Areligiosität, Antireligiosität, Religiosität Ostdeutschland als Sonderfall niedriger Religiosität im osteuropäischem Rahmen?

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1 1 Areligiosität, Antireligiosität, Religiosität Ostdeutschland als Sonderfall niedriger Religiosität im osteuropäischem Rahmen? Gert Pickel Erschienen in: Wohlrab-Sahr, Monika/Pollack, Detlef (Hrsg.) (2003): A- theismus und religiöse Differenz. Opladen: Leske + Budrich, S

2 Areligiosität, Antireligiosität, Religiosität Ostdeutschland als Sonderfall niedriger Religiosität im osteuropäischem Rahmen? Gert Pickel 2 1. Einleitung Ostdeutschland ein Sonderfall? Der Befund eines niedrigen Grades an Religiosität und Kirchlichkeit in der ostdeutschen Bevölkerung ist seit der Wiedervereinigung mehr und mehr ein Thema der Wissenschaft, aber auch einer Vielzahl von thematisch einschlägigen Medienberichten geworden, welche die (anscheinend) weit verbreiteten a-religiösen oder gar antireligiösen Wertorientierungen der neuen Bundesbürger gesellschaftskritisch diskutieren. Überwiegend wird diese Situation auf die besonders starke Repression von Kirche und Religion in Ostdeutschland während der Zeit des Sozialismus zurückgeführt. Nun stellt sich die Frage, ist das Land der getauften oder ungetauften Heiden, wie es z.b. der Spiegel in einer Ausgabe 1994 titulierte, im europäischen Vergleich gesehen wirklich so ein spezieller Fall von A-Religiosität oder Antireligiosität, wie es in vielen dieser Überlegungen betont wird? Man könnte ja auch anderer Meinung sein. Vielleicht unterscheiden sich die Bevölkerungen auch anderer osteuropäischer Länder nach Ende des Sozialismus hinsichtlich Religiosität und Kirchlichkeit gar nicht so stark von der ostdeutschen Bevölkerung vorausgesetzt sie unterliegen ähnlichen Rahmenbedingungen? In diesem Fall würde es sich um ein globales Phänomen handeln, dass weniger einen Sonderfall als eine Sonderkonstellation struktureller Bedingungen (ökonomische Modernisierung, Demokratisierung, politische Institutionalisierung, Transformation) abbildet. Zur Lösung dieser Fragen ist es notwendig einen über Ostdeutschland (und auch den innerdeutschen Vergleich) hinaus greifenden (Länder vergleichenden) komparativen Zugang für die Untersuchung religiöser Überzeugungen, Verhaltensweisen und Vergemeinschaftungen (als Konfessionsmitglied) zu wählen. Nur so kann eine Sonderfallstellung falls sie denn existiert empirisch identifiziert werden. Auf diesem Weg eröffnet sich die Möglichkeit pfadabhängige Entwicklungen (historisch-kulturell bedingt, z.b. traditioneller konfessioneller Prägegrad; vgl. Martin 1978), als auch die Folgesituation struktureller Einflussgründe als Prägefaktoren der jetzigen religiösen Situation in der Bevölkerung zu berücksichtigen. Zu den histo-

3 risch-kulturellen Erklärungsmustern tritt für Osteuropa die repressive Wirkung des Sozialismus und seiner Folgewirkungen (z.b. vermittelt über die Sozialisation sozialistischer Werte). Zusammen stellen alle genannten Einflussmuster die alternativen Kernerklärungslinien für Verteilungen von Religiosität und Kirchlichkeit in einzelnen Ländern dar und ermöglichen die Interpretation von Beständen religiöser Orientierungen in Bevölkerungen. Die Identifikation der entscheidenden Erklärungsbündel, aber auch Überlegungen der Individualisierung von Religiosität (Luckmann 1967) und Gedanken einer teilweisen Revitalisierung der Religiosität in Osteuropa nach dem Ende des Sozialismus (Tomka/Zulehner 1999; Tomka u.a. 1999) führen dazu, dass, trotz der weit verbreiteten Akzeptanz eines kontinuierlichen Rückgangs der Bindekraft der Kirchen für die einzelnen Individuen in den westlichen Industriegesellschaften (Jagodzinski/Dobbelaere 1995), eine begründete Erklärung der Verteilung von Religiosität und Kirchlichkeit einer konkreten empirischen Analyse bedarf. So berichten z. B. neuere Untersuchungen (insbesondere unter Verwendung von Daten des World Values Survey) im Rahmen der letzten Jahre von widersprüchlichen Entwicklungen hinsichtlich Religiosität und Kirchlichkeit in verschiedenen osteuropäischen Staaten. Inglehart und Minkenberg stellten z.b. fest, dass trotz dieses ausgesprochenen Rückgangs des Engagements in den etablierten hierarchischen Institutionen kein Rückgang bei dem subjektiven Empfinden von spirituellen Angelegenheiten zu verzeichnen ist (Inglehart/Minkenberg 2000, 135). Miklos Tomka (1999) erzielt inhaltlich ähnliche Befunde und zieht daraus den Schluss eines Aufschwungs, ja einer Revitalisierung, der Religiosität in Osteuropa. 1 Für Ostdeutschland sind diese Befunde bislang nicht zu bestätigen (Pollack/Pickel 1999a). Damit ist implizit ein spezifisches Problem der Religionssoziologie angesprochen. So sind die von verschiedenen Wissenschaftlern verwendeten Definitionen von Religiosität nicht unbedingt einheitlich. Um sich einer weitschweifigen Diskussion zu entziehen, soll im folgenden ein eher substantieller Religionsbegriff Verwendung finden (Pollack/Pickel 1999b; Höllinger 1996: 32), der pragmatisch eine diskutierbare empirische Analyse zulässt. Hier empfiehlt es sich an Überlegungen von Glock (1956) und in der Folge Felling u.a. (1987) anzuknüpfen und verschiedene Dimensionen christlicher Religiosität und Kirchlichkeit nebeneinander zu berücksichtigen (vgl. Pickel 1998, 57-63). Überlegungen, welche enger mit Individualisierung von Religiosität verbunden sind, sollen im Rahmen des vorliegenden Aufsatzes überwiegend ausgespart bleiben. Sie würden die empirische Analyse nur unnötig verkomplizieren. 3 1 Teilweise wird in dem angesprochenen Zusammenhang auch eine Zunahme außerkirchlicher oder außerchristlicher Formen der Religiosität diskutiert.

