Neuropsychologie Von Hirnprozessen zum Lernen

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1 Neuropsychologie Von Hirnprozessen zum Lernen Lehrstuhl für Neuropsychologie Prof. Dr. Lutz Jäncke Lehrstuhl für Neuropsychologie Universität Zürich 1 1

2 Gliederung Neurowissenschaften? Das Gehirn Prinzip 1 - Vernetzung Prinzip 2 - Dynamische Interaktion Prinzip 3 - Struktur bestimmt Verhalten Prinzip 4 - Verhalten bestimmt Struktur Prinzip 5 -Neurophysiologie bestimmt Verhalten Prinzip 6 - Anatomische Reifung Prinzip 7 - Funktionelle Reifung Lernen, Gedächtnis Kann man Intelligenz trainieren? Konklusion 2 2

3 Gliederung Neurowissenschaften? Das Gehirn Prinzip 1 - Vernetzung Prinzip 2 - Dynamische Interaktion Prinzip 3 - Struktur bestimmt Verhalten Prinzip 4 - Verhalten bestimmt Struktur Prinzip 5 -Neurophysiologie bestimmt Verhalten Prinzip 6 - Anatomische Reifung Prinzip 7 - Funktionelle Reifung Lernen, Gedächtnis Kann man Intelligenz trainieren? Konklusion 3 3

4 Neurowissenschaften? Neurobiologie Biochemie, Molekularbiologie, Genetik, Epigenetik, Zellbiologie etc. Neurophysiologie (zentral) Elektrophysiologie, Neuropharmakologie, Neuroendokrinologie etc. Neuropsychologie kognitive Neurowissenschaft (zentral) klinische Neuropsychologie Neurologie (kognitive Neurologie) biologische Psychiatrie Klinisch-medizinische Fächer Neuropathologie, Neuroradiologie, Neurologie, Neurochirurgie 4 4

5 Ebenen neuropsychologischer Untersuchungen Lehrstuhl für Neuropsychologie 5 5

6 Gliederung Neurowissenschaften? Das Gehirn Prinzip 1 - Vernetzung Prinzip 2 - Dynamische Interaktion Prinzip 3 - Struktur bestimmt Verhalten Prinzip 4 - Verhalten bestimmt Struktur Prinzip 5 -Neurophysiologie bestimmt Verhalten Prinzip 6 - Anatomische Reifung Prinzip 7 - Funktionelle Reifung - Lernen, Gedächtnis Kann man Intelligenz trainieren? Konklusion 6 6

7 Wie alles anfing? Hieroglyphen aus den Edwin-Smith-Papyrus- Rollen, welche das Gehirn beschreiben. Wahrscheinlich die erste kulturelle Dokumentation des Begriffs Gehirn ( v. Chr.) 7

8 Das Gehirn 8 8

9 Gliederung Neurowissenschaften? Das Gehirn Prinzip 1 - Vernetzung Prinzip 2 - Dynamische Interaktion Prinzip 3 - Struktur bestimmt Verhalten Prinzip 4 - Verhalten bestimmt Struktur Prinzip 5 -Neurophysiologie bestimmt Verhalten Prinzip 6 - Anatomische Reifung Prinzip 7 - Funktionelle Reifung Lernen, Gedächtnis Kann man Intelligenz trainieren? Konklusion 9 9

10 Assoziationsbahnen und Kommissuren Cingulum Lehrstuhl für Neuropsychologie Fasciculus longitudinalis superior Fasciculus longitudinalis inferior Fasciculus arcuatus Fasciculus frontotemporalis Fasciculus occipitotemporalis Fasciculus uncinatus Corpus callosum 10 10

11 Nervennetzwerk 11 11

12 12 12

13 Es gibt Milliarden von Neuronen in unserem Gehirn, aber was sind Neuronen? Nur Zellen. Das Gehirn hat kein Wissen bevor Verbindungen zwischen Neuronen entstehen. Alles, was wir wissen, was wir sind, kommt von der Art und Weise unserer Neuronenverbindungen

14 Neuronale Netze 14 14

15 Gliederung Neurowissenschaften? Das Gehirn Prinzip 1 - Vernetzung Prinzip 2 - Dynamische Interaktion Prinzip 3 - Struktur bestimmt Verhalten Prinzip 4 - Verhalten bestimmt Struktur Prinzip 5 -Neurophysiologie bestimmt Verhalten Prinzip 6 - Anatomische Reifung Prinzip 7 - Funktionelle Reifung Lernen, Gedächtnis Kann man Intelligenz trainieren? Konklusion 15 15

