Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd
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- Hildegard Schmid
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd Fachtag Lohr am Main
2 Sitzend auf dem Pferd, da merke ich jeden Schritt und es ist so schön so zu sitzen, bewegt zu werden, die Wärme vom Po, den Beinen, es geht bis in den Kopf, ich werde bewegt, gewärmt und der Geruch macht, dass sich die Verkrampfungen, die Verspannungen lösen sich, auch im Gesicht. Aussage einer Klientin
3 Systemische Grundannahmen Es gibt unterschiedliche Gründe, warum ein Problem entstehen Gesundheit ist ein lebendiger Prozess Jeder Mensch konstruiert seine Wirklichkeit Jeder Mensch kann sich selber verändern Emotionen, Körper und Gedanken sind eine Systemische Einheit Menschen entwickeln das Selbst nur in Beziehungen Der Kontext, in dem der Mensch sich befindet, beeinflusst stark das sein Veränderungen entstehen durch Wechseln der Perspektive
4 Bewegungsdialog Erfahrung von Resonanz Bewegungsimpulse auf dem Pferd haben zwei Bedeutungsebenen: Bewegungsanreiz aufrichten, lockern, anregend, belebend Berührungsangebot getragen, gehalten, berührt, gehalten
5 Verkörperte Selbstwahrnehmung verkörperte Bindungserfahrung Beim ausgiebigen Kuscheln mit Hörby "verschmelze" ich mit Hörby und lasse mich voll und ganz "fallen", da ich mich getragen fühle. Endlich darf ich mal auch nichts tun, sondern werde getragen, echt toll! Aussage einer Klientin Psychophysiologische Gesundheit beruht auf der Fähigkeit, die Zustände des Körpers mit den autonomen Abläufen achtsam wahrzunehmen. Alan Fogel Fühlen beschreibt eine hoch differenzierte, aber implizierte Wissensform. Dazu ist der Körper die ganze Zeit in einem implizierten Suchprozess. Thomas A. Langens Bindung eines Kindes zu einer Person entsteht über das antwortende, körperliche Verhalten der Bezugsperson Das Pferd reagiert direkt auf die Haltung und die Emotionen des Klienten, so wird auf einer basalen, implizierten Ebene neue Bindungserfahrungen möglich.
6 Implizite Suchbewegung Sicherheit + Unversehrtheit Erklärungen - Einordnung Wahrnehmung Innen - außen Sicherheit Selbst Emotionen Resonanz
7 Verkörperte Selbstwahrnehmung Arbeitsweise Zielrichtung: Bestätigung dessen was der Klient tut Für Entlastung sorgen Verhalten des Pferdes in den Vordergrund stellen Bewegungen zu lassen, Kraft reduzieren Übungen: Mit geschlossen Augen reiten Überkreuz Übungen Auf das Pferd legen Bewegungsimpulse verstärken Settings: Longe Geführtes Pferd
8 Affekt Regulation auf dem Pferd Entwicklung von emotionaler Kompetenz Wenn ich das Pferd mit den Händen berühre, wird meine Angst zu einer Wolke, die ich beiseite schieben kann. Menschen mit Psychischen Störungen leiden unter: Ihren Stimmungen/ Befindlichkeiten (anhaltende, unbestimmte, unbewusst Gefühle) die sie am Handeln hindern. Akuten emotionalen Reaktionen (kurz anhaltend, gerichtet, bewusst) Die Stimmungsenergie des Pferdes ist harmonisierend und auf Flucht ausgerichtet, so das Freiraum entsteht. Durch artgerechten Reaktionen des Pferdes wird die Situation handhabbar und Stimmungen (kurzzeitige, intensive Impulse) können besser erkannt und reguliert werden.
