Mehr Leben für den Rhein. Der Rhein in NRW und das Grundwasser Zustand, Ursachen von Belastungen und Maßnahmen.
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- Lilli Schulze
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1 Mehr Leben für den Rhein Der Rhein in NRW und das Grundwasser Zustand, Ursachen von Belastungen und Maßnahmen
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3 Inhalt 5 Vorworte 8 Wasser ist Leben 8 Die europäische Wasserrahmenrichtlinie: Fahrplan für unsere Flüsse, Seen und das Grundwasser 9 NRW ist aktiv 9 Mischen Sie sich ein! 10 Die Bewirtschaftungsplanung für den Rhein in NRW 12 Der Rhein in NRW 14 Der Rheinstrom 16 Zustand des Rheins 17 Die Wasserqualität Saprobie die biologische Gewässergüte Plankton, Algen, Wasserpflanzen Pflanzenschutzmittel Metalle Sonstige Schadstoffe 22 Der ökologische Zustand der Gewässer Die allgemeine Degradation Die Fischfauna 24 Ursachen von Belastungen und Maßnahmen 28 Das Grundwasser 34 Mit gutem Beispiel voran 37 Ansprechpartner 38 Impressum
4 Carpediem
5 5 Liebe Bürgerinnen und Bürger, in Nordrhein-Westfalen haben wir zwar eine gute Wasserqualität, doch unsere Gewässer bieten oft noch nicht den ökologisch notwendigen Lebensraum, um auch Lebensadern der Natur zu sein. Wir wollen deshalb die Gewässerökologie in Nordrhein-Westfalen verbessern und orientieren uns dabei an den europäisch vereinbarten Qualitätszielen. Wir möchten den Zustand der nordrhein-westfälischen Gewässer verbessern im Interesse der Artenvielfalt, des Hochwasserschutzes und der regionalen Entwicklung. Dieses ambitionierte Ziel können wir nur in Kooperation mit den Kommunen, den Wasserverbänden, der Land- und Forstwirtschaft, der Industrie, den Naturschutzverbänden und natürlich nur gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern erreichen. Wir werden jetzt überall im Land mit zahlreichen Maßnahmen beginnen und voraussichtlich bis 2027 die Ziele erreichen. Wie bisher wird das Land die Maßnahmenträger vor Ort unterstützen. In dieser Broschüre haben die Bezirksregierungen die wichtigsten Informationen über die Gewässer vor Ort zusammengestellt, damit Sie sich eine Meinung dazu bilden können. Ich wünsche mir, dass Sie die Planungen nicht nur mittragen, sondern auch Ihre Rückmeldung geben, damit wir unserer gemeinsamen Verantwortung für die Umwelt engagiert nachkommen können. Die Bezirksregierungen stehen Ihnen dazu zur Verfügung. Ihr Eckhard Uhlenberg khard Uhlenberg Minister für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen
6 Carpediem
7 7 Liebe Bürgerinnen und Bürger Wasser ist Leben, Gewässer sind Lebensräume Der Rhein mit seinen Nebenflüssen Sieg, Erft, Wupper, Ruhr, Emscher und Lippe sowie die Maaszuflüsse Niers und Schwalm sind bedeutende Lebensadern für die Menschen in NRW. Allein in den Regierungsbezirken Düsseldorf und Köln dienen Flüsse und Bäche und das Grundwasser für rund 9,7 Millionen Menschen als Basis für eine gesicherte Trinkwasserversorgung. Die Gewässer werden gleichzeitig durch den Menschen stark beansprucht. Die Einleitung gereinigter Abwässer, Kühlwasserentnahmen, die Schifffahrt oder die Wasserkraftnutzung sind bedeutende Nutzungen. Flächenversiegelung, Verkehr, Landwirtschaft und Bergbau haben einen weiteren, erheblichen Einfluss auf die Wasserqualität und den Lebensraum Gewässer. Nicht an jeder Stelle werden wir das ehrgeizige, in ganz Europa angestrebte Ziel, den guten Zustand für unsere Flüsse, Bäche und das Grundwasser, bis zum Jahr 2015 erreichen. Wir nehmen jedoch die Anforderungen an einen nachhaltigen Gewässerschutz sehr ernst und sind uns der Verantwortung gegenüber der Natur und den Menschen bewusst. Darum werden wir im weiteren Prozess die gewässerökologischen Ansprüche und die Ansprüche der Gewässernutzer sorgfältig und transparent gegeneinander abwägen. Denn Wasser ist Leben und Gewässer sind Lebensräume. Jürgen Büssow, Peter Lindlar, Regierungspräsident Regierungspräsident Düsseldorf Köln
