MSM und Sex-Drogen Pilotstudie QUADROS Neue Herausforderungen für die Prävention
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- Klaus Fiedler
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1 MSM und Sex-Drogen Pilotstudie QUADROS Neue Herausforderungen für die Prävention Sub e.v., Projekt Prävention Dr. Kai Kundrath, Dipl. Soziologe Müllerstr München 089/
2 Qualitätsentwicklung in der Beratung und Prävention im Kontext von Drogen und Sexualität bei schwulen Männern
3 7 Regionen Berlin, ManCheck Hamburg, Hein&Fiete Köln, AH Köln Frankfurt, AH Frankfurt München, Sub e.v. Leipzig, AH Leipzig Nürnberg, AH Nürnberg
4 Ziele von QUADROS Defizite in der Versorgung aufdecken Behebung dieser Defizite Erhebung Bedarf / Nachfrage Erhebung Angebote Projekt der Deutschen Aids-Hilfe (DAH), Wissenschaftliche Begleitung durch das Institut für Suchtforschung Frankfurt am Main (ISFF)
5 Nachfrage Mapping Spezifizierung der Zielgruppe Konsumverhalten Probleme und Bedürfnisse der Konsumenten Welche Beratungsangebote werden bereits genutzt?
6 Leitfaden-Interviews Interview Aufzeichnungs -dauer Anzahl der Befragten Alter und Bildungsstatus der Nutzer HIV- Status I 42: , Hochschulabschluss + II 36: Hochschulabschluss & 36 Hochschulabschluss III 36: Hochschulabschluss & 35 Realschulabschluss +, - +, + IV 26: , Mittlere Reife + V 21: , Fachhochschulabschluss unklar & Online-Anfragen bei Mindzone (Partydrogen-Prävention)
7 Exkurs: Crystal-Gesichter-Kampagne ) Indirekten Verharmlosung von Crystal Meth
8 Auswertung
9 Auswertung Welcher Motivation folgt der Drogenkonsum? multifaktoriellen Anlass Sex verbessern! (Steigerung von Lust, Spaß und Intensität) Gründe: Routine, Neugierde, Hemmschwelle heraussetzen, Komplexe ausschalten, Ausgleich zum strukturieren Alltag Aber jetzt in unserer Beziehung zweifle ich schon Vieles an, weil ich ja weiß, mit Drogen ist Sex einfach schöner. Und ich unterstelle ihm einfach, dass er genauso denkt. [Inteview III]
10 Auswertung Welche Drogen werden konsumiert? Alle Befragten haben schon Crystal und Kokain konsumiert ( slammen sich zuknallen) GHB/GBL/G ( K.O.-Tropfen ) wurde und wird von allen gebraucht Cannabis wird nicht im Sinne einer Droge beschrieben, ebenso Alkohol und Poppers Ketamin, LSD und Ecstasy werden seltener konsumiert No-Go -Drogen sind Crack und Heroin Medikamentenkonsum bei Sexpartys, der aber nicht näher spezifiziert werden konnten
11 Auswertung Wie werden Drogen konsumiert? Alle Konsumarten sind vertreten: Sniffen, Rauchen, Spritzen, Pillen Oft in Kombination mit potenzsteigerden Mitteln, Alkohol und Poppers
12 Auswertung Wie oft werden Drogen konsumiert? sehr unterschiedlich teilweise regelmäßig zum Sex (Sexarbeit) (vermeintlich) kontrollierter Konsum In welchen Situationen wurde das erste Mal konsumiert? teilweise im Jugendalter ausprobiert, sonst sehr spät sexueller Kontext Drogen-/Sexpartys und drogenerfahrene Sexpartner (kontextbezogene Erwünschtheit)
13 Auswertung In welchen Situationen wurde das erste Mal konsumiert? Dazu gesagt, ich hatte noch nie Kontakt mit Drogen, außer vor 3 Jahren mal einen Joint zu rauchen [ ] Nach dem ich Samstag auf Sonntag die Nacht mit Freunden feiern war und erst am Sonntag Morgen zurück nach Hause kam, übermannte mich noch die Lust und ich traf mich bei mir zuhause noch mit einen Kerl um Sex zu haben. Dieser packte eine Glaspfeife aus und wir rauchten diese gemeinsam. Als wir danach fertig waren und einige Zeit verstrichen war (habe kein Zeitgefühl mehr daran), packte er zwei Spritzen aus und bereitete diese zu. Darin war wohl Crystal enthalten, er spritze es mir und danach sich, die andere spritze selbst. Das Rauschgefühl begann sofort. Nicht das es schon genug scheiße war was ich machte, gab er mir über den restlichen Tag verteilt noch zwei Spritzen mit Meph (nach seiner Aussage). Die Nacht Sonntag auf Montag habe ich gar nicht geschlafen, Montag auf Dienstag nur wenige Stunden, Di auf heute 14 h. [Anfrage II, Beratung Mindzone]
