen an und stattet sie mit Privilegien aus; die deutschen Siedler kommen aus dem fränkisch-luxemburgischen Raum; deutsche Siedler und Bergleute werden auch aus dem bayrisch-österreichischen und schlesischen Raum in der Zips (Zipser Sachsen) zum Schutz der Grenzen angesiedelt; im oberungarischen Gebiet entstehen deutsche Bergwerkssiedlungen 1186 Erste urkundliche Erwähnung von deutschen Siedlern (Sachsen) in Siebenbürgen; Ausbreitung der deutschen Siedler im gesamten siebenbürgischen Raum bis ins 14. Jahrhundert Kg. Andreas II. siedelt den Deutschen Ritterorden zum Grenzschutz im siebenbürgischen Burzenland an; der Deutsche Ritterorden errichtet Festungsanlagen und holt dafür deutsche Siedler ins Burzenland; der Deutsche Ritterorden muss das Land 1225 wieder verlassen, die deutschen Siedlungen bleiben 1222 "Goldene Bulle" Kg. Andreas II. mit Schwächung der Zentralgewalt 1224 König Andreas II. bestätigt im "Andreanischen Freibrief" (Andreanum) die Privilegien für die deutschen Siedler auf dem Königsboden Die Sachsen erhielten auf dem Königsboden Privilegien zugesprochen. Dazu zählten die freie Wahl der Richter, steuerliche Begünstigungen und das Recht zur alleinigen Besiedelung (lat. unus sit populus) ihres Gebiets bestätigte König Andreas II. im sogenannten Andreanum (Andreanischer Freibrief) den deutschen Siedlern ihre Privilegien. Später wurden die Privilegien auf die anderen deutschen Stolzenburg- Brautpaar Siedlungsgebiete in Siebenbürgen ausgeweitet. Die deutschen Siedler waren aber dem König gegenüber zu Abgaben und militärischem Beistand verpflichtet Die Mongolen dringen in den pannonischen Raum ein, besiegen Kg. Béla IV. in der Schlacht bei Mohi und verwüsten das Land 1271 Die Zipser Sachsen erhalten unter Kg. Stephan IV. dieselben Privilegien wie die Siebenbürger Sachsen; Ausbreitung der Zipser Sachsen im oberungarischen Raum im 13. und 14. Jahrhundert 1301 Mit dem Tod des Kg. Andreas III. Aussterben der Árpáden; Beginn kriegerischer Auseinandersetzungen um die Stephanskrone zwischen Wittelsbachern, Pøemysliden und dem Geschlecht der Anjou Der Luxemburger Heinrich VII. wird römisch-deutscher König und erwirbt auch die böhmische Königskrone Karl I. Robert von Anjou ungarischer König; Festigung der Zentralgewalt 3

10 Im 13. und 14. Jahrhundert verbreiteten sich die deutsche Rechtsordnung und deutsche Wirtschaftspraktiken in der Landwirtschaft und im Bergbau. Durch die Urbanisierung im 14. Jahrhundert kam das Magdeburger Stadtrecht in den deutschen Siedlungsgebieten in Schlesien sowie im böhmisch-mährischen und pannonischen Raum zur Anwendung. In den sächsischen Dörfern der Zips und Siebenbürgens galt das Sachsenrecht. Schemnitz 1335 Kongress in Visegrád mit ungarischer, polnischer und böhmischer Beteiligung 1366 Ausweitung der Privilegien des Andreanums auf das Nösnerland in Nordsiebenbürgen unter Kg. Ludwig dem Großen Sigismund von Luxemburg ungarischer König 1437 Unionsbildung der ständischen Vertreter der Siebenbürger Sachsen, Szekler und des ungarischen Adels zur Stärkung der eigenen Interessen; die Sächsische Nationsuniversität ist die höchste politische Vertretungsinstanz der Siebenbürger Sachsen (natio saxonica) 1453 Osmanische Eroberung Konstantinopels 1456 Reichsverweser János Hunyádi verteidigt Belgrad gegen die Osmanen Kg. Matthias Corvinus modernisiert Ungarn und besetzt Mähren, Schlesien und Wien 1477 Erstmalige Wahl eines Sachsengrafen (lat. Comes Saxonum) zum obersten Vertreter der Sächsischen Nationsuniversität 2.2. Sächsische Nationsuniversität und das Eigen-Landrecht Szekler Ehepaar 4 Die Einheit der Siebenbürger Sachsen bestand seit dem 15. Jahrhundert in der natio saxonica, deren oberste Vertretungsinstanz die Sächsische Nationsuniversität (lat. Universitas Saxonum) war. Die Vertreter der Nationsuniversität gehörten ebenso dem Landtag an wie die Szekler (Grenzbauernvolk im Osten des Königsbodens) und der magyarische Adel. Seit 1477 stand ihr ein gewählter Sachsengraf (lat. Comes Saxonum) vor übertrug der 1486 Kg. Matthias Corvinus überträgt die Privilegien auf alle sächsischen Siedlungen in Siebenbürgen Wladislaw II. aus dem polnischen Haus der Jagiellonen König von Böhmen und Ungarn