8 8 Wasser ist Leben Unsere Flüsse und Seen sind Lebensraum für Fische, Amphibien, Klein- und Kleinstlebewesen und für Pflanzen. An ihren Ufern und in den Auen finden unzählige Lebewesen ihre natürliche Nahrungs- und Lebensgrundlage. Menschen, Tiere und Pflanzen brauchen sauberes Wasser. Gleichzeitig verkehren auf den großen Strömen Schiffe, mit dem Wasser der Flüsse wird Energie erzeugt und Industriebetriebe nutzen es als Brauch- und Kühlwasser. Um landwirtschaftliche Flächen besser nutzen zu können, wurden viele Flüsse und Bäche in der Vergangenheit vertieft, begradigt und mit Wehren versehen. Manche wurden zur Abwasserableitung in Beton gefasst oder unter die Erde verlegt. Schadstoffe und Nährstoffeinträge aus Kommunen, Verkehr, Landwirtschaft und Industrie beeinträchtigen die Qualität der Oberflächengewässer und des Grundwassers. Die Natur hatte und hat durch diese erheblichen Veränderungen oft das Nachsehen: Fische können heute oft nicht mehr über längere Strecken wandern, um zu ihren Laichplätzen zu gelangen. Viele Pflanzen und Tiere finden keinen Platz mehr, der ihren Lebensbedingungen entspricht. Unsere Gewässer sind in den letzten Jahrzehnten zunehmend artenärmer geworden. Und auch wir Menschen finden immer weniger Orte als früher vor, an denen wir natürliche Wasserlandschaften in ihrer großen Vielfalt genießen können. Die europäische Wasserrahmenrichtlinie: Fahrplan für unsere Flüsse, Seen und das Grundwasser Das wollen wir ändern. Mit der Wasserrahmenrichtlinie gibt die Europäische Union einen Handlungsplan vor, der auf eine ökologisch orientierte Entwicklung der Flüsse und Seen abzielt. Sie sollen wieder zu Lebensadern für Natur und Menschen werden. Grundwasser und Oberflächengewässer sollen nachhaltig bewirtschaftet werden.
9 9 NRW ist aktiv In Nordrhein-Westfalen gibt es viele Gewässer, die von den Menschen stark verändert wurden. Besiedlung, Bergbau, Industrie und Landwirtschaft haben besonders im vergangenen Jahrhundert ihren Tribut gefordert. Um zu wissen, wo wir stehen, haben wir in den letzten Jahren eine Bestandsaufnahme erstellt und viele Flüsse und Bäche, die Seen und das Grundwasser untersucht. Anhand der Ergebnisse kennen wir nun die wesentlichen Aufgaben, die in unseren Flussgebieten Ems, Maas, Rhein und Weser anstehen. Der nächste Schritt heißt: Handeln! Dafür haben wir einen Bewirtschaftungsplan für alle nordrhein-westfälischen Flüsse, Bäche und Seen ab einer bestimmten Größe und für das Grundwasser erarbeitet. Er stellt dar, wo, wann und in welchem Umfang in den nächsten sechs Jahren Maßnahmen zur Verbesserung des Gewässerzustands durchgeführt werden sollen. Er belegt auch, wo grundsätzlich Verbesserungen notwendig wären, aber nicht möglich sind. Der Bewirtschaftungsplan wird Ende 2009 von der Landesregierung verabschiedet und für die Behörden verbindlich eingeführt. Bis dahin wird der Plan aufgrund eingehender Rückmeldungen und neuer Untersuchungsergebnisse noch fortentwickelt. Mischen Sie sich ein! Zu dem Bewirtschaftungsplan werden alle relevanten Träger öffentlicher Belange angehört. Aber auch Sie als Bürgerin oder Bürger, Anwohnerin oder Anwohner oder als Vertreterin oder Vertreter einer Interessengruppe können sich unmittelbar in diesen Prozess einbringen. Wir laden Sie ein, Ihre Ideen zu unserem Entwurf für den Bewirtschaftungsplan zu äußern und die Sicherung einer guten Wasserqualität und die ökologische Entwicklung unserer Gewässer zu unterstützen.
10 10 Die Bewirtschaftungsplanung für den Rhein in NRW In dieser Broschüre informieren wir Sie darüber, in welchem Zustand der Rhein in NRW und das Grundwasser sind. Sie erfahren, wo besonders große Entwicklungspotenziale bestehen und welche Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität und der Gewässerökologie vorgesehen sind. Detaillierte Informationen finden Sie im Bewirtschaftungsplan für die NRW-Anteile von Rhein, Weser, Ems und Maas. Sie können diese Planung und weitere Hintergrundinformationen vom 22. Dezember 2008 bis 21. Juni 2009 an folgenden Stellen einsehen: Bezirksregierung Düsseldorf Cecilienallee 2, Düsseldorf Tel.: , Bezirksregierung Köln Zeughausstraße 2-10, Köln Tel.: , Dienstgebäude Bonn Muffendorfer Straße 19-21, Bonn Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW, Schwannstraße 3, Düsseldorf Kreise und kreisfreie Städte. Weitere Unterlagen finden Sie auch im Internet unter und Bis zum 21. Juni 2009 können Sie sich nicht nur informieren, sondern Sie können sich selbst mit Ihren Anregungen und Stellungnahmen einbringen. Auf der Grundlage Ihrer Stellungnahmen und der Stellungnahmen von Trägern öffentlicher Belange und von Interessengruppen wird der Bewirtschaftungsplan anschließend bis zum 22. Dezember 2009 verbessert. Ab diesem Zeitpunkt ist er für die Behörden verbindlich. Der endgültige Plan wird ebenfalls bei den oben genannten Stellen verfügbar sein.
