Anthropologische Medientheorien
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- Kurt Böhm
- vor 7 Jahren
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1 Anthropologische Medientheorien Agenda Definition Anthropologische Medientheorien avant la lettre Philosophische Anthropologie Kulturanthropologie Marshall McLuhan Medien als Extension Self-Amputation "the medium is the message" Heiße und kalte Medien 1
2 Definition Anthropologische Medientheorien betrachten Medientechnik als Ergebnis oder Mittel menschlichen Handelns [und] beziehen sie auf den Vorgang ihrer Erfindung oder ihrer Verwendung. 1 technikzentrierte Medientheorien > Determinante menschlichen Verhaltens > prägende und steuernde Wirkung der Medien Anthropologische Medientheorien avant la lettre 2
3 Philosophische Anthropologie Arnold Gehlen Technik = Notbehelf eines Mängelwesens Organstärkung Organersatz Organentlastung Technik als Mittel physischer und psychischer Entlastung Technik als rationales Hilfsmittel Kulturanthropologie André Leroi-Gourhans Medien = Auslagerungen des Körpers Mittel der Auslagerung Der Aufrechte Gang Entlastung der Stirn und der Hände Entwicklung von Technik und Sprache/Schrift Technik = Auslagerung der Muskeln Sprache/Schrift = Auslagerung der Gedanken 3
4 Kulturanthropologie Stufen der Auslagerung 1. Agrikulturelle Revolution 2. Industrielle Revolution 3. Virtuelle Revolution Herbert Marshall McLuhan 4
5 Extension Medien elektronische Apparate Medien sind Extensionen (Erweiterungen) unserer Organe und des Nervensystems Übernahme / Perfektion körperlicher Funktionen Entlastung des menschlichen Körpers Sigmund Freud: Mensch als "Prothesengott" Self-Amputation Bei Überreizung kappt das ZNS die Verbindung zur betreffenden Funktion Schock Taubheit (numbness) Jede Extension führt zu einer Self-Amputation Extension dient gleichzeitig als Prothese Der Schock verhindert, dass der Mensch die Amputation realisiert Der Mensch begreift Extension nicht als solche Mensch wird zum Servomechanismus seiner Extensionen 5
6 The medium is the message Übertragene Botschaft zweitrangig gegenüber dem gewählten Kontaktmedium Ein Medium wird zur Botschaft durch Verweis auf sich selbst, unterschwellige Prägung des Benutzers Verweis auf ältere Medien, deren Effekte es verstärkt und beschleunigt Die Botschaft jedes Mediums ist die Veränderung des Maßstabs, Tempos oder Schemas, die es dem Menschen bringt (z.b. Verhältnis zu Zeit / Raum) Verweis auf sich selbst, unterschwellige Prägung des Benutzers Gutenberg- Galaxis Typographischer Mensch Homogenisiertes Schriftbild Buch Inhalt 6
7 Verweis auf ältere Medien, dessen Effekte es verstärkt und beschleunigt Verweis Verweis Verweis SMS Schrift Sprache Gedanken Heiße & Kalte Medien Heiße Medien beanspruchen einen Reiz "bis etwas detailreich ist". 2 erfordern geringes Maß an persönlicher Beteiligung Passivierung des Rezipienten z.b. Film, phonetisches Alphabet Kalte Medien sind detailarm erfordern hohes Maß an persönlicher Beteiligung Aktivierung des Rezipienten z.b. Telefon, Schriftzeichen 7
8 Quellen Zitiert: 1 Nitsch, Wolfram: Anthropologische und technikzentrierte Medientheorien. In: Claudia Liebrand/Laura Frahm (Hrsg.): Einführung in die Medienkulturwissenschaft. Münster 2005, S McLuhan, Marshall: Heiße Medie und Kalte. In: ders. (Hrsg): Die magischen Kannäle [Understanding Media 1964]. Düsseldorf u.a. 1992, S. 35. Sonstige: Heinevetter, Nele/Nadine Sanchez: Was mit Medien...Theorie in 15 Sachgeschichten. Paderborn 2008 McLuhan, Marshall: Das Medium ist die Botschaft. In: ders. (Hrsg.): Die magischen Kanäle [Understanding Media 1964]. Düsseldorf u.a McLuhan, Marshall: Heiße Medien und Kalte. In: ders. (Hrsg.): Die magischen Kanäle [Understanding Media 1964]. Düsseldorf u.a McLuhan, Marshall: Verliebt in seine Apparate. In: ders. (Hrsg.): Die magischen Kanäle [Understanding Media 1964]. Düsseldorf u.a Nitsch, Wolfram: Anthropologische und technikzentrierte Medientheorien. In: Claudia Liebrand/Laura Frahm (Hrsg.): Einführung in die Medienkulturwissenschaft. Münster vielen Dank für die Aufmerksamkeit 8
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