Vom Lehrplan zur individuellen Unterrichtsplanung
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- Bastian Engel
- vor 7 Jahren
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1 Vom Lehrplan zur individuellen Unterrichtsplanung Planungsbeispiel Biologie Schuljahrgänge 7/8 Kompetenzschwerpunkt System und Systemebenen am Beispiel des Menschen unter Einbeziehung seiner Umwelt analysieren, erklären und diskutieren 0 Vorbemerkungen Im vorliegenden Material werden Anregungen für Planungshandlungen im o. g. Kompetenzschwerpunkt (KS) des Schuljahrgangs 7 gegeben Neben den Hinweisen einer möglichen Schrittfolge (vgl. Planungsbeispiel 1) wird in diesem Beilspiel eine Planungsmatrix vorgeschlagen. Unter Berücksichtigung der jeweiligen Schul- und Klassensituation sind die Anregungen zu modifizieren und zu konkretisieren. LISA Halle 2010 Seite 1 von 6
2 1 Planungsmatrix Kompetenzbereich/ Teilkompetenz System und Systemebenen am Beispiel des Menschen unter Einbeziehung seiner Umwelt analysieren, erklären und diskutieren Niveaustufen - geeignete Quellen selbstständig auswerten - nach vorgegebenen Kriterien kritsch texte analysieren - adressatengerechte Kommunikation nach vorgegebenen Kriterien unter Verwendung der Fachsprache - Auswahl und Umsetzung geeigneter Präsentationsformen - selbstständige Teilplanung, Durchführung und Auswertung von Experi menten nach vorgegebenen Kriterien - Bewerten der Aussagekraft von einfachen Experimenten zur Gewinnung von Erkenntnissen - Entscheidungen bezüglich Gesundheit Lebensführung nach vorgege benen Kriterien bewerten und geeignete Schlussfolgerungen ziehen Kontextbezug (Wozu braucht der Schülerinnen und Schüler das?) - selbst bestimmte Lebensführung, die der Erhaltung der Gesundheit und des Wohlbefindens dient, setzt Kenntnisse biologischer Zusammenhänge voraus - spezifische Berufe basieren auf Kompetenzen, die im Zusammenhang mit positiver Lebensgestaltung stehen - Bewerten von Sachverhalten setzt grundlegende Kenntnisse voraus, aber auch die Kompetenz, solches Wissen aus externen Quellen zu organisieren - Kritischer Umgang mit Informationen zeichnet den mündigen Staatsbürger aus - Positive Lebensführung ist im gesellschaftlichen Kontext eine Grundeinstellung, die im Sinne der Erhaltung der Gesundheit zu sehen ist (Leistungsfähigkeit/ Vorbildfunktion) Umsetzung (Wie können die Niveaustufen ereicht werden?) - Lesekompetenz mit entsprechend umfangreicheren Texten und vergrößerter Quellenzahl weiterentwickeln - verschiedene Präsentationsformen kennen und die Geeignete selbstständig auswählen (Schüler-Kreativität) - mit dem Mikroskop umgehen, Frischpräparate und mikroskopischen Zeichnungen herstellen, um daraus einfache Zusammenhänge zu erkennen und zu bewerten einfacher Zusammenhänge - ausgehend von einfachen Versuchsanordnungen Experimente nach vorgegebenen Kriterien planen - Zusammenhänge von Lebensweise und Auswirkungen auf den Organismus an geeigneten Beispielen aufzeigen und bewerten, sowie Schlussfolgerungen für die Lebensführung abgeleiten Möglicher Beitrag durch Lernende und Eltern - Zusammenhang Sport-Gesundheit - Ernährung (Wer viel isst wird nicht klüger, größer, schöner sondern nur fetter.) - Natürliches Interesse am Zusammenhang Lebensführung - Gesundheit, auch in Bezug auf spätere Berufswahl - Natürliches Interesse an Erkrankungen und möglichen Therapien LISA Halle 2010 Seite 2 von 6
