Jugendliche und junge Erwachsene aus der Migration: Zusammenarbeit von Berufsbildung und Integrationsförderung
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- Tristan Fiedler
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1 SBBK-Plenarversammlung vom 16. September 2015 in Bern Jugendliche und junge Erwachsene aus der Migration: Zusammenarbeit von Berufsbildung und Integrationsförderung Adrian Gerber Abteilungschef Integration, Staatssekretariat für Migration Übersicht 1. Migration Jugendlicher und junger Erwachsener in die Schweiz 2. Elemente der Integrationsförderung Kantonale Integrationsprogramme KIP Sprachlernsystem 3. Asylmigration 4. Wie weiter? Angebote und Anliegen 2 1
2 1. Migration Jugendlicher und Junger Erwachsener in die Schweiz 3 Vergleich Zuwanderung in den verschiedenen Altersgruppen 5-9 Jahre Jahre Jahre Total % + 22% + 25% + 25% Quelle: Bundesamt für Statistik NB: Die gesamte Zuwanderung (alle Altersgruppen) hat zwischen 2011 und 2013 um 18% zugenommen. 2
3 Vergleich Zuwanderung in den verschiedenen Altersgruppen nach Staatsangehörigkeit Altersgruppe Jahre Deutschland Italien Spanien Portugal Kosovo Eritrea Somalia USA Quelle: Bundesamt für Statistik Vergleich Zuwanderung in den verschiedenen Altersgruppen nach Staatsangehörigkeit Altersgruppe Jahre Deutschland Italien Spanien Portugal Kosovo Eritrea Somalien USA Quelle: Bundesamt für Statistik 3
4 Vergleich Zuwanderung in den verschiedenen Altersgruppen nach Staatsangehörigkeit: Feststellungen - Keine massgebliche Zunahme einer bestimmten Altersgruppe im Vergleich zu den anderen (~25 %). - Familien aus der EU kommen eher mit jüngeren Kindern (unter 10 Jahre). - Die Zahl der neu zugezogenen Personen zwischen 15 und 19 Jahren ist bei bestimmten Nationalitäten deutlich höher (z. B. Osteuropa, Nordafrika, Balkan, China). - Die Zahl der jungen Erithreer hat sich innerhalb von zwei Jahren verdreifacht, die Zahl der jungen Somalier hat sich versechsfacht. - Die Kantone VD, ZH, GE und BE weisen die höchste Zuwanderung von Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren auf. Studie: Bestandesaufnahme zur Bildungsbeteiligung von spät eingereisten Jugendlichen und jungen Erwachsenen - Büro für Arbeits- und Sozialpolitische Studien (BASS) - Quantitative Übersicht / Qualitative Vertiefung in sechs Kantonen (Identifizierung von Best Practices und Lücken) - Juli 2015: zweite Sitzung der Projektbegleitgruppe IIZ - Schlussbericht voraussichtlich Herbst
5 Zwischenergebnisse quantitative Übersicht - Zuwanderung Jähriger seit 2008 bis 2013: im Durchschnitt Personen pro Jahr - Bestand Jährige zu einem Zeitpunkt (Ende 2013): - Ohne L und N: (53% FZA) - Kurzaufenthalter/innen L: (85% FZA) - Asylsuchende N: % Frauen 9 Zwischenergebnisse quantitative Übersicht - Zuwanderungsgrund: - 40% Ausbildung - 21% Erwerb (25% der Männer, 17% der Frauen) - 20% Familiennachzug zu Partner/in (10% der Männer, 28% der Frauen) - 12% Familiennachzug zu Eltern - 5% Asylgesuch - Tendenzen nach Staatsangehörigkeit: - EU-Süd: 49% Erwerb, 25% Nachzug zu Eltern - Westbalkan / Türkei: 81% Nachzug zu Partner/in
6 Zwischenergebnisse quantitative Übersicht - Qualifizierung im Herkunftsland (Stichprobe unter der ständigen Wohnbevölkerung) - 26% der Gesamtgruppe hat keinen Sek.II- Abschluss, davon 60% Frauen - 50% aus EU-Süd und 40% aus Westbalkan/Türkei haben keinen Sek.II-Abschluss Zwischenergebnisse quantitative Übersicht Späteingereiste ohne Sek.II-Abschluss sind sehr ungleich über das Land verteilt: 12 6
7 2. Elemente der Integrationsförderung Kantonale Integrationsprogramme Regelstrukturansatz Spezifische Massnahmen: Schweizweit flächendeckend gleiche Ziele Bedarf vor Status MigrantInnen, Behörden, Einheimische 110 Mio. Franken p.a. Qualitätssicherung, z.b. im Bereich Sprachförderung z.b. Interkulturelles Dolmetschen 7
