Die Verzweigung des Netzwerks Frühe Hilfen sozial- und stadträumlich gestalten.
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- Marta Sachs
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1 Herbert Schubert Die Verzweigung des Netzwerks Frühe Hilfen sozial- und stadträumlich gestalten. Fachforum Frühe Hilfen in Frankfurt am Main, 13. Juli Übersicht Interdisziplinäre Verknüpfung von Kompetenzen Anschlussfähigkeit vor Ort Sicherstellung von Rahmenbedingungen 2
2 STARKE HILFEN DURCH STARKE NETZWERKE 1 INTERDISZIPLINÄRE VERKNÜPFUNG VON KOMPETENZEN 3 Vernetzungsfeld der Frühen Hilfen nach BKiSchG Ärzte, Therapeuten und andere Heilberufe Familiengerichte Einrichtungen und Dienste zum Schutz gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen Familienbildungsstätten Einrichtungen und Dienste zur Müttergenesung Beratungsstellen für soziale Problemlagen, [auch nach SchKG] Hebammen Wie lokal vernetzen? Krankenhäuser Einrichtungen und Dienste der öffentlichen und freien Jugendhilfe [u.a. mit Verträgen nach 75 SGB XII] Gesundheitsämter Schulen Sozialämter gemeinsame Servicestellen Sozialpädiatrische Frühförderstellen Zentren Polizei- und Ordnungsbehörden Agenturen für Arbeit Verbindliche Strukturen der Zusammenarbeit nach BKiSchG Gegenseitige Information Klärung struktureller Fragen über Angebots- und der Angebotsgestaltung und Aufgabenspektrum -entwicklung Abstimmung von Verfahren im Kinderschutz aufeinander 4
3 Dyadische Beziehungen als Basis des Netzwerks Das Netzwerk ist die Summe bilateraler Beziehungen. Burt, Ronald (1992), Structural Holes: The Social Structure of Competition, Harvard University Press, S Dyadische Gestaltung der Schnittstellen zwischen Kooperationspartnern Kooperationspartner A Kooperationspartner B 6
4 Schlüsselaspekte der Schnittstellengestaltung Kulturelle Vermittlung gemeinsame Sprachregelungen; Integration fremder Fachtermini gegenseitige Befähigung und Entlastung Balance von organisationaler und persönlicher Beziehungspflege Balance von fachlicher und persönlicher Interaktion/Kommunikation Zusammenwirken Wer übernimmt die Eingangslogistik? Wer koordiniert? Welche Operationen greifen (sequenziell) wann wie zusammen? Orientierung des Prozessablaufs an den Bedürfnissen der Adressaten Festlegung der Qualitäten an der Kooperationsschnittstelle Informationsflüsse definierte Informationsflüsse zwischen Kooperationspartnern angemessene Informierung der Adressaten 7 Strukturelle Lücken als Folge der Versäulung Strukturelles Loch zwischen Beziehungsfigurationen Burt, Ronald (1992), Structural Holes: The Social Structure of Competition, Harvard University Press, S
5 Brückenbau über Netzwerkpfade Brücken bauen è Stufe 1: Brückenbau à Bilaterale Kooperation in Partnerschaft è Stufe 2: Pfadsystem über die Brücken à multilaterale Kooperation zum Erreichen eines komplexen Zieles Gesundheit Jugend Soziales Bildung Funktionsbereiche 9 Schließen struktureller Lücken 1 2 Beziehungspfad der Länge Burt, Ronald (1992), Structural Holes: The Social Structure of Competition, Harvard University Press, S