11 11 Der Rhein wird in der nordrhein-westfälischen Bewirtschaftungsplanung als Planungseinheit RHE 1500 bezeichnet. Das Kürzel RHE steht dabei für die nächstgrößere Planungseinheit, das Teileinzugsgebiet Rheingraben- Nord, das wiederum Teil des Flussgebietes Rhein ist. (Siehe auch ausklappbare Karte hinten) Der Rhein überquert bei Bad Honnef die Landesgrenze zwischen Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, nimmt in seinem weiteren Verlauf mehrere große Nebenflüsse auf und verlässt NRW wieder an der deutsch-niederländischen Grenze bei Kleve-Bimmen. Jede Maßnahme zur ökologischen und chemischen Verbesserung des Rheins in NRW hat Auswirkungen auf die Flussgebietseinheit bis hin zur Nordsee. Die Betrachtung des Gesamtsystems ist ein grundlegendes Prinzip bei der ökologischen Verbesserung der Gewässer in Europa.
12 12 Der Rhein in NRW Die Rheinregion ist vor allem im südlichen und mittleren Bereich dicht besiedelt. In den Ballungsräumen Köln-Bonn und Düsseldorf-Krefeld-Duisburg ist die Einwohner- und Verkehrsdichte besonders hoch. Durch die günstigen Standortfaktoren haben sich bedeutende Wirtschafts- und Industriezentren angesiedelt, die den Rhein als Transportweg, für die Entnahme von Wasser als Brauch- und Kühlwasser sowie für die Einleitung von Abwässern nutzen. 30 kommunale Kläranlagen leiten das häusliche Abwasser aus den Siedlungsbereichen und auch einen Großteil des industriell-gewerblichen Abwassers in den Rhein. Zahlreiche Anlagen zum Hochwasserschutz am Rhein wie zum Beispiel Deiche schützen die Bevölkerung und die Industrieanlagen vor Überflutungen. Der nördliche Bereich der Rheinregion ist vorwiegend landwirtschaftlich geprägt. Hier wird der Flusslauf zumeist von intensiv genutztem Grünland gesäumt.
13 13 Entlang des Rheins sind Schutzgebiete ausgewiesen, in denen Grundwasser und Uferfiltrat für die öffentliche Trinkwasserversorgung gewonnen werden. Der Rhein und die angrenzenden Ufer- und Auenbereiche bilden zudem einen Naturraum mit hohem Erholungsund Freizeitwert. Hierzu tragen die vielen Gebiete zum Schutz von Tieren, Pflanzen und Lebensräumen am Gewässer bei. Das EU-Vogelschutzgebiet Unterer Niederrhein hat dabei herausragende Bedeutung für überwinternde arktische Wildgänse. Die Rheinregion ist dicht besiedelt: mehr als 40 Prozent der Flächen sind bebaut. Grün- und Ackerland nehmen zusammen rund 30 Prozent des Gebietes ein. Wald- und Forstflächen haben einen Flächenanteil von etwa 12 Prozent.
14 14 Der Rheinstrom Der Rhein in NRW hat eine Lauflänge von 226 Kilometern und ist ein kies- bzw. sandgeprägter Strom des Tieflandes. Er durchfließt die Regierungsbezirke Köln und Düsseldorf von Süden aus in nördlicher Richtung. Die Flusslandschaft des Rheins ist durch menschliche Einflüsse stark überprägt. Der Rheinstrom ist als Bundeswasserstraße ausgewiesen und gehört zu den meist befahrenen Strecken der Binnenschifffahrt in Europa. Für diesen Zweck wurde er ausgebaut beispielsweise im Bereich der Fahrrinne vertieft und muss auch regelmäßig unterhalten werden. Seine Bewegungsfreiheit wird zusätzlich durch die Anlagen zum Hochwasserschutz entlang des Flusslaufes eingeschränkt. Die baulichen Veränderungen haben erhebliche Auswirkungen auf die Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten im Gewässer. Der Rheinabschnitt in NRW wird durch vielfältige Nutzungen im angrenzenden Umland beansprucht. Weitere Belastungen kommen aus den Zuflüssen der großen Nebengewässer Sieg, Wupper, Erft, Ruhr, Emscher und Lippe hinzu. Diese Nebenflüsse tragen ihrerseits Belastungen wie beispielsweise Abwässer aus industrialisierten und dicht besiedelten Räumen, die sie schließlich an den Rhein weitergeben. Der Rhein in NRW wird aufgrund der großen baulichen Eingriffe in die Flusslandschaft als erheblich verändert eingestuft. Doch auch solche Gewässer haben ökologische Potenziale, die entwickelt werden können. Deshalb werden auch für den Rheinstrom Bewirtschaftungsziele formuliert und Maßnahmenvorschläge abgeleitet.
15 15 Der Rhein in NRW befindet sich nicht mehr in einem natürlichen Zustand. Der Flusslauf ist durch große bauliche Eingriffe im 19. und 20. Jahrhundert erheblich verändert worden. Er ist heute insbesondere durch die Schifffahrt und viele Anlagen zum Hochwasserschutz geprägt.
