Sicherheitsingenieur. Die Fachzeitschrift für betriebliches Sicherheitsmanagement und Prävention. Ausgabe. Mobilität sichern!

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1 10/2012 Sicherheitsingenieur Die Fachzeitschrift für betriebliches Sicherheitsmanagement und Prävention Ausgabe Mobilität sichern! Gefährdungsbeurteilung: Psychische Belastungen erfassen Neues Konzept: Beurteilung von Gefahrstoffexpositionen MAK-Liste 2012: Grenzwerte für krebserzeugende Stoffe ISSN ,40

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3 EDITORIAL Worte und Bilder Vor wenigen Tagen hatte ich mit zwei sehr wirklich netten und kompetenten Polizisten zu tun, der eine so um die 30, der andere eher so Mitte 40. Wie das so ist, man kommt ins Reden, was die beiden so machen, was ich so mache. Nachdem ich den beiden ganz kurz erzählt hatte, dass wir im Team zwei Zeitschriften zum Thema Arbeitsschutz machen, sagte der ältere Polizist: Arbeitsschutz oder gar Zeitschriften zum Arbeitsschutz? Das ist bei uns doch nur was für die da oben, das kriegen wir hier unten gar nicht mit. Leider waren die beiden in Eile, sonst hätte ich mich gerne weiter mit ihnen unterhalten. Die Antwort war jedenfalls eine typische Antwort sehr vieler Arbeitnehmer in Deutschland, egal ob Gewerbe oder öffentlicher Dienst. Weigand Naumann Chefredakteur Es ist zwar nicht so, dass gar keine Arbeitsschutzmaßnahmen und -regeln ergriffen und befolgt werden, das nicht, wir haben schließlich eine hohe Gesetzes- und Regelungsdichte, die sich auch nicht komplett umgehen lässt. Aber es ist schade, dass das Wissen und Bewusstsein um die Themen Arbeitsschutz und Prävention leider allzu oft nicht unten ankommen. Dies hat auch damit zu tun, dass nicht geeignete Mittel und Darstellungsformen gewählt werden, um diese Themen im Unternehmen zu kommunizieren. Nachdem ich das Titelbild für diese Ausgabe ausgewählt hatte, fragte ich mich Hmm, ob das vielleicht nicht zu hart ist? Vielleicht fühlen sich ja einige davon abgeschreckt oder findet dieses unpassend. Andererseits, die Bildsprache hat sich in den vergangenen Jahren auch im Bereich Arbeitsschutz/Prävention geändert. Fromme Worte sind das eine, aber Bilder, die zur Sensibilisierung beitragen, sind oft viel effektiver denn ein Bild sagt oft mehr als tausend Worte. So ähnlich steht dies sogar in der BGV A1 im 4 Unterweisung der Versicherten: (2) Der Unternehmer hat den Versicherten die für ihren Arbeitsbereich oder für ihre Tätigkeit relevanten Inhalte der geltenden Unfallverhütungsvorschriften und BG-Regeln sowie des einschlägigen staatlichen Vorschriften- und Regelwerks in verständlicher Weise zu vermitteln. Oder auf gut deutsch: Der Wurm muss dem Fisch schmecken, und nicht dem Angler. Dies hat auch der Fachverband Betonbohren und -sägen erkannt, der am 1. Oktober 2012 in Kooperation mit der BG Bau eine plakative Präventionskampagne zum Thema Arbeitssicherheit startete. Beschäftigte und Inhaber der Fachbetriebe sollen für das Thema Arbeits- und Gesundheitsschutz neu sensibilisiert werden, um Arbeitsunfälle zu vermeiden, so Hans-Georg Wagener, Geschäftsführer des Fachverbandes. Zentrale Figur der Kampagne ist der Schutzengel Betty Beton ( Betty Beton ist Geschmackssache, aber ich denke, dass der Branchenverband seine Mitglieder gut kennt. Das neue Haufe Themenportal Arbeitsschutz: Arbeiten next Level. Das neue Haufe Themenportal für Arbeitsschutzfachkräfte bietet Ihnen schnell und bequem Zugang zu allen aktuellen Fachnachrichten und -informationen. Sie behalten spielend den Überblick über relevante News und weiterführende Inhalte. Sicherheitsingenieur 10/2012 3

4 INHALT A K T U E L L E S 6 Broschüre: Gase sicher befördern 7 Forschungsbericht: richtig Lüften 7 Lernmodul Erste Hilfe 7 REACH: Weitere Stoffe besorgniserregend FACHBEITRÄGE 8 Rechtlicher Rahmen und Ausgangssituation: Neues Konzept zur rechnerischen Beurteilung be trieblicher Gefahrstoffexpositionen unter Ein beziehung ausgewählter Brandschutz - ingenieur methoden Teil 1 M.Sc. Florian Pillar, Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Anke Kahl 18 Prävention Mobil, aber sicher! Gudrun Gericke, Prof. Dr. Rüdiger Trimpop, Jochen Lau In dieser Ausgabe 9 30 Gefährdungs beurteilung Psychische Belastungen erfassen Dr. Tobias Felsing 36 Integrierte Gerontologie Spitzentechnologie für Ältere Katrin Nachbar, Petra Koczy, Jörg Schuster Ausgabe IM GESPRÄCH 28 Vorbilder auszeichnen Interview mit Prof. Dr. Rainer von Kiparski 20 Arbeitsplatzgrenzwerte für krebserzeugende Stoffe Änderungen in der MAK-Werte-Liste 2012 der DFG Dr. Ulrich Welzbacher 26 Ausbildung und Beruf Arbeitsschutz: Karrierechance für Ingenieure? Prof. Dr.-Ing. Martin Schmauder, Dr.-Ing. Volker Didier LESERBRIEF 48 Tot gleich final Rainer Oetke WISSENSWERTES 14 Sonderschau auf der Arbeitsschutz Aktuell ErgonomieLive zeigt gesunde Arbeitsplätze Jugend-Arbeitsschutz-Preis 25 Chancen und Praxis Blick nach Russland Peter H. Niederelz 28 Wettbewerb für betriebliche Verkehrssicherheit Symposium Gefahrstoffe am Arbeitsplatz 35 Herzinfarkt durch Arbeitsstress PRODUKTE S E R V I C E 46 Termine 57 Vorschau/Impressum 58 Gewinnspiel Titel: Gina Sanders Fotolia.com 4 Sicherheitsingenieur 10/2012

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6 AKTUELLES 590 BGI/GUV-I 590 Neue Broschüre August 2012 Information Sichere Beförderung von Flüssiggasflaschen und Druckgaspackungen mit Fahrzeugen auf der Straße Die DGUV stellte im August 2012 die neue Broschüre Sichere Beförderung von Flüssiggasflaschen und Druckgaspackungen mit Fahrzeugen auf der Straße (BGI/ GUV-I 590) vor. Die Broschüre fasst auf 60 Seiten das geltende Regelwerk am Beispiel der Beförderung von Flüssiggasflaschen und Druckgaspackungen mit Fahrzeugen auf der Straße zusammen. Weitere neue und aktualisierte Broschüren: BGI/GUV-I 8704 Belastungen und Gefährdungen mobiler IKT-gestützter Arbeit im Außendienst moderner Servicetechnik Gase sicher befördern BGI/GUV-I 5163 Automatisierte Defibrillation im Rahmen der betrieblichen Ersten Hilfe BGI/GUV-I 8657 Einsatz an Photovoltaikanlagen Informationen für Einsatzkräfte von Feuerwehren und Hilfeleistungsorganisationen BGI/GUV-I Einsatz an Photovoltaikanlagen (Klappkarte) BGI/GUV-I Geräuschgeminderte Diamanttrenn scheiben Marktübersicht, Schalldruckpegel in Labor und Praxis BGI/GUV-I 8763 Psychische Belastungen im Straßenbetrieb und Straßenunterhalt. PERS NLICHE AR EITSSICHERHEIT CORPORATE HEALTH SICHERHEIT IM ETRIE AR EITSSCHUTZ ME IEN OREN PRÄSENTATIONEN Arbeitsschutz Aktuell ich ster r che ter i i Die Nr. 1 für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit Arbeitsschutz Aktuell Das Präven onsforum Kongress & Fachmesse Messe Augsburg rbeitsschutz ktuell de IM MITTELPUNKT: PRÄVENTION ZAHLT SICH AUS 6 Sicherheitsingenieur 10/2012

7 AKTUELLES Interaktiv Lernmodul Erste Hilfe Ziel der Ersten Hilfe ist es, Verletzungsfolgen so gering wie möglich zu halten. Ein neues interaktives Lern modul der BG ETEM gibt einen Überblick über alle Bereiche der Ersten Hilfe, um beherzt und schnell handeln zu können. Wie alle Lernmodule der BG ETEM soll es bei der Unterweisung im Betrieb unterstützen. REACH Weitere Stoffe besonders besorgniserregend Insgesamt acht Chemikalien schlägt das Umweltbundesamt (UBA) bei der Europäischen Chemikalienbehörde (ECHA) zur Einstufung als besonders besorgniserregend vor. Dazu zählen solche, die zum Beispiel Outdoor-Kleidung und Teppichen wasser-, schmutz- und fettabweisende Eigenschaften verleihen sowie zwei hormonell wirksame, die unter anderem in Lacken und Farben verwendet werden. UBA-Präsident Jochen Flasbarth: Wir wollen in der EU klare Regeln für die Verwendung von hormonell wirkenden sowie langlebigen Stoffen, die sich in der Umwelt anreichern. Verbände, Unternehmen und Bürger können sich zu diesen Vorschlägen derzeit auf der Website der ECHA äußern. Auskunft über besonders besorgniserregende Stoffe in Alltagsprodukten erhalten Verbraucher per Strichcode über BAuA-Forschungsbericht Richtig Lüften Wie lange muss gelüftet werden? Was ist besser, Stoßlüftung oder das Fenster gekippt? An diesen Fragen scheiden sich die Geister, besonders in Mehrpersonenbüros. Dabei lässt sich die optimale Belüftung sogar berechnen. Wie es richtig gemacht wird, zeigt der Forschungsbericht Lüftungsregeln für freie Lüftung, den die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) jetzt veröffentlicht. Die Ergebnisse des Forschungsberichtes wurden bei der Erarbeitung der Arbeitsstättenregel (ASR) A3.6 Lüftung berücksichtigt. Interessierte finden den Bericht unter Sicherheitsingenieur 10/2012 7

8 FACHBEITRAG Teil 1: Rechtlicher Rahmen und Ausgangssituation Neues Konzept zur rechnerischen Beurteilung betrieblicher Gefahrstoffexpositionen unter Einbeziehung ausgewählter Brandschutz - ingenieurmethoden M.Sc. Florian Pillar, Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Anke Kahl Foto: istockphoto Die Beurteilung von Gefährdungen am Arbeitsplatz ist eine der Kernforderungen des dualen Arbeitsschutzrechts und damit eine Grundpflicht des Arbeitgebers. Ziel ist die Ausweisung des erforderlichen Schutzniveaus für die bewerteten Tätigkeiten durch konkrete betriebliche Gestaltungsmaßnahmen. Dabei können für stoffbezogene Gefährdungsbeurteilungen nach 5 ArbSchG bzw. 6 GefStoffV auch rechnerische Betrachtungen in die Beurteilung eingebunden werden, welche die Ermittlung der Stofffreisetzung und -ausbreitung berücksichtigen. Diese Modelle müssen gem. GefStoffV dem Stand der Technik entsprechen. In der Disziplin des Brandschutzingenieurwesens kommen Modelle zum Einsatz, die sich auf die Stoffausbreitung in Räumen und Konzentrationsbedingungen von Brandrauch bei Brandereignissen in Gebäuden beziehen und entsprechend validiert sind. Ein neuer konzeptioneller Ansatz zur stoffbezogenen Bewertung am Arbeitsplatz stellt die Verknüpfung ausgewählter Brandschutzingenieurmodelle mit bekannten Arbeitsschutzmodellen zur Stoffemission bzw. -immission dar. Dieses neu entwickelte Verfahren dient dem Ziel, für ausgewählte Branchen realitätsnahe Prognosen zur Stoffausbreitung in Räumen geben zu können, um darauf aufbauend praktische Handlungshilfen und -empfehlungen abzuleiten. Neben der Entwicklung dieses neuen konzeptionellen Ansatzes beinhaltet das Forschungsvorhaben an der Bergischen Universität Wuppertal dessen Validierung, um nachfolgend Aussagen zur Ergebnisgenauigkeit und zu praktischen Verwendungsmöglichkeiten treffen zu können. 8 Sicherheitsingenieur 10/2012

9 FACHBEITRAG 1 Einleitung In einer Vielzahl von Tätigkeiten der modernen Arbeitswelt werden gefährliche Stoffe eingesetzt, deren Verwendung zur Erfüllung der Arbeitsaufgaben bzw. innerhalb von Prozessen erforderlich ist. Gemäß 5 Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) [1] in Verbindung mit 6 Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) [2] hat der Arbeitgeber für diese Tätigkeiten eine Gefährdungsbeurteilung durchzuführen, die insbesondere mögliche Gefährdungen der Beschäftigten unter Berücksichtigung der jeweiligen Gefährdungspotentiale der beteiligten Stoffe und den konkreten Rahmenbedingungen der Tätigkeit sowie der Umgebung (Exposition) einbezieht. Ziel ist es, für den Stoff und die Arbeitsbedingungen angepasste Schutzmaßnahmen festzulegen. Zur praxisnahen Betrachtung des Stoffverhaltens in Arbeitsräumen und deren Auswirkungen auf Beschäftigte ist die Untersuchung verschiedener Teilaspekte erforderlich (vgl. Abb. 1). Im Anschluss an die Freisetzung des Gefahrstoffes, der über inhärente Gefährdungspotentiale ( Hazard ) verfügt, die potentiell wirksam werden können, erfolgt eine Stoffausbreitung im Raum. Diese kann bereits durch unterschiedliche Parameter der Emission (z.b. Stofftemperatur und -druck) beeinflusst werden. Die Ausbreitung, die weiterhin von den konkreten Rahmenbedingungen der Tätigkeit bspw. von der Umgebungstemperatur oder den Lüftungsverhältnissen des Raumes beeinflusst wird, führt zu orts- und zeitabhängigen Stoffkonzentrationen in der Luft. Das räumlich-zeitliche Aufeinandertreffen der Stoffkonzentration mit den anwesenden Beschäftigten generiert eine Stoffexposition, aus der vor dem Hintergrund der Stoffimmission die stoff- und tätigkeitsspezifische Gefährdung Beschäftigter mit entsprechenden negativen Wirkungen resultieren kann. In der Disziplin des Brandschutzingenieurwesens, das maßgeblich auf die Sicherstellung von Flucht bzw. Rettung anwesender Personen ausgerichtet ist, werden Anforderungen an die Rauchfreihaltung von Räumen und Gebäuden gestellt. Erforderliche Entrauchungsmaßnahmen sind entweder aus normativen Vorgaben oder durch rechnerische Nachweise mittels sog. Brandschutzingenieurmethoden abzuleiten. Die entsprechenden Berechnungsmodelle zielen auf die Ermittlung der Rauchausbreitung und -abführung ab, wobei die räumlich-zeitlichen Rahmenbedingungen sowie die Parameter des Brandereignisses zu berücksichtigen sind. Als Gemeinsamkeit von Brand- und Arbeitsschutz kann Brandrauch als Stoffgemisch angesehen werden, dessen Komponenten im Brandverlauf entstehen (z.b. Kohlenstoffmonoxid und dioxid etc.) bzw. in die entstehende Strömung eingemischt werden. Weiterhin beruht die Stoffausbreitung in beiden Schutzbereichen grundlegend auf gleichen physikalischen Vorgängen (ggf. mit unterschiedlicher Ausprägung), so dass durch die Betrachtung resultierender Konzentrationen ein Schnittpunkt beider Disziplinen besteht. 1 Neben den speziellen Anforderungen für inhalative Expositionen bestehen mit der TRGS 401 ( Gefährdung durch Hautkontakt Ermittlung, Beurteilung, Maßnahmen ) [4] ebenfalls Anforderungen für dermale Gefährdungen Beschäftigter. Die beschriebenen Schritte zur Gefährdungsbeurteilung sind dabei adäquat zu den Anforderungen der TRGS Rechnerische Ansätze zur stoffbezogenen Gefährdungsbeurteilung Die Gefährdungsbeurteilung durch den Arbeitgeber nach ArbSchG verfolgt das Ziel, Gesundheitsschäden Beschäftigter durch Unfälle oder arbeitsbedingte Erkrankungen bzw. Berufskrankheiten durch Festlegung angepasster Schutzmaßnahmen dauerhaft (in Bezug auf die Lebens-Arbeitszeit) zu vermeiden. Diese grundlegende Anforderung wird durch die Gefahrstoffverordnung sowie die konkretisierenden Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) gestützt. Für den betrieblichen Umgang mit Gefahrstoffen wird durch die TRGS 400 ( Gefährdungsbeurteilung für Tätigkeiten mit Gefahrstoffen ) [3] und die TRGS ( Ermitteln und Beurteilen der Gefährdungen bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen: Inhalative Exposition ) [5] eine Vorgehensweise zur Gefährdungsbeurteilung unter Verwendung verschiedener Verfahren aufgeführt. Im Wesentlichen umfassen die Arbeitsschritte die Informationsermittlung zur Tätigkeit und zu einzusetzenden oder entstehenden Gefahrstoffen, die Ermittlung und Bewertung vorliegender Expositionen bzw. Gefährdungen, die Ableitung geeigneter Schutzmaßnahmen für Beschäftigte, die Dokumentation sowie die abschließende Wirksamkeitsüberprüfung getroffener Maßnahmen. Als Beurteilungsmaßstäbe sind die in TRGS 900 ( Arbeitsplatzgrenzwerte ) [6] festgelegten Arbeitsplatzgrenzwerte (AGW) als staatliches Grenzwertkonzept heranzuziehen. Ist für einen Stoff kein AGW veröffentlicht, können andere Beurteilungsmaßstäbe (z.b. internationale Grenzwerte, DFGMAK-Werte) bzw. Analogiebetrachtungen herangezogen werden. Als Verfahren zur Beurteilung stoffspezifischer Tätigkeiten kommen verschiedene konzeptionelle Ansätze zur Anwendung, die dem Stand der Technik entsprechen müssen. Eine Beurteilung von Arbeitsbedingungen kann auf der Basis von Messungen erfolgen. Die entsprechende Tätigkeit muss jedoch unter den jeweiligen Umgebungsbedingungen bereits durchgeführt sein, eine prospektive Erfassung ist nicht möglich. Darüber hinaus ist die Nutzung von Analogiebetrachtungen realisierbar, jedoch nur mit der Einschränkung, dass die Arbeitsbedingungen der Tätigkeiten bekannt und vergleichbar sind. Alternativ besteht die Möglichkeit, rechnerische Verfahren als qualifizierte Expositionsab - schätzung zur Beurteilung von Tätigkeiten heranzuziehen. Auch diese müssen dem Stand der Technik entsprechen und die speziellen Arbeitsbedingungen in geeigneter Weise berücksichtigen. Entsprechend den grundlegenden Mechanismen, die über die Stoffemission und -ausbreitung bis hin zur Einwirkung von Gefahrstoffen auf Beschäftigte führen (vgl. Abb. 1), sind unterschiedliche Schritte innerhalb der rechnerischen Betrachtungen erforderlich. Sicherheitsingenieur 10/2012 9

