Von der Metaethik zur Moralphilosophie: R. M. Hare Das Zwei-Ebenen-Modell moralischen Denkens (Überblick )

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Von der Metaethik zur Moralphilosophie: R. M. Hare Das Zwei-Ebenen-Modell moralischen Denkens (Überblick )"

Transkript

1 TU Dortmund, Wintersemester 2009/10 Institut für Philosophie und Politikwissenschaft C. Beisbart Von der Metaethik zur Moralphilosophie: R. M. Hare Das Zwei-Ebenen-Modell moralischen Denkens (Überblick ) 1 Moralische Konflikte In einem moralischen Konflikt gilt (MD 2.1): K1 Person P sollte φ tun (O(φ)). K2 P sollte ψ tun (O(ψ)). K3 P kann nicht zugleich φ und ψ tun ( C(φ ψ)). 1 Moralische Konflikte stellen zunächst ein praktisches Problem dar; wer sich in einem solchen Konflikt befindet, muss sich überlegen, was er tut. Moralische Konflikte stellen aber auch ein theoretisches Problem dar: Wir haben gesehen, dass die Feststellungen K1 K3 zusammen mit den Prinzipien der Agglomeration und dem Ought implies Can 2 zu einem Widerspruch führen. Um den Widerspruch zu vermeiden, muss man entweder eines dieser beiden Prinzipien zurückweisen oder leugnen, dass Konflikte, in denen K1 K3 zutreffen, auftreten können. Hare distanziert sich auf S. 72 von der ersten Möglichkeit. In 2.1 (72) gibt Hare einen entscheidenden Hinweis, wie er das theoretische Problem lösen will: Er sagt, dass sollte zweideutig ist. Wir müssen im folgenden sehen, inwiefern Hare diesen Hinweis präzisiert, um das theoretische Problem zu lösen. In 2.2 geht es um ein spezielles Argument für die Existenz von moralischen Konflikten. Das Argument (wir können es das Reue-Argument nennen) geht davon aus, dass eine moralisch gute Person, die sich in einem moralischen Konflikt befindet, wie immer sie auch handeln wird, Reue oder Gewissensbisse haben wird, weil sie einem der Sätze K1 und K2 nicht nachkommt. Das deutet darauf hin, dass K1 und K2 wahr sind. K3 ist in geeigneten Umständen auch wahr, so dass es moralische Konflikte gibt. Hare weist dieses Argument mit zwei Strategien zurück: 1. Hare behauptet, dass in den Konflikten Bedauern, aber nicht Reue am Platz ist. Denn Reue enthält das Urteil, dass der Akteur alles in allem falsch handelt; doch dieses Urteil ist für Hare an dieser Stelle nicht angemessen. 2. Hare gibt zu, dass eine moralisch gute Person Gewissensbisse haben wird. Man kann daher sagen: In dem Sinne, in dem ein sollte - Satz ein Ausdruck von Gewissensbissen ist, besteht der Konflikt. Das impliziert aber nach Hare nicht, dass der Konflikt auch in einem anderen Sinne besteht, nämlich im Sinne dessen, was wir wirklich zu tun sollen glauben. Denn nach Hare hat eine moralisch gute Person aufgrund ihrer Erziehung Hemmungen, gewisse Dinge zu tun (zu lügen, zum Beispiel), und empfindet daher Gewissensbisse, wenn sie so handelt. Allerdings kann sie dabei immer noch denken, dass sie letztlich nicht falsch handelt und dass es keine andere Handlungsalternative gibt, die sei ausführen sollte. Ein Beispiel von Hare: Hare 1 Zur Notation siehe h11.pdf. 2 Agglomeration und Ought implies Can sind nach Hare Prinzipien der deontischen Logik (72). Die deontische Logik formalisiert bestimmte Aspekte der Begriff Pflicht und sollte. 1

2 empfindet Gewissensbisse, wenn er lügt; aber er denkt letztlich, dass er lügen sollte, wenn er an der Grenze eines nicht freien Landes gefragt wird, warum er einreisen will, und sich mit Kollegen zum Austausch treffen will. Er wird daher im Konfliktfall lügen und dabei Gewissensbisse empfinden; aber in einem gewissen Sinne wird er denken, er sollte in der betrachteten Situation lügen. Man sieht hier erstmals, wie die Mehrdeutigkeit von sollte an dieser Stelle helfen kann. Sollte kann einmal Ausdruck eines bestimmten Gefühls sein, das Hare Gewissensbisse nennt; alternativ kann es ein wirklich moralisches Urteil spiegeln. Hare gesteht zu, dass es im ersteren Sinn Konflikte geben kann, will aber leugnen, dass es im zweiten Sinn Konflikte gibt. Ob Hares Deutung von Gewissensbissen überzeugt, sei an dieser Stelle dahingestellt. Man fragt sich nun, warum wir nach Hare durch eine gute moralische Erziehung dazu neigen, in bestimmten Situationen Gewissensbisse zu bekommen, obwohl wir letztlich denken, wir tun, was wir tun sollten. Dazu kommen wir gleich. In 2.3 betrachtet Hare moralische Konflikte aus dem Blickwinkel von Prinzipien. Die zugrundeliegende Hypothese ist dabei, dass sich K1 und K2 aus moralischen Prinzipien ergeben, d.h. dass moralische Konflikte letztlich Konflikte zwischen (recht einfachen) Prinzipien sind. Diese Hypothese liegt insofern nah, als nach Hare hinter jedem singulären sollte -Urteil ein Prinzip steht. Außerdem scheinen die Konflikte, die als Beispiele angegeben werden, in der Tat Konflikte zwischen einfachen Prinzipien zu entspringen wie Du solltest nicht lügen! oder Du solltest den Bitten Deiner Freunde nachkommen! Hares fragt sich nun, ob man diese Konflikte nicht auf der Ebene von Prinzipien vermeiden kann. 3 Zum Beispiel könnte es sein, dass es nie zu Konflikten kommt, weil die Prinzipien Ausnahmeklauseln haben, die genau beschreiben, wann man einem Prinzip nicht nachkommen sollte. Der Konflikt mit dem Überschreiten der Grenze tritt zum Beispiel nicht auf, wenn wir nicht vom Prinzip Du solltest nicht lügen ausgeht, sondern vom Prinzip Du solltest nicht lügen, außer wenn Du.... Alternativ könnte es neben Prinzipien der Art Du solltest nicht lügen Prinzipien geben, die angeben, welche Prinzipien in Konfliktfällen gewissermaßen Vorfahrt haben. Alles in allem könnten also Prinzipienkonflikte vermieden sein, allerdings hat das einen Preis: Wir würden es schnell mit sehr langen und komplizierten Prinzipien zu tun haben, weil die Ausnahmeklauseln die Prinzipien komplizierter machen und Vorfahrtsprinzipien selbst kompliziert sind. Die entscheidende Frage lautet daher: Wie kompliziert dürfen Prinzipien sein? Um diese Frage zu beantworten zu können, untersucht Hare, wozu Prinzipien gut sind (2.4). Nach Hare sind Prinzipen zu folgendem gut: 1. Mithilfe von Prinzipien können wir etwas lernen/lehren (vgl. das Beispiel Fahrenlernen aus SM). 2. Die Anwendung eines Prinzips erspart uns oft langwieriges Überlegen. Beispiel: Das Prinzip: Man sollte nicht lügen greift aus allen relevanten Situationsmerkmalen eines heraus (dass ich mit einer bestimmten Aussagen lügen würde) und sagt mir, dass eine bestimmte Handlungsoption nicht in Frage kommt. Hare stellt hier eine Analogie zu Brettspielen her und behauptet, dass erfolgreiche Spieler nicht 3 Hare selber formuliert die Frage für 2.3 eher, indem er fragt, wie man Prinzipien auf der Ebene des intuitiven Denkens auflösen kann. Einige der Optionen, die er angibt, zum Beispiel die erste, kann man aber nicht als Auflösung des Konflikts auf der intuitiven Ebene auffassen. Es ist daher besser, Hare so verstehen, dass er fragt, ob es nicht Prinzipiensysteme gibt, so dass es keine Konflikte zwischen ihnen gibt dass die Konflikte also bereits vermieden sind. 2