4 2. Datenbasis und Vorgehen 4 Ausgangspunkt jeder Klassifikation und komparativen Erklärung von Religiosität und Antireligiosität ist die empirische Feststellung religiösen Verhaltens und religiöser Orientierungen im europäischen Vergleich. 2 Als Grundlage für die vorgestellten Analysen dienen mehrere international vergleichende Umfragedatensätze, die Religiosität thematisieren. Kern der Analysen sind Ergebnisse einer im Herbst 2000 durchgeführten Befragung im Rahmen des Projektverbundes Political Culture in Central and Eastern Europe (PCE) in 11 Ländern Mittel- und Osteuropas (Ostdeutschland, Russland, Polen, Ungarn, Slowenien, Slowakei, Tschechische Republik, Bulgarien, Rumänien, Albanien, Estland). In die repräsentative Bevölkerungsumfrage wurde ein größeres Religionsmodul Individualisation of Religiosity in Central and Eastern Europe eingeschaltet. 3 Die Befragungsergebnisse ermöglichen eine nähere Betrachtung Ostdeutschlands innerhalb einer vergleichbaren Staatengruppe. Ebenfalls zur Rate gezogen werden Daten der Religion -Module des International Social Survey Programs, welche 1991 und 1998 in mehreren europäischen (aber auch außereuropäischen) Ländern durchgeführt wurden. 4 Für die Zusammenstellung des verwendeten Aggregatdatensatzes wurden ferner Ergebnisse des World Values Surveys (1981, 1990, ) und der Eurobarometer Befragungsreihe, sowie globale Kennzahlen aus dem Human Development Report (United Nations) hinzugezogen. Die vergleichenden Analysen werden auf Europa beschränkt. Eine weitere Fassung der Untersuchungsgruppe erscheint aufgrund der wachsenden Wissensdistanz zu den spezifischen religiösen Kulturen außerhalb Europas für die behandelte Thematik nicht sinnvoll. 5 Dafür wird versucht möglichst Im deskriptiven Teil des Aufsatzes wird versucht gleichermaßen west- und osteuropäische Staaten einzubeziehen um eine umfassende europäische Perspektive zu erreichen. Die Konzeption des Religionsmoduls lag in den Händen von Olaf Müller, Detlef Pollack und Gert Pickel und resultiert aus der Arbeit des DFG-Projektes Religiosität und Kirchlichkeit in Osteuropa am Frankfurter Institut für Transformationsstudien, welches unter der Leitung von Detlef Pollack/Gert Pickel von Olaf Müller seit 1999 durchgeführt wird. An dieser Stelle ist dem Zentralarchiv für empirische Sozialforschung in Köln, insbesondere Herrn Prof. Dr. Wolfgang Jagodzinski, für das frühzeitig zur Verfügung gestellte Datenmaterial zu danken. Das Zentralarchiv, sowie die Primärerheber tragen keine Verantwortung für vorgelegte Analysen und Interpretationen. Für die Daten des World Values Surveys ist dem South-African Data Archive zu danken, welches die neuste Version des Datensatzes unbürokratisch zur Verfügung stellte. Hinweise auf die problematische Beurteilung entsprechend verwendeter Daten zeigen sich z.b. bei den Analysen von Ronald Inglehart (1998). So sind Länder aus verschiedenen Kulturkreisen ungleichmäßig stark an entsprechenden Analysen beteiligt, was die inhaltliche Validität verschiedener Strukturergebnisse einschränkt.

5 alle europäischen Staaten in der Aggregatanalyse zu berücksichtigen. Damit wird dem Diktum Arend Ljipharts (1984), einer möglichst großen Erweiterung von Fallzahlen für die Aggregatanalyse, Rechnung getragen und ein hinreichend breites Untersuchungsdesign für Makroanalysen entfaltet. 6 Damit wird bereits ein wichtiger Punkt des empirischen Vorgehens angesprochen: Die Kombination einer vergleichenden Analyse von Individualdaten mit einer Aggregatdatenanalyse. 7 Eine solche Vorgehensweise erscheint dem Untersuchungsgegenstand angemessen, da nur auf der Makroebene eine Klassifikation der Länder sowie eine Feststellung historisch-kultureller Struktureffekte stattfinden kann. Um allerdings nicht nur rein auf der Aggregatebene zu verbleiben, wird in einer auf besonders aussagekräftige Länder reduzierten vergleichenden Strukturanalyse von Umfragedaten auf der Individualebene ein Most Different System Design (Dogan/Kazancigil 1994, 22-23; Landmann 2000, 27-33) zur Anwendung kommen und erklärende Detailergebnisse für ausgewählte Analysefälle ermöglichen. Ziel ist die Identifikation von gleichen, ähnlichen oder unterschiedlichen kausalen Erklärungsstrukturen unter variierenden Rahmenbedingungen darzustellen. Resultate der Individualebene können dann zumindest sporadisch mit den Länder übergreifenden Betrachtungen auf der Aggregatebene im Rahmen einer in diesem Fall losen Triangulation verknüpft werden. Das konkrete Vorgehen erfolgt in mehreren analytischen Schritten. (a) Zuerst werden strukturelle Rahmenbedingungen von Religiosität und Kirchlichkeit theoretisch herausgearbeitet. (b) Zweitens wird ein Überblick bezüglich der Verteilung von Religiosität und Kirchlichkeit im europäischen Vergleich gegeben. Erst dann kann näher auf die potentiellen Erklärungsfaktoren der Religiosität unter besonderer Berücksichtigung des Falles Ostdeutschland eingegangen werden. Dies geschieht (c) über eine Verortung im Rahmen einer Aggregatdatenanalyse und (d) einer detaillierteren Betrachtung der am besten vergleichbarer Fälle auf der Individualebene. Im letzten Punkt werden Konsequenzen und Effekte von Religiosität in der Moderne als zusätzliche Bewertungshilfe der Relevanz religiöser Einstellungen berücksichtigt Im Rahmen einer Aggregatdatenanalyse ist es möglich die Bestimmungsgründe, bzw. Begleitfaktoren der Konfessionslosigkeit auf überregionaler Basis zu bestimmen. Hierbei wird an Zugänge der komparativen Methodik der Politikwissenschaften angeknüpft. Dies geschieht hier im Rahmen einer relativ einfachen Kontextanalyse. Weitergehende Vorgehensweisen, wie z.b. der Multi-Level-Analysis werden aus Zeit- und Ressourcengründen für diesen Beitrag ausgespart (Engel 1998; Kreft/de Leuw 1998). auch eine strenge Triangulation der Ergebnisse ist im vorliegenden Aufsatz aus Platzgründen nicht angestrebt.

6 3. Theoretische Einordnung und makrosoziologische Erklärungsmuster 6 Bevor man zur empirischen Lösung der aufgeworfenen Fragen übergeht, sind einige interkulturelle, theoretische Vorannahmen erforderlich. Historische Bindungen 8 und die Entstehung von spezifischen Sozialmilieus spielen in diesem Zusammenhang die tragende Rolle. Bestehende Unterschiede in der Religiosität der Bevölkerungen können sich strenggenommen in drei historisch-kulturellen Mustern begründen: Eine konfessionelle Trennlinie, die protestantische von katholischen Kulturkreisen unterscheidet, eine sozioökonomische Trennlinie zwischen hochindustrialisierten und niedriger industrialisierten Staaten, welche Divergenzen im Modernisierungsstand verdeutlicht 9 und eine politisch-gesellschaftliche Trennung in ex-sozialistische und kapitalistische Gesellschaftssysteme mit einer staatspolitisch unterschiedlichen Vergangenheit. Die Trennlinien rekurrieren auf bestimmte Annahmen über Ursache- Folge-Zusammenhänge. Als erstes fördert die Zugehörigkeit eines Landes zur Kulturtradition der katholischen Kirche eine stärkere Bindung an Religion und Kirche. So ist der Verpflichtungscharakter kirchlicher Aktivität bei den Mitgliedern der katholischen Kirche stärker ausgeprägt als z.b. bei Protestanten. Zweitens wirkt sich der Modernisierungsgrad eines Landes als Supressor religiöser Orientierungen aus. Diese Funktion resultiert aus Effekten des Wertewandels, die hochgradig mit der sozioökonomischen Modernisierung eines Landes oder einer Region verbunden sind (Inglehart 1990, 1998). Ebenfalls nachteilig für die Verbreitung religiöser Einstellungen und Verhaltensweisen ist die Existenz gegenüber Religion im Policy -Bereich repressiven Sozialismus, wie sie vornehmlich in Osteuropa zu finden war (vgl. Greely/Jagodzinski 1999; Pollack u.a. 1998; Pickel 1998; Tomka/Zulehner 1999; Immerfall 1994, 35). Daneben werden in der jüngeren Religionssoziologie auch noch andere grundsätzliche Einflussmuster der Religiosität diskutiert. Zu nennen sind nur Effekte der religiösen Pluralisierung, bzw. Auswirkungen religiöser Konzent- 8 9 Die traditionell-historischen Bindungen werden für die vorgestellten Analysen klassifikatorisch verwendet um sie auf die aktuellen Umfrageergebnisse anwenden zu können. Sie werden nicht als empirisch meist kaum nachweisbare länderspezifische pfadabhängige Entwicklungen einbezogen. Für den sozioökonomischen Stand in den verschiedenen Nationen können Indikatoren wie wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, gemessen durch Bruttoinlandsprodukt, oder Wachstumsraten gelten. Allerdings sind auch alternative Indikatoren, wie zum Beispiel technische und menschliche Intelligenz (Patenteingaben, neuere technische Entwicklungen) ein geeigneter Maßstab für eine voranschreitende Modernisierung (Therborn 1995).