16 Neuronales Netz 16 16

17 Elektrische Oszillationen 17 17

18 Lernzeit-Präsentationshäufigkeit Je länger - desto besser Je häufiger - desto besser Hebbsche Regel Nervenzellgruppe 1 Nervenzellgruppe

19 fire together wire together 19 19

20 Abrufintervall Je mehr Zeit zwischen Lernen und Abruf liegt, desto schlechter wird erinnert. Hebbsche Regel Nervenzellgruppe 1 Nervenzellgruppe

21 Tononi et al.,

22 Kohärente Aktivität zwischen verschiedenen Hirngebieten Lehrstuhl für Neuropsychologie nicht erinnert erinnert - nicht erinnert erinnert nicht gelernt gelernt Weiss & Rappelsberger

23 Gliederung Neurowissenschaften? Das Gehirn Prinzip 1 - Vernetzung Prinzip 2 - Dynamische Interaktion Prinzip 3 - Struktur bestimmt Verhalten Prinzip 4 - Verhalten bestimmt Struktur Prinzip 5 -Neurophysiologie bestimmt Verhalten Prinzip 6 - Anatomische Reifung Prinzip 7 - Funktionelle Reifung Lernen, Gedächtnis Kann man Intelligenz trainieren? Konklusion 23 23

24 24 24

25 Risikoverhalten Bechara et al

26 Synästhesie Spezielle Form der Wahrnehmung Eine Wahrnehmung induziert eine andere inducing perception - concurrent perception Synästhesie ist automatisch und nicht beeinflussbar Ursache unklar Genetisch, anatomische Verbindungen, Hyperbinding Seltenes Phänomen 26 26

27 Synästhesie Wort, Buchstabe (visuell)- Farbe Wort, Buchstabe (auditorisch) - Farbe Tone - Farbe Ton - Geschmack Taktil - Farbe Tonintervall - Geschmack etc

28 28 28

29 Ton-Farb-Synästhesie 29 29

30 Synästhesie Ton-Farb-Synästheten Grosse Faserbahnen vom auditorischen Cortex Haenggi et al. in press 30 30

31 Neuroanatomie bei Graphem-Farb-Synästheten Lehrstuhl für Neuropsychologie Farbareal V4 Kortikale Dicke Kortikales Volumen Kortikale Oberfläche bei Graphem-Farb- Synästheten grösser 31 31

32 Golestani et al

33 Gliederung Neurowissenschaften? Das Gehirn Prinzip 1 - Vernetzung Prinzip 2 - Dynamische Interaktion Prinzip 3 - Struktur bestimmt Verhalten Prinzip 4 - Verhalten bestimmt Struktur Prinzip 5 - Neurophysiologie bestimmt Verhalten Prinzip 6 - Anatomische Reifung Prinzip 7 - Funktionelle Reifung Lernen, Gedächtnis Kann man Intelligenz trainieren? Konklusion 33 33

34 Musiker als ein Modell der funktionellen Plastizität Lehrstuhl für Neuropsychologie Professionelle Musiker beginnen meist sehr früh mit dem Musiktraining Grössere Dichte der grauen Substanz Münte, Altenmüller, Jäncke 2002 Während ihres Berufslebens trainieren sie mehrere Stunden pro Tag Volumenveränderungen 34

35 35 35

36 Hirne wie Knetmasse 38 Medizinstudenten vor und nach Medizinexamen. Lernzeit von 3 Monaten. Bei 27 Medizinstudenten 2 Monate nach 2. Messung weitere Hirnuntersuchung. Hippokampus Draganski et al.,

37 Neuroplastizität bei Mathematikern Lehrstuhl für Neuropsychologie Aydin et al., 2007, AJNR Zunahme des Volumens der GM im rechten inferioren parietalen Cortex bei Mathematikern relativ zu anderen Akademikern 37 37

38 Neuroplastizität bei Mathematikern Lehrstuhl für Neuropsychologie Die Zeit als Mathematiker korreliert positiv mit dem Volumen der GM im rechten inferioren parietalen Cortex Aydin et al., 2007, AJNR 38 38