3 immer nur unter Anwendung der Spielregeln herausfinden, was sie tun sollten, sondern sich eher an einfache Prinzipien halten. 3. Die Anwendung von Prinzipien garantiert, dass der Handelnde nicht bei seinen Überlegungen in Versuchung gerät, die Wahrnehmung der Situation zu seinen Gunsten zu verfälschen. Alle diese Zwecke von Prinzipien lassen sich aber nur dann erfüllen, wenn die Prinzipien relativ kurz und einfach sind. Es folgt daher, dass der Preis für Prinzipiensysteme, die niemals zu Konflikten führen, zu hoch ist. Nach Hare brauchen wir Menschen einfache Prinzipien, aber diese Prinzipien haben den problematischen Nebeneffekt, dass es zu Konflikten zwischen Prinzipien kommen kann. Wir verstehen nun auch, warum auch eine gut erzogene Person manchmal Gewissensbisse haben wird, auch wenn sie aus guten Gründen denkt, sie sollte so handeln wie sie handelt. Eine gute Person hat moralische Prinzipien (zum Beispiel aus ihrer Erziehung), und diese Prinzipien sind in folgender Weise mit Gewissensbissen verbunden: Wenn die Person ein solches Prinzip überschreitet, dann empfindet sie Gewissensbisse. Es ist gut, dass die Person die Prinzipien hat, denn andernfalls könnte sie oft nicht schnell genug angemessen reagieren. Allerdings köinnen die Prinzipien manchmal in Konflikt miteinander geraten, und in einem solchen Fall wird die Person Gewissensbisse empfinden, auch wenn sie das tut, was sie letztlich für richtig hält. Was bedeutet dies alles für moralische Konflikte? Wenn man das sollte in K1 und K2 als Ausdruck der einfachen Prinzipien sieht, die gut erzogene Leute haben, dann gibt es moralische Konflikte. Allerdings haben die Prinzipien nur einen Näherungscharakter, sie geben daher nicht immer an, was wir wirklich tun sollten. Hare nennt die einfachen Prinzipien, mit denen wir oft argumentieren, prima-facie- Prinzipien (85). Wichtig ist dabei, dass prima-facie-prinzipien nicht zu kompliziert sind sonst würden sie ihre Funktion nicht erfüllen. Die Ebene des moralischen Denkens, auf der wir prima-facie-prinzipien anwenden, nennt Hare die Ebene des intuitiven Denkens. Hare rekurriert hier auf das Wort Intuition. Wörtlich heißt das Anschauung. In diesem Zusammenhang ist mit einer moralischen Intuition eine spontane Ansicht zu einer moralischen Frage gemeint. Beispiel: Wenn wir ein einfaches moralisches Problem geschildert bekommen, dann wissen wir oft spontan, was der Akteur tun sollte und können ein einfaches Prinzip zur Begründung anführen. Dieses Prinzip oder das singuläre Urteil, das dadurch gestützt wird, bezeichnet man als Intuition. Es gibt unterschiedliche Deutungen von Intuitionen. Die sogenannten Intuitionisten sind der Auffassung, dass Intuitionen das spiegeln, was wir in einem bestimmten Sinn wahrnehmen. Die Idee ist also, dass wir durch einen wahrnehmungsähnlichen Prozess zu unseren moralischen Urteilen gelangen. Auch die Gefühle der Gewissensbisse könnten im Zusammenhang dieser Wahrnehmung eine wichtige Rolle spielen. Hare ist dagegen der Auffassung, dass Intuitionen ein Ergebnis moralischer Erziehung sind (wobei es auch Selbsterziehung gibt). Demgemäß werten Intuitionisten und Hare Intuitionen sehr unterschiedlich: Während Intuitionisten sie letztlich als Erkenntnisse ansehen, ist das bei Hare nicht so. Einige Formulierungen in MD 2 machen deutlich, dass Hare mit der intuitionistischen Deutung von Intuitionen nicht einverstanden ist. Wir können die Debatte zwischen Hare und den Intuitionisten hier nicht weiter verfolgen. Neben der intuitiven Ebene des moralischen Denkens, auf der wir prima-facie-prinzipien anwenden, gibt es nach Hare auch die kritische Ebene des moralischen Denkens ( ). Auf dieser Ebene sollten wir nach Hare keinen Gebrauch mehr von moralischen Intuitionen machen. Stattdessen sollen wir uns nur auf der Basis von sprachlichen Intuitionen überlegen, was zu tun sei. Mit den sprachlichen Intuitionen meint Hare hier 3

4 letztlich die beiden Eigenschaften der moralischen Sprache, nämlich Universalisierbarkeit und Präskriptivität (diese sind der Gehalt der moralischen Intuitionen; als kompetente Sprecher wissen wir, dass moralische Wörter diese Eigenschaften haben). Auf der kritischen Ebene sollen wir dann letztlich so überlegen, wie es Hare Begründungsmodell in FV vorsieht. Das heißt, wir sollen uns Prinzipen überlegen, die wir universell vorschreiben können. Diese Prinzipien müssen jetzt nicht mehr einfach sein sie sind ja nicht für den alltäglichen Gebrauch gedacht. Daher handelt es sich nicht mehr um prima-facie Prinzipien. Hares Hoffnung muss dann sein, dass sich moralische Konflikte auf der Ebene des kritischen Denkens auflösen lassen. Ingesamt ist Hares Position zu Konflikten vermittelnd. Hare gibt einerseits zu, dass es auf der Ebene von Gefühlen (Stichwort: Gewissensbisse) Konflikte gibt. Diese Konflikte kann man mit sollte -Sätzen ausdrücken, so dass sich ein Konflikt ergibt, wie er in K1 K3 beschrieben ist. Hare gibt außerdem zu, dass unsere prima-facie-pflichten in bestimmten Situationen zu unvereinbaren Handlungsanweisungen führen. Insofern man diese durch sollte ausdrückt ( sollte als sollte im Sinne meiner prima-facie- Pflichten ), ergeben sich wiederum Konflikte wie in K1 K3 beschrieben. Gefühle und prima-facie-prinzipien können wir mit der ersten Ebene des moralischen Denkens assoziieren. Widersprüche auf dieser Ebene würde Hare wohl vermeiden, indem er Agglomeration und Ought implies Can leugnete. Hare würde dann aber sagen, dass es noch eine Bedeutung von sollte gibt, für die Konflikte nicht möglich sind. Diese Bedeutung würde die zweite, kritische Ebene des Denkens betreffen. 2 Die beiden Ebenen des moralischen Denkens und ihr Verhältnis zueinander In MD 3 diskutiert Hare zunächst zwei Fragen, die sich im direkten Anschluss an seine Unterscheidung zweier Ebenen ergeben (3.1). Eine erste Frage lautet, wann man auf der kritischen Ebene und wann man auf der intuitiven Ebene denken sollte. Hare beantwortet diese Fragen unter Verweis auf zwei idealtypische Figuren, nämlich den Erzengel und den Proleten (3.1). Der Erzengel ist erstens in der Lage, alles für eine Handlung relevante Wissen zu erschließen er kann also etwa alle Folgen einer Handlung vorauswissen. Zweitens verfügt der Erzengel über die Fähigkeit, kritisches Denken in beliebig schneller Geschwindigkeit durchzuführen. Drittens wird ein Erzengel das Handeln, das er auszuführen sollen meint, sofort ausführen. Ein Prolet verfügt hingegen über alle diese Fähigkeiten nur in sehr geringem Ausmaß. Hare zufolge sollte ein Erzengel immer kritisches Denken anwenden, während ein Prolet stets auf der intuitiven Ebene bleiben sollte. Wir Menschen stehen nach Hare zwischen Erzengeln und Proleten. Wir können etwa kritisch denken, aber nicht beliebig schnell. Hare schlägt dann vor, dass die Frage, wann wir wie denken sollten, abhängig von unseren individuellen Fähigkeiten und unserer derzeitigen Lage zu entscheiden sei. Sofern wir über hinreichende Fähigkeiten zum kritischen Denken verfügen und dazu auch hinreichend viel Zeit haben, ist kritisches Denken zu empfehlen; in anderen Fällen intuitives Denken. Hare schließt daraus, dass es keine allgemeine ( philosophische ) Antwort auf seine Frage gibt (3.2). Eine zweite Frage betrifft das Verhältnis zwischen den beiden Ebenen (3.1; 3.2). Hare beantwortet diese Frage zunächst mit einem Verweis auf Aristoteles (3.2). Dieser hatte gesagt, dass sich der Charakter zum Intellekt verhält wie ein Vater zu seinem Sohn (insofern der Vater dem Sohn guten Rat gibt). Für Hare ist der Charakter mit dem intuitiven Denken zu verbinden, während sich das kritische Denken auf der intellektuellen Ebene abspielt. Daher müsste das kritische Denken sozusagen Ratgeber für 4