6 Ausrichtung am Prozess der sozialen Wertschöpfung Wertschöpfung = Wertgröße, um die der Output den Input übersteigt Was ist der soziale Wertschöpfungsprozess? Interdisziplinäre Verknüpfung fachlicher Leistungen à Erzeugung eines höheren, nachhaltigen sozialen Werts für die Individuen Unterscheidung in Primärprozess und Sekundärprozess: Integration vor- und nachgelagerter Leistungen zur präventiven Kette früher Hilfen = Primärprozess Aufbau von Kooperationsnetzwerken in der institutionellen Umwelt der Familien (Sozialraum, Kommune) zur Unterstützung der primären fachlichen Leistungen = Sekundärprozess 11 Erhöhung des Adressatennutzens durch interdisziplinäre Kooperation im Netzwerk Frühe Hilfen Bündelung fachlicher Kompetenzen Steigerung Produktqualität in Prozesskette Erhöhung Adressaten- Nutzen 12
7 STARKE FAMILIEN DURCH STARKE NETZWERKE 2 ANSCHLUSSFÄHIGKEIT VOR ORT 13 Netzwerklandkarte Basis- Netzwerke Nicht organisiert Enge Nahbeziehungen Natürliche Netzwerke Soziale Ressourcen Informelle Netzwerke Persönliche Beziehungen Gering organisiert Kleine Netze Stark organisiert Größere Netze Interessenbezug Professionelle Netzwerke Fachliche Ressourcen Formelle Netzwerke Organisationale Kooperation Gemeinnütziger Sektor Institutionelle Kooperation Märkte Marktbezogene Kooperation z.b. Familie Verwandte Freunde/-innen z.b. Selbsthilfekreise, Nachbarschaftsnetz Freizeitclique z.b. Vereine, Parteien, Organisationen z.b. Netzwerk Frühe Hilfen (ressortübergreifend: Jugendhilfe Gesundheit Kultur ) z.b. Produktionsnetze Industrie, Händlerverbund, Freiberuflernetz Stärkung des lebensweltlichen Sozialkapitals und des sozialen Zusammenhalts Bündelung professionellen Sozialkapitals interdisziplinäre Verknüpfung von Kompetenzen Anschlussfähigkeit des professionellen Netzes an die lebensweltlichen Netzwerke im Sozialraum 14
8 Lokale Einrichtungen als Knotenpunkte im Sozialraum Metapher der seemännischen Knoten: Festigkeit, Haltbarkeit und Lösbarkeit von Knoten im Sozialraum Standorte im Sozialraum für Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern, für Gesundheits- und Familienförderung = Anschlussfähig an Familien vor Ort Förderung des sozialen Zusammenhalts unter jungen Familien Anlaufpunkte wie U3-Betreuung, Beratungsstellen oder Familienzentrum dienen als lokale Knoten à sie vermitteln frühe Hilfen. 15 Fiktives Beispiel: im Sozialraum verankerte Netzwerkkooperation stadtweit angebunden z.b. Jugendamt z.b. Erziehungsberatung z.b. Hebamme z.b. Fachberatung z.b. U3- Betreuung z.b. Familienzentrum z.b. ehrenamtl. Elternkreise z.b. Gesundheitsberatung z.b. Kinderarzt z.b. Elternbefragung z.b. Familienbildungsstätte z.b. Psych. Elternberatung z.b. Frühförderstelle z.b. Schwangerschaftsberatung z.b. Angebot für Väter z.b. Suchtberatung z.b. Schutz vor Gewalt z.b. Elterncafé (Lokaler) Anker Systemzulieferer z.b. Gesundheitsamt Komponentenzulieferer (Externe) Berater, Experten etc. Sozialraum verändert nach Windeler, A. (1998) Zum Begriff des Unternehmungsnetzwerks, S
9 Beispiel für die sozialraumübergreifende Perspektive Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ) Kindertageseinrichtungen Schwangerschafts- Beratung Gesundheitsamt Frühförderzentrum Amt für Kinder, Jugend und Familie Public Health amtsärztl. Dienste Beratungsstellen Erziehungsberatung Strukturelles Loch Krankenschwestern Leistungssystem Gesundheit Ärzte/innen Hebammen Sozialdienst Entbindungs- / Kinderklinik Kleiderkammer ASD / Erziehungshilfe Familienhebammen Familienzentrum Selbsthilfekreise (freiberufliche) Hebammen niedergelassene Kinder- / Frauen- Ärzte/innen 17 Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ) Familienhebammen Gesundheitsamt Brücke zu Einrichtungen mit sozialraumübergreifendem Versorgungsauftrag Frühförderzentrum Beratungsstellen Krankenschwestern Ärzte/innen Hebammen Sozialdienst Amt für Kinder, Jugend und Familie Brücke Clearingstelle Entbindungs- / Kinderklinik (freiberufliche) Hebammen Kleiderkammer Kindertageseinrichtungen ASD / Erziehungshilfe Selbsthilfekreise Erziehungsberatung niedergelassene Kinder- / Frauen- Ärzte/innen Schwangerschafts- Beratungsstellen 18