16 16 Zustand des Rheins Die europäische Wasserrahmenrichtlinie hat zum Ziel, in möglichst vielen europäischen Gewässern einen guten Zustand zu erreichen. Das Ziel: Ein guter Zustand der Oberflächengewässer Ein guter Zustand bedeutet: eine gute Wasserqualität: Bestimmte Schadstoffe wie zum Beispiel Metalle oder Pflanzenschutzmittel kommen nicht oder nur in geringfügigen Mengen im Wasser vor ein guter ökologischer Zustand: Das Spektrum an Tieren und Pflanzen ist möglichst vielfältig, die Lebensgemeinschaft ist so ausgebildet, dass sich stabile und für unsere Region typische Ökosysteme ausbilden. Um einen Überblick zu bekommen, ob der Rhein in NRW von diesem Zustand abweicht, fanden in den letzten Jahren umfangreiche Untersuchungen statt. Dabei wurden die Wasserqualität und der ökologische Zustand bewertet erstmals nach europaweit abgestimmten Kriterien. Der Rheinabschnitt in NRW wurde an zahlreichen Stellen auf seine Pflanzen- und Tierwelt hin untersucht. Der Zustand der Fische wurde dabei mit Hilfe schonender Elektrobefischungen bestimmt. Die detaillierten und aktuellen Untersuchungsergebnisse können Sie unter und über im Internet ansehen. Dort finden Sie auch umfangreiche Karten und Gewässer- Steckbriefe.
17 17 Die Wasserqualität Saprobie die biologische Gewässergüte Die Saprobie zeigt die Belastung der Fließgewässer mit organischen, biologisch abbaubaren Stoffen an. Sie wird mit Hilfe des Makrozoobenthos bestimmt. Dies sind am Gewässerboden lebende Tiere wie Schnecken, Krebse und Insektenlarven. Die organische Belastung des Rheins und seiner Nebengewässer hat in den letzten drei Jahrzehnten deutlich abgenommen. Diese Verbesserung wurde durch die Inbetriebnahme und den weiteren Ausbau zahlreicher Kläranlagen mit biologischer Abwasserreinigung erreicht. Der Rhein weist deshalb einen guten Zustand hinsichtlich der Saprobie auf.
18 18 Plankton, Algen, Wasserpflanzen Reaktion auf Nährstoffeinträge Das Plankton, die kleinen und großen Algen und die Wasserpflanzen in den Bächen und Flüssen reagieren auf Nährstoffe wie Phosphor- und Stickstoffverbindungen. Sie stammen größtenteils aus der Düngung landwirtschaftlicher Flächen. Gelangen die Düngemittel in das Gewässer, führt dies zu einem unnatürlichen Wachstum von Pflanzen und Algen. Im Rhein zeigen das Plankton und die Algen gute bis mäßige Verhältnisse an. Es gibt jedoch einen wesentlichen Störfaktor, der die Entwicklung von Wasserpflanzen hemmt: die Schifffahrt. Sie verursacht erhöhte Strömungsgeschwindigkeiten, einen schwankenden Wasserstand und Wassertrübungen. Wasserpflanzen finden deshalb im Rhein keine geeigneten Lebensbedingungen sie fehlen vollständig. Ein Mangel, der sich zumindest im Hauptstrom des Rheins nicht beheben lässt.
19 19 Pflanzenschutzmittel Bei der Verwendung von Pflanzenschutzmitteln gehen die Landwirte heute mit großer Sorgfalt vor. Viele Mittel kommen gar nicht mehr zum Einsatz. Dennoch kann es vorkommen, dass Pflanzenschutzmittel in die Gewässer gelangen und dort zu Belastungen führen. Oft stammen diese auch aus privater Anwendung. Der Rheinabschnitt in NRW wurde auf 204 unterschiedliche Substanzen hin untersucht mit gutem Ergebnis. Es wurde keine Überschreitung von Grenzwerten festgestellt.
20 20 Metalle Im Rhein wurden Metalle wie Titan, Silber und Zink in Konzentrationen nachgewiesen, die sich auf die Lebewesen im Gewässer auswirken können. Die Metalle sind oftmals schon im Wasser enthalten, wenn der Rhein bei Bad Honnef die Landesgrenze zwischen Rheinland-Pfalz und NRW überquert. Sie werden aber auch über die großen Nebenflüsse in NRW wie die Sieg oder die Ruhr in den Rhein eingetragen. Die Umweltwirkung einzelner Metalle (z.b. Titan und Silber) ist europaweit wissenschaftlich noch nicht abgeklärt. Vorsorglich wird die Entwicklung der Konzentrationen in den Gewässern weiter beobachtet.
21 21 Sonstige Schadstoffe Im Rhein wurden noch weitere Schadstoffe in erhöhten Konzentrationen gemessen: Tributylzinn (TBT) und Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) TBT wurde früher häufig in Farbanstrichen für Schiffsund Bootsrümpfe sowie in Holzschutzmitteln eingesetzt. Seine Anwendung ist in Deutschland und der EU jedoch schon seit Jahren stark eingeschränkt bzw. verboten. TBT gelangt aber immer noch durch Auslaugung alter Anstriche in die Gewässer. PAK entstehen bei Verbrennungsprozes sen wie z. B. KFZ-Verkehr. Sie werden über den Luftweg verbreitet und mit dem Regenwasser in die Flüsse und Bäche eingetragen. Der Rhein ist bereits beim Überqueren der Landesgrenze mit PAK belastet.