39 Neuroplastizität im bilingualen Gehirn Lehrstuhl für Neuropsychologie a) Zunahme der Dichte der GM im linken inferioren parietalen Cortex bei Bilinguals relativ zu Monolinguals b) Korrelation zwischen der Dichte der GM im linken inferioren parietalen Cortex und der Leistung in der zweiten Sprache c) Korrelation zwischen der Dichte der GM im linken inferioren parietalen Cortex und dem Beginn des Erwerbs der zweiten Sprache Mechelli et al., 2004, Nature 39 39

40 Gliederung Neurowissenschaften? Das Gehirn Prinzip 1 - Vernetzung Prinzip 2 - Dynamische Interaktion Prinzip 3 - Struktur bestimmt Verhalten Prinzip 4 - Verhalten bestimmt Struktur Prinzip 5 -Neurophysiologie bestimmt Verhalten Prinzip 6 - Anatomische Reifung Prinzip 7 - Funktionelle Reifung Lernen, Gedächtnis Kann man Intelligenz trainieren? Konklusion 40 40

41 Verhalten - Denken beeinflusst Hirnaktivität Lehrstuhl für Neuropsychologie 96-microelectrode array implanted in primary motor cortex Subject MN Hochberg at al., Nature

42 Subject MN Decoders were created, providing a 'neural cursor' with which MN opened simulated and operated devices such as a television, even while conversing. Hochberg at al., Nature 2005 Furthermore, MN used neural control to open and close a prosthetic hand, and perform rudimentary actions with a multijointed robotic arm. These early results suggest that NMPs based upon intracortical neuronal ensemble spiking activity could provide a valuable new neurotechnology to restore independence for humans with paralysis

43 MN using a prosthetic hand 43 43

44 MN using TV remote control 44 44

45 MN playing pong 45 45

46 MN manipulating a robotic arm 46 46

47 Gliederung Neurowissenschaften? Das Gehirn Prinzip 1 - Vernetzung Prinzip 2 - Dynamische Interaktion Prinzip 3 - Struktur bestimmt Verhalten Prinzip 4 - Verhalten bestimmt Struktur Prinzip 5 -Neurophysiologie bestimmt Verhalten Prinzip 6 - Anatomische Reifung Prinzip 7 - Funktionelle Reifung Lernen, Gedächtnis Kann man Intelligenz trainieren? Konklusion 47 47

48 Kinder 48 48

49 Genetischer Einfluss auf die Dichte der grauen Substanz Lehrstuhl für Neuropsychologie Dichte grauer Substanz Text genetisch perfekt abhängig genetisch unabhängig 49 49

50 Neue Methode Gogtay et al., 2004 N=13 alle 2 Jahre gemessen (MRI) Lehrstuhl für Neuropsychologie Zunahme der grauen Substanz bis zur Pubertät Abnahme der grauen Substanz nach der Pubertät Reduktion der grauen Substanz Verlust von GM in den entwicklungsgeschichtlich alten Hirngebieten zuerst, dann die jüngeren Hirngebiet dorsaler Frontalkortex die letzte Struktur, die reift Gogtay et al.,

51 Entwicklung des Gehirns vom Lebensjahr Lehrstuhl für Neuropsychologie Gogtay et al.,

52 Entwicklung des Gehirns vom Lebensjahr Lehrstuhl für Neuropsychologie Gogtay et al.,

53 Das Stirnhirn 53 53

54 Graue und Weisse Substanz NIH-Studie (570 Kinder) - Lenroot & Giedd, 2006 Lehrstuhl für Neuropsychologie bis zur Pubertät Volumenzunahmen, dann Abnahmen regional unterschiedliche Verläufe Wahrscheinlich erfahrungsbedingter Abbau (Pruning) der grauen Substanz 54 54

55 Gliederung Neurowissenschaften? Das Gehirn Prinzip 1 - Vernetzung Prinzip 2 - Dynamische Interaktion Prinzip 3 - Struktur bestimmt Verhalten Prinzip 4 - Verhalten bestimmt Struktur Prinzip 5 -Neurophysiologie bestimmt Verhalten Prinzip 6 - Anatomische Reifung Prinzip 7 - Funktionelle Reifung Lernen, Gedächtnis Kann man Intelligenz trainieren? Konklusion 55 55