10 FACHBEITRAG Abb. 1: Teilaspekte stoffspezifischer Einwirkungen auf Beschäftigte Diese müssen sowohl die Stoffemission als auch die Stoffausbreitung unter Berücksichtigung der einzelfallbezogenen Rahmenbedingungen umfassen, um ortsbezogene und bewertbare Stoffkonzentrationen 2 rechnerisch ermitteln zu können. Weiterhin ist die Berücksichtigung der räumlich-zeitlichen Koinzidenz von Stoffkonzentration und Beschäftigten erforderlich. Die allgemeine Vorgehensweise einer stoffbezogenen Gefährdungsbeurteilung nach GefStoffV und TRGS 400 ist in Abb. 2 dargestellt. 3 Berechnungsmodelle des Arbeitsschutzes Für rechnerische Betrachtungen zur Ermittlung der Stoffemission und -ausbreitung sowie der Entstehung orts- und zeitabhängiger Stoffkonzentrationen in der Luft am Arbeitsplatz stehen Modelle zur Verfügung, die z.b. Untersuchungen zur Verdunstung oder Verdampfung von Stoffen, der strömungsmechanischen Emission oder auch zur Stoffausbreitung aufgrund der Diffusion umfassen 3. Weiterhin existieren vereinfachte Ansätze zur Ermittlung der Stoffkonzentration, die von der Einteilung des Arbeitsraumes in unterschiedliche Zonen (Ein- oder Mehrzonenmodelle, die sich am Atembereich der Beschäftigten orientieren) ausgehen und volumenbezogene Mittelwertberechnungen durchführen 4. Ebenfalls sind kombinatorische Konzepte vorhanden, welche Untersuchungen zu Stoffemission und -ausbreitung bereits zusammenführen und durch verschiedene Korrelationen aus Emissionsparametern Rückschlüsse auf die Stoffkonzentrationen ziehen (z.b. Modell des Sättigungsdampfdrucks 5,vgl. [8]). Darüber hinaus kann eine Beurteilung auftretender stoffspezifischer Gefährdungen mittels generischer Expositionsmodelle vorgenommen werden, die von der Stoffemission auf die eintretenden Stoffkonzentrationen schließen lassen (bspw. Stoffenmanager 6 ). Zudem ist eine Beurteilung mittels qualitativer Modelle nach dem Control-Banding-Ansatz (z.b. EMKG Einfaches Maßnahmenkonzept Gefahrstoffe 7 ) möglich, der Parameter der Stoffemission mit relevanten Arbeitsbedingungen (bspw. Kontaktdauer) verknüpft und so Empfehlungen zu erforderlichen Maßnahmen gibt. Aus den Darlegungen zu den im Arbeitsschutz Verwendung findenden Modellen lässt sich darauf schließen, dass diese vorwiegend aus experimentellen Untersu - chungen abgeleitet worden sind. Für diese Modelle bestehen zumeist keine Validierungsuntersuchungen, die Aussagen zur Realitätsnähe der Ergebnisse sowie deren Genauigkeit darlegen und damit eine Voraussetzung für die sichere Anwendung bilden. Dementsprechend sind die Anwendungsgrenzen eng gesteckt und ein praktischer Einsatz ggf. eingeschränkt. Vor diesem Hintergrund ist eine orientierende Anwendung dieser Modelle generell möglich, jedoch müssen die Ergebnisse mit entsprechenden Sicherheitsfaktoren bedacht werden. Das Modelldesign des Zonenmodells baut z.b. auf Mittelwertrechnungen auf, deren Bezugsvolumen und damit unmittelbar die errechneten Stoffkonzentrationen durch den Anwender festgelegt und direkt beeinflusst werden 8. Darüber hinaus sind insbesondere Ausbreitungsmodelle entweder auf die Darstellung einzelner physikalischer Vorgänge ausgerichtet (z.b. das Diffusionsmodell 9 ) oder stellen auf nicht differenzierte Quellterme ab, die auf empirischen Verknüpfungen basieren. Zusammenfassend verfügen die vorliegenden Berechnungsmodelle über konzeptionelle Einschränkungen, die im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung eine Verwendung zur orientierenden Abschätzung ermöglichen. Orts- und zeitabhängige Detailierungen bspw. für spezielle Anwendungsfälle können jedoch nicht darge - stellt werden. 4 Berechnungsmodelle des Brandschutzingenieurwesens Im Bereich des Brandschutzingenieurwesens werden für verschiedene Untersuchungen rechnerische Modelle eingesetzt, wobei eine Modellkategorie auf die Ermittlung der Rauchausbreitung in Gebäuden abzielt. Im Gegensatz zum Arbeitsschutz sind die methodischen Ansätze nicht auf die Vermeidung von Gesundheitsschäden über die Lebensarbeitszeit, sondern auf die kurzfristige Sicherstellung der Fluchtmöglichkeit und Personenret- 2 Das Grenzwertkonzept der AGW beruht auf der Bewertung stofflicher Konzentrationen in der Luft am Arbeitsplatz, wobei die eintretenden Immissionsmechanismen im Rahmen der Grenzwertab - leitung berücksichtigt werden. Eine rechnerische Betrachtung der Immission sowie der biologischen Wirkungsmechanismen ist somit im Rahmen der Beurteilung von Tätigkeiten nicht erforderlich. 3 vgl. z.b. [8] 4 vgl. bspw. [9] 5 aus dem Englischen: Saturation Vapour Pressure Model 6 vgl. [10] 7 vgl. [7] 8 vgl. [8] 9 vgl. [8] 10 Sicherheitsingenieur 10/2012

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12 FACHBEITRAG und deren Stoffkomponenten, die sich in der Luft des Berechnungsraumes ausbreiten und durch verschiedene physikalische Vorgänge (z.b. Diffusion, Thermik und Einfluss von Luftströmungen) beeinflusst werden. In der nächsten Ausgabe lesen Sie Teil 2: Ansatz und methodische Konzeption des neuen Verfahrens Abb. 2: Vorgehensweise bei einer stoffspezifischen Gefährdungsbeurteilung anhand rechnerischer Betrachtungen tung im Brandfall ausgerichtet. Generell wird für derartige Berechnungen, die sich auch auf im Rauch enthaltene Komponenten erstrecken, zwischen den Konzepten brandschutztechnischer Zonen- und Feldmodelle unterschieden. Zonenmodelle beruhen auf der Annahme, dass sich im Brandfall über einer sogenannten raucharmen Schicht eine klar abgegrenzte Rauchschicht ausbildet. Die Rauchemission des Brandes, die Interaktion der Schichten (als rechnerische Kontrollvolumen) sowie die Durchströmung von Raumöffnungen werden durch Quellterme beschrieben. Zudem werden Vorzugsrichtungen der Ausbreitung unterstellt und berechnet. Feldmodelle als Umsetzung der CFD 10 -Ansätze beruhen auf der Unterteilung des Betrachtungsraums in eine Vielzahl von Kontrollvolumen 11. Durch dieses Vorgehen ist eine freie Rauchausbreitung ohne Vorzugsrichtung rechnerisch abbildbar. Durch die Berechnung von im Brandrauch enthaltenen Stoffkonzentrationen bzw. deren Stoffausbreitung kann erwartet werden, dass die Brandschutzingenieurmodelle ebenfalls für Betrachtungen zur allgemeinen Stoffausbreitung verwendet werden können. Das Konzept der Zonenmodelle unterstellt zwingend ein Brandereignis, weiterhin ist die erforderliche freie Ausbreitungsberechnung durch die Vorgabe einer Vorzugsrichtung nicht gegeben. Dieser Modelltyp findet daher keine Anwendung im Arbeitsschutz. Dagegen können Feldmodelle auch Berechnungen ohne Brandereignis und Vorzugsrichtung realisieren, so dass eine Einbindung dieses Modelldesigns im Arbeitsschutz möglich erscheint. Neben Synergieeffekten wäre ein Vorteil einer Übertragung, dass bereits bestehende Validierungsbetrachtungen für den Anwendungsbereich des Arbeitsschutzes zugrunde gelegt werden. Dies gilt in diesem Kontext für das allgemein verfügbare und weltweit anerkannte Berechnungsmodell Fire Dynamics Simulator 12 (FDS) inklusive der verfügbaren Untersuchungen (vgl. [12, 13, 14]). Eine zentrale Schnittstelle bildet dabei die Abbildung von Gemischen Literatur [1] Gesetz über die Durchführung von Maßnahmen des Arbeitsschutzes zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Beschäftigten bei der Arbeit (Arbeitsschutzgesetz ArbSchG), Fassung August 1996 (zuletzt geändert Februar 2009); in Bundesgesetzblatt I, 2009 [2] Verordnung zum Schutz vor Gefahrstoffen (Gefahrstoffverordnung GefStoffV), Fassung 2010 (zuletzt geändert Juli 2011); in Bundesgesetzblatt I, 2011 [3] TRGS 400 Gefährdungsbeurteilung für Tätigkeiten mit Gefahrstoffen, Ausgabe: Januar 2008 [4] TRGS 401 Gefährdung durch Hautkontakt Ermittlung, Beurteilung, Maßnahmen, Ausgabe: Juni 2008 [5] TRGS 402 Ermitteln und Beurteilen der Gefährdungen bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen: Inhalative Exposition, Ausgabe: Juni 2008 [6] TRGS 900 Arbeitsplatzgrenzwerte, Ausgabe: Januar 2006 (zuletzt geändert 2012) [7] Kahl, A. et. al.: Einfaches Maßnahmenkonzept Gefahrstoffe Version 2.2. Dortmund: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Stand: Oktober 2011 [8] Eickmann, U.: Methoden der Ermittlung und Bewertung chemischer Expositionen an Arbeitsplätzen. Landsberg/Lech: Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm GmbH, 2008 [9] Keil, C.B.: Mathematical Models for Estimating Occupational Exposure to Che- 10 Computational Fluid Dynamics numerische Strömungsmechanik 11 Typische Kantenlängen liegen im Bereich von 0,20 m, so dass 1 m 3 bereits in 125 Berechnungsfelder unterteilt wird Sicherheitsingenieur 10/2012

13 FACHBEITRAG micals. Fairfax, USA: American Industrial Hygiene Associoation (AHIA), 2000 [10] Online verfügbare Gesamtdokumentation: [11] Lehder, G.: Taschenbuch Arbeitssicherheit. 12., neu bearbeitete Auflage. Berlin: Erich Schmidt Verlag, 2011 [12] McGrattan, K. et. al.: Fire Dynamics Simulator (Version 5) Technical Reference Guide, Volume 1: Mathematical Model. Washington, USA: National Institute of Standards and Technologie (NIST), U.S. Department of Commerce, 2010 [13] McGrattan, K. et. al.: Fire Dynamics Simulator (Version 5) Technical Reference Guide, Volume 2: Verification. Washington, USA: National Institute of Standards and Technologie (NIST), U.S. Department of Commerce, 2010 [14] McGrattan, K. et. al.: Fire Dynamics Simulator (Version 5) Technical Reference Guide, Volume 3: Validation. Washington, USA: National Institute of Standards and Technologie (NIST), U.S. Department of Commerce, 2010 [15] Forney, G.P.: Smokeview (Version 6) A Tool for Visualizing Fire Dynamics Simulation Data Volume I: User s Guide. Washington, USA: National Institute of Standards and Technologie (NIST), U.S. Department of Commerce, 2012 [16] Forney, G.P.: Smokeview (Version 6) A Tool for Visualizing Fire Dynamics Simulation Data Volume II: Technical Reference Guide. Washington, USA: National Institute of Standards and Technologie (NIST), U.S. Department of Commerce, 2012 Autoren M.Sc. Florian Pillar Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Anke Kahl Halle H7 Stand A23 Halle 06 Stand 6B54 Mit der Augenspülfl asche DUO können Sie beide Augen gleichzeitig spülen Bei einer Vielzahl von Augenunfällen sind beide Augen betroffen. Trotzdem gab es bislang noch keine mobile Augenspüllösung, mit der beide Augen gleichzeitig gespült werden konnten. Das hat dazu geführt, dass man sich bei ernsthaften Unfällen oftmals die Frage stellen musste, welches Auge gerettet werden soll? Diese Fragestellung gehört nun endlich der Vergangenheit an! WELCHES AUGE WOLLEN SIE ZUERST RETTEN, WENN EIN UNFALL PASSIERT? Erhältlich ist die DUO Augenspülfl asche in zwei verschiedenen Ausführungen bei Verätzungsgefahr und zum Ausspülen von Fremdkörpern. Fordern Sie nähere Informationen zu unserem Gesamtprogramm an! Kontakt: Plum Deutschland GmbH Tel info@plum-deutschland.de Sicherheitsingenieur 10/

14 WISSENSWERTES Sonderschau auf der Arbeitsschutz Aktuell 2012 ErgonomieLive zeigt gesunde Arbeitsplätze Nur mit gesunden und motivierten Mitarbeitern sind die Leistungen möglich, die ein Unternehmen wettbewerbsfähig machen. Kleine Tipps zum richtigen Sitzen auf dem Bürostuhl oder die Veränderung der Einstellung der Arbeitsmittel am Montagearbeitsplatz genügen oft, um beginnenden Beschwerden im Nacken und an der Wirbelsäule entgegen zu wirken und dafür zu sorgen, dass Arbeitsausfälle vermeidbar werden. Diese Tipps und die dazugehörige Technik können Interessierte auf der Sonderschau ErgonomieLive anlässlich der Arbeitsschutz Aktuell vom 16. bis in Augsburg erleben und vor Ort ausprobieren Büroarbeitsplätze Wie gefährlich ist die Arbeit im Büro? Die Frage ist angesichts der zunehmenden Krankmeldungen aufgrund von Rückenleiden, Kopfschmerzen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen durchaus ernst gemeint. Im Rahmen der Sonderschau bieten die Büroeinrichter Phenobis GmbH und Linke Office-Design GmbH gemeinsam mit ihren Partnern aus der Industrie drei typische Büro-Arbeitsplätze zum Ausprobieren an. Das Besondere: Die Einrichtung wird blitzschnell individuell an jeden Besucher angepasst. Jeder soll seine optimale Arbeitshaltung einnehmen können. Wie diese Haltung aussieht, kann sich jeder Besucher schwarz auf weiss nach Hause mitnehmen. Bürogeräte wie Laptop, iphone und Drucker werden mit minimalem Aufwand so am Arbeitsplatz untergebracht, dass keine losen Kabel zu Stolper- fallen werden. Lassen Sie sich überraschen, wie eine gute Lösung zur Dämpfung des Umgebungslärms im Großraumbüro funktioniert! Die Fachleute vor Ort stehen Ihnen Rede und Antwort. Produktionsarbeitsplätze für Montage und Verpackung Arbeitsgänge an Montageplätzen wiederholen sich wieder und wieder. Immer die gleichen Haltungen und Bewegungen füh- 14 Sicherheitsingenieur 10/2012

15 Innovationen in der Steigtechnik Neu: clip-step 10 8 Grafik links und oben: 1. Schränke von phenobis Bürosysteme; 2. Akustiksegel von Akustik und Raum; 3. Tische von Leuwico; 4. Eingabehilfsmittel von ERGO; 5. Leuchten von Linke Officedesign; 6. Stühle von Löffler, Ergonomieberatung durch IGR und phenobis Bürosysteme; 7. Kabelmanagement von Human Office; 8. Packstation von Hüdig + Rocholz; 9. Hubwagen von Protaurus; 10. Montage von Bedrunka+Hirth; 11. Werkzeuge von Wiha; 12. Leitern von Günzburger Steigtechnik; 13. Arbeitsstühle von Mey Chair Systems; 14. Umreifung von ErgoPack 12 Mit einem Clip zu mehr Sicherheit! Unsere neue clip-step-trittauflage verfügt über eine extra hohe Rutschhemmung und bietet Ihnen eine optimierte Tritt sicherheit bei unseren Stufenleitern. ren bei den Mitarbeitern schnell zu übermäßigen Belastungen einzelner Muskelpartien. Lösungen für wechselnde Haltungen und Entlastung sind technisch meist naheliegend, müssen aber erkannt und umgesetzt werden. Auch hier gilt: Nicht der Mitarbeiter passt sich an den vorge - gebenen Arbeitsplatz an, sondern die Arbeitsplatzkomponenten müssen auf die Größe und Körperproportionen jeder Person einstellbar sein. Hilfsmittel wie Schwenkarme für Werkzeughalter oder Teile-Behälter erleichtern die Handha - bung. Auch die Werkzeuge selbst können so gestaltet sein, dass die Arbeit einfach von der Hand geht. Wie sich die Arbeitsmittel verschiedener Hersteller zu einem ergonomischen Ganzen zusammenfügen, erleben Sie live an der Montage- und Packstation auf der Sonderschau Ergo - nomielive. Holen Sie sich wertvolle Tipps für Ihren gesunden Arbeitsalltag. Konkrete Fragen sind erwünscht! Folgen Sie auf der Messe Augsburg einfach den Schildern zur Sonderschau ErgonomieLive in Halle 6. Sonderschau ErgonomieLive Wo: Messe Arbeitsschutz Aktuell in Augsburg, Halle 6/Stand H6A01 Wann: 16. bis 18. Oktober 2012 Beteiligte Unternehmen: Akustik und Raum, Bedrunka+Hirth, ERGO, ErgoPack, Günzburger Steigtechnik, Hüdig + Rocholz, Human Office Deutschland, Interessenge mein - schaft der Rückenschullehrer/innen (IGR), Leuwico, Linke Officedesign, Löffler Bürositzmöbel, Mey Chair Systems, phenobis Bürosysteme, Protaurus, Wiha Werkzeuge Halle 7, Stand H7 C03 Wir freuen uns auf Ihren Besuch in Augsburg! Wir bieten Ihnen 15 Jahre Qualitäts-Garantie auf unsere Produkte Made in Germany. Fordern Sie umfassende Unterlagen an! Unser Partner ist der Fachhandel. GÜNZBURGER STEIGTECHNIK GMBH Rudolf-Diesel-Straße 23 D Günzburg Phone +49 (0) / Fax +49 (0) / info@steigtechnik.de

16 WISSENSWERTES 5. Jugend-Arbeitsschutz-Preis Kanu-Olympionike Alexander Grimm ist JAZ-Pate 2012 Pate des Deutschen Jugend-Arbeitsschutz- Preis (JAZ) 2012 ist der Augsburger Kanute und Olympiasieger Alexander Grimm. Der 26-Jährige gewann bei den Olympischen Spielen in Peking die Goldmedaille im Kanuslalom. Die Qualifikation für die Wettkämpfe in London verpasste er diesmal nur knapp. Alexander Grimm übernimmt als Pate die Ehrung der JAZ-Gewinner im Rahmen der Eröffnung des Präventionsforums aus Messe und Kongress Arbeitsschutz Aktuell am Seit 2008 studiert Leistungssportler Alexander Grimm Maschinenbau an der Hochschule in Augsburg. Die Arbeitsschutz Aktuell ist ein Heimspiel für ihn. Neon Neon - Arbeitsstühle der neuen Generation Produktdesign: Phoenix Design bimos eine Marke der Interstuhl Büromöbel GmbH & Co. KG Brühlstraße Meßstetten-Tieringen Film zum Produkt Der 26-jährige Augsburger hat Respekt vor dem Gefahrenpotenzial seines Sports und sieht dabei Parallelen zum Arbeitsschutz. Foto: Als man mich ansprach, habe ich sofort gedacht, das passt sowohl was meine spätere berufliche Ausrichtung angeht, als auch den Messestandort Augsburg, so der sympathische JAZ-Pate. Vor allem aber sieht er im Hinblick auf die Unfallvermeidung große Parallelen zu seinem Sport. Ich muss mir stets bewusst sein, dass Unvorhergesehenes passieren kann. Es geht darum, Respekt zu zeigen vor dem Gefahrenpotenzial und darum, Sicherheit nicht zur bloßen Routine werden zu lassen, so der Sportler, der für die Kanu Schwaben Augsburg startet. Der JAZ wird im Rahmen der Arbeitsschutz Aktuell an Jugendliche und junge Erwachsene verliehen, die auf innovative und praxisorientierte Weise einen hervorstechenden Beitrag zu mehr Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz entwickelt haben. Beurteilt werden die eingereichten Projekte von einer Jury bestehend aus Vertretern der drei Mitgliedsverbände der FASI sowie Vertretern aus Medien und Industrie. Der Jury fiel es alles andere als leicht, aus den vielen Einsendungen die Gewinner der diesjährigen JAZ-Preise zu ermitteln, so Dr.-Ing. Wolfgang Damberg, Vorsitzender des Verbands Deutscher Revisionsingenieure (VDRI) und Mitglied im Präsidium der Fachvereinigung Arbeitssicherheit (FASI) e.v., der sich über diese Fülle an Einsendungen begeistert zeigt. Damberg weiter: 37 kreative Gruppen von Auszubildenden stellten sich in diesem Jahr der Herausforderung, Ideen für sicheres und gesundes Arbeiten zu entwickeln. Damit haben sie ihren älteren Kolleginnen und Kollegen gezeigt, dass es sich lohnt, das Arbeitsumfeld kritisch in den Blick zu nehmen, vor Problemen nicht zurück zu schrecken. Bereits zum fünften Mal rief die Fachvereinigung Arbeitssicherheit (FASI) e. V. Auszubildende auf, ihre Beiträge für mehr Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz einzureichen. Den drei Erstplatzierten winken Preisgelder in Höhe von insgesamt Euro Sicherheitsingenieur 10/2012