5 das intuitive Denken sein. Für Hare ist daher das kritische Denken primär. Nur durch kritisches Denken finden wir heraus, was wir wirklich tun sollten. Konkreter benennt Hare zwei Aufgaben kritischen Denkens. Erstens sollte das kritische Denken prima-facie-prinzipien für das intuitive Denken auswählen (3.2). Dabei sollten die prima-facie-prinzipien so ausgewählt sein, dass sie im Ergebnis so oft wie möglich das ergeben, was kritisches Denken implizieren würde. Beispiel: Wenn kritisches Denken in den meisten Situationen ergibt, dass wir nicht lügen sollten, dann darf man das prima-facie-prinzip annehmen, dass man niemals lügen sollte. In diesem Fall stellt das prima-facie-prinzip eine gute Näherung an das dar, was sich durch Anwendung von kritischem Denken ableiten ließe. Hare zufolge müssen wir uns in diesem Zusammenhang an realistische Annahmen halten. Wichtig ist, dass ein prima-facie-prinzip in unserer Welt möglichst gut die Ergebnisse kritischen Denkens hat. Dass ein bestimmtes prima-facie-prinzip in einer anderen Welt oft nicht zu richtigen Ergebnissen führt, ist irrelevant. Imaginäre Szenarien sind hier nur insofern relevant, als sie einen gewissen Grad von Wahrscheinlichkeit haben (3.2). Zweitens soll kritisches Denken in Konflikten zwischen prima-facie-prinzipien vermitteln (3.3). Hare nennt in diesem Zusammenhang mehrere Möglichkeiten, wie man im kritischen Denken mit prima-facie-prinzipien umgehen kann: Man kann zum Beispiel ohne Rückgriff auf prima-facie-prinzipien einen konkret anstehenden Fall nur mit kritischem Denken behandeln. Oder man kann eines der beiden Prinzipien durch kritisches Denken modifizieren. Schließlich kann man auch ganz pragmatisch einfach eines der beiden Prinzipien dem anderen überordnen, und erst später genauer zu überlegen, wie man mit dem zugrundeliegenden Konflikt umgeht. Manchmal können wir nach Hare auch ein prima-facie-prinzip einem anderen intuitiv überordnen. Der Rest von MD 3 ist der Frage gewidmet, wie man moralische Urteile von anderen Werturteilen abgrenzen kann. In FV 9.3 hatte Hare den Vorschlag unterbreitet, dass wir moralische Urteile und moralische Prinzipien stets anderen Werturteilen und entsprechenden Prinzipien unterordnen ( overridingness ). Im Beispiel mit dem Kissen seiner Frau ordnet Hare zum Beispiel ein ästhetisches Urteil moralischen Erwägungen unter. Für diese Bestimmung von moralisch gibt es nun aber aufgrund von moralischen Konflikten ein Problem. Denn eine Möglichkeit, einen moralischen Konflikt zu lösen, besteht ja darin, ein moralisches Urteil/Prinzip einem anderen unterzuordnen. D.h. moralische Urteile/Prinzipien werden manchmal in der Tat nicht über- sondern untergeordnet. Das passiert nach Hare nicht nur in moralischen Konflikten, sondern auch wenn wir willensschwach sind und ein moralisches Prinzip nicht anwenden. 4 Daher muss Hares Bestimmung von moralischen Urteilen modifiziert werden. Hares neuer Vorschlag (3.8) sieht grob wie folgt aus: Ein Prinzip ist moralisch, wenn es entweder niemals untergeordnet wird; oder aber durch kritisches Denken ausgewählt wird. Mit der oder -Klausel werden moralische Prinzipien erfasst, die manchmal untergeordnet werden (moralische prima-facie-prinzipien). 4 Als willensschwach gilt gemeinhin derjenige, der seinen moralischen Urteilen zuwider handelt; etwa eine Person, die denkt, sie sollte mit dem Rauchen aufhören, aber sich eine Zigarette anzündet. 5

Von der Metaethik zur Moralphilosophie: R. M. Hare Der praktische Schluss/Prinzipien Überblick zum 26.10.2009

Von der Metaethik zur Moralphilosophie: R. M. Hare Der praktische Schluss/Prinzipien Überblick zum 26.10.2009 TU Dortmund, Wintersemester 2009/10 Institut für Philosophie und Politikwissenschaft C. Beisbart Von der Metaethik zur Moralphilosophie: R. M. Hare Der praktische Schluss/Prinzipien Überblick zum 26.10.2009

Mehr

Erläuterung zum Satz vom ausgeschlossenen Widerspruch

Erläuterung zum Satz vom ausgeschlossenen Widerspruch TU Dortmund, Wintersemester 2010/11 Institut für Philosophie und Politikwissenschaft C. Beisbart Aristoteles, Metaphysik Der Satz vom ausgeschlossenen Widerspruch (Buch 4/Γ; Woche 4: 8. 9.11.2010) I. Der

Mehr

Frege löst diese Probleme, indem er zusätzlich zum Bezug (Bedeutung) sprachlicher Ausdrücke den Sinn einführt.

Frege löst diese Probleme, indem er zusätzlich zum Bezug (Bedeutung) sprachlicher Ausdrücke den Sinn einführt. 1 Vorlesung: Denken und Sprechen. Einführung in die Sprachphilosophie handout zum Verteilen am 9.12.03 (bei der sechsten Vorlesung) Inhalt: die in der 5. Vorlesung verwendeten Transparente mit Ergänzungen

Mehr

Meine Damen und Herren, ich freue mich, Sie heute hier im Namen der Frankfurt School of Finance und Management begrüßen zu dürfen.

Meine Damen und Herren, ich freue mich, Sie heute hier im Namen der Frankfurt School of Finance und Management begrüßen zu dürfen. Meine Damen und Herren, ich freue mich, Sie heute hier im Namen der Frankfurt School of Finance und Management begrüßen zu dürfen. Manch einer wird sich vielleicht fragen: Was hat eigentlich die Frankfurt

Mehr

Aristoteles, Nikomachische Ethik Wollen und Handeln (III.1 8; Sitzung 6: )

Aristoteles, Nikomachische Ethik Wollen und Handeln (III.1 8; Sitzung 6: ) TU Dortmund, Sommersemester 2011 Institut für Philosophie und Politikwissenschaft C. Beisbart Aristoteles, Nikomachische Ethik Wollen und Handeln (III.1 8; Sitzung 6: 16.5.2011) 1 Motivation und Zusammenhang

Mehr

7 Gültigkeit und logische Form von Argumenten

7 Gültigkeit und logische Form von Argumenten 7 Gültigkeit und logische Form von Argumenten Zwischenresümee 1. Logik ist ein grundlegender Teil der Lehre vom richtigen Argumentieren. 2. Speziell geht es der Logik um einen spezifischen Aspekt der Güte

Mehr

sich die Schuhe zubinden können den Weg zum Bahnhof kennen die Quadratwurzel aus 169 kennen

sich die Schuhe zubinden können den Weg zum Bahnhof kennen die Quadratwurzel aus 169 kennen Programm Christian Nimtz www.nimtz.net // lehre@nimtz.net Grundfragen der Erkenntnistheorie Kapitel 2: Die klassische Analyse des Begriffs des Wissens 1 Varianten des Wissens 2 Was ist das Ziel der Analyse

Mehr

Mathem.Grundlagen der Computerlinguistik I, WS 2004/05, H. Leiß 1

Mathem.Grundlagen der Computerlinguistik I, WS 2004/05, H. Leiß 1 Mathem.Grundlagen der Computerlinguistik I, WS 2004/05, H. Leiß 1 1 Vorbemerkungen Mathematische Begriffe und Argumentationsweisen sind in vielen Fällen nötig, wo man über abstrakte Objekte sprechen und

Mehr

Zweifeln und Wissen. Grundprobleme der Erkenntnistheorie

Zweifeln und Wissen. Grundprobleme der Erkenntnistheorie Universität Dortmund, WS 2005/06 Institut für Philosophie C. Beisbart Zweifeln und Wissen. Grundprobleme der Erkenntnistheorie Das Gettier-Problem (anhand von E Gettier, Is Justified True Belief Knowledge?