56 Die Lebensleiter 56 56

57 Intelligenzverteilung Lehrstuhl für Neuropsychologie IQ Intelligenzgrad Anteil ab 140 genial 1,0% hochbegabt 1,1% talentiert 10,4% intelligent 18,0% normal begabt 48,0% lernbehindert unter 70 geistig behindert 57 57

58 Gene und IQ Intra-Paar-Korrelationen Lehrstuhl für Neuropsychologie Familien-Paare gemeinsam aufgewachsen getrennt aufgewachsen Eineiige Zwillinge 0.86 (74%) 0.72 (52%) zweieiige Zwillinge 0.60 (36%) 0.52 (25%) biologische Geschwister 0.47 (22%) 0.24 (6%) biol. Eltern-Kind 0.42 (20%) 0.22 (6%) Stiefgeschwister 0.31 (10%) - adoptierte Geschwister 0.34 (10%) - apdoptierte Eltern und Kinder 0.19 (4%) - unrelated siblings 0.26 (6%) - Bouchard & McGue, 1981; Pedersen et al., 1985; Segal

59 Das strinhirn 59 59

60 Exekutive Funktionen Aufmerksamkeit Filtern - Hemmung Arbeitsgedächtnis Selbstkontrolle - Selbstdisziplin Emotionskontrolle Motivation Sprachfunktionen Planung motorische Kontrolle 60 60

61 Entwicklungsverläufe wichtiger emotionaler Grössen Lehrstuhl für Neuropsychologie hoch Erregungssuche Bindungssuche niedrig Pubertät 61 61

62 Entwicklung IQ Die Entwicklungsverläufe des IQs sind nicht bei allen Jugendlichen gleich. Strutt et al. (1975) konnten mindestens 4 unterschiedliche Typen herausarbeiten. McCall et al.,

63 Unterschiedliche Verläufe in Abhängigkeit des IQ Lehrstuhl für Neuropsychologie Shaw et al.,

64 Rate of change (mm/jahr) dorsaler Frontalkortex Lehrstuhl für Neuropsychologie Shaw et al.,

65 Entwicklung von Funktionen des Frontalkortex Lehrstuhl für Neuropsychologie Romine & Reynolds

66 Flanker-Aufgabe kongruent SSSSS HHHHH inkongruent Aufgabe: drücke eine Reaktionstaste, wenn in der SSHSS HHSHH Mitte ein S erscheint in anderer Bedingung ist das H der Zielreiz getestet wird die Ablenkbarkeit 66 66

67 Reaktionszeiten Flanker-Aufgabe Lehrstuhl für Neuropsychologie Je jünger, desto stärker sind die Kinder durch Ablenkreize abgelenkt! 67 67

68 Fehlerverarbeitung - EEG Error-Related-Negativity ERN Lehrstuhl für Neuropsychologie ERN 68 68

69 Impulskontrollsystem Erwachsene normal Jugendliche normal Dopamin Dopamin Bechara,

70 Die Rolle der Motivation und Selbstdisziplin Lehrstuhl für Neuropsychologie 70 70

71 Selbstdisziplin 71 71

72 IQ oder Selbstdisziplin? Duckworth and Seligman, 2006, Psychological Science 72 72

73 IQ oder Selbst-Disziplin? Korrelation Selbst-Disziplin IQ GPA 1 GPA final Früh. HS Homework TV-Std. Grade Point Average in der Schule Ducksworth & Seligman, 2006, Psychological Science 73 73

74 Umgang mit virtueller Realität 74 74

75 Die virtuelle Achterbahnfahrt 75 75

76 Die dynamische Phase 76 76

77 Antizipationsphase 77 77

78 Beispiel für eine virtuelle Achterbahnfahrt Lehrstuhl für Neuropsychologie 78 78

79 Das EEG-Experiment Anstieg Dynamik Ende Kinder 8-12 Jahre 8-12 Jahre G Jahre G2 Kinder Jahre G1- G2 blau: wenig Aktivität rot: viel Aktivität Baumgartner et al., 2006 Die jungen Kinder zeigen im Frontalkortex weniger Aktivität während der Achterbahnfahrt als die älteren Kinder

80 Das fmri-experiment Erwachsene Lehrstuhl für Neuropsychologie dorsaler Präfrontalkortex Je stärker die Aktivität im dorsalen Präfrontalkortex des schwächer ist das Gefühl in der virtuellen Realität zu sein! 80 80