3 Textauszug aus einer Fachzeitschrift: A Alle Lebewesen bestehen aus Zellen, die einen ähnlichen Grundaufbau haben, je nach Funktion aber auch unterschiedliche Bestandteile aufweisen. Pflanzenzellen verfügen zum Beispiel über Zellwand und Chloroplasten. Die Chloroplasten sind Zellbestandteile, in denen mit Hilfe des Chlorophylls die Fotosynthese abläuft. Aus den Bausteinen Kohlenstoffdioxid und Wasser werden unter Nutzung der Sonnenenergie Glukose und Sauerstoff hergestellt. Die wasserlösliche, energiereiche Glukose wird dann in wasserunlösliche Stärke umgewandelt. Stärke ist ein Speicherstoff, der sich zum Beispiel in Kartoffeln und Getreide befindet. Außerdem können die Pflanzenzellen auch Fette, Eiweiße und Vitamine herstellen. Menschliche Zellen benötigen energiereiche Stoffe für die Zellatmung (biologische Oxydation), die in den Mitochondrien stattfindet. Über die Nahrung gelangen diese Stoffe in den Körper. Sie können nicht direkt genutzt werden, sondern müssen im Verlauf der Verdauung in ihre Grundbausteine zerlegt werden. An diesen Prozessen sind Enzyme (Bio-Katalysatoren) beteiligt. Sie ermöglichen bestimmte Reaktionen ohne selbst verbraucht zu werden. Die Grundbausteine der Nährstoffe werden über die Dünndarmzotten ins Blut abgegeben und stehen dann den Zellen zur Verfügung. Menschen, die viel Sport treiben, haben einen hohen Energiebedarf. Ihre Muskelzellen haben viele Mitochondrien und verbrennen viel Glukose. Auch diese Verbrennung wird von Enzymen gesteuert. Demgegenüber lässt Bewegungsmangel den Energiebedarf sinken. Wird zu viel energiereiche Nahrung aufgenommen, so speichert der Körper den Überschuss. Fettdepots entstehen und man legt an Gewicht zu. Das Resultat ist oft Fettleibigkeit. Das belastet sowohl das Skelett, als auch das Herz- Kreislaufsystem. Ein schwerer Körper beansprucht die Gelenke stark, dass Herz muss eine größere Pumpleistung vollbringen und die Fettpolster stören die Funktion vieler Organe. Auch die Psyche kann leiden. Fettleibige Menschen ziehen oft die Spötteleien der Mitmenschen auf sich. Sie sind weniger leistungsfähig und anfälliger für viele Erkrankungen. Auch in einigen Berufen sind sie benachteiligt. Andererseits führt eine dauerhaft zu niedrige Energiezufuhr zu einem gefährlichen Gewichtsverlust, der auch zu Magersucht führen kann. Das belastet den ganzen Körper. Muskeln und Knochensubstanz werden abgebaut. Krankheitserreger haben oft leichtes Spiel und die Leistungsfähigkeit lässt rapide nach. Magersucht und Fettleibigkeit sind keine Zustände von Gesundheit und Wohlbefinden. Doch jeder hat es in der Hand: Bewusste Ernährung und ausreichende Bewegung sind Voraussetzungen für die Erhaltung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit. LISA Halle 2010 Seite 3 von 6
4 1. Du hast den Text gelesen. Um welche Art von Kommunikation handelt es sich? Kreuze an. a) Interview b) Sachtext c) Nachricht d) Dialog 2. Über welche Gesichtspunkte informiert der Text? Kreuze an. a) Vollständiger Aufbau von Pflanzen- und Tierzellen b) Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit c) Funktion der Chloroplasten und Mitochondrien d) Möglichkeiten, Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu erhalten e) Verwendung von Katalysatoren im technischen Bereich f) Grundablauf der Fotosynthese in Pflanzenzellen g) Zusammenhang zwischen Leistungsfähigkeit und Berufschancen h) Vollständige Vorgänge der menschlichen Verdauung 3. Beantworte folgende Aufgaben in ganzen Sätzen mit Hilfe des Textes: a) Gib die Funktion von Bio-Katalysatoren an. b) Erläutere den Zusammenhang zwischen Nahrungsaufnahme und Anlage von Fettdepots. c) Notiere fünf Stoffe, die Pflanzenzellen herstellen können. d) Erläutere den Zusammenhang besteht zwischen Sport und Energieverbrauch. e) Gib die Probleme an, die durch eine zu niedrige Energiezufuhr über einen längeren Zeitraum entstehen können. 