7 ration sowie der institutionellen Ordnung der Beziehungen zwischen Staat und Kirche (Stark/Iannaccone 1994; Warner 1993). Für die vorliegende Analyse sprechen zwei Gründe gegen den Einbezug der gerade kurz angesprochenen weiteren Rahmenfaktoren: Erstens erscheinen fast alle verwendete empirischen Klassifikationen dieser Beziehungen zur Zeit noch etwas willkürlich. Verschiedene Forscher wenden unterschiedliche Klassifikationen an, bzw. berufen sich auf andere, oftmals nicht eigenhändig überprüfte Klassifikationen. Zudem sind sie nicht selten für eine empirische Analyse wenig tragfähig. Zweitens, dürfte gerade für den Gedanken der Pluralisierung von Religion Europa nur ein bedingt geeignetes Diskussionsfeld darstellen, da die historisch-kulturellen Entwicklungen weitaus stärker in der Vergangenheit verwurzelt sind als gemeinhin im Nordamerikanischen Raum üblich. Da Analysen mit vergleichbaren Indikatoren (siehe Pollack/Pickel 2000: 10ff) nur begrenzte Hinweise auf Effekte einer Pluralisierung von Religionen in Europa mit sich brachten erscheint der Einbezug der Staat-Kirche- Beziehungen als erklärender Faktor für Religion und Kirche auf der Aggregatebene nicht unbedingt notwendig, da er die Untersuchung nur unnötig verkompliziert. Eine solche Anordnung ist nichts grundsätzlich neues. 10 Bereits 1978 skizzierte David Martin Strukturbedingungen für unterschiedliche Verbreitung von Religiosität und kirchlicher Integration. Er wies der Verbindung von Religion und Politik in diesen Überlegungen eine große Bedeutung zu. Martin (1978, 1979) nimmt das Kontinuum zwischen religiösem Pluralismus mit geringer Säkularisierung auf der einen Seite und religiösen Monopolismus mit starker Säkularisierung auf der anderen Seite als maßgeblichen Punkt für eine Differenzierung in der religiösen Verankerung der Bevölkerung an. Verschiedene Faktoren, wie z.b. die Stabilität der Demokratie, die Enge der Verknüpfung von Kirche und Staat und die Intensität der Verzahnung von Religion und Politik (Harding u.a. 1986, 29-73; Halman/Petterson 1996; Haller 1988) bedingen seiner Ansicht nach feststellbare regionale Unterschiede. Entsprechenden Gedanken folgt auch Iannaconne (1991), welcher die Relevanz einer angebotsorientierten Marktordnung der Religiosität, wie sie bereits bei Martin 1978 angedacht wird, zuspitzt (vgl. auch Stark/Bainbridge 1994). Ordnet man die Muster der Religiosität in Europa nun nach den eingangs beschriebenen Effektlinien, so ist eine Trennung der europäischen Staaten 7 10 Die in Abbildung 1 vorgestellte Länderordnung beruht auf theoretischen und empirischen Befunden. Sie nimmt zwar durch ihre Präsentation bereits an dieser Stelle des Aufsatzes Ergebnisse der folgenden Analyse vorweg, erscheint aber trotzdem vorab als sinnvoll, da sie eine Ordnungsstruktur der untersuchten Länder vorgibt, welche hilfreich für das Verständnis der folgenden empirischen Analysen ist.

8 aufgrund sozial-politischer, modernisierungstheoretischer und kulturspezifischer Effektlinien, eine Typologisierung der europäischen Staaten festzustellen. Ihre Positionierung wird auf dem Kontinuum der Effektlinien in Abbildung 1 dargestellt. Hintergrundannahme der Darstellung ist, dass keineswegs die Ländergrenzen, sondern überwiegend kulturell bestimmte Effektlinien für Unterschiede in Gesellschaften ausschlaggebend sind. Abbildung 1: Typisierung der Länder Europas hinsichtlich positiver oder negativer Rahmenbedingung für Religion Effektlinien Westeuropa Katholische Staaten Westeuropa Gemischte Staaten Westeuropa Protestantische Staaten Osteuropa Gemischte Staaten Osteuropa Katholische Staaten Osteuropa Orthodoxe Staaten 8 Sozioökonomische Sozialpolitische Kulturellethische Länder Irland; Italien; Spanien Portugal; Belgien; Frankreich; Österreich Westdeutschland; Niederlande; Schweiz Großbritannien; Nordirland Dänemark; Schweden; Norwegen Finnland; Island Ostdeutschland Estland; Lettland Polen; Litauen; Slowenien; Slowakei; Tschechische Republik; Ungarn Russland; Weißrussland; Georgien Bulgarien; Rumänien Basis: Eigene Zusammenstellung nach Überlegungen von Haller 1988 und Martin 1978 mit inhaltlichen Ergänzungen. Unterstufungen in der Tabelle bezeichnen verschiedene Grade der Integration. + = hohe Position auf dieser Effektlinie,. = mittlere Position, - = niedrige Position; Es gilt: für die sozioökonomische Effektlinie: + = niedriger ökonomischer Standard (regionale Relation); für die sozial-politische Effektlinie: + = ein nichtsozialistisches Vorgängersystem; für die kulturell-ethnische Effektlinie: + = ein hoher katholischer Bevölkerungsanteil. (Richtungskennzeichnungen jeweils hinsichtlich einer potentiellen günstigeren (+) oder ungünstigeren (-) Rahmenbedingung für Religiosität) Geht man nun zurück zu der vorangegangenen Aufteilung der Nationen, so können sechs Staatengruppen klassifiziert werden. 1) Die überwiegend katholisch geprägten Staaten Südeuropas, sowie Belgien, Frankreich und Österreich und Irland Graduelle Unterscheidungen dieser Einflusslinie, wie z.b. eine Unterscheidung zwischen Südeuropa und Frankreich/Belgien/Österreich, können nicht weiter berücksichtigt werden.