11 ungarische König Matthias Corvinus ( ) die Privilegien auf alle Siedlungen der Siebenbürger Sachsen. Damit war in Siebenbürgen ein einheitlicher Rechtsraum entstanden, der wesentlich zur Bildung einer siebenbürgisch-sächsischen Identität beitrug wurde unter dem Sachsengrafen Stefan Báthory ( ) das gesprochene Gewohnheitsrecht der Siebenbürger Sachsen in einem Eigen-Landrecht niedergeschrieben, das allen Mitgliedern in der Nationsuniversität die gleichen Rechte garantierte Geburt des sächsischen Reformators Johannes Honter(-us) in Kronstadt (rum. Braþov, ung. Brassó); unter Honter(-us) erfolgen wichtige Reformen im sächsischen Schulsystem 1515 Kaiser Maximilian I. verheiratet seine beiden Enkelkinder Ferdinand und Anna mit den Kindern König Wladislaws II. von Ungarn und Böhmen Lajos (Ludwig) und Maria; wechselseitiges Erbrecht 3. Reformation und Toleranz 3.1. Luthertum und Johannes Honter Johannes Honter ( ) Die Lehre Martin Luthers ( ) wurde von Kaufleuten und Studenten nach Siebenbürgen gebracht. Bereits im Herbst 1542 wurde in Kronstadt (rum. Braþov, ung. Brassó) die katholische Liturgie unter Johannes Honter ( ), dem protestantischen Reformator der Siebenbürger Sachsen, reformiert traten die Siebenbürger Sachsen geschlossen zum protestantischen Glauben Augsburger Bekenntnisses (Evangelisch AB) über wurde die neue Kirchenordnung aller Deutschen in Sybembürgen eingeführt und durch die Sächsische Nationsuniversität zum Gesetz erhoben. Der Sitz der evangelischen Bischöfe war von 1572 bis 1867 Birthälm (rum. Biertan, ung. Berethalom). Honter reformierte auch das sächsische Schulsystem nach humanistischen Idealen. In Kronstadt (rum. Braþov, ung. Brassó) wurden das erste humanistische Gymnasium auf südosteuropäischem Boden eingerichtet. Der Protestantismus entwickelte sich zu einer wichtigen Identitätssäule der Siebenbürger Sachsen. Birthälm als evangelische Bischofsstadt ( ) 1517 Martin Luthers Thesenanschlag in Wittenberg gegen die Zustände in der katholischen Kirche lösen im deutschsprachigen Raum die Reformation aus 1521 Unter Sultan Süleyman I. erobern die Osmanen Belgrad (serb. Beograd) und dringen in den südpannonischen Raum vor 5

12 3.2. Glaubensbekenntnisse und Toleranz Die kirchlichen Erneuerungsbewegungen beschränkten sich nicht nur auf die Siebenbürger Sachsen, sondern erfassten auch die magyarische Bevölkerung, die 1564 teilweise zum calvinischen Bekenntnis (Jean Calvin ) übertrat. In Klausenburg (rum. Cluj, ung. Kolozsvár) entwickelte sich das geistige Zentrum der Unitarier (Anti-Trinitarier), die vor allem bei den Szeklern im Osten Siebenbürgens und bei den Rumänen zahlreiche Anhänger gewinnen konnten beschloss der Siebenbürgische Landtag zu Thorenburg (rum. Turda, ung. Torda) die Duldung aller christlichen Konfessionen war in Siebenbürgen die religiöse Toleranz sogar in einem eigenen Gesetz verankert worden Die Reformation im Karpatenraum 1523 Ungarischer Landtag beschließt Bestimmungen gegen Lutheraner in Budapest Bauernaufstände im südund westdeutschen Raum Auch im oberungarischen Karpatenraum verbreitete sich in den deutschen Bergstädten wie Kremnitz (slow. Kremnica; ung. Körmöcbánya), Schemnitz (slow. Banská Štiavnica, ung. Selmecbánya), Neusohl (slow. Banská Bystrica, ung. Besztercebánya), Libethen (slow. Lubietová, ung. Libetbánya), Puk(k)anz (slow. Pukanec, ung. Bakabánya), Königsberg (slow. Nová Baòa, ung. Újbánya) und Dilln (slow. Banská Bela, ung. Belabánya) die Reformation, was schließlich 1614 zur Einführung der evangelischen Kirchenordnung nach Augsburger Bekenntnis führte. Der geistige Träger der Reformation in Oberungarn war Leonhard Stöckel ( ), der dort auch das Schulwesen reformierte. Evangelische (vorne) und katholische Kirche in Leutschau in der Zips 4. Die osmanische Herrschaft 4.1. Das ungarische Erbe 1521 eroberte Sultan Süleyman I. ( ) Belgrad (serb. Beograd) und stand 1526 mit Mann vor den Grenzen des Königreichs Ungarn. König Ludwig II. von Ungarn ( ) unterlag der osmanischen Übermacht bei Mohács 1526 und ertrank auf der Flucht. Damit endete die Herrschaft der polnischen 1526 König Ludwig II. von Ungarn verliert in der Schlacht bei Mohács gegen Sultan Süleyman I. und kommt dabei ums Leben; Verlegung des ungarischen Landtages von Budapest nach Preßburg 6

