Chancen Posens und Berlins in der mitteleuropäischen Metropolenkooperation
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- Martha Fried
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1 Chancen Posens und Berlins in der mitteleuropäischen Metropolenkooperation Berlin Symposium europäische Raumpartnerschaften Berlin/Brandenburg Großpolen/Posen Prof. Dr. Hans Joachim Kujath Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung Erkner b. Berlin
2 Inhalt: 1. Metropolitane Oderpartnerschaft im räumlichen Kontext der EU 2. Berlins wirtschaftliche und wissenschaftliche Kompetenzen als Chance für die Oderpartnerschaft 3. Wirtschaftliche Perspektiven der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit 4. Optionen und Handlungsbedarfe für die Entwicklung der Oderpartnerschaft
3 1. Metropolitane Oderpartnerschaft im räumlichen Kontext der EU
4 Räumliche Schwerpunkte der Beschäftigten in der Industrie (2001)
5 Räumliche Schwerpunkte der Beschäftigten im Dienstleistungssektor (2001)
6 Räumliche Schwerpunkte der Wissensgesellschaft in Europa (2003)
7 Pentagon und Triangel als europäische Raumbilder Typology of MEGAs (76) based on - Density: Population & economic activity - Competitiveness: GDP/head & Head- Quarter - Networking: Air line Passenger & Acessibility - Knowledge-Base: Education & R&D Employment Pentagon: London Paris Milan Munich - Hamburg Triangle: Berlin Budapest - Warsaw
8 Wirtschaftliche Konzentrationstendenzen in Europa Etwa 46,5 % des GDP (Bruttoinlandsprodukts) der EU 27 konzentrieren sich innerhalb des Pentagon, das durch die Städte London, Hamburg, München, Mailand, Paris abgegrenzt wird. Dieses Gebiet deckt nur 14% des EU Territoriums ab. Gemessen an ihrer wirtschaftlichen Performace sind die Länder Nordeuropas mit der Kernregion gleichzusetzen. Chancen der Triangel, zu den transnationalen Gebieten mit der höchsten ökonomischen Performance im Westen und Norden aufzuschließen. Potentiale sind wie in den anderen Makroregionen Europas (z.b. Öresund-Region) grenzüberschreitend zusammenzuführen (z.b. Berlin/Brandenburg-Westpolen mit mehr als 10 Mio Einwohnern!)
9 2. Berlins wirtschaftliche und wissenschaftliche Kompetenzen als Chance für die Oderpartnerschaft
10 Güterexporte und Importe Berlins nach und von Polen 2004 Mrd Mrd. BRD Exp 18,9 21,9 BRD Imp 16,0 16,1 Bayern Exp 5,9 (28,3%) 6,2 Bayern Imp 1,5 (11,8%) 1,9 Berlin Exp 0,34 (2%) 0,43 Berlin Imp 0,49 (3%) 0,47
11 Berlins wirtschaftliche Kompetenzen in der Wissensökonomie Berlin ist ein schwach im Bereich traditioneller Industrien. Daher vergleichsweise schwach im Export von low-tech Gütern und bei den Direktinvestitionen in diesen Bereichen nach Polen. Dagegen: stark im Sektor der wissensintensiven Dienstleistungen und High-Tech: Organisationsdienstleistungen, Informationsbeschaffung, Managementdienste. Biotechnologie, Mikroelektronik, Medizintechnik. Health-Care. Medienproduktion, Design. Forschungsstandort in Natur- und Ingenieurwissenschaften. Exportorientierung und Direktinvestionen der Wissensökonomie, aber immer noch hohe Marktzutrittsbarrieren zu den Städten Polens (Kultur, Sprache, Rechtsnormen, schlechte Erreichbarkeit).
12 Berlins wirtschaftliche Kompetenzen in der Wissensökonomie
13 3. Wirtschaftliche Perspektiven der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit
14 Perspektiven (1): Vorteile der Nähe zu Berlin für die Wirtschaft der Städte Westpolens Absatzmarkt: Berlin bietet einen großen Absatzmarkt für Produkte aus Westpolen. Arbeitsmarkt: Berlin ist Arbeitsmarktzentrum für hochqualifizierte Wissensarbeiter aus Westpolen. Wissens-/Informarktsmarktplatz: Die Berlin Wirtschaft und Wissenschaft bietet Austausch- und Kooperationsmöglichkeiten im Bereich der Hochtechnologie, Medizin, wissensintensive Dienstleistungen. Ost-West-Drehscheibe für polnische Firmen: Berlin bietet polnischen Firmen beste Voraussetzungen zur Erschließung des deutschen Marktes. Polnische Investoren zieht es nach Berlin: von den rund polnischen Niederlassungen in Deutschland befinden sich in Berlin! (attraktiver Standort aufgrund der räumlichen Nähe zu Polen, der Nähe zur Politik, der guten Verbindungen der Stadt nach Westen!). Berlin ist Drehscheibe von Dienstleistungen für den europäischen und deutschen Markt für polnische Firmen.