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18 FACHBEITRAG Prävention Mobil, aber sicher! Gudrun Gericke, Prof. Dr. Rüdiger Trimpop, Jochen Lau Über 50 Prozent der tödlichen Unfälle in der Arbeitswelt geschehen im Straßenverkehr. GUROM hilft Fachkräften für Arbeitssicherheit und Unternehmen dabei, systematische Gefährdungsbeurteilungen zur Prävention von betrieblichen Mobilitätsunfällen durchzuführen. Das Kürzel GUROM steht für Gefährdungsbeurteilung und Risikobewertung organisationaler Mobilität. Dabei handelt es sich um ein Instrument zur Unterstützung von Gefährdungsbeurteilungen für die betriebliche Mobilität. Beauftragt vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) und in Kooperation mit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) wird GUROM im Rahmen eines Projektes an der Friedrich-Schiller-Universität Jena entwickelt. Warum gibt es GUROM? Keiner kommt um, alle kommen an!, Null Unfalltote, Vision Zero : Hinter diesen Claims und Philosophien steht der Gedanke, dass schwerwiegende Verletzungen oder sogar Tod durch Unfälle nicht mehr gesellschaftlich toleriert werden. Alle direkt und indirekt betroffenen Akteure setzen sich das Ziel, die Zahl der Unfallopfer auf Null zu reduzieren. Umsetzung erfährt diese Vision beispielsweise durch das Nationale Verkehrssicherheitsprogramm des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, in dem eine Reduktion der Zahl der Verkehrsunfalltoten bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent angestrebt wird. Tatsächlich ist jedoch beispielsweise die Zahl der meldepflichtigen Wegeunfälle im Zeitraum 2009 bis 2010 um 25 Prozent gestiegen. Vor diesem Hintergrund zeigt sich, dass noch mehr Anstrengungen unternommen werden müssen, um menschliches Leid und wirtschaftliche Ausfälle zu reduzieren: Mehr als 50 Prozent der tödlichen Unfälle in der Arbeitswelt sind Verkehrsunfälle. Gefährdungsbeurteilung ist nötig Der DVR, der sich die Umsetzung der Vision Zero zum Ziel gesetzt hat, bietet zusammen mit Berufsgenossenschaften, Vereinen, Automobilclubs und anderen Anbietern vielfältige Maßnahmen an, um die Verkehrssicherheit zu verbessern. Für den Verkehrsbereich wird nun mit GUROM erstmals ein Instrument entwickelt, das eine ganzheitliche Gefährdungsbeurteilung ermöglicht. Welcher Vorgesetzte weiß schon, auf welchen Strecken seine Mitarbeiter unterwegs sind, welche zusätzlichen Wege mit dem Arbeitsweg verbunden werden und wie stark die Mitarbeiter beim Fahren abgelenkt sind? Da die Gefährdungen im Mobilitätsbereich individuell sehr verschieden sind und oft erst die Kombination von mehreren Faktoren die Unfallgefährdung erhöht, ist es notwendig, möglichst konkret und umfassend die Situation der Beschäftigten zu erfassen. Bei genauerer Betrachtung steht hinter der häufig genannten Unfallursache menschliches Versagen eine Verkettung mehrerer Ereignisse. An wen richtet sich GUROM? GUROM ist von zwei Zielgruppen nutzbar. Vorrangig richtet es sich an die Arbeitgeber bzw. deren Vertreter, die mit der Sorge um die Sicherheit und die Gesundheit der Beschäftigten beauftragt sind also zum Beispiel Fachkräfte für Arbeitssicherheit oder Abteilungsleiter. Aber auch Privatpersonen können unabhängig von ihrem Arbeitgeber GUROM nutzen, um eine Darstellung der individuellen Gefährdung und Hinweise zur Optimierung der Gefährdungsfaktoren zu erhalten. Was bietet GUROM? Als Unterstützungstool für die Gefährdungsbeurteilung wird ein Online-Fragebogen zur Verfügung gestellt. Darin werden systematisch die Gefährdungsfaktoren erfragt, die direkt oder indirekt die Verkehrssicherheit beeinflussen. Nach dem TOP-Prinzip des Arbeitsschutzes werden fahrzeugspezifische und wegstreckenbezogene also technische Daten sowie (arbeits-) organisatorische und personenbezogene Angaben erfragt. Da es sich beim Großteil der meldepflichtigen betrieblichen Arbeitsunfälle um Stolper-, Rutsch- oder Sturzunfälle handelt, erfasst GUROM auch Daten zu Fußwegen. So ist es möglich, ein ganzheitliches Gefährdungsbild zu erhalten. 18 Sicherheitsingenieur 10/2012

19 Foto: JiSIGN Fotolia.com FACHBEITRAG Der Fragebogen ist von den Mitarbeitern selbst auszufüllen: Sie kennen ihre Situation am besten. Auf der Basis ihrer Antworten wird ein individuelles Gefährdungsprofil erstellt, in dem die persönlichen Ergebnisse, verbunden mit Informationen zu einzelnen Gefährdungsfaktoren und Ratschlägen zur Optimierung, dargestellt werden. Teilweise sind Vergleichswerte aufgeführt, so dass eine Interpretation der eigenen Werte erleichtert wird. Neben diesem individuellen Gefährdungsprofil werden die Angaben aller Beschäftigten, die den Fragebogen ausgefüllt haben, zu einem unternehmensspezifischen Gefährdungsprofil zusammengefasst. So entsteht ein Überblick zur Mobilitätsgefährdung der Belegschaft. Aus einer Datenbank mit mehr als 600 spezifischen Interventionsmaßnahmen zur Optimierung der Mobilitätssicherheit werden zur Gefährdungssituation passende Maßnahmen ausgewählt und vorgeschlagen. Es empfiehlt sich, die Fragebogenaktion nach der Durchführung und Etablierung der Maßnahmen also nach einer entsprechenden Wirkdauer zu wiederholen, um den Erfolg der Maßnahmen abzuschätzen und auf eventuell veränderte Gefährdungen reagieren zu können. Damit trägt GUROM dem intendierten Kreislaufcharakter der Gefährdungsbeurteilung von der Feststellung der Gefährdung über die Ableitung und Umsetzung von Arbeitsschutzmaßnahmen bis hin zur Wirkungsmessung Rechnung. Welche Module gibt es? Aufgrund des hohen Bedarfs wurde als erstes Modul eine Gefährdungsbeurteilung für Arbeitswege entwickelt. Dieses Modul bietet Unterstützung für die Prävention von Wegeunfällen. Zurzeit wird ein weiteres Modul für Schulkinder, Auszubildende und Studierende entwickelt. Ein drittes Modul widmet sich Dienstund Betriebswegen, also den Bereichen, in denen Beschäftigte im Rahmen ihrer Tätigkeit am Straßenverkehr teilnehmen oder ihre Tätigkeit selbst im Fahren besteht. Geplant ist auch, die Module Innerbetrieblicher Verkehr und Privatverkehr zu erarbeiten, denn der verkehrsbedingte Ausfall einer qualifizierten Arbeitskraft erzeugt neben dem menschlichen Leid immer auch ökonomische Kosten. Wie funktioniert GUROM? Fachkräfte für Arbeitssicherheit können ihr Unternehmen oder einzelne Abteilungen unter registrieren. Sie erhalten dann einen spezifischen Link bzw. Code, der an die Mitarbeiter verteilt wird. Diese können sich im Anschluss auf der Seite anmelden und den Fragebogen zur Gefährdungsanalyse ausfüllen. Um die Anonymität der Mitarbeiter zu schützen, erfolgt die Anmeldung ohne persönliche Angaben; auf Wunsch kann jedoch auch eine -Adresse angegeben werden. Durch die Angabe des Unternehmenscodes können die Daten der Beschäftigten dem Unternehmen zugeordnet werden und ein unternehmensspezifisches Gefährdungsprofil erstellt werden. Fazit Vor dem Hintergrund der schweren Unfallfolgen sind Gefährdungsbeurteilungen im Mobilitätsbereich wichtig. GUROM bietet mit einem Online-Fragebogen und dem daraus folgenden Gefährdungsprofil sowohl für einzelne Personen als auch für Unternehmen eine Möglichkeit, der gesetzlichen Verpflichtung und der menschlichen Notwendigkeit einer Gefährdungsbeurteilung als Voraussetzung zur Unfallvermeidung nachzukommen. Kein anderes Konzept bietet derzeit diese Detailliertheit der Analyse und der Maßnahmen - vorschläge bzw. liefert so preiswert eine Gefährdungsbeurteilung für den Bereich der betrieblichen Mobilität. Die anonym gewonnenen Daten helfen außerdem der Unfallforschung festzustellen, welche Unfallursachen wie bekämpft werden können. Autoren Gudrun Gericke Prof. Dr. Rüdiger Trimpop Friedrich-Schiller- Universität Jena Institut für Psychologie Lehrstuhl für Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie Dipl.-Päd. Jochen Lau Deutscher Verkehrssicherheitsrat (DVR) Referatsleiter Unfall - prävention Wege und Dienstwege jlau@dvr.de Kontakt: Gudrun Gericke Tel.: info@gurom.de Sicherheitsingenieur 10/

20 FACHBEITRAG Arbeitsplatzgrenzwerte für krebserzeugende Stoffe Änderungen in der MAK-Werte-Liste 2012 der DFG Dr. Ulrich Welzbacher Viele Jahre galt im Arbeitsschutz der eherne Grundsatz, dass für krebserzeugende Stoffe keine arbeitsmedizinisch-toxikologisch begründeten Grenzwerte für die Luft am Arbeitsplatz aufgestellt werden können. Mit der Zunahme des Verständnisses für die Wirkung solcher Stoffe ändert sich auch die Haltung der Fachleute gegenüber der Aufstellung von Luftgrenzwerten. Gibt es seit einiger Zeit schon Exposition-Risiko-Beziehungen (ERB) des AGS mit Akzeptanz- und Toleranzkonzentrationen, so beginnt jetzt auch die DFG-Senatskommission mit der Veröffentlichung von Arbeitsplatzgrenzwerten für als krebserzeugend eingestufte Stoffe. Foto: Rolf van Melis / pixelio.de 20 Sicherheitsingenieur 10/2012

21 FACHBEITRAG Die Liste enthält in diesem Jahr insgesamt 47 neue oder geänderten Einträge davon 40 Positionen bei den Luftgrenzwerten (MAK-Werte-Liste) und 7 bei den biologischen Werten. Darüber hinaus wurde die Bewertung der beiden Stoffe 4,4'-Diaminodiphenylmethan [ ] und Tetrachlormethan [ ]) überprüft, ohne dass Änderungen erforderlich wurden. Neue Luftgrenzwerte 2012 Die Liste der MAK-Werte wurde in diesem Jahr um 25 Positionen erweitert ungewöhnlich viel im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren. Dabei wurden für sieben Neuaufnahmen und für vier bereits vorhandene Einträge erstmals MAK-Werte festgelegt: Calciumhydroxid [ ]: 1 mg/m³ (E), Kurzzeitkategorie I(2) (Neueintrag, Schwangerschaftsgruppe C) 3-Chlor-1,2-propandiol [ ]: 0,005 ml/m³ = 0,023 mg/m³, Kurzzeitkategorie II(8) (Neuer MAK, Schwangerschaftsgruppe D) N-Cyclohexylhydroxydiazen-1-oxid, Kaliumsalz [ ]: 10 mg/m³ (E), Kurzzeitkategorie II(2) (Neueintrag, Schwangerschaftsgruppe D) N-(1,3-Dimethylbutyl)-N'-phenylp-phenylendiamin [ ]: 2 mg/m³ (E), Kurzzeitkategorie II(2), (Neueintrag, Schwangerschaftsgruppe C) Diphenylamin [ ]: 5 mg/m³ (E), Kurzzeitkategorie II(2) (neuer MAK, Schwangerschaftsgruppe C) 1,2-Epoxypropan [ ]: 2 ml/m³ = 4,8 mg/m³, Kurzzeitkategorie I(2) (Neueintrag, Schwangerschaftsgruppe C) -Hexachlorcyclohexan [ ]: 0,5 mg/m³ (E), (Neueintrag, Kurzzeitkategorie II(8) (Schwangerschaftsgruppe D) -Hexachlorcyclohexan [ ]: 0,1 mg/m³ (E), (Neueintrag, Kurzzeitkategorie II(8) (Schwangerschaftsgruppe D) N-Isopropyl-N'-phenyl-p-phenylendiamin [ ]: 2 mg/m³ (E), Kurzzeitkategorie II(2) (neuer MAK, Schwangerschaftsgruppe C) Tetrahydronaphthalin [ ]: 2 ml/m³ = 11 mg/m³, (Neueintrag, Kurzzeitkategorie I(1) (Schwangerschaftsgruppe C) Thioglykolate [ ]: 2 mg/m³ (E), Kurzzeitkategorie II(2) (neuer MAK, Schwangerschaftsgruppe C) Die bisherigen MAK für Chlorierte Biphenyle: Mono-, Di-, Trichlorierte Biphenyle (Keimzellmutagene Kategorie 3A Stoffe mit nachgewiesener Schädigung der Keimzellen im Tierversuch) Kampfer [ ] (Einstufung in Abschnitt IIb) Siliciumcarbid (faserfrei) [ ] (Einstufung in Abschnitt IIb) wurden aufgehoben. Damit hat sich die Anzahl der MAK-Werte in diesem Jahr im Saldo um acht erhöht. Zwölf Neueinträge davon sieben Kühlschmierstoffkomponenten (Hinweis auf Abschnitt Xc) konnten lediglich dem Abschnitt IIb zugeordnet werden, in dem Stoffe aufgeführt sind, für die derzeit keine MAK-Werte aufgestellt werden können. Absenkung von MAK-Werten Die bisherigen MAK für insgesamt vier Stoffe wurden abgesenkt, und zwar halbiert für Atrazin [ ] zweimal um den Faktor 5 für 1,2,3,4,5,6-Hexachlorcyclohexan (techn. Gemisch aus - und -HCH) und iso-propylbenzol (Cumol) [ ] von bisher 0,7 auf 0,003 mg/m³ für höherchlorierte ( 4 Cl) Biphenyle (bei allerdings geänderter Definition des Produktes). Anhebung von MAK-Werten Diesmal gab es entgegen der allgemeinen Entwicklung auch wieder zwei MAK- Anhebungen: Verdoppelt wurden die Werte für 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure (2,4-D) [ ] (einschl. Salze und Ester) bei gleichzeitiger Änderung des Überschreitungsfaktors von bisher II(8) auf nunmehr II(2) und Schwefeldioxid [ ]. Kurzzeitwerte Bei den neuen MAK hat die Kommission 1 x die Kurzzeitwertkategorie I(1) für Tetrahydronaphthalin [ ]), 2 x die Kurzzeitwertkategorie I(2) für Calciumhydroxid [ ] und 1,2-Epoxypropan [ ]) 5 x die Kategorie II(2) für N-Cyclohexylhydroxydiazen-1-oxid, Kaliumsalz [ ], N-(1,3-Dimethylbutyl)-N'-phenylp-phenylendiamin [ ], Diphenylamin [ ], N-Isopropyl-N'-phenyl-p-phenylendiamin [ ] und Thioglykolate [ ] 3 x die Kurzzeitwertkategorie II(8) für 3-Chlor-1,2-propandiol [ ] -Hexachlorcyclohexan [ ] und -Hexachlorcyclohexan [ ] vergeben. In diesem Jahr gab es nur zwei Änderungen bei bestehenden Kurzzeitwertkategorien, und zwar II(2) beide bisher II(8) für Atrazin [ ] und 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure (2,4-D) [ ] (einschl. Salze und Ester). Bei den übrigen MAK-Wert-Änderungen blieben die Kurzzeitwertkategorien unverändert. Die Bedeutung der beiden Kategorien wird im nachfolgenden Kasten erläutert: Kategorie I: Stoffe, bei denen die lokale Reizwirkung grenzwertbe - stimmend ist oder atemwegssensibilisierende Stoffe Kategorie II: resorptiv wirksame Stoffe Die Zahl in Klammern hinter der Kategorie bezeichnet den zulässigen Überschreitungsfaktor; dabei ist eine solche Überschreitung höchstens viermal pro Arbeitsschicht als Mittelwert für jeweils 15 Mi - nuten zulässig. Der zeitliche Abstand der einzelnen Überschreitungsperioden soll dabei mindestens eine Stunde betragen. Sicherheitsingenieur 10/

22 FACHBEITRAG Sensibilisierende Stoffe und Aufnahme durch die Haut Bei den Neuaufnahmen wurden in diesem Jahr fünf Stoffe lediglich mit dem Verweis auf Abschnitt IV und der Anmerkung Sh für Sensibilisierung bei Hautkontakt versehen: 3-Aminophenol [ ] Bisphenol-F-diglycidylether [ ] (p.p -Isomer), [ ] (o,p -Isomer), [ ] (o,o -Isomer) p-tert-butylphenylglycidylether [ ] Dibenzothiazyldisulfid [ ] N,N'-Diphenyl-p-phenylendiamin [ ]. Darüber hinaus erhielten vier Neueinträge in der diesjährigen Liste die Anmerkung Sh neben anderen Einstufungen und gegebenenfalls Grenzwerten: N-(1,3-Dimethylbutyl)-N'-phenylp-phenylendiamin [ ] 1,2-Epoxypropan [ ] 2-Methyl-2,3-dihydroisothiazol-3-on [ ] Morpholinylmercaptobenzothiazol [ ]. Drei Neuaufnahmen erhielten die Anmerkung Sh in Kombination mit der Anmerkung H für Gefährdung durch Hautkontakt: 4-Aminodiphenylamin [ ] und Thioglykolate Thioglykolsäure [ ]. Die Anmerkung Sa für sensibilisierend beim Einatmen wurde in diesem Jahr für die mikrobiellen Labersatzstoffe Endo - thiapepsin und Mucorpepsin in Kombination mit dem Hinweis auf Abschnitt IV vergeben. Die Anmerkung H für Gefährdung durch Hautkontakt (ohne gleichzeitiges Sh) wurde in diesem Jahr für eine bestehende Position (3-Chlor-1,2-propandiol [ ]) sowie für die beiden Neuaufnahmen N-Cyclohexylhydroxydiazen-1-oxid, Kaliumsalz [ ] und Diphenyl - amin [ ] vergeben; bei diesen Stoffen trägt die Aufnahme durch die Haut wesentlich zum toxischen Gefährdungspotenzial bei. Für 1,2-Epoxypropan [ ] wurde die Anmerkung H aufgehoben, weil die Aufnahme über die Haut offenbar nur von geringer Bedeutung ist. Krebserzeugende Stoffe Zehn Stoffe wurden in diesem Jahr hinsichtlich ihrer krebserzeugenden Eigenschaften erstmals eingestuft bzw. neu bewertet. Dabei wurde je fünfmal die Kategorie 3B so genannte echte Krebsverdachtsstoffe und Kategorie 4 keine genotoxischen Wirkungen mit der Möglichkeit zur Festlegung eines MAK-Wertes vergeben. In Kategorie 3B wurden die Stoffe 4-Aminodiphenylamin [ ] (Neueintrag) 3-Chlor-1,2-propandiol [ ] (bisher ohne Kategorie krebserzeugend) Diphenylamin [ ] (Neueintrag) Naphthenat, Na-, Ca, K- [ ; ; ] (Neueintrag) sowie iso-propylbenzol (Cumol) [ ] (bisher ohne Kategorie krebserzeugend) eingestuft. Kategorie 4 erhielten die Stoffe Chlorierte Biphenyle: höherchlorierte ( 4 Cl) Biphenyle (bisher Kategorie 3B) 1,2-Epoxypropan [ ] (bisher Kategorie 2) -Hexachlorcyclohexan [ ] (Neueintrag; das technische Gemisch beider Isomere hatte bisher keine Kategorie krebserzeugend) -Hexachlorcyclohexan [ ] (Neueintrag; das technische Gemisch beider Isomere hatte bisher keine Kategorie krebserzeugend) 1,2,3,4,5,6-Hexachlorcyclohexan (techn. Gemisch aus - und -HCH) (bisher ohne Kategorie krebserzeugend) Mit 1,2-Epoxypropan (Propylenoxid) wurde erstmals für einen Stoff, der nach bisherigem EG-Recht bzw. nach CLP-Verordnung eindeutig als krebserzeugend eingestuft ist (krebserzeugend im Tierversuch, Kategorie 2 bzw. 1B), ein MAK-Wert festgelegt, weil das kanzerogene Potenzial offenbar so gering ist, dass unterhalb einer Konzentration von 2 mg/m³ (ppm) / 4,8 mg/m³ das Risiko einer Krebsentstehung offenbar vernachlässigt werden kann. Solange 1,2-Epoxypropan im EU-Recht als krebserzeugend eingestuft ist ein Analogon zur DFG-Kategorie 4 gibt es dort nicht, dürfte es schwierig werden, in der TRGS 900 hierfür einen Arbeitsplatzgrenzwert (AGW) festzulegen. Allerdings gibt es heute die Möglichkeit, eine Akzeptanz- und Toleranzkonzentration nach der Bekanntmachung zu Gefahrstoffen BekGS 910 Risikowerte und Exposition-Risiko- Beziehungen für Tätigkeiten mit krebserzeugenden Gefahrstoffen [1] festzulegen, die in der für 2015 geplanten neuen Gefahrstoffverordnung dann möglicherweise die gleiche Rechtsposition erhalten wie Arbeitsplatzgrenzwerte. Wie für alle Stoffe hat die Kommission für jede Zuordnung eine ausführliche wissenschaftliche Begründung erarbeitet, die einige Monate nach der MAK-Liste in einer Ergänzungslieferung zu der Loseblattsammlung Toxikologisch-arbeitsmedizinische Begründungen von MAK-Werten und Einstufungen [2] veröffentlicht werden und die seit Anfang 2012 auch im Internet kostenlos zur Verfügung stehen. Keimzellmutagene Bei den Keimzellemutagenen gibt es in diesem Jahr zwei neue Einträge: Chlorierte Mono-, Di- und Trichlorierte Biphenyle werden der Kategorie 3A zugeordnet, in der Stoffe mit nachgewiesener Schädigung der Keimzellen im Tierversuch aufgeführt sind. Aus diesem Grund wurde auch der bisherige MAK- Wert aufgehoben. Höherchlorierte ( 4 Cl) Biphenyle werden der Kategorie 5 zugeordnet, in der Stoffe mit sehr geringer Wirkungsstärke aufgeführt sind. Aus diesem Grunde wurde für diese Stoffgruppe auch ein MAK-Wert festgelegt. 22 Sicherheitsingenieur 10/2012