81 Das fmri-experiment Kinder Lehrstuhl für Neuropsychologie Erwachsene Kinder 81 81

82 Gliederung Neurowissenschaften? Das Gehirn Prinzip 1 - Vernetzung Prinzip 2 - Dynamische Interaktion Prinzip 3 - Struktur bestimmt Verhalten Prinzip 4 - Verhalten bestimmt Struktur Prinzip 5 -Neurophysiologie bestimmt Verhalten Prinzip 6 - Anatomische Reifung Prinzip 7 - Funktionelle Reifung Lernen, Gedächtnis Kann man Intelligenz trainieren? Konklusion 82 82

83 Neuronale Aktivität und Vergessen Erinnerte Wörter = stärkere Aktivität Vergessene Wörter = schwächere Aktivität Wagner et al.,

84 Vertrautheit - Erinnern Schacter et al.,

85 Die Bedeutung von Hinweisreizen Otten et al

86 Beeinflussung des Gehirns - TMS und tdcs Lehrstuhl für Neuropsychologie Steigerung der Lern- und Abrufleistung 86 86

87 Enkodier-Spezifität gelernt an Land gelernt unter Wasser Abruf an Land Abruf unter Wasser Godden und Baddeley,

88 Tiefe der Verarbeitung Lernen von Wortlisten 3 Bedingungen Buchstabe Ist das Wort in Grossbuchstaben geschrieben? Phonetisch/Reime Reimt sich das Wort mit dem Wort Fest? Semantisch Passt das Wort in den Satz: - Er traf den... in der Strasse

89 Tiefe der Verarbeitung RT (ms) % korrekt ja nein Buchstabe Reim Semantisch 0 Buchstabe Reim Semantisch Craik & Tulving, 1975 Tiefe der Verarbeitung 89 89

90 Tiefe der Verarbeitung Behaltene vs. Vergessene Deep > shallow-verarbeitung Tiefe vs. niedrige Verarbeitung niedrig: Erkennen von Grossbuchstaben tief: Erkennen von konkreten vs, abstrakten Wörtern Otten et al.,

91 Assoziation und Gedächtnisleistung Lehrstuhl für Neuropsychologie Vps lernen Liste mit 600 Wörtern bei normalem Recall Wörter erinnert- Wenn individuelle Assoziationen gefordert werden, nimmt die Lernleistung dramatisch zu Assoz. 1 Assoz. 3 Assoz. Mäntylä

92 Amygdala-Läsionen und Recall- Leistungen Freier Recall einer Geschichte Lehrstuhl für Neuropsychologie Amygdala-Patienten mit Läsionen rechts oder links NO HG l Amyg r Amyg neutral unangenehm angenehm Buchanan et al Patienten mit Läsionen in der linken Amygdala zeigen keine Verbesserungen des Abrufs durch emotionales Material! HG: Hirngeschädigte Personen Amyg: Amygdala 92 92

93 Provokation von false Memory Lernliste enthält jeweils 10 Worte der folgenden Kategorien: Tiere Pflanzen Möbel Wiedererkennensliste enthält Worte, die nicht in der Lernliste aufgeführt sind, aber typischerweise zu den Kategorien der Lernliste gehören Es werden relativ häufig Worte wieder erkannt, die nicht in der Lernliste enthalten sind. Die Vpn sind sich häufig absolut sicher, dass diese Wörter in der Lernliste enthalten waren! 93 93

94 false memory 94 94

95 Wissensstruktur 95

96 Gedächtnissysteme bewusst? bewusst unbewusst unbewusst 96

97 Wir Können mehr als wir Wissen! 97 97

98 Unbewusstes (prozedurales) Lernen von Grammatik Lehrstuhl für Neuropsychologie Sequenzen von Buchstaben mussten gemäss einer Regel (Grammatik) gelernt werden. Vpn waren sich der Regeln nicht bewusst. Premotorisch - ant. Cingulum - ventrales Striatum Berns et al.,

99 Assoziatives Lernen automatisch - weitgehend unbewusst Lehrstuhl für Neuropsychologie Wettervorhersage-Aufgabe Assoziieren von Mustern mit Ereignissen Amnestiker können das gut aber nicht semantisches Lernen 99 99

100 Gute vs. schlechte Lerner? Bei guten Lernern stört das unbewusste Lernen negativer Transfer verhindert Durchschaltung zum Frontalkortex Bei schlechten Lernen hilft das unbewusste Lernen positiver Transfer verhindert nicht die Durchschaltung zum Frontalkortex