22 22 Der ökologische Zustand der Gewässer Die allgemeine Degradation Die allgemeine Degradation ist ein Maß für die so genannte strukturelle Güte eines Flusses oder Baches: je degradierter ein Gewässer ist, desto weiter sind seine Strukturen wie Verlauf und die Beschaffenheit des Gewässerbettes und der Ufer vom ursprünglichen natürlichen Zustand entfernt. Wie bei der Saprobie gibt uns das Makrozoobenthos Kleinlebewesen hier wertvolle Hinweise. Mit vielen wasserbaulichen Maßnahmen für die Schifffahrt und den Hochwasserschutz hat der Mensch in das natürliche ökologische Gefüge des Rheins eingegriffen. Die Strukturen des Flusses wurden teilweise stark verändert, wertvolle Lebensräume für Gewässerorganismen wurden zerstört. Die strukturelle Güte des Rheins wird deshalb nur mit ungenügend bis schlecht bewertet.
23 23 Die Fischfauna Der Rheinabschnitt in NRW ist gut durchgängig für Fische wie Lachs, Aal, Maifisch und Flussneunauge, die aus der Nordsee in die Flüsse und wieder zurück wan dern. Er bietet diesen Wanderfischen jedoch keine ausreichenden Rückzugs- und Ruhebereiche. Andere Fischarten wie Barbe und Brasse finden im Rhein oftmals keine geeigneten Laich- und Aufwuchsplätze. Dies liegt vor allem an den strukturellen Mängeln des Flusses. Besonders in den mittleren und nördlichen Abschnitten des Rheins fehlen die Auen- und Nebengewässer, die für die Flusslandschaft typisch sind. Hier wird der Zustand der Fische nur noch mit mäßig bis unbefriedigend bewertet.
24 24 Ursachen von Belastungen und Maßnahmen Die Wasserqualität des Rheins in NRW hat sich in den letzten Jahrzehnten erheblich verbessert. Hierzu haben Städte und Gemeinden sowie Industrie- und Gewerbetreibende der Region mit vielen Maßnahmen, zum Beispiel zur Abwasserbehandlung, beigetragen. Doch die Ziele der europäischen Wasserrahmenrichtlinie sind damit noch nicht erreicht. Der Rhein weist noch immer zu hohe Gehalte an dem Nährstoff Phosphor auf. Nährstoffbelastungen können zu Massenentwicklungen von Algen führen und sind im Hinblick auf den Schutz der Nordsee besonders kritisch zu bewerten. Phosphor wird über Abwasser- und Regenwassereinleitungen sowie aus landwirtschaftlich genutzten Flächen in den Rhein und seine Nebengewässer eingetragen. Vertiefende Untersuchungen sollen in den nächsten Jahren weitere Erkenntnisse über die Belastungsursachen liefern. Im Rhein wurden zudem verschiedene Metalle und sogenannte Industriechemikalien in erhöhten Konzentrationen gemessen. Diese Schadstoffe sind häufig schon beim Überqueren der Landesgrenze von Rheinland-Pfalz im Gewässer vorhanden, werden aber auch über die großen Nebenflüsse in NRW eingetragen. Auch hier gilt es, in einem nächsten Schritt die Herkunft der Belastung zu ermitteln. Das offensichtliche Problem des Rheins liegt jedoch in seinen strukturellen Mängeln. Der Ausbau zur Wasserstraße und zum Hochwasserschutz, die dichte, häufig bis an den Flusslauf heranreichende Bebauung und andere massive Eingriffe des Menschen haben dem Fluss viel von seiner natürlichen Struktur, seiner Vitalität und Eigendynamik genommen. Die charakteristische Vielfalt der Flusslandschaft und damit auch ein Großteil ihres Erholungs- und Erlebniswertes für den Menschen sind verloren gegangen. Die Ergebnisse der biologischen Gewässeruntersuchungen spiegeln diese Defizite deutlich wider. Fische, Kleinlebewesen und Pflanzen finden im Hauptstrom des Rheins,
25 25 der dauerhaft von Schiffen befahren wird, oftmals keine geeigneten Lebensräume und Lebensbedingungen. Die Folgen hiervon sind das Fehlen von Wasserpflanzen und eine nicht ausreichende Fortpflanzung der Fische. Der Rheinabschnitt in NRW soll deshalb durch eine Kombination ausgewählter Maßnahmen zur ökologischen Gewässerentwicklung wieder aufgewertet werden. Das Augenmerk der Planungen liegt dabei auf Verbesserungen, die außerhalb des Hauptgerinnes erreicht werden können. Beispiele für solche Maßnahmen sind: Entwicklung naturnaher Sohl- und Uferstrukturen Rückbau von Uferbefestigungen Anlage und Entwicklung von Uferstreifen Entwicklung und Neuschaffung von Flachwasserbereichen Anbindung und Reaktivierung von Auengewässern Flachwasserzone in Duisburg-Beeckerwerth