9 2) Die hochindustrialisierten gemischt-konfessionellen Staaten Mitteleuropas (Bundesrepublik Deutschland, Niederlande u.a.). Sie weisen einen hohen sozioökonomischen Modernisierungsstand und eine konfessionell gemischten Bevölkerungsstruktur auf. Dieser Gruppe ist, wenn auch mit anderen Vorzeichen, Großbritannien zuzurechnen. 3) Die protestantisch geprägten Skandinavier, welche einen besonders hohen sozioökonomischen Modernisierungsgrad und eine geringe kulturelle Prägung aufweisen. Berücksichtigt man die genannten Effektlinien, ist die für Westeuropa ungünstigste Situation für eine enge Bindung an Kirche und Glauben anzunehmen. 4) Die gemischt konfessionell bevölkerten nordosteuropäischen Länder mit einem hohen protestantischen Bevölkerungsanteil. Ihnen sind Estland und Ostdeutschland zuzurechnen. Sie besitzen für postsozialistische Nachfolgestaaten ein vergleichsweise hohes sozioökonomisches Entwicklungsniveau und folglich die theoretisch ungünstigste Ausgangslage für eine stärkere religiöse Bindung der Bevölkerung. 5) Osteuropäische Nationen mit katholischer Prägung bzw. katholischer Tradition: Ungarn 12, Tschechien, Polen, Litauen und Slowenien. Ihre konfessionell starke Bindekraft an die Kirche (überwiegend katholische Bevölkerung) gekoppelt mit einem eher niedrigen Modernisierungsstand 13 wird in Teilen durch die sozialistische Sozialisation konterkariert. 6) Osteuropäische Nationen mit überwiegend orthodoxer Bevölkerung (insbesondere Balkanstaaten oder Staaten der postsowjetischen Region). Hier muss auf die Vielfalt der landesorthodoxen Prägungen (zum Beispiel Rumänien, Bulgarien) aufmerksam gemacht werden. In einigen Ländern war die orthodoxe Kirche eng mit dem Staatssozialismus verknüpft, was eine Einschätzung ihrer Bindekraft erschwert. Diese Einteilung 14 beschreibt eine zwischen den Gruppen eher heterogene, aber innerhalb der Gruppen relativ homogene konfessionell-kulturelle Prägung Europas (Zulehner/Denz 1993; Pickel 1998; Höllinger 1996; Denz 1999). Eine Frage für die folgende empirische Analyse ist, inwieweit die kirchliche Integration und die religiösen Orientierungen den vorgestellten Kulturmustern nun wirklich folgen, bzw. inwieweit unterschiedliche Prägestärken der Hintergrundmuster in den Ländern für Religiosität und Kirchlichkeit bestehen Ungarn ist bei einer aktuellen Einordnung trotz einer protestantischen historischen Tradition eher den katholischen als den gemischt konfessionellen Nationen zuzuordnen. Dies bezieht sich auf die Gesamtgruppe der Nationen, im Vergleich zu anderen osteuropäischen Ländern ist von einem mittleren Modernisierungsstand auszugehen. Die vorgestellte Aufteilung deckt sich in ihren Ergebnissen für Westeuropa mit Resultaten von Harding u.a. (1986: 29-73).

10 4. Stand und Verteilung von Religiosität und Kirchlichkeit im europäischen Vergleich 10 Um herauszufinden, inwieweit die aufgezeigten, strukturellen Einflussfaktoren Bedeutung für den Bestand von Religiosität und Kirchlichkeit in der Bevölkerung eines Landes besitzen, wie stark ihr Einfluss ist und ob noch weitere Faktoren der Einflussnahme bestehen, ist nun der Blick auf die empirische Verteilung von Religiosität und kirchenbezogenen Überzeugungen und Verhaltensweisen in Europa angebracht. Dieser Blick ist zwingend notwendig, will man die These der Sonderposition Ostdeutschlands auf ihre Gültigkeit testen. Die aggregierten Bestände an Religiosität über die Länder, zeigen ein relativ komplexes Bild. Bereits bei der Mitgliedschaft in einer kirchlichen Organisation, einem Basismerkmal organisierter Religiosität, bestehen zwischen den verschiedenen europäischen Staaten deutliche Differenzen. Konzentriert man sich auf die Anteile der Konfessionslosen, so gruppieren sich die Länderverteilungen in Anlehnung an die in Abbildung 1 präsentierten Ländergruppen weichen aber auch an einzelnen Stellen davon ab. So finden sich in den osteuropäischen Staaten im Durchschnitt mehr Personen, die der Kirche den Rücken gekehrt haben als in Westeuropa. Diese Generalisierung wird aber an einigen Stellen durchbrochen. In den Niederlanden, Frankreich und Großbritannien sind deutlich höhere Konfessionslosenraten festzustellen als in westeuropäischen Umländern (siehe Abbildung 2) und auch vielen osteuropäischen Staaten. Die französische Situation ist ähnlich wie der britische Fall aus einer speziellen historischen Entwicklung (beginnend mit der französischen Revolution) zu begründen. Abgesehen von den dargestellten Ländern sind die Zahlen der Konfessionslosen in Osteuropa in der Regel höher als in Westeuropa. Neben der Ost-West-Trennung ist eine weitere Regelhaftigkeit festzustellen. Allem Anschein nach ist die Bindekraft des Katholizismus langfristig eine höhere als die des Protestantismus. Dies zeigt sich insbesondere dann, wenn ein repressiver Faktor wie z.b. die antikirchliche und antireligiöse Haltung des Sozialismus hinzukommt. Belege finden sich, wenn man die osteuropäischen Länder in ihren Konfessionslosenraten miteinander vergleicht. So konnte Pollack (1998) nachweisen, dass die Kirchen in den meisten osteuropäischen Staaten während des Sozialismus starke bis dramatische Einbussen in der Mitgliedschaft verzeichnen mussten. Die Länder mit überwiegend protestantischer Bevölkerungsstruktur sind von diesen Verlusten besonders stark betroffen gewesen und leiden auch jetzt noch an den Folgen. Für Westeuropa sind die Unterschiede zwischen Ländern mit stärkerem ka-

11 tholischen Bevölkerungsanteil und Ländern mit stärkerem protestantischen Bevölkerungsanteil wesentlich moderater. Dies zeigt die Notwendigkeit des Hinzukommens eines repressiven äußeren Drucks auf die Kirche und Religion als Auslöser für die Abwendung von Kirche auf. Abbildung 2: Indikatoren der Kirchlichkeit im europäischen Vergleich Konfessionslosigkeit Häufigkeit Gottesdienstbesuch Vertrauen in die Institution Kirche 1990/ Italien Portugal Spanien Irland Frankreich Österreich Niederlande Schweiz Deutschland (West) Großbritannien Nordirland Schweden ,5-23 Dänemark Norwegen Polen * Slowakei * - +8 Slowenien * Ungarn * Deutschland (Ost) * Tschechische Republik * -31 Lettland Estland* 78 3,5* Albanien* 23 8* Rumänien* * Bulgarien * -24 Russland * Quelle: Eigene Berechnungen auf der Basis ISSP 1991 und 1998; World Value Survey 1990; * PCE-Studie 2000; Zahl der Konfessionslosen in Prozent; Gottesdienstbesuch = Zahl der Gottesdienstbesuche auf das Jahr verteilt im Mittelwert der Bevölkerungen; Vertrauen in die Kirche = Anteil der Personen mit Vertrauen minus Anteil der Personen ohne Vertrauen in die Kirche auf einer 5-Punkte Skala. 11 Seit 1990 sind einige Rückkehrtendenzen der Bürger zu den Kirchen festzustellen, die aber (a) nicht überall in Osteuropa stattfinden und (b) erheblich geringeren Umfang als die davor wahrgenommenen Verluste erreichen. Besonders bemerkenswert sind hier die Entwicklungen in Russland und Rumänien, wo sich die Zahl der Konfessionsmitglieder seit 1990 verdoppelt hat