8 Sprachkurse für Eltern Elternberatung, Information zur Schule Interkulturelle Dolmetschende Spezifische Förderangebote für Flüchtlinge, vorläufig aufgenommene Personen und spät eingereiste Jugendliche 15 Ziele: 1. Die Sprachförderung auf das Alltagshandeln in der Schweiz ausrichten 2. Die Qualität und Effizienz von Sprachkursangeboten für Migrantinnen und Migranten in der ganzen Schweiz nach gemeinsamen Standards gewährleisten. 3. Einfache und nachvollziehbare Instrumente für den Nachweis von Sprachkompetenzen zur Verfügung stellen. 8
9 Qualifikationsprofile Lernziele Didaktische Materialien Filme und Texte (Illustrationen) Modulare Ausbildung Kursleitende Sprachnachweis fide Schweizer Sprachenpass... Secrétariat Segretariato Geschäftsstelle Secretariat Qualitätssicherungskonzept Rechtsbegriff Integration Sprachenpass 18 9
10 Interkulturelles Dolmetschen Ziel: IKD als Instrument zur Unterstützung der Beratung Durchführung von Pilotprojekten in den verschiedenen Themenzuständigkeiten der IIZ (Bildung, Arbeitsmarkt, Sozialhilfe, IV) Pilotprojekt im Kanton Luzern: Dienststelle Berufs- und Weiterbildung, Abteilung Beratung und Integration (Pilot) Best Practice im Kanton SO: Fachstelle Case Management Berufsbildung Rückmeldungen: Einsatz wird als zielführend anerkannt, beispwielsweise bei Erstgesprächen, mit Eltern Herbst 2015: Fertigstellung des Berichts zu Handen IIZ, Follow-Up (Wissenstransfer) auch detaillierte Information an SBBK Asylmigration 20 10
11 Asylgesuche in der Schweiz 1991 bis 2014? UMA = unbegleitete minderjährige Asylsuchende 2012: 485 UMA à 1,69% der Asylgesuche 2013: 346 UMA à 1,61% der Asylgesuche 2014: 795 UMA à 3,34% der Asylgesuche Jahre: 25 Personen / Jahre: 219 Personen / Jahre: 552 Personen (2014) - 80% sind junge Männer / 65,5% kommen aus Eritrea - Zwischen Januar und Mai 2015 waren es 292 Asylgesuche (April: 50 Gesuche, Mai: 150 Gesuche) - Einige Kantone verfügen über spezielle Unterbringungsstrukturen für UMA, in welchen auch beschult wird. 11
12 Statuswechsel bei der Asylimmigration/ -integration N Asysuchende B Flüchtlinge C CH Wegweisung, ggf. Nothilfebezug F Vorläufig Aufgenommene (VA Flüchtlinge) B Regularisierung Härtefall Familiennachzug Broschüre VA (F) und Flü (B) Einfache Infos zu den Themen Status, Rechtsgrundlage, Ausländerausweis, Wohnort, Kantonswechsel, Reisen ins Ausland, Familiennachzug, Integration, Schule, Arbeit, Weiterbildung, Gesundheit, Sozialversicherungen, Sonderabgabe und Sozialhilfe. Sprachen: FR IT DE Online (PDF) : Englisch, Arabisch, Kurdisch, Serbisch/Kroatisch/Bosnisch, Somali, Tamil, Tigrinya 24 12
13 Anerkannte Flüchtlinge (Ausweis B) Bestand 5'128 7'518 9'445 9'682 8'802 13'138 Erwerbsfähige Erwerbstätige '702 Erwerbsquote 18.4% 17.7 % 17.6% 19.8% 13.6% 19.5% Sozialhilfequote 92.4% 87.3% 89.3% k.a. k.a. Quellen: SEM Asylstatistik / BFS FlüStat Vorläufig aufgenommene Personen inkl. Flüchtlinge (Ausweis F) Erwerbsfähige Erwerbstätige Erwerbsquote 38.6% 35.6% 37.5% 38.7% 38.7% 31.9% Sozialhilfequote VA % 78.4% 76.7% 72.1% 69.7% VA FL % 81.3% 77.2% k.a. Quelle: SEM Asylstatistik; BFS easyl 13
14 Wichtigste Erkenntnisse 60% 40% 20% 0% Anzahl Jahre seit Einreise FL Härtefälle VA Laufende Entwicklungen : Ausländergesetzrevision zu Art. 121a BV (Masseneinwanderungsinitiative) sowie Integration Abschaffung bürokratischer Hürden Abschaffung Sonderabgabe, Meldepflicht statt Arbeitsbewilligung (VN bis ) Entscheide des BR zu Begleitmassnahmen: Prüfauftrag zur Verstärkung der Integrationsmassnahmen von VA und Flü (Bericht Ende Jahr) Februar 2015: Arbeitsgruppe Verband Schweizerischer Arbeitsmarktbehörden VSAA und Vereinigung der Kantonalen Migrationsbehörden VKM 28 14
15 4. Angebote und Anliegen 29 KIP: Zusammenarbeit und Projekte auf kantonaler Ebene (IIZ, Interkulturelles Dolmetschen, Beratung, etc.) fide: Zusammenarbeit insbesondere hinsichtlich Sprachenpass Anerkennung Kompetenzen und Diplome: Projekt Potenziale nutzen Vertiefung Asyl: - Analyse und Empfehlungen analog zur Arbeitsgruppe VSAA und VKM? - Prüfauftrag Begleitmassnahmen: Qualifizierung von vorläufig Aufgenommenen, anerkannten Flüchtlingen 30 15
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