26 26 Entwicklung von Auenstrukturen und Altwassern Anlage und Entwicklung von Nebengerinnen Erhalt und Entwicklung von Tümpeln, Seen und Abgrabungsgewässern. Dass solche Maßnahmen auch an einer großen Schifffahrtsstraße wie dem Rhein möglich sind, zeigen verschiedene Beispiele aus Deutschland und den Niederlanden (siehe Beispiel aus NRW auf Seite 35). Für den Rhein in NRW liegt seit Juni 2008 ein Entwicklungskonzept vor, das aktuell in seinen Auswirkungen auf den Hochwasserschutz, die Schifffahrt, landwirtschaftliche Nutzungen und andere Ansprüche hin untersucht wird. Denn alle ökologischen Planungen sind auch stets mit den verschiedenen Nutzungsansprüchen und Rahmenbedingungen in Einklang zu bringen, um für die Menschen und die Natur das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Strahlursprung: Ökologische Maßnahme mit Strahlwirkung über den eigenen ene Bereich hinaus
27 27 Strahlursprung und Trittstein Fördern wir in einem kleinen Flussgebiet natürliche Strukturen und unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten, die die Ansiedlung bestimmter anspruchsvoller Kleinstlebewesen begünstigen, so werden diese Lebewesen auch weiter flussauf- und flussabwärts noch zu finden sein. Sie benötigen dann in ausreichenden Abständen wieder geeignete Lebensräume und dazwischen Erholungsinseln. Das nennen wir Trittsteine, die diese Lebewesen brauchen, damit sie sich weiter vermehren und ihren Bestand stabilisieren. Mit den Strahlursprüngen und Trittsteinen ist also eine Ansiedlung vieler Arten über einen ganzen Bach- oder Flusslauf möglich, selbst wenn dieser nur an einigen bestimmten Stellen ökologisch gestaltet wird. Trittsteine: Ökologische Erholungsinseln
28 28 Das Grundwasser Auch das Grundwasser als wichtiger Teil unseres Gewässersystems und der Trinkwassergewinnung wurde untersucht. Kriterien waren hier der chemische und der mengenmäßige Zustand. Der gute Zustand des Grund wassers Das Grundwasser ist in einem guten chemischen Zustand, wenn die EU-weit festgelegten Grenzwerte für Nitrat und Pflanzenschutzmittel sowie die bundesweit festgelegten Schwellenwerte für bestimmte andere Stoffe eingehalten werden. Das Grundwasser ist in einem guten mengen mäßigen Zustand, wenn keine Übernutzung des Grundwassers stattfindet und Ökosysteme oder Oberflächengewässer, die vom Grundwasser gespeist werden, nicht durch Wasserentnahmen aus den Grundwasservorkommen beeinträchtigt werden. Im nördlichen Teil des hier beschriebenen Hauptgewässers Rhein liegen die Grundwasserkörper (GWK) 27_01 bis 27_06, 27_08 bis 27_10, 27_14, 27_17 und 27_18. Die Grundwasserkörper befinden sich in einem guten mengenmäßigen Zustand. Der chemische Zustand der GWK 27_01, 27_05 und 27_06 ist gut. Die GWK 27_02, 27_03, 27_04, 27_08, 27_09 und 27_18 sind wegen Belastungen mit Stickstoffverbindungen (Nitrat) in einem schlechten chemischen Zustand. Um dies zu ändern, muss der Eintrag von Stickstoff aus der Landwirtschaft weiter verringert werden. Mit Beratung sollen die Landwirte dabei unterstützt werden, ihre Betriebsweise zu optimieren und Überdüngung zukünftig zu vermeiden.
29 29 Der GWK 27_09 ist im Bereich landwirtschaftlich genutzter Flächen mit Pflanzenschutzmitteln belastet. Auch hier soll eine Beratung der Landwirte stattfinden. Der chemische Zustand der GWK 27_14 und 27_17 ist schlecht. Dies liegt an den zu hohen Gehalten an Arsen (27_14) und Nickel (27_17). Da die Quellen dieser Belastungen bisher nicht eindeutig feststellbar sind, müssen zunächst weitere Untersuchungen durchgeführt werden. Erst danach können konkrete Maßnahmen formuliert werden. Der GWK 27_10 ist darüber hinaus durch Schadstoff-Fahnen belastet, die auf Altlasten bzw. Altstandorte zurückzuführen sind. Um den guten Zustand des Grundwassers zu erreichen, müssen diese saniert werden.