12 (Greeley/Jagodzinski 1999). Vergleichbare Zuwachsraten sind für andere osteuropäische Staaten nicht feststellbar. Eher schon nimmt die Zahl der Konfessionslosen vergleichbar zum westeuropäischen Trend schrittweise weiter zu. Eine Rückkehr in die Institution Kirche ist nach dem Ende des Sozialismus wohl eher wenigen Bürgern ein drängendes Bedürfnis. Auch Indikatoren der kirchlichen Integration unterstreichen die Wirksamkeit der konfessionellen Zusammensetzung der Bevölkerungen für die Verteilung von religiösen Orientierungen und kirchlicher Bindung. Katholisch geprägte Länder weisen durchweg höhere Werte der kirchlichen Integration (festgemacht am durchschnittlichen Kirchgang im Jahr) auf. Insbesondere Irland, Italien und Polen fallen mit ihren teilweise extrem hohen Werten der Kirchlichkeit auf. Demgegenüber sind gerade die Kirchgangsraten der Bevölkerungen traditionell protestantischer Länder, aber auch des orthodox-christlichen Kulturkreises, eher niedrig angesiedelt. Einzige maßgebliche Ausnahme im europäischen Rahmen ist Nordirland, was wohl auf eine starke Politisierung des Themas Religion im Alltag der nordirischen Bürger zurückzuführen sein dürfte. Eine vergleichbare These wäre auch für die extrem hohen Raten in Irland, Polen und Litauen durchweg Länder mit einer starken politischen Bedeutung von Religion zu vermuten. Kaum anders sieht es bei einem zweiten Indikator der Kirchlichkeit aus dem Vertrauen in die Institution Kirche. Die Vertrauensraten verteilen sich wiederum hochgradig entlang der in Abbildung 1 vorgestellten Effektlinien. Die osteuropäischen Staaten liegen dabei im Schnitt hinter den westeuropäischen Staaten zurück. Doch nicht nur im Bereich der Kirchlichkeit bestehen die Unterscheidungen zwischen Ländern und Ländergruppen, auch zu den Elementen subjektiver Religiosität und dem Gottesglauben (Abbildung 3) bekennen sich in den gemischt-konfessionellen und den protestantischen Ländern weniger Bürger als in von der Bevölkerungsstruktur her eher katholisch geprägten Ländern. Mit dem Abbruch kirchlicher Bindungen scheint ein schrittweise ablaufender Prozess der Distanzierung oder des Bedeutungsverlustes von Religion zu beginnen, in welchem die Distanz zur Kirche den ersten Schritt darstellt. Weitere Schritte, wie eine sinkende Kirchlichkeit und schließlich ein völliger Bedeutungsverlust von Religion würden diesem Schritt folgen. Das stützen auch zeitliche Vergleichsergebnisse Dies widerspricht Überlegungen, die eine Individualisierung der Religiosität aufgrund eines Grundbestandes an religiösen Überzeugungen jenseits der christlichen Kirchen für Europa annehmen und verweist auf eine schleichende Säkularisierung.

13 Abbildung 3: Indikatoren der subjektiven Religiosität im europäischen Vergleich Subjektive Religiosität (Mittelwert) Gottesglaube Glaube an einen persönlichen Gott Italien +0,42 +0, Portugal +0, Spanien +0, Irland +0,75 +0, Frankreich -0, Österreich +0,33 +0, Niederlande +0,10 +0, Schweiz -0, Deutschland (West) , Großbritannien -0, Nordirland +0,65 +0, Schweden -0, Dänemark -0, Norwegen +0,10 +0, Polen +0,91 +0,91* 95 95* Slowakei +0,43 77* 41 Slowenien -0,13 +0,15* 61 61* Ungarn -0,54* 64 67* Deutschland (Ost) -1,59-1,55* 25 24* 9 9 Tschechische Republik -1,10* 32* 17 Lettland +0, Estland* -0,54* 47* 20* Albanien* +0,50* 86* 78* Rumänien* +0,92* 98* 86* Bulgarien -0,06* 66* 36* Russland -1,57-0,40* 47 63* 21* Quelle: Eigene Berechnungen auf der Basis ISSP 1991 und 1998; World Value Survey 1990; * PCE-Studie 2000; subjektive Religiosität = Mittelwerte auf einer Skala von +3 extrem religiös bis 3 extrem unreligiös; Gottesglaube = Gottesglauben in Prozent.; Glaube an einen persönlichen Gott = konkreter Gottesglaube ohne höhere Macht und Zweifel. 13 So lassen sich beim Gottesdienstbesuch unterschiedliche Entwicklungsverläufe erkennen. Während dieser in Polen, Slowenien und der tschechischen Republik rückläufig ist, finden sich in (Ungarn und) Lettland leichte Zuwächse im Kirchgang der Bürger. 16 Damit sind die Verhältnisse der Kirchlichkeit in den osteuropäischen Ländern, berücksichtigt man ihre Einordnung in das in Abbildung 1 vorgestellte Raster, in der Tendenz sehr ähnlich zu den westeuropäischen Staaten. Sie verweisen nicht unbedingt auf eine weiterge- 16 Neuere Analysen mit dem World Values Survey zeigen ähnliche Entwicklungen in Weißrussland und Litauen.

14 hende Revitalisierung der Kirchlichkeit. Gleiches gilt für das Vertrauen in die Institution Kirche. Hier findet man überwiegend Einbussen in den osteuropäischen Staaten. Es ist allerdings zu berücksichtigen, dass dieser Wert aufgrund einer stark politisierten Position der Kirche im Kommunismus zum Umbruchszeitpunkt ausgesprochen hoch war. Das Vertrauen in die Kirche hatte unter den religiösen Überzeugungen damals eine Sonderposition inne, die unter normalen gesellschaftlichen Begleitumständen nicht zu halten war. Der maßgeblichste Indikator für die Revitalisierungsthese der Religiosität ist sicherlich die subjektive Religiosität. Leider sind gerade für diesen Indikator die empirischen Vergleichsmöglichkeiten besonders eingeschränkt. Nichtsdestoweniger weisen einige Befunde für bestimmte Transformationsländer auf eine Revitalisierung in den persönlichen Beziehungen zur Religiosität hin (Minkenberg/Inglehart 2000; Tomka u.a. 1999; Pollack 2001). Dies ist besonders deutlich in Russland zu erkennen, wo persönliche Religiosität und Vertrauen in die Institution Kirche eine komplett entgegengesetzte Entwicklung von allerdings auch völlig unterschiedlichen Ausgangspositionen 1990 aus nehmen. Überwiegend, so zeigen Ergebnisse des World Value Survey zwischen 1981 und 1997, wird der dort zu konstatierende Anstieg subjektiver, persönlicher Religiosität von ähnlichen, aber in der Regel erheblich schwächeren, positiven Entwicklungen in der Kirchlichkeit begleitet (Pickel 2002). Für die vorliegenden Ergebnisse (Abbildungen 2 und 3) ist zu berücksichtigen, dass temporäre Revitalisierungsprozesse bereits direkt zum Umbruch stattgefunden haben dürften (Pollack 1998, 29-35) und der Zeitpunkt 1991 möglicherweise zu spät für die Überprüfung eines transformationsbedingten Revitalisierungsprozesses ist, der möglicherweise eher punktuell erfolgt ist. Allerdings geben die Ergebnisse Auskunft über die stattfindende Einpassung der Entwicklung von Religiosität und Kirchlichkeit in Osteuropa. So lässt sich z.b. für Ungarn dem einzigen postsozialistischen Land für welches Daten für 1981, 1990 und 1997 zur Verfügung stehen bei Kirchlichkeit und subjektiver Religiosität ein starker Aufschwung von 1981 auf 1990 feststellen, der sich bis 1997 wieder, wenn auch nicht auf den Stand von 1981, herunterreguliert hat (Pickel 2002, 8-12). Im großen und ganzen handelt es sich in den neuen Demokratien Osteuropas wohl hauptsächlich um eine gewisse Normalisierung des Bestandes von Religiosität im europäischen Rahmen. Die Repressionseffekte des Sozialismus gegen die Kirchen (Tomka u.a. 1999) werden ausgeglichen, um sich mittelfristig in die gesamteuropäische Entwicklungsdynamik einzufügen. Generell ist nicht von einer dauerhaft anhaltenden übergreifenden Welle der Wiederbelebung von Religiosität und Kirchlichkeit in Osteuropa auszugehen, 14