13 Jagiellonen in Ungarn. In den Folgejahren entbrannte ein Kampf um das Erbe der Stephanskrone. Ungarn war zu diesem Zeitpunkt eine Wahlmonarchie. Der Habsburger Ferdinand I. ( ) pochte zwar auf die ungarische Erbfolge, 1526 war jedoch Johann Szapolyai ( ) von einer Adelspartei aus Ungarn, Siebenbürgen und Slawonien zum Nachfolger von Ludwig II. gewählt worden. Ferdinand I. ließ sich ebenfalls 1526 in Preßburg (slowa. Bratislava) zum ungarischen Gegenkönig wählen und griff Johann Szapolyai an, der trotz osmanischer Waffenhilfe geschlagen nach Polen flüchten musste. Ferdinand I. wurde 1527 in Stuhlweißenburg (ung. Székesfehérvár) trotz der Einwände Süleymans zum ungarischen König gekrönt stand Süleyman mit Unterstützung Frankreichs vor den Toren Wiens. Noch ehe das osmanische Heer Ende September 1529 einen Belagerungsring um die Stadt aufbauen konnte, war es gelungen, Soldaten unter der Führung von Graf Niklas Salm ( ) in der Stadt zu positionieren. Obwohl die Osmanen mit Minensprengungen den Abwehrring zu durchbrechen versuchten, hielt Wien allen Sturmläufen stand. Am 14. Oktober 1529 traten die Osmanen schließlich nach erfolgloser Belagerung und wegen der schlechten Witterung den Rückzug an Die Ungarn-Politik Ferdinands Belagerung Wien 1529 Ferdinand I. nutzte diese Schwäche der Osmanen und stieß bis Ungarn nach, wo er Raab (ung. Györ), Komorn (slow. Komárno, ung. Komárom) und Gran (ung. Esztergom) eroberte und erst vor der slawonischen Stadt Esseg (kroat. Osijek) von den Osmanen aufgehalten werden konnte. Ferdinand I. schloss 1538 mit Johann Szapolyai den Frieden von Großwardein (rum. Oradea, ung. Nagyvárad), in dem festgelegt wurde, dass der Habsburger nach dem Tod von Szapolyai König von Ungarn sein sollte. Nach dem Tod Szapolyais kam es aber zu weiteren Kämpfen um die ungarische Krone, die Ferdinand I. erst nach verlustreichen Kämpfen gegen die Osmanen 1547 durch eine jährliche Tributzahlung von Dukaten an den Sultan zuerkannt erhielt Kampf um die Stephanskrone zwischen Ferdinand von Habsburg und dem siebenbürgischen Fürsten János Szapolyai 1527 Der Habsburger Ferdinand I. wird in Stuhlweißenburg (ung. Székesfehérvár) zum ungarischen König gekrönt 1529 Erfolglose Belagerung Wiens durch die Osmanen; danach Vorstoß Ferdinands I. bis Ungarn 1532 Erfolglose osmanische Belagerung von Güns (ung. Köszeg) Ausbau einer habsburgischen Militärgrenze in Kroatien und Westungarn 1537 Niederlage Ferdinands I. bei Esseg (kroat. Osijek) gegen die Osmanen 1540 Tod von János Szapolyai 1541 Sultan Süleyman richtet im zentralungarischen Raum das Paschalyk Buda ein; damit Dreiteilung des ungarischen Königreichs vollzogen: nur der Norden und Westen bleiben habsburgisch 1544 Die Siebenbürger Sachsen treten unter Johannes Honter(-us) geschlossen zum Evangelischen Glauben Augsburger Bekenntnisses (AB) über 1550 Einführung der sächsischen Kirchenordnung 1557/1568 Siebenbürgischer Landtag beschließt die Duldung aller christlichen Lehren und verabschiedet in Thorenburg (rum. Turda) ein Gesetz zur religiösen Toleranz 1559 Oberungarische Bergstädte treten zum lutherischen Bekenntnis über 1563 Maximillian II. (1564 Kaiser) erhält die ungarische Stephanskrone 1564 Tod des Reformators Jean Calvin; zunehmende Ausbreitung des Calvinismus im Königreich Ungarn 1566 Gründung eines Jesuitenseminars und Gegenreformation in Oberungarn; Tod Sultan Süleymans bei Szigetvár (rum. Sigeth) 1568 Glaubensfreiheit in Siebenbürgen gesetzlich verankert: gilt für Katholizismus, Luthertum, Calvinismus, Unitarismus; die Orthodoxie wird toleriert Siebenbürgen unter der Herrschaft der Báthorys 1572 Rudolf II. (1576 Kaiser) erhält die Stephanskrone 7

14 4.3. Die politische Machtteilung im Königreich Ungarn Die Stabilisierung der osmanischen Herrschaft bedeutete für den pannonischen Raum im 16. Jahrhundert eine Verschiebung der geopolitischen Lage, die in der folgenden Form bis zum Ende des 17. Jahrhunderts bestand: 1.) die Osmanen sicherten sich ihren Einflussbereich im Zentrum Ungarns, das als Paschalyk von einem Pascha in Ofen (ung. Buda) verwaltet wurde, 2.) die Habsburger mussten sich mit Oberungarn, dem Gebiet westlich des Plattensees und dem Nordwesten Kroatiens begnügen, 3.) im Osten Ungarns entstand unter osmanischer Oberhoheit ein selbständiges Wahlfürstentum Siebenbürgen, das dem Sultan gegenüber tributpflichtig war. Siebenbürgen war damit dem Machtbereich der Habsburger entzogen Birthälm (rum. Biertan, ung. Berethalom) ist evangelischer Bischofssitz 1583 Eigen-Landrecht der Siebenbürger Sachsen in schriftlicher Form garantiert Rechtsgleichheit für alle Sachsen 1614 Einführung der evangelischen Kirchenordnung Augsburger Bekenntnisses (AB) in vielen Bergstädten Oberungarns Gegenreformation in West- und Oberungarn unter Erzbischof Peter Pázmany 1635 Jesuitenuniversität in Tyrnau (ung. Nagyszombat, slow. Trnava) gegründet 1648 Ende des 30-jährigen Krieges mit Westfälischem Frieden 1664 Mit dem Frieden von Eisenburg (ung. Vasvár) größte territoriale Ausbreitung der Osmanen im Königreich Ungarn; Beginn der Magnatenverschwörung 1666 Piaristen beteiligen sich in Oberungarn an der Gegenreformation Dreiteilung Ungarns 5. Habsburgs Aufstieg zur Großmacht 5.1. Die osmanische Belagerung Wiens 1683 und Eroberung Ungarns 1683 zog Großwesir Kara Mustafa mit über Mann durch Ungarn gegen Wien. Kaiser Leopold I. ( ) vereinbarte am 2. Mai 1683 mit dem polnischen König Jan III. Sobieski ( ) ein Militär Großwesir Kara Mustafa greift Wien an und belagert erfolglos die Stadt, die unter Rüdiger von Starhemberg verteidigt wird; bei der Entsatzschlacht am Kahlenberg werden die Osmanen vom polnischen König Sobieski, den Kaiserlichen und den Reichstruppen geschlagen