Mehr

2 Der Beweis. Themen: Satz und Beweis Indirekter Beweis Kritik des indirekten Beweises

2 Der Beweis. Themen: Satz und Beweis Indirekter Beweis Kritik des indirekten Beweises 2 Der Beweis Themen: Satz und Beweis Indirekter Beweis Kritik des indirekten Beweises Satz und Beweis Ein mathematischer Satz besteht aus einer Voraussetzung und einer Behauptung. Satz und Beweis Ein mathematischer

Mehr

Der Gedankengang Das Buch beginnt im ersten Kapitel mit der Diskussion der im Untertitel behaupteten Unterscheidung rechter und linker

Der Gedankengang Das Buch beginnt im ersten Kapitel mit der Diskussion der im Untertitel behaupteten Unterscheidung rechter und linker Der Gedankengang Das Buch beginnt im ersten Kapitel mit der Diskussion der im Untertitel behaupteten Unterscheidung rechter und linker Beschreibungsformen und gipfelt in der Formel, dass wir links reden

Mehr

Kognitivistische Ansätze

Kognitivistische Ansätze Nicht- Naturalistische Ansätze Kognitivistische Ansätze Ethik Naturalismus Kapitel 7 Non-Kognitivistische Ansätze Kapitel 3 Haupttypen der Ethik Kapitel 8 Begründungstypen Kapitel 9 Subjektivismus Objektivismus

Mehr

Handout 20. Nein sagen und um Hilfe bitten. Nein sagen. Wollen Sie eine Bitte ablehnen?

Handout 20. Nein sagen und um Hilfe bitten. Nein sagen. Wollen Sie eine Bitte ablehnen? Handout 20 sagen und um Hilfe bitten sagen Wollen Sie eine Bitte ablehnen? Welche Faktoren müssen Sie bei der Entscheidung darüber, ob und mit welcher Intensität Sie sagen wollen, berücksichtigen? Den

Mehr

Grundformel, Naturgesetzformel und Menschheitsformel des kategorischen Imperativs nur verschiedene Formulierungen desselben Prinzips?

Grundformel, Naturgesetzformel und Menschheitsformel des kategorischen Imperativs nur verschiedene Formulierungen desselben Prinzips? Grundformel, Naturgesetzformel und Menschheitsformel des kategorischen Imperativs nur verschiedene Formulierungen desselben Prinzips? Fabian Hundertmark Matrikel-Nummer: 1769284 1. August 2007 1 Was werde

Mehr

Platon, Frühdialoge Gorgias. Wer hat Macht und wer lebt gut? Das Gespräch Sokrates vs. Polos Stichpunkte zum

Platon, Frühdialoge Gorgias. Wer hat Macht und wer lebt gut? Das Gespräch Sokrates vs. Polos Stichpunkte zum TU Dortmund, Wintersemester 2010/11 Institut für Philosophie und Politikwissenschaft C. Beisbart Platon, Frühdialoge Gorgias. Wer hat Macht und wer lebt gut? Das Gespräch Sokrates vs. Polos Stichpunkte

Mehr

Eine Untersuchung zu Verstand und Vernunft

Eine Untersuchung zu Verstand und Vernunft Joachim Stiller Eine Untersuchung zu Verstand und Vernunft Eine Untersuchung Alle Rechte vorbehalten Eine Untersuchung zu Verstand und Vernunft Was ist der Unterschied zwischen Verstand und Vernunft? Zunächst

Mehr

Das ist uns wichtig. Leitbild in Leichter Sprache. 1. Kapitel Menschen sind das Wichtigste

Das ist uns wichtig. Leitbild in Leichter Sprache. 1. Kapitel Menschen sind das Wichtigste Das ist uns wichtig. Leitbild in Leichter Sprache 1. Kapitel Menschen sind das Wichtigste 1 Wir sagen: Jeder Mensch ist einzigartig. Jeder Mensch ist anders. Und jeder Mensch ist besonders. Jeder Mensch

Mehr

Einführung in die Logik

Einführung in die Logik Einführung in die Logik Prof. Dr. Ansgar Beckermann Wintersemester 2001/2 Allgemeines vorab Wie es abläuft Vorlesung (Grundlage: Ansgar Beckermann. Einführung in die Logik. (Sammlung Göschen Bd. 2243)

Mehr

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Freundschaft und Liebe. Das komplette Material finden Sie hier:

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Freundschaft und Liebe. Das komplette Material finden Sie hier: Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de SCHOOL-SCOUT Seite 6 von 10 Kinder bekommen will, nicht funktionieren. Diese

Mehr

Was es gibt und wie es ist

Was es gibt und wie es ist Was es gibt und wie es ist Dritte Sitzung Existenzfragen 0. Zur Erinnerung Benjamin Schnieder Philosophisches Seminar der Universität Hamburg 0 1 Was ist die Ontologie? Platons Bart Eine Standard-Antwort

Mehr

Interpretationskurs: Das menschliche Wissen Kant, A-Vorrede zur

Interpretationskurs: Das menschliche Wissen Kant, A-Vorrede zur TU Dortmund, Wintersemester 2011/12 Institut für Philosophie und Politikwissenschaft C. Beisbart Interpretationskurs: Das menschliche Wissen Kant, A-Vorrede zur Kritik der reinen Vernunft (Übersicht zur

Mehr

Die franz. Materialisten

Die franz. Materialisten Die franz. Materialisten Julien-Offray de la Mettrie *1709 St. Malo, 1751 Berlin Claude Adrien Helvetius *1715 Paris, 1771 Versailles 1 La Mettrie Hauptwerke: Naturgeschichte der Seele, 1745 Der Mensch

Mehr

Wissenschaftliches Arbeiten

Wissenschaftliches Arbeiten Teil 7: Argumentieren und Begründen 1 Grundregel: Spezifisch argumentieren Wissenschaftliches Arbeiten Nie mehr zeigen, als nötig oder gefragt ist. Sonst wird das Argument angreifbar und umständlich. Schwammige

Mehr

Prof. Dr. Simone Dietz, Wintersemester 2010/11 Vorlesung: Einführung in die Ethik

Prof. Dr. Simone Dietz, Wintersemester 2010/11 Vorlesung: Einführung in die Ethik Prof. Dr. Simone Dietz, Wintersemester 2010/11 Vorlesung: Einführung in die Ethik 1. (18.10.) Einführung: Regeln, Normen, Werte 2. (25.10.) Tugendethik I: Platon, Aristoteles 3. (8.11.) Tugendethik II:

Mehr

DIE FILES DÜRFEN NUR FÜR DEN EIGENEN GEBRAUCH BENUTZT WERDEN. DAS COPYRIGHT LIEGT BEIM JEWEILIGEN AUTOR.