15 sondern eher von einem Einpendeln auf einem seiner historisch-kulturellen Umfeldbedingungen angemessenen religiösen Situation. 17 Dabei ist eine unabweisbare Spätfolge des Sozialismus zu berücksichtigen, der langfristig eine zu starke Anpassung verhindert: Aufgrund der fehlenden religiösen Sozialisation (Müller/Pickel 1999; Müller u.a. 2002) besteht für die Stärke von Religiosität und Kirchlichkeit in den osteuropäischen Staaten eine ungünstigere Ausgangsposition als in den westeuropäischen Ländern mit ihrer über die Zeiten konstant vermittelten Sozialisation. D.h., die Entwicklung muss sich von unten her an ihren Normalstand heranarbeiten. Dabei verlaufen die Entwicklungen der Kirchlichkeit, der kirchlichen Institutionenbindung und der subjektiven Religiosität in den osteuropäischen Staaten nicht unbedingt gleichförmig. Starke degressive Effekte des Sozialismus wirkten sich besonders eindrücklich in Ländern aus, die aufgrund der ungünstigen Position auf den historisch-kulturellen Effektlinien eine wohl geringere Wiederstandskraft aufweisen konnten. Die Positionierung Ostdeutschlands innerhalb dieser Verteilungen ist nicht so einfach, wie es aus den eingängigen Thesen einer (negativen) Sonderposition scheint. Einerseits unterschieden sich die Bürger in den neuen Bundesländern erheblich von den Bevölkerungen der meisten anderen vergleichbaren Staaten durch ihre besonders ausgeprägte Distanzhaltung gegenüber Religiosität und Kirchlichkeit. Zudem ist in Ostdeutschland ein weiterer Abwärtstrend beider Bereiche festzustellen. Dies ist aber wohl keine besonders einzigartige Position, versteht man sie als Absonderlichkeit, scheint Ostdeutschland doch parallel auch einer besonders ungünstigen Konstellation der angesprochenen Effektlinien ausgesetzt gewesen zu sein, die ihre Resistenzkraft gegen die sozialistische Einflussnahme erheblich beeinträchtigten. Ein Land mit einer ähnlich ungünstigen Ausgangsposition könnte entsprechende Ergebnisse erzielen. Ein gutes Beispiel hierfür ist Estland. Dort wirken die sozialistische Repression, eine protestantische Historie und ein für Osteuropa noch moderater Modernisierungsgrad in ihrer antireligiösen Kraft zusammen. Und in der Tat münden diese vergleichbaren Rahmenbedingungen in analog ungünstige Werte der Konfessionalität, der Kirchlichkeit und der Religiosität. Dieses eher sporadische Ergebnis der deskriptiven Analysen regt dazu an, die bislang propagierten strukturellen Einflüsse auf der Länderebene systematischer zu untersuchen Ob diese Entwicklung nun als Revitalisierung oder Normalisierung bezeichnet wird, bleibt dem jeweiligen Betrachter und Standpunkt überlassen.

16 5. Analyse der Erklärungsmuster der Konfessionslosigkeit auf der Makroebene 16 Wie lassen sich nun die Bestände an Religiosität oder auch A-Religiosität in den verschiedenen Nationen erklären? und Handelt es sich bei Ostdeutschland um einen Sonderfall oder eher um die Konsequenzen einer besonders ungünstigen Rahmenkonstellation? Ziehen wir das in Abbildung 1 aufgestellte Raster als Zentrum komparativer Strukturanalysen zur Rate, so ist es notwendig angelehnt an Gedanken der Komparatistik 18 die geäußerten Überlegungen anhand von Daten auf der Makroebene zu überprüfen. Hierzu ein kurzer Einschub: Eine kausal ausgerichtete statistische Analyse auf der Aggregatebene, ist aber in der Regel mit einigen grundlegenden Schwierigkeiten verbunden. Einerseits verfügt man meist nur über eine begrenzte Zahl an Beobachtungen (King u.a. 1994) (Small n-problematik nach Lijphart 1984), andererseits können abweichende Fälle einen starken Einfluss auf das Ergebnis ausüben. Nichtsdestoweniger lohnt sich ein solcher Zugang um die bislang lose angenommenen Erklärungsmuster der Länderebene zumindest einer begrenzten Prüfung zu unterziehen und über eine rein auf Annahmen begründete Interpretation der deskriptiven Ergebnisse hinauskommen. Eine Korrelationsmatrix (siehe Abbildung 4) stellt heraus, dass die Einflussfaktoren auf der Länderebene nicht so konsistent auf die religiösen Muster wirken, wie es in den theoretischen Annahmen (Abbildung 1) dargestellt wurde. Für die Verteilung der Konfessionslosigkeit scheint allein die Zugehörigkeit zur postsozialistischen Staatengruppe von durchgehender Bedeutung, zieht man alle europäischen Staaten zur Rate. Die alternativen Einflussfaktoren weisen im Kontext dieses Effektes keine (linearen) Beziehungen mehr auf. Konfessionslosigkeit oder Konfessionszugehörigkeit wird in Europa vornehmlich durch die sozialistische oder nichtsozialistische Vergangenheit beeinflusst. Die Repression des Sozialismus bedingt somit eine Scheidelinie in der Kirchmitgliedschaft im heutigen Europa. Innerhalb der beiden Ländergruppen (West- und Osteuropa) sieht dies, wie noch gezeigt werden wird, dann etwas anders aus. 18 Komparatistische Vorgehensweisen zeichnen sich dadurch aus, dass sie versuchen systematische Grundlinien der Beeinflussung herauszuarbeiten und individuelle Pfadabhängige Entwicklungen in den Ländern auf diese Grundeffekte zurückführen. Damit soll einer breiteren Sichtweise der Vorzug gegenüber einem singulärem Blick auf jedes einzelne Land als grundsätzlich besondere Einheit gegeben werden (Sartori 1994, 20f).