14 Auswertung Sozialer Kontext des Konsumverhalten nur im sexuellen Kontext (ein Befragter auch zum Chillen ) privater sexueller Kontext (sehr offener Konsum) öffentlicher sexueller Kontext (Sauna-, Fetisch- und Sexclubs) (versteckter Konsum)
15 Auswertung Wie ist das (psychische und physische) Wohlbefinden drogengebrauchender MSM? Kontrollierter Konsum, Alltag sehr strukturiert Internalisierte Homonegativitiät gemindertes Selbstwertgefühl (Unsicherheit mit dem eigene Körper) Versuch Labilität auf emotionaler Ebene zu kompensieren Keine Thematisierung im nächsten Umfeld (!) HIV-positive Männer konsumieren vermutlich mehr
16 Auswertung Folgen des regelmäßigen Konsums Neue sexuelle Muster Sexualität rein triebhaft Emotionales Empfinden herabgesetzt Depression & Psychosen (beim Runterkommen ) Soziale Folgen Große Not bei Bewusstwerdung
17 Auswertung Welche Beratungsangebote werden genutzt? Internet (Wirkungen - Drugscouts.de; mindzone.info) Hauptsächlich Selbsthilfe via Internet Welche Form von Unterstützung ist gewünscht? Gruppen zum Austausch über Drogenkonsum, da Tabuthema Für Lebens- und Konsumkontexte von MSM sensibilisierte ambulante und Stationäre Suchttherapien und Beratung
18 Fazit Konsum vermutlich höher bei positiven MSM (vgl. Studie: Schwule Männer und HIV/AIDS) Konsum hauptsächlich im sexuellen Setting Crystal Meth von allen Befragten konsumiert später Einstieg, teilweise mit Crystal Meth Schwer erreichbare Parallelszene Teilweise fatale Folgen des Konsums u.a. Teilnehmer der Selbsthilfegruppe im Sub berichten über Suche nach passendem Angebot
19 Angebots-Mapping Erfahrungen potentieller Anlaufstellen Beratungsstellen zu Drogen Partydrogen-Präventionsprojekt HIV-Schwerpunktärzte
20 Angebots-Mapping Beratungsstelle Tal 19 MindZone Beratungsstelle für schwule, bisexuelle Männer & Transmänner des Sub e.v. Städtische Drogenberatung München Beratungs- und Therapiezentrum für Suchtgefährdete und Abhängige Tal München Partydrogen Prävention Projekt Mindzone Maistrasse München Sub e.v. Beratungsstelle Müllerstr München Landeshauptstadt München Referat für Gesundheit und Umwelt SG Suchtberatung Paul-Heyse-Straße München
21 Angebots-Mapping HIV-Schwerpunkt Ärztin / Arzt I Schwuler Arzt, 48 Eigene Praxis II Ärztin, 37 Eigene Praxis III Ärztin, 52 Universitätsklinikum München, Infektiologie, Ludwig-Maximilians- Universität IV Schwuler Arzt, 34 Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
22 Fazit Jeder verweist weiter keiner fühlt sich zuständig In der Drogenhilfe kommen die Klienten nicht an Schwerpunktärzte könnten generell gute Anlaufstelle sein (positive Konsumenten)
23 Gesamtergebnisse Sexdrogen-Gebrauch bei MSM ist ein großes Thema, stark tabuisiert und mit Scham besetzt (Schwerpunkt-)Ärzte haben häufig drogengebrauchende Patienten Fehlende Thematisierung von Sexualität in der Drogenberatung & Klienten kommen selten in der konventionellen Beratung an Gravierende Lücke bei MSM-spezifischen Angeboten bereits gute Beratungs- und Hilfeangebote in Köln (AH) und Berlin (Schwulenberatung Berlin, Mann-O-Meter)
24 Was brauchen wir? Bewusstsein bei potentiellen Anlaufstellen: HIV- Beratung, HIV-Testberatung, HIV-Schwerpunktärzte, konventionelle Drogenhilfe, stationäre Angebote Abbau der Berührungsängste Spezifische Angebote, die eine akzeptierende Haltung des Substanzkonsums und der Lebenskontexte vermittelt: Beratung- und Begleitung, Vernetzung von Drogenhilfe, stationäre Angebote, Gruppenangebote Psychotherapieangebot für Sexdrogen-gebrauchende MSM
25 Sub e.v., Projekt Prävention Dr. Kai Kundrath, Dipl. Soziologe Müllerstr München 089/ Vielen Dank!
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