Berner Fachhochschule Gesundheit. Detailinformation zum Fachkurs Adherencetherapie
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- Volker Diefenbach
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1 Berner Fachhochschule Gesundheit Detailinformation zum Fachkurs Adherencetherapie
2 Kooperationspartner Die Studiengänge im Bereich Psychische Gesundheit und Krankheit sind Kooperationsangebote mit: Universitäre Psychiatrische Dienste (UPD) Bern, Direktion Pflege und Pädagogik Hochschule für Gesundheit Freiburg Vereinigung der ärztlichen und pädagogisch/pflegerischen Leiter stationärer/teilstationärer Kinder- und Jugendpsychiatrischer Institutionen der deutschen Schweiz VSKJ Verein Ambulante Psychiatrische Pflege (VAPP) Der Fachkurs Adherencetherapie ist ein Kooperationsangebot mit: Dachverband Adherence e. V. Sanatorium Kilchberg AG
3 Überblick Adherencetherapie ist eine strukturierte Pflegeintervention, die im Rahmen von acht Behandlungseinheiten stattfindet, welche in Einzelkontakten mit der Klientin oder dem Klienten ablaufen. Adherence wird definiert als das Ausmaß, in dem das Verhalten eines Patienten (beispielsweise die Einnahme von Medikamenten) mit der gemeinsam festgelegten Behandlung übereinstimmt. Adherencetherapie hat zum Ziel, dass die Klientin oder der Klient selbstständig, d.h. aus eigener Kraft heraus, in der Lage ist, therapeutische Verordnungen langfristig umzusetzen. Grundlage hierfür ist eine eigene Entscheidungsfindung, die aber auch durchaus eine Entscheidung gegen die Einnahme von Medikamenten sein kann. Zielgruppen und Zulassungsbedingungen Zielgruppen - Pflegefachpersonen - Sozialtherapeutinnen und Sozialtherapeuten - Ärztinnen und Ärzte Studienziele und Berufschancen Im Fachkurs «Adherencetherapie» erwerben Sie folgende Kompetenzen: Im Kompetenzbereich «Wissen und Verstehen»: - kennen Sie die Evidenz und Hintergrundtheorien (z.b. Recovery, Empowerment) zur Adherencetherapie. Sie erwerben Aufbauwissen zu Psychopharmaka/ Neuroleptika. Im Kompetenzbereich «Anwendung von Wissen und Verstehen»: - kennen Sie grundlegende Fertigkeiten, die zur Anwendung der Adherencetherapie notwendig sind (Umgang mit Ambivalenz und Widerstand, persönliche Haltung). - haben Sie vertiefte Kenntnisse über die Bestandteile der Adherencetherapie (Assessment, Problembearbeitung, Rückblick, «Blick nach vorne», Überzeugungen bearbeiten) und können diese im direkten Kontakt mit Klientinnen und Klienten anwenden. Im Kompetenzbereich «Urteilen»: setzen Sie sich mit ethischen Fragestellungen im Bereich der Adherencetherapie theoretisch auseinander Im Kompetenzbereich «Kommunikative Fertigkeiten»: - erlernen Sie kommunikative Fertigkeiten aus dem Motivational Interviewing und der Ambivalenzbearbeitung. - wenden Sie entsprechenden Fertigkeiten an, evaluieren und reflektieren die Ergebnisse. Im Kompetenzbereich «Selbstlernfähigkeit»: - reflektieren Sie anhand der Adherencetherapie eine Praxiserfahrung. Sie werden im Rahmen von drei Supervisionsveranstaltungen entsprechend gecoacht. - reflektieren Sie Ihre Erfahrungen und Therapieergebnisse und arbeiten Stärken und Schwächen heraus.
