Mammographie-Screening: Paradigmenwechsel. AG Brustkrebs Netzwerk Frauengesundheit Berlin. Plenum
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- Sara Schräder
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1 Mammographie-Screening: Paradigmenwechsel AG Brustkrebs Netzwerk Frauengesundheit Berlin Plenum
2 Inhalt 1. Rückblick 3. Kontroverse 4. Wie geht es weiter? 5. Weiterführende Literaturhinweise 6. Diskussion
3 Rückblick 2014 (verkürzt) CA 02/2014: Veröffentlichung neuer Daten aus kanadischer Brustkrebsstudie CNBCS 02/2014: Gesundheitsmonitor Mammographie-Screening und informierte Entscheidung mehr Fragen als Antworten. Bertelsmann/Barmer GEK, Autoren Marie-Luise Dirks, Norbert Schmacke 03/2014: AKF-Papier: Informationspolitik zum Mammographie- Screening ändern 07/2014: Diskussion Mammographie in der Krise (Nationales Netzwerk Frauen und Gesundheit / AKF / Netzwerk Frauengesundheit in Berlin)
4 Rückblick 2014 (verkürzt) : Antwort der Bundesregierung: Wissenschaftlicher Stand zu Nutzen und Risiken des Mammographie-Screenings / Paradigmenwechsel : Gemeinsamer Bundesausschuss beauftragt IQWiGmit Erstellung eines Einladungsschreibens und neuer Versicherteninformation (Merkblatt) zum Mammographie- Screening 09/2014: Ärztinnenbund: Forderung nach zusätzlichem Ultraschall bei dichtem Drüsengewebe
5 1. Rückblick 2014 (Ergebnis) Ergebnisse des gemeinsamen Termins Nationales Netzwerk / AKF / Netzwerk Frauengesundheit Berlin Grundfrage, ob jede Frau (im Screening-Alter ) zur Mammographie gehen soll (über 90% der Frauen erkranken nie an Brustkrebs) oder ggf. nur bestimmte Risikogruppen weiterhin unentschieden Informierte Entscheidung / zentrale Rolle Information Defizite insbesondere bei Informationsangeboten der Screeninganbieter, aber auch in Einladungsschreibens und Versicherteninformation (Merkblatt)
6 Öffentliche Kontroverse 2014 Spiegel 30/2014
7 Teil der Kontroverse: Entwicklung Neuerkrankungsrate - Absolute Zahlen Krebsregister: Brustkrebs bei Frauen (GEKID-Daten, Abruf 06/2014) Erkrankungsraten: deutlicher Anstieg und nur leichter Rückgang bisher Sterblichkeit absolut: Bisher keine Bewegung erkennbar RKI-Prognose 2014: Neuerkrankungen? Abruf 12/2014 Wir wollen, dass nicht immer mehr, sondern dass immer weniger Frauen an Brustkrebs erkranken! Steigende Fallzahlen sind keine Erfolgsbilanz.
8 Kontroverse Vorteile Qualitätsaspekte Screening Beendigung der unkontrollierten Situation zu Zeiten des Grauen Screenings [Trotzdem: teils wird immer noch grau gescreent- Handlungsbedarf?] Qualitätsverbesserungen in der diagnostischen Qualität als Leistung des Screening-Programms Senkung der Anzahl falsch-positiver Befunde Hohe Anforderungen an Gerätequalität Tägliche Kontrolle der Geräte Verbesserung der Bildqualität (früher: Patientinnen kamen mit Mammographien in die Gyn.-Praxen, die qualitativ so schlecht sein konnten, dass e. Beurteilung unmöglich war)
9 Kontroverse: Nachteile/Risiken Überdiagnose Die Erkennung von Krebserkrankungen, die nicht lebensbedrohlich sind. Nach einer der größten Screeningstudienist eine von fünf Diagnosen im Screening eine Überdiagnose. Überdiagnose führt zu Übertherapie. Übertherapie Die Behandlung von Krebs, der nie lebensbedrohlich werden würde. Die Behandlung von Krebs, ohne dass die Behandlung die Prognose der Patientin verbessert. Das Dilemma: Es ist bis heute nicht möglich, solche nicht lebensbedrohlichen Krebserkrankungen herauszufiltern. Falsch positiver Befund Wenn aufgrund des Screenings zunächst vermutet wird, eine Frau hat Brustkrebs, was sich dann jedoch mit weiterer Diagnostik als falsch herausstellt. Falsch-positive Befunde führen zu Stress, Kosten und invasiven Eingriffen. Falsch negativer Befund Die Mammographie erscheint normal, obwohl tatsächlich eine Krebserkrankung vorliegt. Bis zu 20% der Krebserkrankungen werden in Routine-Screening-Mammographien nicht erkannt (z.b. dichtes Brustdrüsengewebe).