DIE FILES DÜRFEN NUR FÜR DEN EIGENEN GEBRAUCH BENUTZT WERDEN. DAS COPYRIGHT LIEGT BEIM JEWEILIGEN AUTOR. Weitere Files findest du auf www.semestra.ch/files DIE FILES DÜRFEN NUR FÜR DEN EIGENEN GEBRAUCH BENUTZT WERDEN. DAS COPYRIGHT LIEGT BEIM JEWEILIGEN AUTOR. Meyer, J. W. und R. L. Jepperson 2005. Die "Akteure"

Mehr

Implikatur. - Implikatur = pragmatische Schlussfolgerung / erschlossene Gesprächsandeutung

Implikatur. - Implikatur = pragmatische Schlussfolgerung / erschlossene Gesprächsandeutung Universität Paderborn Fakultät der Kulturwissenschaften: Institut für Germanistik und vergleichende Literaturwissenschaft Proseminar: Pragmatik (mit fachdidaktischem Anteil) Dienstags 09 11 Uhr Wintersemester

Mehr

Verfeinerungen des Bayesianischen Nash Gleichgewichts

Verfeinerungen des Bayesianischen Nash Gleichgewichts Spieltheorie Sommersemester 007 Verfeinerungen des Bayesianischen Nash Gleichgewichts Das Bayesianische Nash Gleichgewicht für Spiele mit unvollständiger Information ist das Analogon zum Nash Gleichgewicht

Mehr

Schulinternes Curriculum für das Fach Praktische Philosophie

Schulinternes Curriculum für das Fach Praktische Philosophie Schulinternes Curriculum für das Fach Praktische Philosophie Inhalt Vorbemerkung... 2 Jahrgangsstufe 8... 2 Jahrgangsstufe 9... 4 Fachspezifische Kompetenzen... 6 1. Personale Kompetenz:... 6 2. Soziale

Mehr

Vorkurs Mathematik und Informatik Mengen, natürliche Zahlen, Induktion

Vorkurs Mathematik und Informatik Mengen, natürliche Zahlen, Induktion Vorkurs Mathematik und Informatik Mengen, natürliche Zahlen, Induktion Saskia Klaus 07.10.016 1 Motivation In den ersten beiden Vorträgen des Vorkurses haben wir gesehen, wie man aus schon bekannten Wahrheiten

Mehr

Einführung in die praktische Philosophie

Einführung in die praktische Philosophie Einführung in die praktische Philosophie Vorlesung 1. Was ist praktische Philosophie? Claus Beisbart TU Dortmund Sommersemester 2011 Ziel der heutigen Vorlesung In der ersten Vorlesung möchte ich Sie an

Mehr

Aristoteles Definition der Seele in "De Anima II", 1-5

Aristoteles Definition der Seele in De Anima II, 1-5 Geisteswissenschaft Martin Hagemeier Aristoteles Definition der Seele in "De Anima II", 1-5 Studienarbeit INHALT 1. HINFÜHRUNG...2 2. DIE DEFINITIONEN DER SEELE...3 2.1. DER RAHMEN DER SEELENDEFINITIONEN...3

Mehr

Mobilität philosophisch betrachtet

Mobilität philosophisch betrachtet Vortrag am 6.5.2015 im Rahmen der Tagung Moralische Aspekte der Verkehrsmittelwahl (mark.dahlhoff@li-hamburg.de) "Die Philosophie kann nicht so viele Fragen beantworten, wie wir gern möchten, aber sie

Mehr

MIND HACKING. Die Fähigkeit, Gedanken zu entschlüsseln

MIND HACKING. Die Fähigkeit, Gedanken zu entschlüsseln MIND HACKING Die Fähigkeit, Gedanken zu entschlüsseln Wollten Sie schon immer wissen, was Ihr Gesprächspartner denkt? Norman Alexander gibt einen Einführungskurs, wie man Gedanken entschlüsselt und Vertrauen

Mehr

Prof. Dr. Jürgen Rath Besonderer Teil III: Delikte gegen Rechtsgüter der Allgemeinheit. B. Was ist Recht?

Prof. Dr. Jürgen Rath Besonderer Teil III: Delikte gegen Rechtsgüter der Allgemeinheit. B. Was ist Recht? B. Was ist Recht? Diese Frage möchte wohl den Rechtsgelehrten, wenn er nicht in Tautologie verfallen, oder, statt einer allgemeinen Auflösung, auf das, was in irgend einem Lande die Gesetze zu irgend einer

Mehr

Aristoteles, Nikomachische Ethik Zur aristotelischen Glückskonzeption (Sitzung 3: )

Aristoteles, Nikomachische Ethik Zur aristotelischen Glückskonzeption (Sitzung 3: ) TU Dortmund, Sommersemester 2011 Institut für Philosophie und Politikwissenschaft C. Beisbart Aristoteles, Nikomachische Ethik Zur aristotelischen Glückskonzeption (Sitzung 3: 18.4.2011) 1 Fragestellung:

Mehr

Prof. Dr. Tim Henning

Prof. Dr. Tim Henning Prof. Dr. Tim Henning Vorlesung Einführung in die Metaethik 127162001 Mittwoch, 11.30-13.00 Uhr M 18.11 19.10.2016 PO 09 / GymPO PO 14 / BEd 1-Fach-Bachelor: BM4 KM2 Bachelor Nebenfach (neu): KM2 KM2 Lehramt:

Mehr

Entwicklung der modernen Naturwissenschaft (speziell der Physik/Mechanik) in Abgrenzung von der mittelalterlich-scholastischen Naturphilosophie

Entwicklung der modernen Naturwissenschaft (speziell der Physik/Mechanik) in Abgrenzung von der mittelalterlich-scholastischen Naturphilosophie René Descartes (1596-1650) Meditationen über die Grundlagen der Philosophie (1641) Geistes- bzw. wissenschaftsgeschichtlicher Hintergrund Entwicklung der modernen Naturwissenschaft (speziell der Physik/Mechanik)

Mehr

Grundlagen der Gesprächsführung: Argumentation

Grundlagen der Gesprächsführung: Argumentation Grundlagen der Gesprächsführung: Argumentation Welche sprachlichen Möglichkeiten haben wir, um Einstellungen zu verändern und Handlungen zu beeinflussen? Referent: Daniel Bedra Welche sprachlichen Möglichkeiten

Mehr

Fragen der Ethik, Moritz Schlick Kapitel II: Warum handelt der Mensch?

Fragen der Ethik, Moritz Schlick Kapitel II: Warum handelt der Mensch? Fragen der Ethik, Moritz Schlick Kapitel II: Warum handelt der Mensch? 1. Tätigkeit und Handlung Wie die Erfahrung lehrt, gibt nicht jedes beliebige menschliche Tun Anlaß zu sittlicher Beurteilung; vielmehr

Mehr

Optimizing Probing Procedures for Cross-National Web Surveys (CICOM 2)

Optimizing Probing Procedures for Cross-National Web Surveys (CICOM 2) Gesamtskala zu Projekt: Optimizing Probing Procedures for Cross-National Web Surveys (CICOM 2) Fragetext: Manche Leute meinen, dass die folgenden Dinge wichtig sind, um wirklich ein Deutscher/ eine Deutsche

Mehr

Analytische Erkenntnistheorie & Experimentelle Philosophie

Analytische Erkenntnistheorie & Experimentelle Philosophie Analytische Erkenntnistheorie & Experimentelle Philosophie Klassische Analyse von Wissen Die Analyse heisst klassisch, weil sie auf Platon zurück geht (Theaitetos) Sokrates will wissen, was das Wissen

Mehr

Zusammenfassung: Stichworte: Stellen Sie Ihre optimale Schriftgröße ein: Größere Schriftzeichen. 2x + 3 = 7. (1)

Zusammenfassung: Stichworte: Stellen Sie Ihre optimale Schriftgröße ein: Größere Schriftzeichen. 2x + 3 = 7. (1) 1 von 5 21.05.2015 14:30 Zusammenfassung: Eine Ungleichung ist die "Behauptung", dass ein Term kleiner, größer, kleiner-gleich oder größer-gleich einem andereren Term ist. Beim Auffinden der Lösungsmenge

Mehr

Schulinterner Lehrplan für das Fach Philosophie in der Einführungsphase der Gesamtschule Aachen-Brand

Schulinterner Lehrplan für das Fach Philosophie in der Einführungsphase der Gesamtschule Aachen-Brand Schulinterner Lehrplan für das Fach Philosophie in der Einführungsphase der Gesamtschule Aachen-Brand Stand: August 2014 Unterrichtsvorhaben I Eigenart philosophischen Fragens und Denkens - Was heißt es

Mehr

Paul Natorp. Philosophische Propädeutik. in Leitsätzen zu akademischen Vorlesungen