9 Affekt Regulation auf dem Pferd Stimmungen Durch unterschiedliche Gangarten des Pferdes aktivieren den Klienten und verstören die Stimmungsmuster. Im besonderen im Galopp. Pferd Stimmung Resonanz Klient Pädagoge
10 Affekt Regulation auf dem Pferd Emotionen Das Pferd fordert mich heraus, ohne dass ich mich verliere. In der Klinik bin ich wie in Watte, alle sind so vorsichtig. Hier im Stall genieße ich meinen Muskelkater. Aussage einer Klientin Das Pferd muss in begrenzten Rahmen den Emotionen folgen ohne Gehorsamkeit auf zu geben. Pferd Emotionaler Impuls Resonanz Klient Pädagoge
11 Verkörpertes Explorationsverhalten die zweite Seite der Bindung Zu einer gelungen Bindung gehört auch ein selbstbewusstes Explorationverhalten: Autonomie Durchsetzungsstrategien Planungsfähigkeit Abgrenzung Das Pferd bietet Bindung im Sinne von Vertrauen an. Der Pädagoge als dazukommender Dritte bietet Förderung des Expolrationsverhalten im Sinne von Mut-machen an. Setting Explorationsverhalten: Ein Pferd führen, Bodenarbeit Freies reiten Arbeiten mit freilaufenden Pferden
12 Verkörpertes Überzeugungen manifestiertes Sein Was ich denke, spiegelt sich direkt in der Körperhaltung wieder. Alle körperliche Blockaden stehen in einem direkten Zusammenhang zu meinen Denkmustern/ Glaubensätzen. Alle Denkmuster sind geprägt von eigenen Erfahrungen, Familiengeschichten und gesellschaftlichen Normen. Denkmuster sind in der Regel implizit. Implizite, automatisierte Bewältigungsstrategien: Dagegen Kämpfen Positive Annahme: Ich kann es schaffen! Problematische Annahme: Nur wenn ich gewinne, kann ich leben! Ausweichen Fliehen Positive Annahme: Ich kann mich in Sicherheit bringen Problematische Annahme: Ich bin ausgeliefert Aushalten Erstarren Positive Annahme: Es gehht vorbei Problematische Annahme: Es gibt keine Chance
13 Begriffliche Selbstwahrnehmung Akzeptanz von Glaubenssätzen (Belives) Meine Gedanken fangen an sich zu entspannen, sie fließen vom einen zum anderen, sie bleiben nicht mehr hängen, wenn ich reiten aber nur auf dem Pferd. Mein Körper und meine Seele schwingen mit einander - Schritt für Schritt. Aussage einer Klientin Begriffliche Wahrnehmung ist die Zuschreibung des Selbst, wie es sich beschreibt. Die Zuschreibungen sind bewusst, die zugrunde liegenden Glaubenssätze und ihre Herkunft sind unterbewusst. Alan Fogel Begriffliche Wahrnehmung ist dann gestört, wenn die Glaubenssätze sich wieder sprechen und es nicht zu Handlung kommt Gedankenkreise. Das Pferd regt an im jetzigen Moment zu bleiben, damit werden die Gedanken zu einem Ende gebracht. Da alle Herausforderungen mit dem Pferd bewältig bar sind, lassen sich die Gedanken unterbrechen und umdeuten. Auf dem Pferd ist kein nicht Handeln möglich.
14 Verkörpertes Überzeugungen Arbeitsweise Zielrichtung Suche nach Ausnahmen Dosierte Anforderungen Verantwortung teilen Kraft einsetzen Übungen Mit geschlossen Augen reiten Überkreuz Übungen Auf das Pferd legen Bewegungsimpulse verstärken Settings: Selbständig Reiten Bodenarbeit
15 Zusammenfassung aus Körpertherapeutischer Sicht Der Sitz des Reiters ist eine Reaktion auf die Bewegungsherausforderung des Pferdes Dabei greift der Reiter bei seiner Lösung auf verkörperte Bindungserfahrungen zurück Bewegungen des Reiters können unter unterschiedlichen Qualitäten interpretiert werden: Hinzu -- Weg von Öffnen Schließen Mitmachen dagegen Aktiv passiv Nähe Distanz Halten Mitgehen- Loslassen
16 Prinzip der Achtsamkeit Achtsamkeit ist die Fähigkeit/ Möglichkeit sich selber und sein Umfeld wertfrei/ absichtslos wahr zunehmen/ betrachten. Der Achtsamkeit liegt ein Mitgefühl für sich selber, dem anderen, allen anderen Lebewesen und der Umwelt zugrunde. Achtsamkeit ist frei von einer Ergebniserwartung, stellt sich auf die Lebensentwicklung ein, findet im jetzigen Moment statt. Leitsatz: Ach, so ist es und auch so. Achtsamkeit weitet den Blick, Konzentration fokussiert den Blick. Erfahrung der Verbundenheit Achtsamkeit beinhaltet: Gedanken beobachten Führen die Gedanken zum Pferd? Körperliches Gewahr sein Wie reagiert ihr Körper auf das Pferd? Mitließen der Emotionen Kommen ihre Emotionen is Fließen? Verbundenheit spüren Wem fühlen sie sich nah?
17 Danke für die Aufmerksamkeit
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