Warum ist der informierte Patient (in D) eine Chimäre geblieben? Dr. phil Anke Steckelberg
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1 Warum ist der informierte Patient (in D) eine Chimäre geblieben? Dr. phil Anke Steckelberg
2 Top down vs. bottom up: Beispiel angelsächsischer Sprachraum 1990 das neue Paradigma EBM 1993 Cochrane Collaboration 1991 National Breast Cancer Coalition:LEAD Project 2007 evidenzbasierte Leitlinie venöse Thromboembolien (UK)
3 Top down vs. bottom up: Beispiel Deutschland Ab 1997/98 Engagement einer informellen Arbeitsgruppe (grass root?) 2000 formal als Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin. Einzug in die Gesundheitspolitik SGB V, 137 ff. Ab 1995 koordiniert die AWMF die Erstellung von Leitlinien Ab 2000 Auftrag für das DIMDI: Health Technology Assessment Ende 90er Jahre Initiativen der Brustkrebsaktivistinnen knüpfen an LEAD an, fordern EbM und schulen Aktivistinnen seit 2005
4 Weder im angelsächsischen Sprachraum, noch in Deutschland ist das neue Paradigma beim Patienten angekommen.
5 Beispiel Brustkrebs
6
7 Petition: Die Petentin fordert, dass für Patientinnen und Patienten die Aussagen von Behandlungsleitlinien und wissenschaftlichen Studien (diagnostische und therapeutische Fragestellungen) umfassend und in verständlicher Sprache und Form erstellt und zugänglich gemacht werden.
8 Forderungen und Begründung: Recht auf partizipative Entscheidung Für alle gleiche Informationen Diese müssen auf EBM beruhen Schriftliches für Beratungsgespräche Alle Behandlungswege einschließen
9 Patienteninformationen sollen die Ergebnisse medizinischer Forschung (Studien) und deren Bewertung transparent machen. Das beinhaltet u.a. eine klare Darstellung der Art und Qualität einer wissenschaftlichen Studie.
10 Die Ergebnisse müssen in absoluten Zahlen und nicht mit irreführenden relativen Prozentangaben genannt werden. Dies gilt auch für Nutzen und Nebenwirkungen der geprüften Behandlung. Graphische Darstellungen müssen eindeutig und ohne verzerrende Maßstäbe sein, die zu falschen Schlussfolgerungen führen können.
11
12 Begründung: Therapiefreiheit des Arztes Informationen durch den behandelnden Arzt Unabhängige Patientenberatung Afgis IQWIG
13 Was sagt die S3 Leitlinie? Die Art der Vermittlung von Informationen und der Aufklärung der Patientin soll nach folgenden Grundprinzipien einer patienten-zentrierten Kommunikation, die eine partizipative Entscheidungsfindung ermöglicht, erfolgen[ ] Kreienberg et al. (2012), S.27.
14 Im nationalen Krebsplan wurde bereits im Jahr 2009 im Handlungsfeld 4 als Ziel 13 die Bereitstellung evidenzbasierter Patienteninformationen zur Unterstützung informierter Entscheidungsfindung sowie die Umsetzung der Verfahren der partizipativen Entscheidungsfindung, des shared decision making (SDM) formuliert. Bundesgesundheitsministerium für Gesundheit (2012): Nationaler Krebsplan. Handlungsfelder, Ziele und Umsetzungsempfehlungen.
15 Optimierung der Versorgungsstrukturen in der Onkologie am Beispiel Mammakarzinom durch den Einsatz speziell geschulter Pflegefachpersonen. Arzt Spezialisierte Pflegefachkraft Patientin Breast Care Nurses onkologische Fachpflegekräfte MIN Fakultät, Gesundheitswissenschaften
16 Beispiel Darmkrebsfrüherkennung
17 Patienten-Information GBA
18 Evidenzbasierte Patienten-Information Universität Hamburg
19 Evaluation im RCT Führt die Bereitstellung evidenzbasierter Patienten- Informationen zur Darmkrebsfrüherkennung zu einem höheren Anteil an informierten Entscheidungen?
20 Informierte Entscheidung Nach 6 Monaten Informierte Entscheidung Differenz Interventionsgruppe (n=785) 44% 13% Kontrollgruppe (n=792) 31% (99% CI 26% bis 37%) p<o.ooo1
21 Fachbereich Patienteninformation & - beteiligung Gute Praxis Gesundheitsinformation Version 2.0
22 Fachbereich Patienteninformation & - beteiligung Universität Hamburg Gesundheitswissenschaften Dr. Anke Steckelberg
23 Was wird gebraucht? Struktur zur kontinuierlichen und nachhaltigen Erstellung von evidenzbasierten Gesundheitsinformationen und Entscheidungshilfen. Wissensdatenbank zur nutzerfreundlichen Abfrage der Evidenz zu den Inhalten von EBPI und EH.
24 Leitlinien, HTAs die so geplant, durchgeführt und präsentiert werden, dass die Daten für die Erstellung von evidenzbasierten Gesundheitsinformationen und Entscheidungshilfen genutzt werden können. Ärzte, die Methoden der Evidenz-basierten Medizin anwenden können. 24
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