4 Inhalte Hintergrundwissen: Sie lernen die Begriffe Compliance und Adherence zu definieren und voneinander abzugrenzen. Sie lesen wissenschaftliche Literatur und bilden sich über die Evidenz der Intervention Adherencetherapie weiter. Grundlegende Fertigkeiten: Sie lernen sowohl Elemente der klientenzentrierten Gesprächsführung als auch Elemente des Motivational Interviewing und der klientenzentierten Beratung in Theorie und Praxis kennen. Elemente der Adherencetherapie: Sie lernen, ein komplettes Adherence-Assessment durchzuführen und wichtige Problemstellungen daraus abzuleiten. Unter Einbezug der Betroffenen lernen Sie praktische Probleme zu lösen, einen Rückblick auf die Krankheitsgeschichte der Klientin oder des Klienten zu werfen und Ambivalenzen zu bearbeiten. Sie üben, bei der Klientin oder beim Klienten Annahmen und Einstellungen zu hinterfragen und diese strukturiert zu bearbeiten. Mit dem Adherencetherapie-Element «Blick nach vorne» erarbeiten Sie Fertigkeiten, um die Klientin oder den Klienten gezielt darin zu unterstützen, sich Lebensziele zu setzen und eine Zukunft zu planen. Aufbauwissen Psychopharmakotherapie: Sie erwerben vertieftes Wissen zur Psychopharmakotherapie und setzen sich mit den entsprechenden Problembereichen auseinander. Lern- und Arbeitsformen Um den Lernprozess optimal für Sie zu gestalten und den Lernoutcome zu sichern bedienen wir uns verschiedenster didaktischer Methoden. Um Ihnen unsere Lernmethodik verständlich und transparent darzustellen bedienen wir uns den Lernphasen und ordnen diesen didaktische Methoden zu. Da Lernen spiralförmig verläuft lässt sich in der Unterrichtspraxis dieses Vorgehen nicht so stringent wie hier beschrieben umsetzen. Diese hochstrukturierte Beschreibung dient ausschliesslich der besseren Verstehbarkeit. Das Studium setzt sich aus Kontakt- und Selbststudium zusammen. In beiden Studienteilen arbeiten wir mit unterschiedlichen Didaktikformen, die verschiedene Lerntypen, Lernzugänge und -stufen ansprechen. In Kombination fördern diese eine effektive Verbindung zwischen dem Erlernten und Ihrer Berufspraxis. Für alle Didaktikformen gelten die grundsätzlichen Anforderungen, praxisorientiert und erwachsenengerecht zu sein. Wir gehen davon aus, dass Sie rund 60 % der Gesamtstudienzeit in Form von Selbststudium leisten. Lernstufen Lernstufe 0: Erkennen und Klären Phase Erkennen: Um Wissen zu erlangen und Wirklichkeiten zu erkennen und erfassen setzen wir Methoden wie Inputreferate, Fallvorstellungen, Mindmapmethoden und Open Space verfahren ein. Auf unseren interaktiven Studienplattformen (Sharepoint) erhalten sie wichtige Basisliteratur und vertiefende Literatur zu den spezifischen Wissensgebieten. Phase Klären: In dieser Phase geht es darum Wissen zu Fokussieren und Probleme gemeinsam zu beschreiben. Wir bieten Ihnen didaktische Methoden wie Gruppenarbeiten, Diskussionsforen, Dialoge, Brainmaps und kollegiale Beratungen an. 3
5 Lernstufe 1: Kreieren, Planen und bewerten, Realisieren Phase Kreieren: In dieser Phase geht es darum viele Möglichkeiten zu entwickeln und Lösungsvorschläge zu kreieren. Assessments, Solution talk, Brainstorming, kollegiale Beratungen und Intervisionen unterstützen diese Phase. Phase Planen: In dieser Phase geht es darum, gemeinsam Lösungsideen zu bewerten. Hierfür führen wir Sie in die Prozess- und Evaluationsgestaltung ein, führen Brainscores durch, halten Gruppen- und Unterrichtsdiskussionen ab und wenden supervidierende und beratende Sitzungen zu Praxistransferaufgaben ab. Phase Realisieren: In dieser Phase geht es um das Ausprobieren, testen und Umsetzen von Massnahmen. Hierfür erhalten Sie bereits vor dem Unterricht Vorbereitungsaufgaben auf Sharepoint bereitgestellt. Im Unterricht werden wir Ihnen gezielte Fallbearbeitungen und Praxistransferübungen zur Verfügung stellen, wir werden teilweise in Rollenspielen oder mit Hilfe von Kommunikationstrainern Praxissituationen simulieren und einüben. Sie werden selbstständig Journalclubs organisieren und abhalten und sie werden am Ende Ihres Fach- oder Zertifikats Kurses eine Abschlussarbeit erstellen. Lernstufe 2: Registrieren, lernen Lernen, Abschliessen Phase registrieren: In dieser Phase geht es darum Ergebnisse zu erkennen. Hierfür werden wir Evaluationsinstrumente einsetzen und Ihnen den Umgang damit näher bringen, wir werden Lob- und Beschwerde Analysen durchführen, sie werden in Gruppen ihre eigenen Erfahrungen reflektieren und erhalten von Dozenten und Fachexperten Rückmeldungen zu Ihren persönlichen Projekten. Phase