15 bündnis. Unter dem militärischen Geschick Sobieskis konnte am 12. September 1683 die Entsatzschlacht um Wien erfolgreich geführt werden. Die Heilige Liga, gebildet aus Österreich, Polen, Venedig und dem Papst, verfolgte die geschlagenen Osmanen und stieß in den pannonischen Raum vor konnte Ofen (ung. Buda) genommen werden. Diese Erfolge stärkten die Habsburger, die auf dem ungarischen Reichstag in Preßburg (slowak. Bratislava, ung. Pozsony) 1687 das Erbrecht für den männlichen Stamm durchsetzen konnten. Damit war das ungarische Wahlkönigtum in eine Erbmo- Prinz Eugen von Savoyen ( ) narchie umgewandelt worden wurde der Oberbefehl über die kaiserliche Armee in Ungarn auf Prinz Eugen von Savoyen ( ) übertragen, der 1697 bei Zenta (serb. Senta) die Osmanen vernichtend schlug und so die Voraussetzungen für den Frieden von Karlowitz (serb. Sremski Karlovci) von 1699 schuf. Der Frieden von Karlowitz war eine beeindruckende Machtdemonstration der Habsburger in Südosteuropa. Kaiser Leopold I. ( ) fiel mit Ausnahme des Temescher Banats die Herrschaft über ganz Ungarn, Siebenbürgen und einen Großteil Slawoniens zu Der Ausgriff nach Südosteuropa In einem neuen Türkenkrieg 1716/17 eroberte Prinz Eugen den Banat und Belgrad (serb. Beograd), wo auch das Prinz-Eugen-Lied entstand. Im Frieden von Passarowitz (serb. Požarevac) 1718 erhielten die Habsburger sowohl den Banat als auch Nordserbien und die Kleine Walachei. Diese beiden Gebiete mussten 1739 wieder abgetreten werden. 6. Die Neubesiedlung des Königreichs Ungarn 1684 Österreich, Polen, Venedig und der Papst bilden die "Heilige Liga" und greifen unter dem Kommando von Max Emanuel von Bayern und Ludwig Wilhelm von Baden die flüchtenden Osmanen an 1686 Karl von Lothringen erobert Ofen (ung. Buda); Russland tritt der "Heiligen Liga" bei 1687 Ungarischer Landtag zu Preßburg beschließt durch die Anerkennung der männlichen Erbfolge der Habsburger die Umwandlung des ungarischen Wahlkönigtums in eine Erbmonarchie; Josef I. wird zum König von Ungarn gekrönt; Sieg Karls von Lothringen über die Osmanen bei Mohács; "Blutgericht" von Eperies (Prešov) 1688 Max Emanuel von Bayern erobert Belgrad (serb. Beograd); Beginn der Ansiedlung von Kolonisten aus dem oberungarischen Raum und aus den deutschen Ländern durch private Grundbesitzer auf den rückeroberten Gebieten 1689 Erstes Impopulationspatent der Habsburger unter Kaiser Leopold I. mit weitreichenden Begünstigungen; Ansiedlung von deutschen Bauern und Handwerkern durch weltliche und geistliche Grundherren (Privatkolonisation) 1690 "Großer Serbenzug" in die Vojvodina (Syrmien, Batschka, Banat) 1691 Leopoldinisches Diplom; Kaiser Leopold I. nimmt den Titel "Fürst von Siebenbürgen" an 1694 Einrichtung der Siebenbürgischen Hofkanzlei in Wien; die Verwaltung in Siebenbürgen obliegt dem Gubernium, dem ein Gubernator vorsteht 1697 Prinz Eugen von Savoyen übernimmt den Oberbefehl über die kaiserlichen Truppen in Ungarn und besiegt die Osmanen in der Schlacht bei Zenta (serb. Senta) 1699 Friede von Karlowitz (serb. Sremski Karlovci); Kaiser Leopold I. wird Herrscher über ganz Ungarn, Siebenbürgen und große Teile Slawoniens 1703 Kuruzzenaufstand unter Ferenc II. Rakóczi gegen die Herrschaft der Habsburger im Königreich Ungarn; Friedensschluss Siebenbürgisches Gubernium mit Sitz in Hermannstadt (rum. Sibiu, ung. Nagyszeben); ab 1790 Verlegung nach Klausenburg (rum. Cluj, ung. Kolozsvár) 1713 Pragmatische Sanktion Kaiser Karls VI. zur Sicherung des Zusammenhalts und der weiblichen Erbfolge der österreichischen Kronländer Eine Folge der vielen Kriege gegen die Osmanen waren weite verödete Landstriche in Ungarn mit einer sehr dünnen Bevölkerungsdichte. Kaiser Leopold I. ließ 9

16 deshalb Pläne für die Ansiedlung von Kolonisten ausarbeiten. Bischof Graf Leopold Kollonitsch ( ) regte den ökonomischen Aufbau des ungarischen Königreichs durch a.) den Abzug der kaiserlichen Truppen, b.) eine gerechte Verteilung der Steuerlast auf alle gesellschaftlichen Gruppen und c.) durch die Ansiedlung von deutschen Kolonisten an. Am 11. August 1689 verabschiedete Leopold I. das erste Impopulationspatent (Ansiedlungspatent) der Habsburger, das eine 5-jährige Steuerfreiheit für ausländische, eine 3-jährige für inländische Siedler, stark ermäßigte Grundstückspreise, ein Erbrecht auf Haus- und Grundbesitz sowie zahlreiche Förderungsmaßnahmen in Bereichen der Industrie und des Bergbaus vorsah. Das ungarische Einrichtungswerk konzentrierte sich auf die folgenden Gebiete: a.) das Mittelgebirge mit den Schwerpunkten Buchenwald (ung. Bákony), Schildgebirge (ung. Vértes) und Ofener Bergland (ung. Budai Hegység) mit den wichtigen Zentren Wesprim (ung. Veszprém), Stuhlweißenburg (ung. Székesfehérvár), Gran (ung. Esztergom), Ofen (ung. Buda) und Pest 1716 Prinz Eugen schlägt die Osmanen bei Peterwardein (serb. Petrovaradin); 1717 der Banat wird als Krondomäne unmittelbares Reichsland 1718 Eroberung des Banats mit Ende der osmanischen Herrschaft durch den Frieden von Passarowitz (serb. Požarevac); 10