17 17 Abbildung 4: Aggregatbeziehungen zwischen Religiosität und Erklärungsfaktoren auf der Länderebene Konfessionslosigkeit Vertrauen in die Kirche Gottesdienstbesuch Subjektive Religiosität Gesamteuropa Postsozialistische +.30 n.s. n.s. n.s. Vergangenheit Modernisierungsstand n.s n.s (anhand Ranking- Position auf dem HDI) Stadt-Land Cleavage n.s n.s Rate der Beschäftigten im Agrarsektor Zugehörigkeit katholischer Kulturkreis n.s. n.s n.s. Zugehörigkeit protestantischer n.s. n.s Kulturkreis Untergruppe keine Postsozialistische Vergangenheit (Westeuropa) Modernisierungsstand +.41 n.s (anhand Ranking- Position auf dem HDI) Stadt-Land Cleavage n.s. Rate der Beschäftigten im Agrarsektor Zugehörigkeit katholischer Kulturkreis n.s. n.s Zugehörigkeit protestantischer n.s. n.s Kulturkreis Untergruppe: Postsozialistische Vergangenheit (Osteuropa) Modernisierungsstand n.s n.s (anhand Ranking- Position auf dem HDI) Stadt-Land Cleavage n.s n.s Rate der Beschäftigten im Agrarsektor Zugehörigkeit katholischer Kulturkreis n.s. n.s n.s. Zugehörigkeit protestantischer Kulturkreis Quelle: Eigene Berechnungen auf der Basis akkumulierter Aggregatdatensatz Eurodat. Datengrundlagen ISSP ; World Value Survey 1990; und 1998; PCE-Studie 2000; Werte Pearsons r Korrelationen; HDI = Human Development Index der United Nations (er beinhaltet neben den rein ökonomischen Faktoren auch soziale Indikatoren der individuellen Wohlfahrt im Land, wie z.b. Alphabetisierungsrate, durchschnittlich erreichtes Lebensalter); ausgewiesen Werte mit einem Signifikanzniveau p <.10.; n.s. = nicht signifikanter linearer Zusammenhang.

18 Für das Vertrauen in die Kirche und die subjektive Religiosität ist die West- Ost-Trennung weniger bedeutsam. Eher schon wirkt sich der Modernisierungsstand auf die genannten Dimensionen der Religiosität aus. Bemerkenswerterweise aber bleibt der Modernisierungsstand, welchen man an der Positionierung der Lebensentwicklung und an der Zahl im Agrarbereich beschäftigter Personen ablesen kann, für den Kirchgang ohne Relevanz. Der Kirchenbesuch scheint hochgradig von der Zugehörigkeit zu einem Kulturkreis abhängig zu sein, bzw. auf dem unterschiedlichen Verpflichtungscharakter der Konfessionen für ihre Mitglieder dem Ritus Kirchgang zu folgen zu beruhen, während das Vertrauen in die Institution Kirche und die subjektive Religiosität nach Stand-Land und Modernisierungsstand variieren. Da die Gruppe der postsozialistischen Transformationsländer sich von den westeuropäischen Industriestaaten unterscheidet, erscheint es sinnvoll beide Ländergruppen einer getrennten Analyse zu unterziehen. Die Ergebnisse unterstreichen die Nützlichkeit der vorgenommenen Trennung. In Westeuropa steht die Konfessionslosigkeit in einem negativen Bezug zur Wohlfahrtsentwicklung und zur Urbanisierung. Entsprechend verschiedener Überlegungen der Säkularisierungsthese ist eine Modernisierungsbedingte Abwendung von der Institution Kirche festzustellen. 19 Die Modernisierung der Gesellschaft steht auch aufgrund ihrer Begleitprozesse wohl in der Tat in Widerspruch zur kirchlichen Religiosität. Dieses Muster ist für Osteuropa so nicht nachzuvollziehen. Zwar scheint auch dort ein Zusammenhang in diese Richtung zu bestehen, wirft man einen Blick auf eher deskriptive Befunde (Abbildung 5) in einer Korrelationsanalyse erreichen sie keine signifikante Bedeutung. Dagegen fördert eine protestantische Historie den Anteil von Konfessionslosigkeit erheblich, was erneut auf die geringere Widerstandskraft des Protestantismus gegen externe Repression hindeutet. Diese Zugehörigkeit, welche vor allem für Estland und Ostdeutschland zutrifft, scheint generell ein zentraler Hemmfaktor für das Bestehen religiöser Überzeugungen in Osteuropa zu sein. Allem Anschein zufolge waren die protestantischen Kirchen weniger als die katholischen Kirchen in der Lage ihr Klientel im Zeitalter des repressiven Sozialismus zu halten. Die Abbrüche betreffen dabei nicht nur die Kirchlichkeit, sondern scheinen letztendlich auch die subjektive, persönliche Religiosität beeinflusst zu haben. So wirkt sich die Zugehörigkeit zum protestantischen Kulturkreis durchgehend negativ auf alle untersuchten Indikatoren der Religiosität und Kirchlichkeit aus. Innerhalb der sozialistischen Staaten finden sich auch noch andere Beziehungen. So wirkt sich nun der Modernisierungsstand negativ auf die subjektiven Religiosität und das Vertrauen in die Kirche aus Würde man den Sonderfall Norwegen aus der Beziehungsanalyse der Länder nehmen, so würde sich der Einfluss der Modernisierung noch erheblich erhöhen.

19 19 Abbildung 5: Beziehungen zwischen Modernisierung und Konfessionslosigkeit 100 SOZIALIS:,00 Nicht sozialistische Staaten Konfessionslosigkeit in Prozent No SwdB Nl GB Fr WD S A Swz Dan 10 I E Ire 20 Por 30 Human Development Index SOZIALIS: 1,00 sozialistische Staaten 80 OD Est Konfessionslosigkeit in Prozent Slo Cz Hu Svk Po 40 CLit 60 Ru Ltv Bu Br Mac Geo Rom uk 80 Alb 100 Human Development Index 2000

20 20 6. Variationen auf der Individualebene Für die osteuropäischen Staaten besteht die Möglichkeit die Analyse zu verfeinern. So ist die Aussagekraft von Makroanalysen dahingehend beschränkt, als dass sie sich vor allem auf historische und kulturelle überindividuelle Erklärungsmuster konzentrieren. Nun können Begründungen für die individuelle Zu- oder Abwendung zu Religion und Kirche aber in verschiedenen Ländern unterschiedlichen Begründbarkeiten unterliegen. Dies wäre gerade für die Fragestellung einer ostdeutschen Sonderstellung von Relevanz, könnte es doch sein, dass gerade dort ganz besondere Erklärungs- und Bedingungsstrukturen vorherrschen. Verschiedene voneinander getrennte Individualdatenanalysen helfen einen Überblick bezüglich der Binnenstrukturen von Religiosität zu bekommen. 20 Abbildung 5: Gepoolte lineare Regression auf den Zustand Konfessionslosigkeit bei Individuen b-werte beta-werte Signifikanz Zugehörigkeit protestantischer Kulturkreis Wohnort: Dorf oder Kleinstadt Möchte ein außergewöhnliches Leben führen (Individualisierung) Formal hohe Bildung Nationalstolz Geschlecht (Mann versus Frau) Positive Beurteilung des real existierenden Sozialismus Zugehörigkeit katholischer Kulturkreis Vertrauen in die Mitmenschen n.s. Alter (quadriert) n.s. Ostdeutscher Bürger (Dummy-Variable) n.s. Quelle: Eigene Berechnungen auf der Basis; PCE-Studie 2000; Werte sind Maßzahlen der linearen Regressionsanalyse; ausgewiesen Werte mit einem Signifikanzniveau p <.05; n.s. = nicht signifikanter linearer Zusammenhang. Eine gute Möglichkeit ist die Überprüfung der Einflussfaktoren anhand eines gepoolten Datensatzes der PCE-Studie. So können im Rahmen einer Kontextanalyse individuelle strukturelle Effekte der Länderebene spezifiziert werden. Zudem kann der Fall Ostdeutschland durch die Konstruktion einer 20 Zwei Gründe sprechen für eine Limitierung des Vorgehens auf Osteuropa. So empfiehlt es sich die osteuropäischen Vergleichsdaten in den Vordergrund zu rücken, um keine unübersichtliche Expansion der Analysen zu produzieren und zudem den weniger bekannten Bereich der osteuropäischen Religiosität mit neuen Daten darzustellen.