30 30 Zum südlichen Bereich des Hauptgewässers Rhein gehören die GWK 27_19 bis 27_25 und 27_27 bis 27_32. Alle Grundwasserkörper des Bereichs befinden sich in einem guten mengenmäßigen Zustand, d. h. es findet keine Übernutzung des Grundwassers statt. In einem guten chemischen Zustand befinden sich die GWK 27_20 Terrasse des Rheins, 27_29 Vulkanite des Siebengebirges sowie 27_30 und 27_32 Rechtsrheinisches Schiefergebirge. Die übrigen neun Grundwasserkörper befinden sich wegen Grenzwertüberschreitungen unterschiedlicher Inhaltsstoffe in einem schlechten chemischen Zustand. Belastungen mit Stickstoffverbindungen (Nitrat) weisen die GWK 27_22 und 27_23 im Bereich der Niederung bzw. Hauptterrasse des Rheins sowie der Grundwasserkörper Grundwassermessstelle
31 31 27_31 im Linksrheinischen Schiefergebirge auf. Im Bereich der GWK 27_22 und 27_23 findet überwiegend eine landwirtschaftliche Nutzung, zum Teil auch mit intensivem Gemüseanbau statt, so dass hier Maßnahmen zur Reduzierung des Stickstoffeintrages aus der Landwirtschaft durchzuführen sind. Hierzu sind Beratungsmaßnahmen der Landwirte vorgesehen, um die Betriebsweise zu optimieren und Überdüngungen zukünftig zu vermeiden. Im GWK 27_22 wurden zudem auch im Wasserschutzgebiet Urfeld hohe Nitratgehalte durch landwirtschaftliche Nutzung festgestellt. Hier existiert bereits eine Kooperation mit der Landwirtschaft. Es ist vorgesehen, die landwirtschaftlichen Beratungsmaßnahmen auf weitere Flächen, die bislang nicht in der Kooperation enthalten sind, auszudehnen. Im GWK 27_31 und in einigen Bereichen der GWK 27_22 und 27_23 zeigen sich Nitratbelastungen auch in den Nutzungsbereichen von Siedlungen und Wäldern. Hier sind die Ursachen durch weitergehende und vertiefende Untersuchungen zu klären. Ein steigender Trend wurde für den Parameter Nitrat in den Grundwasserkörpern des Bereichs nicht festgestellt. Belastungen mit Pflanzenschutzmitteln wurden in den GWK 27_19, 27_24, 27_25, 27_27_28 und 27_31 festgestellt. Im GWK 27_19 sind die Ursachen der Belastungen durch vertiefende Untersuchungen zu klären. Hier besteht der Verdacht, dass Pflanzenschutzmittel zur Unkrautbekämpfung an Gleisanlagen, Sportanlagen und Industriestandorten verwendet werden. Auch in den GWK 27_24 und 27_25 wird die Ursache der Belastungen durch vertiefende Untersuchungen und Kontrollen ermittelt. Belastungen mit Pflanzenschutzmitteln aus Einträgen aus der Landwirtschaft wurden in den GWK 27_24, 27_25, 27_ 27, 27_28 und 27_31 festgestellt. Um dies zu ändern, muss
32 32 der Eintrag der Pflanzenschutzmittel verringert werden. Mit Beratung sollen die Landwirte dabei unterstützt werden. Belastungen mit leichtflüchtigen halogenierten Kohlenwasserstoffen (LHKW) wurden in den GWK 27_21 und 27_25 festgestellt. Es handelt sich um punktuelle Schadstoffeinträge aus unbekannten Quellen bzw. aus bekannten Industriestandorten. Dort, wo die Ursachen noch nicht geklärt sind, müssen zunächst weitere vertiefende Untersuchungen durchgeführt werden, bevor konkrete Maßnahmen formuliert werden können. Wo die Ursachen bekannt sind, sind ebenfalls weitergehende Ermittlungen und Sanierungsuntersuchungen erforderlich, um konkrete Maßnahmen zur Schadenssanierung zu ergreifen. In diesen Fällen ist eine Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden auf kommunaler Ebene notwendig. Im GWK 27_19 wurden im Bereich eines ehemaligen verfüllten Braunkohlentagebaus Belastungen mit Sulfat, Nickel und Ammonium festgestellt. Diese Belastungen sind in Folge der Umlagerung von pyrithaltigen Tertiärsedimenten im Rahmen der Bergbautätigkeit entstanden. Durch die Oxidation der Pyrite entsteht Sulfat, verbunden mit einer Versauerung, wodurch die Freisetzung von Nickel begünstigt wird. Da eine Sanierung dieser Altkippe mit unverhältnismäßigem Aufwand verbunden ist, wird für diesen Bereich eine Ausnahmeregelung von den Bewirtschaftungszielen für den chemischen Zustand des Grundwassers beantragt. Erhöhte Sulfatgehalte wurden auch im GWK 27_23 festgestellt. Sie stammen zum einen aus Pyritoxidationsprozessen in diesem ehemaligen Braunkohlentagebau-Südrevier. Zum anderen wird vermutet, dass die Austräge aus einer ehemaligen Ziegelei stammen. In diesem Bereich sind weitere Ursachenermittlungen durchzuführen. Für die bergbaubedingten Sulfatbelastungen wird eine Ausnahmeregelung von den Bewirtschaftungszielen vorgesehen.
33 33 Im Grundwasserkörper 27_27 wurden erhöhte Nickelund Cadmiumgehalte festgestellt. Zur Ermittlung der Herkunft dieser Belastungen sind weitergehende Untersuchungen erforderlich. Aufgrund der Lage der betroffenen Messstelle im Abstrom der Deponie Filk wird ein Zusammenhang mit dieser Deponie vermutet. Eine entsprechende Ermittlung wird vorgenommen.