23 FACHBEITRAG Der nachfolgende Kasten zeigt die vollständige Definition der beiden Gruppen: Kategorie 3A: Stoffe, für die die Schädigung des genetischen Materials der Keim - zellen beim Menschen oder im Tierversuch nachgewiesen wurde oder für die gezeigt wurde, dass sie mutagene Effekte in somatischen Zellen von Säugetieren in vivo hervorrufen und dass sie in aktiver Form Keimzellen erreichen. Kategorie 5: Keimzellmutagene oder Verdachtsstoffe (gemäß der Definition in Kategorien 3A und 3B), deren Wirkungsstärke als so gering erachtet wird, dass unter Einhaltung der MAKund BAT-Werte ein sehr geringer Beitrag zum genetischen Risiko für den Menschen zu erwarten ist. Schwangerschaftsgruppen 15 Stoffe wurden in diesem Jahr hinsichtlich ihrer Zuordnung zu Schwangerschaftsgruppen (neu) bewertet. Dabei erfolgte 9 x eine Zuordnung zur Schwangerschaftsgruppe C (Stoffe, bei denen eine fruchtschädigende Wirkung bei Einhaltung des MAK- und BAT-Wertes nicht befürchtet werden braucht): Atrazin [ ] (MAK halbiert, bisher ohne Schwangerschaftsgruppe) Calciumhydroxid [ ] (Neuaufnahme) N-(1,3-Dimethylbutyl)-N'-phenylp-phenylendiamin [ ] (Neuaufnahme) Diphenylamin [ ] (Neuaufnahme) 1,2-Epoxypropan [ ] (neuer MAK-Wert) 2-Ethylhexanol [ ] (die im Vorjahr zugeordnete Schwangerschaftsgruppe B wurde im Rahmen der Kommentierungsfrist geändert) N-Isopropyl-N'-phenyl-p-phenylendiamin [ ] (neuer MAK-Wert) Tetrahydronaphthalin [ ] (Neuaufnahme) Thioglykolate [ ] (Neuaufnahme) 5 x eine Zuordnung zur Schwangerschaftsgruppe D (Stoffe, bei denen die vorliegenden Daten für eine Einstufung in eine der Gruppen A, B oder C nicht ausreichen): 3-Chlor-1,2-propandiol [ ] (neuer MAK-Wert) N-Cyclohexylhydroxydiazen-1-oxid, Kaliumsalz [ ] (Neuaufnahme) -Hexachlorcyclohexan [ ] (Neuaufnahme) -Hexachlorcyclohexan [ ] (Neuaufnahme) 1,2,3,4,5,6-Hexachlorcyclohexan (techn. Gemisch aus - und -HCH) (bisher ohne Schwangerschaftsgruppe) Am auffälligsten ist sicher die Zuordnung der Schwangerschaftsgruppe B (eine fruchtschädigende Wirkung ist nach den vorliegenden Informationen bei Exposition in Höhe des MAK- und BAT-Wertes nicht auszuschließen) für Aceton [ ] (MAK halbiert, bisher Schwangerschaftsgruppe D). In einer Fußnote wird darauf hingewiesen, dass die Voraussetzungen für die Anwendung der Schwangerschaftsgruppe C (demnächst) in der Begründung für die Einstufung nachgelesen werden kann. Diese Anmerkung unterstreicht, dass die Zuordnung zu Schwangerschaftsgruppen eng mit dem jeweiligen MAK-Wert verbunden ist: Bei Einhaltung des MAK-Wertes der Schwangerschaftsgruppe B zum Beispiel für Aceton können fruchtschädigende Wirkungen nicht ausgeschlossen werden. Es gibt jedoch eine niedrigere Konzentration, bei denen solche Wirkungen nicht befürchtet werden müssen. In solchen Fällen schützt der jeweilige MAK-Wert lediglich vor den sonstigen schädlichen Wirkungen des betreffenden Stoffes. Biologische Werte Bei den biologischen Werten gibt es in diesem Jahr Einträge für insgesamt sieben Stoffe oder Stoffgruppen, davon drei neue Stoffe oder Stoffgruppen mit drei neuen Biologischen Arbeitsstoff-Referenz-Werten (BAR-Werten) für Lithium [ ] 4,4 -Methylen-bis(2-chloranilin) (MOCA) [ ] und Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAH). Für Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAH) wird außerdem eine neue EKA-Tabelle (Expositionsäquivalente für krebserzeugende Arbeitsstoffe) veröffentlicht. Für den bereits bestehenden Eintrag 1,4-Dioxan [ ] wurde erstmals ein BAT-Wert (400 mg/g Kreatinin) festgelegt. Für die folgenden Stoffe wurden zu den bereits bestehenden Werten zusätzli- che Biologische Werte hinzugefügt: Blei [ ] und seine Verbindungen (außer Bleiarsenat, Bleichromat und Alkylbleiverbindungen): neuer BAR- Wert (70 µg/l Vollblut) für Frauen; der bisherige Biologische Leitwert (BLW) gilt jetzt für Frauen über 45 Jahren und für Männer. Der bisherige Eintrag 100 µg/l (Frauen <45 J.) und die Fußnote 116 werden gestrichen; 1,3-Butadien [ ]: neue EKA-Tabelle (Parameter 2-Hydroxy-3-butenylmerkaptursäure zusätzlich zur bereits bestehenden Tabelle für 3,4-Dihydroxybutyl-merkaptursäure) zwei neue BAR-Werte für die beiden vorstehend genannten Parameter; 1,2-Epoxypropan [ ]: neue EKA-Tabelle. Damit gibt es in diesem Jahr einen neun BAT-Wert, drei neue EKA-Tabellen und sechs neue BAR-Werte. Ein Biologischer Leitwert (BLW) wurde geändert. Als Untersuchungsmaterial wurde meist der für die Probanden weniger belastende Urin angegeben. Lediglich der neue BAR für Blei wird wie auch die anderen Blei- Sicherheitsingenieur 10/

24 FACHBEITRAG Werte im Vollblut bestimmt. Die Bestimmung des neuen BAR und der EKA für 1,2-Epoxypropan erfolgt in der Erythrozytenfraktion des Vollblutes (B E ), die im vergangenen Jahr das Untersuchungsmaterial Erythrozyten (E) ersetzt hatte. Welche Bedeutung hat die DFG-Liste? Die Deutsche Forschungsgemeinschaft übergibt ihre MAK-Werte-Liste in diesem Jahr als Mitteilung 48 der Kommission alljährlich im Juli dem Bundesmi - nisterium für Arbeit und Soziales (BMAS) als Bestandteil ihrer Politikberatung. Danach haben alle betroffenen und interessierten Kreise bis zum Ende des Jahres Gelegenheit, zu den Neuerungen Stellung zu nehmen und Kommentare hierzu einzureichen. Dabei geht es allerdings ausschließlich um wissenschaftliche Stellungnahmen. Fragen der praktischen Umsetzung von neuen oder abgesenkten Grenzwerten werden hierbei nicht berücksichtigt. Die Kommission wird die eingereichten Stellungnahmen im kommenden Jahr diskutieren und ihre Vorschläge gegebenenfalls ändern oder ergänzen, bevor diese endgültig verabschiedet werden, erforderlichenfalls auch zurückziehen. Dass diese Stellungnahmen von der Kommission auch tatsächlich berücksichtigt werden, zeigt in diesem Jahr die Änderung der Schwangerschaftsgruppe für 2-Ethylhe xa - nol [ ] von B nach C aufgrund eingegangener Kommentare. Die Aufgabe der praktischen Umsetzung obliegt dem Ausschuss für Gefahrstoffe (AGS), wenn er im nächsten Jahr über die Aufnahme neuer oder geänderter Grenzwerte in die TRGS 900 Luftgrenzwerte oder geänderter Stoffbewertungen in die TRGS 905 Verzeichnis krebserzeugender, erbgutverändernder oder fortpflanzungsgefährdender Stoffe entscheidet. Wenn die Übernahme neuer oder geänderter Grenzwerte in die TRGS 900 in der Praxis Probleme bereitet, wird der AGS auch hierüber beraten und gegebenenfalls passende Präventionsmaßnahmen vorschlagen, erforderlichenfalls auch spezielle Präventionsprogramme auflegen. Aus alledem ergibt sich, dass es auch für die betrieblichen Praktiker von Bedeutung ist, sich schon beizeiten mit den neuen Vorschlägen der DFG auseinander zu setzen und falls erforderlich im eigenen Betrieb zu überprüfen, ob die neuen Werte eingehalten werden können. Sollte dies offensichtlich nicht möglich sein, sollten sie frühzeitig mit den Technischen Aufsichtsdiensten, z.b. der Unfallversicherung Kontakt aufnehmen, um nach geeigneten Lösungen zu suchen. Dort wird man erforderlichenfalls dann auch den AGS einschalten. Gelbe Seiten der MAK- und BAT-Werte-Liste Auf den Gelben Seiten der MAK- und BAT-Werte-Liste weist die DFG-Kommission alljährlich auf Änderungen bzw. Ergänzungen von MAK- und BAT-Werten hin, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Liste in der Kommission für die jeweilige Folgemitteilung diskutiert werden. In den vergangenen Jahren hat das Arbeitsministerium regelmäßig im Bundesanzeiger auf diese Liste hingewiesen, zuletzt allerdings in einer Bekanntmachung vom 5. März Danach ist keine solche Veröffentlichung mehr erfolgt. Die aktuelle Liste kann daher nur in den (kostenpflichtigen) Veröffentlichungen der DFG eingesehen werden. Weitere Informationen Alle Neuaufnahmen und Änderungen im Einzelnen können auf der Internetseite der DFG unter der Adresse download/pdf/dfg_im_profil/gremien/senat/arbeitsstoffe/aenderungen_und_neuaufnahmen_2012.pdf nachgelesen werden. Die gedruckte Fassung der Liste kann beim Wiley-VCH-Verlag Kundenservice Bücher, Postfach , Weinheim, Telefon 06201/606 0, Fax 06201/ , info@wiley-vch.de oder im Buchhandel käuflich erworben werden (59,- ). Unter der Adresse ley.com/book/ / /topics besteht ab sofort Zugang zu einer (englischsprachigen) Online-Version der aktuellen MAK- Werte-Liste. Allerdings sind die Neuerungen 2012 zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Beitrags (Ende August 2012) noch nicht erhalten. Bereits seit Beginn dieses Jahres können die Begründungen im Internet unter der Adresse book/ / /topics ebenfalls kostenlos eingesehen werden. Diese neue Politik der Offenheit bei der DFG ist neu, hatte es doch vor einigen Jahren noch Streit mit dem Arbeitsministerium gegeben, weil die DFG die Übernahme ihrer MAK-Werte in die TRGS 900 verhindern wollte. Erst nachdem das Ministerium der DFG die Streichung staatlicher Zuschüsse angedroht hatte, lenkte die DFG ein. Heute sind alle Veröffentlichungen der Senatskommission für gesundheitsschädliche Arbeitsstoffe der allgemeinen Öffentlichkeit online kostenlos zugänglich. Ob das vielleicht daran liegt, dass die Vorsitzende der Kommission jetzt eine Frau ist? Literaturhinweise [1] Bekanntmachung zu Gefahrstoffen (BekGS) 910 Risikowerte und Exposition-Risiko-Beziehungen für Tätigkeiten mit krebserzeugenden Gefahrstoffen, GMBl 2008 Nr. 43/44, S , zuletzt geändert und ergänzt: GMBl 2011 Nr. 10, S. 194 [2] Hartwig, Andrea (Hrsg.): Gesundheitsschädliche Arbeitsstoffe Toxikologischarbeitsmedizinische Begründungen von MAK-Werten und Einstufungen, Begründungen MAK-Werte (DFG); 53. Lieferung Oktober 2012, Handbuch/ Nachschlagewerk, 456 Seiten, ISBN ; Wiley-VCH, Weinheim, 209,- inkl. Mehrwertsteuer zzgl. Versandkosten Autor Dr. Ulrich Welzbacher Sankt Augustin autor@gefahrstoffinformation.de 24 Sicherheitsingenieur 10/2012

25 Chancen und Praxis Blick nach Russland Das russische Arbeitsgesetzbuch liest sich fortschrittlich. Viele deutsche Firmen unterhalten Niederlassungen in Russland, dem flächenmäßig größten Staat der Erde. Nun, nachdem es seit wenigen Wochen und 18-jährigen Verhandlungen auch Mitglied der Welthandelsorganisation (WTO) ist, wird das noch zunehmen. Für deutsche und europäische Unternehmen bieten sich somit eine Reihe weiterer Geschäftsmöglichkeiten. Die EU ist der größte Handelspartner Russlands. Von Bedeutung für wirtschaftliche Tätigkeiten dort ist auch das russische Arbeitsrecht. Es gilt grundsätzlich für alle Arbeitsverhältnisse, also auch für ausländische Mitarbeiter. Die russische Verfassung garantiert in Artikel 37 das Recht auf freie Berufswahl, einen gesetzlichen Mindestlohn, das Recht auf Schutz vor Arbeitslosigkeit, das Streikrecht, das Recht auf Urlaub und das Recht auf Arbeitsschutz. Auch das am in Kraft getretenen Arbeitsgesetzbuch liest sich fortschrittlich und überwiegend arbeitnehmerfreundlich. Zusätzlich gibt es Präsidentenerlasse, Verordnungen der Regierung und des Arbeitsministeriums und gerichtliche Erläuterungen des obersten Gerichtes zum Arbeitsschutz. Wie alles in die Praxis umgesetzt wird, steht auf einem anderen Blatt. Man erlebt eine wirksame aber zuweilen auch sehr langsame Bürokratie. Peter H. Niederelz Bringen Sie Ihr Gehör in Sicherheit maßgefertigt für Ihren Gehörgang Ihr starker Partner für individuellen Gehörschutz Moskau, Stadtbezirk Mitte Foto: Valery Markov Fotolia.com auf der Arbeitsschutz Aktuell Augsburg Halle 5 Stand H5 F13

26 FACHBEITRAG Ausbildung und Beruf Arbeitsschutz: Karrierechance für Ingenieure? Prof. Dr.-Ing. Martin Schmauder, Dr.-Ing. Volker Didier Eine Versetzung in die Arbeitsschutzabteilung gilt, zumindest in Deutschland, nicht als Karrieresprung. Ingenieure fürchten aus gutem Grund, aufs Abstellgleis zu geraten. Die Frage, wohin und wie der berufliche Weg und die Karriere gehen, wird für Arbeitsschutzexperten immer wichtiger. Zwar sollen Unternehmen nach dem Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG) Ingenieure zur Fachkraft für Arbeitssicherheit bestellen. Aber diese Stelle ist meist auf eine beratende Stabsfunktion ohne eigene Führungsvollmachten beschränkt. Und damit ist sie weder üppig dotiert noch mit Aufstiegschancen verbunden. Dass es auch anders geht, zeigt die Praxis in angelsächsischen Ländern: Die Funktion des safety officer gilt dort als Durchlaufstation für den Führungsnachwuchs. Wer es schafft, unpopuläre Sicherheitsvorschriften gegen alle Widerstände durchzusetzen, empfiehlt sich für höhere Positionen, auf denen Führungsstärke gefragt ist. Ein anderes deutsches Problem sind die unscharfen Qualifikationsanforderungen. Fachkräfte nach dem ASiG oder sogenannte befähigte Personen nach den Techni schen Regeln für Betriebssicherheit (TRBS) sollten zwar ein Ingenieurstudium abgeschlossen haben. Aber die vielen Ausnahmen, nach denen auch besonders erfahrene Techniker, Meister oder Facharbeiter bestellt werden dürfen, sind heute die Regel. Gerade in großen Unternehmen, denen der internationale Wettbewerb um die besten Köpfe hohe Sozial- und Sicherheitsstandards diktiert, ist man damit nicht glücklich. Foto: rangizzz Fotolia.com Trenddisziplin Arbeitsschutz? Doch plötzlich kommt Bewegung in die Sache. Was lange als angestaubtes Nischenthema galt, liegt plötzlich im Trend: Arbeitsschutz als Garant für stressfreie, familienfreundliche oder altersgerechte Arbeitsbedingungen steht auf der politischen Agen- 26 Sicherheitsingenieur 10/2012

27 FACHBEITRAG da und in Medienberichten weit oben. War früher körperlich schwere Arbeit das Problem, werden in der flexibilisierten Arbeitswelt die psychischen Belastungsgrenzen des Menschen getestet und oft genug überschritten. Damit wächst der Bedarf an Fachleuten, die wissen, was gesundheitsgerechte Arbeit ausmacht. Für Arbeitsschutzexperten ist das Risiko und Chance zugleich. Das traditionelle Berufsbild vom technischen Normenkontrolleur verliert in den Unternehmen schnell an Bedeutung oder wird auf untere Hierarchieebenen verlagert. Aufsteiger sind durchsetzungsstarke Akteure, die an wichtigen Unternehmensentscheidungen teilnehmen und Arbeitsprozesse auf wissenschaftlicher Grundlage gestalten können. Hier bietet sich, überdurchschnittliche Lernbereitschaft vorausgesetzt, die Chance, der Karriere neuen Schwung zu geben. Praxisnähe Das Angebot an Universitätsstudiengängen für Sicherheitsingenieure ist heute überschaubar. Zwar hat sich die Bergische Universität Wuppertal mit ihrem Studiengang Sicherheitstechnik M.Sc. als erste Adresse für ein grundständiges Ingenieurstudium und für promotionswillige Experten etabliert. Zunehmend gefragt sind aber Masterstudiengänge, die neben dem Beruf zu schaffen sind. Für berufstätige Arbeitsschutzexperten mit höchsten Bildungsambitionen bietet z.b. die Dresden International University (DIU) den Studiengang Management Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit M.Sc. mit vier Semestern an, dessen Absolventen die Möglichkeit zur Promotion offen steht. Das Curriculum setzt gezielt auf die Vermittlung von Führungsqualitäten und die Fähigkeit zum selbständigen wissenschaftlichen Arbeiten. Ein Expertenbeirat großer deutscher Unternehmen und der Deutschen Gesetzlichen Unfallsicherung (DGUV) als Kooperationspartner wacht über die Praxisnähe. Als privat geführte Weiterbildungsuniversität gehört die DIU zur Technischen Universität Dresden, eine der elf Spitzenuniversitäten in der deutschen Exzelleninitiative. Ein sehr praxisorientiertes Konzept liegt z.b. dem berufsbegleitenden Studiengang Betriebssicherheitsmanagement M.Sc. der Technischen Fachhochschule Bochum zugrunde. Die Ausbildung bündelt die Fachgebiete Arbeits- und Gesundheitsschutz, Qualitätsmanagement, Umweltschutz, Datenschutz, IT-Sicherheit, Brandschutz, Betriebssicherheit und Risikomanagement. Absolventen und deren Arbeitgeber profitieren von dieser vielseitigen Ausbildung, weil damit eine Reihe von gesetzlich vorgeschriebenen Beauftragtenfunktionen von einer Person übernommen werden können. Kooperationspartner sind namhafte Organisationen, darunter die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, die DGUV und die Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit. Beide Studiengänge finanzieren sich ausschließlich aus Studiengebühren, wobei öffentliche und private Förderprogramme die Finanzierung im Einzelfall erleichtern können. Es ist zu erwarten, dass sich die Auswahl in den kommenden Jahren erweitern wird. Ob Ingenieure im Arbeitsschutz eine Karrierechance finden, hängt mehr denn je davon ab, ob sie die steigende öffentliche Akzeptanz des Themas für sich und ihr Unternehmen zu nutzen wissen. Eine hohe formale Ausbildungsstufe ist dafür unerlässlich. Autoren: Prof. Dr.-Ing. Martin Schmauder Direktor des Instituts für Technische Logistik und Arbeitssysteme und Inhaber der Professur für Arbeitswissenschaft an der TU Dresden. Dr.-Ing. Volker Didier leitet die Qualifizierung von Präventions - experten für die Berufs - genossenschaften und Unfallkassen und ist Lehrbeauftragter für betriebliche Sicherheitsorganisation an der DIU. Volker.Didier@dguv.de EN ISO Kl. 2, A1 3Drei-Punkt Berufskleidung GmbH Walnussweg Köln Telefon 02 21/ EN ISO A1, B1, C1, E2, F1 EN EN EN Klasse 1 Wir definieren Sicherheit neu: SteelProof Starker Schutz vor flüssigen Metallen und industriellen Schlacken Für die optimale Sicherheit und einen zeitgemäßen Tragekomfort haben wir SteelProof mit seinen antistatischen Eigenschaften verbessert: Schnitt wird nach Intex-Maßtabelle gefertigt Neue zweifarbige Kleidung mit Zertifizierung nach Störlichtbogen Bekennen Sie Farbe und testen Sie jetzt unsere Schutzkleidung SteelProof!