21 sogenannten Dummy-Variable (Trennung Ostdeutsche versus andere Bürger) eine eigenständige Position als erklärende Variable bekommen, welche seine Stellung als Sonderfall oder nicht etwas näher beleuchten könnte. Bei einem Gesamterklärungspotential von R-Quadrat =.15 ragen drei Einflussfaktoren aus den anderen potentiellen Gründen heraus. Dies ist einerseits analog zu den Überlegungen auf Aggregatebene die Zugehörigkeit zum protestantischen Kulturkreis (1). Sie kann auch in Konkurrenz zu Indikatoren der Individualebene als der wichtigste Einflussfaktor für das Bestehen von Konfessionslosigkeit in Osteuropa gelten. Er wird gefolgt von der Zugehörigkeit zu einer eher dörflichen Lebensgemeinschaft (2), bzw. traditionellen Milieubindungen im ländlichen Bereich, die immer noch eine hohe Bindekraft auch in postsozialistischen Gesellschaften aufweisen. Theoretisch bemerkenswert ist der drittstärkste Einflussfaktor. Die Aussage ein außergewöhnliches Leben führen zu wollen (3) ist ein möglicher Indikator für Individualisierung. Er erweist sich in Osteuropa als wirkungsvoller Hintergrund einer Entscheidung gegen eine Konfessionsmitgliedschaft. Diese Entscheidung versteht sich eher als ein gegenüber dem Gesellschaftssystem abgrenzendes Element der Privatisierung, denn als Konsequenz der eher für Westeuropa Gültigkeit anstrebenden Individualisierungstheorie in der Folge einer Spannung zwischen Religion und Moderne. Daneben begünstigen ideologische Merkmale, wie positive Beurteilung des Sozialismus (4) ein starker Nationalstolz (5), sowie sozialstrukturelle Merkmale (6) (männliches Geschlecht und ein höherer Bildungsstand, der auch als Zeichen der Modernisierung gedeutet werden kann) ein Leben außerhalb einer Religion. 21 Die Zugehörigkeit zum katholischen Kulturkreis erreicht neben der protestantischen Prägung kaum zusätzliche Erklärungskraft. Eine speziell gebildete Variable Zugehörigkeit zur ostdeutschen Gemeinschaft kann dagegen genauso wie soziales Vertrauen und das Alter des Probanden keinen signifikanten Einfluss auf den Zustand Konfessionslosigkeit erzielen. Dieser auf den ersten Blick wenig herausragende Befund beinhaltet eine bedeutende Aussage zur Thematik Ostdeutschland als Sonderfall. Unter Berücksichtigung der alternativen Erklärungsfaktoren stellt Ostdeutschland keinen nationalen Sonderfall besonderer Konfessionslosigkeit dar. Die Position Ostdeutschlands innerhalb der osteuropäischen Staaten ist durch die verwendeten strukturellen Erklärungsindikatoren gut zu bestimmen und scheint keine unerklärbare Besonderheit darzustellen Separiert man für Effekte des Nation Building und der Beziehung zum früheren sozialistischen System die Analyse nach Ländern, so wird deutlich, dass vor allem in Slowenien und Ostdeutschland Konfessionslosigkeit stärker mit einer positiven Deutung des Sozialismus verknüpft ist, während in Ungarn, Polen, Rumänien und der Slowakei eine starke Beziehung zum Nationalstolz besteht.

22 22 7. Fazit Ostdeutschland doch kein Sonderfall? Fasst man zusammen und konzentriert sich zuerst auf die institutionalisierte Seite individueller Religiosität, so erweist sich Konfessionslosigkeit als ein Merkmal, welches vor allem durch eine Kombination sozialisatorischpolitisch bedingter Antireligiosität und geringer historisch-kulturell bedingter Widerstandskraft organisierter Religion gegen diese Bestrebungen gefördert wird. Zudem wirken sich Effekte der Modernisierung moderat ungünstig für den Verbleib größerer Zahlen an Bürgern in einer Konfession aus. Der Modernisierungsstand besitzt aber in Osteuropa bei weitem nicht die Bedeutung der zuerst genannten Bestimmungsgründe oder wie in Westeuropa. Eher schon beeinflusst die Modernisierung die subjektive Religiosität. Innerhalb von Ländergruppen mit ähnlicher historisch-kultureller Ausgangsposition fördert ihr Voranschreiten eine antireligiöse Tendenz. Die in Abbildung 1 dargestellten Effektlinien besitzen dementsprechend die erwartete Wirksamkeit. Sie führt nur nicht in allen Gebieten und für alle Ausdrucksformen von Religiosität durchweg zu gleichen Endresultaten (in Form von Kirchgangszahlen und selbst bekannter subjektiver Religiosität), sondern variiert nach wechselnden Kombinationen und Stärken der Effektlinien. Die vorhandenen Effektlinien verzahnen sich miteinander und bedingen so verschiedene Bestände der Religiosität und Kirchlichkeit. Die zeitlichen Vergleichsergebnisse bestätigen in Westeuropa die Existenz eines Säkularisierungsprozesses in der Form eines Bedeutungsverlustes religiöser Orientierungen oder zumindest kirchlicher Bindungen, wie er schon seit einigen Jahren beobachtet wird (Jagodzinski/Dobbelaere 1995, 218f). Zunehmend wird in Westeuropa der Religion keine größere Bedeutung mehr für das persönliche Leben zuerkannt. 22 Diese Entwicklung ist, entsprechend der oben vorgestellten strukturellen Überlegungen, über die westeuropäischen Staaten analog zu ihren Rahmenbedingungen unterschiedlich stark ausgeprägt. Weitaus schwieriger zu interpretieren sind die Ergebnisse für Osteuropa. Entgegen manchmal anders lautender Prognosen (Tomka u.a. 1999, 19) ist, außer vielleicht für Russland 23, zwischen 1991 und 1998 keine nennenswerte Das deutet auch die Frage nach der Wichtigkeit von Religion für das Leben an. Zusammen mit dem Themenbereich Politik, wird ihr in Befragungen durchweg die ungünstigste Platzierung in einer durch die Bürger erstellten Reihenfolge zugewiesen. Wobei in Russland die Entwicklung eher widersprüchlich verläuft. Ist auf der einen Seite ein überwältigender Verlust des Vertrauens in die Institution Kirche von einem hohem Ausgangspunkt zu konstatieren, so zeigt sich spiegelbildlich ein extremer Anstieg der persönlichen Religiosität von dem erheblich ungünstigeren Stand 1991 aus.

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