Paul Natorp. Philosophische Propädeutik. in Leitsätzen zu akademischen Vorlesungen Paul Natorp Philosophische Propädeutik (Allgemeine Einleitung in die Philosophie und Anfangsgründe der Logik, Ethik und Psychologie) in Leitsätzen zu akademischen Vorlesungen C e l t i s V e r l a g Bibliografische

Mehr

Kernlehrplan Philosophie - Einführungsphase

Kernlehrplan Philosophie - Einführungsphase Kernlehrplan Philosophie - Einführungsphase Einführungsphase Unterrichtsvorhaben I: Thema: Was heißt es zu philosophieren? Welterklärungen in Mythos, Wissenschaft und Philosophie unterscheiden philosophische

Mehr

Unabhängigkeit KAPITEL 4

Unabhängigkeit KAPITEL 4 KAPITEL 4 Unabhängigkeit 4.1. Unabhängigkeit von Ereignissen Wir stellen uns vor, dass zwei Personen jeweils eine Münze werfen. In vielen Fällen kann man annehmen, dass die eine Münze die andere nicht

Mehr

Interpretationskurs: Das menschliche Wissen Zweifel und Sicherheit (Descartes; Übersicht zur Sitzung am 24.10.2011)

Interpretationskurs: Das menschliche Wissen Zweifel und Sicherheit (Descartes; Übersicht zur Sitzung am 24.10.2011) TU Dortmund, Wintersemester 2011/12 Institut für Philosophie und Politikwissenschaft C. Beisbart Interpretationskurs: Das menschliche Wissen Zweifel und Sicherheit (Descartes; Übersicht zur Sitzung am

Mehr

Aristoteles, Nikomachische Ethik Wollen, Vorsatz und Tugend (III.1 8; Sitzung 7: )

Aristoteles, Nikomachische Ethik Wollen, Vorsatz und Tugend (III.1 8; Sitzung 7: ) TU Dortmund, Sommersemester 2011 Institut für Philosophie und Politikwissenschaft C. Beisbart Aristoteles, Nikomachische Ethik Wollen, Vorsatz und Tugend (III.1 8; Sitzung 7: 23.5.2011) 1 Motivation und

Mehr

Erklärung und Kausalität. Antworten auf die Leitfragen zum

Erklärung und Kausalität. Antworten auf die Leitfragen zum TU Dortmund, Sommersemester 2009 Institut für Philosophie und Politikwissenschaft C. Beisbart Erklärung und Kausalität Antworten auf die Leitfragen zum 23.6.2009 Textgrundlage: C. Hitchcock, Probabilistic

Mehr

Geisteswissenschaft. Robin Materne. Utilitarismus. Essay

Geisteswissenschaft. Robin Materne. Utilitarismus. Essay Geisteswissenschaft Robin Materne Utilitarismus Essay Essay IV Utilitarismus Von Robin Materne Einführung in die praktische Philosophie 24. Juni 2011 1 Essay IV Utilitarismus Iphigenie: Um Guts zu tun,

Mehr

2.2.4 Logische Äquivalenz

2.2.4 Logische Äquivalenz 2.2.4 Logische Äquivalenz (I) Penélope raucht nicht und sie trinkt nicht. (II) Es ist nicht der Fall, dass Penélope raucht oder trinkt. Offenbar behaupten beide Aussagen denselben Sachverhalt, sie unterscheiden

Mehr

Die häufigsten Fehler, die Menschen mit zu wenig Geld machen

Die häufigsten Fehler, die Menschen mit zu wenig Geld machen Die häufigsten Fehler, die Menschen mit zu wenig Geld machen Die häufigsten Fehler, die Menschen mit zu wenig Geld machen Wünschen wir uns nicht alle so viel Geld, dass wir unbeschwert leben können? Jeder

Mehr

HEXACO-PI-R (FORM S) Kibeom Lee, Ph.D., & Michael C. Ashton, Ph.D. Instruktion. Dafür stehen Ihnen die folgenden Antwortmöglichkeiten zur Verfügung:

HEXACO-PI-R (FORM S) Kibeom Lee, Ph.D., & Michael C. Ashton, Ph.D. Instruktion. Dafür stehen Ihnen die folgenden Antwortmöglichkeiten zur Verfügung: HEXACO-PI-R (FORM S) Kibeom Lee, Ph.D., & Michael C. Ashton, Ph.D. Instruktion Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Liste mit Aussagen, die mehr oder weniger auf Sie zutreffen können. Es gibt keine

Mehr

Philosophisches Schreiben: Ethik und Wirtschaft Bezug zu anderen Autoren (Sitzung 6: )

Philosophisches Schreiben: Ethik und Wirtschaft Bezug zu anderen Autoren (Sitzung 6: ) TU Dortmund, Wintersemester 2011/12 Institut für Philosophie und Politikwissenschaft C. Beisbart Philosophisches Schreiben: Ethik und Wirtschaft Bezug zu anderen Autoren (Sitzung 6: 17.11.2011) 1. Plan

Mehr

Einführung in die Ethik. Neil Roughley (WS 2006/07)

Einführung in die Ethik. Neil Roughley (WS 2006/07) Einführung in die Ethik Neil Roughley (WS 2006/07) Philosophisches Zuhören/Lesen 1) Kann ich das Gesagte/Geschriebene nachvollziehen? Macht es einen Sinn? 2) Ist das Gesagte wahr? Hat es wenigstens gute

Mehr

Schulinternes Curriculum Philosophie Gymnasium Schloss Holte-Stukenbrock

Schulinternes Curriculum Philosophie Gymnasium Schloss Holte-Stukenbrock Schulinternes Curriculum Philosophie Gymnasium Schloss Holte-Stukenbrock EF Unterrichtsvorhaben Unterrichtsvorhaben I: Thema: Was heißt es zu philosophieren? Welterklärungen in Mythos, Wissenschaft und

Mehr

6 Reelle und komplexe Zahlenfolgen

6 Reelle und komplexe Zahlenfolgen $Id: folgen.tex,v.7 200//29 :58:57 hk Exp hk $ 6 Reelle und komplexe Zahlenfolgen 6. Folgenkonvergenz In der letzten Sitzung hatten wir den Begriff der Konvergenz einer reellen oder komplexen Folge gegen

Mehr

Thema: Logik: 2. Teil. Übersicht logische Operationen Name in der Logik. Negation (Verneinung) Nicht

Thema: Logik: 2. Teil. Übersicht logische Operationen Name in der Logik. Negation (Verneinung) Nicht Thema: Logik: 2. Teil Übersicht logische Operationen Name in der Logik Symbol Umgangssprachlicher Name Negation (Verneinung) Nicht Konjunktion ^ Und Disjunktion v Oder Subjunktion (Implikation) Bijunktion

Mehr

Seminar Klassische Texte der Neuzeit und der Gegenwart Prof. Dr. Gianfranco Soldati. René Descartes Meditationen Erste Untersuchung

Seminar Klassische Texte der Neuzeit und der Gegenwart Prof. Dr. Gianfranco Soldati. René Descartes Meditationen Erste Untersuchung Seminar Klassische Texte der Neuzeit und der Gegenwart Prof. Dr. Gianfranco Soldati René Descartes Meditationen Erste Untersuchung INHALTSVERZEICHNIS 1 EINLEITUNG 3 1.1 PROBLEMSTELLUNG 3 1.2 ZIELSETZUNG

Mehr

Ein Satz wird auch dunkel werden wo solch ein Begriff einfliest; Klar: Ist Erkenntnis wenn man die dargestellte Sache wieder erkennen kann.

Ein Satz wird auch dunkel werden wo solch ein Begriff einfliest; Klar: Ist Erkenntnis wenn man die dargestellte Sache wieder erkennen kann. Lebenslauf: Gottfried Wilhelm Leibniz: 1.Juli 1646(Leipzig) - 14. November 1716 (Hannover) mit 15 Besuchte er Uni Leipzig; mit 18 Mag; wegen seines geringen Alters (kaum 20) nicht zum Doktorat zugelassen;

Mehr

Ethischer Relativismus und die moralische Beurteilung der Handlungen von Menschen in anderen Kulturen. Jörg Schroth

Ethischer Relativismus und die moralische Beurteilung der Handlungen von Menschen in anderen Kulturen. Jörg Schroth Philosophie und/als Wissenschaft Proceedings der GAP.5, Bielefeld 22. 26.09.2003 Ethischer Relativismus und die moralische Beurteilung der Handlungen von Menschen in anderen Kulturen Jörg Schroth Für den

Mehr

Kritik der Urteilskraft

Kritik der Urteilskraft IMMANUEL KANT Kritik der Urteilskraft Anaconda INHALT Vorrede...................................... 13 Einleitung..................................... 19 I. Von der Einteilung der Philosophie..............