28 WISSENSWERTES VDSI und DVR starten Wettbewerb zur betrieblichen Verkehrssicherheit Unterwegs aber sicher! Wegeunfälle, rund verkehrsbedingte Schulwegunfälle, über Unfälle beim innerbetrieblichen Transport so lautete die Jahresbilanz 2011 der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. Anlass genug für den Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) und den Verband Deutscher Sicherheitsingenieure (VDSI), einen neuen Wettbewerb auszurufen. Unter dem Motto Unterwegs - aber sicher! suchen beide Verbände ab sofort nach Good-Practice-Beispielen, die das Unfallrisiko senken sowohl auf Arbeits- und Schulwegen als auch beim innerbetrieblichen Transport und Verkehr. Bis zum 1. Juli 2013 können Fachkräfte für Arbeitssicherheit und andere Verantwortliche für betriebliche Verkehrssicherheit ihre Projekte einreichen. Aufgerufen sind auch Fachleute, die öffentliche Institutionen wie Schulen, Universitäten und Krankenhäuser betreuen. Eine Jury aus DVRund VDSI-Vertretern wählt die Gewinnerbeiträge aus. Entscheidend sind Kriterien wie Nachhaltigkeit, Kreativität und Effizienz. Die Teilnahme lohnt sich! Die ersten drei Plätze erhalten Preisgelder in einer Ge- samthöhe von Euro. Zudem werden unter allen eingesandten Beiträgen zehn Fahrsicherheitstrainings verlost. Die Preisverleihung findet auf der A+A 2013 in Düsseldorf statt. Alle Informationen zur Teilnahme am Wettbewerb gibt es unter: Die Redaktion von Sicherheitsingenieur unterstützt den Wettbewerb Unterwegs - aber sicher!. Zum Start des Wettbewerbs befragten wir den Vorstandsvorsitzenden des VDSI e.v., Prof. Dr. Rainer von Kiparsky. Herr Professor von Kiparski, was versprechen Sie sich von dem Wettbewerb? Mit diesem Wettbewerb wollen wir die betriebliche Verkehrssicherheit stärken. Im Ergebnis soll eine Plattform entstehen, die innovative Ideen für sicheres Fahren und Transportieren liefert und in die Betriebe transferiert. Letztlich geht es uns darum, der Vision Zero ein Stück näher zu kommen: Kein Mensch soll im Straßenverkehr oder bei der Arbeit getötet oder so schwer verletzt werden, dass er lebenslange Schäden davonträgt. Vorbilder auszeichnen Wie kam es zu der Kooperation zwischen dem VDSI und dem DVR? Uns verbindet nicht nur eine gemeinsame Vision. Die Aktivitäten beider Verbände überschneiden sich ganz konkret in der betrieblichen Verkehrssicherheitsar - beit. Dazu gehört beispielsweise die Prävention von Wegeunfällen oder auch die Ladungs- und Transportsicherheit. Seit rund zwei Jahren arbeiten wir hier stärker zusammen, stehen in engem Fachaustausch und unterstützen gegenseitig unsere Aktivitäten. Der Wettbewerb ist ein weiterer Schritt auf dem gemeinsamen Weg. Wir freuen uns, den DVR als starken Partner an unserer Seite haben. Warum starten Sie den Aufruf zum Wettbewerb gerade jetzt? Trotz rückläufiger Unfallzahlen müssen wir jedes Jahr aufs Neue eine traurige Bilanz ziehen. Auch hinter der Unfallstatistik von 2011 stand wieder großes menschliches Leid. Dazu kommen gravierende soziale und wirtschaftliche Folgen. Mit diesem Wettbewerb wollen wir die Verantwortlichen in den Betrieben und Institutionen zu neuen Präventionsmaßnahmen anregen und Vorbilder auszeichnen. Damit knüpfen wir auch an die vergangene Kampagne der DGUV an. Risiko raus! Prof. Dr. Rainer von Kiparski Vorstandsvorsitzender des VDSI Foto: VDSI wollte ebenfalls zu sicherem Fahren und Transport motivieren. Unser Wettbewerb sorgt hier für Nachhaltigkeit. 28 Sicherheitsingenieur 10/2012

29 WISSENSWERTES 3. Symposium Gefahrstoffe am Arbeitsplatz Probenahme und Analytik diskutiert Ohne Messungen am Arbeitsplatz lassen sich die Risiken im Umgang mit Gefahrstoffen nicht verringern. Entsprechend standen geeignete Messverfahren und Messstrategien sowie die Güte von Verfahren, die auf Modellen beruhen, im Mittelpunkt des dritten Symposiums Gefahrstoffe am Arbeitsplatz der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). Fast 200 Fachleute aus dem deutschsprachigen Raum informierten sich über aktuelle Entwicklungen bei Probenahme, Analytik und Beurteilung. Wenn Messungen am Arbeitsplatz vorgenommen werden, dann müssen sie valide (gültig) sein, lautet eine Aussage der Veranstaltung. Das Symposium zeigte Fehlermöglichkeiten auf und beschäftigte sich mit der Validierung von Analyseverfahren. Dabei kamen auch die Messung von Partikel-Dampf-Gemischen, wie sie beispielsweise beim Lackieren entstehen, und die Bewertung von Kohlenwasserstoffgemischen zur Sprache. Weitere Vorträge befassten sich mit den Problemen bei der Umsetzung des neuen Staubgrenzwertes und der Erfassung von Hautbelastungen durch Teeröl bei der Imprägnierung von Bahnschwellen. Ohne Messungen am Arbeitsplatz geht es nicht, resümierte Dr. Ralph Hebisch von der BAuA. Die verschiedenen Vorträge verdeutlichen, dass die Wahl der verwendeten Messverfahren und Messstrategien von maßgeblicher Bedeutung sind, um den Schutz der Beschäftigten vor Gefahrstoffen zu verbessern. Zudem tragen Messung und Analytik entscheidend dazu bei, dass praxisnahe Verfahren entwickelt werden können, die sich sicher ohne Arbeitsplatzmessungen anwenden lassen. Die Vorträge des Symposiums werden laut BAuA zeitnah unter ins Internet gestellt. Ne rt r T ige Te VERBESSERTER ESS SERTE RTER 6 TYP P5/ 5/6 6 Tech einzigartige einzigart e, Neue, chnologie SCHUTZ Zum Patentangemeldet g et t angemeldet INNOVATIVER SCHUTZ BIS INS DETAIL tra Schutz gegen flüssige Chemikalien tra Schutz gegen feste fliegende Partikel tra Schutz dank innovativem Design und Komfort Der neue Tyvek Classic Xpert setzt neue Maßstäbe in Sachen Typ 5/6 Schutz. Erfahren Sie mehr und bestellen Sie ein Muster unter Copyright 2012 DuPont. Alle Rechte vorbehalten. Das DuPont Logo, DuPont TM, The miracles of science TM sowie alle mit oder TM gekennzeichneten Produkte sind markenrechtlich geschützt für E. I. du Pont de Nemours and Company oder eine ihrer Konzerngesellschaften. Sicherheitsingenieur 10/

30 FACHBEITRAG Gefährdungs beurteilung Psychische Belastungen erfassen Dr. Tobias Felsing Psychische Belastungen wie beispielsweise Komplexität, Zeitdruck oder Veränderungsprozesse gelten als typische Kennzeichen der modernen Arbeitswelt. Zahlreiche Publikationen von Wissenschaftlern oder Krankenkassen unterstreichen dies (zum Beispiel [1]). Psychische Belastungen werden für die zunehmende Verbreitung von Erschöpfungszuständen ( Burnout ) und für den starken Anstieg der Fehlzeiten aufgrund von psychischen Erkrankungen verantwortlich gemacht. Immer mehr Unternehmen und Behörden beginnen deswegen, psychische Belastungen in ihre Gefährdungsbeurteilungen zu integrieren. Foto: Steelcase Abb. 1: In Großraumbüros lassen sich akustische Belastungen durch schalldämmende Trennelemente, wie hier zu sehen, wirkungsvoll bekämpfen. 30 Sicherheitsingenieur 10/2012

31 FACHBEITRAG Abb. 2: Das Belastungs-Beanspruchungs-Modell (eigene Darstellung) In den vergangenen Jahren wurden vom Autor einige Projekte zum Thema als Projektleiter umgesetzt. Dies geschah vorwiegend im Bereich Banken und Versicherungen sowie im öffentlichen Dienst. Die Größenordnung der Projekte reichte dabei von Großprojekten mit mehreren Tausend Befragten bis hin zu kleineren Projekten. Als Erhebungsmethode wurden jeweils Mitarbeiterbefragungen eingesetzt. Mitarbeiterbefragungen stellen in der Wissenschaft die gängigste Methode dar, um psychische Belastungen zu erfassen. Sie gelten außerdem in der Praxis als der effizienteste Weg, um eine große Anzahl an Beschäftigten zu erreichen. Der vorliegende Beitrag resümiert einige wichtige Erfahrungen aus den genannten Projekten und möchte den Praktikern in diesem Bereich Anregungen und Empfehlungen an die Hand geben, wie solche Projekte erfolgreich umgesetzt werden können. Phase 1: Vorbereitung Die Erhebung von psychischen Belastungen im Rahmen einer Mitarbeiterbefragung ist fachlich sehr anspruchsvoll und bedarf daher einer sehr guten Vorbereitung. In der Phase der Vorbereitung wird zunächst ein Projektteam ins Leben gerufen, das für die Steuerung des ganzen Projektes verantwortlich ist. Außerdem werden die Inhalte und die Auswertung der Befragung abgestimmt sowie der Befragungszeitraum und das Vorgehen bei der Kommunikation festgelegt. Projektteam Das Projektteam kann mit dem ASA identisch sein oder aus einer Teilgruppe dieses Ausschusses bestehen. Im Idealfall arbeiten Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter hier Hand in Hand am Thema hierdurch wird in der Fläche die größte Akzeptanz der Befragung erreicht. Typische Mitglieder eines Projektteams sind die zuständige Sicherheitsfachkraft, der Betriebsarzt/ die Betriebsärztin, Vertreter der Personalabteilung, Vertreter der Arbeitnehmerseite (Personal- beziehungsweise Betriebsrat, Schwerbehindertenvertretung, gegebenen - falls Frauenbeauftragte) sowie, sofern das Projekt von einem externen Dienstleistungsunternehmen umgesetzt wird, natürlich auch ein Vertreter desselben. Festlegung der Befragungsinhalte Die Festlegung der Befragungsinhalte ist eine typische Expertenaufgabe. Hierfür ist sowohl inhaltliches als auch methodisches Expertenwissen erforderlich, weswegen solche Befragungen häufig von Arbeitspsychologen umgesetzt werden. Als allgemeiner Ausgangspunkt der Fragebogenkonzeption bietet sich das Belastungs-Beanspruchungs-Modell an. Die beiden Grundbegriffe des Modells sind in der DIN definiert [2]. Unter Belastungen wird dabei die Gesamtheit aller erfassbaren Einflüsse, die von außen auf den Menschen zukommen und psychisch auf ihn einwirken verstanden. Belastungen werden hier also als neutrale Faktoren verstanden, die sich erst durch die Stärke ihrer Ausprägung oder das Zusammenwirken mit anderen Faktoren negativ auswirken können. Hier kommt der zweite Teil des Modells zum Tragen, die sogenannte Beanspruchung, die als die unmittelbare (nicht die langfristige) Auswirkung der psychischen Belastung im Individuum definiert ist. Beanspruchung kann dabei sowohl etwas Positives sein, wie Motivation oder Arbeitszufriedenheit, oder auch etwas Negatives, wie Anspannung, Erschöpfung oder psychosomatische Beschwerden. Im Rahmen von Gefährdungsbeurteilungen interessieren vor allem die letztgenannten Aspekte, die auch als Fehlbeanspruchung bezeichnet werden (hervorgerufen durch Fehlbelastungen). Das Ausmaß der Beanspruchung ist sowohl von individuellen Faktoren abhängig beispielsweise dem persönlichen Stressmanagement als auch vom Ausmaß der Belastung in einem bestimmten Arbeitsbereich. Ein sehr hoher Zeitdruck zum Beispiel führt bei vielen Beschäftigten zu Stressreaktionen, auf lang anhaltende starke Belastungen reagieren viele Menschen mit Erschöpfung und so weiter. Das Ziel einer Befragung zu psychischen Belastungen besteht vor allem darin, herauszufinden, ob es in bestimmten Arbeitsbereichen solche Konstellationen gibt, also eine überdurchschnittlich hohe Belastung (im Sinne einer Fehlbelastung), die möglicherweise bereits mit einer überdurchschnittlich hohen Beanspruchung (im Sinne einer Fehlbeanspruchung) einhergeht. Abbildung 2 zeigt das Belastungs-Beanspruchungs-Modell in einer etwas verein- Sicherheitsingenieur 10/

32 FACHBEITRAG fachten Version, wie sie sich gut für die Kommunikation mit Beschäftigten eignet. Hierbei wird, um eine bessere Verständlichkeit zu erreichen, auf die Differenzierung von Belastungen und Fehlbelastungen und Beanspruchung und Fehlbeanspruchung verzichtet. Der Begriff der Ressource, der in dem Modell ebenfalls verwendet wird, beschreibt Einflussfaktoren, denen eine Schutzfunktion zugeschrieben werden kann. Dabei handelt es sich um Aspekte der Arbeit, die als gesund erhaltend gelten. Solche Aspekte können in den Arbeitsbedingungen vorhanden sein (beispielsweise eine gute Unterstützung untereinander) oder in den Beschäftigten selbst (zum Beispiel Kompetenzen im Bereich Zeitmanagement). Ressourcen helfen Belastungen zu bewältigten und sollten daher immer auch innerhalb von Gefährdungsbeurteilungen abgefragt werden. Können Belastungen nicht abgestellt werden, kann das Stärken von Ressourcen helfen, um Fehlbelastungen und Fehlbeanspruchungen zu vermeiden. Zur Festlegung der einzelnen Befragungsinhalte kann inzwischen auf eine Reihe von wissenschaftlich fundierten Verfahren zurückgegriffen werden, von denen einige auch über das Internet zugänglich sind. Sehr bekannt ist in diesem Zusammenhang beispielsweise der Copsoq 1 geworden. Einen Überblick zu weiteren Verfahren findet man in der Toolbox der BAuA 2. Standardisierte Verfahren wie der Copsoq bieten den Vorteil der Wissenschaftlichkeit und der Vergleichbarkeit mit anderen Ergebnissen, bringen aber den Nachteil mit sich, dass sie sehr unspezifisch sind und nicht immer alle Aspekte berücksichtigen, die in einem bestimmten Unternehmen oder in einer bestimmten Behörde wichtig sind. Ein Beispiel hierfür sind Veränderungsprozesse, die im Arbeitsalltag für viele Beschäftigte eine sehr wichtige Ursache von 1 Copenhagen Psychosocial Questionnaire, deutsche Standardversion; Toolbox/Toolbox.html Belastungen - Aufgabe Abb. 3: Beispiele für mögliche Befragungsinhalte psychischen Belastungen darstellen. Veränderungsprozesse werden aber standardmäßig in vielen Fragebögen nicht erfasst. Entsprechende Fragen wären also gegebenenfalls zu ergänzen. Standardfragebögen zu psychischen Belastungen enthalten auch nicht immer Fragen zur (Fehl-) Beanspruchung. Diese sollten jedoch unbedingt enthalten sein, da sie im Hinblick auf die Dringlichkeit von Maßnahmen wertvolle Hinweise liefern. Auch bezüglich dieser Themenkomplexe sind bereits diverse Verfahren auf dem Markt oder aus der wissenschaftlichen Literatur bekannt. In der Praxis kommt man also in der Regel nicht umhin, einen standardisierten Fragebogen an die Erfordernisse des jeweiligen Projektes anzupassen. Gegebenenfalls kann es notwendig sein, selbst entwickelte Fragen zu ergänzen oder bei der Zusammenstellung des Instruments auf verschiedene Quellen zurückzugreifen. Auch hieran wird deutlich, dass die Konzeption des Fragebogens in jedem Fall eine Expertenaufgabe ist. In unseren Projekten arbeiten wir mit eigenen Instrumenten, die wir auf einer wissenschaftlichen Grundlage entwickelt haben. Die Inhalte orientieren sich dabei Ressourcen am Arbeitsplatz - Konzentrationsnotwendigkeiten - Handlungsspielraum - Komplexität - Partizipation - Monotonie - Soziale Unterstützung - Sinnhaftigkeit - Belastende Kontakte Belastungen - Bedingungen Beanspruchung - Einseitige Belastungen - Anspannung - Zeitdruck - Erschöpfung - Arbeitsunterbrechungen - Psychosomatische Beschwerden - Arbeitsorganisation - Arbeitsumgebung - Kooperationsnotwendigkeiten - Führungskultur - Konflikte zum einen an Forschungsergebnissen aus der Arbeits- und Organisationspsychologie [3] und zum anderen an den Erfordernissen der Praxis. Abbildung 3 gibt einen Überblick über die Themen, die von uns standardmäßig bei Büroarbeitsplätzen er - hoben werden und gegebenenfalls durch weitere, kundenspezifische Themen ergänzt werden. Befragungszeitraum Als Befragungszeitraum sollte immer ein Zeitraum gewählt werden, bei dem möglichst viele Beschäftigte am Arbeitsplatz anwesend sind. Dies sind in der Regel die Zeiten zwischen den jeweiligen Schulferien. Der Befragungszeitraum sollte außerdem ausreichend lang sein, um auch Beschäftigten, die zwischendurch erkrankt sind, eine Teilnahme zu ermöglichen. Ein Befragungszeitraum von drei bis vier Wochen hat sich dabei bewährt. Kommunikation Da das Thema für Beschäftigte und Führungskräfte in der Regel neu ist, kommt der Kommunikation des Projektes für dessen Erfolg ein sehr großer Stellenwert zu. Im Rahmen dieser Kommunikation sollte 32 Sicherheitsingenieur 10/2012

