Wie Grid Parity die Elektrizitätsmärkte verändern wird Ruggero Schleicher-Tappeser sustainable strategies, Berlin
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- Linda Baumann
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1 Wie Grid Parity die Elektrizitätsmärkte verändern wird Ruggero Schleicher-Tappeser sustainable strategies, Berlin Intersolar: PV Energy World , München
2 Netzparität: verschiedene Stufen 1. Heute Großhandelspreis < Verbrauchertarife < Preis PV-Strom Förderung notwendig 2. Morgen: grid parity retail Großhandelspreis < Preis PV-Strom < Verbrauchertarife PV-Eigenverbrauch ohne Förderung 3. Übermorgen: grid parity wholesale Preis PV-Strom < Großhandelspreis < Verbrauchertarife PV-Kraftwerke ohne Förderung Betrachtet werden durchschnittliche Stromkosten Netzparität hat zunächst nichts mit zeitabhängigen Preisen zu tun 2
3 Sonnenstrom wird rapide billiger: Grid Parity schon nächstes Jahr 60 < 30 kw ,8 40,6 49,21 37,96 35,49 46,75 31,94 43,1 Einspeisetarif 28,74 21,11 > 100 kw au sol Freifläche Degression 1.7. grid parity 10 Haushaltstarif (3500 kwh/a) (BDEW) Gewerbetarif (100 MWh/a) München (ohne MWSt) ruggero@schleicher-tappeser.eu 3
4 Ein Meilenstein: Netzparität in Deutschland 2012 Netzparität für Haushalte schon Anfang 2012 Strom vom Dach billiger als aus der Steckdose selbst wenn gegenüber heute Vergütung nur um 10% gesenkt wird nur niedriger Anteil Eigenverbrauch möglich nur noch wenige Jahre Förderung nötig Netzparität für Gewerbe voraussichtlich 2013 hoher Anteil Eigenverbrauch möglich Start selbsttragender Markt 4
5 Ab 2013: großer Teil des deutschen PV- Markts für Eigenverbrauch interessant Image: Sharp < 5 kw 2% : Geosol 15% > 1 MW 8% 5 10 kw : Solarwatt 22% 100 kw 1 MW 28% kw Installationen Januar September 2010 : Solarwatt : BP 2010: 60% des Zubaus Anlagen < 100 kw ruggero@schleicher-tappeser.eu kw 25% data: BNetzA 2010 Image: Geosol 5
6 Wann wird Netzparität wo erreicht? die Einflussgrößen Strompreise im jeweiligen Land /kwh Einstrahlung Performance der Anlage Investitionskosten PV Projektentwicklung, Planung Komponenten Installation Finanzierung kwh/kwp /kwp /kwh 6
7 Grid parity in Europa 2010 Q-Cells, commercial residential
8 Grid parity in Europa 2016 Q-Cells, commercial residential
9 Spreizung der Stromtarife Haushalt in der EU es de it dk EUROSTAT 9
10 Einfluss der unterschiedlichen Einstrahlung EUR / kwh 0,250 Einspeisetarif Freiflächen heute 0,300 Unterschied pro kwh Nord/Süd 0, ,10 0,150 0,100 0, ,02 - Annahme 2050 ruggero@schleicher-tappeser.eu 10
11 1. Vor der Netzparität EEG: Garantie Abnahme & Tarif, mit Förderung EEG / FIT heute z.b. 22 Liefergarantie, Tarif EEG: 24 Förderung Eigenverbrauch PV - Kraftwerk Retail Preise konstant, Tarifstufen 22 6 Wholesale Stark variierende Preise ruggero@schleicher-tappeser.eu 11
12 2. Netzparität auf Verbraucherebene: Regulierung und Förderung bleiben wichtig z.b Abnahmegarantie Garantie && Tarif Tarif (mit (Förderung Förderung?) ) grid parity retail 20? Liefergarantie, Arbeitstarif, Leistungstarif? Direktvermarktung? erlaubt? Garantie Abnahme & Tarif, mit Förderung ruggero@schleicher-tappeser.eu 12
13 Unterschiedliche Potentiale für Eigenverbrauch Privathaushalt wolkenloser Sommertag, 4 Personen, PV-Anlage 5 kwp Gewerbe werktags 8-18h BDEW Lastprofil G1 ruggero@schleicher-tappeser.eu SMA 13
14 2a. Dynamische Netzparität: keine Förderung mehr nötig Mischkalkulation geht auf: Anteil Eigenverbrauch bringt Gewinn Anteil Einspeisung zum Großhandelspreis bringt Verlust Saldo positiv Für kleine Anlagen bleibt kalkulierbarer Einspeisetarif auch ohne Förderung wichtig ATKearney: 2018 Dynamische Grid Parity in 75% der Haushalte der 5 großen EU-Länder (IT, SP, FR, DE, UK) ruggero@schleicher-tappeser.eu 14
15 3. Netzparität auf Kraftwerksebene: ohne geeigneten Rahmen läuft nichts grid parity wholesale Retail Preise konstant, Tarifstufen Wholesale Stark variierende Preise IPP erlaubt? Tarife? Börse? PV - Kraftwerk ruggero@schleicher-tappeser.eu 15
16 Märkte mit schwachen Netzen: reale Stromkosten höher als Tarife In vielen Ländern mit hoher Sonnenstrahlung verzögern subventionierte Stromtarife das Erreichen der Netzparität In vielen dieser Länder sind die Netze schwach und unzuverlässig Backuplösungen und Produktionsausfälle erhöhen die realen Stromkosten Mit realen Stromkosten gerechnet ist die Netzparität oft schon erreicht 16
17 Fuel Parity 1: PV gegenüber Dieselgeneratoren Q-Cells, 17
18 Fuel Parity 2: PV+ Speicherung gegenüber Dieselgeneratoren Q-Cells, 18