17 b.) c.) d.) e.) f.) die Komitate Tolnau (ung. Tolna), Branau (ung. Baranya) und Schomodei (ung. Somogy) in der sogenannten Schwäbischen Türkei das ostungarische Komitat Sathmar Slawonien und Syrmien die Batschka (ung. Bácska, serb. Baèka) den Banat Paß der Ungarischen Hofkanzlei für die Ansiedlung in Ungarn des Gottlieb Heilig aus dem Württembergischen vom 27. Juni Die Privatkolonisation Teile des ungarischen Adels erhielten ihren ehemaligen Grundbesitz wieder zurück. Außerdem übertrug der Kaiser Ländereien an Personen, die sich bei der Rückeroberung des ungarischen Königreichs besondere Verdienste erworben hatten. Die erste Phase der Kolonisation wurde daher auf privater Initiative von ungarischen Großgrundbesitzern organisiert und konzentrierte sich zunächst auf das Ofener Bergland und 11

18 die Schwäbische Türkei. In der Frühphase der Privatkolonisation wurden keine ausländischen Kolonisten angeworben, sondern Arbeitskräfte aus den dichter besiedelten Komitaten in West- und Oberungarn geholt. Die binnenländische Kolonisation konnte aber den Bedarf an Arbeitskräften nicht befriedigen. So richtete etwa der ungarische Landtag 1722 ein Bittschreiben an den Kaiser, in dem um die Entsendung von deutschen Bauern und Handwerkern angesucht wurde. Neben deutschen Siedlern warb man auch um Spanier, Italiener und Franzosen. Die Vorfahren der Donauschwaben fuhren mit der Ulmer Schachtel auf der Donau in ihre neue Heimat 6.2. Die staatliche Kolonisation Das staatlich gelenkte Kolonisationswerk der Habsburger vollzog sich während der Regierungszeiten von Karl VI. ( ), Maria Theresia ( ) und Joseph II. ( ). In diese Zeit fielen die "Drei großen Schwabenzüge", die nach dem Frieden von Passarowitz (serb. Požarevac) von 1718 ihren Anfang nahmen Erster "Schwabenzug" unter der Regierung von Karl VI. mit der Ansiedlung von Kolonisten in der Baranya, in der Batschka und im Banat Graf Claudius Florimund von Mercy ( ) Der erste Schwabenzug ( ) Die erste Ansiedlungswelle betraf den Banat, der als unmittelbares Reichsland (Krondomäne Banat) bis 1751 unter der Verwaltung der Wiener Hofkammer und des Hofkriegsrats stand. Karl VI. konnte 46 Siedlungen für Kolonisten errichten, die aus den westlichen Teilen des deutschen Reichsgebiets kamen. Die Pest und das Sumpffieber forderten aber viele Opfer unter den Kolonisten. Viele fühlten sich an den Kolonistenspruch: "Dem Ersten der Tod, dem Zweiten die Not, erst dem Dritten das Brot" erinnert und suchten in der Schwäbischen Türkei oder im Ofener Bergland eine neue Lebensgrundlage Österreichischer Erbfolgekrieg mit der Anerkennung der Pragmatischen Sanktion im Frieden von Aachen; Österreich verliert den größten Teil Schlesiens 12

19 Der zweite Schwabenzug ( ) Die zweite Ansiedlungswelle konzentrierte sich auf die nur sehr dünn besiedelte Batschka, die von Beginn an der Ungarischen Hofkammer unterstellt war. Maria Theresia erließ am 25. Februar 1763 ein Kolonisierungs-Patent, dem bis 1773 über deutsche Kolonisten aus Lothringen, Trier, der Schweiz, Schwaben und Tirol folgten. Erstes Impopulationspatent 11. August Siebenjähriger Krieg zwischen Österreich, Frankreich und Russland einerseits, Preußen und Großbritannien anderseits Der dritte Schwabenzug ( ) Der dritte Schwabenzug erfolgte durch das Impopulationspatent von Joseph II. vom 21. September 1782 und erstreckte sich über alle Siedlungsgebiete im Königreich Ungarn. Dem Ansiedlungsaufruf Josephs II. folgten deutsche Familien, wobei sich die Mehrheit von im Banat ansiedelte Kolonisierungspatent Maria Theresias Einrichtung der Siebenbürgischen Militärgrenze 1782 Impopulationspatent Josephs II. Kaiser Joseph II ( ) 13

20 Modelle für Ansiedlungshäuser Plan des im Jahre 1785 erbauten Kameraldorfes Tscherwenka, entworfen am 1. Dezember 1784 von Ing. Joseph v. Kiss 14

21 6.3. Die Donauschwaben Das Ansiedlungswerk der Habsburger, das auch Rumänen, Slowaken und Ukrainer betraf, führte zu einer ethnographischen Neuordnung im ungarischen Königreich. Die Gesamtzahl der angesiedelten Deutschen betrug schätzungsweise Personen, die sich wie folgt verteilten: Zweiter "Schwabenzug" unter der Regierung von Kg. Maria Theresia mit Besiedelung der Batschka, die von der Ungarischen Hofkammer verwaltet wird; Maria Theresia erlässt ein "Kolonisierungs-Patent", dem Kolonisten folgen Banat: Batschka: Sathmar: Syrmien-Slawonien: Schwäbische Türkei: Mittelgebirge: Die Neusiedler waren in der überwiegenden Mehrzahl Deutsche, die zum Großteil aus dem fränkisch-pfälzischen, dem bairisch-österreichisch-böhmischen und zu einem kleineren Teil aus dem schwäbischen Sprachraum kamen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden diese deutschen Kolonisten als Donauschwaben bezeichnet. Die Donauschwaben waren daher nach den Siebenbürger Sachsen und den Zipser Sachsen die dritte große deutsche Volksgruppe im Königreich Ungarn Die osmanische Bukowina wird dem Habsburgerreich einverleibt; deutsche Siedler aus dem Banat, der Zips, dem Böhmerwald und dem südwestdeutschen Raum kommen in die Bukowina 6.4. Siebenbürgen nach der osmanischen Herrschaft Kaiser Leopold I. bestätigte 1691 im Leopoldinischen Diplom die Religionsfreiheit für Siebenbürgen und die Landesrechte für die drei Nationen wurde in Wien die Siebenbürgische Hofkanzlei eingerichtet. Die Verwaltung und die Gerichtsbarkeit oblagen von 1703 bis 1790 dem Gubernium mit Sitz in Hermannstadt (rum. Sibiu, ung. Nagyszeben), das der Siebenbürgischen Hofkanzlei in Wien direkt unterstellt war. Zu einschneidenden Reformen in Siebenbürgen kam es durch die Aufhebung des Leopoldinischen Diploms unter Joseph II., wovon historische Privilegien wie die Eigengerichtsbarkeit oder die Selbstverwaltung der Sächsischen Nationsuniversität betroffen waren. Außerdem wurde mit dem sogenannten Konzivilitätsreskript vom 4. Juli 1781 das ausschließliche Besitzrecht der Siebenbürger Sachsen auf dem Königsboden aufgehoben. Damit konnten sich nunmehr auch Rumänen und Ungarn im sächsischen Altland (Königsboden) ansiedeln erreichten die Siebenbürger Sachsen zumindest wieder die kaiserliche Anerkennung der Nationsuniversität mit ihren Führungsstrukturen und Entscheidungsgremien. Durch die Transmigrationen (zwangsweise innerterritoriale Umsiedlung) von Protestanten aus den österreichischen Ländern waren im 18. Jahrhundert unter 1781 Mit dem Konzivilitätsreskript hebt Joseph II. die Privilegien der Siebenbürger Sachsen auf; das Toleranzpatent Kaiser Josephs II. gewährt den Protestanten und Orthodoxen religiöse Freiheit; 1782/83 werden die Judenpatente erlassen Dritter "Schwabenzug" unter der Regierung von Kaiser Joseph II. in den Banat 15