33 FACHBEITRAG möglichst transparent dargelegt werden, warum eine solche Befragung durchgeführt wird, was die Inhalte sind und welche Maßnahmen daraus erfolgen können. Im Idealfall wird das Projekt zunächst auf einer Personal-/Dienst- oder Betriebsversammlung überblicksartig vorgestellt und dann im Rahmen eines Intranetauftritts noch einmal schriftlich erläutert. Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass man sich als Beschäftigter persönlich informieren und Fragen stellen und gleichzeitig auch noch mal in Ruhe alles nachlesen kann. Die Kommunikation ist ein ganz wesentlicher Erfolgsfaktor und eine wichtige Voraussetzung für einen guten Rücklauf. Phase 2: Durchführung Heutzutage werden Befragungen in der Regel als online-befragung durchgeführt. Online-Befragungen sind wesentlich effizienter als papierbasierte Befragungen weder müssen Fragebogen aufwändig ausgedruckt und verteilt, noch eingesammelt und eingegeben beziehungsweise eingescannt werden. Es gibt aber auch heute noch vereinzelt Arbeitsplätze ohne einen Zugang zu einem Computer. In diesem Fall ist es sinnvoll ein paar papierbasierte Exemplare des Fragebogens auszugeben. Während der Befragung sollte der Rücklauf kontrolliert und gegebenenfalls über einen Reminder noch einmal zu einer Beteiligung aufgerufen werden. In unseren Projekten streben wir Rückläufe von mindestens zwei Drittel der Beschäftigten an. Rein statistisch gesehen kann man zwar, sofern die Zusammensetzung der Stichprobe repräsentativ ist, auch mit einer geringeren Beteiligung auskommen. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass bei niedrigen Rückläufen Ergebnisse schnell infrage gestellt werden. Dies gilt insbesondere für Bereiche mit Ergebnissen, für die sich ein großer Handlungsbedarf ergibt ( Wenn alle mitgemacht hätten, sähen die Ergebnisse ganz anders aus ). Deswegen sollte man einem hohen Rücklauf immer einen großen Stellenwert einräumen. Phase 3: Auswertung Leider existiert bislang noch kein genormtes Regelwerk, nach dem sich die Ergebnisse von Befragungen zu psychischen Belastungen einheitlich auswerten lassen. Aufgrund der Vielfalt der bisher vorliegenden Fragebögen ist dies auch nicht verwunderlich. Hier sind für die Zukunft sicher noch Standardisierungsprozesse notwendig. Da gegenwärtig noch kein genormtes Vorgehen vorliegt, ist es umso wichtiger, die Regelung zur Auswertung der Befragung, zur Beurteilung der Ergebnisse und zur Ableitung von Maßnahmen im Vorhinein festzulegen und transparent zu machen. Manche Fragebögen erlauben den Vergleich mit anderen Befragungsergebnissen. Ebenso können viele externe Dienstleister solche Einschätzungen geben. Da psychische Belastungen nicht per se als etwas Negatives gelten, ist bei der Interpretation der Ergebnisse vor allem das Ausmaß von bestimmten Belastungen, das Zusammenspiel der vorhandenen Belastungsfaktoren mit den Resscourcen sowie das Ausmaß der Beanspruchung entscheidend. Dringende Handlungsbedarfe sind dabei in der Regel anhand der Beanspruchung gut zu identifizieren. Die Ergebnisse zu den Belastungen und Ressourcen können dann wertvolle Hinweise liefern, an welchen Punkten Entlastungsmaßnahmen ansetzen sollten. Phase 4: Ergebniskommunikation Befragungen zu psychischen Belastungen werden oft als sogenannte Screening-Verfahren eingesetzt, das heißt sie dienen im ersten Schritt dazu, das Ausmaß der Belastung und Beanspruchung in den einzelnen Arbeitsbereichen zu identifizieren und die einzelnen Handlungsbedarfe zu erkennen. Liegen die Ergebnisberichte vor, werden im nächsten Schritt im Projektteam die einzelnen Ergebnisse gesichtet und die Handlungsbedarfe zusammengetragen. Das Ausmaß der vorhandenen Belastungen und Beanspruchungen ist dabei ganz maßgeblich dafür verantwortlich, wie in der Folge die Ergebnisse kommuniziert werden. In Bereichen, in denen keine auffällig hohen Ergebnisse festgestellt werden, können, gegebenenfalls mit etwas fachlicher Unterstützung, die Ergebnisse durch die jeweils zuständigen Führungskräfte kommuniziert werden. Liegen jedoch beispielsweise sehr hohe Belastungen und sehr hohe Beanspruchungswerte vor, muss der Prozess in der Regel fachlich begleitet werden. In solchen Fällen ist es empfehlenswert, die Ergebnisse durch einen neutralen Moderator vorstellen zu lassen, um mit den Beschäftigten gemeinsam Ursachen für die vorliegen Ergebnisse und Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Phase 5: Maßnahmen Die aus den Ergebnissen abzuleitenden Maßnahmen können grob in Maßnahmen der Verhaltens- und Verhältnisprävention eingeteilt werden. Maßnahmen der Verhaltensprävention ergeben immer dann Sinn, wenn Belastungsfaktoren als unveränderbarer Bestandteil einer Tätigkeit anzusehen sind. In Sicherheitsingenieur 10/

34 FACHBEITRAG diesem Fall dienen Maßnahmen der Verhaltensprävention dazu, die individuellen Ressourcen der Beschäftigten zu stärken, um besser mit den Belastungsfaktoren zurecht zu kommen. Ein typisches Beispiel hierfür sind schwierige Kundengespräche, wie sie im Dienstleistungsberufen immer wieder vorkommen, zum Beispiel wenn sich in einer Krankenversicherung Kunden beschweren, weil ein Antrag nicht bewilligt wurde oder in einer Bank Gespräche über entstandene Verluste zu führen sind. Solche Situationen sind für die betroffenen Beschäftigten häufig unangenehm, gehören aber zur Tätigkeit dazu und können deswegen nicht abgestellt werden. In diesem Fall hilft es nur, die Beschäftigten durch Maßnahmen der Verhaltensprävention zu unterstützen. Dies könnten in den genannten Beispielen Schulungen in Gesprächsführung oder im Stressmanagement sein. Ziel wäre es dabei zu lernen, sich in solchen Situationen möglichst optimal zu verhalten beziehungsweise etwaige verbale Angriffe nicht persönlich zu nehmen. Typische Ansatzpunkte für Maßnahmen der Verhältnisprävention sind die Arbeitsabläufe in einem bestimmten Arbeitsbereich. Wenn zum Beispiel die Abläufe so gestaltet sind, dass der Zeitdruck so hoch ist, dass die Gesundheit der Beschäftigten leidet, stellt sich die Frage, wie die Abläufe verän- dert werden können, um den Zeitdruck zu reduzieren. Hier kann es auch um Fragen der Personalbemessung gehen, muss es aber nicht zwangsläufig. Oft hilft es auch, die Prozesse auf ihre Effizienz hin zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen oder die Prioritäten zu verändern. Ein weiteres typisches Thema der Verhältnisprävention ist die Arbeitsumgebung in Großraumbüros (Lautstärke, Klima). Hier ist der Bezug zu physischen Themen sehr eng. In der Praxis ergeben sich dabei allerdings oft deutliche Diskrepanzen zwischen objektiven Messwerten und dem Befinden der Beschäftigten. Nicht selten ist es der Fall, dass die Klimaanlage objektiv gesehen einwandfrei funktioniert und sich auch nicht mehr Personen in einem Büro befinden als nach den vorliegenden Bestimmungen zulässig ist und sich die Beschäftigten trotzdem unwohl fühlen und über ein unangenehmes Raumklima, einen zu großen Geräuschpegel und räumliche Enge klagen. In solchen Fällen hilft es dann nur, nach pragmatischen Lösungen zusuchen, beispielsweise Stellwände aufzu stel - len, Beschäftigten, die viel telefonieren müssen, kleinere Büros zu geben und so weiter. Solche Lösungen sollten immer gemeinsam mit den Beschäftigten erarbeitet werden. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit am größten, dass sie später auch die notwendige Akzeptanz finden. Literatur [1] TK Medienservice (2009). Deutschland im Stress. Hamburg: Techniker Krankenkasse [2] Europäische Norm EN ISO : Ergonomische Grundlagen bezüglich psychischer Arbeitsbelastung. Teil 1: Allgemeines und Begriffe. DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin: Beuth [3] Zapf, D. & Semmer, N. K. (2004). Stress und Gesundheit in Organisationen. In H. Schuler (Hrsg.), Enzyklopädie der Psychologie, Themenbereich D, Serie III, Band 3 Organisationspsychologie (2. Aufl.; S ). Göttingen: Hogrefe. Autor Dr. Tobias Felsing, Diplom-Psychologe, Berater und Trainer im Betrieblichen Gesundheitsmanagement, medical airport service GmbH t.felsing@medical-gmbh.de Erste Hilfe ist zu spät! Vermeiden Sie Rutschunfälle durch ERROSAFE Antirutschbeläge. 10 JAHRE Garantie Treppenkantenprofile Einfach und schnell zu installieren, höchste Trittsicherheit, nahezu verschleißfrei. Selbstklebende Beläge Auch als LEITERSTUFE + PLATTENWARE Widerstandsfähig, dauerhaft, sehr leicht aufzubringen, für Innen- und Außenbereich geeignet. Röckelein GmbH Mülheimer Straße 15 D Nürnberg Telefon +49(0)911 / Telefax +49(0)911 / nuernberg@roeckelein-gmbh.de Besuchen Sie uns auf der A+A. Halle 7, Stand C02. Arbeitsschutz Aktuell anti slip 34 Sicherheitsingenieur 10/2012

35 WISSENSWERTES Arbeitsstress Erhöhtes Herzinfarktrisiko Beschäftigte, deren Arbeit psychisch belastend ist und wenig Gestaltungsspielräume zulässt, haben ein 23 Prozent höheres Risiko einen Herzinfarkt zu bekommen als Personen, die keinen solchen Arbeitsstress erleben. Das berichtet die Fachzeitschrift The Lancet, eine der führenden medizinischen Fachzeitschriften weltweit. Die internationale Studie von Prof. Mika Kivimäki, University College London, u.a. umfasst rund Teilnehmer aus sieben Europäischen Ländern und ist die größte Studie bisher zu diesem Thema. Dass Arbeitsstress ein Risiko sein könnte, wird schon länger vermutet. Unsere Untersuchung ist ein starker Hinweis darauf, dass Stress tatsächlich nicht gut für das Herz ist, so Prof. Dr. Nico Dragano vom Universitätsklinikum Düsseldorf, einer der Autoren des Artikels. Die gemeinsame Auswertung von publizierten und unpublizierten Daten in einer Studie erlaubt es uns die Beziehung zwischen Herzkrankheiten und Arbeitsstress definiert als Kombination aus hohen psychischen Anforderungen und niedrigem Gestaltungsspielraum mit einer viel größeren Präzision zu untersuchen, als das bislang möglich war, erklärt Prof. Mika Kivimäki. Das 23 Prozent höhere Risiko bei Personen, die Arbeitsstress berichteten, bleib auch dann erhöht, wenn andere Einflussfaktoren, wie der Lebensstil, Alter, Geschlecht oder der soziale Status berück- Foto: granata68 Fotolia.com sichtigt wurden. Unabhängig vom Arbeitsstress, hatte in der Untersuchung der Lebensstil (Rauchen, Bewegungsmangel etc.) den insgesamt größten Einfluss auf das Risiko eines späteren Infarkts. Alle europäischen EN ISO 7010:2011 Sicherheitskennzeichnungen direkt zur Hand! Erstellen Sie mit den Druckern von Brady eigene Sicherheitskennzeichnungen oder verwenden Sie unsere vorgefertigten Sicherheitsschilder. Erstellen Sie Ihre eigenen Sicherheitsschilder Mühelos, schnell und in hoher Industriequalität mit den Brady Druckern und Software. Vorgefertigte Schilder Wählen Sie aus unserem Angebot an vorgefertigten Schildern, die die gesetzlichen Bestimmungen in Europa erfüllen. Fordern Sie gleich kostenfreie ISO Poster oder eine Drucker-Vorführung an! Tel.: +49 (0) 6103 / sifa@brady.de

36 FACHBEITRAG Integrierte Gerontologie Spitzentechnologie für Ältere Katrin Nachbar, Petra Koczy, Jörg Schuster Ältere Menschen und moderne Technologie: Lange ging das nicht zusammen. Nachlassende Fähigkeiten und Angst vor Komplexität erschwerten Senioren den Zugang zur Technik. Inzwischen findet ein Paradigmenwechsel statt: Gerade die Anpassung an die Bedürfnisse alter Menschen führt zu guter Bedienbarkeit für alle. Die Ingenieure der Uni Stuttgart arbeiten im Studiengang Integrierte Gerontologie mit Sozial-, Sport- und Wirtschaftswissenschaftlern zusammen und wissen: Ästhetik ist für Senioren genauso wichtig wie Ergonomie. Foto: detailblick Fotolia.com Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr stimmt so heute nicht mehr. Am Anfang waren riesige Handy-Tasten. Sie sollten älteren Menschen, deren Sehund Tastsinn nachlässt, eine Hilfe sein. Doch als sie Mitte der neunziger Jahre auf den Markt kamen, wollte sich kaum jemand damit sehen lassen: Denn schon von weitem war sichtbar: Hier ist jemand nicht mehr ganz auf der Höhe. Weil sich keiner das Etikett Technik-Opa anheften wollte, verschwanden die gut gemeinten Senioren-Telefone bald vom Markt. Paradigmenwechsel Den Leiter des Forschungs- und Lehrgebiets Technisches Design am Institut für Konstruktionstechnik und Technisches Design (IKTD) der Uni Stuttgart, Prof. Thomas Maier, wundert das überhaupt nicht. Man hat gedacht, dass man das Handy einfach größer machen muss, sagt er. Dabei hat man die Stigmatisierung nicht beachtet. Das hat sich in den ver- gangenen Jahren grundlegend gewandelt. Wie versuchen Ergonomie, also die gute Handhabung, und ästhetische Aspekte zusammen zu bringen, beschreibt Maier den Paradigmenwechsel, den die Entwickler vom IKTD verinnerlicht haben. Auch ältere Menschen wollen schöne Dinge ansehen und anfassen. Diese Einsicht liegt dem Universal Design zu Grunde, das aus den USA kommt. Das Prinzip: Wenn ein Gerät für ältere Menschen gut 36 Sicherheitsingenieur 10/2012

37 FACHBEITRAG geeignet ist, dann bedienen es auch jüngere gerne. Idealtypisch für diese Entwicklung stehen die Smartphones und Tablet Computer, denen die Firma Apple den Weg in den Massenmarkt geebnet hat. Tasten gibt es nur wenige, die Symbole und Schriften können leicht im Display vergrößert werden, ohne dass der Sitznachbar etwas merkt. Senior Entwickler kommen Für die Ingenieure mit Designausbildung vom IKTD sind Telefone und Tablet-Computer nur ein Teil ihrer Arbeit. Sie prüfen und verbessern viele Produkte aus gerontologischer Perspektive: Bankautomaten, Fernbedienungen oder auch DVD-Spieler. Eine ganz entscheidende Erkenntnis über Nicht nur Spezialbetriebe, sondern auch die großen Technologiekonzerne haben erkannt, wie wichtig es für Ingenieure ist, sich in Ältere einfühlen zu können. Autohersteller wie BMW und Audi arbeiten schon lange an Lösungen für ältere Fahrer, immer mehr Firmen setzen gezielt auf Senior Entwickler. Denn junge Ingenieure können sich nur bedingt vorstellen, wie Deutschland zögerlich In Deutschland folgt man diesem Trend bisher zögerlich. Thomas Maier sieht den Grund dafür auch in der mangelnden Wertschätzung der Älteren in der Gesellschaft. In Japan etwa, dem Industrieland mit dem höchsten Anteil älterer Menschen, sind die Senioren auch bei der Produktentwicklung viel stärker im Blick. In Deutschland wird die Alterspyramide in Jahren ähnlich aussehen wie in Japan. Prof. Maier setzt deshalb auf die Öffnung der technischen Disziplin für andere Fächer. Wir sind auf die Gesellschafts-, Sozial- und Sportwissenschaftler angewiesen, sagt er. Seit zwei Jahren kooperiert das IKTD deshalb eng mit diesen Fächern im Rahmen des Studiengangs Integrierte Gerontologie. Welche Synergien dabei entstehen, zeigt das Beispiel von Attila Holder. Der technikbegeisterte Sozialwissenschaftler gehört zum Management des Master-Online-Studiengangs Integrierte Gerontologie. Im Auftrag des Robert-Bosch-Krankenhauses in Stuttgart bringt er Patienten zwischen 60 und 80 Jahren den Umgang mit Tablet-Computern bei. Auch er hat festgestellt, dass der Touchscreen und die intuitive Steuerung prinzipiell gut bei Senioren ankommen. Sie spielen, recherchieren, lesen Bücher und hören Radio mit den flachen Rechnern. Holder sieht aber auch Verbesserungspotential: Optimal wäre es, wenn es ein Betriebssystem gäbe, das noch übersichtlicher ist, sagt er. Dafür wäre wohl auch mancher junge User dankbar. Seine Erkenntnisse aus der praktischen Arbeit im Krankenhaus tauscht Holder bei monatlichen Treffen des Studiengangs mit den Kollegen aus so entstehen produktive Wechselwirkungen. das Bedienverhalten von Senioren: Ihr Seh- und Hörvermögen lässt oft stark nach, aber ihr Tastsinn bleibt länger erhalten. Senioren wollen sich die Geräte durch Ertasten erschließen. Außerdem ist es wichtig, dass sie vom Gerät Rückmeldung erhalten. Deshalb arbeiten wir am haptischen Feedback, so Maier. Inzwischen gibt es erste Exemplare von Displays, die dem Benutzer fühlbar Rückmeldung geben. Neben modernster Kommunikationstechnologie entwickeln die Stuttgarter Ingenieure auch klassische Hilfsmittel, bei denen ebenso die Erkenntnisse der Integrierten Gerontologie zum Tragen kommen. In enger Zusammenarbeit mit einem mittelständischen Betrieb wurde ein Treppensteiger für Rollstühle ergonomisch optimiert. Nach eingehenden Gebrauchsanalysen auf den Treppen des Instituts entstand ein Prototyp, der die Prinzipien von Einfachheit und Eleganz verband. Inzwischen ist der Treppensteiger erfolgreich in Serie gegangen. Foto: privat Prof. Thomas Maier, Leiter des Forschungs- und Lehrgebiets Technisches Design am Institut für Konstruktions - technik und Technisches Design (IKTD) der Uni Stuttgart Ältere mit Technik umgehen. Maier ist überzeugt, dass die Entwicklungsabteilungen in Zukunft verstärkt Ingenieure mit gerontologischer Kompetenz suchen werden. In 5 bis 10 Jahren sind diese Spezialisten heiß begehrt, sagt er. Weitere Informationen: Autoren Katrin Nachbar Petra Koczy, Lehrstuhl für Sport- und Gesundheitswissenschaften, Universität Stuttgart Jörg Schuster Sicherheitsingenieur 10/