15 Perspektive (2): Vorteile der Nähe zu den Städten Westpolens aus Sicht der Berliner Wirtschaft Wissenstransfer und Erschließung des polnischen Marktes: Vergleichsweise hohe Direktinvestionen der Technologiebranchen und der Business Services Berlins in den Städten Polens auch in Westpolen (Krätke/Borst 2004) Berlin ist Eventzentrum für Westpolen: Hunderttausende polnische Touristen kommen Monat für Monat in die Stadt, nutzen die Kultur-, Handels- und Dienstleistungsangebote der Stadt. Berlin ist ein zentraler Ort mit MOE Kompetenz: Hunderte wirtschaftlich engagierte Ost-West-Organisationen; Berlin ist eine polnische Stadt. Fast Menschen polnischer Muttersprache leben hier. Berlin ist Verkehrsknoten für Westpolen nach Deutschland und Westeuropa: Berliner Flughäfen, Bahnknoten.
16 Perspektiver (2): Profil Berliner Direktionvestitionen in den polnischen Städten nach Branchenschwerpunkten (Anteil der deutschen Firmen)
17 4. Optionen und Handlungsbedarfe für die Entwicklung der Oderpartnerschaft
18 Mögliche Inhalte einer mitteleuropäischen Metropolenkooperation Vermittlung von transnationalen Wertschöpfungspartnerschaften in den Branchen der Wissensökonomie (neue Märkte erschließen, Wissenstransfer, Kompetenzen und Innovationspotentiale zusammenführen)! Fördern von Wissenschafts- und Technologie-Kooperationen. Vorhandene Kooperationen zwischen Wissenschaftseinrichtungen sind mit Leben zu füllen. Kooperationen in den Bereichen Messe-, Kongresswesen, Ausund Weiterbildung, Health-Care, Kulturangebote. Herstellen eines gemeinsamen Arbeitsmarktes: Wissensarbeiter aus Westpolen und Berlin für die Wissensökonomie in Berlin, Posen, Stettin, Breslau. Grenzübergreifende Abstimmung und gemeinsames Auftreten zum beschleunigten Ausbau der Kommunikations- und Transportinfrastrukturen, Verkehrsdrehkreuze, Wasserstraßen und Logistik (TEN-Netze). Schaffung grenzübergreifender kultureller und sozialer Kontexte durch grenzübergreifende Vernetzung von Politik und anderen öffentlichen Akteuren (Beispiel Nord-Westeuropa).
19 Organisationsvorschläge für die Metropolenkooperation Aufbau institutioneller Strukturen eines grenzüberschreitenden Kooperationssystems. Funktionale Schwerpunkte, z.b. Wissenschaft, Technologie und Wirtschaft. Netzwerk quer zu den staatlichen Hierarchien institutionalisieren. Auf die großen Dienstleistungszentren und Zentren der Wissensökonomie in Polen orientieren (Stettin, Posen, Breslau) Diskussionsprozesse anregen, Informations- und Kommunikationsnetze aufbauen. Beispiel: Initiative TEICO-Net der IBB: Zusammenführung der Wirtschaft-, Wissenschafts- und Technologiepotentiale der Stadtregionen Berlin/Brandenburg, Stettin, Posen, Breslau. Projektvorschläge erarbeiten und auf Machbarkeit überprüfen Zusammenspiel im europäischen Mehrebenensystem einüben Gemeinsame Förderanträge (Interreg usw.).
20 Dringende Handlungsbedarfe Abbau von physischen Barrieren der Interaktion durch raschen Ausbau von Schnellverkehrsverbindungen zu den wichtigsten Städten Westpolens (vor allem Stettin, Posen, Breslau). Schaffung eines minimalen Managementrahmens für ein Netzwerk Raumpartnerschaft (Agentur?). Abbau von (institutionellen) Marktbarrieren, Aufbau von Kontaktnetzwerken zur Erschließung der Märkte dieser Städte für die Berliner Wissensökonomie und umgekehrt. Organisation transnationaler Foren zu den Möglichkeiten der Zusammenarbeit und des Abbaus von Barrieren grenzübergreifenden Austauschs. Entwicklung gemeinsamer Projekte zwischen den Städten auf den Feldern Wissenschaft, FuE, und Wissensökonomie (Nutzung von EU-Fördermitteln). Schaffung eines grenzüberschreitenden Arbeitsmarktes. Einvernehmlicher Abbau von Einschränkungen bei der Anwendung der EU-DL-Richtlinie. Wechselseitige Anerkennung von Berufsqualifikationen.
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