Lernen lernen: In dieser Phase lernen sie reflexiv, sie erkennen Muster und evaluieren gewonnene Erkenntnisse. Diese Phase trainiert man am geeignetsten mit Selbst Reflexionsberichten oder Reflexionen durch Experten und Fachpersonen. Durch Fallgeschichten und Filmmaterial (welches Sie selbst in der Umsetzung von Aufgaben zeigt) können Sie am Modell lernen oder gemachte Fehler korrigieren. Phase Abschliessen: Dieser Phase dient der Assimiliation und Würdigung der umgesetzten Projekte/ Aufgaben. Wir würdigen Ihre Studienprojekte mit einem Abschiedsevent und wir führen Feedbackrunden durch. Wir unterstützen Sie ihre persönlichen Praxisprojekte zu würdigen, indem wir Ihnen Techniken hierfür vermitteln. Dazu gehören Supervisionen, Intervisionen, Feedbacktechniken und Abschlussrituale. Anderes Interaktive Seminare Die Lehrveranstaltungen führen Sie in das Thema ein, vermitteln relevantes Wissen und regen zur vertieften Auseinandersetzung mit zentralen Fragen an. Das Kontaktstudium ist interaktiv und partizipativ gestaltet.diverse Didaktikmethoden wie Inputreferate, Fallstudienarbeit, Diskussionen oder Gruppenarbeiten und ggf. Supervision oder Assessment-Center vervollständigen das Angebot.. Sie erhalten individuelle Betreuung und Studienberatung. Journalclub In den Zertifikatslehrgängen begleiten Journalclubs die Seminare und das Selbststudium. Durch das gemeinsame Besprechen von aktuellen wissenschaftlichen Publikationen zum Studienthema, entwickeln Sie Ihre Fähigkeiten, derartige Literatur zu verstehen und auf ihre praktische Relevanz hin zu diskutieren. Transferorientiertes Selbststudium Als Berufsfachfrau/-fachmann lernen Sie vornehmlich in Ihrer Berufspraxis. Die folgenden Didaktikformen unterstützen Sie, die im Kontaktstudium vermittelten Inhalte bestmöglich in Ihren eigenen Berufsalltag umzusetzen: - Reflexionsaufgaben im Voraus: Zur Unterstützung des Praxisbezugs erhalten Sie vor den Lehrveranstaltungen Aufgaben zur Beobachtung und Erfassung kursbezogener Aspekte Ihrer Praxis. - Selbst organisierte Gruppenarbeit: Intervision und kollegiale Beratung ist eine effektive Lernform zur Entwicklung von Lösungswegen auf praktische Fragestellungen Praxislösungen. - Praxistransfer: Der Transfer der Kursinhalte in die Praxis erfolgt im Rahmen Ihrer aktuellen beruflichen Herausforderungen. Diese Leistung ist i.d.r. in Form von schriftlichen Berichten zu dokumentieren und/oder in Präsentationen vorzustellen. 4
6 Schriftliche Arbeiten In allen Zertifikatsstudiengängen müssen Sie verschiedene schriftliche Arbeiten erstellen. Diese können inhaltlich verknüpft werden. Zu Beginn des Studiengangs erwarten wir von Ihnen die Durchführung einer Literatursuche in den elektronischen Datenbanken und als Ergebnis davon eine Zusammenstellung der Ergebnisse der Suche. Die Abschlussarbeit dient der selbständigen Erarbeitung einer wissenschaftlichen Fragestellung und deren Beantwortung auf Basis aktueller Erkenntnisse. Didaktiksupport Elektronische Lernplattform: Eine interaktive Lernplattform (Sharepoint) unterstützt das Selbststudium mit vielfältigen Funktionen wie Wissensspeicher, Benachrichtigung, Diskussion, standortunabhängige Gruppenarbeit etc. Zugang zu elektronischen Tools Sie haben während Ihres Studiengangs Zugang auf Volltextangebote der Bibliothek und auf Datenbanken wie Medline, Cinahl oder Cochrane. Kompetenznachweise Sowohl der Besuch aller drei Schulungsblöcke wie auch die erfolgreiche Fallbearbeitung und Fallvorstellung sind Voraussetzungen für den Erhalt des Zertifikats «Adherence-Therapeut». Abschluss und Anerkennung Der erfolgreich abgeschlossene Fachkurs wird in folgenden Studiengängen anerkannt: - MAS Mental Health - DAS Psychische Gesundheit - CAS Ambulante psychiatrische Pflege 5
7 Wichtiges in Kürze Zulassungsbedingungen Zugelassen zu einem Fachkurs oder CAS-Studiengang wird, wer über einen Hochschulabschluss oder den Abschluss einer eidg.- anerkannten Höheren Fachschule verfügt. Organisation und Administration Sekretariat Weiterbildung, Fachbereich Gesundheit: Rahel Beyeler, T Leitung Manuela Grieser, MaA (Master of Arts) Erwachsenenbildung, Fachbereich Gesundheit, Berner Fachhochschule, Kosten CHF Für die Akkreditierung durch den Dachverband Adherence fallen zusätzlich Euro an. Termine März bis Juni 2014 Anmeldeschluss Studiendaten Woche Datum 11 Montag, 10. März Dienstag, 11. März Mittwoch, 12. März Donnerstag, 13. März Freitag, 14. März Donnerstag, 24. April Donnerstag, 22. Mai Montag, 16. Juni /12
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