101 Gliederung Neurowissenschaften? Das Gehirn Prinzip 1 - Vernetzung Prinzip 2 - Dynamische Interaktion Prinzip 3 - Struktur bestimmt Verhalten Prinzip 4 - Verhalten bestimmt Struktur Prinzip 5 -Neurophysiologie bestimmt Verhalten Prinzip 6 - Anatomische Reifung Prinzip 7 - Funktionelle Reifung Lernen, Gedächtnis Kann man Intelligenz trainieren? Konklusion

102 Ist Intelligenz trainierbar?

103 Gene und IQ Intra-Paar-Korrelationen Lehrstuhl für Neuropsychologie Familien-Paare gemeinsam aufgewachsen getrennt aufgewachsen Eineiige Zwillinge 0.86 (74%) 0.72 (52%) zweieiigie Zwillinge 0.60 (36%) 0.52 (25%) biologische Geschwister 0.47 (22%) 0.24 (6%) biol. Eltern-Kind 0.42 (20%) 0.22 (6%) Stiefgeschwister 0.31 (10%) - adoptierte Geschwister 0.34 (10%) - apdoptierte Eltern und Kinder 0.19 (4%) - unrelated siblings 0.26 (6%) - Bouchard & McGue, 1981; Pedersen et al., 1985; Segal

104 Gene und Ärgeremotion Intra-Paar-Korrelationen Lehrstuhl für Neuropsychologie Familien-Paare gemeinsam aufgewachsen getrennt aufgewachsen Eineiige Zwillinge 0.37 (14%) 0.33 (10%) zweieiige Zwillinge 0.17 (36%) 0.09 (25%) Plomin et al.,

105 IQ-Heretabilität und Sozioökonomischer Status (SES) Lehrstuhl für Neuropsychologie Gene gemeinsame Umgebung nicht-gemeinsame Umgebung 32% 10% 15% 13% 58% 72% niedriger SES hoher SES Turkheimer et al.,

106 Intra-Paar-Korrelationen bei getrennt aufgewachsenen eineiigen Zwillingen Lehrstuhl für Neuropsychologie nichtrelig. soz. Einstellungen Religiösität berufl. Interessen Persönlichkeitseigenschaften IQ systol. Blutdruck Alpha-Aktivität EEG Gewicht Grösse Bouchard 1990 Korrelation

107 Identifizierte Einflussfaktoren auf IQ Lehrstuhl für Neuropsychologie Gene Häusliche Umgebung Soziale Klasse Ethnische Zugehörigkeit

108 Ist Intelligenz trainierbar?

109 Kann man Intelligenz trainieren? Jaeggi et al.,

110 Kann man Intelligenz trainieren? Ja man kann die Intelligenzleistung steigern, selbst wenn man die Intelligenztests nicht direkt trainiert. Man trainiert die Funktionen, die für die Intelligenztestleistungen wichtig sind. Arbeitsgedächtnis!

111 Training des Arbeitsgedächtnisses

112 Besseres Arbeitsgedächtnis = mehr Lehrstuhl für Neuropsychologie Duchblutung im Frontalkortex

113 Gliederung Neurowissenschaften? Das Gehirn Prinzip 1 - Vernetzung Prinzip 2 - Dynamische Interaktion Prinzip 3 - Struktur bestimmt Verhalten Prinzip 4 - Verhalten bestimmt Struktur Prinzip 5 -Neurophysiologie bestimmt Verhalten Prinzip 6 - Anatomische Reifung Prinzip 7 - Funktionelle Reifung Prinzip Lernen, Gedächtnis Kann man Intelligenz trainieren? Konklusion

114 Das Hirn ist ein dynamisches und rekursives System Es organisiert sich selbst und sucht einen stabilen Zustand Interaktion zwischen Hard- und Software

115 Kim Peek Lehrstuhl für Neuropsychologie

116 KP - CC-Agenesie

117 Ein neuer Mozart? Bemerkenswertes Gedächtnis für Tonhöhen kann alle Instrumente heraushören lernt ungeheuer schnell Klavier zu spielen erkennt bis zu 40 Jahre alte Musik stellt Verbindungen zu Musikern her etc. linkisch

118 Übermässiges pathologisches Lernen Vergessen ist wichtig!

119 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Lehrstuhl für Neuropsychologie

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