22 Karl VI. und Maria Theresia die sogenannten Landler nach Siebenbürgen ausgewiesen worden. Die Landler kamen hauptsächlich aus Oberösterreich und Kärnten und unterschieden sich deutlich in ihren Dialekten und Gebräuchen von der einheimischen sächsischen Bevölkerung. Sie lebten vor allem in den Ortschaften Großau (rum. Cristian, ung. Kereszténysziget), Neppendorf (rum. Tuniþor, ung. Kistorony) und Großpold (rum. Apoldu de Sus, ung. Nagyapold). Landler 1783 Abschaffung der persönlichen Leibeigenschaft im Habsburgerreich; rumänischer Bauernaufstand in Siebenbürgen Deutsche Siedlungsgebiete in Südosteuropa nach den Osmanen 6.5. Die Bukowina und die Dobrudscha Unter Joseph II. kam die Bukowina (Buchenland) 1775 zum Habsburgerreich. In mehreren Einwanderungswellen strömten deutsche Siedler um 1780 aus dem Banat, Südwestdeutschland, der Zips und aus dem Böhmerwald in die Bukowina. Gemeinsam mit den 1783/84 Deutsch wird Amtssprache, um eine Vereinheitlichung der Verwaltung im Sinne des aufgeklärten Absolutismus herbeizuführen 16

23 zugewanderten Juden, Ukrainern und Rumänen entstand eine multiethnische und multikonfessionelle Landesbevölkerung. In Czernowitz (ukr. Èernivci, rum. Cern uti) entwickelte sich bis zum Zweiten Weltkrieg ein deutsch-jüdisches Bürgertum, das hohe kulturelle Leistungen in der Literatur vollbrachte. Die Dobrudscha war als Grenzgebiet zwischen Donau und Schwarzem Meer historisches Wohngebiet für Bulgaren, Walachen, Türken und Tataren. Zar Alexander I. von Russland ( ) holte 1804 deutsche Siedler aus Elsass-Lothringen und dem pfälzisch-württembergischen Raum nach Südrussland und das nördlich der Dobrudscha gelegene Bessarabien. Nach dem russisch-osmanischen Krieg von 1827/28 wanderten deutsche Siedler aus Bessarabien und Südrussland in die Dobrudscha ein Wiederherstellung der Sächsischen Nationsuniversität 17

24 7. Aufgeklärter Absolutismus und Nationalismus 7.1. Nationale Emanzipation und Magyarisierung Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts war eine magyarische Nationalbewegung unter der Führung von István Graf Széchenyi ( ) entstanden, die auf Grundlage der Ideale der Französischen Revolution und der Deutschen Romantik eine kulturelle und soziale Reform anstrebte. Noch radikaler waren die Forderungen der liberalen magyarischen Opposition unter Führung von Lajos Kossuth ( ), der die nationale Selbstbestimmung und die volle Gleichberechtigung der Magyaren im Habsburgerreich anstrebte. Unter Kossuth hatte sich die ungarische Aufklärung zu einer politischen Reformbewegung entwickelt, die neben sozialen und wirtschaftspolitischen Änderungen eine Magyarisierung der Gesellschaft verlangte. 1843/44 verabschiedete der István Graf Széchenyi ( ) die Serben ungarische Landtag ein Sprachengesetz, das die lateinische Amtssprache durch die ungarische ersetzte. Die Magyarisierung war eine bewusste Reaktion auf die demografischen Verhältnisse im Königreich Ungarn um Von den 14 Millionen Einwohnern waren nur 6 Millionen Magyaren, die sich gegenüber den nichtmagyarischen Bevölkerungsgruppen in der Minderheit befanden. Die deutschen Volksgruppen umfassten 1,3 bis 1,5 Millionen Bewohner, die Rumänen 2,2 Millionen, die Slowaken 1,7 Millionen, die Kroaten 1,2 Millionen und 7.2. Die deutschen Volksgruppen und die Magyarisierung Die deutschen Volksgruppen reagierten unterschiedlich auf die zunehmende Magyarisierung, was aus der geografischen Streulage der deutschen Siedlungsgebiete, der unterschiedlichen sozialen Zugehörigkeit und dem sehr differenzierten Zugang zum Magyarentum resultierte. Die ersten Bewegungen gegen die Magyarisierung kamen in den Städten auf, wo in Budapest von Eduard Glatz ( ) die deutschsprachige Pester Zeitung herausgegeben wurde. Glatz konnte mit seiner Schrift Das deutsche Element in Ungarn erste wichtige Französische Revolution; Jakobinerverschwörung in Ungarn Napoleonische Kriege 1802 Gründung eines ungarischen Nationalmuseums 1804 Österreich wird unter Kaiser Franz I. Kaisertum; russischer Zar Alexander I. siedelt deutsche Kolonisten in Südrussland und in Bessarabien an 1806 Ende des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation Wiener Kongress zur politischen Neuordnung Europas nach den Napoleonischen Kriegen 1825 Gründung der Ungarischen Akademie der Wissenschaften und Beginn der magyarischen Nationalbewegung unter Graf István Széchenyi 1827 Deutsche Siedler wandern aus Bessarabien in die Dobrudscha ein 1842 Landtag in Klausenburg (rum. Cluj, ung. Kolozsvár) beschließt Einführung der ungarischen Amtssprache in Siebenbürgen; Gründung des "Vereins für siebenbürgische Landeskunde" zur Förderung der sächsischen Kultur 18