Mehr

Analytische Statistik II

Analytische Statistik II Analytische Statistik II Institut für Geographie 1 Schätz- und Teststatistik 2 Das Testen von Hypothesen Während die deskriptive Statistik die Stichproben nur mit Hilfe quantitativer Angaben charakterisiert,

Mehr

Vollständige Induktion

Vollständige Induktion Schweizer Mathematik-Olympiade smo osm Vollständige Induktion Aktualisiert: 1 Dezember 01 vers 100 Eine der wichtigsten Beweistechniken der Mathematik überhaupt ist die (vollständige) Induktion Wir nehmen

Mehr

Rhetorik und Argumentationstheorie. [frederik.gierlinger@univie.ac.at]

Rhetorik und Argumentationstheorie. [frederik.gierlinger@univie.ac.at] Rhetorik und Argumentationstheorie 1 [frederik.gierlinger@univie.ac.at] Ablauf der Veranstaltung Termine 1-6 Erarbeitung diverser Grundbegriffe Termine 7-12 Besprechung von philosophischen Aufsätzen Termin

Mehr

Fragetechniken: FRAGEN stellen aber richtig. Wer fragt, der führt: Wie Sie konstruktive Fragen stellen. Fragen geht vor behaupten

Fragetechniken: FRAGEN stellen aber richtig. Wer fragt, der führt: Wie Sie konstruktive Fragen stellen. Fragen geht vor behaupten Fragetechniken: FRAGEN stellen aber richtig Wer fragt, der führt: Wie Sie konstruktive Fragen stellen Wer geschickt die richtigen Fragen stellt, überzeugt seine Gesprächspartner. Doch was sind die richtigen

Mehr

Zu Immanuel Kant: Die Metaphysik beruht im Wesentlichen auf Behauptungen a priori

Zu Immanuel Kant: Die Metaphysik beruht im Wesentlichen auf Behauptungen a priori Geisteswissenschaft Pola Sarah Zu Immanuel Kant: Die Metaphysik beruht im Wesentlichen auf Behauptungen a priori Essay Essay zu Immanuel Kant: Die Metaphysik beruht im Wesentlichen auf Behauptungen a

Mehr

Predigt zu Johannes 14, 12-31

Predigt zu Johannes 14, 12-31 Predigt zu Johannes 14, 12-31 Liebe Gemeinde, das Motto der heute beginnenden Allianzgebetswoche lautet Zeugen sein! Weltweit kommen Christen zusammen, um zu beten und um damit ja auch zu bezeugen, dass

Mehr

Kernlehrplan für die Sekundarstufe II Katholische Religion Gymnasium August-Dicke-Schule

Kernlehrplan für die Sekundarstufe II Katholische Religion Gymnasium August-Dicke-Schule Kernlehrplan für die Sekundarstufe II Katholische Religion Gymnasium August-Dicke-Schule Kompetenzbereiche: Sach-, Methoden-, Urteils-, Handlungskompetenz Synopse aller Kompetenzerwartungen Sachkompetenz

Mehr

mathe plus Aussagenlogik Seite 1

mathe plus Aussagenlogik Seite 1 mathe plus Aussagenlogik Seite 1 1 Aussagenlogik 1.1 Grundbegriffe Def 1 Aussage Eine Aussage ist ein beschriebener Sachverhalt, dem eindeutig einer der Wahrheitswerte entweder wahr oder falsch zugeordnet

Mehr

Immanuel Kant. *22. April 1724 in Königsberg +12. Februar 1804 in Königsberg

Immanuel Kant. *22. April 1724 in Königsberg +12. Februar 1804 in Königsberg Immanuel Kant *22. April 1724 in Königsberg +12. Februar 1804 in Königsberg ab 1770 ordentlicher Professor für Metaphysik und Logik an der Universität Königsberg Neben Hegel wohl der bedeutendste deutsche

Mehr

Myers-Briggs Type (MBTI)

Myers-Briggs Type (MBTI) Myers-Briggs Type (MBTI) Wie mache ich meine Teilnehmenden glücklich? Workshop Netzwerktag Lernwerkstatt Olten GmbH 24. Juni 2006 GOA-Group GmbH Fragebogen MBTI Was ist der MBTI Der MBTI ist ein wissenschaftlich

Mehr

1 Gruppenübung. A. 1: (a) 1. Sei x < 1. Dann ist x 1 < 2 < 0 und x + 1 < 0 Lösen müssen wir demnach folgende Gleichung: x ( x 1) = 7

1 Gruppenübung. A. 1: (a) 1. Sei x < 1. Dann ist x 1 < 2 < 0 und x + 1 < 0 Lösen müssen wir demnach folgende Gleichung: x ( x 1) = 7 1 Gruppenübung A. 1: (a) 1. Sei x < 1. Dann ist x 1 < < 0 und x + 1 < 0 Lösen müssen wir demnach folgende Gleichung: x + 1 + ( x 1) = 7 x = 7. Da x = 7 < 1, ist 7. Sei 1 x 1. eine Lösung. 3. Sei x > 1.

Mehr

Was ist ein Gedanke?

Was ist ein Gedanke? Lieferung 8 Hilfsgerüst zum Thema: Was ist ein Gedanke? Thomas: Es bleibt zu fragen, was der Gedanke selbst [ipsum intellectum] ist. 1 intellectus, -us: Vernunft, Wahrnehmungskraft usw. intellectum, -i:

Mehr

Richtlinien zum Schreiben von wissenschaftlichen Publikationen Kurzfassung 1

Richtlinien zum Schreiben von wissenschaftlichen Publikationen Kurzfassung 1 Richtlinien zum Schreiben von wissenschaftlichen Publikationen Kurzfassung 1 Diese Kurzfassung ist nur als Orientierungshilfe oder Erinnerung gedacht für diejenigen, die die ausführlichen Richtlinien gelesen

Mehr

Kant, Kritik der reinen Vernunft Antworten auf die Vorbereitungsfragen zum

Kant, Kritik der reinen Vernunft Antworten auf die Vorbereitungsfragen zum Technische Universität Dortmund, Sommersemester 2008 Institut für Philosophie, C. Beisbart Kant, Kritik der reinen Vernunft Antworten auf die Vorbereitungsfragen zum 22.4.2008 Textgrundlage: A-Vorrede

Mehr

Dieses Quiz soll Ihnen helfen, Kapitel besser zu verstehen.

Dieses Quiz soll Ihnen helfen, Kapitel besser zu verstehen. Dieses Quiz soll Ihnen helfen, Kapitel 2.5-2. besser zu verstehen. Frage Wir betrachten ein Würfelspiel. Man wirft einen fairen, sechsseitigen Würfel. Wenn eine oder eine 2 oben liegt, muss man 2 SFr zahlen.

Mehr

Anselm von Canterbury

Anselm von Canterbury Anselm von Canterbury *1034 in Aosta/Piemont Ab 1060 Novize, dann Mönch der Benediktinerabtei Bec ab 1078: Abt des Klosters von Bec 1093: Erzbischof von Canterbury *1109 in Canterbury 1076 Monologion (

Mehr

Ethik. Die Ethik oder Moralphilosophie befasst sich mit Aussagen über moralische Werte und moralische Handlungsnormen.