34 34 Mit gutem Beispiel voran Es wird voraussichtlich nicht möglich sein, den angestrebten guten Zustand an einem so intensiv genutzten Fluss wie dem Rhein schon im Jahr 2015 zu erreichen. Mancherorts sind noch umfangreiche Untersuchungen notwendig, um Ursachen für Belastungen zu finden und Strategien für deren Beseitigung zu entwickeln. Einige Maßnahmen sind sehr aufwändig, beispielsweise, wenn für die Schaffung einer Flussaue die Grundstücke verschiedener Besitzer zusammengelegt werden müssen. Nicht zuletzt muss auch die Finanzierung der Maßnahmen gesichert werden. Dies alles erfordert Vorbereitungszeit und bei einigen Projekten eine Kostenverteilung auf mehrere Jahre. Dennoch zeigen viele gute Beispiele, dass eine ökologische Entwicklung des Rheins möglich ist und dass davon alle profitieren: Sowohl die Menschen als auch die Natur. Ein solches Beispiel, das zudem keine zusätzlichen Kosten verursacht hat, möchten wir Ihnen vorstellen:
35 35 Lebensraum Flachwasserzone in Duisburg-Beeckerwerth Durch den Ausbau des Rheins und die Befestigung der Ufer sind die ehemals vielfältigen Flachwasserzonen weitgehend verloren gegangen. Die strömungsberuhigten, nahrungsreichen und sonnendurchwärmten Zonen haben jedoch eine große Bedeutung als Kinderstuben für verschiedene Fischarten, zum Beispiel Barben. Verbliebene Flachwasserbereiche sind oft dem Wellenschlag vorbeifahrender Schiffe ausgesetzt. Hierdurch werden Jungfische geschädigt oder ans Ufer geworfen. Durch Sog und Schwall schwankt der Wasserstand erheblich und es entwickeln sich gegenläufige Strömungen, so dass die Funktion des Lebensraumes stark beeinträchtigt wird. Duisburg-Beeckerwerth vor dem Umbau
36 36 In Duisburg-Beeckerwerth standen von September 2004 bis Mai 2005 Arbeiten des Wasser- und Schifffahrtsamtes Duisburg-Rhein an. Dies wurde genutzt, um mit relativ wenig Aufwand zugleich eine ökologische Verbesserung der Ufersituation zu erreichen. Vorhandene Uferbefestigungen und Steindämme wurden so umgebaut, dass sich wellengeschützte Flachwasserbereiche ausbilden konnten. Schon wenige Wochen nach Abschluss der Arbeiten waren erste Erfolge sichtbar: Im Juni 2005 tummelten sich bereits zahlreiche Barbenlarven in den neuen wellengeschützten Flachwasserzonen. Duisburg-Beeckerwerth nach Abschluss der Maßnahme
37 37 Ansprechpartner Geschäftsstelle Rheingraben-Nord zur Umsetzung der WRRL bei der Bezirksregierung Düsseldorf Cecilienallee 2, Düsseldorf Tel.: Bezirksregierung Köln Zeughausstraße 2-10, Köln Tel.: Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen Ref. IV-6, EG-Wasserrahmenrichtlinie, Gewässerqualität, Grundwasserschutz Schwannstraße 3, Düsseldorf Tel.: ,
38 38 Impressum Herausgeber Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNLV) Schwannstraße 3, Düsseldorf Tel.: , Text und Redaktion Geschäftsstelle Rheingraben-Nord zur Umsetzung der WRRL bei der Bezirksregierung Düsseldorf Bearbeitung: Sylke Ohlwein, Matthias Ufer, Dr. Katja Föhlisch, Hans-Jürgen Ferdian, Regina Hemmann, Almut Friedrich Bearbeitung: INFRASTRUKTUR & UMWELT, Darmstadt Dipl.-Ing. Maria Knissel, Dr. Klaus Dapp, Dr. Peter Heiland (im Rahmen der ARGE Dr. Pecher AG) Satz, Layout und Illustration MEDIENGESTALTUNG Dittmar Apel, Darmstadt Bildnachweis Titelseite: C. Schütz, LANUV NRW; Seite 5: MUNLV; Seite 7: Bezirksregierung Düsseldorf, Bezirksregierung Köln; Seite 12: (c) Geobasisdaten: Land NRW, Bonn 2008; Seite 18: Bezirksregierung Münster; Seite 25: NABU Naturschutzstation e.v., Kranenburg; Seite 30: MUNLV; Seite 35, 36: NABU Naturschutzstation e.v., Kranenburg Grafiken Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW, Geschäftsstelle Rheingraben-Nord zur Umsetzung der WRRL bei der Bezirksregierung Düsseldorf Druck Bonifatius GmbH, Druck. Buch. Verlag, Paderborn Stand September 2008
39 Der Rhein in Nordrhein-Westfalen
40 Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen Schwannstraße Düsseldorf Telefon Telefax infoservice@munlv.nrw.de
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