4. Beantworte folgende Aufgaben mit Hilfe deines Fachwissens: a) Gib die Probleme an, die durch eine zu niedrige Energiezufuhr über einen längeren 4.1. Beschrifte unter Nutzung der vorgegebenen Begriffe die abgebildeten Zellen. Zeitraum entstehen können. Mitochondrien, Zellmembran, Zellkern, Zellplasma, Vakuolen, Chloroplasten, Zellwand, Ribosomen 4.2. Entscheide, welche die Pflanzenzelle ist. Begründe deine Entscheidung Für die Zellatmung ist neben Glukose ein zweiter Stoff notwendig. Notiere dessen Namen und das Organsystem, über das er in den Körper gelangt Die Zellatmung in den Mitochondrien kann im Prinzip als Umkehrung der Fotosynthese aufgefasst werden. Schreibe die Wortgleichung für die Zellatmung auf Dünndarmzotten sind ein Beispiel für die Oberflächenvergrößerung im Inneren von Organen. Nenne ein weiteres Organ, bei dem dieses Prinzip auch zu erkennen ist. Vermute, welche Bedeutung diese Oberflächenvergrößerung hat Herz-Kreislauferkrankungen spielen in Deutschland eine große Rolle. Nenne und beschreibe eine Erkrankung ausführlich (Ursachen, Symptome, mögliche Therapien). LISA Halle 2010 Seite 4 von 6
5 5. Formuliere drei Fragen, die mit Hilfe des Textes beantwortet werden können. Ordne durch Unterstreichen im Text die Antworten den Fragen zu. 6. Zucker ist ein energiereicher Stoff. Diese Energie kann im Prozess der Verbrennung freigesetzt werden. Überprüfe in einem geeigneten Experiment, ob Würfelzucker brennbar ist. A) Beschreibe oder skizziere, wie du vorgehst (Versuchsaufbau). B) Führe den Versuch durch und notiere deine Beobachtungen. C) Werte den Versuch entsprechend der Aufgabenstellung aus. 7. Katalysatoren sind Stoffe, die bestimmte Vorgänge möglich machen, beschleunigen oder verlangsamen können. Mit Hilfe geeigneter Katalysatoren lässt sich Würfelzucker verbrennen. Ermittle mit Hilfe der folgenden Teilversuche, welche Stoffe Katalysatoren für die Zuckerverbrennung sind: I) Zucker und Speiseöl II) Zucker und Streichholzasche III) Zucker und Sand IV) Zucker und Kamin- (oder Holzkohle-)asche A) Teilversuch I Beobachtungen (Geruch, Brennbarkeit, Farbe...) Auswertung Katalysator geeignet? (J / N) II III IV B) Schlussfolgere, welche Gemeinsamkeiten Kaminasche und Streichholzasche haben. 8. Der Speicherstoff Stärke befindet sich zum Beispiel in den Knollen von Kartoffeln. Er lässt sich mit einem geeigneten Nachweismittel nachweisen. Dieses wird in geringer Menge zu einem Stück Kartoffel gegeben. Entscheide, in welcher Versuchsbeschreibung der Stärkenachweis beschrieben ist: A) Stärke plus Salzsäurelösung Grünfärbung B) Stärke plus Fehlingsche Lösung ziegelroter Niederschlag C) Stärke plus Iodkaliumiodid-Lösung (Lugolsche Lösung) blauschwarze Färbung D) Stärke plus Filterpapier Fettfleck LISA Halle 2010 Seite 5 von 6
6 9. Stärkekörnchen können mit einem geeigneten Vergrößerungsgerät sichtbar gemacht werden. Das gelingt besonders gut, wenn sie zuvor mit Hilfe einer Iod- Lösung blauschwarz angefärbt wurden. A) Fertige ein Frischpräparat eines Kartoffelabstriches an, der mit einem Tropfen Iodkaliumiodid-Lösung angefärbt wurde. B) Mikroskopiere das Präparat und zeichne einen Bildausschnitt, der deine Beobachtungen besonders gut wiedergibt. 10. Die Bildgeschichte zeigt die Veränderungen eines Jugendlichen im Verlauf von 2 Jahren. Leider ist die Bildfolge durcheinander gekommen. A) Ordne die Bilder in eine logische Abfolge. B) Beschreibe Ursachen und Wirkung der Veränderung des Jugendlichen. C) Ziehe Schlussfolgerungen für dein eigenes Verhalten und begründe diese kurz. Bildgeschichte wird noch eingefügt Autorinnen und Autor des Planungsbeispiels Berger, Jan W. Halle Härter, Cornelia Zörbig Hempel, Gundula Aken Meinel, Petra Halle Das Planungsbeispiel und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Alle rechte bleiben vorbehalten. Die Nutzung zu privaten und nichtkommerziellen schulischen Zwecken ist zulässig. Jegliche darüber hinausgehende Nutzung ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des LISA Halle (Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt) zulässig LISA Halle 2010 Seite 6 von 6
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