10 Ärztinnenbund / erhöhte Brustdichte Ärztinnenbund fordert Neubewertung des Mammografie-Screenings Aufforderung an Gesundheitsminister Groehe: Ultraschalluntersuchung der weiblichen Brust bei erhöhter Brustdichte als Kassenleistung anzuerkennen. Pressemeldung: Position Deutsche Gesellschaft für Senologiebisher: Wirksamkeitsnachweis fehlt, Grenzwerte fehlen / eher Vorteile durch digitale Mammographie. Vertiefende Fachinformation (s. Literaturhinweise)
11 Wie geht es weiter? Kleine Anfrage Antwort der Bundesregierung Richtungswechsel Im Ergebnis: Für die Bundesregierung ist eine wissenschaftlich fundierte, neutrale und umfassende Information der Bevölkerung zu erwünschten und unerwünschten Effekten von Krebsfrüherkennungsuntersuchungen unbedingt erforderlich. (basierend auf Nationalem Krebsplan) Verbesserung der informierten Inanspruchnahme Vorrang informierte, freie Entscheidung Ziel einer hohen Screening-Teilnahme bleibt, es wird lediglich in der Güterabwägung der informierten individuellen Entscheidung nachgeordnet.
12 Wie geht es weiter? / Verbesserung des Merkblatts Informationsbroschüre zum Screening-Programm August 2014: Gemeinsamer Bundesausschuss hat IQWiGmit der Neuerstellung von Einladungsschreiben und Versicherteninformation (Merkblatt) beauftragt. Aktuelle Materialien werden überarbeitet, um sie an den Stand des medizinischen Wissens anzupassen. Die Materialien sollen Frauen unterstützen, eine informierte Entscheidung für oder gegen die Teilnahme am Mammographie-Screening treffen zu können.
13 Wie geht es weiter Wo wollen wir hin? Faire Fraueninformation mit Darstellung von Risiken und Nebenwirkungen Kritische Begleitung von Veröffentlichungen Transparenz Daten und Veröffentlichungen: für Frauen transparent nachvollziehbar Anfrage Screeninganbieter: Wie soll der von der Bundesregierung beschriebene und erwünschte Paradigmenwechsel wirksam unterstützt werden? Beratung besonderer Zielgruppen verbessern Diskussion: gesetzliche Regelungen wegen einseitig werbender Kampagnen fordern (z.b. ionisierende Strahlung) Externe Evaluation!
14 Weiterführende Literatur Screening-Kontroverse Nutzen und Schaden von Mammographie-Screening-Programmen. Position des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e.v. Helga Seyler: Mammographie-Screening: Kontroverse über Nutzen und Risiken.profamiliamedizin, Nr.1, Feb mit Infos zu Überdiagnose, falsch-positiven Befunden sowie unterschiedliche Einschätzungen aus verschiedenen Ländern und durch unterschiedliche ExpertInnen. Antwort der Bundesregierung - Kleine Anfrage Brustdichte / Ultraschall: Mammografie-Screening: Ist die Dichte des Drüsenparenchyms die Achillesferse? U. Krainick-Strobel [u.a.], Geburtsh Frauenheilk 70; 2010.S
15 Diskussion
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