10 3 SICHERSTELLUNG VON RAHMEN- BEDINGUNGEN 19 Einbettung gespiegelter Netzstrukturen in die kommunale Verantwortungskaskade Gegenstromprinzip Normative Absicherung Politischer Rückenwind durch die Kooperation der kommunalen Ausschüsse (Gesundheit, Jugend, Soziales u.a.) à Ratsbeschluss Strategische Steuerung Kooperation unter Führungskräften der Ressorts, mit Freier Wohlfahrtspflege und kassenärztlicher und privater Gesundheitsversorgung; Aufbau von Unterstützungsstrukturen. Handlungsnetzwerk Ebene1 Bündelung der sozialraumübergreifenden Dienste und Einrichtungen mit überregionalem Versorgungsauftrag; anschlussfähiger Pool der Kompetenzen Horizontale Bündelung Handlungsnetzwerk Ebene 2 Knotenpunkte vor Ort mit träger- und referatsübergreifenden Handlungsnetzen im Sozialraum multiprofessionelle adressatenbezogene Kooperation zwischen Fachkräften, Anschluss an Ehrenamtliche und Netzwerke der Familien 20
11 Horizontale Koordination der Frühen Hilfen Politische Absicherung Steuerung/ Lenkung Handlungsteilnetze Bildung und Betreuung Prävention Infrastrukturqualität des lokalen und überlokalen Systems Früher Hilfen Koordination Kinderschutz 21 Netzwerkkoordination nach dem Schwarmprinzip Zentrale Koordination Interaktion mit Anzahl von Nachbarn (soziale Schwellen-- werte) Bieger / Beritelli, 2006, S. 205 Heterarchische Koordination durch gegenseitige Abstimmung 22
12 4 SYNTHESE MIT DER METAPHER DES BAUMES 23 Verästelung Anschluss der sozialräumlichen Teilnetzwerke an die Familien vor Ort Baumstamm Bündelung der Einrichtungen mit sozialraumübergreifendem Versorgungsauftrag zur Unterstützung der sozialräumlichen Netze Wurzelbereich Unterstützung durch strukturelle Rahmenbedingungen 24
13 4 BEWEGTE GESCHICHTEN IM NETZWERKKARUSSELL 25 (1) Vor Ort Anschlussfähigkeit sozialräumlicher Teilnetze des Frankfurter Netzwerks Frühe Hilfen an die Lebenswelten der Familien Austausch in Zweiergesprächen Was können wir durch Zusammenarbeit im Netzwerk zum Nutzen der Familien in den Sozialräumen des Frankfurter Norden, Osten, Westen oder Süden beitragen? Wie können wir den Prozess des Netzwerkaufbaus in den Frankfurter Sozialräumen unterstützen? 26
14 (2) Im Pool Stadtweite Bündelung und Koordination von Kompetenzen Austausch in Zweiergesprächen Was können wir in den stadtweiten Pool des Frankfurter Netzwerks Frühe Hilfen einbringen? Wie können wir den Aufbau eines stadtweiten Pools des Frankfurter Netzwerks Frühe Hilfen unterstützen? 27 (3) Struktur und Verfahren Schaffung der Rahmenbedingungen durch Kommunalpolitik, Stadtverwaltung und Koordination Austausch in Zweiergesprächen Durch welche Rahmenbedingungen können wir die Netzwerkakteure in den Frankfurter Sozialräumen unterstützen? Durch welche Rahmenbedingungen können wir den Aufbau des stadtweiten Pools unterstützen? 28
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