38 PRODUKTE Sicherheitslichtgitter für den Anlagenbau Maximale Anwendersicherheit Längst steht im Anlagenbau nicht mehr nur die Prozesssicherheit im Mittelpunkt, sondern auch der Schutz des Menschen, der die Anlagen bedient. Die Viscom AG aus Hannover vertraut deshalb beim Bau ihrer Anlagen auf Sicherheitslichtgitter von wenglor sensoric. Die Sicherheitstechnik aus Tettnang kann Unfälle an Maschinen verhindern, indem sie die Anlagen bei Eingriff stoppt. Sicherheitstechnik vom Bodensee: Die Sicherheitslichtgitter von wenglor sensoric Zusammengefunden haben die beiden Spezialisten für Sicherheit Heusing und Grzymutzki durch das Viscom-Projekt S2088-II. Das Inspektionssystem S2088-II ist ein Tischgerät für die optische Inspektion von Platinen und die Qualitätsprüfung elektronischer Baugruppen. Sowohl der Pastendruck als auch die Bestückung und die Qualität der Lötstellen werden damit automatisch kontrolliert. Das System wird insbesondere im Bereich der Fertigung Die stetig steigenden Qualitätsanforderungen und die in allen Lebensbereichen zunehmende Technisierung erfordern eine hundertprozentige Qualitätssicherung mit Hilfe intelligenter, automatischer Inspektionslösungen. Sicherheit und Qualität sind dabei in der Industrie stets an Normen und Richtlinien gekoppelt. Bei Viscom in Hannover nimmt sich Sven Heusing dieser Themen an. Der technische Betriebswirt ist in der Abteilung Zentrale Entwicklung für nationale und internationale Normen zuständig. Sicherheit und Qualität werden bei Viscom groß geschrieben. Auch den Viscom-Kunden im In- und Ausland ist es wichtig, dass nach ganz bestimmten Normen entwickelt wird ISO 9001 spielt dabei eine ebenso wichtige Rolle wie das so genannte CMMI-Modell zum Aufdecken von Verbesserungspotenzialen. Steffen Grzymutzki ist als Vertriebsingenieur bei wenglor sensoric für das Thema Sicherheitstechnik im Norden Deutschlands zuständig. Seit über fünf Jahren berät er dort Kunden zu den Produkten Sicherheitslichtgitter, Barcodescanner und Bildverarbeitung. Eine hohe Gewährleistung des Personenschutzes ohne Geschwindigkeitseinbußen in der laufenden Produktion ist das, was mich am Vertrieb von Sicherheitstechnik fasziniert, erzählt der wenglor-vertriebsingenieur. Wenglor Sensoric Der Geschäftsführer und Firmengründer von wenglor sensoric, Dieter Baur, begann mit der Sensorenproduktion als Zwei-Mann-Betrieb auf dem heimischen Dachboden vor mehr als 25 Jahren. Heute profitieren über Kunden vom Know-how des auf 600 Mitarbeiter gewachsenen Unternehmens. In Tettnang werden heute Ultraschallsensoren, Identprodukte sowie Optoelektronische und induktive Sensoren gefertigt und vor Verlassen des Werkes intensiv auf ihre Funktionsfähigkeit geprüft. 38 Sicherheitsingenieur 10/2012

39 PRODUKTE Viscom Spezialisten für Sicherheit: Sven Heusing (Viscom) und Steffen Grzymutzki (wenglor) begutachten das Inspektionssystem S2088-II. Das Hannoveranische Unternehmen Viscom stellt Inspektionssysteme her, die in nahezu allen Bereichen der Industrie zum Einsatz kommen von der Automobilelektronik über die Luft- und Raumfahrttechnik bis zur Industrieelektronik sowie der Halbleiter- und Photovoltaikindustrie. Aus der 1984 gegründeten Zwei-Personen-Gesellschaft ist innerhalb der vergangenen 25 Jahre ein erfolgreiches Hightech-Unternehmen mit 220 Mitarbeitern und Niederlassungen in Singapur, Frankreich, USA sowie zahlreichen internationalen Repräsentanzen geworden. mittlerer Losgrößen, des Prototypenbaus und der Offline-Programmerstellung eingesetzt und ist ebenso zur Anlaufunterstützung neuer Baugruppen geeignet. Die Anlage ist kompakt, und mit einem Gewicht von ca. 100 Kilogramm lässt sie sich sogar tragen, berichtet Sven Heusing von Viscom. Das Unternehmen wenglor trägt dabei wesentlich zur Sicherheit des Inspektionssystems bei. Zum Einlegen der Platinen musste bisher eine Schublade rein- und rausgefahren werden, erklärt Heusing. Beim Öffnen und Schließen der Schublade konnte es passieren, dass die Finger des Maschinenbedieners im Transportwagen eingeklemmt wurden. Durch die Installation der Sicherheitslichtgitter von wenglor konnte Viscom die geschlossene durch eine offene Schublade ersetzen. Dadurch wird einerseits das Einlegen und das Herausnehmen der Platinen erleichtert und andererseits eine deutliche Zeitersparnis erreicht. Die Beladung des Systems erfolgt seitdem hocheffizient über eine offen zugängliche Leiterplattenaufnahme. Die einzelnen Leiterplatten können dadurch innerhalb weniger Sekunden gewechselt und die nächste Prüfung schnell gestartet werden. Die Sicherheitslichtgitter von wenglor beseitigen das Sicherheitsrisiko, indem sie die Anlage bei unsachgemäßem Gebrauch einfach stoppen. Ein weiteres Argument sprach bei Viscom für die Wahl von Sicherheitstechnik aus Tettnang: Die wenglor-sicherheitslichtgitter arbeiten mit einer sauberen Lichtquelle, das heißt mit sichtbarem Rotlicht. Dies schützt das Augenlicht der Mitarbeiter, die das Inspektionssystem letztlich bedienen. Leiterplattenaufnahme durch eine offene Schublade: Die Finger des Anwenders bleiben dank Sicherheitstechnik von wenglor unversehrt. Sicherheitsingenieur 10/

40 PRODUKTE Maschinensicherheit Neue Möglichkeiten für die sichere Türüberwachung mit Transpondern Dipl.-Ing. (FH) Erich Wagner Mit einem Arbeitsbereich bis 25 mm sowie der Möglichkeit zur Reihenschaltung von bis zu 30 Transponder-Sicherheitsschaltern vereint die Produktfamilie TR4 Direct von Sick in diesem Segment bislang unbekannte Leistungsdaten. Zudem bietet sie intelligente Lösungen für einen bestmöglichen Schutz vor Manipulationen sowie eine hohe Maschinenverfügbarkeit. Abb. 1: Erstmals in diesem Produktsegment bietet die TR4 Direct auch die Möglichkeit, bis zu 30 Sicherheitsschalter an einer Maschine per T-Stecker miteinander in Reihe zu schalten. 40 Sicherheitsingenieur 10/2012

41 PRODUKTE Fotos: Sick AG schnell rückverfolgen, an welchem Überwachungspunkt die Fehlermeldung generiert wird. Abb. 2: Verschiedene Varianten der Produktfamilie TR4 Direct in Quaderbauform bieten eine integrierte Randbereichsanzeige und sind auch mit Magneten für eine sichere Türrückhaltung verfügbar. Transponder-Sicherheitsschalter funktionieren im Prinzip wie die Wegfahrsperre in Kraftfahrzeugen: Ein Sensor im Armaturenbrett liest den Code in einem Fahrzeugschlüssel oder in einer Codekarte aus. Passt der Code, kann das Fahrzeug gestartet werden. In der Sicherheitstechnik kehrt sich das Wirkprinzip um. Nicht nur beim Maschinenstart wird der Code verglichen, sondern permanent: Passt ein Code nicht, oder kann er nicht erkannt werden, stoppt die Maschine, weil z. B. im Betrieb eine Schutztür geöffnet wurde. Allerdings genügt diese zuverlässige Transponder- Grundfunktion bei weitem nicht, um Maschinen und Anlagen auf diese Weise technisch und wirtschaftlich effizient abzusichern. Auf höchstem Niveau Mit ihren Merkmalen eröffnen die Sicherheitsschalter TR4 Direct vielfältige Möglichkeiten für eine kosteneffiziente, betriebs- und manipulationssichere sowie praxisgerechte Absicherung u. a. von Schutztüren und abnehmbaren Schutzeinrichtungen in Maschinen und Anlagen. Ob im zylindrischen M18-Gehäuse oder in der Quader-Bauform allen zehn Varianten der TR4 Direct-Sicherheitsschalter gemeinsam sind Schutzart IP 69K, die voraussichtliche Gebrauchsdauer von 20 Jahren gemäß EN ISO 13849, eine LED- Zustandsanzeige, die integrierte Signalauswertung sowie die auch als Unikat codierbaren Betätiger. Aus sicherheitstechnischer Sicht erfüllen sie den Performance Level PL e gemäß EN ISO sowie den Sicherheits-Integritätslevel SIL3 nach IEC und dies auch dann, wenn in einer Maschine bis zu 30 Sensoren in Reihe geschaltet sind. 30 Sicherheitsschalter in Reihe reduzieren Kosten und Platzbedarf Alle Sicherheitsschalter der Produktfamilie TR4 Direct verfügen standardmäßig über zwei OSSD-Ausgänge, mit denen sie u. a. einfach an Sicherheits-Relais wie das UE48 oder an Sicherheits-Steuerungen wie die Flexi Classic und Flexi Soft von Sick angeschlossen werden können. Erstmals in diesem Produktsegment bietet die TR4 Direct auch die Möglichkeit, bis zu 30 Sicherheitsschalter an einer Maschine oder einer Anlage in Reihe zu schalten. Der Maschinenbauer bzw. der Integrator spart sich dadurch einen erheblichen Verdrahtungsaufwand bei der Installation, denn die einzelnen Sensoren werden einfach per T-Stecker miteinander verbunden und so steuerungstechnisch kaskadiert. Hinzu kommt, dass im Automatisierungssystem selbst bei 30 Sicherheitsschaltern in Reihe nur zwei Eingänge benötigt werden die Steuerung also wesentlich kompakter ausfällt, viel Platz im Schaltschrank einspart und auch kostengünstiger wird. Dafür, dass in einem Störungsfall auch die Suche nach der Ursache möglichst schnell und zielsicher möglich ist, sorgen die LED- Anzeigen an den Sensoren. Während eine permanent grüne LED eine geschlossen Tür und einen aktiven Schaltausgang visualisiert, signalisiert ein Sensor mit rot blinkender LED einen Fehlerzustand mit abgeschaltetem Signalausgang. Die weiteren Sensoren in der Kaskade blinken in einem solchen Fall grün: Die eigentliche Überwachungsfunktion z. B. an einer Schutztür ist in Ordnung, es liegt aber vom vorherigen Sensor in der Reihe kein Eingangssignal an und auch der Schaltausgang steht auf off. Damit lässt sich sehr Gegen Manipulationen Je nach dem Grad eines gewünschten oder erforderlichen Manipulationsschutzes bietet die Produktfamilie TR4 Direct jede Bauform von Sensor und Betätiger optional in Multicoded- und in Unique coded- Ausführung an. Während Multicoded- Sensoren durch beliebige Multicoded-Betätiger aktiviert werden können, kann ein Unique coded-sensor nur durch eingelernte Unique coded-betätiger aktiviert werden. Diese Unikat-Codierung als erster Manipulationsschutz wird dadurch ergänzt oder begrenzt, dass dem Sensor nacheinander maximal acht Betätiger eingelernt werden können. Früher eingelernte Betätiger werden dann nicht mehr akzeptiert. Maximiert wird der Schutz vor einem unsachgemäßen Einsatz der Sicherheitsschalter durch die Möglichkeit des Sperrens : Beim Einlernen wird ein Betätiger als Unikat bestimmt. Weitere Betätiger können dann nicht mehr eingesetzt werden; weitere Einlernvorgänge sind nicht möglich. Großer Ansprechbereich Transponder-Sicherheitsschalter werden nicht nur aus Gründen des Manipulationsschutzes eingesetzt, sondern auch überall dort, wo elektromechanische Sicherheitsschalter an Randbedingungen wie Verschmutzung, Vibrationen oder mechanischen Maß-Toleranzen, z. B. einem zu großen Türversatz, scheitern. Um letzteres zu meistern, bieten die quaderförmigen wie auch zylindrischen Sicherheitsschalter mit M18-Betätiger bereits einen Arbeitsbereich von 15 mm. Die Best-inclass-Lösung stellt die Zylinderbauform mit M30-Betätiger dar: Sie erreicht einen Ansprechbereich von 25 mm der Spitzenwert in diesem Produktsegment. Dadurch ist selbst bei größeren Toleranzen zwischen Schutztür und Türrahmen eine zuverlässige Funktion der Sicherheitsschalter jederzeit gewährleistet. Sicherheitsingenieur 10/

42 PRODUKTE Höhere Verfügbarkeit Verschiedene Varianten der Produktfamilie TR4 Direct in Quaderbauform verfü - gen über eine integrierte Randbereichsanzeige. Sie visualisiert bei der Inbetriebnahme und auch später im Betrieb die Signalstärke des Transponders. Bei der Montage können mit Hilfe der LED-Anzeige am Sensor der optimale Abstand und die optimale Ausrichtung von Sensor und Betätiger ermittelt werden. Während der sicherheitsgerichteten Türüberwachung im laufenden Maschinenbetrieb meldet die Anzeige durch gelbes Aufleuchten, wenn sich der Betätiger bei aktivem Sensor am Rand des Ansprechbereiches befindet. Dies ermöglicht es dem Betreiber, entweder die Schutztür neu zu justieren oder Sensor und Betätiger neu aufeinander auszurichten, um so die Signalstärke zu verbessern rechtzeitig vor einer Abschaltung, die sonst durch das Verlassen des Ansprechbereiches automatisch ausgelöst wird. Die Randbereichsanzeige ist somit ein wesentliches Merkmal der TR4 Direct, das für mehr Verfügbarkeit der Maschinen oder Anlage sorgen kann. Sichere auch bei Vibrationen Eine andere Option, die ebenfalls auf eine Optimierung der Verfügbarkeit abzielt, ist der Einsatz von Magneten in einigen der quaderförmigen TR4 Direct-Sicherheitsschalter. Sie ziehen den Betätiger an den Sensor heran. Abhängig vom Abstand zwischen Sensor und Betätiger wird auf diese Weise eine Haltekraft von bis zu 10 N ausgeübt: Auf diese Weise stellen die Sicherheitsschalter mit Magnet sicher, dass Vibrationen am Montageort bis zu einem bestimmten Ausmaß nicht dazu führen, dass sich die Schutztür unkontrolliert und ungewollt bei laufender Maschine öffnet. Vielseitige Einsatzmöglichkeiten Den Transponder-Sicherheitsschaltern der Produktfamilie TR4 Direct eröffnen sich aufgrund ihrer innovativen Merkmale eine Reihe von Einsatzmöglichkeiten. Sie sind zur hochverfügbaren Überwachung von Schutztüren und abnehmbaren Schutzabdeckungen zum einen überall dort geeignet, wo aufgrund besonderer Gefährdungspotenziale ein hoher Manipulationsschutz bei der Inbetriebnahme wie auch beim Betrieb von Maschinen und Anlagen erforderlich ist. Der große Ansprechbereich der Sicherheitsschalter ist überall dort von Vorteil, wo keine präzise Führung einer Schutztür möglich ist oder andere Faktoren einer millimetergenauen Maßhaltigkeit im Wege stehen. Auch für den Einsatz in Anlagen, in denen mit starker Verschmutzung zu rechnen ist oder die einen hohen Hygienestandard erreichen müssen, sind die TR4 Direct bestens geeignet zum einen durch Schutzart IP 69 K; zum anderen durch das einfache Reinigen der Geräte. In allen Aufgabenstellungen ist die Türüberwachung mit Transponder-Sicherheitsschaltern der Produktfamilie TR4 Direct eine technisch und wirtschaftlich effiziente Lösung mit hoher Bedienfreundlichkeit mit einem besonderen Manipulationsschutz. Autor Dipl.-Ing. (FH) Erich Wagner Produktmanager in der Division Industrial Safety Systems der SICK AG, Waldkirch Kontakt: SICK Vertriebs-GmbH Willstätterstraße 30, Düsseldorf Tel: kundenservice@sick.de +++ Produkte +++ Sicherheitsnews +++ Fachwissen Newsletter Jetzt abonnieren! Sicherheit geht alle an!

43 Individueller Gehörschutz Mehr Komfort und Sicherheit Es ist erst knapp über drei Jahre her, dass der Gehörschutz-Spezialist Audiolab Systems mit seinen Aktivitäten im deutschen Arbeitsschutzmarkt begann. Mit seinen hochwertigen Produkten und umfassenden Service-Leistungen hat sich das Unternehmen unter Leitung von Geschäftsführer Dr. Klaus Musies in kürzester Zeit zum starken Partner für Industrie- und Privatkunden in ganz Europa entwickelt. Mittlerweile finden jährlich ca ALS-Produkte ihren Weg zum Verwender. Auch auf der Arbeitsschutz Aktuell in Augsburg, Halle 5, Stand H5A16 präsentiert Audiolab Systems seine individuell angepassten Gehörschutz-Lösungen. FACHTAGUNG INSTANDHALTUNG / IN NÜRNBERG Abendausklang auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt Weitere Informationen zu unserer Fachtagung unter: In Kooperation mit: Neue Kollektion Träger gefragt Die neue Mascot-Kollektion Unique ist so umfangreich, dass nahezu jede Branche ihre Kleidung finden kann, verspricht der Hersteller. Die Serie verfüge zudem über alle relevanten Zertifizierungen. Bei ihrer der Entwicklung wurden Meinungen und Erfahrungen von Trägern einbezogen. Neue Werkzeuge, der Gebrauch von Smart Phones und geänderte Bewegungsmuster konnten so berücksichtigt werden. Außerdem habe der Trägertests ergeben, dass Unique über den besten Komfort auf dem Markt verfüge, berichtet das dänische Familienunternehmen.»Letztendlich ist der Komfort ein Eindruck des Trägers. Bei der Entwicklung können wir jedoch viel dazu beitragen, damit die Kleidung später über einen guten Komfort verfügt«, sagt der geschäftsführende Direktor Michael Grosbøl. Unser Medienpartner: Jetzt anmelden und faxen: Ich melde mich zur Fachtagung "Instandhaltung" am 04. und 05. Dezember 2012 in Nürnberg an. 1. Teilnehmer: Vorname, Name Preis: 1.050,- EUR zzgl. MwSt. 2. Teilnehmer Vorname, Name Preis: 950,- EUR zzgl. MwSt. Funktion Straße, Nr. PLZ, Ort Telefon/Fax Datum Unterschrift Dr. Curt Haefner-Verlag GmbH, Frau Cornelia Huth-Neumann, Tel

44 PRODUKTE Zentrale für Brandmeldesysteme Für große Installationen Branderkennungstechnik Anspruchsvolle Gebäude im Visier Mit der Sinteso FC2080 rundet die Siemens- Division Building Technologies ihr umfassendes Portfolio an Brandmelderzentralen mit einer Version für sehr große Brandmeldeanlagen ab. An die Zentrale können bis zu 5000 Brandmelder und Peripheriegeräte angeschlossen werden. Außerdem lässt sie sich mit bis zu 37 Linien und I/O-Karten erweitern und so individuell konfigurieren. Bei Bedarf kann die FC2080 über eine Cluster- Backbone-Architektur mit bis zu 64 weiteren Sinteso-Zentralen und -Terminals vernetzt werden. Dies ermöglicht auch eine schrittweise Modernisierung bestehender Installationen. nologies System Sensor, ein Unternehmen aus dem Honeywell Konzern, erweitert mit der Markteinführung von FAAST LT sein Produktsegment im Bereich Rauchansaugsysteme. FAAST LT bietet eine effektive Branderkennung für Klasse C-Anwendungen nach DIN EN54 20 und schützt damit in Bereichen, wo Standardmethoden zur Früherkennung bislang keinen ausreichenden Schutz bieten. FAAST LT ist speziell für den Einsatz in Gebäuden entwickelt worden, in denen Instandhaltung und Wartung nur beschränkt möglich sind, Ästhetik entscheidend ist oder wo es darauf ankommt, besondere Umgebungsanforderungen sicher zu erfüllen. Beispiel sind extreme Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit oder Luftströme, die typischerweise zu Ausfällen des Melders oder zu Fehlalarmen führen können. Brandfrühesterkennung Rauch oder Störgröße? Nur wenn man auch weiß, was brennt, lassen sich geeignete Maßnahmen einleiten unter diesem Aspekt erweiterte Wagner die Titanus-Familie und präsentierte mit Titanus Multi Sens die neue Technologie zum ersten Mal der Öffentlichkeit auf der Security in Essen. Mit dem neuen Rauchansaugssystem lassen sich im Rahmen der Brandfrühesterkennung nun einzelne Stoffe ausmachen, voneinander unterscheiden und bewerten. Damit sollten laut Wagner Täuschungsalarme der Vergangenheit angehören. Basis des neuen Systems ist eine Weiterentwicklung des optischen Detektionsverfahrens High Power Light Source, das Aerosole analysiert und erkennt, ob es sich um Rauch oder eine Störgröße handelt Sicherheitsingenieur 10/2012