25 Impulse für ein deutsches National- und Volksbewusstsein unter Teilen des deutschen Stadtbürgertums entwickeln, ohne freilich die deutschen Volksgruppen in den ländlichen Gebieten zu erreichen. In Siebenbürgen forderte der magyarische Adel eine rasche Eingliederung in das ungarische Königreich und die Einführung der ungarischen Landessprache. Eduard Glatz ( ) Die Siebenbürger Sachsen reagierten darauf mit Ablehnung. Der sächsische Pfarrer und Pädagoge Stephan Ludwig Roth ( ) verlangte eine Gleichbehandlung aller in Siebenbürgen gesprochenen Landessprachen wurde der Verein für siebenbürgische Landeskunde zur Förderung des nationalen Zusammenhalts der Sachsen gegründet. Eine zentrale Rolle zur Wahrung der deutschen Identität spielte in Siebenbürgen die evangelische Kirche. Das Deutschtum im oberungarischen Karpatenraum setzte der Magyarisierung kaum Widerstand entgegen war am Käsmarker Kollegium (dt. Käsmark: slow. Kežmarok, ung. Késmárk) ein magyarischer Selbstbildungsverein gegründet worden, um den nichtmagyarischen Volksgruppen den Zugang zur ungarischen Sprache und Literatur zu öffnen. Träger dieser Entwicklung war die deutsche lutherische Geistlichkeit, die durch die gesetzlichen Verordnungen von 1840 und 1844 zum Gebrauch der ungarischen Sprache im innerkirchlichen Schriftverkehr und im Schulunterricht verpflichtet war. 1840/1844 Sprachenverordnungen, die den Gebrauch der ungarischen Sprache in Oberungarn vorschreiben 1843/1844 Soziale Unruhen und revolutionäre Bewegungen unter Führung von Lajos Kossuth; ungarischer Landtag beschließt Einführung der ungarischen Amtssprache; erste Magyarisierungsansätze gegen die nichtmagyarischen Volksgruppen 1848 Revolutionen in Wien und Budapest; Deutsche Nationalversammlung in Frankfurt; Verabschiedung der ung. Aprilgesetze; Unionisten fordern den Anschluss Siebenbürgens an das Königreich Ungarn; serbische Ausschreitungen in Südungarn gegen Magyarisierung; Entwicklung eines deutschen Vereinslebens bei den Donauschwaben in Südungarn; Beginn der Herrschaft von Kaiser Franz Joseph I In den südungarischen Siedlungsgebieten der Donauschwaben war es hingegen der katholische Klerus donauschwäbischer Abstammung, der die Magyarisierung des geistigen Lebens mit großem Eifer betrieb. Ansätze für eine gezielte Magyarisierung gab es auch im Schulbereich, jedoch konnten die Donauschwaben zumindest in den ländlichen Gemeinden ihre deutsche Unterrichtssprache bewahren. Die Donauschwaben entwickelten erst nach 1848 ein reges deutsches Vereinsleben, das im dörflichen Bezie Reichstag in Kremsier (tsch. Kroméøíž); Einführung des neoabsolutistischen Herrschaftsystems in der oktroyierten Märzverfassung; Hinrichtung von Stephan Ludwig Roth; Bogaroscher Petition der Donauschwaben an den Kaiser mit Forderung nach politischer Eigenständigkeit; Niederschlagung der ungarischen Revolution Zipser Bäuerinnen am Handwebstuhl 19

