Clostridium difficile

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1 Clostridium difficile

2 Erreger Anaerob wachsendes grampositives Stäbchenbakterium mit Fähigkeit zur Bildung aerotoleranter Sporen, d.h. Toleranz gegen Wärme, Austrocknung und diverse chemische Substanzen incl. vieler Desinfektionsmittel

3 Virulenzfaktoren Krankheitsauslösende Virulenzfaktoren Enterotoxin A und Cytotoxin B ( Diarrhoe, Kolitis) Pathogene Stämme häufig beide Toxine Stämme ohne Toxinbildung apathogen

4 Vorkommen Ubiquitär in der Umwelt (z.b. Boden, Oberflächenwasser) häufig im Darmtrakt von Tier und Mensch (Kleinkinder bis 80 %, Erwachsene < 5 %)

5 Häufigkeiten Verursacht % der Antibiotikaassoziierten Durchfallerkrankungen sowie > 95 % der pseudomembranösen Kolitis Bei ca. 1 % antibiotisch behandelter Patienten muss mit CDI gerechnet werden

6 CDI Definition C. difficile-infektion mindestens 1 oder mehrere von: Durchfall oder toxisches Megakolon und Nachweis von C. difficile Toxin A und/oder B oder kultureller Nachweis toxinproduzieres C. difficile im Stuhl Pseudomembranöse Kolitis in einer Endoskopie Histopathologischer Nachweis C. difficile-infektion in einer Endoskopie, Kolektomie oder Autopsie

7 CDI Symptomatik Wässriger Durchfall mit fauligem Geruch Blut im Stuhl bei schweren Verläufen Schmerzen Abdomen untere Quadranten Fieber Leukozytose, Hypalbuminämie Symptome können bei milden Verläufen fehlen

8 Prädisposition Ob und wie schwer sich eine Krankheitssymptomatik ausbildet hängt ab von disponierenden Faktoren des Wirtes, z.b. Störung der Darmphysiologie und Darmflora z.b. durch Antibiotiabehandlung gastrointestinale Grundkrankheiten oder Eingriffe

9 Ribotyp 027 Stamm mit besonderer Virulenzeigenschaft Erhöhte Expression der Toxine A und B Meist resistent gegen Erythromycin und Moxifloxacin In Deutschland überwiegen bisher Isolate Ribotyp 001

10 Übertragung Orale Aufnahme der Bakterien (Sporen!) über Kontakt Symptomatische Patienten scheiden große Mengen Bakterien/Sporen mit ihrem flüssigem Stuhl aus Direkte oder indirekte Übertragung, z.b. über Hände Pflegepersonal, kontaminierte Oberflächen

11 Inkubationszeit Schwierig zu bestimmen wegen möglicher vorausgegangener Kolonisation Zeitlicher Abstand zur vorausgegangener Antibiotikatherapie wenige Tage bis Wochen

12 Ansteckungsfähigkeit Besonders bei akuter Erkrankung Nach Sistieren der Symptomatik bis zu 30 % der Patienten bleiben Toxinnachweis positiv, ein Rückschluss auf Ansteckungsfähigkeit ist hieraus aber nicht möglich, Isolierungsmaßnahmen noch für 48 Stunden nach Sistieren der Durchfälle

13 CDI-Rückfall Zwei CDI-Episoden beim gleichen Patienten innerhalb von 2 Monaten = CDI-Rückfall Episodenabstand > 2 Monate = verschiedene Ereignisse Episode definiert als mind. 1 Woche Abstand zu nächsten Episode

14 Risikofaktoren Antibiotikumtherapie Starke Verminderung der H + -Ionenkonzentration im Magensaft Nicht-steroidale Entzündungshemmer Hohes Alter, gastrointestinale Grundkrankheiten, langer Krankenhaus-Aufenthalt, Immunsuppression

15 Therapie Absetzen der Antibiotikatherapie führt bei % der CDI-Patienten zum Sistieren des Durchfalls Antibiose (z.b. Metronidazol oder Vancomycin) bei schweren / fortbestehenden Symtomen ältere und/oder Patienten mit Grundleiden wenn aktuelle Antibiotikumtherapie fortgesetzt werden muss

16 Präventivmaßnahmen Restriktiver Einsatz von Antibiotika Frühzeitige Erkennung der Infektion und Einleitung der Diagnostik sachgerechte Therapie Hygienemaßnahmen durch geschultes Personal

17 Hygienemaßnahmen im Krankenhaus Einzelunterbringung Erkrankter Schutzkittel und Einweghandschuhe bei engem Patientenkontakt bzw. Kontakt zu erregerhaltigem Material Entsorgung Einweghandschuhe vor Verlassen des Zimmers Händehygiene Flächenhygiene

18 Händehygiene Aufgrund der Resistenz/Toleranz der Sporen gegen alkoholische Händedesinfektionsmittel: gründliche Händewaschung nach (abgetrockneter) Händedesinfektion

19 Flächenhygiene Flächendesinfektion: Wischdesinfektion mit Oxidantien (z.b. Peressigsäure, Natrium-Hypochlorid)

20 Sonstige Hygiene Medizinprodukte: patientenbezogen, vor Verwendung bei anderem Patienten Desinfektion, bevorzugt thermische Desinfektionsverfahren

21 Geschirr: Spülmaschine > 60 C Wäsche / Textilien: desinfizierende Waschverfahren

22 Abfall: AS (Abfälle, an deren Sammlung und Entsorgung aus infektionspräventiver Sicht keine besonderen Anforderungen gestellt werden (z.b. Wund- und Gipsverbände, Wäsche, Einwegkleidung, Windeln) Behältnisse reissfest, feuchtigkeitsdicht, kein Umfüllen

23 Transport Erkrankter: Info aufnehmende Stelle, nach Transport Transportmittel desinfizieren und sorgfältige Händehygiene, (s.o.)

24 Meldepflicht IfSG 6 Abs. 1 Nr. 5 a (bedrohliche Krankheit) für schwer verlaufende Fälle: Notwendigkeit Wiederaufnahme aufgrund rekurrenter Infektion Verlegung auf Intensivstation Chirurg. Eingriff (Kolektomie) aufgrund Megakolon, Perforation oder refraktäre Kolitis Tod < 30 Tage nach Diagnose und CDI als Todesursache und/oder Ribotyp 027

25 Vielen Dank!

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