Ethik. Die Ethik oder Moralphilosophie befasst sich mit Aussagen über moralische Werte und moralische Handlungsnormen. Die Ethik oder Moralphilosophie befasst sich mit Aussagen über moralische Werte und moralische Handlungsnormen. 1. Die normative oder präskriptive Ethik untersucht die Richtigkeit und Korrektheit der Aussagen

Mehr

Kant, Kritik der Urteilskraft

Kant, Kritik der Urteilskraft Universität Dortmund, Sommersemester 2007 Institut für Philosophie C. Beisbart Kant, Kritik der Urteilskraft Kant über das Schöne. Kommentierende Hinweise (I) Textgrundlage: KU, 1 5. 1 Der Zusammenhang

Mehr

Aktives Zuhören (Loopen)

Aktives Zuhören (Loopen) Bearbeitungsstand:10.01.2007 07:28, Seite 1 von 8 Aktives Zuhören (Loopen) Aktives Zuhören, das ist das wichtigste Tool der Mediation. Zuhören heißt zunächst: genau Hinhören. Die sachliche Botschaften

Mehr

Bernd Prien. Kants Logik der Begrie

Bernd Prien. Kants Logik der Begrie Bernd Prien Kants Logik der Begrie Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 4 2 Die Struktur der Erkenntnis 8 2.1 Erkenntnis im eigentlichen Sinne........................ 8 2.2 Die objektive Realität von Begrien......................

Mehr

Zeitgenössische Kunst verstehen. Wir machen Programm Museumsdienst Köln

Zeitgenössische Kunst verstehen. Wir machen Programm Museumsdienst Köln Zeitgenössische Kunst verstehen Wir machen Programm Museumsdienst Köln Der Begriff Zeitgenössische Kunst beschreibt die Kunst der Gegenwart. In der Regel leben die Künstler noch und sind künstlerisch aktiv.

Mehr

Kausalität und kontrafaktische

Kausalität und kontrafaktische Kausalität und kontrafaktische Konditionalsätze Illustrationen zu D. Lewis, Causation Erklärung und Kausalität 7.7.2009 Claus Beisbart TU Dortmund Sommersemester 2009 Hume in der Enquiry Zwei Definitionen

Mehr

Keine Lust auf Schule Jugendliche Schulschwänzer

Keine Lust auf Schule Jugendliche Schulschwänzer Aufgabe 1. Sammelt eure spontanen Ideen zum Thema Keine Lust auf Schule Jugendliche Schulschwänzer in diesem Assoziogramm. Keine Lust auf Schule Jugendliche Schulschwänzer Foto: Nicole Kronenburg Aufgabe

Mehr

Jugendliche und Alkohol Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von Eltern

Jugendliche und Alkohol Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von Eltern Jugendliche und Alkohol Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von Eltern 23. Januar 2017 q666/3298 Mü/Pl forsa Politik- und Sozialforschung GmbH Büro Berlin Schreiberhauer Straße 30 10317 Berlin Telefon:

Mehr

Thema: Die Frage nach der Existenz

Thema: Die Frage nach der Existenz Die Frage nach der Existenz philosophisch dimensionierte Begründungen (HK2), Position und gehen dabei auch auf andere Perspektiven ein (HK3), gesellschaftlich politischer Fragestellungen (HK4). Unterrichtsvorhaben

Mehr

Schlusswort Einen wissenschaftlichen Text kann man schließen

Schlusswort Einen wissenschaftlichen Text kann man schließen Schlusswort Einen wissenschaftlichen Text kann man schließen: mit einem Fazit (nach jedem größeren Kapitel des Hauptteils oder nur nach dem ganzen Hauptteil); mit Schlussfolgerungen; mit einem Fazit und

Mehr

Einführung in die praktische Philosophie I

Einführung in die praktische Philosophie I Einführung in die praktische Philosophie I Vorlesung 1. Was tun? Die Grundfrage der Praktischen Philosophie Claus Beisbart Wintersemester 2011/12 Ziel der heutigen Vorlesung In der ersten Vorlesung möchte

Mehr

Grundlagen der Philosophie

Grundlagen der Philosophie 1 Grundlagen der Philosophie Was ist ein Philosoph? Nennen Sie zwei Bedeutungen. Elenktik? Maieutik? Charakterisieren Sie den Begriff des Staunens. Stellen Sie fünf typische philosophische Fragen. Erklären

Mehr

Ich gehe davon aus, dass der/die TeilnehmerIn als Subjekt des Satzes stehen muss, und dass man eigentlich mit fünf Verben auskommen müsste:

Ich gehe davon aus, dass der/die TeilnehmerIn als Subjekt des Satzes stehen muss, und dass man eigentlich mit fünf Verben auskommen müsste: Ziele mit Menschen Über Ziele ist schon viel geschrieben worden und man kann sicher sagen: Sehr viel Neues steht in diesem Artikel wirklich nicht. Aber bitte lassen Sie mir die Freude. Zumindest für mich

Mehr

19. Mathematik Olympiade 1. Stufe (Schulolympiade) Klasse 6 Saison 1979/1980 Aufgaben und Lösungen

19. Mathematik Olympiade 1. Stufe (Schulolympiade) Klasse 6 Saison 1979/1980 Aufgaben und Lösungen 19. Mathematik Olympiade 1. Stufe (Schulolympiade) Klasse 6 Saison 1979/1980 Aufgaben und Lösungen 1 OJM 19. Mathematik-Olympiade 1. Stufe (Schulolympiade) Klasse 6 Aufgaben Hinweis: Der Lösungsweg mit

Mehr

WELCOME TO SPHERE SECURITY SOLUTIONS

WELCOME TO SPHERE SECURITY SOLUTIONS Failing to plan, is planning to fail WELCOME TO SPHERE SECURITY SOLUTIONS your professional security partner INTRO Wie wertvoll Sicherheit ist wird besonders klar, wenn sie im entscheidenden Moment fehlt.

Mehr

Ninian Smart. *6. Mai 1927 in Cambridge

Ninian Smart. *6. Mai 1927 in Cambridge Ninian Smart *6. Mai 1927 in Cambridge Zahlreiche Werke zu Philosophie und Religion, Religionswissenschaft, darunter: Philosophers and Religious Truth (1964) The Phenomenon of Religion (1973) The World's

Mehr

Mengen und Abbildungen

Mengen und Abbildungen Mengen und Abbildungen Der Mengenbegriff Durchschnitt, Vereinigung, Differenzmenge Kartesisches Produkt Abbildungen Prinzip der kleinsten natürlichen Zahl Vollständige Induktion Mengen und Abbildungen

Mehr

Werte bestimmen und leben

Werte bestimmen und leben Werte bestimmen und leben Teil 1 Werte bestimmen Die folgende Übung wird Dir helfen, Deine wahren Werte zu erkennen. Außerdem kannst Du Dir im Rahmen dieser Übung darüber klar werden, wie wichtig die einzelnen

Mehr

4. Alternative Temporallogiken

4. Alternative Temporallogiken 4. Alternative Temporallogiken Benutzung unterschiedlicher Temporallogiken entsprechend den verschiedenen Zeitbegriffen LTL: Linear Time Logic Ähnlich der CTL, aber jetzt einem linearen Zeitbegriff entspechend

Mehr

Seele und Emotion bei Descartes und Aristoteles

Seele und Emotion bei Descartes und Aristoteles Geisteswissenschaft Anne-Kathrin Mische Seele und Emotion bei Descartes und Aristoteles Studienarbeit Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung... 2 2. Das Leib-Seele-Verhältnis bei Descartes und Aristoteles...

Mehr

Seminar: Nichts. Hegel; Logik,

Seminar: Nichts. Hegel; Logik, Seminar: Nichts Hegel; Logik, 97-115 Folien zur Sitzung vom 31.3.2014 1: Entwicklung zum Werden 2: Momente des Werdens: Entstehen und Vergehen 3: Aufhebung des Werdens 4: Übergang ins Dasein 5: Exkurs:

Mehr

Geisteswissenschaft. Carolin Wiechert. Was ist Sprache? Über Walter Benjamins Text Über Sprache überhaupt und über die Sprache des Menschen.

Geisteswissenschaft. Carolin Wiechert. Was ist Sprache? Über Walter Benjamins Text Über Sprache überhaupt und über die Sprache des Menschen. Geisteswissenschaft Carolin Wiechert Was ist Sprache? Über Walter Benjamins Text Über Sprache überhaupt und über die Sprache des Menschen Essay Veranstaltung: W. Benjamin: Über das Programm der kommenden

Mehr