26 hungsgeflecht die Entwicklung eines donauschwäbischen Volksbewusstseins anregte Einrichtung der Serbischen Woiwodschaft und des Temescher Banats 8. Revolutionsjahr 1848/49 und Ausgleich mit Ungarn Das Revolutionsjahr im Königreich Ungarn Am 15. März 1848 kam es in Budapest zu revolutionären Ausschreitungen, die zur Verabschiedung der Aprilgesetze von 1848 führten, auf deren Grundlage das ungarische Feudalsystem in eine liberale Bürgergesellschaft umgewandelt werden sollte. Die Aprilgesetze berücksichtigten aber nicht die nationalen Bedürfnisse der nichtmagyarischen Volksgruppen, vornehmlich die der Serben, Kroaten und Rumänen. Für die Gleichbehandlung der Sprachen im Königreich Ungarn setzte sich der sächsische Pfarrer und Lehrer Stephan Ludwig Roth ( ) ein, der 1849 wegen Hochverrats von einem ungarischen Standgericht verurteilt und hingerichtet wurde. Die Haltung der deutschen Bevölkerung zu den revolutionären Vorgängen in Ungarn war uneinheitlich. Während das eher liberal gesinnte deutsche Stadtbürgertum seine Sympathien für das ungarische Freiheitsstreben offen dokumentierte, stand die deutsche Landbevölkerung in ihrem traditionellen Loyalitätsbewusstsein auf Seiten des Kaisers. Während sich die Siebenbürger Sachsen gegen eine Union mit Ungarn aussprachen, formulierte am 2. Oktober 1849 eine Delegation von 133 Donauschwaben eine Petition (Bogaroscher Petition) an den Kaiser, in der sie die Errichtung einer eigenen autonomen Verwaltung in Form einer Woiwodschaft forderten. Stephan Ludwig Roth ( ) 1859 Österreich verliert die Schlacht bei Solferino und gibt das neoabsolutistische Herrschaftssystem auf 1860 Oktoberdiplom mit Wiederherstellung des Kronländerföderalismus 1861 Verabschiedung des Februarpatents mit Kurienwahl der Landtage und des Reichsrats in Wien 1865 Ferenc Deák verlangt für Ungarn volle Autonomie 1866 Österreichische Niederlage gegen Preußen in der Schlacht bei Königgrätz (tsch. Hradec Králové) 1867 Österreichisch-ungarischer Ausgleich mit Schaffung der Doppelmonarchie; Kaiser Franz Joseph zum ungarischen König gekrönt; das Königreich Ungarn wird ein magyarischer Nationalstaat 8.2. Ausgleich mit Ungarn und die deutschen Volksgruppen Nach dem österreichisch-ungarischen Ausgleich verabschiedete das Königreich Ungarn ein eigenes Staatsgrundgesetz, das alle Einwohner zur ungarischen Staatsnation verpflichtete und das Ungarische zur Staatssprache deklarierte. Das Nationalitätengesetz von 1868 garantierte immerhin den Gebrauch der eigenen Muttersprache im Schulunterricht, in der Kirche und gegenüber den Behörden. Die deutschen 1868 Ungarisch-kroatischer Ausgleich; Ungarischer Reichsrat verabschiedet Nationalitätengesetz 20

27 Volksgruppen verfügten aber über keinen einheitlichen Siedlungsraum, wodurch eine Vereinheitlichung der Interessen kaum möglich war. Im Bewusstsein vieler Magyaren waren die Deutschen aufgrund der engen Verflechtungen keine Minderheit, sondern Ungarn mit deutscher Abstammung und 1883 verabschiedete das ungarische Parlament neuerlich Schulgesetze, die den verpflichtenden Gebrauch der ungarischen Unterrichtssprache Junge ungarndeutsche Frau aus Baderseck/Bátaszék, auch in den deutschen Volksschulen und Gymnasien ver- gekleidet zum sonntäglichen Kirchgang langten. Außerdem hatte sich die deutsche Lehrerschaft einer ungarischen Sprachprüfung zu unterziehen. Die Siebenbürger Sachsen im Königreich Ungarn nach Auflösung der sächsischen Nationsuniversität 1876 Gründung der Sächsischen Volkspartei 1878 Berliner Kongress: Rumänien, Serbien und Montenegro werden souveräne Fürstentümer Mit der Einschränkung der sächsischen Verwaltungsautonomie und der Einführung der ungarischen Schulgesetze sah sich auch die sächsische Volksgruppe einer verstärkten Magyarisierung ausgesetzt wurde die Sächsische Volkspartei als Interessensvertretung gegründet, deren Führung eine Konfrontation mit der ungarischen Regierung zu vermeiden versuchte. Vertreter der Sächsischen Volkspartei kandidierten auf der Liste der ungarischen Regierungspartei, was den Siebenbürger Sachsen zumindest eine Vertretung im ungarischen Parlament garantierte. Am Zweiten Sachsentag von 1890 anerkannten die Siebenbürger Sachsen die neuen Ungarndeutsche Volkskunst Herrschaftsverhältnisse und trachteten nach einem Ausgleich, der ihnen das kulturelle Überleben im Zwiespalt zwischen Volkstreue und Staatsloyalität sichern sollte. Das ungarische Ortsnamengesetz von 21

28 1898 und das sogenannte Apponyische Schulgesetz des ungarischen Unterrichtsministers Albert Apponyi ( ) von 1907 stießen aber selbst bei den gemäßigten Siebenbürger Sachsen auf herbe Kritik. Das neue Schulgesetz verpflichtete nämlich alle Schulen und Kindergärten, "in der Seele der Kinder den Geist der Anhänglichkeit an das ungarische Vaterland und das Bewusstsein der Angehörigkeit zur ungarischen Nation" mit Nachdruck zu fördern. Die Magyarisierung provozierte den Widerstand der Jungsachsen (Grüne), die sich unter Führung von Rudolf Brandsch ( ) und dem Zipser Edmund Steinacker ( ) für den Austritt der Siebenbürger Sachsen aus dem ungarischen Reichstag aussprachen, die Wiedereinführung der sächsischen Schulautonomie forderten und eine Vereinigung aller deutschen Volksgruppen im ungarischen Königreich anstrebten. Dazu wurde die Karpatendeutsche Bewegung gegründet, der zahlreiche protestantische Intellektuelle von den deutschen Volksgruppen im ungarischen Königreich angehörten. Steinacker und Brandsch erarbeiteten ein Minderheitenprogramm für die Deutschen im Königreich Ungarn, das folgende Schwerpunkte enthielt: a.) eine strikte Ablehnung der magyarischen Assimilation, ohne dabei die Loyalität gegenüber der ungarischen Staatsmacht aufzukündigen, b.) gezielte Förderung eines Nationalbewusstseins Albert Apponyi ( ) Rudolf Brandsch ( ) der Deutschen in Ungarn durch eine verstärkte Presse- und Kulturarbeit und c.) den Ausbau eines genossenschaftlichen Agrarsystems nach Vorbild des Deutschen Reichs. 1879/1883 Ungarisches Parlament erlässt Schulgesetze zum Gebrauch der ungarischen Sprache 1882 Serbien wird Königreich 1890 Zweiter Sachsentag mit Verabschiedung eines Volksprogramms 1894 Gründung der Burzenländer sächsischen Bürger- und Bauernpartei; Jungsächsiche Bewegung: Grüne fordern nationale Erneuerung 1895 Nationalitätenkongress der Slowaken, Serben und Rumänen in Budapest Edmund Steinacker ( ) 22

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