45 PRODUKTE Ausbildung befähigte Personen Fit für Steigtechnik? Im November 2012 startet die Günzburger Steigtechnik die neue Runde ihrer Tagesseminare Ausbildung für befähigte Personen für Leitern und Tritte, Klein- und Fahrgerüste. Laut Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) hat der Arbeitgeber bekanntlich dafür zu sorgen, dass die im Unternehmen vorhandene Steigtechnik regelmäßig von einer dafür befähigten Person auf ordnungsgemäßen Zustand überprüft wird. Die von Günzburger Steigtechnik angebotenen Sachkundigen-Seminare werden vom Verband der Deutschen Sicherheitsingenieure anerkannt und mit zwei Weiterbildungspunkten bewertet. Sie sind damit als Fortbildung für Fachkräfte für Arbeitssicherheit gemäß 5, Abs. 3 ASiG geeignet. Das Fortbildungsangebot des bayerischen Qualitätsherstellers richtet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Industrie, Behörden, Handel, Handwerk und Dienstleistung, die sich an nur einem Tag das notwendige Fachwissen für befähigte Personen aneignen möchten. Das in den Kompaktseminaren der Günzburger Steigtechnik erlangte Wissen ist dabei nicht auf bestimmte Hersteller oder Fabrikate beschränkt, sondern allgemein anwendbar und daher für alle Betriebe geeignet. Innerhalb der vergangenen 13 Jahre bildete der bayerische Qualitätshersteller mehr als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Industrie, Handel, Handwerk, Dienstleistung aus. Die Tagesseminare dauern jeweils von 8 bis 16 Uhr. Der Preis für die Teilnahme beträgt 299,00 Euro, zuzüglich Mehrwertsteuer. Darin enthalten sind ausführliches Informations- Foto: Günzburger Steigtechnik material zu allen Inhalten des Seminars, das Zertifikat, sowie ein Mittagessen und die Versorgung mit Getränken. Interessenten können sich bei Ruth Munk unter der Telefonnummer oder per Mail unter rmunk@steigtechnik.de anmelden. Auf Anfrage sind auch firmenspezifische Veranstaltungen möglich. GfS Sicherheit an Türen Und wie sichern Sie Notausgänge? Wir machen das so: EH-Türwächter zum Einsatz an Türdrückern und Stangengriffen GfS-Tagalarm mit (Funk-) Reed-Kontakt GfS e-bar innovative Druckstange mit integrierter Alarmfunktion Besuchen Sie uns: Arbeitsschutz aktuell , Augsburg Halle 7, Stand H7A08 GfS Gesellschaft für Sicherheitstechnik mbh Te ower ring a urg on a in o g s on ine co www g s on ine co

46 TERMINE TERMIN ORT THEMA VERANSTALTER TELEFON /WEBSITE Oberursel Symposium Mit brennenden Augen: Kann PC-Arbeit gesund sein? ecovital / Göttingen Fachtagung Druckgeräte 2012 Weka Akademie Köln Datenschutzbeauftragte(r) Umweltinstitut Offenbach Stuttgart Sicherheitsdienstleistungen passgenau ausschreiben Simedia NOVEMBER Hamburg Seminar Die Ganzheitlichkeit in der Elektrosicherheit Dresden Kooperation von Betriebsärzten und Sicherheitsfachkräften in der betrieb - lichen Praxis Hamburg Elektroakustik und Sprachalarmierung (zur Vorbereitung auf die Fachkraft SAA nach DIN 14675) Franke + Pahl Akademie UDS Beratungsgesellschaft p.kuc@franke-pahl.de BAuA thorke.regina@baua.bund.de info@uds-beratung.de Offenbach a.m. Gefahrgutbeauftragte(r) Umweltinstitut Offenbach mail@umweltinstitut.de Köln Anwenderforum: REACH & GHS für Praktiker Akademie Fresenius mstratmann@ umweltakademie-fresenius.de Esslingen Brandschutz- und Evakuierungshelfer ISA info@isaev.de Düsseldorf Die häufigsten Unfälle in Unternehmen und ihre Ursachen Dresden Die Fachkraft für Arbeitssicherheit als Unternehmensberater: Moderation und Präsentation Dresden Elektromagnetische Felder am Arbeitsplatz Weka Akademie akademie@weka.de IAG susann.bothe@dguv.de BAuA thorke.regina@baua.bund.de Wuppertal Befähigte Person für Prüfungen bei Gerüstbau und -nutzung Technische Akademie Wuppertal stefan.maehler@taw.de München Fachseminar Augengefährdung durch LED-Strahlen Haus der Technik information@hdt-essen.de DEZEMBER Essen 6. Essener Aufzugstagung Haus der Technik information@hdt-essen.de Dresden Motivationskonzepte für sicherheitsgerechtes IAG 0351/ silke.hartmann@dguv.de und gesundheitsbewußtes Verhalten im Berieb Essen Ausbildung zum Explosionsschutz - beauftragten Haus der Technik information@hdt-essen.de Offenbach a.m. Sicherheitsleitsysteme Umweltinstitut Offenbach mail@umweltinstitut.de Berlin Laserschutzbeauftragte (gemäß BGV B2) Deutsche Event Akademie info@deutsche-eventakademie.de Berlin Befähigte Person zur Prüfung von Leitern und Tritten gemäß BetrSichV und BGI 694 TÜV Nord akademie@tuev-nord.de 46 Sicherheitsingenieur 10/2012

47 Fachveranstaltung Gefährdungsbeurteilung bei Feuerwehren Ankündigung der SiGe - Fachveranstaltung Gefährdungsbeurteilung bei Feuerwehren und Hilfeleistungsorganisationen 4./5. Dezember 2012 in Dresden Jeder Unternehmer hat durch eine Beurteilung der mit der Tätigkeit verbundenen Gefährdung zu ermitteln, welche Maßnahmen des Unfall- und Gesundheitsschutzes für die Einsatzkräfte erforderlich sind. Nicht nur Unternehmen müssen Gefährdungsbeurteilung erstellen. Auch Feuerwehren und Hilfeleistungsorganisationen stehen in der Pflicht. Doch wie kann und soll dort eine aussagekräftige Gefährdungsbeurteilung durchgeführt werden? Und welche Hilfen gibt es schon für diesen Bereich? Diese und andere Fragen werden auf der zweiten Fachveranstaltung Feuerwehren und Hilfeleistungsorganisationen vom 04. bis 05. Dezember 2012 in Dresden beantwortet. Ausgewiesenen Experten und Praktiker in Sachen Unfall- und Gesundheitsschutz informieren aus erster Hand. Die Teilnahme an der Fachveranstaltung sowie der Abendveranstaltung ist kostenfrei. (Webcode: d132346) Fachtagung + Messe Expertenwissen zu Brandmeldeanlagen Zur 22. Auflage erlebt die Tagung Brandmeldeanlagen von VdS (Vertrauen durch Sicherheit) am 05. und 06. Dezember in den Kölner Messehallen eine Premiere: Erstmals können die Teilnehmer mit den VdS-BrandSchutzTagen parallel eine eigene Messe mit konkreten Brandschutzlösungen besuchen. Themen der Tagung sind unter anderem die Ergänzung und Erweiterung bestehender Brandmeldeanlagen sowie Brandfallsteuerungen und Brandfallmatrizen. Außerdem stellt VdS neue Forschungsergebnisse zur Rauchdetektion in hohen Räumen vor und beleuchtet Brandfrüherkennung mittels Videotechnik.

48 WISSENSWERTES Softwareschmiede Auf Erfolgskurs Für EcoIntense waren die vergangenen fünf Jahren eine Erfolgsgeschichte im Bereich HSE-Software (Health, Safety and Environment) mit einem Umweltmodul gestartet, bieten die Berliner mittlerweile fünf Fachmodule (Arbeitssicherheit, Öko- Controlling, Gefahrstoffmanagement, Legal Compliance, Auditmanagement). Nun hat EcoIntense seinen Unternehmenssitz von Oberschöneweide ins Berliner Zentrum verlegt und bietet seinen mittlerweile 30 Mitarbeitern größere Räumlichkeiten in der Neuen Mälzerei. EcoIntense wurde als Spin Off der HTW Berlin (Hochschule für Technik und Wirtschaft) von den Geschäftsführern Markus Becker, Hardy Menzel und Sebastian Mönnich gegründet. Fusion! Schmersal und Elan gehen zusammen Für Ihre Sicherheit am Arbeitsplatz! Der handliche Alleskönner für präzises Schneiden Sicherheit - vollautomatischer Klingenrückzug für maximalen Schutz vor Schnittverletzungen - Sicherungsknopf als Transportschutz Ergonomie - ergonomischer Zangengriff für ermüdungsarmes Arbeiten Hervorragend geeignet zum Schneiden von: Kartonagen, Folien, Klebeband, Umreifungsbänder Anfang September gingen die Elan Schaltelemente in Wettenberg und die K.A. Schmersal in der neu gegründeten K.A. Schmersal GmbH & Co. KG auf. Standorte sind Wuppertal und Wettenberg. Schmersal übernahm bereits 1997 den Spezialisten für Niederspannungs-Schaltgeräte. Seitdem hatte sich Elan immer stärker auf die Entwicklung und Fertigung von Schaltgeräten zum Bedienen und Überwachen, Sicherheits-Relaisbausteinen und sicherheitsgerichteter Steuerungstechnik fokussiert. Der Elan-Standort Wettenberg stellt innerhalb der Schmersal Gruppe das Kompetenzzentrum für sicherheitsgerichtete Funktechnik und für den Explosionsschutz dar. Entwicklungs- und Fertigungskapazitäten bleiben dort bestehen. Für Kunden stehen nun zentrale Ansprechpartner zur Verfügung. Produkte von Schmersal und Elan sind verfügbar unter Merak NEU MARTOR KG D Solingen T: info@martor.de LESEBRIEF Tot gleich final Zum Beitrag Gefahrstoffe: In fünf Schritten zur Beurteilung in Sicherheitsingenieur 9/2012 Sehr geehrte Redaktion, bei 5-Schritte-Verfahren wird in Punkt 4. die Gefährdungszahl GZ tot berechnet. Ich stelle mir nur die Frage ob die Bezeichnung GZ tot glücklich gewählt ist, da im Normalfall mit tot ein finales Ereignis definiert wird. Es mag kleinkariert klingen, aber wenn man mit Team-, Produktionsleitern oder Betriebsräten zusammen eine Gefährdungszahl GZ tot berechnen will führt das entweder zu unnötigen Irritationen oder zu allgemeinen Erheiterung. Beides wenig hilfreich. Mit freundlichen Grüßen Rainer Oetke Leiter Arbeits-/Umweltschutzmanagement Arbeitsschutz aktuell 2012, Augsburg, , Halle 7 Stand C15 48 Sicherheitsingenieur 10/2012

49 VORSCHAU VORSCHAU Gefährdungsbeurteilung die Wunderpille für alles? Mit dem Inkrafttreten des Arbeitsschutzgesetzes im Jahr 1996 waren zunächst sehr viele der Auffassung, dass nun die Wunderpille für Probleme des Arbeitsschutzes gefunden sei. Dass dem nicht so ist, hat in der Folge die Praxis gezeigt. Noch immer gibt es leider viel zu viele Arbeitsunfälle, Wegeunfälle, Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Erkrankungen. Wie auch im richtigen Leben, so gibt es auch beim Thema Gefährdungsbeurteilung immer Reserven, Möglichkeiten und Grenzen. Der Autor setzt sich in seinem Beitrag mit sehr praxisorientierten Sichtweisen auseinander, die durchaus den Machern in der täglichen, nicht ganz einfachen Präventionsarbeit, sehr hilfreich sein können. Leitfaden Arbeitsplätze korrekt beleuchten Im August 2011 erschien die DIN EN Beleuchtung von Arbeitsstätten Themenvorschau 11/ Chancen mit Einschränkung Arbeitsfähigkeit ist nicht auf den individuellen Gesundheitsstatus reduziert, sondern wird durch Qualifikationen, Werte sowie die Arbeitsbedingungen, Führung, Organisation und die Tätigkeit selbst beeinflusst. Das heißt, auch Menschen mit körperlichen, geistigen oder psychischen Einschränkungen sind arbeitsfähig, wenn ihre individuellen Fähigkeiten und die Arbeitsanforderungen aufeinander abgestimmt sind. Betriebsarzt und Fachkraft für Arbeitssicherheit müssen insbesondere dann eng zusammenarbeiten, wenn Arbeitsplätze von Behinderten oder chronische Kranken beurteilt werden. Teil 1: Arbeitsstätten in Innenräumen mit Vorgaben für die Planung von Beleuchtungsanlagen in Büros, Krankenhäusern oder Industriehallen. Nun veröffentlicht licht.de, die Fördergemeinschaft Gutes Licht, zusammen mit der Deutschen Lichttechnischen Gesellschaft einen Leitfaden, der Architekten und Lichtplanern dabei helfen soll, die Vorgaben der Norm praktisch anzuwenden. Der Leitfaden zur DIN EN beschreibt wesentlichen Anforderungen an die Arbeitsplatzbeleuchtung, erklärt die unterschiedliche Beleuchtung von Arbeitsplatz und Umgebungsbereich und nennt die für die Lichtplanung notwendigen lichttechnischen Größen. Außerdem geben die Autoren ausführliche Hinweise zur normgerechten Wartung von Beleuchtungsanlage Ausgabe Impressum 10/ Jahrgang Verlag: Dr. Curt Haefner-Verlag GmbH Ernst-Mey-Straße 8, Leinfelden-Echterdingen Postanschrift: Dr. Curt Haefner-Verlag GmbH Vangerowstraße 14/1, Heidelberg, Germany Phone , Fax Herausgeberin: Katja Kohlhammer Geschäftsführer: Peter Dilger Verlagsleiter: David Wiechmann Redaktion: Weigand Naumann (Chefredakteur, v.i.s.d.p.) Phone -17, Fax -40 Michael Köhmstedt, Phone -29 Verena Manek, Phone sicherheitsingenieur@konradin.de Redaktioneller Beirat: Dr. Walter Eichendorf, Sankt Augustin Martina Hesse-Spötter, BG FE, Köln Prof. Dr. Anke Kahl, Wuppertal Prof. Dr. Rainer von Kiparski, Karlsruhe Dr. Hans-Ulrich Schurig, München Silvester Siegmann, Düsseldorf Prof. Bernd Tenckhoff, Ostbevern Prof. Dr. Udo Weis, Plankstadt Bruno Zwingmann, Sankt Augustin Layout: Bernd Wilfing, Phone Anzeigenverkauf: Gerhard Binz, Phone , Gerhard.binz@konradin.de Cornelia Huth-Neumann, Phone , Fax -1372, c.huth-neumann@konradin.de Auftragsmanagement: Martina Schäffler, Phone martina.schaeffler@konradin.de Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 29 vom Leserservice: Marita Mlynek, Phone , Fax , marita.mlynek@konradin.de Erscheinungsweise: 12 x jährlich Jahresabonnement: Inland 103,80 inkl. MwSt. und Versandkosten Ausland 135,60 inkl. Versandkosten Einzelheftpreis 9,40 inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten. Abonnementkündigungen können nur zum Jahresende berücksichtigt werden, unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von 3 Monaten. Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder höherer Gewalt entsteht kein Anspruch auf Ersatz. Namentlich gezeichnete Artikel, Kurzberichte, Leserbriefe sowie Mitteilungen von Organisationen geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt eingesendete Manuskripte, Fotos oder sonstige Unterlagen übernimmt der Verlag keine Haftung. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Reproduktionen, gleich welcher Art, bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Verlags. Erfüllungsort und Gerichtstand ist Stuttgart. Druck: Konradin Druck GmbH Leinfelden-Echterdingen Printed in Germany 2012 by Dr. Curt Haefner-Verlag GmbH, Leinfelden-Echterdingen Dr. Curt Haefner-Verlag GmbH ist ein Unternehmen der Konradin Mediengruppe

50 MITMACHEN GEWINNSPIEL 2. Preis: 3. Preis: 1. Preis: Machen Sie mit! Wenn Sie einen der attraktiven Preise gewinnen möchten, dann einfach mitmachen und folgende Fragen beantworten. Ihre Lösung schicken Sie an: Dr. Curt Haefner-Verlag Redaktion Sicherheitsingenieur Gewinnspiel 10/2012 Vangerowstr. 14/ Heidelberg 1. Preis: Kochen für Ingenieure von Stefan Palkoska, ISBN: Preis: Magnet-Würfel, Puzzle mit 216 Neodym-Magnetkugeln, 3. Preis: The Ultimate Jazz Archive A Jazz Lunch for Your Ears, CD-Box-Set, Membran Entertainment Group oder per Fax: oder per an: michael.koehmstedt@konradin.de ACHTUNG: Eigene Anschrift nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 23. November 2012 Wir wünschen Ihnen viel Glück! 1) Auf welchem Stand in welcher Halle der diesjährigen Arbeitsschutz Aktuell ist die Sonderschau ErgonomieLive zu finden? 2) Finden Sie das Bild, zu dem der Ausschnitt gehört, und nennen Sie die Seitenzahl! 3) Wofür steht die Abkürzung GUROM? Die Gewinner aus SI 8/12: 1. Preis: Gerhard Scholz, Rosenheim 2. Preis: Sabine Kreske-Scherge, Hermannsburg 3. Preis: Christoph Oevermann, Hille Lösung aus SI 8/12: zu 1) seit dem 6. März 2007 zu 2) S. 11 zu 3) Einstufung und Kennzeichnung bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Auszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Konradin Mediengruppe und deren Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt. 50 Sicherheitsingenieur 10/2012

51 Wirtschaftlicher Erfolg braucht eine gesunde Arbeitskultur! Das Institut für Arbeitsforschung und Organisationsberatung GmbH, iafob deutschland, beschäftigt sich mit den Problemstellungen einer sich beständig verändernden Arbeitswelt und versteht sich dabei als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. 3. Symposium zur Gestaltung der Arbeit 20. und 21. Februar 2013 Dornier Museum, Friedrichshafen Das Symposium zur Gestaltung der Arbeit beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Facetten der (Büro-)Arbeitswelt. Das Symposium zeigt Wege auf, wie sich eine erstrebenswerte Lebens- und Arbeitswelt gestalten lässt, informiert über Trends und aktuelle Entwicklungen und liefert konkrete Handlungsansätze für eine zukunftsorientierte Arbeitsgestaltung. Das Ineinandergreifen von wissenschaftlichen Erkenntnissen und aktuellen Praxisbeispielen aus der Wirtschaft bildet das Fundament dieser hochkarätigen Veranstaltung. Information und Teilnahmeunterlagen * : European Office Academy Martina Langenstück Telefon Fax ml@eoaweb.eu * Die Teilnehmergebühr beträgt Euro. Darin enthalten sind: Kaffee/Tee und Erfrischungsgetränke während der gesamten Veranstaltung, Mittagsimbiss am 21. Februar 2013 sowie die Abendveranstaltung inkl. Verpflegung. Frühbucher bis zum zahlen Euro. Alle genannten Preise verstehen sich zuzüglich der gesetzlichen Mehrwertsteuer. Medienpartner: European Office Academy ist eine Unternehmung der Dr. Curt Haefner-Verlag GmbH Vangerowstraße 14/ Heidelberg

52 1 eshell ersetzt Ohrstöpsel Mehr Komfort - weniger Kosten Ein Paar individuell angepasste Phonak eshells schützt Ihre Ohren gegen Lärm für 5 Jahre; in diesem Zeitraum würden Sie Paar Universal-Schaumstoffohrstöpsel* verbrauchen. Abgesehen von den Kosten die Sie einsparen, bieten eshell-systeme Filter für unterschiedliche Lärmpegel am Arbeitsplatz. Für eine effektive Kommunikation im Lärm, können Sie auch eines unserer Funk/Handy-Headsets hinzufügen. Geben Sie sich nicht mit weniger Zufrieden! Bestellen Sie Ihre eshells noch heute. * Durchschnittliche Anwendung von 2 Paar Ohrstöpseln pro Arbeitstag. A+A, Halle 5, Stand E33 GEWINNEN SIE EINE NESPRESSO MASCHINE!

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