19 Möglichkeiten zur Erhöhung des Eigenverbrauchsanteils Lastmanagement zeitliche Verschiebung der Nutzung Thermische Speicherung bei Wärme- und Kälteanwendungen (Kühlung, Warmwasser, Speicher Raumwärme, Prozesswärme) Druckluft für mechanische Anwendungen Zusammenschluss verschiedenartiger Verbraucher Zusätzliche, wenig zeitkritische Lasten Elektroautos, Elektrofahrräder Wärmepumpen: Substitution anderer Arten der Wärmeerzeugung Erzeugung Synth. Methan oder Wasserstoff (nur für große Anlagen) Elektrizität speichern Batterien Schwungradspeicher (bald auch kleinere Anlagen) Flexibilität des Nutzungssystems steigt 19
20 Potentiale der Lastverschiebung Anteile am Stromverbrauch 2008 Wärme Kälte Mechan. Energie IKT Beleuchtung Summe Industrie 7,9% 1,9% 30,6% 1,8% 2,1% 44,4% Gewerbe, Handel, DL 3,5% 2,1% 5,7% 3,9% 10,6% 25,9% Haushalte 13,7% 5,3% 0,6% 4,6% 2,3% 26,6% Verkehr 0,2% 0,0% 2,7% 0,2% 0,2% 3,1% GESAMT 25,3% 9,4% 39,6% 10,5% 15,2% 100,0% Potentiale variieren beim Gewerbe stark, je nach Betrieb Gesamtwirtschaft: Potentiale vorhanden aber begrenzt Quelle: AGEB 20
21 Eigenstromversorgung kann den Systemwandel erleichtern Schwierigste Herausforderung: Fluktuierende Stromproduktion mit Sonne und Wind Eigenstromversorgung schafft Flexibilität Eigenstromversorgung kann Netze entlasten zum Lastmanagement beitragen zur Versorgungssicherheit beitragen den Wettbewerb stärken Dafür müssen aber Rahmenbedingungen die geeigneten Anreize setzen Last Erzeugung Speicher 21
22 Eigenstromversorgung fordert das heutige System heraus Dem Netz bleibt eine Pufferfunktion, die pro kwh umso teurer wird, je mehr Eigenversorger es gibt Steuerung des Zubaus wird schwieriger: Höhe der Einspeisevergütung verliert an Bedeutung Neue Spitzenbelastungen (Last und Einspeisung) nur mit zeitabhängigen Tarifen zu vermeiden Jedes Verteilnetz hat andere Anforderungen: Optimierung auf Verteilerebene notwendig Heute: zentraler Markt + Annahme Kupferplatte Heutiges System in wenigen Jahren unhaltbar ruggero@schleicher-tappeser.eu 22
23 Wandel der Steuerungslogik des Stromsystems Traditionell Großkraftwerke fossil und nuklear Transformation Vollversorgung EE Integrierte Optimierung Gesamtsystem Beitrag Eigenversorgung Optimierung auf Verbraucherebene Produktion folgt Nachfrage: Grundlast/ Mittellast/ Spitzenlast Lastmanagement nur bei Großverbrauchern Zentrale Steuerung Fluktuierende Produktion Wind und Sonne dominiert Lastmanagement, Speicher Komplexität erfordert Optimierung auf mehreren Ebenen Optimierung Subsystem Teilweise Pufferung der Fluktuation auf lokaler Ebene Erleichtert Optimierung auf höheren Ebenen Erzeugung 23 Last Last Erzeugung Speicher Speicher Netz
24 Koordination auf mehreren Ebenen Pumpspeicher Pumpspeicher Offshore- Windfarm Wind, PV, Biogas Speicher Wind, PV, Biogas Speicher?? Erzeugung Last Speicher 24
25 Konsequenzen für die Rahmenbedingungen Entwicklung beschleunigt sich rasant 2014: Eigenversorgung im Multi-GW-Bereich hat Konsequenzen für viele Verteilnetze Chance für Integration fluktuierender Energien nutzen Integration EEG / EnWG eilt Optimierung auf lokaler/regionaler Ebene ermöglichen. Regionale Märkte? Diskussion über Mehrebenensystem in der EU ruggero@schleicher-tappeser.eu 25
26 Ungewohnt für die Energiewirtschaft: 4- bis 10-mal schnellere Innovationszyklen Schnellerer Kapazitätsaufbau Schnellere Kostendegression Schnellere Transformation des Elektrizitätssektors Dramatische Beschleunigung gegenüber herkömmlichen Techniken Kernkraftwerk Kohlekraftwerk Installation Windpark Fabrik Windturbinen Bau Nutzungsdauer Abbau / Recycling / Abfall Installation PV Fabrik Photovoltaik Jahre ruggero@schleicher-tappeser.eu 26
27 Konsequenzen für die Unternehmen Die Preissenkungswelle schafft ganz andere neue Märkte Die neue große Innovationswelle: integrierte Systeme Neue Businessmodelle entwickeln Integration mit Energiemanagement, Gebäudemanagement, IT, smart grids, Wärme Systemkompetenz entwickeln in neuen Allianzen und Unternehmen 27
28 Eine Chance für die europäische Industrie Stärke der europäischen Industrie: Systemintegration in allen Bereichen Stärken im Solarbereich: Produktionstechnik, Systemintegratoren, gesetzliche Rahmenbedingungen Ergänzende, aber noch separate Stärken: Gebäudetechnik, Steuerungstechnik, Wärmesysteme Transformation der Energiesysteme: riesiger Boommarkt weltweit PV-Branche in schwierigem Übergang unterstützen Systemwandel nicht bremsen sondern beschleunigen! 28
29 VIELEN DANK 29
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